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US
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Sulzbach

Bewertungen

Insgesamt 135 Bewertungen
Bewertung vom 14.12.2023
Der Spion und der Verräter
Macintyre, Ben

Der Spion und der Verräter


ausgezeichnet

Ein hochrangiger KGB- Offizier, der dem britischen Geheimdienst seine Mitarbeit anbietet und so die Weltgeschichte verändert: Eine facettenreiche, wahre Spionagegeschichte.Manchmal ist das wahre Leben spannender als jeder ausgedachte Thriller. Da habe ich an mancher Stelle erstaunt weitergelesen, kaum zu fassen das es wirklich passiert ist. Auch der nachfolgende Verrat und die spektakulare Flucht aus der Sowjetunion werden von Ben Macintyre, dessen Schreibstil mir schon in "Agentin Sonja" sehr gut gefallen hat, perfekt in Szene gesetzt. Macintyers Art, die Geschichte abwechselnd aus der Sicht des KGB-Offiziers Gordijewski und des britischen Geheimdienstes zu erzählen, führt zu einem vielschichtigen Verständnis der Zeit des kalten Krieges und der zu dieser Zeit operierenden Organisationen und Staatsmänner und -frauen.

Bewertung vom 26.11.2023
Der flüsternde Abgrund
Lando, Veronica

Der flüsternde Abgrund


sehr gut

Ein wunderschön gestaltetes Cover lockt den Leser diesen undurchsichtigen Thriller näher in Augenschein zu nehmen. Und wer sich locken läßt, wird nicht entäuscht werden.Zum Inhalt: Callum Haffenden kommt dreißig Jahre nach seinem traumatischen Unfall im Urwald, bei dem er ein Bein verlor und an dessen Verlauf er sich nicht mehr erinnern kann zurück nach Granite Creek am Rande des Regenwalds. Dort versucht er das Verschwinden eines Mannes aufzuklären. Sehr spannend ist es Callums dreißig Jahre alte Wahrnehmung der in Granite Creek lebenden Personen auf die Gegenwart prallen zu sehen. Er steckt so in der Vergangenheit fest, das er meint gute und böse Menschen schon zu kennen. Aber das ist natürlich sehr subjektiv. So kommt es zu vielen unerwarteten Wendungen und Überraschungen die auf ein unerwartetes Ende zusteuern.

Bewertung vom 21.11.2023
Bevor die Welt sich weiterdreht
Brosch, Luca

Bevor die Welt sich weiterdreht


ausgezeichnet

Der Roman "Bevor die Welt sich weiterdreht" von Luca Brosch gibt einen weniger bekannten Einblick in die Welt zur Zeit des ersten Weltkriegs. Während sich das Fußvolk in einem Millionen Tote fordernden Stellungkrieg bekämpft, treffen sich die Reichen und Einflußreichen in der neutralen Schweiz und lassen es sich gut ergehen. Dort versuchen sie sich gegenseitig Informationen abzujagen. Zwischen diese Fronten gerät Johanna Gabathuler, eine junge schweizer Krankenschwester, der ihre unehelich geborene Tochter weggenommen wurde. Sie geht viele Risiken ein und verfolgt mutig ihren Weg, diese Tochter zurückzubekommen. Doch zu dieser Zeit gibt es für unverheiratete Mütter wenig Möglichkeiten. Mitreißender Roman über unkonventionelle Frauen, die versuchen in einer frauenfeindlichen Welt ihren Platz zufinden.

Bewertung vom 08.11.2023
Die Zuckerbäckerin von Cold Creek Valley / Cold Creek Valley Bd.2
Jones, Mona

Die Zuckerbäckerin von Cold Creek Valley / Cold Creek Valley Bd.2


weniger gut

Das Cover passt perfekt zur enthaltenen Geschichte: Es glitzert wie Schnee, hat Herzchen und Gebäck in Glitzerform aufgedruckt und zeigt ein sich liebendes Paar im Schnee mit Bergkulisse. Das gibt schon aufschlußreiche Hinweise auf den Inhalt und wer Liebesromane ohne Überaschungen liebt, die nach einigen Irrungen und Wirrungen auf das schon am Anfang absehbare Ziel hinauslaufen, wird hier gut bedient. Aber das Niveau ist nur kurz über den Heftchen vom Kiosk. Die Erzählung pendelt zwischen der Sichtweise und den Empfindungen der beiden Liebenden hin und her. Das heißt, ein Kapitel wird aus dem Blickwinkel von Chiara, einer Feinbäckerin, die ihrer Liebe nach Colorado gefolgt ist, und das nächste aus der Sicht von Gabriel, ihrem Freund, der als Arzt im Krankenhaus arbeitet und auf einer Farm mit seiner Familie lebt, erzählt. es wird kaum ein Klischee ausgelassen!

Bewertung vom 01.11.2023
Florence Butterfield und die Nachtschwalbe
Fletcher, Susan

Florence Butterfield und die Nachtschwalbe


ausgezeichnet

Einen sehr unkonventionellen Krimi hat Susan Fletcher hier geschrieben. Die Hauptakteurin ist eine im Kopf vollkommen bewegliche Seniorin namens Florence Butterfield, die allerdings durch ein Mißgeschick ein Bein verloren hat und dadurch in ihrer Beweglichkeit eingeschränkt ist. Das hält sie aber nicht ab, Ermittlungen anzustellen, als die Heimleiterin angeblich einen Selbstmordversuch begeht. Denn sie zweifelt sofort an dieser einfachen Lösung. Während ihrer Nachforschungen wird parallel die bewegte Lebensgeschichte von Florence nachvollzogen. Denn die Erfahrungen, die ihr ein langes Leben mitgegeben haben, helfen ihr genauso wie auch ein Mitbewohner, mit dem sie sich anfreundet. Ein wirklich abwechslungsreiches, ansprechendes Buch, das viel Freude beim Lesen macht und älteres und jüngeres Publikum anspricht.

Bewertung vom 22.10.2023
Wie Sterben geht
Pflüger, Andreas

Wie Sterben geht


ausgezeichnet

Andreas Pflüger hat mit "Wie sterben geht" einen energiegeladenen Agententhriller der Extraklasse abgeliefert. Die interessanten, teils eigenwilligen Charaktere, egal ob "gut" oder "böse" werden glaubhaft dargestellt. Besonders Nina Winter, die Hauptperson ist sehr sympathisch und man reist gerne mit ihr durch die Zeit und beobachtet ihre Entwicklung zur Geheimagentin. Bei einigen Akteuren kommt es erst sehr spät heraus, auf welcher Seite sie stehen und es gibt immer wieder überraschende Wendungen. Daher wird viel Spannung erzeugt, die den Leser durch das Buch trägt und auch daran fesselt. Da auch eine Liebesgeschichte nicht fehlt, spricht dieses Buch neben Thrillerliebhabern auch Leser an, die keine reinen Aktionbücher bevorzugen. Insgesamt sehr gelungen und in einem angenehm zu lesenden Schreibstil geschrieben.

Bewertung vom 08.10.2023
Ich träumte von einer Bestie
Blazon, Nina

Ich träumte von einer Bestie


ausgezeichnet

Ich träumte von einem Biest von Nina Blazon ist eine wirklich gelungene Mischung aus Spannungs- , Geschichts- und Liebesroman. Fleur, die Haupt- person dieses Romans wird von Alpträumen geplagt und macht sich deshalb nach dem Tod ihres leiblichen Vaters Maurice auf die Suche nach ihrer Familiengeschichte, die sie mit einem Fluch belastet sieht. Bei ihren Nachforschungen in der Wohnung ihres Vaters findet sie eine erfolgsversprechende Spur nach Frankreich. Dort lernt sie interessante Menschen kennen. Dadurch eröffnet sich auch ein Weg, sich selbst und den Familiengeheimnissen näher zu kommen. Ein spannendes und berührendes Buch, das sich auf jeden Fall zu lesen lohnt. Auch die Einbindung der Entstehung verschiedener Märchen und ihrer Bedeutung ist stimmig und die Gestaltung und Ausführung des Covers sehr passend.

Bewertung vom 05.10.2023
Kajzer
Kaiser, Menachem

Kajzer


sehr gut

Wenn die eigene Familiengeschichte verloren gegangen ist, ist der Weg mühsam , das Puzzle wieder zusammenzusetzen. So geht es Menachem Kaiser, dessen Großteil der Familie vom Naziregim in Schlesien ausgelöscht wurde. Sein überlebender Großvater hat wenig Informationen an Menachems Vater weitergegeben und ist schon verstorben. Doch ein wiedergefundener Schriftwechsel in Bezug auf die Rückgabe des Hauses seiner Urgroßeltern im heutigen Polen lockt seinen Enkel auf Spurensuche dorthin. Er nähert sich von verschiedenen Seiten seiner Familienbiographie an. Dabei habe ich ihn gern auf seiner Suche begleitet und seine Erfahrungen mit den verschiedensten Personen, die machmal positiv oder auch negativ waren, nachempfunden. Für mich eine Erzählung, die zwischen Sachbuch und Literatur angesiedelt werden könnte.

Bewertung vom 23.09.2023
Hashtag #DDR
Kreymeier, Holger

Hashtag #DDR


gut

Das hat auf den ersten Blick schon seinen Reiz, das Holger Kreymeier versucht nachzuempfinden,
wie sich die DDR wohl bis in die Gegenwart entwickelt hätte, wenn Gorbatschow die Vereinigung nicht ermöglicht und die Teilung Bestand gehabt hätte. Leider hat in seiner Vision dieser Staat innerhalb der vielen Jahre kaum eine Verwandlung durchgemacht und man fühlt sich einfach mit einigen technischen Neuerungen in die Zeit vor dem Mauerfall zurückversetzt. Es gibt uralte Parteichefs mit antiquierten Meinungen, Geheimdienstoffiziere mit den zu erwartenden Verhörmethoden und Verrat und Bespitzelung in der eigenen Familie. Auch im westlichen Teil Deutschlands passiert nichts wirklich überaschendes. Also insgesamt ein eher mittelmässiges Buch, das leicht zu lesen ist und mit wenig Unerwartetem oder spannenden Wendungen auftrumpfen kann.

Bewertung vom 13.09.2023
Der achte Kreis / Ishikli Caner Bd.1
Gravenbach, Philipp

Der achte Kreis / Ishikli Caner Bd.1


sehr gut

Der Thriller der achte Kreis von Philipp Gravenbach ist wohl der Auftakt zu einer neuen Reihe. Die Hauptcharaktere sind sehr unterschiedlich angelegt und das macht ihren Reiz aus. Auf der einen Seite Ishikli Caner, die von ihrem Onkel in der Türkei zur Profikillerin ausgebildet wurde und die gerne aussteigen würde. Auf der anderen Seite der Journalist und Afghanistanveteran Peter Roth mit seiner Kollegin Freudensprung, die vom MAD durch ihren alten Bekannten Thomas Kopetzky den Auftrag erhalten, bei der Aufklärung eines Mordfalls mitzuwirken. Die spannungsgeladene Jagd nach dem Mörder, seinem Motiv und den von Machtgier getriebenen Hintermännern ist unterhaltsam. Was mir nicht so gut gefällt, sind die vielen Anspielungen auf die Vergangenheit der Hauptcharaktere, die wohl erst in den Nachfolgebänden aufgelöst werden sollen.