Benutzer
Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
anonym

Bewertungen

Insgesamt 80 Bewertungen
Bewertung vom 26.07.2022
Steck mal in meiner Haut!
Hödl, Saskia;Amofa-Antwi, Pia

Steck mal in meiner Haut!


ausgezeichnet

Das Buch "Steck mal in meiner Haut" wurde von Saskia Hödl und Pia Amofa-Antwi geschrieben und von Emily Claire Völker liebevoll illustriert. Es ist beim EMF Verlag erschienen. Das Buchcover fasst den Inhalt der Geschichte passend zusammen. Es bildet die ihm Buch behandelte Vielfalt optimal ab und gibt der Diversität unserer Gesellschaft ein Gesicht. Es ist nie zu früh um über Rassismus zu sprechen, weswegen das Buch absichtlich kindgerecht geschrieben und gestaltet wurde, damit die Thematik bereits jungen Kindern altersentsprechend näher gebracht werden kann. Besonders gut gefallen mir die vielfältigen Illustrationen und die vielen Tipps zur Behandlung der Themen für Erziehungsberechtigte, Lehrpersonen und weitere Erwachsene. Die gewählte Sprache ist einfach und leicht verständlich geschrieben, trotzdem enthält sie alle wichtigen Informationen. Der Schreibstil ist spannend und lehrreich zugleich. Einzig gestört hat mich der Genderstern bei Gäst*innen und die Tatsache, dass bei dem zentralen Begriffe BIPoc, die Erklärung ein wenig zu knapp ausgefallen ist. Für mich wäre es wichtig gewesen, dass auch der Unterschied zwischen Black und People/Person of Color erklärt worden wäre. Ansonsten empfinde ich das Buch als sehr umfassend und hilfreich. Ein tolles Buch, welches optimal in die heutige Zeit passt!

Bewertung vom 01.05.2022
Auf Safari! / Das Buch der (un)heimlichen Wünsche Bd.1
Kirschner, Sabrina J.

Auf Safari! / Das Buch der (un)heimlichen Wünsche Bd.1


ausgezeichnet

Noah findet eines Tages ein geheimnisvolles Buch in seiner Schultasche. Das Buch ist voller Wünsche und wenn es Noah gelingt, Malee ihren sehnlichsten Wunsch zu erfüllen, wird auch ihm ein Wunsch erfüllt. Es stellt sich heraus, dass sie ein mutiges Mädchen ist, welches sich am liebsten mit Tieren beschäftigt und sich darum kümmert, dass es ihnen gut geht. Als alle Tiere aus dem Zoo ausbrechen, muss sich Noah seinem grössten Abenteuer stellen. Ob es ihm gelingt alle Tiere in Sicherheit zu bringen?

Das Buch wurde von Sabrina J. Kirschner geschrieben und liebevoll von Vera Schmidt illustriert. Es ist beim Carlsen Verlag erschienen und ist der erste Band einer Reihe. Der zweite Teil erscheint voraussichtlich im Oktober 2022.

Die Illustrationen sind sehr niedlich und ansprechend gezeichnet. Sie verteilen sich über zahlreiche Seiten, was mir sehr gut gefällt. Das Cover ist farbenfroh gestaltet und fasst die wichtigsten Details der Geschichte in einem Bild zusammen. Die Nebelschwaden verleihen dem Gesamtbild einen magischen Touch. Zudem weist das Cover eine tolle Haptik auf.

Die Geschichte ist einfach zu lesen und gut verständlich geschrieben. Die Spannung ist von Anfang bis Ende sehr hoch gehalten. Es ist eine rasante und lustige Geschichte, die den Leser das Abenteuer hautnah miterleben lässt. Die einzelnen Protagonisten sind sehr vielschichtig und verschieden, was die Geschichte äusserst vielseitig macht. Es gibt viele für Erwachsene unlogische Momente, nichtsdestotrotz sind diese perfekt für die Fantasie der lesenden oder zuhörenden Kinder, da sie das fantasievolle Denken des Zielpublikums hervorragend aufnehmen und wiederspiegeln. Besonders toll finde ich, dass das Buch zeigt, dass manchmal Wünsche auch ganz unverhofft wahr werden, nämlich dann wenn man gar nicht damit gerechnet hat. Eine tolle und geheimnisvolle Abenteuergeschichte bei der die Freundschaft, aber auch die Bedürfnisse und das Wissen rund um Tiere im Vordergrund stehen.

Bewertung vom 01.05.2022
Abenteuer eines Döner-Checkers
Gemmel, Stefan

Abenteuer eines Döner-Checkers


sehr gut

Chris ist ein Teenager und faul. Seine Ferien und seine Freizeit verbringt er mit Computerspielen und jeder Menge Döner. Er dönert sich regelrecht durch den Tag. Eines Tages überredet sein Onkel ihn zu einer Wette, die dazu führt, dass Chris von da an regelmässig auf sein neues Bike steigt und von Döner-Restaurant zu Döner-Restaurant fährt. Diese Ferien führen vollkommen unverhofft dazu, dass sich sein Leben ziemlich verändert, wobei der Döner weiterhin ein zentraler Bestandteil davon bleibt.

Das Buch wurde von Stefan Gemmel geschrieben und ist beim cbj Verlag erschienen. Die Illustrationen stammen von Martina Hillemann. Das Cover besticht durch knallige Farben und einem modernen Aussehen. Die hellblaue Farbe würde aus meiner Sicht besser zu einem Kinderbuch passen, doch nichtsdestotrotz kann ich mir gut vorstellen, dass das Buch auch optisch seine Zielgruppe anspricht. Die Illustrationen im Buch sind toll und unterstreichen die lockere Art des Buches. Besonders gut gefällt mir das "Daumenkino", welches den Leser durch das gesamte Buch begleitet.

Der Schreibstil ist ungewohnt, aber gleichzeitig erfrischend. Auf den ersten Seiten war ich mir noch ziemlich unschlüssig, ob das Buch meinem Geschmack entspricht oder eher nicht. Nachdem ich mich aber an den Stil gewöhnt habe, wurde die Geschichte immer besser und witziger. Auch die Spannung nahm immer mehr zu, was mir sehr gut gefiel. Die Logbucheinträge sind eine tolle Idee, welche das Buch gleichzeitig besonders machen. Mir gefällt auch, dass für diese Einträge eine andere Schrift gewählt wurde, welche sehr gut dazu passt. Das Thema Döner steht eindeutig im Vordergrund und verbindet die einzelnen Erzählstränge miteinander. Die Idee ein Buch über Döner zu schreiben ist äusserst aussergewöhnlich und auch ein wenig skuril. Die Geschichte ist aber sehr stimmig und führt immer wieder zu einem Schmunzeln. Ich kann mir gut vorstellen, dass sich vor allem Jungs, aber auch Mädchen im Jugendalter gut mit der Geschichte identifizieren können und diese gerne lesen.

Bewertung vom 21.04.2022
Ich lese!
Cassinelli, Attilio

Ich lese!


sehr gut

Das neuste Werk von Attilio setzt das Lesen in den Vordergrund und betrachtet dieses gleichzeitig aus einer Vielzahl an unterschiedlichen Sichtweisen.

Das Buch kommt in einem quadratischen Format daher und ist klein sowie handlich. Der Einband ist weiss mit einer niedlichen Illustration, welche mittig platziert ist. Auch wenn das Buchcover dadurch einen tollen Eindruck macht, könnte ich mir vorstellen, dass es durch die weisse Farbe in Kinderhänden besonders anfällig für Gebrauchsspuren ist.

Das Buch enthält keine zusammenhängende Geschichte, sondern zeigt auf allen Seiten eine Situation, die eine Verbindung zum Lesen aufweist. Es ist immer gleich aufgebaut, so dass auf der linken Seite jeweils Text steht und auf der rechten Seite eine Illustration zu finden ist, die das Geschriebene veranschaulicht. Der Text ist kurz gehalten und besteht in der Regel aus zwei bis sieben Wörtern. Diese sind in Grossbuchstaben geschrieben. Die Illustrationen sind sehr klar und einfach, ohne viel Schnickschnack gezeichnet. Meiner Meinung nach passen sie optimal zur Zielgruppe, da sie aufs Wesentliche reduziert sind und auch die Farbwahl jeweils treffend gewählt ist.

Das Buch ist auf jeden Fall speziell und sicherlich Geschmackssache. Normalerweise gefallen mir detailiertere Illustrationen und Geschichten mit Fliesstext oder zumindest ganzen Sätzen besser, doch obwohl das Buch so aussergewöhnlich ist, hat mir die einfache Art das Lesen zu beleuchten gefallen.

Aus meiner Sicht könnte das Buch auch in der Grundschule vorgelesen werden, um das Lesen zu thematisieren. Anschliessend an das Vorlesen könnte im Rahmen eines Gesprächsanlasses darüber gesprochen werden, wann, wo und mit wem die Schülerinnen und Schüler am liebsten lesen. Davon ausgehend könnten sie auch ihre persönlichen Lesevorlieben im Stil des Buches aufzeichnen und aufschreiben.

Bewertung vom 18.04.2022
Das 'Anders' gehört zu mir
Kouchev, Veronique

Das 'Anders' gehört zu mir


ausgezeichnet

Veronique hat eine Autismus-Spektrum-Störung. Obwohl sie während ihrer Schulzeit immer wieder aneckt und nicht verstanden wird, erhält sie erschreckenderweise ihre Diagnose, Asperger-Autismus (ASS), erst mit 17 Jahren. Obwohl schnell klar wurde, dass sie "Anders" war und dieses "Anders" dazu führte, dass ihre Mitmenschen sie nicht verstanden haben, aber auch sie ihre Mitmenschen nicht immer verstehen konnte, wurde so lange nicht erkannt, dass ASS der Auslöser war. Durch ihr unglaublich starkes Durchhaltevermögen und ihr Wille gelang es ihr auch die grössten Hürden zu bezwingen.

Die Biografie wurde von Veronique Kouchev geschrieben und ist beim Verlag Eden Books erschienen. Das Buch erzählt die Lebens-, aber auch Leidensgeschichte der Autorin, welche durch ihre Autismus-Spektrums-Störung geprägt ist. Ihren Autismus bezeichnet sie während des ganzen Buches liebevoll als ihr "Anders". Ihre Schulzeit wurde durch starkes Mobbing geprägt. Dieses zog sich bis zur Ausbildung und zeigte sich auch in ihren Freundschaften, die oftmals auf schmerzliche und zugleich schreckliche Art endeten. Als Lehrperson fand ich es besonders erschreckend, wie wenig gegen die Mobbingvorfällen gemacht wurden und auch wie gering die Folgen nach einem bereits geschehenem Vorfall waren. Nicht jede Diagnose hilft dem Betroffenem, doch bei Veronique führte die späte Diagnose zu längerem und stärkerem Leiden. Ihre Geschichte erzählt sie schonungslos, ehrlich und sehr spannend. Als Leser kann man gut mitfühlen, muss aber auch einige Male leer schlucken. Wie sich Autismus auswirken kann, wird auf eindrückliche Weise beschrieben und dargestellt. Grundsätzlich steht aber das Mobbing, welches in ihrer Situation sicherlich immer wieder durch ihr "Anders" ausgelöst wird, im Vordergrund. Das Buch ist sehr empfehlenswert, deckt jedoch verständlicherweise nur den Blickwinkel eines Menschen mit ASS ab, deswegen sollte dem Leser immer bewusst bleiben, dass sich ASS auch anders zeigen kann. Besonders Lehrpersonen, aber auch alle Menschen, die noch zu wenig über ASS wissen, sollten dieses Buch lesen und von dieser persönlichen Geschichte etwas dazu lernen.

Bewertung vom 18.04.2022
Die Minimes Bd.1
O'Connell, David

Die Minimes Bd.1


ausgezeichnet

Gafferty lebt mit ihren jüngeren Brüdern Gobkin und Grub sowie ihren Eltern in einem riesigen Haus mit vielen Fenstern. Sie sind einr ganz besondere Familie, denn sie sind alle winzig klein. Gafferty wünscht sich gleichaltrige Freunde mit denen sie Abenteuer erleben kann und macht sich auf die Suche nach anderen Minimes. Sie ist überzeugt, dass sie und ihre Familie nicht die einzigen, noch lebenden Minimes sind. Doch wo soll sie mit der Suche beginnen?

Das Buch wurde von Daniel O'Conell geschrieben und von Ulrike Köbele ins Deutsche übersetzt. Die Illustrationen stammen von Seb Burnett und Thilo Krapp. Erschienen ist das Buch beim Edel Kids Books Verlag.

Das Buch ist ein wahres Abenteuer durch die Heimat der Minimes, welche sich hinter Wänden, in Leitungen und Kanälen und anderen geheimen Räumen befindet. Die Geschichte ist unglaublich spannend und aufregend geschrieben, so dass es schwer fällt, das Buch zwischendurch auf die Seite zu legen. Die Geschichte strotz nur so vor Abenteuerlust, Mut, Magie und Gefahr. Doch schlussendlich zeigt die Geschichte auf eine wunderschöne Art und Weise das Zusammenhalt auch die kleinsten Wesen so stark macht, dass sie sich sogar gegen die grössten Schurken, Geister und Magie durchsetzen können. Die Geschichte ist liebevoll mit zahlreichen Illustrationen geschmückt, die es dem Leser deutlich vereinfachen sich die vielen detailierten Beschreibungen bildlich vorstellen zu können. In der Geschichte wurde beschrieben, dass Gafferty und ihr Dad die gleiche Haarfarbe haben. Gobkin hingegen hat braune Haare wie seine Mum. Auf dem Buchcover wurden aber andere Haarfarben verwendet, was ich ein wenig schade fand.

Das Buch eignet sich optimal als Vorlesebuch ab der 1. Klasse, was einem Alter von ungefähr 6 bis 7 Jahren entspricht. Der Text ist für jüngere Kinder noch zu lang und zu kompliziert, zudem sind einige Stellen doch eher gruselig und auch die Geister sind ein wenig unheimlich gezeichnet. Da das Buch schon etwas mehr Text pro Seite aufweist und in einer Serifenschrift geschrieben ist, sollte der Leser schon gut bis sehr gut lesen können.

Eine tolle Geschichte, die mich ein wenig an das Buch "Wiplala" erinnert und hoffentlich jedem Leser zeigt, dass auch die Kleinsten ganz gross sein können.

Bewertung vom 18.04.2022
Octavia, Tochter Roms - Gefahr in Germanien (Octavia, Tochter Roms 1)
Goldfarb, Tobias

Octavia, Tochter Roms - Gefahr in Germanien (Octavia, Tochter Roms 1)


ausgezeichnet

Octavia lebte ein glückliches Leben in Rom, als plötzlich ihre Mutter verschwand und ihr Vater mit ihr in ein römisches Lager nach Germanien zog. Das vorherrschende Frauenbild stellt Octavia immer wieder auf die Probe, doch sie lässt sich weder unterkriegen noch ihren Mut und ihre Tapferkeit berauben. Schon bald findet sie in dem schlauen Germanenjungen Odo einen wahren Freund, welcher ihr auch in den schwierigsten Situationen beisteht. Als Octavia Opfer einer Intrigen wird, muss sie alles, was ihr wichtig ist, aufs Spiel setzen. Gelingt es ihr die drohende Gefahr doch noch abzuwenden?

Das Buch stammt aus der Feder von Tobias Goldfarb und ist beim Verlag arsEdition erschienen. Durch das wundervoll illustrierte Buchcover sticht das Buch bereits auf den ersten Blick ins Auge. Auf dem Cover ist eine charakterstarke Octavia zu sehen und das in geheimnisvollen Nebel gehüllte Römerlager. Der Titel ist zudem durch seine spezielle Haptik hervorgehoben. Der Schreibstil ist unglaublich lebendig und bildhaft, sodass sich der Leser unmittelbar im Geschehen wiederfindet. Obwohl ich bereits in der Vergangenheit durch den tollen und witzigen Schreibstil des Autors begeistert war, hat mich dieses Buch erneut positiv überrascht. Mit einer solchen Spannung, welche sich auf einem sehr hohen Niveau durch das gesamte Buch zieht, hätte ich nicht gerechnet. Das Buch fesselt ab Seite 1 und lässt den Leser nicht mehr los. Die einzelnen Kapitel sind kurz gehalten und stechen durch die humorvollen und perfekt passenden Titel heraus. Das Buch lässt sich unglaublich kurzweilig lesen und bereits nach kurzer Zeit ist man schon einige Seiten weiter, ohne dies überhaupt bemerkt zu haben. Besonders gefällt mir, dass die Hauptfigur der Geschichte ein solch mutiges und cleveres Mädchen ist, von welchem einiges gelernt werden kann. Sie setzt sich für ihre Familie und ihre Freude mit voller Kraft ein und ist nicht bereit jemanden zurückzulassen, unabhängig davon welches Opfer sie dafür erbringen muss. Die historischen Informationen sind gut und altersgerecht in die Geschichte verpackt. Das Buch eignet sich sowohl für Kinder, Jugendliche als auch für Erwachsene und zieht somit jede Altersgruppe in seinen Bann.

Ein tolles und faszinierendes Buch, welches bereits nach Band 2 schreit und einiges an Action und Abenteuer zu bieten hat. Zudem würde es sich auch als motivierende Lektüre für eine Schulklasse anbieten, während diese das Thema Römer im Unterricht behandelt.

Bewertung vom 18.04.2022
Atlantis (Band 1) - Unerwartete Entdeckung
Mone, Gregory

Atlantis (Band 1) - Unerwartete Entdeckung


ausgezeichnet

Lewis hat sich so auf den Ausflug mit seinem Vater gefreut, als dieser jedoch erneut abgesagt wird, nimmt Lewis die Sache selbst in die Hand. Dadurch beginnt schon kurze Zeit später ein grosses und aufregendes Abenteuer für Lewis, seinen Vater und Hanna, ein talentiertes Mädchen, welches ein beeindruckendes U-Boot gebaut hat. Die drei machen sich auf den Weg nach Atlantis, wo sie auf Kaja, Vernichter und viele andere Atlanter treffen, die ihnen leider nicht ganz so einen angenehmen Empfang bereiten, wie Lewis sich diesen erhofft hätte.


Das Buch wurde von Gregory Mone geschrieben und ins Deutsche übersetzt. Erschienen ist es beim Verlag Edel Kids Books. Das Buch begeisterte mich bereits mit seinem Cover, welches eine wunderschöne und passende Farbgebung aufweist. Der Schreibstil ist angenehm und gut leserlich. Die Spannung weist im Verlaufe des Buched immer wieder tolle Höhepunkte auf. Mir gefallen zudem die zahlreichen stimmigen Details, die der Autor rund um das sagenumwobene Atlantis kreiert hat. Die Hauptcharaktere sind spannend und äusserrst unterschiedlich, was dazu führt, dass sie sich gut ergänzen. Die weiblichen Hauptfiguren sind sehr mutig und talentiert dargestellt, was die techniklastige Umgebung, in welcher die Geschichte spielt perfekt vervollständigt und zu einem runden Ganzen macht. Im Buch werden zudem relevante Themen, wie Umweltschutz, Klimawandel, aber auch Freundschaft, technischer Fortschritt und Innovationen angesprochen und vertieft. Die Geschichte macht Lust auf einen zweiten Band, welcher demnächst bereits auf Englisch erscheinen und hoffentlich auch wieder auf Deutsch übersetzt wird.

Bewertung vom 18.04.2022
Träume sind wie wilde Tiger
Reschke, Katharina

Träume sind wie wilde Tiger


sehr gut

Ranji wandert mit seinen Eltern nach Deutschland aus. Seine ältere Schwester bleibt in Mumbai zurück, da sie dort erst vor kurzem eine Arbeit gefunden hat. Seine grösste Leidenschaft ist Bollywood. Er singt und tanzt leidenschaftlich gern, doch seine Eltern wünschen sich eine andere Zukunft für ihn. In Deutschland zieht seine Familie in die Wohnung neben Toni's Familie. Toni brennt für Karate und Tiere, zudem ist sie im selben Alter wie Ranji.

Das Buch wurde von Katharina Reschke geschrieben und ist beim cbj Verlag erschienen. Das Buchcover besticht mit seinen knalligen Farben, was optimal zu Bollywood und der allgemeinen Thematik des Buches passt. Ranji ist der Illustratorin sehr gut gelungen, bei Toni gefällt mir das Gesicht nicht ganz so gut. Der Titel klingt aufregend und passt optimal zur Geschichte. Das Detail beim Buchstaben R, welches aus einem Tigermuster besteht, ist wunderschön.
Die Textmenge ist angenehm und liest sich schnell und flüssig. Das Buch ist abwechslungsweise aus der Sicht von Toni und aus der Sicht von Ranji geschrieben. Dies gefällt mir sehr gut. Verdeutlicht wird dieser Aufbau durch eine Illustration der jeweiligen Figur zu Beginn des Kapitels. Das Buch enthält ein paar kleinere Logikfehler, welche aber nicht sonderlich stören. Allgemein bildet das Buch eine eher rosige und teils eher unrealistische Welt ab und alle Träume werden wahr. Somit ist das Buch optimal, um zu verdeutlichen, dass alle Träume in Erfüllung gehen können, solang man an diese glaubt und dafür kämpft. Eigentlich eine sehr schöne Message. Die Geschichte behandelt Themen, wie Freundschaft, Leidenschaft, Zusammenhalt und Mut auf eine schöne Art und Weise. Eine tolle Happy-End-Geschichte für Kinder und Jugendliche.

Bewertung vom 18.04.2022
Das verschlossene Zimmer
Givney, Rachel

Das verschlossene Zimmer


ausgezeichnet

Marie lebt gemeinsam mit ihrem Vater, einem angesehenen und äusserst begabten Arzt, in Krakau. Dieser kümmert sich aufopferungsvoll um seine einzige Tochter. Sie ist ohne ihre Mutter aufgewachsen und weiss nicht einmal deren Namen. Immer wenn sie ihren Vater nach ihr fragen möchte, wird dieser wütend und blockt die Fragen ab. Deswegen verdrängt Marie ihre Neugier. Doch je älter Marie wird, desto stärker wird ihr Bedürfnis mehr über ihre Wurzeln und somit auch über ihre Mutter zu erfahren. Doch das Geheimnis ist grösser als sie sich zu diesem Zeitpunkt vorstellen konnte. Gleichzeitig rücken die deutschen Truppen und somit der Krieg immer näher.

Das Buch wurde von Rachel Givney geschrieben und von Ute Leibmann aus dem Englischen übersetzt. Es ist beim Lübbe Verlag erschienen.

Das Buch ist äusserst fesselnd geschrieben und verliert seine Spannung während den ganzen 545 Seiten nie. Ingesamt gibt es nur zwei kurze Stellen, bei welchen das Buch leicht an dieser ansonst konstant hohen Spannung verliert, diese anschliessend aber sofort wieder weiterführen kann. Die Geschichte behandelt zahlreiche interessante sowie historisch-angehauchte Themen und führt diese auf eine gelungene Art und Weise zusammen. Die einzelnen Charaktere haben unterschiedliche und durchdachte Persönlichkeiten, welche im Buch gut zu tragen kommen. Die historischen Details, welche bei der Geschichte zum Zuge kommen, sind teilweise nicht ganz akkurat mit den tatsächlichen Begebenheiten, passen aber trotzdem hervorragend zu Geschichte und störten mich persönlich nicht. Die Hauptfigur Marie ist ein lebensfroher Mensch, die mit einer aussergewöhnlichen Intelligenz und Cleverness gesegnet ist, aber trotzdem teilweise äusserst naiv und manchmal auch provokativ handelt. Ihr Vater wirkt oftmals kalt und kontaktvermeidend. Nichtsdestotrotz spürt man seine innige Liebe und Fürsorge gegenüber seiner Tochter. Die Geschichte endet mit einem offenen Ende. Mir persönlich fehlt dabei die Information, ob die Protagonisten ihr Ziel erfolgreich erreicht haben. Bei dieser Seitenanzahl hätte man dies gut noch einbinden können. Ansonsten gefällt mir das Ende aber gut. Mein grösster Kritikpunkt sind die falsch geschriebenen Namen der Hauptfiguren. So wurden Dominik einmal als Dominique, Johnny Grüner als Jan Grüner und Helena als Hannah im Buch erwähnt. Vor allem bei den Hauptfiguren sollten solche Fehler nicht vorkommen. Zudem stand einmal ein "am" zu Beginn eines Satzes, was keinen Sinn ergab. Das Buch besteht aus zwei Zeitsträngen, was der Autorin gut gelungen ist. So spielt ein Teil der Geschichte als "Throwback" in der Vergangenheit, genau gesagt im Jahre 1917 bis 1920. Der Hauptteil der Geschichte spielt um 1939 und behandelt den Einmarsch der deutschen Truppen in Polen. Auch die angespannte Situation gegenüber den Juden, die Fortschritte der Medizin sowie die Stellung der Frau in der damaligen Gesellschaft werden im Buch thematisiert.