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Benutzername: 
Zwerghuhn
Wohnort: 
München

Bewertungen

Insgesamt 44 Bewertungen
Bewertung vom 04.03.2015
Atlantia
Condie, Ally

Atlantia


gut

Da das Leben auf der Erde durch Verschmutzung, Zerstörung und Krieg nicht mehr lebenswert war, wurde die Unterwasserstadt Atlantia geschaffen. Nur Auserwählte wurden dort Unten aufgenommen. Der Rest musste Oben bleiben. Rio und ihre Zwillingsschwester Bay sind Bewohnerinnen von Atlantia. Am Jahrestag der Trennung von Oben entschließt sich Bay, ohne Rio vorher etwas gesagt zu haben, nach Oben zu gehen. Das bedeutet für Rio einen Abschied für immer, denn sie darf Atlantia nicht verlassen. Sie beschließt dennoch zu versuchen ihre Schwester zu finden... Ich finde es gut, dass die Geschichte ohne großes Vorgeplänkel losging. Ich war sofort im Geschehen drin. Das liegt sicher auch am flüssigen Schreibstil von Ally Condie und auch daran, dass sie ihre Geschichte aus Rios Sicht in der Ich-Form erzählt. Das Leben in Atlantia ist ausführlich beschrieben, so dass ich mir alles eigentlich gut vorstellen kann. Die Idee z.B. mit Bäumen aus Metall finde ich ganz interessant. Auch die Charaktere sind sehr gut ausgearbeitet. Die Idee, die hinter der Geschichte steht, finde ich super. Und genau darin liegt auch mein Problem. Man hätte mehr daraus machen können. Die ersten zwei Leseabschnitte waren etwas langatmig, dafür war dann im dritten Abschnitt eine Wendung nach der anderen. Außerdem sind mir auch einige Fragen unbeantwortet geblieben. Für meinen Geschmack wurden zu viele Dinge angerissen, die dann sang- und klanglos untergegangen sind. Trotzdem habe ich das Buch gerne gelesen.

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 28.02.2015
Was fehlt, wenn ich verschwunden bin
Lindner, Lilly

Was fehlt, wenn ich verschwunden bin


ausgezeichnet

Die kleine Phoebe vermisst ihre Schwester April, die in einer Klinik wegen ihrer Magersucht behandelt wird. Sie weiß, dass April krank ist, versteht gleichzeitig aber nicht, was Magersucht eigentlich bedeutet. Da Phoebe sie nicht besuchen darf, schreibt sie April Briefe, um ihr wenigstens so ein bisschen von Zuhause erzählen und ihr beistehen zu können.

Über dieses sensible Thema in Briefform zu schreiben finde ich klasse. Zunächst erwarten den Leser Phoebes Briefe. Sie vermittelt dem Leser auf ihre kluge aber gleichzeitig auch noch kindliche Art die Probleme, die während Aprils Klinikaufenthalt entstanden sind. Der zweite Teil gehört den Antwortbriefen von April, in denen geschildert wird, wie es überhaupt zu Aprils Magersucht kommen konnte und wie es ihr in der Klinik geht. Schonungslos erzählt Lilly Lindner dabei von den absolut unfähigen Eltern. Durch ihren präzisen, kraftvollen aber dennoch einfühlsamen Schreibstil vermittelt sie dieses Unvermögen perfekt. Ich war bei einigen Szenen total entsetzt, wie sie sich gegenüber ihren beiden absolut liebenswürdigen Kindern verhalten. Dieses Buch ist so bewegend geschrieben, dass ich an einigen Stellen die Tränen gerade so verdrücken konnte. Insgesamt hat Lilly Lindner aus meiner Sicht ein absolutes Juwel geschrieben. Es gibt in diesem Buch so viele kluge Argumente und Zitate, die zum Nachdenken anregen. Und das gilt auch für Erwachsene. Ich kann nur sagen spitze, spitze, spitze! Fazit: Ein literarisches Juwel zum Thema Magersucht!

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.