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Simi159

Bewertungen

Insgesamt 154 Bewertungen
Bewertung vom 29.06.2015
Die Suche
Louth, Nick

Die Suche


sehr gut

Max Carver fliegt von New York nach Amsterdam um sich dort mit seiner Freundin Erica Shoud-Jones zu treffen. Auf dem Flug lässt sein Sitznachbar einen Miskito frei. Dieser überträgt eine spezielle Form der Malaria. Ist es Rache oder ein wissenschaftliches Experiment.
Erica ist Malaria Forscherin und soll auf einem Kongress einen wichtigen Vortrag halten, der sie berühmt machen könnte. Sie hat eine neuen Weg zur Heilung von Malaria entdeckt und alle warten gespannt darauf. Doch am Vorabend des Vortrages verschwindet sie. Max macht sich auf dei Suche nach ihr, doch erst mal interessiert es niemand, dass Erica verschwunden ist.
Bei seiner Such gerät Max in das Visier eines Mörders und ein Kampf um Leben und Tod beginnt.
Gleichzeitig breitet sich in Europa eine Malaria-Epidemie aus, und es scheint kein Mittel dagegen zu geben.

Fazit:
"Die Suche" von Nick Louth ist ein Medizinthriller, der alles hat, was es für eine guten Thriller braucht. Einen neuen, heimtückischen, Virus, der die Menschheit töten könnte und viel zu wenig Zeit. Soweit ist das nichts neues, doch Louth schafft es, schon auf der ersten Seite den Leser in eine so spannende Handlung reinzuziehen und diese Spannung dann auch bis zum Ende zu halten.
Louth ist Wissenschaftsjounalist und das merkt man als Leser auch. Alles ist sauber recherchiert und auf den Punkt formuliert. An manchen Stellen ist es mit soviel Fakten und Detail beschrieben, dass es den Leser fast erschlägt, doch die Spannung macht das wieder wett.
Die Charaktere sind sympathisch, wenn mir auch etwas zu klischeehaft beseetz.
Der einsame Held der seine Geliebte retten muss und gleichzeitig die Welt vor dem Untergang bewahrt.

Alles in Allem gut gemachte Thrillerlesekost. Für Menschen die es sehr genau und mit viel Details lieben.
Von mit gibt es dafür 4 STERNE.

Bewertung vom 29.06.2015
Halbe Miete / Lilo Gondorf Bd.1
Quint, Nadja

Halbe Miete / Lilo Gondorf Bd.1


ausgezeichnet

Lilo Gondorf lebt auf der Insel Rügen. Sie ist Pensionswirtin und vermietet ihre eigenen Ferienhäuser. In einen früheren Leben war sie Kriminalkommissarin, doch jetzt schätz sie die Ruhe und Einsamkeit der Insel. Doch mit der Ruhe ist es für Lilo vorbei, als einer ihrer Feriengäste, Werner Koch bei einer Wanderung verschwindet. Herr ist spurlos verschwunden und seine blinde Ehefrau glaubt, dass er entführt wurde.
Die Polizei übernimmt die Ermittlungen, mit dabei ist Lilos Tochter Verena. Doch so rech voran kommt diese nicht, da sich viele Spuren im Sande verlaufen.
Lilos Spürsinn ist geweckt, mit ihrem guten Freund und Nachbar Oskar macht sie sich daran den Fall um ihren verschwundenen Feriengast zu lösen.
Lebt Werner Koch noch? Wer ist sein Entführer? Und wird es Lilo gelingen den fall zu lösen?

Fazit:
Lilo Gondorf löst in Miss Marple Manier mit ihrem guten Freund Oskar diesen Fall. Sie stellen die richtigen Fragen und testen nebenbei s manch exotisches Bier, denn Biere sind Oskars Hobby.
Beide sind sympathisch und wirken patent. Lilo ist recht neugierig und bekommt durch ihre Schnüffelei und die passenden Fragen dazu, hinter os manches Geheimnis.
Für mich waren die Dialoge an manchen Stellen etwas zu unrealistisch. Sie erfährt einfach alles und bekommt viele Details erzählt. Klar sie ist eine ältere, unauffällige Dame. der man vielleicht direkt vertraut.Doch manches Mal waren es mir ein paar Zufälle zu viel.

Auch Spannung hat sich für mich nicht so recht aufgebaut. Das Buch war dennoch interessant und ich wollte Wissen, was mit Herrn Koch ist, doch für Spannung fehlten mir ein paar überraschende Wendungen.

Rügen und das Leben auf der Insel wird authentisch geschildert. Toll fand ich die Karte am Anfang des Buches, das erleichtert die Orientierung.

Lilo undOskar sind nette Ermittler, die bestimmt noch so manchen Fall lösen werden. Ich fand ihren Einstand ganz ok, mehr leider nicht.

Von mir gibt es dafür 3,5, aufgerundet 4 STERNE.

Bewertung vom 29.06.2015
Nun ruhet sanft / Kommissar Dühnfort Bd.7
Löhnig, Inge

Nun ruhet sanft / Kommissar Dühnfort Bd.7


ausgezeichnet

Dühnforts siebter Fall hat es in sich, erst mal ist er geschockt, als er an den neuen Tatort kommt.
Ein abgebranntes Einfamilienhaus mit drei Leichen, alles sieht nach einer Familientragödie aus. Sind doch die Mutter und die beiden Kinder, sowie der Familienhund und das Pony durch gezielte Schüsse getötet worden. Der Brand wurde vorsätzlich nach den Morden gelegt. Vom Vater, Tom Sassen, ein Stadtbekannter HNO-Arzt, fehlt jede Spur.
War es ein erweiterter Selbstmord? Ist er der Täter?
Doch dann taucht Sassen mit einem große Strauss Rosen am Tatort auf, wirkt verwirrt und beteuert seine Unschuld. Für Tino steht fest, der schauspielert und ist der Täter.
Tino fühlt sich persönlich betroffen hat er doch gerade erfahren, dass er Vater wird. Und so nimmt er mit seinem Team die Ermittlungen auf.
Sassen hat jahrelang, praktisch ständig, seine Frau betrogen. Sie wollte sich jetzt scheiden lassen, hatte sogar schon einen Termin bei einer Anwältin.
Hat das Tom Sassen zum ausrasten und zur Waffe greifen lassen?
Dühnfort ermittelt in viele Richtungen, denn nicht alles ist so, wie es auf den ersten Blick erscheint.

Fazit:
"Nun ruhet sanft" ist der siebet Fall für den Münchner Kommissar Tino Dühnfort.
(Alle Bände könne einzeln gelesen werden, doch, wie bei allen Reihen, gibt es Rahmenhandlungen, die chronologisch besser verstanden werden können).
Auch diesmal beweist er wieder Spürsinn, wenn auch dieser diesmal etwas getrübt wird, dadurch dass er emotional mit anderen Dingen beschäftigt ist. Er und Gina werden Eltern und freuen sich wahnsinnig auf das neue was da kommt.
Tinos Charakter entwickelt weiter, ebenso wie manch andere, den man aus den vorangegangenen Bänden kennt.
Wie gewohnt sind die Charaktere toll beschrieben, authentisch und lebensnah.
Auch der Plot ist Klasse. Inge Löning hat einfach ein Händchen für de alltäglichen Dramen, die sich zu tödlichen Tragödien werden können.
(Mehr will ich hier nicht verraten, manchmal wird alltägliches zu einer tödlichen Falle).
Wie auch in den Bänden davor, ist dieser Krimi extrem gut lesbar, die Seiten fliegen nur so vorbei. Spannung, falsche Fährten und überraschende Wendungen inbegriffen. Die Autorin versteht es den Leser in die Irre und an der Nase herum zuführen.

Alles Super, ich bin gespannt auf den nächsten Fall.

Von mir gibt es dafür 5 STERNE.

Bewertung vom 29.05.2015
Mittenrein ins Leben
Linke, Maria

Mittenrein ins Leben


sehr gut

Hildegard Benderbacher, genannt Hilde, verliert mit Ende 40 ihren Job als Sekretärin und fragt sich, wie sie in Zukunft ihren Lebensunterhalt verdienen soll. Denn so richtig gelernt hat sie den Beruf nicht. Und bisher hat für ihren Exschwiegervater in dessen Firma gearbeitet. Jetzt, nach dessen Tod, setzt ihr Exmann sie direkt vor die Tür und so muss Hilde ihr Leben neu ausrichten.
Da sie nach längerem Suchen keine neu Anstellung findet, beschließt sie von der Eifel nach Köln umzuziehen und ihren Lebensunterhalt dort durch Putzen zu verdienen. In Köln wohnt sie bei ihrer Freundin Regina und lernt bei der Arbeit viele nette und eine Reihe nicht so nette Menschen kennen. Für viele ist Hilde gute Fee und Seelenklemptnerin zugleich.
Durch einen Zufall lernt Hilde die todkranke Antonia kennen, die aufgrund der Krankheit an ihr Haus gebunden ist. Doch Antonias größter Wunsch ist es, unter Menschen zu sein. Sie und Hilde verstehen sich sehr gut und kochen gern zusammen.
also was liegt da nicht näher, als einen Supperclub zu gründen.
Und so starten beide mitten rein ins Leben.

Fazit: "Mitten rein ins Leben" von Maria Linke ist eine rührende Geschichte, die Mut macht, auch im fortgeschrittenen Alter neues zu wagen und sich vom Schicksal nicht unterkriegen zu lassen.
Hilde ist eine sympathische Hauptfigur, mit einem Riesengroßen Herz am rechten Fleck. Manch ihrer Reaktionen und auch Denkweisen waren mir ein Tick zuviel, doch sie erklärt sich selbst, sagt, dass sie überreagiert etc. Das hat ihren Charakter für mich wieder etwas realistischer und authentischer gemacht hat. Alle Freunde von ihr und auch Hildes Familie, vor allem Antonia wachsen einem ans Herz. Man freut sich mit Hilde, dass sie ihr Leben so gut in neue Bahnen lenken kann.

Alles in Allem ein nettes, kleines Buch für Zwischendurch. Zum Lachen, weinen und hinterher glücklich sein....

Von mir gibt es 4 STERNE.

Bewertung vom 29.05.2015
Heart. Beat. Love.
Patterson, James;Raymond, Emily

Heart. Beat. Love.


ausgezeichnet

Axi, die mit vollem Namen Alexandra heißt, ist ein braves Mädchen und eine strebsame Schülerin. Deshalb ist es erstmal sonderbar, dass sie ihren besten Freund, Robinson, zu einem spontanen Roadtrip überredet. Was als kleines Abendteuer in einem Greyhound-Bus beginnt, in einer Reise quer durch die USA weiter geht und wird je weiter sie kommen eine immer ernster werdende Reise. Denn nicht nur Axi verliebt sich in Robinson, auch gibt es Dinge aus der Vergangenheit, die ihr Leben jetzt beeinflussen und dem sich beide Stellen müssen....

Fazit:Das ist eine locker, leichte Geschichte, sie fängt zumindest so an. Mit Axi, der fleißigen Schülerin und ihrem besten Freund Robinson, der eher ein Freigeist und etwas draufgängerisch ist. Wie bei einer Zwiebel schält sich diese Leichtigkeit ab, nach und nach steigt die Dramatik und gegen Ende weiß der Leser warum diese Reise notwendig war.
Die Charaktere sind klar, authentisch und für mich lebensnah gezeichnet. Axi mag man sofort, bei Robinson dauert es etwas, wahrscheinlich weil man als Leser erst mal nicht sehr viel über ihn erfährt. Passende, teilweise, beeindruckende Orte, geben der Geschichte fahrt, trotz all der Urlaubsstimmung ist es spannend, emotional und auch etwas tragisch.

Von mir gibt es dafür 5 STERNE.

Bewertung vom 29.05.2015
Die Straße der Geschichtenerzähler
Shamsie, Kamila

Die Straße der Geschichtenerzähler


sehr gut

1914, die Engländerin Vivian Rose Spencer reist in das antike Karien nach Labranunda, um an archäologischen Ausgrabungen teilzunehmen. Das war zur damaligen Zeit gegen jede Konvention, doch ihr Vater hat sie schon bei ihren Studium unterstütz und will ihr auch jetzt helfen. Sein osmanische Freund Tashin, soll ihr vor Ort helfen. Vivian kennt ihn seit ihrer Kindheit und hofft , dass er sie bei der Suche nach der geheimnisvollen Siedlung Kaspatyros unterstützen kann. Zwischen ihnen gibt es trotz des Altersunterschied eine Art Seelenverwandtschaft und eine große gemeinsame Leidenschaft für die Archäologie.
Dieses besondere Interesse der Beiden läßt eine tiefe Liebe entstehen. Sie trennen sich nach Ende der Ausgrabungen, Vivian kehrt nach England zurück, in Europa ist mittlerweile Krieg und sie beginnt als Krankenschwester zu arbeiten.
Sie wird von Militärangehörigen besucht und nach ihrer Forschungsreise befragt.
Zu gleichen Zeit kämpft der Patschtune Qayyum Gul im indischen Regiment auf Seite der Engländer. Er wird verletzt, verliert ein Auge und kehrt nach Hause zurück. Auf einer Zugfahrt, lernt er Vivian kenne, die auf dem Weg nach Peshawar ist. Dort begegnet ihr auch der Junge Najeeb, der sehr an wissbegierig ist, wird von ihr in Archäologie unterrichtet.

15 Jahre später arbeitet Najeeb in Peshawa in einem Museum und er bittet Vivian ihn zu einer Ausgrabung zu begleiten.
Doch wieder stehen Veränderungen an, den Gandhi pocht auf Unabhängigkeit und so geraten die drei, Vivian, Najeeb und Qayyum auf der Strasse der Geschichtenerzähler in den Strudel der Revolution....

Fazit:Kamila Shamsi zeigt in seinem anspruchsvollen Roman, die Auswirkungen des 1. Weltkrieges und den daraus resultierenden Zerfall des britischen Empires und des osmananschen Reiches.
Dafür verpackt er, die junge Vivian und deren Wunsch nach Unabhängigkeit und einem eigenständigen Leben, in eine farbenfrohe Geschichte, die in den Jahren 1914-1930 spielt. Er zeigt die großen unterschiede zwischen Europa und Asien auf, und versteht es seine Leser in eine unbekannte Welt im Orient zu entführen.

Es dauert bis man im Orient ankommt, denn die vielen asiatischen Namen, Orten und Redewendungen brauchen ein bißchen, bis vertraut sind.
Die Liebesgeschichte die sich ganz leicht durch Alles, Kriegsgeschehen, Ausgrabungen, Unterschied der Kulturen zieht, verbindet alles wie Klebstoff miteinander.

Wer etwas Geduld mitbringt, gern historische hinterlegte Geschichten und den Orient mag, wird hier sehr gut unterhalten.

Von mir gibt es dafür 4 STERNE.

Bewertung vom 26.04.2015
Verliebt in sieben Stunden
Morelli, Giampaolo

Verliebt in sieben Stunden


sehr gut

Paolo hat gerade nicht so viel Glück in seinem Leben. Seine Verlobte, Giorgia, betrügt ihn mit seinem Chef und als er die beiden in seinem Bett erwischt, ist er nicht nur Giorgia sondern auch seinen Job los. Paolo war Wirtschaftjournalist bei einer renommierten Zeitung. Sein vorher so schickes Leben, seine hübsche Verlobte, sein tolle mit Designer Möbeln bestücke Wohnung alles scheint nutz- und sinnlos. Wozu noch Leben, doch Paolos Selbstmordversuch missglückt, er landet auf dem Dach eines Cabrios. Und so besorgt ihm ein Kumpel aus der alten Redaktion, eine neue Stelle bei dem aufstrebenden Männermagazin „MachoMan“. So schreibt er nun über neue Modetrends, Fitnesstipps und Stylingideen. Bis er von seinem neuen Chef den Auftrag bekommt über den Flirt und Anmachkurs „Verliebt in 7 Stunden“ zu schreiben. Genau das soll der männliche Teilnehmer dort lernen, wie man eine Frau in 7 Stunden ins Bett bekommt.
Kursleiterin Valeria hält Paolo für einen unbelehrbaren Teilnehmer, doch dieser sieht in dem Kurs seine Chance Giogia zurück zugewinnen. Und so nehmen die Dinge ihren Lauf….

Fazit:
Dies ist eine locker, leichte Sommer-Liebesgeschichte mit jeder Menge Sprachwitz. Vieles ist vorhersehbar, dies tut das Lesevergnügen aber nicht schmälern. Es macht einfach Spaß Paolo bei seiner Entwicklung zum Machoman zu begleiten.
Die Charaktere sind gut beschrieben, wenn mir auch etwas zu typisch besetzt Sie haben liebenswerte Schwächen und sehr normale Probleme und Ängste, die fast jeder kennt. Dennoch ist dieses Buch es unterhaltsam mit vielen richtig amüsanten Stellen, die einen zum Lachen bringen und einem ernsten Fazit: „Höre auf Dein Herz“.
Diese locker, leichte Unterhaltung ist mir 4 STERNE wert.

Bewertung vom 26.04.2015
T.R.O.J.A. Komplott
Ramadan, Ortwin

T.R.O.J.A. Komplott


sehr gut

In nicht allzu ferner Zukunft…
Alle Menschen tragen Nanorobot, sogenannte Nanobots, in sich, diese wachen über die eigene Gesundheit, achten auf Ernährung etc. und reparieren kleinere Schäden im Körper. Dadurch leben die Menschen gesünder und das Gesundheitssystem ist nicht zusammengebrochen. Denn es wird gesünder gegessen, sonst werden sie vom Nanobot auf Diät gesetzt und müssen Strafe zahlen.
In dieser Welt leben Nico und Beta, wenn auch zwei völlig unterschiedliche Leben.
Nicos großer Traum ist es FBI-Agent zu werden…dieser platzt kurz vor der Zeugnisvergabe nach der Agentenausbildung…zumindest glaubt Nico das, doch er wird als Mitarbeiter für das T.R.O.J.A. –Projekt, ebenfalls FBI, angeworben. Alles streng geheim.
Beta schlägt sich als Kellnerin an einer Bar und durch den ein oder anderen illegale Deal durch. Sie wohnt mit mehreren Freundinnen recht anonym in einer WG. Als diese durch Brandstiftung abbrennt, eine ihrer Freundinnen ermordet wird und Beta eine geheimnisvolle Nachricht erhält…flieht sie.
Nicos erste Aufgabe ist es Beta zu überwachen…WARUM? Und wovor versteckt sich Beta?

Fazit: So abwegig und weit weg ist diese Zukunft in diesem Buch gar nicht. Und die Idee um und von den Nanobots fand ich erst mal sehr faszinierend….

Die beiden Handlungsstränge verwinden sich sehr langsam mit einander …Nico und auch Beta sind jeweils sehr interessante und auch spannende Charaktere, die erst im Laufe des Buches ihr volles Bild zeigen. Beide wirken authentisch und lebensnah, wenn auch an manchen Stellen nicht unbedingt realistisch in ihrem Verhalten.
Kurze Kapitel und schnelle Wechsel steigern die Spannung und den Lesespaß. Beide Erzählstränge sind spannend und abwechslungsreich, wobei die beiden Hauptakteure mit fortschreitender Geschichte in den Hintergrund treten und man ihnen dann als Leser auch nicht mehr so richtig nahe kommt. Das macht das knallige Ende wieder wett.
Für den jugendlichen Leser ist dies ein lesenswertes Buch mit einer gar nicht so abwegigen Zukunft.

Von mir gibt es 4 STERNE.

Bewertung vom 26.04.2015
Vor der Glotze zum Weltmeister
Staat, Joachim

Vor der Glotze zum Weltmeister


sehr gut

Ein fußballverrückter Autor, der sich im frühen Stadium seiner Fussballerkarriere das Wadenbein gebrochen hat, bzw. brechen lassen hat und so die Weltmeisterschaft 1990 vom Krankenbett im Fernsehen verfolgt. Jochen Staat ist seit seiner ersten Weltmeisterschaft, die er 1966 im Alter von sieben Jahren miterlebte, größter Fan, dieser schönsten Nebensache der Welt.
Mit viel Selbstironie, und der jeweiligen Aufstellung zum Spiel, schreibt Staat über die einzelnen Fußballspiele, sowohl der der WM 1990 als auch der von 2014. Jeweils gibt es Chips, Bier, Rollmöpse oder andere Leckereien inklusive Freunde und Familie. Die Leckereien und Personen sind jeweils zu Gast in Staats persönlichen WM-Studio, "Wohnzimmer", dabei.
An so manches Spiel, vor allem die Halbfinale und Finale kann man sich als Leser erinnern. Während die WM 1990 viel jugendlicher, Leberschädigender und Lungenunfreundlicher war, ist die WM 2014 in den Beschreibungen des Autors etwas gesetzter und hat schöne familiäre Momente.

Fazit: Als ich dieses Buch bekam, dachte ich "Oh, noch ein Buch zum Thema Fußball und Weltmeisterschaft", das ist normalerweise nicht so mein Lieblingsthema...doch Jochen Staat hat mich zum lesen bekommen und mich mit seinen persönlichen Einblicken unterhalten. Er hat eine herrlich lockeren Schreibstil und seine ironische Art lassen die Buchseiten nur so vorbeifliegen. Besonders schön fand ich das Spiel bei der WM 2014 gegen Brasilien, das Jochen Staat mit seiner Tochter schaut.
Das ist ein Buch für alle die Fußball verrückt sind, oder ihn zumindest mögen. Locker, leichte Unterhaltung für Zwischendurch.
Von mir gibt es dafür 3,5, aufgerundet 4 STERNE.

Bewertung vom 26.04.2015
Das Mädchen, das rückwärts ging
Hamer, Kate

Das Mädchen, das rückwärts ging


sehr gut

Auf einem Geschichtenfestival in England, geht die 8 jährige Carmel verloren. Keiner hat etwas gesehen, trotz intensiver Suche bleibt das Mädchen verschwunden. Ihre Mutter Beth ist krank vor Sorge und gleichzeitig überfordert mit der Situation. Auch ihr Exmann und ihre Eltern können ihr ihre Schuldgefühle nicht nehmen. Wo ist Carmel? Werden Mutter und Tochter sich wiedersehen?

Die Autorin, Kate Hammer, lässt den Leser an allem Teilhaben, zuerst am gemeinsamen Leben von Beth und Carmel, dann am Schicksalshaften Tag und natürlich an der ungewissen Zeit danach.
In wechselnden Kapiteln, jeweils von Mutter und Tochter erzählt, erfährt man, wie das Leben der Beiden sich durch die Trennung verändert und was mit ihnen passiert.
Diese Perspektivwechsel sorgen für eine gewisse Dynamik, auch wenn die Geschichte ansonsten ruhig und eher etwas beklemmend ist. Sind am Anfang die Zeitabschnitt noch kurz und überschaubar, hat man gegen Ende das Gefühl, das Buch-die Geschichte soll fertig werden, denn die Zeitabstände und Sprünge sind sehr groß.
Die Charaktere finde ich gut getroffen, man leidet mit Beth und hofft, dass Carmel gefunden wird. Carmel ist ein besonders Mädchen, sehr willensstark mit einer besonderen Gabe. Wirkt sie am Anfang der Geschichte etwas zu reif/altklug für ihre 8 Jahre, ist sie mit fortschreiten der Story immer authentischer, klar willensstark und versucht sie selbst zu bleiben, so gut, das bei den äusseren Umständen in denen sie steckt halt geht. Mir persönlich haben die Teile, von Carmel etwas besser gefallen, als die von Beth, vielleicht weil dort einfach etwas mehr passiert und man natürlich wissen will, ob sie zurück kommt.

Alles in Allem ein lesenswertes Buch einer ungewöhnlichen Geschichte, mit einer Prise Spannung und einigen Wendungen.
Von mit gibt es dafür 4 STERNE.