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Benutzername: 
Sandra W.
Wohnort: 
Rheinland-Pfalz

Bewertungen

Insgesamt 70 Bewertungen
Bewertung vom 22.03.2016
Der Spalt
Clines, Peter

Der Spalt


ausgezeichnet

Inhalt :

Mike hat ein fotografisches Gedächtnis und einen IQ von über 180. Aber
weil er es satt hat, anders behandelt zu werden, beschließt er schon
sehr früh, seinem IQ den Rücken zu kehren, und lebt ein beschauliches
Leben als Englischlehrer an einer Schule.

Sein Freund Reggie, der für die Regierung arbeitet, tritt seit Jahren
immer wieder an ihn heran um ihn für Projekte abzuwerben, und immer hat
Mike abgesagt.

Doch diesmal ist es anders. Mike soll für ihn ein geheimes Projekt
überprüfen. Alles läuft scheinbar perfekt, doch trotzdem hat Reggie
ein ungutes Gefühl bei der ganzen Sache. Von dem Projekt gibt es
keinerlei Unterlagen, da das Forschungsteam sich weigert, diese
herauszugeben.

Nachdem jahrelange Versuche, die Teleportation zu bewerkstelligen,
fehlschlugen, ist es nun gelungen, den Raum so zu manipulieren, dass die
Überbrückung einer längeren Strecke ohne Zerlegung des zu
transportierenden Körpers möglich ist.

In zwei Hallen auf einem abgesperrten Regierungsgelände wurden
entsprechende Tore gebaut und bereits mehrere Dutzend Tests mit Menschen
und Tieren angeblich fehlerfrei durchgeführt. Trotzdem traut man sich
noch nicht an die Öffentlichkeit.

Um zu verhindern, dass weitere Forschungsgelder gestrichen werden, soll
Mike nun alles auf Herz und Nieren prüfen und bestätigen, dass alles
seine Ordnung hat.

Doch als Mike vor Ort ist und anfängt, alle Papiere und Unterlagen zu
sichten und mit den beteiligten Wissenschaftlern zu sprechen, ergeben
sich immer mehr Ungereimtheiten.

Als er bei einem Testlauf dabei ist, nehmen unglaubliche Ereignisse
ihren Lauf - Personen verändern sich und doch wieder nicht, seltsame
Phänomene treten rund um die Tore auf, doch Mike ist schon so von dem
Projekt eingenommen, dass er nun selbst alles daran setzt, um den
Rätseln auf die Spur zu kommen, vor denen auch die Wissenschaftler
stehen.

Mike deckt dabei Tatsachen auf, auf die keiner in seinen wildesten
Träumen gekommen wäre....


Zum Buch

Es ist mir schon lange nicht mehr passiert, dass ich ein Buch dieser
Kategorie quasi an einem Abend durchgelesen habe ( ca. 500 Seiten ).

Die Handlung ist von Anfang an so gut lesbar und spannend, das man das
Buch nicht mehr aus der Hand legen kann. Um keinen falschen Eindruck zu
erwecken bei der Beschreibung : Man mag zwischendurch denken, man sei in
einer geschriebenen Version von Stargate gelandet, aber das ist absolut
nicht der Fall.

Da ich persönlich schon immer von den Themen der theoretischen Physik
und den Dimensionstheorien begeistert war - auch wenn mir das natürlich
im Detail zu hoch ist - war das Buch für mich absolut faszinierend.

Leider kann ich ja hier noch nicht so viel verraten, um die Spannung
nicht rauszunehmen, aber soviel sei gesagt : In dem Roman gibt es einige
Male Wendungen in der Handlung, die man Null Komma Null erwartet und
beim besten Willen NICHT vorhersehen kann.

Dadurch treten auch immer wieder neue Seiten und Möglichkeiten in der
Geschichte auf, um diese Weiterzuspinnen.

Es kommt wohl auf die Einstellung an, für manche ist es sicher zu
abgehoben, da wir hier im späteren Verlauf Parallelwelten und sehr
seltsamen Lebewesen begegnen, aber wenn man an die Dinge glaubt, für die
es heute noch keine Beweise gibt, ist dieses Buch ein gefundenes
Fressen. Also für alle Liebhaber von Akte X, Fringe etc. auf jeden Fall
!

Egal wie man zum Thema steht, das Buch ist super einfach und kurzweilig
geschrieben, die Hauptfiguren nachvollziehbar und lebendig, somit
leichte Lektüre. Man wird wirklich auf KEINER Seite vom Haken gelassen,
die Spannung bleibt vom Anfang bis zur letzten Seite auf hohem Niveau.

Ich fand es super und gebe volle Punktzahl. Hoffentlich gibt es bald
noch mehr vom Autor in diese Richtung.

Bewertung vom 19.03.2016
Thorn Gandir - Aufbruch / Chroniken von Chaos und Ordnung Bd.1
Praßl, J. H.

Thorn Gandir - Aufbruch / Chroniken von Chaos und Ordnung Bd.1


sehr gut

Auf der Welt Amalea glaubt man an viele verschiedene Götter – je nachdem, wo man hinkommt.
Doch ein Grundgedanke ist bei allen gleich : Es gibt Chaos, und es gibt Ordnung – und jeder entscheidet sich auf seine Weise, dem einen oder dem anderen zu dienen.
Thorn Gandir, Waldläufer und Elfenfreund, lebte glücklich mit seiner Elfenfreundin in Alba.
Das Schicksal jedoch verschlug die beiden ins valianische Imperium, wo sie für den Senator Testaceus arbeiten.
In einer Schlacht gegen den Anführer der Sklaven, der den Aufstand probt, wird die Elfe Kitayscha getötet und Thorn Gandir und seiner Kameradin Rosmerta gelingt gerade noch so die Flucht ins valianische Imperium.
Rosmerta und Thorn sind Helden im valianischen Imperium und Rosmerta wird auserwählt, die hoffentlich alles entscheidende Schlacht gegen den Sklavenführer Cartius, einen ehemaligen Legionär, anzuführen und ihn zu vernichten.
Als Thorn im Verlauf der Vorbereitungen und der Schlacht erkennt, wie machtgierig und skrupellos Rosmerta wirklich ist, wendet er sich von ihr ab.
Gerade als Testaceus dabei ist zu entscheiden, wie er Thorn und Rosmerta künftig einsetzt, geschieht das undenkbare : Ihm wird das kostbarste gestohlen, das er besitzt – ein mächtiges Zepter, das Thorn selbst ihm unter Einsatz seines Lebens erst vor kurzer Zeit beschafft hat und das lange Zeit als verschollen galt. Dieses Zepter soll angeblich unbeschränkte Macht verleihen.
Das Schicksal verschlägt ihn zusammen mit einem Priester und zwei ehemaligen Söldnern und Leibwächtern Rosmertas in das Land Aschran, von wo aus ein dunkler, mächtiger Magier offensichtlich versucht, das Land mit Chaos zu überziehen – und niemand anders als ihn hat Testaceus im Verdacht, hinter dem Diebstahl des Zepters zu stehen.

Und langsam, aber sicher versteht auch Thorn : Es ist nicht alles nur schwarz oder weiß. Kämpft er wirklich noch für die Ordnung ? Sind die Guten die, die vorgeben, gut zu sein ? Oder ist doch alles ganz anders ?

Zum Buch
Es ist sicherlich immer schwierig, eine komplette Welt neu zu erfinden. Wir begegnen in den Chroniken von Chaos und Ordnung vielen Elementen, die uns bekannt sind – das valianische Reich erinnert extrem ans römische Imperium unter Cäsar. Weiterhin gibt es Magier, Elfen, Priester, Waldläufer, Assassinen, Orks und sogar ein Basilisk begegnet uns.
Eigentlich sollte es wohl erst gar kein Buch, sondern ein Rollenspiel werden – vor diesem Hintergrund versteht man dann – sofern man schon einmal ein Rollenspiel gespielt hat – wie der Autor auf ausgerechnet die Rollen kommt, die die Protagonisten innehaben, denn gerade Magier, Priester, Krieger und Waldläufer sind ja bekannte Kategorien für Rollenspiel – Avatare.
Aber dies nur nebenher, ansonsten ist dies dem Buch nicht mehr anzumerken.
Ein bisschen schade fand ich es, dass die Elemente von nichtmenschlichen Lebewesen ( Elfen, Orks, der Basilisk ) und die Magie als solches nur eine sehr untergeordnete Rolle gespielt haben.
Im Vordergrund steht im Handlungsverlauf der Weg von Thorn, Chara, Barg und dem Priester Telos aus dem valianischen Reich nach Aschran und das Verhältnis zwischen den Protagonisten – sowie auch der inneren Wandlung seiner Geisteshaltung und die Entwicklung der Zweifel, die Thorn Gandir durchlebt.
Ein sehr schönes Element sind die „Breaks“ in Tagebuchform, bei denen man erst nach einer ganzen Zeit beginnt zu ahnen, wer der Verfasser ist.
Auch das philosophische Element kommt hier nicht zu kurz, man wird auch zum Nachdenken angeregt über den Glauben an sich, über Gut und Böse und die Schattierungen dazwischen, den Sinn des Lebens.

Insgesamt bleibt zusammenfassend zu sagen, dass „Thorn Gandir“ in meinen Augen ein sehr gelungener Auftakt zum Epos der Chroniken von Chaos und Ordnung ist und hier noch Unmengen Potential für eine Weiterführung vorhanden ist – ich bin sehr gespannt auf die Entwicklungen in Teil 2 !

Bewertung vom 18.03.2016
Moxyland
Beukes, Lauren

Moxyland


sehr gut

„Moxyland“ von Lauren Beukes
Inhalt :
Dieser Roman spielt in Kapstadt, wir wissen nicht genau in welcher Zeit, aber auf jeden Fall in der nicht allzu fernen Zukunft.
Die Technik ist weit fortgeschritten und wir sind wahrhaft zum gläsernen Bürger geworden. Die Polizei kontrolliert uns über unsere Mobiltelefone. Gängige Bestrafungen für Ordnungswidrigkeiten und Straftaten : Elektroschocks über das Handy oder gar Abschaltung – das Handy funktioniert gar nicht mehr.
In Kapstadt ist man nur etwas, wenn man zu einer Firma gehört. Diese Zugehörigkeit erkauft uns Zutritt zu den höhergestellten Kreisen der Gesellschaft.
Ohne Handy können wir in Kapstadt nichts mehr – nicht bezahlen, nicht essen, nicht mal unsere Haustür öffnen.
Die Jugendlichen verbringen Ihre Freizeit mit Designerdrogen und Onlinespielen, die soweit entwickelt sind, das sie teilweise in der Realität stattfinden und über Mobiltelefone von den Spielefirmen gesteuert werden.
Dazu ist die Nanotechnik soweit ausgereift, dass die Polizei von manipulierten Hunden unterstützt wird und Firmen uns Nanos injizieren, damit wir Ihnen als Werbefläche dienen.
Was keiner sehen will, sind die, die durch das Netz fallen – die Armen, die Obdachlosen, die Handylosen, die nicht im System sind und trotzdem irgendwie versuchen, zu überleben. Diese leben in ärmlichsten Verhältnissen.
In dieser Welt gibt es Personen, die dagegen ankämpfen : Toby, der von heute auf morgen lebt, dem Einfluss seiner Zickenmutter entkommen will und ein Mädchen nach dem anderen abschleppt und immer auf der Suche nach dem nächsten Drogentrip.
Kendra, eine junge Künstlerin, die versucht mit analogen Fotos bekannt zu werden und sich Nanos injizieren lässt und eine lieblose Beziehung führt.
Tendeka, der Idealist, der versucht, obdachlosen Jugendlichen zu helfen, aber sein eigenes Leben nicht richtig auf die Reihe bekommt. Er ist verheiratet mit einer Immigrantin, die hochschwanger ist und derzeit illegal in Kapstadt lebt.
Lerato, eine Programmiererin der renommierten Firma Communique, die mit ihrer unbequemen Mitbewohnerin Jane immer wieder Probleme hat.
Das Schicksal dieser vier Personen verknüpft sich, bis es zum unerwarteten Showdown kommt…

Zum Buch :
Moxyland ist schwer zu beschreiben. Der überwiegende Eindruck, zummindest von der ersten Buchhälfte : chaotisch. Ideenreich, grotesk. Man wird mit Beschreibungen, Modewörtern und verbalen Bildern überflutet und ist etwas überfordert damit, sich diese skurrile Welt vorzustellen UND noch der Handlung zu folgen.
Das macht den Einstieg in die Geschichte finde ich sehr schwierig. Zu Beginn sind die Zusammenhänge zwischen den oben beschriebenen Protagonisten noch etwas schwierig nachzuvollziehen und die wechselnde Sichtweise zwischen den Personen bringt einen etwas durcheinander.
Doch etwa bei der Hälfte kippt das Ganze – man meint, auf einmal irgendwie durchzublicken, die Story bekommt ihre Zusammenhänge und Hintergründe, es wird hochspannend und ich als Leser konnte Moxyland zum Schluss nicht mehr weglegen.
Das Ende kommt unerwartet gewaltig, schockierend und plötzlich – und lässt den Leser mit vielen Fragen zurück.
Es ist auf jeden Fall mal etwas anderes, ich kann nur raten : Traut Euch ran und legt das Buch nicht nach den ersten Seiten weg ! Der Einstieg ist chaotisch, aber am Ende hat es sich gelohnt.
Moxyland hebt sich durch seinen eigenwilligen Stil anderen Dystopien gegenüber deutlich ab, und das ist auf jeden Fall eine Leseerfahrung wert !

Bewertung vom 14.03.2016
Divinitas Bd.1
Lionera, Asuka

Divinitas Bd.1


ausgezeichnet

Rezension zu „Divinitas“ von Asuka Lionera
Ein wundervoller Fantasyroman aus dem Drachenmond Verlag
Inhalt :
So geht es los ….
Die Halbelfe Fye lebt nach dem Tod ihrer Ziehmutter Bryande alleine im Wald in einer Hütte und schlägt sich mehr schlecht als recht durch. Wer ihre richtigen Eltern sind, weiß Sie nicht – nur das ihr Vater ein Mensch und ihre Mutter eine Elfe gewesen sein muss. Sie beherrscht aufgrund ihres Halblingsstatus auch nur die elementarsten Magien und ist eine passable Kämpferin, aber zu wirklicher Magie reicht es bei ihr nicht.
Sie traut sich nur selten ins Dorf in der Nähe, da sowohl die Hochelfen als auch die Menschen die Halblinge verachten und sie weiß – wenn Sie einer Seite in die Finger fällt, droht ihr nur der Tod oder Schlimmeres.
Doch es kommt, wie es kommen muss : Da sie dringend Saatgut benötigt, muss Sie ins Dorf, und wird durch einen sehr unglücklichen Zufall entdeckt als das, was sie ist.
Ihr Leben scheint dem Ende nahe, doch sie wird von einem geheimnisvollen Fremden gerettet.
Die Menschen….
Ein Königreich mit einem König und seiner Königin und deren Kindern, Prinz Vaan und Prinzessin Giselle. Die Königin und ihre Kinder sind Ahnen alter Gottheiten und die Familie seit Jahrhunderten verflucht : Sie müssen sich bei Nacht in Tiergestalten verwandeln und nur, wenn sie ihren Seelenverwandten finden und an sich binden können, können Sie den Fluch zwar nicht ganz brechen, doch zumindest die Verwandlung steuern.
Als Fye im königlichen Schloss in den Kerker geworfen wird, nimmt das Schicksal seinen Lauf.
Das Buch
Angefangen bei dem wunderschönen Coverfoto und dem ansprechenden Titel, ist auch dieses Buch ( wie bislang alles, was ich aus dem Drachenmond Verlag gelesen habe ) ein wunderbarer Roman, sympathische Protagonisten, eine lebendige, spannende Geschichte, flüssig geschrieben und leicht zu lesen.
Da gibt es nichts hinzuzufügen, es ist ein rundum gelungener Roman mit einer schönen Fantasygeschichte.
Man merkt dem Buch wirklich in keinster Weise an, dass es ein Debutroman ist – leider soll es wohl laut Autorin ein Einzelroman bleiben, obwohl ich schon finde, dass man da noch etwas dranbauen könnte  Aber von Asuka Lionera gibt es ja glücklicherweise schon weiteres Material.
Ich hatte den Roman ruck zuck durch – ich bin immer ein Fan von Elfenromanen, bei denen die übrigen „typischen“ Begleiterscheinungen wie Zwerge, Trolle und Orks mal keine Rolle spielen, da dies bei den Fantasyromanen eindeutig überhand genommen hat.
Und wer pikante Liebesszenen mag, wird mit diesem Buch auch definitiv nicht zu kurz kommen *zwinker*
Ich kann jedem Fantasyfan dieses Buch ans Herz legen und wünsche Euch viel Spaß beim Lesen.

Bewertung vom 12.03.2016
Level / Silo Trilogie Bd.2
Howey, Hugh

Level / Silo Trilogie Bd.2


ausgezeichnet

Rezension zu „Level“ von Hugh Howey ( Teil 2 der Silo-Trilogie )
Inhalt :
Hier halte ich mich mit Absicht knapp, um Lesern, die Silo noch nicht kennen, nicht die Spannung auf den ersten Teil zu nehmen.
Der Roman „Level“ ist keine Fortsetzung, sondern hier erfahren wir, wie es zur Erbauung des Silos kam – Planung, durchführende Personen, Grund.
Parallel zur Vorgeschichte werden kapitelweise Schlüsselereignisse aus verschiedenen Zeiträumen nach der Erbauung, als die Menschen schon im Silo leben, erzählt – die Zeitebenen wechseln sich hier immer wieder miteinander ab.
Und zu guter Letzt spielt auch noch ein Teil in der Gegenwart von „Silo“ – die Reinigung von Juliette und ihr Aufeinandertreffen mit Solo aus einer anderen Perspektive.
Wir erfahren, wie Solo jahrzehntelang alleine überlebt hat und zu dem wurde, der er heute ist, was mit seiner Katze Schatten geschah und zu welch unglaublich selbstzerstörerischen Plänen der Mensch fähig ist.
Zum Buch
Äußerlich ist Level wie auch Silo in einem einfachen und futuristischen Design gehalten, dass die Stimmung des Buches recht gut wiedergibt.
In der Regel ist es ja normalerweise immer ein bisschen blöd, wenn als Folgeband die Vorgeschichte veröffentlicht wird, da man ja schon weiß, wie es zu einem späteren Zeitpunkt aussieht.
Dies ist in Level nicht der Fall, da der Roman „Silo“ noch vieles offen gelassen hat und in Level ja auch Teile noch in der Gegenwart von Silo spielen – und die Erkenntnisse, die man aus beiden Bänden zusammengenommen gewinnt, erahnen lassen, wie es in „Exit“, dem 3. Teil der Trilogie, weitergehen könnte – aber ich vermute hoffnungsvoll, auch hier wieder überrascht zu werden.
Insgesamt knüpft Level an den herausragenden Eindruck von Silo an – hochspannend und atemberaubend ist auch Level wieder ein Buch, das man nur sehr schwer aus der Hand legen kann. Der Autor versteht es hier meisterhaft, zwischen den Zeitebenen hin und her springen zu lassen und den Leser in keinem Moment vom Spannungshaken zu lassen.
Die Vorstellung einer Zukunft, die gar nicht so weit weg ist, und zu einem Silo- bzw. Level-Szenario führen könnte, ist unvorstellbar krank in meinen Augen – aber dennoch irgendwie wahrscheinlich und gar nicht mal unglaubwürdig.
Ein Buch, dass mich unwillkürlich mal wieder zu Hamstereinkäufen von Astronautennahrung und sonstigen Survivalinstrumenten anregt – was allerdings in diesem Szenario nicht viel bringen würde.
Als Resümee bleibt mir zu sagen – auch dieses Buch will unbedingt gelesen werden und wer es nicht tut, verpasst wirklich etwas !

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 08.03.2016
Sauerei!
Kremer-Schillings, Willi

Sauerei!


sehr gut

Rezension zu „Sauerei!“ von Dr. Willi Kremer-Schillings
Inhalt :
Dieses Buch will uns den Unterschied zwischen den idyllischen Bildern und der Wirklichkeit in der Landwirtschaft aufzeigen.
Der Druck der Discounter, das Unverständnis in der Bevölkerung,. Der Supermarkteinkäufer vergisst, dass ein Bauer auch sich und seine Familie, oft noch Mitarbeiter, ernähren und versorgen muss.
Die vielen Vorschriften und Auflagen, die regional, national und EU-weit zu erfüllen sind – das ist nicht einfach.
Billig und Bio passt nicht immer. Das sollten wir uns vor Augen führen, wenn wir dieses Buch lesen.
Meinung zum Buch
Ach, wäre doch jeder Bauer ein Bauer Willi.
Geht natürlich nicht – und das würde vielleicht der eine oder andere Bauer gar nicht wollen.
So sind wir nun mal. Aber Bauer Willi hat auch recht . Unter Strich geht es immer nur um den Euro; darüber um Stück, Tonnen und Hektoliter.
Möglichst in Folie mit Schleifchen verpackt und billigst. Es fängt schon an mit der Aufklärung bei der Jungend. Die ist nicht blöde und würde sehr unangenehme Fragen stellen.
Deshalb wird den Lehrern Aufklärung verboten. Boykott kommt ebenfalls nicht an.
Wenn wir Konsumenten hierzulande streiken würden, ist das kurzfristig für uns unangenehm. Für den Bauer eine Katastrophe. Und der Großhändler kauft global woanders ein.
Aber wenn Hr. Dr. Willi Kremer-Schillings so eine Super-Ausbildung hat ( Wie viele Bauern haben es zum Dr. gebracht ? ), Fragen stellt und Aufklärung anbietet, könnte man doch meinen, dass er mehr Möglichkeiten hat als ein Buch mit Euro-ziehendem Titel zu präsentieren.
Und es bleibt eine Sauerei. Wer fragt die Kuh, das Schwein, das Huhn ? Keiner !
Und solange das nicht geschieht, wird sich auch nur sehr schwer etwas ändern lassen.
Die Klagen über regionale, nationale, europäische Vorschriften und Bürokratiehindernisse versteht der Verbraucher sowieso nicht.
Das kann nur Bauer Willi lösen….:-)

0 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 05.03.2016
Wien, Stadt der Vampire
Winterberg, Fay

Wien, Stadt der Vampire


ausgezeichnet

Inhalt :
Deutschland / Österreich, um 2200.
Vampire existieren. Dies ist zwischenzeitlich allgemein bekannt und nach den Jahren der Jäger Ende des 22. Jahrhunderts auch weitestgehend akzeptiert.
Vampire, Halbvampire und Menschen leben in mehr oder weniger friedlicher Koexistenz.
Eines Tages erhält die Archäologin und Halbvampirin Lilith Euthalia Avant-Garde eine Einladung nach Wien, wo Sie am Debütempfang des neuen Prinz-Vampirs Phineas teilnehmen soll.
Da Ihr Vater ein hohes politisches Tier ist, ist ihr zwar klar, dass dies mehr ein politischer Schachzug ist als Interesse an ihrer eigenen Person.
Dennoch fährt sie hin – und ist sofort fasziniert von dem Vampirprinz Phineas, mit dem sie sich auf sehr eigenartige Weise verbunden fühlt.
Doch Phineas hat als Neuling noch mit den Altlasten seines Vorgängers zu kämpfen : Illegale Werwolffights, die unerlaubterweise immer wieder organisiert und durchgeführt werden. Phineas versucht, den Kopf hinter der ungesetzlichen Organisation festzusetzen – dabei geraten er und Lilith in tödliche Gefahr….
Zum Buch :
Ich bin überhaupt kein Freund von Vampirgeschichten. Absolut nicht – und bis heute habe ich mich im übrigen auch erfolgreich geweigert, die Twilight-Saga zu lesen, vermutlich als letztes Wesen zwischen 10 und 99 Jahren auf dieser Welt.
ABER : DIESER Vampirroman ist anders. Absolut so gar kein Vergleich zu den uns allen bekannten Vampirgeschichten. Für mich war das Buch viel zu kurz und ich war hin und weg ! Nichts von dem üblichen Geschnulze und einer 08/15 Lovestory, keins der üblichen Vampirklischees kommt hier zum Tragen.
Die Autorin schafft es in diesem Roman, Steampunkfeeling aus dem frühen 20. Jahrhundert mit Science Fiction und aufgeklärten Vampirmythen völlig in Einklang zu bringen. Eine wunderbar kurzweilige Erzählung, sympathische Charaktere, eine lebendige Schilderung der Orte und Gegebenheiten, die man sofort bildlich vor sich sieht, und Vampire, die sehr wohl im Tageslicht wandeln können, über Kreuze meistens lachen und sich nicht für Knoblauch interessieren.
Auch für Nicht-Vampirfans wie mich ein überaus gelungenes Werk und ich würde mich sehr freuen, wenn es hier eine Fortsetzung gäbe oder weitere Werke dieser Autorin, die uns so mühelos für kurze Zeit aus unserem Alltag entführt.
Großes Lob für dieses Buch – da gibt es nichts hinzuzufügen !