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Buchstabenträumerin
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Hier blogge ich über Jugendbücher und Romane der verschiedensten Genres: https://buchstabentraeumerei.wordpress.com.

Bewertungen

Insgesamt 170 Bewertungen
Bewertung vom 29.04.2020
Fantastic Stories for Fearless Girls
Ganeri, Anita

Fantastic Stories for Fearless Girls


ausgezeichnet

„Fantastic Stories for Fearless Girls“ fügt sich nahtlos in die Reihe der Bücher ein, die von rebellischen und starken Frauen- und Mädchenfiguren erzählen und die generell mit Rollenklischees aufräumen. „Good Night Stories for Rebel Girls“ und „Stories for Boys Who Dare to be Different“ zum Beispiel. Gut so, denn Geschichten über starke Männer, Helden und ehrenhafte Ritter gibt es zur Genüge. Es wird Zeit, dass hier der Spieß umgedreht wird und von furchtlosen Frauen erzählt wird! In dieser Geschichtensammlung sind 15 Erzählungen aus aller Welt versammelt, die von Mädchen und Frauen berichten, die mutig und entschlossen ihren Weg gehen.

Nacherzählt von Anita Ganeri, beinhaltet „Fantastic Stories for Fearless Girls“ eine ziemlich bunte Geschichten-Mischung. Sie haben ihren Ursprung in Griechenland, Niger, Japan, Norwegen, Indien, Russland, Kanada, Tansania und anderen Ländern. Das macht die märchenhafte Reise durch das Buch besonders spannend, denn immer erfährt man auch einiges über die Kultur und Lebensgewohnheiten der Menschen dieser Länder. Dies spiegelt sich in den traumhaft schönen Illustrationen von Khoa Le wieder. Sie sind farbenprächtig und detailliert und passen zudem immer perfekt zum jeweiligen Ursprungsland der Geschichte. Besonderheiten der jeweiligen Kultur werden hervorgehoben, von der Kleidung bis hin zur Architektur, die Fantasie wird angeregt und besonders beim Vorlesen sind die Illustrationen eine absolute Bereicherung.

Die Geschichten sind spannend und überraschend humorvoll und schon die Titel machen neugierig, wie zum Beispiel „Wie die kleine Molly Whuppie einen Riesen übertölpelte“ oder „Atalanta, die flinkfüßige Jägerin“. Mädchen und Frauen führen Erwachsene und Männer an der Nase herum, sie zeigen, dass sie ebenfalls stark, klug und mutig sind. Sie nehmen ihr Leben und ihr Schicksal selbst in die Hand, anstatt darauf zu warten, dass ein Mann für sie entscheidet. Mal müssen sie wie Mulan zur Kämpferin werden, damit ihr alter Vater nicht in den Krieg ziehen muss. Mal nehmen sie es mit einer Seeschlange auf und retten den Vater aus dem Exil. Ein andermal beweisen sie Mut, indem sie ihren Ehemann aus der Gefangenschaft retten. Mein Fazit: Mehr davon! Und bis dahin lese ich diese Erzählungen einfach immer wieder.

Highlights

Starke Frauenfiguren
Spannende, humorvolle und magische Geschichten
Wunderschöne Illustrationen

Bewertung vom 11.04.2020
Fremdes Licht
Stavaric, Michael

Fremdes Licht


weniger gut

„Fremdes Licht“ von Michael Stavarič wirkte auf mich geheimnisvoll, bedeutend und aufregend. Eine Genforscherin, die alleine in einer von Schnee und Eis bedeckten Welt erwacht, nachdem die Erde durch einen Kometeneinschlag zerstört wurde? Die sich an die Zeit mit ihrem Großvater in Grönland und an die Kultur, die Weisheit und die Überlebensstrategien der Inuit erinnert? Das versprach ein rundum spannendes und gleichzeitig tiefsinniges Abenteuer zu werden. Doch leider sprang der Funke letztendlich nicht über, ich habe das Buch nach etwas mehr als der Hälfte abgebrochen. Warum dies der Fall war, und warum ich dennoch überzeugt bin, dass der Roman Lesern, die sich darauf einlassen können, dennoch viel bietet, erläutere ich hier.

Tatsächlich vermochte mich „Fremdes Licht“ zu Beginn komplett zu begeistern. In einzelnen, in sich geschlossenen Absätzen, die das Gedankenkarussell der Protagonistin Elaine wiederspiegeln, beginnt sie nach dem Erwachen in Eis und Schnee wahrzunehmen, wo sie sich befindet. Sie stapft kurze Wege durch den Schnee, die eisige Luft treibt schnell sämtliche Wärme aus ihrem Körper. Doch Elaine hat gelernt, mit Kälte umzugehen, damals mit ihrem Großvater und ihrem besten Freund Dallas in Grönland und auf Expeditionen in der ganzen Welt. Schrittweise erforscht sie also ihre Umgebung und versinkt dabei in Erinnerungen – an ihre Arbeit als Genforscherin in der Schweiz, an die Entdeckung des Kometen, die Zerstörung der Erde und die Flucht ins All mit Dallas als Flugkapitän. An ihren Großvater und das Leben der Inuit. All dies zog mich in seinen Bann. Ich wollte alles wissen über Grönland, den Flug mit dem Raumschiff, Elaines Alltag auf diesem für sie so fremden Planeten. Ihre Existenz als letzte Überlebende der menschlichen Spezies.

Diese Form der Einsamkeit ist überwältigend und das hätte ich gerne intensiver gespürt. Überhaupt war Elaine für mich eine Figur, deren Empfindungen ich kaum wahrnehmen konnte. Sie ist äußerst rational und wenn die Gefühle sie übermannen, ist es der kühle und sachliche Schreibstil von Michael Stavarič, der jegliche Empfindungen im Keim erstickte. Dies stellte für mich eine erste Herausforderung dar, mich voll und ganz auf die Geschichte einlassen zu können.

Weiterhin bevorzuge ich Geschichten mit einem deutlicheren Spannungsbogen. In „Fremdes Licht“ gerät die Handlung meiner Meinung nach zu oft ins Stocken. Permanent driften Elaines Gedanken in die Vergangenheit ab, so dass der Erzählfluss durchgehend unterbrochen wird. Dadurch verlor ich leider zunehmend das Interesse an der Geschichte, auch wenn die Inhalte an sich weitestgehend ansprechend waren. Eine andere Aufteilung der drei Erzählebenen, also Elaines Leben mit ihrem Großvater, der Flug im Raumschiff sowie die Zeit auf dem fremden Planeten, hätte mir weitaus mehr zugesagt. Zudem erfährt die Geschichte in der Mitte einen weiteren Bruch, dem ich dann schlussendlich gar nicht mehr folgen wollte, auch wenn diese Handlung für die Gesamtheit des Romans von erheblicher Bedeutung ist.

Ich bin jedoch davon überzeugt, dass dieser Roman nur die richtige Leserschaft finden muss. Geduldigere Leser*innen, die sich mit Muße auf diese Geschichte einlassen und die sich nicht an der Struktur stören. Denn „Fremdes Licht“ bietet faszinierende Einblicke in das Leben der Inuit und eine sehr kluge Parallelität von Vergangenheit und Zukunft. Der Autor reflektiert die Entwicklung des Menschen und die Tragweite seiner Eingriffe in die Natur. Daher mein Plädoyer an alle, die sich nach dem Lesen dieser Rezension dennoch von dem Buch angesprochen fühlen, lest es – und berichtet mir hier gerne, wie es euch gefallen hat.

Bewertung vom 07.04.2020
Das große Buch für Pferdefreunde
Leszinski, Karolin

Das große Buch für Pferdefreunde


ausgezeichnet

Pferde sind faszinierende Geschöpfe und ich kenne kaum ein Kind, dass nicht stehen bleibt, sobald es eines der Tiere während eines Spaziergangs zu Gesicht bekommt. Für alle Kinder, die sich darüber hinaus noch mehr für Pferde interessieren oder gar reiten lernen wollen, ist „Das große Buch für Pferdefreunde“ von Karolin Leszinski wie geschaffen. Aber auch Kindern, die bereits angefangen haben, Reitstunden zu nehmen, wird mit diesem Sachbuch nicht langweilig. Sogar Erwachsene können beim Lesen viel lernen. So zumindest ist es uns ergangen, wir staunten angesichts der Fülle an Informationen und der wunderschönen Illustrationen von Thea Roß. Ein Buch für die ganze Familie also.

Was als allererstes auffällt ist, dass „Das große Buch für Pferdefreunde“ hält, was es verspricht. Es ist tatsächlich groß, es ähnelt vom Format her den „Was ist Was“-Sachbüchern, doch es ist mit 128 Seiten doppelt so dick wie diese. Reichlich Platz also, um spannende Informationen zu Pferden unterzubringen. Diesen Platz nutzt die Autorin, die selbst leidenschaftliche Reiterin ist, auch vollends aus. Sie beschreibt die Entwicklung des Pferdes in der Urzeit, das Verhalten der Tiere und ihre Instinkte, wie sie als wilde Pferde lebten und wie sie domestiziert wurden. Außerdem wird erklärt, wofür Pferde in den vergangenen Jahrhunderten eingesetzt wurden. Was wurde dem Menschen dadurch erleichtert?

Es ist interessant zu erfahren, wie sich der Mensch dank der Pferde weiterentwickeln konnte, wie viel wir diesen Tieren zu verdanken haben und wie schlecht wir oft mit ihnen umgesprungen sind, wie beispielsweise in Kriegen. Dies wird sehr sanft vermittelt, allerdings ist es ratsam, diese Passagen gemeinsam zu lesen, um gegebenenfalls für Erklärungen zur Verfügung zu stehen.

In einem weiteren großen Abschnitt wird nun erklärt, wie die Körperteile des Pferdes und die unterschiedlichen Fellfärbungen heißen. Auch die Rassen werden beschrieben und die jeweiligen Stärken derjenigen. Und was sind überhaupt Kaltblüter und Warmblüter? „Das große Buch der Pferdefreunde“ erklärt dies durch herrlich anschauliche Charakterisierungen. Dies schlägt den Bogen zur Pferdezucht, die uns persönlich allerdings thematisch nicht allzu sehr interessiert hat. Welches Zeichen steht für welche Zucht, welches sind die bekanntesten Züchter in Deutschland – diesen Abschnitt haben wir recht schnell übersprungen, nichtsdestotrotz sind die Informationen gut aufbereitet. Was natürlich nicht fehlen darf: Das Putzen der Pferde, die Vorbereitung auf die Reitstunde, der Ablauf einer Reitstunde und vieles mehr.

Die inhaltliche Bandbreite des Buches ist folglich enorm, gleichzeitig ist die Aufbereitung so schön, dass man immer wieder gerne danach greift. Oft einfach nur, um sich die großartigen Illustrationen anzusehen. Oft fehlt es Illustrationen in Sachbüchern an Genauigkeit, doch hier hat Thea Roß wirklich gute Arbeit geleistet. Teilweise vergisst man sogar, dass es sich nicht um Fotos handelt, so detailliert sind die Abbildungen. So sind insbesondere die Anleitungen zum Putzen und Satteln für Reitanfänger hervorragende Gedächtnisstützen, um sich vor der nächsten Reitstunde noch einmal in Erinnerung zu rufen, wie man die Trense hält, um sie dem Pferd überzuziehen. Doch auch für alle, die sich schlicht über Pferde informieren wollen, können wir dieses Sachbuch empfehlen. Es macht Spaß, im Buch zu blättern, zu lesen und immer wieder Neues über diese wundervollen Tiere zu erfahren. Ein toller Begleiter über viele Jahre, der nicht so schnell an Reiz verliert.

Bewertung vom 22.03.2020
Das Lied des Achill
Miller, Madeline

Das Lied des Achill


ausgezeichnet

Lange Zeit waren Helena und Paris für mich der Inbegriff des Trojanischen Krieges aus der griechischen Mythologie. Das hat sich mit „Das Lied des Achill“ von Madeline Miller jedoch gründlich geändert, denn darin sind Achill und Patroklos die Hauptfiguren. Mit viel Gefühl nimmt die Autorin die Perspektive von Patroklos ein und erzählt von seiner Kindheit, seinem ersten Zusammentreffen mit Achill und der überwältigenden Liebe, die daraus erwächst. Dabei bleibt Miller der ursprünglichen Version weitestgehend treu, interpretiert diese jedoch auf ihre Weise, um eine vollkommen neue Geschichte zu erzählen – eine Geschichte von Liebe, Verzweiflung, Hoffnung und Schmerz.

Die Worte von Madeline Miller treffen einen bis ins Mark, so zielsicher geht sie damit um. Sei es, um die innige Freundschaft und Liebe von Achill und Patroklos einzufangen oder im Kontrast dazu die Grausamkeit des Krieges zu beschreiben. Doch von Anfang an! Erst geht es zurück in die Kindheit von Patroklos, denn hier setzt die Geschichte ein. Wir erleben ihn als zurückhaltenden, zarten Jungen der sich lieber vor den anderen Jungen am Hof seines Vaters, des Königs, versteckt. Bloß kein Aufsehen erregen, ist seine Devise, denn allen ist bekannt, dass er eine große Enttäuschung für seinen Vater ist. Statt ihn zu akzeptieren, bewundert sein Vater Achill, der als Kind zu Wettkämpfen am Hof erscheint.

Auch an Patroklos geht der erste Anblick von Achill nicht spurlos vorüber, er ist zerrissen zwischen Neid und Bewunderung. Diese Einführung legt den Grundton der Geschichte, sie macht deutlich, wie das Leben die zwei jungen Griechen geprägt hat: Patroklos, der treue Freund von Achill, der immer in seinem Schatten zu steht, still und unscheinbar, und daneben Achill, der stets von allen bewundert wird und es nicht erträgt, wenn ihm Unrecht widerfährt und er in seiner Ehre verletzt wird.

Es ist wundervoll, wie einfühlsam und greifbar die Figuren zum Leben erweckt werden. Insbesondere liebe ich den Blick der Autorin auf ihre Figuren, die in „Das Lied des Achill“ viel weniger als Helden der griechischen Mythologie dargestellt werden, sondern vielmehr als Menschen, die versuchen, ihrem Schicksal zu entkommen und sich letztendlich doch widerwillig fügen müssen. So ist Achill zwar ein strahlend schöner Halbgott und ein begnadeter Kämpfer, doch wünscht er sich nichts sehnlicher, als ein friedliches Leben gemeinsam mit Patroklos. Letztendlich wird er aber doch von Odysseus und Diomedes überlistet und in den Kampf involviert – der Rest ist sozusagen „Geschichte“, aber eben auch eine große, tragische Liebesgeschichte.

„Das Lied des Achill“ erinnert mich in seiner Leidenschaftlichkeit an „Romeo und Julia“. Und ebenso wie Romeo und Julia, können auch Achill und Patroklos ihrem Schicksal nicht entgehen. Wo in der einen Geschichte die Familien an der Tragödie Schuld sind, mischen in der Mythologie die Götter mit. So oder so, mich hat die Autorin emotional vollkommen gepackt. Das gelingt ihr so gut, weil ihr Schreibstil herrlich illustrativ ist. Man fühlt die griechische Hitze, man riecht die Düfte von Ölen und den Geruch des Meeres, den Schweiß der Männer, den Gestank des Lagers nach Opfergaben. Ebenso spürt man die tiefe Verbundenheit zwischen den beiden jungen Männern, die sich fortwährend weiterentwickelt. Da sind die anfängliche Unsicherheit und die rauschhaften ersten Wochen, später kommen Zweifel und Ängste hinzu, bis die beiden während des Krieges eine reife und kompromisslose Liebe verbindet.

Der Rhythmus der Erzählung ist ebenfalls großartig. Die Spannung wird konstant aufrechterhalten, aber immer wieder durchbrochen mit zahlreichen ruhigen und intimen Momenten zwischen Patroklos und Achill. Diese Momente sind das Herz von „Das Lied des Achill“, sie lassen diesen Teil der griechischen Mythologie lebendig werden.

Bewertung vom 10.03.2020
Eddie Fox und der Spuk von Stormy Castle / Eddie Fox Bd.1
Szillat, Antje

Eddie Fox und der Spuk von Stormy Castle / Eddie Fox Bd.1


ausgezeichnet

Eddie Fox ist ein 299 Jahre alter Geist, der friedlich das Turmzimmer seiner Burg Stormy Castle bewohnt. Er mag seine Kniebundhosen und Pullunder und er mag Tilla, seine Fledermaus-Freundin. Was er gar nicht mag, sind Kinder. Und das, obwohl er selbst noch ein Kind ist, denn dummerweise starb er leider im zarten Alter von zehn Jahren. Seine Eltern – ebenfalls Geister – sind viel auf Reisen und ab und an kommt der Drache Golfo zu Besuch. So lebt es sich gar nicht schlecht. Doch dann geschieht etwas, das alles durcheinanderbringt: Stormy Castle soll in eine Schule umfunktioniert werden. Also beschließt Eddie, die ersten „Burgbesetzer“, die Schuldirektorin nebst Tochter Pia sowie zwei Bauarbeiter und der Hausmeister, aus seiner Burg zu vertreiben. Das klang nach einer amüsanten Geschichte mit einem sympathischen Geisterhelden, der am Ende vielleicht lernt, dass nicht unbedingt alle Kinder schlimm sind.

Wir wurden nicht enttäuscht, sondern sogar ziemlich überrascht. Autorin Antje Szillat rundet die humorvolle Geschichte mit Tiefe und ernsten Momenten ab und hält perfekt die Balance zwischen Komik und Tragik. Denn das Leben von Eddie Fox hatte auch seine Schattenseiten, da er von seinen Mitschülern gehänselt und gemobbt wurde. Letztendlich stießen drei von ihnen Eddie in den Wassergraben rund um die Burg, was die tödliche Erkrankung zur Folge hatte. Kinder verstehen, was geschehen ist, beim Lesen kommt jedoch nie ein zu großes Gefühl von Traurigkeit auf. Es ist immer okay, dass Eddie ein junger Geist ist, es ist einfach eine Selbstverständlichkeit.

Es gibt zahlreiche Geschichten für Kinder, denen diese traurigen Momente abhanden kommen. Darin geht es oft allein um Action, Unterhaltung und Spaß, selten nimmt das Kind mehr daraus mit, als ein paar Lacher beim Lesen. Doch hier hat sich die Autorin Antje Szillat sehr viel Mühe gegeben, das hat uns sehr gut gefallen.

Die Figuren sind durchweg liebenswert. Allen voran natürlich Eddie, der im Laufe der Jahre zwar ein wenig eigenbrötlerisch geworden ist und eher in sich gekehrt, der aber dennoch ein gutes Herz hat. Er liebt seine Burg über alles und er hat sich hervorragend mit seinem Geist-Dasein arrangiert. Pia ist die ideale Ergänzung. Sie ist freundlich, lebhaft und unglaublich neugierig. Und sie redet ohne Punkt und Komma. Es sind die Begegnungen und Gespräche der beiden, die einen besonders zum Schmunzeln bringen. Tilla erinnert sehr an Mathilda, die beste Freundin des Drachen Kokosnuss, in der gleichnamigen Buchreihe für Kinder. Sie ist der Sidekick von Eddie, ein wenig ungeschickt, aber immer an seiner Seite, auch wenn es schwierig wird.

Positiv hervorheben möchte ich außerdem, dass „Eddie Fox“ sich bewusst nicht ausschließlich an Jungen oder an Mädchen richtet. Das gilt sowohl für die Handlung als auch für die Gestaltung, farblich tappt das Kinderbuch nämlich ein Glück nicht in die „Rosa-Hellblau-Falle“. Auf fast allen Seiten befinden sich zudem skizzenhafte Illustrationen von Susanne Göhlich, die teils sehr hübsch anzusehen sind. Manche sind allerdings sehr schlicht, auf die hätte man meiner Meinung nach verzichten können.

Lesen lässt sich die Geschichte von etwas geübteren Leseanfängern recht gut, es tauchen jedoch einige englische Namen und Wörter auf, bei denen Kinder sicherlich noch etwas Hilfe benötigen. Doch auch das Vorlesen macht riesigen Spaß, als Erwachsene fühlt man sich ebenfalls bestens unterhalten.

Das sagt die kleine Lesemaus: „Eddie Fox“ ist total cool. Vor allem Hausmeister Quitte ist lustig, denn was immer er vorhat – irgendetwas geht immer schief. Auch der Drache Golfo ist lustig, weil er immer aus Versehen etwas anbrennt, und es ist toll, dass die Fledermaus Tilla Pia sofort mag. Pia und Eddie sind am Anfang sehr verschieden und dennoch freunden sie sich am Ende an. Die Geschichte ist spannend und nicht so traurig, aber es ist blöd, was die Kinder in der Schule mit Eddie gemacht haben. Wann kommt das nächste Buch raus?!

Bewertung vom 29.02.2020
Feenstaub
Travnicek, Cornelia

Feenstaub


sehr gut

Wer auf der Suche nach einer überraschenden und besonderen Geschichte ist, liegt mit „Feenstaub“ von Cornelia Travnicek schon ganz richtig. Fantasievoll und gleichzeitig mit bedrückendem Ernst, erzählt sie die Geschichte von Petru, Cheta und Magare, die als Taschendiebe die Schatzkiste ihres Krakadzil befüllen. Sie sind traurig und einsam. Sie vermissen Eltern, die sie entweder kaum kennen oder die sie nicht mehr haben wollen. Sie halten zusammen, aber nur weil sie müssen, nicht, weil sie Freunde sind. Sie leben isoliert und befolgen Befehle und Anweisungen. Freude bringt ihnen allein der „Feenstaub“, den sie zur Belohnung vom Krakadzil erhalten. Er macht alles ein wenig bunter und es fühlt sich an, als könne man fliegen.

Travnicek erzählt „Peter Pan“ nicht neu, sie nähert sich vielmehr wieder der Originalversion von James Matthew Barrie an. Darin ist Peter Pan böse, er hält die „Verlorenen Jungen“ bei sich auf einer Insel gefangen und wenn einige von ihnen zu alt werden, lichtet er die Reihen. Kurz gesagt, er tötet sie. Viele Details aus der Originalerzählung greift Travnicek auf, vor allem aber behält sie die düstere und bedrohliche Grundstimmung der ursprünglichen Erzählung bei, und webt daraus eine vollkommen neue Version von „Peter Pan“.

„Feenstaub“ als Titel ist angesichts der Atmosphäre und des Themas folglich absolut irreführend. Feenstaub klingt fröhlich, leicht und verwunschen. Der Roman ist genau das Gegenteil. Die Stimmung übertrug sich unmittelbar auf mich, auch wenn ich zu Beginn noch Schwierigkeiten hatte, der Geschichte folgen zu können. Das lag an der Erzählweise von Travnicek, sie reiht kurze, intensive Szenen aneinander und erlaubt nur kurze Einblicke in das Leben der Jungen. Vieles bleibt unklar: Wo leben die Jungen? Wer ist der Kradazil? Anfangs weiß man nicht einmal, ob man sich in der Realität befindet oder in einer Fantasie- oder Traumwelt. Trotz all dieser Ungewissheiten fühlte ich mich von der Geschichte eingenommen.

Am Ende wird einem als Leser vieles klarer und die komplette Tragweite der Geschichte, die tatsächlich viel mehr in der Realität und unserer heutigen Zeit verwurzelt ist, als man unter Umständen vermutet hat, wird einem bewusst. Allem voran ist „Feenstaub“ aller Wahrscheinlichkeit nach eine Droge, vielleicht Kokain, die ihnen nur gegeben wird, um sie ruhigzustellen und gefügig zu machen. Denn die Jungen sind nicht freiwillig beim Krakadzil, sie wurden verkauft oder verstoßen, weil ihre Familien nicht genug Geld haben, um für ihr Kind aufzukommen.

Aufschlussreich ist, so meine Vermutung, der Vorname Petru, der rumänischen Ursprungs ist. Es handelt sich bei Petru, Cheta und Magare also eventuell um Roma-oder Sinti-Kinder, die im Ausland unter schlechtesten Bedingungen und ohne Schulbildung leben. Sie sind Opfer eines Menschenhandels, dessen Anführer die Kinder zu kriminellen Aktivitäten zwingen. Und hier kommt „Peter Pan“ ins Spiel – denn nur solange die Kinder klein sind, können sie am erfolgreichsten betteln und stehlen. Sind sie erst erwachsen, fallen sie zu sehr auf, dann „lichten sich die Reihen“.

Je intensiver man sich mit „Feenstaub“ auseinandersetzt, desto faszinierender wird dieses Werk. Meiner Meinung nach hat Cornelia Travnicek mit diesem Roman etwas Großartiges geschaffen: Indem sie ein komplexes politisches und gesellschaftliches Thema auf eine neue Ebene gebracht hat, es aus der Sicht der Kinder erzählt, die weitestgehend gar nicht wissen, wie sie in diese Lage kamen und wie sie eigentlich versorgt sein sollten, trifft einen das Schicksal der Kinder noch viel tiefer. „Feenstaub“ ist enorm ausdrucksstark in dieser Hinsicht und rückblickend ist eben jene Ahnungslosigkeit, die einen beim Lesen anfangs begleitet, genau der richtige Weg, um nachempfinden zu können, was die Kinder fühlen und denken. Um die Lage von losgelöst im Niemandsland lebenden Kindern vollkommen verstehen zu können.

Bewertung vom 28.02.2020
Marianengraben
Schreiber, Jasmin

Marianengraben


ausgezeichnet

„Marianengraben“ von Jasmin Schreiber erzählt eine Geschichte, die von Tod, Krankheit, Trauer und Depression handelt. Davon, wie ein Verlust so schwer wiegen kann, dass man tief in den Marianengraben hinabtaucht und man es aus eigener Kraft nicht schafft, wieder an die Oberfläche zu tauchen. Und doch steckt dieser Roman voller Lachen, Lebensfreude und Hoffnung. Und ist es nicht auch in Wirklichkeit so? Dass der Tod unausweichlich zum Leben dazugehört? Dass Trauer und Glück ganz nah beieinander liegen? Wir bewegen uns immer auf einem schmalen Grad zwischen diesen beiden Zuständen, verdrängen das Negative nur allzu gerne – bis wir jemanden verloren haben und uns die Vergänglichkeit von allem bewusst wird. „Man spürt erst etwas durch Veränderung“, sagte Jasmin Schreiber im Rahmen einer Lesung. Ein Gedanke, der ihren Roman durchdringt und so unglaublich faszinierend macht. Es geht um Veränderung des Lebens durch Verlust und Tod, es geht um die Verwandlung von Trauer zu Akzeptanz und es geht, ganz praktisch, um die Veränderung des Alltags. Begeben wir uns also gemeinsam mit den Protagonisten auf einen Roadtrip der Veränderung.

Ehe alles in Fahrt gerät, erleben wir als Leser den Stillstand. Paula hat ihren wissbegierigen und begeisterungsfähigen kleinen Bruder Tim verloren. Er liebte die Tiefsee und ertrank im Urlaub mit ihren Eltern. Seitdem hat sie nicht mehr richtig Fuß fassen können in ihrem Leben. Ihr Studium, ihre Freunde, ihre Wohnung, sie selbst – alles wird vernachlässigt, denn alles ist unwichtig angesichts des unfassbaren Verlustes. Doch noch schwerer als der Verlust, wiegt Paulas Schuld. Sie hatte ihrem Bruder nicht helfen können, sie war nicht da, als das Unglück geschah. Paula bleibt stecken in diesen Schuldgefühlen, sie kann weder vor, ihr Leben erfüllt weiterleben, noch zurück, ihren Bruder wieder lebendig machen.

In diesem Zustand begegnet sie Helmut, unter etwas kuriosen Umständen, nachts auf einem Friedhof. Helmut ist ein rüstiger, etwas ruppiger älterer Mann, die auf den ersten Blick absolut nichts gemeinsam haben. Und dennoch verbindet sie etwas, das spürt man auf Anhieb. Da ist etwas. Gemeinsam begeben sie sich auf eine Reise in den Süden, in die Berge, auf eine Reise durch die Trauer.

Der Marianengraben begleitet einen beim Lesen als Metapher für Paulas Depression. Die dunkle Tiefsee, die Paula nicht loslässt, und gleichzeitig aber auch sinnbildlich für ihre Verbindung zu ihrem Bruder steht. Er liebte die Tiefsee, sie befindet sich in ihr, sie bleibt im so nahe, wie nur irgendwie möglich. Es bricht einem das Herz, wenn man Paula in Erinnerungen versinkt und schlicht und ergreifend nicht loslassen kann, nicht loslassen will.

Man erlebt die tiefen Gefühle so unmittelbar und ehrlich und offen, dass es mich zu Tränen rührte. Ach was, ich heulte. Nur um zwei Absätze später laut zu lachen. Viel liegt hierbei im klaren und gleichzeitig eindringlichen Schreibstil der Autorin begründet, ihr gelingt beides vollkommen überzeugend. Eine Friedhofsszene mit Slapstick ausklingen lassen? Das kann Jasmin Schreiber, ohne dass diese Szenen überzogen oder gar fehl am Platz wirken, im Gegenteil, sie bilden das perfekte Gegengewicht zur ernsten Thematik. „Ohne die lustigen Passagen könnte ich das Buch nicht lesen, ohne sie hätte ich es nicht schreiben können“, sagte Schreiber. Sie hält bewusst die Balance zwischen Trauer und Komik, sie zeigt dem Leser, wie reich an Emotionen das Leben ist und wie beides unumstößlich zusammengehört. Und am Ende wird alles gut? Das wird an dieser Stelle natürlich nicht verraten. Doch so viel sei gesagt, die Figuren erleben einen Heilungsprozess.

Bewertung vom 13.01.2020
Falling Skye / Skye Bd.1
Frisch, Lina

Falling Skye / Skye Bd.1


sehr gut

Die USA sind zu den Gläsernen Nationen geworden, in denen Transparenz und Vertrauen groß geschrieben werden. Damit sollen Diskriminierung, Populismus und impulsive Entscheidungen der Vergangenheit angehören. Zu diesem Zweck werden Menschen in Rationale und Emotionale unterteilt, je nach natürlicher Veranlagung. Mit Hilfe eines Testverfahrens wird ermittelt, welchem „Trait“ man angehört. Klingt sehr nach der Dystopie-Reihe „Die Bestimmung“ von Veronica Roth? Auch hier werden Menschen in verschiedene Gruppen unterteilt, die ihrem Charakter am ehestens entsprechen. Es gibt anfangs tatsächlich zahlreiche Überschneidungen, wodurch meine Erwartungen im ersten Drittel etwas enttäuscht wurden. Doch dranbleiben lohnt sich, denn danach wurde ich überrascht: die Geschichte nimmt eine Wendung, mit der ich überhaupt nicht gerechnet hatte.

Im Laufe der Geschichte verändert sich die Bedeutung von Traits vollständig. Alles, was die Figur von Skye als gesetzte Tatsache verstanden hat, ist ein Trugschluss. Und das sogar in mehrfacher Hinsicht. Dieses Spiel mit den Erwartungen hat mir sehr gut gefallen, denn es zeigt, dass die Autorin sich intensiv mit der Thematik auseinandergesetzt hat. Außerdem greift sie aktuelle Entwicklungen auf, die gelinde gesagt erschreckend sind. So verändert sich auch beinahe unmerklich die Atmosphäre der Geschichte. Was anfangs nur aufregend, interessant und spannend ist, wird rasch eine beängstigende und regelrecht verstörende Erfahrung. Obwohl „Falling Skye“ in die Kategorie Jugendbuch fällt, gibt es einige Szenen, bei denen ich ganz schön schlucken musste. Figuren werden auf unangenehme Weise vorgeführt, sie werden beurteilt und geringschätzig behandelt. All dies nahm unerwartete Ausmaße an.

Trotz aller Ernsthaftigkeit bleibt „Falling Skye“ aber ein Jugendbuch. Die Geschichte wird weitestgehend aus der Perspektive von Skye erzählt, demnach ist der Schreibstil jugendlich und locker, man fliegt nur so durch die Seiten. Außerdem spielen natürlich auch die typischen Dinge in diesem Alter eine Rolle: Die erste Liebe und Freundschaft. Das Dazugehören zu einer Gruppe. Diese Aspekte bindet Lina Frisch sehr angenehm und eher unaufdringlich in ihre Geschichte ein, auch wenn hier nicht viele Überraschungen auf den Leser warten. Da insbesondere eine Liebesgeschichte jedoch nicht im Mittelpunkt der Erzählung steht, ist das zu verschmerzen.

Besonders gut gefiel mir die Figur von Skye und die Entwicklung, die sie durchmacht. Anfangs noch glaubt sie fest an die Gläsernen Nationen, sie hat ein festes Ziel vor Augen und nichts soll sie davon abhalten, dieses Ziel zu erreichen. Daran hält sie lange fest, auch wenn sich langsam kritischere Gedanken einschleichen. Sie hinterfragt ihre Glaubenssätze und wächst an dieser Herausforderung. Auch die Nebenfiguren sind interessant und gut ausgearbeitet. Sie bereichern die Geschichte und sie liefern viel Potenzial für den zweiten Band.

Fazit

„Falling Skye“ von Lina Frisch hat mich sehr überrascht. Was erst wie eine Variation von „Die Bestimmung“ von Veronica Roth anmutet, entwickelt sich bald zu einer ganz anders ausgerichteten und enorm spannenden Dystopie. Die Figuren sind alle wunderbar ausgearbeitet, sie haben alle ihre eigene Historie, die sie geprägt hat und die sie in ihrem Handeln antreibt. So gewinnt die Geschichte zunehmend an Komplexität und es wird richtig dramatisch. Teils ist die Handlung nichts für schwache Nerven, die Autorin scheut nicht davor zurück, ihre Figuren in sehr ernste und erschreckende Lagen zu bringen. Und das Beste: Man spürt, dass dies nur der Auftakt ist für einen noch viel brisanteren zweiten Band! Eine absolute Empfehlung für alle Dystopie-Leser unter euch.

Bewertung vom 04.01.2020
Greta und die Großen
Tucker, Zoë

Greta und die Großen


ausgezeichnet

Das vergangene Jahr wurde geprägt von der Fridays For Future-Bewegung rund um Greta Thunberg, die beschlossen hatte, Freitags zu streiken, bis die Regierungen der Länder etwas für die Natur, die Umwelt und schlussendlich für unser Klima tun. Im Verlauf des Jahres haben sich ihr unzählige Menschen angeschlossen, es wurden mehr Kinder und Jugendliche, die sich informierten und sich für einen Klimawandel einsetzten. Eltern, Großeltern, Forscher, Wissenschaftler kamen hinzu, und auch einige Politiker wurden von der Notwendigkeit von Veränderung überzeugt. Es war ein enorm spannendes, aber auch frustrierendes Jahr, denn bislang ist man in den meisten Ländern meilenweit davon entfernt, die Klimaziele zu erreichen. Dieses Thema wird uns also auch in 2020 weiterhin begleiten und sicherlich werden auch die Jüngsten irgendwann fragen: Was passiert da eigentlich? Warum demonstrieren auf der ganzen Welt so viele Kinder und Jugendliche? Hier setzt „Greta und die Großen“ von Zoë Tucker und Zoe Persico an. Das Duo hat, inspiriert von Greta Thunbergs Geschichte, ein Kinderbuch zum Thema Natur- und Umweltschutz herausgebracht, das einfache und kindgerechte Erklärungen für Kinder ab 4 Jahren liefert.

Die Autorin Zoë Tucker hält die Geschichte schlicht und auf das Wesentliche reduziert. So stellt sich ein Mädchen namens Greta, das sich gerne im Wald und bei den Tieren aufhält, gegen die Großen, die immer mehr Häuser und Städte bauen und ihren geliebten Wald zunehmend zerstören. Bald stoßen weitere Kinder hinzu und schlussendlich wird ihr Protest von den Großen bemerkt und die Kinder werden angehört. Die Großen lernen von den Kindern und ändern ihr Verhalten, bis sie wieder im Einklang mit der Natur leben. Für die ganz Kleinen wird Fridays For Future gut auf den Punkt gebracht, inklusive Happy End. Dies stellt für mich einen kleinen Kritikpunkt dar, denn im Buch erscheint die Lösung so einfach, in Wirklichkeit ist ein vergleichbares Ende jedoch (leider!) nicht in Sicht. Meiner Meinung nach kann man Kindern durchaus eine realistischere Schilderung zumuten.

Um die schwierige Lage der Kinder zu verdeutlichen, überspitzt die Autorin einiges und verleiht ihrer Geschichte leicht märchenhafte Züge. So sind Erwachsene in diesem Buch „die Großen“ und sie sind wahrlich riesenhaft dargestellt. Doch fühlt es sich für Kinder nicht exakt so an? Beim Lesen empfindet ein Kind sicherlich eine ähnliche Ohnmacht gegenüber diesen riesenhaften Wesen im Buch, wie Kinder und Jugendliche sie momentan in der Realität gegenüber Politikern verspüren. Gleichzeitig werden die „Bösen“ so abstrahiert, dass junge Leser nicht erschrecken.

Passend für die Zielgruppe überwiegt der Anteil an Illustrationen gegenüber Textpassagen. Die großflächigen und sehr plakativen Bilder sprechen dabei oft schon für sich, so dass der Text beinahe überflüssig wird. Dennoch ist es schön, das Buch gemeinsam anzuschauen und vorgelesen zu bekommen.

Fazit

„Greta und die Großen“ von Zoë Tucker und Zoe Persico ist sehr gut dafür geeignet, schon den ganz Kleinen die Bedeutung von Greta Thunbergs Initiative und Fridays For Future zu erklären. Auf das Wesentliche heruntergebrochen, wird in dem Kinderbuch erzählt, wie Kinder sich für eine Sache stark machen können, indem sie gemeinsam protestieren. Das allzu gute Ende finde ich nicht ganz gelungen. Natürlich ist die grundsätzliche Botschaft, dass Kinder Veränderungen bewirken können, dass ihre Meinung zählt, richtig und wichtig! Sowohl in diesem Buch als auch in der Wirklichkeit. Dennoch ist die Auflösung mir in dieser Form zu einfach, zu reibungslos. Ungeachtet dessen, sollte dieses Buch aber einen festen Platz in Kindergärten und im Zuhause eines jeden Kindes haben.

Bewertung vom 29.12.2019
Wicker King
Ancrum, Kayla

Wicker King


ausgezeichnet

Fazit: Kayla Ancrum hat mit "The Wicker King" ein beeindruckendes Werk geschaffen, in dem die Grenzen zwischen Realität und Fiktion auf faszinierende, aber auch bedrückende und schmerzhafte Weise miteinander verschwimmen. Als Leser weiß man nicht, was einen mit dieser Geschichte erwartet. Es ist kein klassisches Jugendbuch, es ist aber auch kein Fantasy-Roman. "The Wicker King" befindet sich in einer Grauzone dazwischen, ähnelt stellenweise sogar einem Psychothriller, und ich lege jedem ans Herz, dieses Buch zu lesen! Es ist einzigartig in seiner Gestaltung, sprachlich herausragend, und die Geschichte berührt auf so vielfältige Art und Weise, dass sie einem noch nach Wochen nachhängt.