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Furbaby_Mom

Bewertungen

Insgesamt 469 Bewertungen
Bewertung vom 26.10.2023
Im Schatten der Wahrheit / Starling Nights Bd.1
Niemeitz, Merit

Im Schatten der Wahrheit / Starling Nights Bd.1


ausgezeichnet

*** Überwältigend! Absolutes Herzensbuch!! ***

Pica und Heathcliff …

"[…] Wir würden nie funktionieren. […] Wenn es nur Falsch gab, durfte man vielleicht wählen, welchen Fehler man machte. Und Blake und ich, wir fühlten uns an wie der beste Fehler, den ich mir vorstellen konnte."

Ihr Lieben … Wie ich es drehe und wende, ich finde ehrlich gesagt gerade keine passenden Worte, die mir angemessen bzw. würdig genug erscheinen, um dieses herausragend gut geschriebene, unfassbar geniale Buch zusammenzufassen. In meinem Herzen herrscht einfach nur restlose Begeisterung.

Die fesselnde, konstant vor Spannung und Kreativität strotzende Story, die facettenreich ausgearbeiteten Figuren, die traumhaft realistischen Settingbeschreibungen, die mystischen Dark-Academia-Vibes - ich liebe alles, alles, alles an diesem Werk! Vergesst alle Dark-Academia-Romane, die ihr bisher kanntet, dieser hier ist the real deal!

Mein absolutes Highlight war allerdings der in jeglicher Hinsicht hinreißende, rundum perfekte Schreibstil der Autorin, der sich locker mit jenem Stil der ganz großen, international gefeierten Namen à la Stephenie Meyer, Tracy Wolff oder Colleen Hoover messen kann. (Oder wenn ihr deutschsprachige Schreib-Queens bevorzugt: Yvy Kazi, Fam Schaper, Mona Kasten.) Fakt ist: In puncto Stilistik ist "Starling Nights - Im Schatten der Wahrheit" eines der besten Bücher, die ich je gelesen habe (und trust me, das waren sehr, seeeehr viele). Dieses Level von Schreibfertigkeit hat in meinen Augen nichts mehr mit Talent oder Übung zu tun, es ist vielmehr eine Bestimmung - Merit Niemeitz ist die geborene Erzählerin.

Aber meine Meinung reicht hier nicht aus, ihr müsst - ihr MÜSST einfach - dieses Buch lesen, denn jedes Lob erscheint mir nicht gut genug.

Cover und Aufmachung: Wow, wie hübsch!
Inhalt: Stellt euch an dieser Stelle vor, wie ich wild mit den Armen gestikuliere und ergriffen flüstere: "So gut. So, so gut."


𝗙𝗮𝘇𝗶𝘁:
Ein mystisch-magisches Meisterwerk! Ich bin schlichtweg überwältigt, erfüllt von purer Ehrfurcht und verneige mich vor solcher Schreibkunst. Ab sofort zählt Merit Niemeitz zu meinen Auto-Buy-Autorinnen und ich kann es nicht erwarten, das Finale dieser einzigartigen New-Adult-Romantasy-Dilogie in den Händen zu halten! Zum Glück erscheint "Starling Nights - Im Glanz der Ewigkeit" bereits im Januar 2024. Kommt ihr auch mit nach Cambridge?!

Bewertung vom 24.10.2023
Winterglück auf dem kleinen Pferdehof in Island
Lind , Christiane

Winterglück auf dem kleinen Pferdehof in Island


sehr gut

*** Angenehm ruhige Winterromanze ***

Hingerissen von diesem traumhaft schönen, winterlich glitzernden Cover und dem vielversprechend klingenden Klappentext begab ich mich auf die literarische Reise nach Island … und erlebte durchaus angenehme Lesestunden.

Größtes Plus:

Die eigene Island-Liebe der Autorin wird im Laufe der Lektüre überdeutlich, nicht nur in puncto Settingbeschreibungen, sondern auch im Hinblick auf die zahlreichen in die Handlung eingewobenen isländischen Begriffe.

Figuren:

Laura, deren Enttäuschung nur allzu gut nachvollziehbar war, mochte ich im Prinzip gerne. Sie fällt aus allen Wolken und tat mir unfassbar leid: Gerade hatten sie und Dominik noch Zukunftspläne geschmiedet – ihre Tochter Merle war frisch nach Australien verabschiedet worden und endlich wäre ihnen beiden etwas Zweisamkeit vergönnt gewesen. …da verkündet er ihr, dass er - nach 20 gemeinsamen Ehejahren - seine 'große Liebe' gefunden hat. Klarer Fall von Midlife-Crisis, aber diese Erkenntnis macht das Ganze nicht weniger schmerzlich für Laura, immerhin hatte sie gedacht, dass sie mit Dominik alt werden würde. Kristján ist das ganze Gegenteil ihres geschniegelten und oftmals ein wenig langweilig wirkenden Noch-Ehemannes: ein interessanter Charakter, aus dem sie nicht auf Anhieb schlau wird. Der Romance-Aspekt zwischen ihm und Laura fiel mir einen Hauch zu dünn aus; es wollte leider nicht so richtig funken; insgesamt hätte ich beiden Hauptfiguren etwas mehr Tiefe gewünscht.

Was mir prima gefallen hat:

* Lauras wunderbare Freundschaft mit Anabelle

* der Vergangenheitsbezug (Stichwort: Lauras Mutter)

𝗙𝗮𝘇𝗶𝘁:
Dieses Werk suggeriert auf den ersten Blick: Wohlfühlliteratur! Und genau das habe ich bekommen. – Zurücklehnen und Entspannen, ohne viel Drama … ideal für einen kuscheligen Lesenachmittag. Gerne spreche ich eine Empfehlung für alle Island-Begeisterten, Pferdeliebhaber und Fans von ruhigeren Romance-Werken aus.

Bewertung vom 18.10.2023
Elizabeth Taylor / Ikonen ihrer Zeit Bd. 11
Weinberg, Juliana

Elizabeth Taylor / Ikonen ihrer Zeit Bd. 11


ausgezeichnet

*** Vom Kinderstar wider Willen zur unvergessenen Leinwandlegende ***

"[…] denn was blieb übrig von einem Menschen, wenn er den Glauben an die Liebe verlor? War die Liebe nicht alles, was zählte im Leben?"

Was für ein sensationeller Read! Juliana Weinberg hatte mir im Laufe der Jahre bereits mit mehreren Werken herrliche Lesestunden beschert - an dieser Stelle lege ich euch ihre wunderbaren (ebenfalls bei Ullstein erschienenen) Romane "Audrey Hepburn und der Glanz der Sterne", "Josephine Baker und der Tanz des Lebens" und "Mein Sommer mit Zelda - Mit den Fitzgeralds an der Riviera" wärmstens ans Herz. Kurzum: Meine Erwartungshaltung war dementsprechend hoch.

Doch mit dieser rundum bezaubernden, mitreißend geschriebenen und in meinen Augen einfach nur grandiosen Romanbiografie über eine der legendärsten Film-Diven Hollywoods of all times hat sich die gleichermaßen talentierte wie sympathische Autorin wahrlich selbst übertroffen. Um beim Thema Film zum bleiben: Ganz großes Kino! … und mein bisher liebstes Weinberg-Werk, das ich ab sofort zu meinen Herzensbüchern zähle.

Insbesondere die detaillierten, bildreichen Location-Beschreibungen, mit denen wir in die jeweilige Szene transportiert werden, als wären wir tatsächlich selbst mittendrin im Geschehen, und die authentische, überzeugende Darstellung von Elizabeths Charakter haben mich restlos begeistert. Ich sah, fühlte, erlebte alles hautnah mit und hatte nach der Lektüre tatsächlich das Gefühl, Elizabeth Taylor in Stück weit persönlich kennengelernt zu haben. Es juckt mich regelrecht in den Fingern, mir nun all ihre Filme sowie ausgewählte Interviews und Dokumentationen über ihr Leben anzusehen.

Die Grand Dame der Goldenen Ära Hollywoods war insgesamt achtmal verheiratet, davon zweimal mit Richard Burton, in den sie sich am Set von 'Cleopatra' verliebt hatte … und der (wie einige ihrer Männer) zu Beginn ihrer Romanze noch anderweitig vergeben/verheiratet gewesen war. Das mag zunächst sonderbar klingen und sie on paper wie eine launische, oberflächliche, womöglich gar rücksichtslose Person wirken lassen, aber so verrückt es klingen mag: Ihre Beweggründe waren nachvollziehbar. - Sie heiratete nicht immer aus der richtigen Motivation heraus (so war die Eheschließung mit Eddie Fisher, die rein auf der gemeinsamen Trauer um Elizabeths zuvor tödlich verunglückten Gatten Mike Todd basierte, von Anfang an zum Scheitern verurteilt), aber ihre Sehnsucht nach bedingungsloser Liebe (die sie als Kind nie erfahren hatte) und ihre Angst vor der Einsamkeit waren real. Einzig Ehemann Nummer 2, Michael Wielding Tat mir zwischenzeitlich leid - wie er inmitten des chaotischen Haushalts die Stellung hielt und nichts dagegen tun konnte, dass Elizabeth sich gefühlsmäßig mehr und mehr von ihm entfernte.

Die Taylor liebte ihren dekadenten Lebensstil, auffällige Kleidungsstücke und jede Menge Glitzerschmuck, ihre zahlreichen Haustiere, aber vor allem liebte sie ihre Kinder. Überhaupt quoll ihr Herz über vor Liebe und Mitgefühl (auch wenn Sybil Williams und Debbie Reynolds aufgrund ihrer geplatzten Ehen damals gewiss anderer Meinung gewesen sein werden); so nahm sie sich etlicher Co-Stars an, unterstützte sie loyal und auf Lebenszeit. Die Schilderung ihrer intensiven Bindung zu Montgomery Clift, auf dessen Zuspruch und Ehrlichkeit sie sich immer verlassen hatte können, berührte mich sehr. Zudem widmete sie sich voller Hingabe der AIDS-Aufklärung und -Forschung, und zwar zu einer Zeit, in der die Mehrheit der US-amerikanischen Bevölkerung (inklusive der Politik) sich daran nicht 'die Hände schmutzig machen' wollte. AIDS war ein gesellschaftliches Tabuthema, wurde abfällig als Krankheit Homosexueller abgetan und kaum jemand wagte es, öffentlich darüber zu sprechen. - Elizabeth bewies Courage und Menschlichkeit, als die meisten Menschen noch wegschauten.

Normalerweise versuche ich stets, Phrasen à la "ich habe das Buch in einem Rutsch verschlungen" oder "ich hätte noch ewig weiterlesen können" zu vermeiden, aber hier trifft nunmal beides zu - ach, und erwähnte ich schon, wie sehr ich dieses Buch liebe?!

Ich kann es kaum erwarten, die nächste Romanbio aus der Weinberg'schen Feder zu lesen - wie wäre es denn mit Marilyn Monroe, Jane Russell, Shirley Temple, Doris Day, Judy Garland oder Debbie Reynolds als Inspiration?!

𝗙𝗮𝘇𝗶𝘁: ✰ ✰ ✰ ✰ ✰
"War das Leben nicht herrlich, konnte man je genug bekommen von dem berauschenden Gefühl, zu lieben?" Fakt ist: Ich konnte definitiv nicht genug bekommen von diesem faszinierenden, emotionalen Porträt, mit dem die Autorin Elizabeth Taylor ein würdiges Denkmal gesetzt hat. Klare Leseempfehlung!!

Bewertung vom 10.10.2023
Die Kinder des Don Arrigo
Sciapeconi, Ivan

Die Kinder des Don Arrigo


gut

*** Berührende Thematik ***

"Wir würden uns trennen müssen. Und sie sprach von »Reise« statt von »Flucht«. Gesegnet sind die Menschen, die ihre Worte sorgsam wählen."

Ich lese sehr häufig Romane, die vor dem Hintergrund des Zweiten Weltkrieges angesiedelt sind. Insbesondere Geschichten, die nur wenig fiktive Elemente enthalten, ansonsten aber (wie das vorliegende Werk) auf wahren Begebenheiten basieren, faszinieren mich ungemein.

Die Covergestaltung (inklusive Innencover) gefällt mir hervorragend, das Motiv passt perfekt zur Handlung und lässt auf den ersten Blick das Genre der Lektüre erahnen.

In puncto Inhalt verweise ich an dieser Stelle auf den mitreißend formulierten Klappentext, der enorm vielversprechend klang und meine Neugier auf dieses Buch geweckt hatte.

Dass meine Erwartungen in Bezug auf die angekündigte Emotionalität nur bedingt erfüllt werden konnten, lag einzig am teilweise recht nüchternen, sachlich gehaltenen Schreibstil, der von eher kurzen Sätzen dominiert wird. Gerade zu Beginn der Handlung fehlten mir Gefühl und Tiefe; die dramatische Flucht der Kinder wurde in meinen Augen viel zu schnell abgehandelt, sodass ich kaum eine Bindung zu denFiguren und deren Schicksal aufbauen konnte. Beispielsweise gab es einige Formulierungen, die große Zeitabschnitte mal eben so zusammenfassten, wie "So ging das Leben jahrelang dahin" oder "So gingen die Monate, die Jahre dahin. Mindestens zwei, vielleicht sogar drei". Hier hätte ich mir die gleiche Intensität gewünscht, mit welcher der Autor sich z.B. der Zeichnung des warmherzigen Charakters von Natans Vater gewidmet hatte.

Trotzdem verfolgte ich das Schicksal der Figuren mit angehaltenem Atem; die Auflistung der Kindernamen (inklusive Namen ihrer Begleiter sowie Herkunftsort) am Ende des Werkes machte das Gelesene noch viel realer.

Im Anschluss an den Read möchte ich nun unbedingt mehr über die Villa Emma erfahren und bin im Nachwort auf zwei interessante Quellenangaben gestoßen, die ich mir definitiv näher anschauen werde.

Ich könnte mir vorstellen, dass …

a) einige der stilistischen Eigenheiten, die dem Ganzen einen sachlichen Ton verliehen haben, der Übersetzung aus dem Italienischen geschuldet sein könnten; gut möglich dass die Geschichte in der Originalsprache weitaus emotionaler zur Geltung kommt, und

b) in einer Verfilmung gerade die kurzen Sätze (begleitet von der ausdrucksstarken Mimik der jeweiligen Schauspieler:innen oder entsprechenden Szenenbildern) sehr eindringlich wirken könnten.

𝗙𝗮𝘇𝗶𝘁:
Ein wichtiges Buch gegen das Vergessen, das mich emotional zwar nicht ganz so gefesselt hat, wie ich es im Vorfeld erwartet hatte, dafür jedoch eine immens bedeutsame Thematik näher beleuchtet und uns daran erinnert, uns auch in den dunkelsten Zeiten unsere Menschlichkeit zu bewahren.

Bewertung vom 07.10.2023
Always love you / Ikonen ihrer Zeit Bd.11
Faber, Hanna

Always love you / Ikonen ihrer Zeit Bd.11


gut

*** Okay, aber leider nicht das erhoffte Highlight ***

Whitney Houston wird für mich immer eine der grandiosesten, berührendsten Stimmen ever bleiben. Ich liebe viele ihrer Songs, habe mir den Film "Bodyguard" schon so oft angeschaut, dass ich es gar nicht mehr zählen kann und ach, wie sehr hatte ich mich auf diese Romanbiografie gefreut!

Der Debütroman von Hanna Faber konzentriert sich bewusst auf den karrieretechnischen Aufstieg der legendären, unvergessenen Diva – inklusive jeglicher Drogenexzesse. Natürlich war mir bewusst gewesen, dass Whitney diesbezüglich Probleme gehabt hatte; allerdings hatte ich den Ursprung ihrer Drogensucht stets in Verbindung mit ihrer katastrophalen Beziehung zu Bobby Brown gesehen. Ich muss zugeben, dass ich diesen Gedanken nie hinterfragt habe – vielleicht wollte ich mir auch nicht eingestehen, dass dieses stimmliche Ausnahmetalent, das ich so sehr bewunderte, nicht etwa von einem toxischen, rücksichtlosen Mann, dem sie in blinder Liebe gefolgt ist, quasi nebenbei zum Drogenkonsum verleitet worden ist, sondern dass Whitney bereits lange vor (und nicht aufgrund) ihrer Bekanntschaft mit Bobby fleißig Drogen konsumierte. Nicht er, sondern sie allein war verantwortlich für diese Entscheidung. Es macht mich bis zu einem gewissen Grad echt wütend, wie man sein eigenes Leben dermaßen wegwerfen kann – vor allem wenn einem sämtliche Voraussetzungen für Glück und Erfolg in die Wiege gelegt worden sind (unverwechselbare Stimme, wunderschönes Aussehen, versierte Mutter mit Top-Kontakten in der Branche, loyale Freundin, etc.).

Das vorliegende, in ein traumhaftes Cover gehüllte Werk mag zwar mit den für Unterhaltungszwecke nötigen fiktionalen Elementen angereichert worden sein (so könnten wir beispielsweise nie den exakten Wortlaut privat geführter Gespräche erfahren), stützt sich in vielerlei Hinsicht jedoch auf Originalstimmen aus Whitneys direktem Umfeld, was dem Roman viel Authentizität verleiht. Der Handlungsaufbau besteht aus zahlreichen Rückblicken und Zeitsprüngen, die mich stellenweise etwas im Lesefluss ausgebremst haben. Ich glaube, ich hätte hier einen chronologischen Verlauf bevorzugt, aber das ist reine Geschmackssache.

In einigen Situationen konnte ich über Whitneys teils naives, teils gedankenloses Verhalten nur den Kopf schütteln. Ich mag sie nach wie vor, aber eine große Sympathieträgerin ist sie in dieser Lektüre leider nicht für mich geworden. Ihre charakterliche Ausarbeitung empfand ich – trotz ihrer handlungstechnischen Dauerpräsenz als Hauptfigur – als zu blass. Weitaus interessanter erschien mir die Frau an ihrer Seite: Die mitunter wichtigste Konstante in Whitneys Leben war Robyn Crawford, von der ich bis dato noch nie gehört hatte und die, wie sich nun herausgestellt hat, weitaus mehr als 'nur' eine Freundin von Whitney gewesen war.

Insgesamt konzentrierte sich die ansonsten solide verfasste und mit Sicherheit gut recherchierte Story für meinen Geschmack etwas zu intensiv auf die Schattenseiten von Whitneys Leben. In puncto Emotionalität und Lebendigkeit konnte mich Band 10 der Ullstein'schein Ikonen-ihrer-Zeit-Reihe vergleichsweise nicht ganz so fesseln wie beispielsweise "Audrey Hepburn und der Glanz der Sterne" (Juliana Weinberg), "Fräulein Mozart und der Klang der Liebe" (Beate Maly) oder "Diana" (Julie Heiland), die mich allesamt enorm bewegt hatten.

Fazit:
Ein leichter Einstieg in die Whitney-Thematik. Es war kein schlechter Read, aber leider ist es nicht das erhoffte Highlight geworden.

Bewertung vom 22.09.2023
Das Geheimnis der Dior-Kleider
Lester, Natasha

Das Geheimnis der Dior-Kleider


sehr gut

*** Mitreißend und emotional ***

Vor einigen Jahren hatte die Autorin mich bereits mit ihrem atmosphärischen historischen Roman "Die Kleider der Frauen" begeistern können, sodass ich nun sehr gespannt auf ihr neues, ebenfalls rund um die Thematik des Zweiten Weltkriegs angesiedeltes Werk war.


Erneut hing ich wie gebannt an den Seiten, fieberte mit den vielschichtig ausgearbeiteten Figuren mit und war fassungslos angesichts der Gräuel der damaligen Zeit, welche Lester eindrücklich, bildgewaltig und schonungslos realistisch schildert. Zugleich gelingt es ihr, mit ihren tiefgründigen, nahezu poetisch schönen Formulierungen eine einzigartige Stimmung zu erschaffen, die - ebenso wie diese besondere Geschichte - noch lange in mir nachhallt.


Skye und Liberty … Zwei Schwestern, von denen ich eine (Liberty) aufgrund ihrer Grausamkeit kaum ertragen konnte, landen auf verschiedenen Wegen im KZ Ravensbrück. Ebenfalls dort: Catherine Dior (- die Schwester jenes legendären Modeschöpfers, der nach dem Krieg die Modewelt mit seinem 'New Look' revolutionieren wird -) … und eine gewisse Margaux, deren Identität im Fortgang der auf zwei Zeitebenen erzählten und aus unterschiedlichen Blickwinkeln beleuchteten Handlung eine Schlüsselrolle spielen wird.


Über das Leben der RAF-Pilotinnen wusste ich bisher kaum etwas und kann vor diesen mutigen Frauen angesichts der Opfer, die sie erbracht haben und der Schikanen, die sie erdulden mussten, nur den Hut ziehen.


𝗙𝗮𝘇𝗶𝘁:
Eine ergreifende, tragische Liebesgeschichte … Spionage … Verrat … aber auch Hoffnung und Freundschaft inmitten eines Krieges - und nicht zuletzt zauberhafte Kleider-Beschreibungen, die jedes Mode-Herz in Verzückung geraten lassen werden. Wow! Klare Leseempfehlung für alle Fans des Genres!

Bewertung vom 21.09.2023
Wo die Liebe dich findet
Turner, Katy

Wo die Liebe dich findet


gut

Leichter Sommerread für Schottland-Fans


Als Hundemama, Schottlandträumerin und Liebhaberin von romantischen Wohlfühlromanen schien dieses Werk wie geschaffen für mich. - I mean … eine Tierarztpraxis inmitten der schottischen Highlands, da möchte ich doch direkt für das Setting sofort 5 Sterne vergeben, noch ehe ich die erste Zeile gelesen habe! Auch das Cover signalisiert gestaltungstechnisch: Hier erwartet euch eine Feel-Good-Story.



Vorab ein Kurz-Fazit: Das Buch hat mich unterm Strich gut unterhalten. Aber … es gibt ein 'Aber'.



Meine Gedanken zum Schreibstil:

Locker, angenehm, unkompliziert. Erzählt wird in der dritten Person, wobei wir mehrere Perspektiven erleben: die Sichtweise der weiblichen Hauptfigur (= Holly) sowie Chloes und Paolos Gedankengänge (= Hollys neue Kollegen, die sehr bald zu ihren Freunden werden).

Es gibt einige Zeitsprünge, mal mehr, mal weniger smooth gestaltet. Die Handlung bzw. das Tempo der Geschichte ist insgesamt relativ ruhig (abgesehen vom dramatischen Höhepunkt kurz vor Schluss) - nicht langweilig, aber eben kein Pageturner.



Was ich schade fand:



In puncto Figurenzeichnung fehlten mir Tiefe und Emotion. Neben Hollys Romanze lesen wir auch von den amourösen Entwicklungen der lebenslustigen Chloe (die mein Lieblingscharakter wurde und Hollys Story beinahe verblassen ließ) und ihrem gemeinsamen Kollegen Paolo.



Apropos Paolo: Seine Figur ist leider sehr stereotypisch gestaltet worden (- noch ehe er es ausgesprochen hatte, war mir klar, dass er schwul ist -); diese unnötige Überzeichnung hätte einfach nicht sein müssen.



Hollys Vorgesetzter Hugh - ein grummeliger Stinkstiefel, der sie permanent kritisiert - ist ebenfalls kein Gewinn, auch wenn wir (gegen Ende) dann den wahren Grund seines Verhaltens offenbart bekommen. Holly (die ohnehin nur notgedrungen die Stelle in Eastercraig angenommen hatte) tat mir zwischenzeitlich jedenfalls echt leid. On the bright side: Sie schließt tolle Freundschaften, ihr Cottage ist ein Traum, die Liebe stolpert ihr (wortwörtlich) direkt ins Haus und die zu behandelnden Tiere sind allerliebst.

𝗙𝗮𝘇𝗶𝘁:
Sommerlich-leichte Lektüre für zwischendurch, ideal für einen entspannten Nachmittag.

Bewertung vom 08.09.2023
Lieselotte will nicht baden
Steffensmeier, Alexander

Lieselotte will nicht baden


ausgezeichnet

Wir sind riesengroße Lieselotte-Fans, daher freute ich mich enorm, als ich endlich ein neues Abenteuer der niedlichen Kuh in den Händen halten durfte.

Kurze, kindgerecht formulierte Textpassagen fügen sich harmonisch in die Zeichnungen ein, die in angenehm gedeckten Farben gehalten sind. Natürlich ist es kein Geheimnis, dass insbesondere die entzückenden Illustrationen das Highlight dieses durch und durch goldigen Kinderbuches sind. Sie bestechen nicht nur durch liebevollen Detailreichtum (hier ein Huhn im Bademantel oder im Duschvorhang, dort eine ins Gartenbeet integrierte Wellness-Oase für Vögelchen, etc.), sondern strahlen auch ganz viel Herzlichkeit aus - ein Gefühl von Nachhausekommen, von einladender, heimeliger Bauernhof-Welt … ich liebe es!

Das empfohlene Alter des Verlags ist 4 Jahre, doch ich bin mir sicher, dass sowohl jüngere als auch etwas ältere Kinder ganz begeistert von Lieselotte sein werden.

𝗙𝗮𝘇𝗶𝘁: ✰ ✰ ✰ ✰ ✰
Zuckersüß, so wie jedes Lieselotte-Buch. Klare Leseempfehlung!

Bewertung vom 31.08.2023
One Second to Love / Breaking Waves Bd.1
Moninger, Kristina

One Second to Love / Breaking Waves Bd.1


gut

*** Solider Auftakt, aber die Protas waren leider nicht mein Fall ***

Rockstar-Romance? Geht immer!

Malerisches Insel-Setting? Count me in!

Eine Story, die in puncto Fokus deutlich mehr Suspense als die klassische Liebesgeschichte verspricht? Mega reizvoll!

Und nicht zuletzt: Eine traumhaft schöne Aufmachung, die von der Covergestaltung bis hin zum Farbschnitt einfach nur 'WOW' schreit? Muss ich im Regal haben!

… dies waren meine Gedanken zum Auftakt der Breaking-Waves-Reihe von Kristina Moninger gewesen, als ich das Werk erstmals entdeckt hatte. Nach der Lektüre kann ich berichten:

Die erhoffte Suspense war definitiv vorhanden; ich bin ehrlich gespannt, welche Twists uns in den Folgebänden noch erwarten und welch dunkle Geheimnisse bis zur finalen Auflösung noch ans Licht kommen werden.

Was die emotionale Ebene betrifft: Schwierig. Da ich weder die mal missgünstig-schnippische, mal eingebildet wirkende, dafür dauerhaft auf Jake fixierte Avery noch den männlichen Hauptcharakter selbst (- wenn ihr mich fragt: ein furchtbarer Egomaniac und gedankenloser Ehebrecher = definitiv niemand zum Anschmachten) wirklich ins Herz schließen konnte, erreichte mich der romantische Aspekt leider gar nicht. Mehr noch, ich empfand das ungesunde Hin und Her zwischen ihnen fast schon als unnötige Ablenkung von der Hauptstory, die für mich nun mal aus der einstigen Mädels-Freundschaft und dem ominösen Verschwinden Josies bestand.

Schreibstil: Gut, im Sinne von 'stilsicher und atmosphärisch'. Lediglich die Wechsel zwischen Vergangenheit und Gegenwart waren an manchen Stellen ein klein wenig holprig und zwischenzeitlich zog sich die Handlung etwas, aber sei’s drum.

Erwähnenswerte Extras: Die wunderschöne Karte im Innencover (top!) und das Page-Overlay (schaut sehr hübsch aus, aber was genau macht man denn damit?).


𝗙𝗮𝘇𝗶𝘁:
So eine catchy Storyidee, so viel Potential … Hach, es wurmt mich ehrlich, dass dieses Buch kein Highlight für mich geworden ist. Ich hatte mir einfach einen noch stärkeren, eindrucksvolleren Auftakt (insbesondere mit sympathischen Figuren) erwartet. Nichtsdestotrotz ist meine Neugier auf die Folgebände geweckt worden, Band 2 ("Two Lives to Rise") erscheint zum Glück bereits im Oktober.

Bewertung vom 30.08.2023
Perlenbach
Caspari, Anna-Maria

Perlenbach


sehr gut

Interessanter Eifel-Roman


Drei Kinder unterschiedlicher sozialer Herkunft. Freundschaft. Erwachsenwerden. Familiäre Verpflichtungen. Gesellschaftliche Erwartungen. Liebe (- mitunter gleichgeschlechtliche). Neuanfänge. All das hat die Autorin Anna-Maria Caspari gekonnt in ihre sorgfältig recherchierte Erzählung über den Wandel der Eifelregion gegen Ende des 19. Jahrhunderts eingewoben.

Mir war nicht bewusst gewesen, dass es sich bei "Perlenbach" um die Vorgeschichte zum bereits erschienenen Werk "Ginsterhöhe" handelt, doch inhaltlich stellte dies keinerlei Hindernis dar; das Buch kann durchaus als Einzelband gelesen werden.

Als der aus ärmlichen Verhältnissen stammende Bauernsohn Wilhelm ins vornehme Haus der Beckers einzieht, um dem kleinen Jacob Gesellschaft zu leisten, fühlte ich mich anfangs ein wenig an die Erzählung um Heidi und Klara erinnert, in der ebenfalls ein Kind aus ländlicher Umgebung als Freund*in für ein gesundheitlich angeschlagenes/gehandicaptes Stadtkind ausgewählt worden war. Wilhelm begleitet Jacob auch zum hauseigenen Schulunterricht, wo er Luise kennenlernt, die unbedingt Ärztin werden und daher niemals heiraten möchte.

Meine Oma pflegte immer zu sagen: "Drei sind einer zu viel." Und im vorliegenden Werk scheint sich diese Phrase zu bewahrheiten - spätestens als eine in blinder, unbedachter Wut getätigte Aussage das Fundament der ungewöhnlichen Freundschaft zerstört und alles verändert.

Zu den Figuren verspürte ich bis zuletzt eine gewisse Distanz, dennoch bewunderte ich den ungemein detailreichen, bildgewaltigen Schreibstil der Autorin, mit dem sie mir das für mich ungewohnte Romansetting sowie die damaligen gesellschaftlichen Normen und Ansichten näherbrachte.

Auch wenn es allgemein nicht mein bevorzugter Erzählton ist, empfand ich die eher ruhige, teilweise düster-melancholische Stimmung des Werkes hier nicht als störend, sondern zum damaligen, oftmals von harter Arbeit und widrigen Umständen geprägten Leben der Eifel-Bevölkerung durchaus passend.

Ein weiteres Plus war die Karte im Innencover, für solche tollen Extras bin ich immer zu haben.

𝗙𝗮𝘇𝗶𝘁:
Ein interessanter Schmöker für Fans von historischen Romanen, deren Handlung vor dem Hintergrund der deutschen Vergangenheit angesiedelt sind.