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Bewertungen
Insgesamt 304 BewertungenBewertung vom 24.02.2025 | ||
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Was muss das für ein wunderbares Gefühl für Andreas Ulrich gewesen sein, als ihm das „Hausbuch“ der Torstraße 94 in die Hände fiel, zumal er ja selbst einige Jahre seines Lebens dort leben durfte. Zu DDR-Zeiten war es üblich, nein sogar Pflicht, dass sich dort die Bewohner und sogar Besucher mit Angaben zu Name und Beruf eintrugen. Anhand dieses Hausbuchs kreiert der Autor und Journalist nun verteilt auf viele kurze Kapitel einen Rückblick in die damalige Zeit, ihre Bewohner und deren Eigenheiten. Mit viel journalistischem Spürvermögen gepaart mit gesunder Neugier gelingt es ihm zwar nicht alle jedoch viele der Ehemaligen aufzuspüren und sich deren Geschichten erzählen zu lassen. Neben den spannenden Rückblicken schmücken auch interessante Bilder das Buch und machen es so zu einem kurzweiligen Lesezeitvertreib, auch wenn man selbst das Haus noch nie gesehen, geschweige dann betreten hat. Dank meiner eigenen Erfahrungen zum Thema Familienforschung kann ich mir gut vorstellen, wie viel Spaß die „Jagd“ nach den Geschichten gemacht haben muss, und auch die Freude über das Zusammenführen der einzelnen Puzzlesteinchen ist deutlich spürbar. Von mir bekommt das Buch begeisterte vier Sterne verbunden mit einer Empfehlung an alle diejenigen, deren Neugier auf Vergangenes ungebrochen ist. |
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Bewertung vom 20.02.2025 | ||
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In diesem Roman, dessen Thema auf wahren Tatsachen beruht, lernen wir Elise, ihren Zwillingsbruder Wolfi und ihre Schwester Adele kennen, die von Geburt an eine Behinderung an der Hüfte hat und dadurch besonderer Zuneigung der Eltern bedarf. Wolfi und unsere Protagonistin Elise hingegen sind sich zusammen selbst genug. Erst nach einer unverschuldeten Tragödie scheint die Familie zu zerbrechen. Die Mutter kehrt mit den beiden Mädchen von Sumatra nach Österreich zurück, wo sich der Himmel schon ziemlich „braun“ gefärbt hat und das Leben für die jüdische Familie dort immer gefährlicher wird. Elise, im wahren Leben als Erika B. bekannt, gelingt die Flucht in die Schweiz. Ihre Schwester und Mutter bestehen jedoch darauf, in ihrem geliebten Wien zu verbleiben. Doch Elise gibt nicht auf und ersinnt einen Plan, wie sie selbst in der relativ sicheren Schweiz bleiben, ihre Familie nachholen und zugleich Rache üben kann an den Menschen, die ihr alles genommen haben … |
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Bewertung vom 10.02.2025 | ||
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Der Poet mit dem gebrochenen Flügel Wer war Antoine de Saint-Exupery? Und sollte man ihn wirklich auf sein bekanntestes Werk „Der kleine Prinz“ reduzieren? Niemals, denn er ist so viel mehr! Als drittes von fünf Kindern und erstgeborener Sohn wächst er trotz des frühen Verlustes seines Vaters recht behütet und geliebt auf. Schon früh in seinem Leben kristallisiert es sich heraus, dass er hoch hinaus, nämlich Pilot werden und durch die Lüfte segeln will. Was ihm die Armee verweigert, erreicht er auf privatem Wege und verwirklicht seinen Traum. Doch Fliegen allein füllt seinen Kopf nicht aus und so beginnt er sich bereits früh auch als Schriftsteller. Gleich der erste Roman „Vol de nuit“ (Nachtflug) beschert ihm den Durchbruch als Autor. Als er schließlich die rassige Latina Consuelo, eine junge Witwe aus El Salvador, kennenlernt und schließlich ehelicht, scheint er im Leben alles erreicht zu haben. Doch weit gefehlt, denn „Tonio“, wie ihn alle liebevoll nennen, ist ein Getriebener, ein ewig Suchender nach Liebe, Anerkennung und Geborgenheit. Viel zu oft macht er sich dadurch zum Gefangenen seiner selbst … |
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Bewertung vom 07.02.2025 | ||
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Zeit des Vertrauens / Die Töchter der Ärztin Bd.3 Zum letzten Mal darf ich mit diesem dritten Band der Trilogie die „Thomasius Ärztinnen“ begleiten und verabschiede sie mit einem weinenden Auge. Auch im Jahr 1931/32 stehen die Drei wieder vor einigen Herausforderungen. Hennys Mann Victor muss sich endlich, endlich eingestehen, dass auch er nicht unverwundbar ist. Sein Gesundheitszustand führt die Familie aus Kalifornien zurück nach Deutschland, wo Henny wider Erwarten ein weiteres Mal glücklich wird, ihre Tochter Vicky jedoch umso mehr unter dem Umzug leidet. Toni gibt sich endlich der Liebe hin und Ricarda und ihr Mann machen sich auf den Weg nach Südfrankreich, denn auch Siegfrieds Gesundheit lässt zu wünschen übrig. Und rund um sie herum – wie könnte es anders sein – geben die von Freystettens wieder ihr Bestes, um das Leben für alle Beteiligten gehörig durcheinander zu wirbeln. Im „Reich“ gewinnen die braunen Schergen derweil immer mehr an Macht und versetzen viele Mitbürger in Angst und Schrecken. Wie das schließlich enden wird, wissen wir heutigen Leser ja leider zur Genüge. Es ist und bleibt spannend … |
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Bewertung vom 31.01.2025 | ||
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Wer von uns Wessis hätte gewusst, dass es in der ehemaligen DDR Kreuzfahrtschiffe gab? Ich auf jeden Fall nicht und so war ich doch sehr gespannt auf den inzwischen vierten Roman der mir gut bekannten und sehr sympathischen Autorin Kati Naumann. Durch ihre Augen und vor allem durch ihre wunderbare, intensive Recherche durfte ich auf dem Schiff reisen, das die ProtagonistInnen Dora, Erwin, Frida, Simone und Henri nachhaltig geprägt hat. Jeder von ihnen verbindet eine eigene Geschichte mit diesem Schiff, das selbst eine bewegende Vergangenheit hinter sich hat. Zwölf Namen und eine Kollision, das muss erstmal ein Schiff nachmachen! Wie schon in den drei vorangegangenen Büchern zeichnet sich „Fernwehland“ durch die bildhafte Sprache aus, die mir ganz wunderbares Kopfkino bescherte. Fast meinte ich zu glauben, selbst „Seemannsbeine“ entwickelt zu haben, als ich beim Lesen so manchen Sturm miterlebte. Mit Dora, ihrem Sohn Erwin und dessen Sohn Henri sowie Simone erfuhr ich, was die wahre Liebe zur See bedeutet und wie sie Menschen kämpfen lässt, ihre Träume wahr werden zu lassen. Die Schwierigkeiten, die damit in der DDR einhergingen, waren glaubhaft beschrieben, ohne anzuklagen. Auch Frida und Elli beeindruckten mich, denn Beide erfüllten sich mit dieser Reise einen eigenen Traum, wenn sich dies auch nicht von Anfang an abzeichnete. Alles in allem hat mich die Geschichte beeindruckt, bewegt und abgeholt. Ich vergebe sehr gerne 4,5 von 5 Sternen und spreche natürlich eine absolute Leseempfehlung für „Fernwehland“ aus. Und natürlich freue ich mich heute schon auf das nächste Buch von Kati Naumann. Ein kleiner Hinweis dazu ist wohl in diesem Buch versteckt, das macht mich umso neugieriger ... |
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Bewertung vom 25.01.2025 | ||
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Mit ihrem bewegenden Roman „Die Schwestern von Krakau“ nimmt die Autorin Bettina Storks ihr Leser mit auf eine Reise in die Vergangenheit, die für Édith und Tatjana endlich Aufklärung und somit Frieden in ihr Leben bringen soll. Die beiden Cousinen, die zuvor nichts von ihrer gegenseitigen Existenz wussten, setzen alles daran die Lücken zu füllen, die ihre eigene Lebensgeschichte prägen. Wie war es damals im deutsch-besetzten Polen, in dem Familie Wagner mit ihren beiden Töchtern Lilo und Helene lebte? Wie erlebten es die Wagners und vor allem auch die Polen und polnischen Juden, für die die Luft zum Atmen immer dünner wurde? Als Édith und Tatjana, die Enkeltöchter der Schwestern Helene und Lilo sich nach dem Tod von Édiths Vater Simon zum ersten Mal in die Augen sehen wissen sie, dass ihnen eine schwere Aufgabe bevorsteht, deren Lösung schöne Momente aber auch furchtbare Dinge ans Licht bringen wird … |
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Bewertung vom 14.01.2025 | ||
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Ganz anders als vermutet, aber nicht uninteressiert begleite ich Vicky, Harry, Wilhelm, Martha und natürlich als Hauptpersonen Elsa und Berhard, die beide am gleichen Tag im Jahr 1929 das Licht der Welt erblicken. Für Vicky ist es nicht einfach, denn der Vater der kleinen Elsa darf sich nicht zu ihr bekennen und so muss sie Kindererziehung, ihre Arbeit und vor allem die Vorurteile der Menschen um sie herum allein unter einen Hut bringen. Auch für Wilhelm ist es nicht immer leicht, denn seine Frau leidet unter Depressionen und so muss auch er viel jonglieren, um das Leben seiner kleinen Familie zu managen. Ganz unschuldig hingegen scheint die besondere Freundschaft, die Elsa und Bernhard verbindet, sie ahnen noch nichts von den Kämpfen, die ihre Eltern auszufechten haben. Über die Jahre jedoch verlieren sie sich aus den Augen und auch das schöne Gebäude in der Torstraße 1 muss immer wieder Änderung über Änderung über sich ergehen lassen. Viele Jahre gehen ins Land, bis sich die beiden Wahlgeschwister schließlich wieder sehen dürfen, viele Tränen werden vergossen, viele Kinder werden geboren und die Politik scheint willkürlich über alle verfügen zu wollen. Eine spannende Reise in die Vergangenheit nimmt ihren Lauf … |
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Bewertung vom 11.01.2025 | ||
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Dunkles Wasser / Polizistin Kate Linville Bd.5 (Audio-CD) Mit diesem fünften Teil der sehr spannenden Reihe um Kate Linville und Caleb Hale begebe ich mich mal wieder nach Scarborough in North York, die berufliche Heimat der Beiden. Caleb suche ich dort zunächst vergebens. Er arbeitet ja schon eine ganze Weile nicht mehr bei der Polizei und hält sich urlaubstechnisch in Frankreich auf. Dort trifft er auf die junge Iris, die mit ihrer Freundin ebenfalls die Ferien dort verbringt. Und wie es der Zufall will, ist sie die einzige Überlebende der Kilbride Morde in Schottland vor fünfzehn Jahren, ein Cold Case, den Kate Linville derzeit wieder aufgerollt hat. So kreuzen sich nun auch Kates und Calebs Wege wieder und beschreiten bald Pfade, denen sie voll besser ferngeblieben wären … |
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Bewertung vom 10.01.2025 | ||
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Coco und die Revolution der Mode Wer kennt es nicht, das Modelabel von Coco Chanel mit den zwei verschlungenen Cs … auch mir war es natürlich schon vor dem Genuss des Hörbuchs ein Begriff, wenn es auch eher außerhalb meiner finanziellen Möglichkeiten liegt. Aber die Geschichte, die hinter dieser erfolgreichen Designerin steckt, interessierte mich dann doch und so widmete ich mich gerne dem biografischen Roman „Coco und die Revolution der Mode“ von der mir bestens bekannten Autorin Lena Johannson. Coco, die damals noch Gabrielle hieß, wurde im Jahr 1883 als zweite uneheliche Tochter des Hausierers Henri-Albert Chasnel und der Wäscherin Eugénie Jeanne Devolle in einem Armenhaus in Saumur an der Loire geboren. Erst 1884 heiraten ihre Eltern. Sie hat fünf Geschwister, zwei Schwestern, Julia und Antoinette, sowie drei Brüder, Alphonse, Lucien und Augustin, letzterer starb allerdings schon nach wenigen Monaten. Geld gibt es in der Familie wenig bis keins und so bringt der Vater sie und ihre Schwester Julia in ein Kloster, wo Gabrielle bis zu ihrem 18. Lebensjahr lebt. Danach schlägt sie sich mit allerlei Arbeiten durch, bis sie schließlich mit viel, viel Ehrgeiz, ein wenig Glück und ein bisschen Liebe ihre Berufung gefunden haben zu scheint … |
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Bewertung vom 08.01.2025 | ||
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Die Mitford-Schwestern (MP3-Download) Das Buch rund um die Mitford Schwestern beleuchtet die exzentrische und omnipräsente britische Adelsfamilie Mitford in den 30er und frühen 40er Jahren des letzten Jahrhunderts. Die Familie setzt sich aus „Farve“, dem Vater, „Muv“, der Mutter, einem Sohn Tom und natürlich den skandalumwobenen Schwestern Diana, Unity, Jessica, Deborah, Pamela und Nancy. In dieser Familie scheint es nichts zu geben, was es nicht gibt. Unity Mitford war das Hitler-Groupie, das mit dem "Führer" befreundet war und sich bei Kriegsbeginn im Jahr 1939 aus Mitleid mit ihm in München die Kugel gab. Diana heiratete den britischen Faschistenführer Oswald Mosley, Jessica wanderte als überzeugte Kommunistin in die USA aus, Pamela war die naive Landpomeranze, die Hunde liebte und Geflügel züchtete, und Nancy karikierte in ihren Romanen die turbulenten Familienverhältnisse. Nur Deborah, die letzte Mitford-Überlebende, ließ sich von den Schwärmereien ihrer Schwestern nicht infizieren. |
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