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geschichten.von.buechern

Bewertungen

Insgesamt 116 Bewertungen
Bewertung vom 16.08.2023
Die Unbändigen (eBook, ePUB)
Hart, Emilia

Die Unbändigen (eBook, ePUB)


weniger gut

Schwere Lektüre und nur wenig magic realism

Das Cover sieht wunderschön aus und greift die Naturthemen hervorragend auf. Es hat mich direkt angesprochen, womit ich mich aber leider auch von seiner Schönheit blenden lassen habe.
Zum Inhalt: Altha wird 1619 der Hexerei angeklagt, Violet muss 1942 eine folgenschwere Begegnung bewältigen und Kate flieht 2019 aus London, um ihrem Freund zu entkommen und begibt sich in der Folgezeit auf eine Spurensuche durch ihre Familiengeschichte. Drei Generationen von Weyward-Frauen, die doch eng miteinander verbunden scheinen, müssen ihren Weg durchs Leben finden.
Seit das Buch im Original erschienen ist, stand es auf meiner Wunschliste. Leider wurde es meinen Erwartungen jedoch so gar nicht gerecht. Aber starten wir mit dem Positiven.
Die Autorin kann grundsätzlich definitiv schreiben. Die drei Erzählperspektiven sind ordentlich aus- und zum Ende hin äußerst gelungen zusammengeführt wurden. Daneben werden eindrucksvolle Naturbeschreibungen geboten, allerdings sollte man für die Lektüre keine Abneigung gegen Insekten oder Spinnen hegen. Dazu überzeugt die düstere Atmosphäre.
Dennoch ist mir das Lesen äußerst schwergefallen. Zum einen, weil eine Unmenge an potenziell triggernden Inhalten mit sehr deutlichen Gewaltbeschreibungen eingebaut wurde. Dazu zählen alle Formen sexueller, häuslicher, psychischer Gewalt gegenüber Frauen, (un)freiwillige Schwangerschaftsabbrüche, Selbstmordversuche, der (Unfall)Tod geliebter Menschen und mehr, was ich gerne im Voraus gewusst hätte. Diese Darstellungen nehmen einen Großteil der Geschichten ein, womit das Buch auf mich nicht besonders lebenbejahend wirkt und mich insgesamt auch nicht im Frausein bestärkt hat. Bewegend wirken diese Handlungsstränge schon, aber ich musste das Buch immer wieder aus der Hand legen und hätte es fast überhaupt nicht beendet, weil ich mich beim Lesen derart unwohl gefühlt habe.
Die Traumata der Frauen im Fokus sind noch dazu vorhersehbar und teilweise klischeehaft ausgeführt wurden. Durch die aufgrund sehr kurzer Kapitel häufig wechselnden Perspektiven hat mir die Nähe zu den Protagonistinnen gefehlt. Auch die historischen Hintergründe wirken durch ihre oberflächliche Skizzierung leider fast schon austauschbar und funktionieren allenfalls wegen der Rahmenbedingungen, beispielsweise der Zeit der Hexenprozesse. Dafür, dass Frauen nicht nur aufs Körperliche reduziert werden sollen, fokussieren alle drei Perspektiven dann doch arg auf Schwangerschaften. Damit widerspricht sich die Geschichte selbst.
Männer werden hier fast durchgehend schlecht dargestellt. Die Guten werden nur am Rand knapp erwähnt. Frauen können sich in dieser Geschichte nur dann selbst helfen, wenn sie zur Familie der Weywards gehören. Deren magische Kräfte nehmen außerdem bei Weitem nicht so viel Raum in der Geschichte ein, wie der Klappentext deutlich macht. Damit kann man sowohl die Fantasyelemente bzw. den magischen Realismus als auch die historischen Komponenten fast schon vernachlässigen.
Für mich hat dieses Buch leider gar nicht funktioniert, auch, weil ich die Einzigartigkeit der Geschichte vermisst habe. Es hat mich sehr an „Die versteckte Apotheke“ von Sarah Penner erinnert. Wer das genannte Buch mochte, wird wohl auch dieses hier lieber mögen.

1 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 15.08.2023
Mord auf der Insel Gokumon / Kosuke Kindaichi ermittelt Bd.2 (MP3-Download)
Yokomizo, Seishi

Mord auf der Insel Gokumon / Kosuke Kindaichi ermittelt Bd.2 (MP3-Download)


gut

Schwächer als Band 1

Das Cover ist ansprechend gestaltet, macht gelungen neugierig und passt zudem wunderbar zum ersten Band sowie dem Krimigenre selbst.
Zum Inhalt: Der Privatdetektiv Kosuke Kindaichi reist nach seiner Rückkehr aus dem Zweiten Weltkrieg auf die Insel Gokumon, um die Familie eines Kriegskameraden von dessen Tod zu unterrichten. Der Verstorbene fürchtete um das Leben seiner drei Stiefschwestern, weshalb der Privatdetektiv entschlossen ist, die Angelegenheit weiterzuverfolgen.
Zwischen dem ersten Band und diesem hier ist viel Zeit vergangen, weshalb es mir etwas schwerfiel, wieder in die Geschichte einzusteigen. Das hat allerdings den Vorteil, dass sich das Hörbuch auch ohne Vorkenntnisse genießen lässt.
Der Hörbuchsprecher macht einen soliden Job. Solide, weil die Sprechweise den bereits nüchternen Schreibstil spiegelt und so nicht besonders mitreißend wirkt. Außerdem fand ich es teilweise schwer, die Charaktere beim Hören auseinanderzuhalten. Das japanische Setting mit all seinen Begrifflichkeiten stellte beim Hören jedoch kein großes Hindernis dar.
Was mir beim Stichwort Setting richtig gut gefallen hat, war die dunkle, stark von der Inselmentalität geprägte Atmosphäre. Unterstützt wurde dieses Gefühl durch eine Reihe moralisch grauer Inselbewohner und die zeitliche Einordnung nach dem Ende eines zerstörerischen Krieges. Das Setting fühlte sich an, als würde man in einen mitunter befremdlichen Mikrokosmos mit seinen ganz eigenen Spielregeln eintreten.
Der Spannungsbogen lässt in diesem Fall zu wünschen übrig. Der zweite Band startet extrem langsam mit viel Vorrede und ausufernden Beschreibungen. Mit anderen Worten: Lange Zeit passiert so gut wie nichts. Es folgt ein Abschnitt voll murder-and-mayhem und schließlich wird uns in aller Ausführlichkeit die Aufklärung präsentiert. Deshalb konnte mich der zweite Band nicht richtig packen und hat mich auch nur in Ansätzen zum Miträtseln animiert.
Kosuke Kindaichi ist ein sympathischer und intelligenter Ermittler, der mir beim Hören aber immer ein bisschen fremd blieb, was den Eindruck das Ganze aus einer Art Vogelperspektive als völlig unbeteiligter Beobachter zu verfolgen, leider nur noch verstärkt hat.
Dieser zweite Band stellte für mich eher eine dahinplätschernde Hintergrundunterhaltung dar, was mich insgesamt etwas enttäuscht zurücklässt. Dennoch bin ich auf die weiteren Abenteuer des eigenwilligen Privatdetektivs gespannt. Wer ein ruhiges Krimihörbuch mit angenehmem Sprecher, reichlich Lokalkolorit, detailliert geschildertem historischen Hintergrund sowie einem anziehenden Setting sucht, sollte hier einmal reinhören.

Bewertung vom 13.08.2023
Weg vom Schuss
Deleon, Jana

Weg vom Schuss


sehr gut

Kurzweilige Krimikomödie

Das Cover hat mich direkt angesprochen. Es passt ganz hervorragend zum cosy-crime-Genre und das Betrachten sorgt direkt für gute Laune.
Zum Inhalt: Auf die CIA-Agentin Fortune Redding wurde ein Kopfgeld ausgesetzt. Deshalb soll sie in einer verschlafenen Kleinstadt in Louisiana untertauchen. Dieses Vorhaben erweist sich jedoch als schwieriger als gedacht, da kurz nach ihrer Ankunft Leichenteile auftauchen…
Der Krimi ist sehr gut lesbar. Man fliegt nur so durch die Seiten. Eine ordentliche Prise Humor sorgt dafür, dass das Lesen einfach nur Spaß macht. Dazu trägt auch das toll ausgearbeitete Südstaaten-Setting bei.
Auch die Charaktere wurden liebevoll konzipiert. Mit Fortune begegnet uns etwas unnahbare Protagonistin, was aber mit ihren Erfahrungswerten zu erklären ist. Die liebenswerten, herrlich schrulligen Nebencharaktere mochte ich dafür umso lieber. Auch die großartigen Schlagabtausche zwischen unserer Protagonistin und dem ermittelnden Deputy Sheriff stellen einen wahren Lesegenuss dar. Für kulinarische Genüsse sind dem Krimi übrigens auch eine paar der erwähnten Köstlichkeiten in Rezeptform angehängt.
Die Auflösung des Kriminalfalls ist bei der geringen Zahl Verdächtiger nicht unbedingt wahnsinnig überraschend, trotzdem gelingt es der Autorin, zum Miträtseln einzuladen. Das geschieht nicht zuletzt, weil viele Einwohner des Städtchens Sinful ihre ganz eigenen Geheimnisse mit sich herumtragen. Auch wenn die Handlung zuweilen etwas unrealistisch und filmisch übertrieben daherkommt, bietet diese Krimikomödie in Buchform doch hervorragende leichte Unterhaltung. Apropos Film: Wer für die Miss Undercover Filme schwärmt, wird sicherlich auch diesen Auftaktband mögen.
Ich wurde trotz kleinerer Kritikpunkte gut unterhalten und würde gerne irgendwann zu den Folgebänden greifen. Wer einen humorvollen Krimi mit Kleinstadtsetting zum Miträtseln sucht, der sich aufgrund seiner Kürze auch gut zum Verschlingen eignet, sollte hier definitiv einmal reinlesen.

Bewertung vom 05.08.2023
Delilah Green Doesn't Care / Bright Falls Bd.1 (eBook, ePUB)
Blake, Ashley Herring

Delilah Green Doesn't Care / Bright Falls Bd.1 (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Charmante, queere Kleinstadtromanze

Das deutsche Cover ist leider echt nicht meins. Auch wenn es zum Genre der Liebesromane passt, ist es mir doch zu bunt und zu verspielt. Die gute Nachricht aber lautet: Ein Blick dahinter lohnt sich.
Zum Inhalt: Delilah Green kehrt als Fotografin der Hochzeit ihrer entfremdeten Stiefschwester Astrid in ihre verhasste Heimatstadt zurück. Dort trifft sie auf Claire Sutherland, eine der besten Freundinnen ihrer Schwester. Bald muss sich Delilah fragen, ob das Leben dort eventuell nicht mehr ganz so negativ erscheint wie in der Vergangenheit.
Der Schreibstil konnte mich vollends überzeugen. Die Geschichte ist leicht lesbar, humorvolle Schlagabtausche und knisternde Atmosphäre zwischen den Protagonistinnen sorgen für zusätzliche Unterhaltung. Wechselnde Perspektiven, wenn auch teilweise etwas lange Kapitel, ermöglichen es, die Gefühlswelten von Delilah und Claire nachzuvollziehen.
Delilah ist eine kreative, ungeschliffene und garantiert nicht auf den Mund gefallene Protagonistin. Ihren Humor muss man mögen, aber mir war sie direkt sympathisch. Claire ist eine liebevolle alleinerziehende Mutter mit einem riesigen Herzen. Doch die Protagonistinnen sind nicht nur einzeln nahbare, liebenswerte Charaktere, deren Chemie untereinander definitiv stimmt und beim Lesen spürbar wird. Viel wichtiger ist, dass wir mit ihnen ein Paar vorgestellt bekommen, dass tatsächlich einmal gut füreinander ist, weshalb man nur mit ihnen mitfiebern kann. Ich für meinen Teil habe mit den beiden gelacht, geschwärmt und geweint. Kurzum: Diese Liebesgeschichte ist echt und lädt zum Mitfühlen und -leiden ein.
Ergänzt wird die herzerwärmende Liebesgeschichte von liebevoll ausgearbeiteten Hintergrundgeschichten rund um realistische Familiendynamiken und einen stärkenden Freundeskreis. Unnötiges Drama, dass nur Seiten füllen soll, sucht man hier vergebens.
Ich wurde hervorragend unterhalten und kann es kaum erwarten, den nächsten Band der Reihe zu lesen. Wer eine queere romantische Komödie - in der nicht alles rosarot gezuckert ist, sondern auch Geister der Vergangenheit zu bewältigen sind - mit Kleinstadt-Setting und liebenswerten Protagonistinnen sucht, sollte hier unbedingt einmal reinlesen.

Bewertung vom 23.07.2023
Zwei Fremde (eBook, ePUB)
Griffin, Martin

Zwei Fremde (eBook, ePUB)


gut

Setting und Grundidee überzeugen, aber verbesserungswürdige Umsetzung

Das großartige Cover passt mit den kräftigen, dunklen Farben super zum Genre, der bedrohlichen, geheimnisumwobenen Atmosphäre und zum abgelegenen, bergigen Setting des Buchs.
Zum Inhalt: Remie Yorke arbeitet als Managerin in einem abgelegenen Hotel in den schottischen Highlands. Ausgerechnet am Tag eines Ausbruchs aus einem nahe gelegenen Gefängnis, bricht aufgrund eines Schneesturms die Verbindung zur Außenwelt ab. Bald tauchen zwei Männer auf, die sich als Polizisten ausgeben. Doch wem soll Remie vertrauen? Schließlich könnte ihr Leben davon abhängen…
Der Schreibstil war grundsätzlich gut lesbar. Besonders den gelungenen Beginn der Handlung und das wiedererstarkende Ende habe ich förmlich verschlungen. Einen konsequenten Spannungsbogen habe ich jedoch vermisst, da besonders der Mittelteil reichlich zäh daherkam und die Handlung allgemein ziemlich vorhersehbar war. Nach einer „Wendung“ bei etwa zwei Dritteln des Buchs, war ich sogar kurz davor, die Lektüre abzubrechen. Was mir wirklich gut gefallen hat, war die Unheil versprechende Atmosphäre. Das einsame Setting in der schottischen Berglandschaft in Kombination mit den unwirtlichen Wetterverhältnissen haben dabei einen grandiosen Hintergrund für die Story geboten.
Die Geschichte wird aus Remies Perspektive auf zwei Zeitebenen erzählt. Diese gingen leider dermaßen ineinander über, dass ich manchmal das Gefühl hatte, regelrecht aus dem Lesefluss gerissen worden zu sein und oft kurz innehalten musste, um mich innerhalb der Geschichte neu zu orientieren. Eigentlich ist eine unwissende Ich-Perspektive eine super Wahl für einen Krimi, nur leider konnte ich zu Remie kaum eine Verbindung aufbauen. Sie handelt keinesfalls entsprechend ihrer angeblichen Erfahrungswerte, wodurch sie als Charakter überhaupt nicht glaubwürdig wirkt. Sie ist eher die stereotype Horrorfilmprotagonistin, die im Keller ein Geräusch hört und mit ordentlich Lärm, Licht und einem lauten Hallo drauflosläuft.
Der Krimiteil selbst war - wie bereits erwähnt - reichlich vorhersehbar. Ich konnte den Kriminellen bei seinem ersten Auftritt identifizieren und hatte daher keinerlei Anreiz, weiterhin mitzurätseln. Auch die folgenden Wendungen konnten mich kaum überraschen. Die Handlung ist als Abwärtsspirale gedacht, allerdings halten sich die Gewaltbeschreibungen in ihrer Deutlichkeit in Grenzen, weshalb das Buch auch für empfindlichere Mägen geeignet ist. Den filmisch-übertriebenen Showdown konnte ich leider nur belächeln, aber immerhin hat mich das Buch trotz aller Enttäuschungen noch amüsiert. Als packenden Thriller würde ich es aber keinesfalls nicht bezeichnen.
Insgesamt wurde ich solide unterhalten. Meiner Meinung nach wurde mit der mangelhaften Ausführung reichlich Potenzial verschenkt. Das Buch ist wohl eher für LeserInnen mit wenig Krimierfahrung geeignet und alle, die gut lesbare, kurzweilige Unterhaltung mit ein paar fesselnden Elementen für einen Schlecht-Wetter-Nachmittag suchen.

Bewertung vom 23.06.2023
Love, theoretically (eBook, ePUB)
Hazelwood, Ali

Love, theoretically (eBook, ePUB)


gut

Für Fans der Autorin

Das schlichte Cover wirkt ansprechend und die fröhlichen Farben passen wunderbar zu einer Liebesgeschichte. Vor allem gefällt mir, wie die verschiedenen Werke der Autorin gestalterisch aufeinander abgestimmt werden. So kann man direkt erkennen, dass sie zusammengehören, was sich natürlich auch hübsch im Bücherregal macht.
Zum Inhalt: Elsie ist eine brillante Theoretische Physikerin, verdient sich aufgrund der Wissenschaftspolitik ihr Geld aber größtenteils als Fake-Date. Während eines Bewerbungsverfahrens wird letzteres ausgerechnet zum Problem, als Jack, der große Bruder ihres Fake-Boyfriends und als Experimentalphysiker noch dazu akademischer Rivale, über den Ausgang des Bewerbungsverfahrens für ihren Traumjob zu entscheiden hat.
Der Schreibstil ist gewohnt leicht und humorvoll. Erneut bin ich nur so durch die Seiten geflogen. Allerdings enthält diese Geschichte tatsächlich reichlich wissenschaftliches Vokabular und ich kann definitiv nicht behaupten, alles davon verstanden zu haben. Das verleiht dem akademischen Setting allerdings auf der anderen Seite eine gewisse Glaubwürdigkeit.
Die Charaktere waren grundsätzlich sympathisch und besonders Elsie war eine liebenswerte Protagonistin, die aufgrund all ihrer Stärken und Schwächen sehr nahbar wirkte, wodurch mich ihr Schicksal mitreißen konnte. Highlights waren für mich aber vor allem die Nebencharaktere - von Jacks Großmutter über seinen Bruder oder Elsies beste Freundin. Toll ist, dass wir hier auch einen Charakter kennenlernen, der sich dem asexuellen/aromatischen-Spektrum zuordnet - auch, wenn das Thema nur kurz angerissen wird. Der Miniauftritt des Paares aus Hazelwoods Debütroman war ein liebevoll eingestreutes, wenn auch für den Fortgang der Handlung nicht wirklich nötiges, Detail, dass Fans sicherlich erfreuen dürfte.
Letztlich wiederholt sich hier eine Geschichte, die Fans der Autorin schon mehrfach gelesen haben dürften: eine unterhaltsame, kurzweilige enemies-to-lovers-Romanze, eine quirlige beste Freundin der Protagonistin sowie die minimal nervtötende körperliche Perfektion unserer männlichen Protagonisten. Ich bin deshalb wirklich hin- und hergerissen: Die sichere Schiene für Verkaufszahlen und immer gleiche Darstellung vermiest mir irgendwo die Freude am Lesen. Zumindest spüre ich deshalb nicht unbedingt den Drang weiterzulesen oder das Buch nicht aus der Hand legen zu können. Ich fühle mich ein bisschen im Hamsterrad gefangen. Andererseits bieten Ali Hazelwoods Romane schlicht gute Unterhaltung und als Wissenschaftlerin kann ich gar nicht genug betonen, wie viel mir persönlich die realistische Abbildung der akademischen Welt in ihren Büchern bedeutet. Nicht zuletzt damit bringt die Autorin mich immer wieder zum Lachen und Weinen.
Halten wir also fest: Fans von Ali Hazelwoods Schreibstil werden auch diese Geschichte lieben. Wer Abwechslung beim Lesestoff sucht, wird andererseits eher enttäuscht werden.
Ich bin und bleibe Fan der Autorin, auch wenn dieser Roman mich insgesamt nicht ganz so mitreißen konnte. Trotzdem kann ich den Roman allen, die eine gut lesbare, humorvolle Liebesgeschichte zum Träumen mit einer Prise Drama und liebenswerten, originellen Nebencharakteren suchen, nur empfehlen.