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Benutzername: 
Curin
Wohnort: 
Bielefeld

Bewertungen

Insgesamt 346 Bewertungen
Bewertung vom 24.04.2019
Wie Träume fliegen lernen
Williams, Judith;Bähr, Antje

Wie Träume fliegen lernen


ausgezeichnet

Judith Williams ist den meisten Lesern sicherlich aus Fernsehsendungen wie ,,Let´s Dance" und ,,Die Höhle der Löwen" bekannt. Doch wie wurde sie eigentlich zu der Powerfrau, die sie heute ist und was hat ihr Leben geprägt?
In dieser Biographie zeigt sich Judith Williams von ihrer ganz privaten Seite und erzählt davon, wie sie selbst ihren Traum von der Selbstständigkeit verwirklicht hat.
Wenn man dieses Buch beginnt zu lesen, wird man gleich von der ersten Seite an unglaublich motiviert, sich selbst weiterzuentwickeln und das Beste aus einer bestimmten Situation zu machen. Genau das ist für mich das Besondere an dieser Biographie. Natürlich erfährt man auch viel über den Werdegang von Frau Williams, aber man sieht eben auch, wie sie es geschafft hat, trotz vieler Schwierigkeiten ihre Ziele zu erreichen.
Wie auch im Fernsehen kommt sie im Buch sehr sympatisch rüber und spricht auch offen über Rückschläge. Sie zeigt, wie schwierig es berufstätige Mutter noch immer haben und es oft nicht so leicht ist, selbstständig zu sein und gleichzeitig der Familie die Aufmerksamkeit zu schenken, die sie verdient.
Die Biographie ist einfach und gut geschrieben und lässt sich dementsprechend auch angenehm lesen.
Insgesamt hat mich persönlich Judith Williams Geschichte sehr motiviert. Gerne empfehle ich das Buch hier weiter.

Bewertung vom 05.04.2019
Das Mädchen aus Herrnhut
Büchle, Elisabeth

Das Mädchen aus Herrnhut


sehr gut

1731: Nachdem Luise ihre letzte Anstellung verloren hat, landet sie in der Herrnhuter Gemeinschaft, wo sie schnell ein vollwertiges Mitglied wird. Doch irgendjemand scheint sie zu verfolgen und dabei auch vor Gewalt nicht zurückzuschrecken. 2007: Die junge Lehrerin Emma besucht Herrnhut und taucht mit dem Historiker Daniel in die faszinierende Geschichte ein und stößt dabei auch auf das Schicksal von Luise... .
Elisabeth Büchle hat hier einen faszinierenden Roman geschrieben, indem sie geschickt eine Brücke von der Vergangenheit in die Gegenwart schlägt und dabei sehr viel Spannung mit eingebaut hat.
Von der Herrnhuter Gemeinschaft hatte ich schon vorher etwas gehört, aber nie genau gewusst, was diese genau gemacht und ausgezeichnet hat. Deshalb habe ich mich auch sehr gefreut, dass die Autorin hier einen spannend Einblick in das Leben der Herrnhuter gibt und dabei hervorhebt, wie das Zusammenleben der Menschen dort aussah. So war es für mich erstaunlich, dass dort Männer und Frauen gleichberechtigt waren und auch keine Standesunterschiede gemacht worden sind.
Auch stand dort der christliche Glaube im Vordergrund und hat das Leben der Menschen geprägt.
Die Figuren im Buch sind allesamt glaubwürdig und wirkten auf mich sehr authentisch. Besonders Luise und den Kutscher Christian mochte ich sehr gerne. Wie immer hat Frau Büchle ihre Figuren mit Ecken und Kanten gestaltet und sie so sehr menschlich wirken lassen.
Vom Schreibstil her lässt sich der Roman gut lesen und man merkt wieder, dass die Autorin sehr gut recherchiert hat. Allerdings ist dieses Buch auch um einiges brutaler, als ihre anderen Romane und hat teilweise schon etwas von einem Krimi.
Insgesamt hat mich ,,Das Mädchen aus Herrnhut" sehr gut unterhalten und mir die Herrnhuter Gemeinschaft näher gebracht. Gerne empfehle ich diesen spannenden Roman hier weiter.

Bewertung vom 05.04.2019
Zum Glück gibt es Umwege
Buist, Anne;Simsion, Graeme

Zum Glück gibt es Umwege


gut

Auf dem Jakobsweg in Frankreich begegnen sich Martin und Zoe, die beide aus völlig unterschiedlichen Gründen auf dem Camino unterwegs sind. Während Martin eigentlich nur die Tauglichkeit eines von ihm entworfenen Karrens testen möchte, sucht Zoe eher nach einem Ausweg aus ihrer Trauer... .
Jedes Jahr gegen verschiedenen Menschen aus unterschiedlichen Ländern den Jakobsweg. So haben sich auch die Autoren Graeme Simsion und Anne Buist auf den Camino begeben und ihre dort gesammelten Erfahrungen in diesen Roman mit einfließen lassen.
Entstanden ist dabei eine besondere Erzählung, in denen neben den Protagonisten Martin und Zoe auch andere Figuren auftauchen, die allesamt das Ziel haben, den Weg zu schaffen.
Martin und Zoe waren für mich leider keine Sympathieträger und ich wurde mit ihnen auch nicht richtig warm. Beide tragen ihre ganz eigene Last mit sich herum und interessanterweise merkt man, dass sich während des Wanderns und durch Gespräche mit anderen Pilgern irgendwie etwas bei ihnen verändert. So gelingt es den Autoren sehr gut zu zeigen, dass sich auf welche Weise auch immer die Menschen auf dem Jakobsweg verändern und eine neue Perspektive für sich finden, was ich schon sehr erstaunlich finde.
Das Buch liest sich eigentlich sehr gut, aber dennoch hat mir irgendwie das gewisse Etwas gefehlt. So hat mich auch sehr gestört, dass Zoe immer wieder vom Universum spricht, was den Roman auf mich auch etwas esoterisch hat wirken lassen. Dies fand ich sehr schade.
Generell denke ich aber, dass es den Autoren gelungen ist, den Jakobsweg mit seinen Strapazen und seinen schweren wie auch guten Momenten authentisch darzustellen.
Insgesamt hat mir ,,Zum Glück gibt es Umwege" zwar gefallen, aber so richtig überzeugen konnte mich das Buch leider nicht. Dennoch empfehle ich es hier gerne weiter.

Bewertung vom 04.04.2019
Zara und Zoë - Rache in Marseille / Die Profilerin und die Patin Bd.1
Oetker, Alexander

Zara und Zoë - Rache in Marseille / Die Profilerin und die Patin Bd.1


sehr gut

Als in der Nähe von Marseille ein Mädchen brutal ermordet aufgefunden wird, beginnen Zara und Isaakson von Europol zu ermitteln. Doch als sich eine Katastrophe anzukündigen scheint, trifft Zara eine folgenschwere Entscheidung: Sie beschließt, ihre Zwillingsschwester Zoë mit ins Boot zu holen, die als Mafiosa keine Grenzen kennt... .
Alexander Oetker hat hier einen äußerst spannenden Thriller geschrieben, der mich von Anfang an gepackt und bis zum Ende gut unterhalten hat. Durch die ständigen Perspektivwechsel erlebt man die Handlung aus der Sicht verschiedener Figuren und bekommt so ein Bild der Gesamtsituation, ohne das zu viel verraten wird.
Die Geschwisterbeziehung zwischen Zoë und Zara fand ich allerdings sehr klischeehaft. Der Autor lässt die beiden das Spiel ,,Guter Zwilling, böser Zwilling" spielen, was ich nicht sehr authentisch fand. So ist Zara die gute Polizistin, die nie gegen ein Gesetz und eine Vorschrift verstoßen würde, während Zoë eine feste Größe unter Kriminellen darstellt.
Gefallen hat mir allerdings, dass von Zoë im Verlauf der Handlung noch eine andere Seite gezeigt wird. Sie, die brutal und kaltblütig handelt und durchgreift, zeigt auch Gefühle und kann etwas Gutes bewirken.
Beim lesen war ich überrascht, wie viel Spannung und Action Alexander Oetker, den ich sonst nur als Journalist wahrgenommen hatte, in die Geschichte hineinbringt. Ich kenne zwar das Setting rund um Marseille und die gewissen Wohnviertel dort nicht, aber ich denke, dass er die Gesamtsituation dort realistisch darstellt.
Insgesamt ist ,,Zara & Zoë - Rache in Marseille" ein spannender Thriller, den ich sehr gerne gelesen habe. Das Buch empfehle ich daher hier auch gerne weiter.

Bewertung vom 02.04.2019
Der Planet der verbotenen Erinnerungen
Pirling, Sebastian

Der Planet der verbotenen Erinnerungen


gut

Sebastian Pirling hat hier einen sehr sciencefictionlastigen Zukunftsroman geschrieben, indem die Menschheit scheinbar das ganze Universum erschlossen hat und auf verschiedenen Planeten beheimatet ist. Für mich klang der Klappentext sehr spannend, aber als ich anfing zu lesen, konnte mich das Buch nicht so gut unterhalten wie erhofft.
Schon mit dem Protagonisten Benjamin wurde ich einfach nicht warm. Irgendwie war mir seine ganze Tätigkeit suspekt und ich konnte ihn auch als Menschen nicht richtig einschätzen. Während seiner Reise über den Planeten Makoto werden zwar seine wahren Absichten deutlich, aber dennoch blieb er als Figur irgendwie unnahbar. Auch fand ich es ein bisschen schade, dass man Talisin auch nur über dessen Erinnerungsfragmente kennenlernt.
Sebastian Pirling hat aus meiner Sicht hier eine tolle Idee zu einer besonderen Geschichte gehabt, aber diese leider viel zu technisch umgesetzt. Für mich war die Handlung daher manchmal zu verworren und durcheinander. Oft habe ich sogar den Überblick verloren und weiß bis jetzt auch noch nicht, was mir die Geschichte eigentlich sagen will.
Mir persönlich hat im Buch auch der Bezug zum christlichen Glauben gefehlt. Es wird zwar immer wieder erwähnt, dass jede Religion verboten worden ist, aber sonst kommen Aspekte des Glaubens nicht so richtig durch.
Was mir allerdings gefallen hat, ist die besondere Sicht auf Erinnerungen, die hier vermittelt wird. Es wird deutlich, dass Erinnerungen nicht einfach nur technisch gespeichert werden, sondern gerade durch mündliche Übertragung weitergetragen und vermittelt werden können.
Insgesamt hat mich ,,Der Planet der verbotenen Erinnerungen" leider nicht ganz überzeugen können und lässt mich etwas verwirrt und ratlos zurück. Daher empfehle ich das Buch hier nur bedingt weiter.

Bewertung vom 31.03.2019
Nemesis / C.J. Townsend Bd.4
Hoffman, Jilliane

Nemesis / C.J. Townsend Bd.4


ausgezeichnet

Als wieder junge Frauen verschwinden und erst als übel zugerichtete Leichen auftauchen, beginnt die Staatsanwältin C. J. Townsend heimlich gegen einen grausamen Club zu ermitteln. Doch kann sie damit wirklich neue Morde verhindern und die Täter bestrafen?
Dies ist der vierte Band der Cupido-Reihe, in deren Mittelpunkt die Staatsanwältin C. J. Townsend steht.
Auch dieses Mal ist es Jilliane Hoffmann gelungen, eine glaubwürdige und deshalb auch umso erschreckendere Handlung zu entwerfen. Man merkt beim lesen immer wieder, dass die Autorin selbst als Staatsanwältin gearbeitet hat und daher die Vorgehensweise bei Ermittlungen genau kennt.
Dieses Mal stehen besonders grausame Taten eines Clubs im Vordergrund, deren Mitglieder live am Computer für viel Geld dabei zusehen dürfen, wie junge Frauen zu Tode gequält werden. Mir persönlich fiel es oft schwer, diese Teile zu lesen. Es werden zwar nicht allzu viele Details genannt, aber schon die Beschreibungen, was an dem ,,Set" alles aufgebaut ist und was für Anweisungen die Zuschauer geben, reicht schon aus, um einem kalt werden zu lassen. Es ist schon schrecklich zu wissen, dass es auch in der Realität so etwas vermutlich in ähnlicher Weise gibt.
C. J. Townsend läuft in diesem Band zur Höchstform auf. Auch wenn ich ihr Verhalten nicht gutheiße, kann ich doch nachvollziehen, warum sie so handelt und zur Nemesis wird. Während sie nach und nach den Spuren des Clubs nachgeht und die Mitglieder verfolgt, ist es interessant, was ihr dabei durch den Kopf geht. Als Staatsanwältin registriert sie natürlich sofort jeden Gesetzesbruch und beschreibt, wie sie dafür vor Gericht verurteilt werden könnte.
Wie auch in den anderen Bänden schafft es Jilliane Hoffman auch bei diesem sofort Spannung aufzubauen, zu steigern und bis zum Schluss oben zu halten. Doch auch wenn sich das Buch gut liest, möchte ich hier nochmal betonen, dass es nichts für schwache Nerven ist. Was in der Handlung passiert ist einfach nur schrecklich und man fühlt sich auch als Leser dem Geschehen gegenüber hilflos. Ähnlich wie bei einem Horrorfilm will man die ganze Zeit das Mädchen warnen, doch nicht mit dem Fremden mitzugehen und in die Limousine zu steigen.
Für mich persönlich ist dies einer der heftigsten, wenn nicht sogar der heftigste Thriller, den ich je gelesen habe.
Insgesamt ist ,,Nemesis" ein spannender und nervenaufreibender Thriller, der mich allerdings auch ziemlich schockiert zurücklässt. Ich empfehle das Buch daher nur an Leute weiter, die wirklich starke Nerven haben.

Bewertung vom 30.03.2019
Bella Ciao
Romagnolo, Raffaella

Bella Ciao


weniger gut

1946: Giulia Masca kehrt aus New York in ihre ehemalige Heimat Piemont zurück. Dort trifft sie nicht nur auf ihre damalige Freundin Anita, die sie schrecklich hintergangen hat, sondern taucht auch wieder in ihre eigene Vergangenheit ein... .
Raffaella Romagnolo hat hier einen literarisch sehr anspruchsvollen Roman geschrieben, der mir persönlich manchmal etwas zu verworren war und mich nicht richtig erreicht hat.
Die Handlung beginnt eigentlich sehr vielversprechend mit Giulia, die in Italien ankommt und mich als Leserin an ihren Erinnerungen teilhaben lässt. Als Figur wirkte sie allerdings auf mich gleich irgendwie verbittert und auch ihre unflätige Sprache hat nicht dazu beigetragen, dass sie mir sympatischer wurde.
Mich hat auch gestört, dass die Geschichte ständig unterbrochen wurde und ich so oft den roten Faden der Handlung wieder suchen musste. Natürlich sind die Unterbrechungen teilweise sehr spannend und noch viel interessanter als der eigentliche Hauptstrang, aber dennoch hatte ich das Gefühl, aus der Handlung immer wieder herausgerissen zu werden.
Der Schreibstil der Autorin ist sehr anspruchsvoll und auch sehr detailreich. Sie schafft es wirklich, dem Leser ein Bild von den damaligen Verhältnissen in Italien vor Augen zu malen.
Insgesamt konnte mich ,,Bella Ciau" leider nicht ganz erreichen, obwohl das Buch auch gute Momente hat. Ich empfehle es daher nur bedingt hier weiter.

Bewertung vom 28.03.2019
Das Haus meiner Eltern hat viele Räume
Ott, Ursula

Das Haus meiner Eltern hat viele Räume


sehr gut

Wenn das Elternhaus verkauft werden soll oder man selbst einen Umzug plant, muss meistens neben vielen anderen Arbeiten entschiedenen werden, was behalten und was weggeben wird. Auch die Journalistin Ursula Ott hat dies erlebt und gibt in diesem Buch ihre Erfahrungen weiter.
Frau Ott hat hier nicht einfach nur einen Ratgeber geschrieben, sondern erzählt ganz persönlich davon, wie sie ihre Mutter dabei unterstützt hat, dass Haus zu verkaufen. Auch wenn man selbst gar nicht zur Zielgruppe des Buches gehört, kann man sich darin ein Stück weit wieder finden.
Ich denke jeder, der schon einmal bei einem Umzug geholfen hat, kennt die Problematiken, die hier geschildert werden. An bestimmten Dingen hängt man einfach und man will sie nicht weggeben oder man will sie wenigstens noch verkaufen oder verschenken, doch oft können selbst Wohltätigkeitsorganisationen nicht mehr alles annehmen.
Mir hat bei diesem Buch gleich sehr gefallen, dass Frau Ott konkrete Erlebnisse erzählt. So berichtet sie zu Beispiel vom Besuch in einem Sozialkaufhaus, wo die Kristallvasen ihrer Mutter abgegeben werden konnten.
Auch schreibt sie gut lesbar und hat nicht einfach einen Schritt für Schritt Ratgeber entworfen, sondern gibt kleine Hilfestellungen und zeigt, wie es bei ihrer Familie war. Am Ende des Buches gibt es noch ein Anhang, wo Frau Ott nochmal auf konkrete Dinge wie alte Münzen, Briefmarken, Bücher usw. eingeht und zeigt, wie und wo man diese noch abgeben kann.
Insgesamt ist ,,Das Haus meiner Eltern hat viele Räume" ein hilfreicher und sehr persönlich geschriebener Ratgeber, der wirklich den einen oder anderen Tipp bereit hält. Ich empfehle das Buch hier sehr gerne weiter.