Benutzer
Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
madl_books
Wohnort: 
Hessen

Bewertungen

Insgesamt 80 Bewertungen
Bewertung vom 21.09.2020
Raum der Angst
Meller, Marc

Raum der Angst


ausgezeichnet

"Raum der Angst " ist ein Thriller für den man sich am besten einen ganzen Tag Zeit nimmt. Denn ich verspreche euch, wenn ihr einmal anfangt zu lesen, dann könnt ihr nicht mehr aufhören bis ihr die letzte Seite umgeblättert habt. Der Autor geht hier mit einem wahnsinnigen Tempo voran und lässt dem Leser nicht eine Sekunde Zeit zum durchatmen. Mit einem sehr angenehmen und spannenden Schreibstil entwickelt sich von der ersten Seite eine regelrechte Sogwirkung. Kurze und knackige Kapitel, die jeweils immer wieder mit kleinen Cliffhangern enden, sorgen dafür, dass die Seiten nur das dahin fliegen.
Besonders gepackt hat mich aber vor allem die beklemmende und beängstigende Atmosphäre, die hier sehr glaubhaft eingefangen und transportiert wurde. So das ich mit den Charakteren in jedem Raum mitgefiebert habe. Was wird wohl diesmal geschehen? Wer wird sterben und vor allem wie?
Die Räume wurden so gut beschrieben, dass ich das Grauen direkt vor Augen hatte. Und auch die Morde, die hier natürlich nicht ausbleiben, sind wahnsinnig brutal und verstörend. Man sollte sich auch nicht daran stören, dass es auch zu ein paar unglaubwürdigen Szenen kommt, die sich gerade zum Ende hin etwas überschlagen. Für mich haben sie aber perfekt hineingepasst und so für guten Nervenkitzel gesorgt.

Ich kann dieses Buch jedem empfehlen, der kurzweilige Thriller mag und rasante Spannung liebt.
Ich freue mich das dies nicht das letzte Buch von Marc Meller ist, denn das Ende lässt auf einen weiteren Teil hoffen. Bin sehr gespannt was da noch kommt.

Bewertung vom 29.07.2020
Schatten und Licht / Fräulein Gold Bd.1
Stern, Anne

Schatten und Licht / Fräulein Gold Bd.1


sehr gut

„Fräulein Gold – Schatten und Licht“ ist der 1. Band der neuen Saga von Anne Stern.

Mit diesem Auftakt hat mich die Autorin sehr überrascht. Denn ich hatte angenommen mich erwartet hier ein „typischer“ historischer Roman, bei dem wir Fräulein Gold in ihrem Alltag als Hebamme in Berlin in den 20iger Jahren begleiten. Aber was man hier bekommt ist so viel mehr. Und das im absolut positiven Sinne. Denn uns als Leser erwartet hier ein spannender Genremix, in dem historischer Roman und Krimi eine gute Kombination ergeben.


Unsere Protagonistin Hulda Gold ist Mitte 20, alleinstehend und arbeitet als Hebamme in Berlin. Sie liebt ihren Beruf und vor allem ihre Unabhängigkeit. Kein Mann bestimmt, ob sie arbeiten darf oder nicht.
Aufopferungsvoll kümmert sie sich um die werdenden Mütter in den Elendsvierteln Berlins. Denn gerade die Schicksale dieser Frauen liegen Hulda besonders am Herzen. So arbeitet sie auch sehr viel ohne Honorar und ist sehr beliebt aufgrund ihres großzügigen Herzens. Bei einem ihrer Hausbesuche erfährt sie von einer Frau, die tot im Landwehrkanal gefunden wurde. War es ein Unfall? Selbstmord? Oder doch Mord? Hulda lässt das ungeklärte Schicksal dieser Frau nicht los und fängt an Nachforschungen zu betreiben. Dabei begibt sie sich aber selbst in Gefahr und gerät in die tiefen Abgründe der Stadt.


Hulda Gold hat mir als Charakter richtig gut gefallen. Sie wirkt durch ihre, eigenwillige sympathische Art und mit ihren Ecken und Kanten sehr authentisch und vielschichtig. Zudem nimmt sie absolut kein Blatt vor den Mund und spricht einfach drauf los was sie denkt. Ihr Gegenpart, der ermittelnde Kommissar Karl North, ist auch eine interessante Figur. Als Waisenjunge groß geworden, hatte er es auch nicht immer leicht in seinem Leben. Trotzdem hat er es geschafft sich eine gute Existenz aufzubauen. Daher gefällt es ihm natürlich überhaupt nicht, dass Hulda sich in seine Arbeit einmischt.

Anne Stern hat es geschafft, die Atmosphäre des damaligen Berlins sehr gut zu transportieren. Denn gerade das Elend und das Leid ist auf jeder Seite spürbar. Der Schreibstil ist leicht und flüssig und durch unterschiedliche Perspektiven wird es auch nicht langweilig. Das einzige was mich im Lesefluss ein wenig gestört hat, war der Berliner Dialekt, den hier einige Nebencharaktere verpasst bekommen haben. Einerseits wirkt es natürlich so authentisch und passt auch im Grunde zu den Charakteren. Aber ich bin beim lesen immer wieder drüber gestolpert und musste meist zwei oder dreimal lesen um zu verstehen, was da stand.
Zudem fand ich leider auch, dass die Tätigkeit als Hebamme sehr in den Hintergrund gerückt ist und der Fall um die tote Frau zu sehr im Vordergrund stand. Ich hätte mir da noch ein wenig mehr Ausgeglichenheit gewünscht.

Ansonsten war es aber ein sehr guter Auftakt der Reihe, der mir schöne Lesestunden beschert hat und der mich jetzt sehr gespannt auf den nächsten Band hinfiebern lässt.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 24.07.2020
Der Fahrer / Kerner und Oswald Bd.3
Winkelmann, Andreas

Der Fahrer / Kerner und Oswald Bd.3


sehr gut

„Der Fahrer“ ist mittlerweile der dritte Fall für Polizeikommissar Jens Kerner und sein Team. Diesen kann man aber auch sehr gut unabhängig von den vorherigen Büchern lesen. Da die einzelnen Fälle jeweils abgeschlossen sind und auch keine gravierenden Spoiler zu den vorherigen Bänden beinhalten.


Mit „Der Fahrer“ hat mich Andreas Winkelmann wieder sehr gepackt.
In Hamburg treibt ein Mörder sein Unwesen. Er lockt junge Frauen aus ihren Autos, entführt sie und hinterlässt auf den Autos das #findemich . Auf ihren Instragram Accounts postet er Bilder der Entführten und und gibt der Polizei eine Deadline von 24 Stunden um die Frauen zu finden. Ansonsten werden sie sterben. Der Wettlauf gegen die Zeit beginnt....

Der Schreibstil ist wie gewohnt flüssig, leicht und auf jeder Seite absolut spannend. Mit kurzen und knackigen Kapiteln entwickelt es ganz schnell einen Sog, sodass man am Ende jedes Kapitel einfach noch ein und noch eins lesen möchte. In diesem Buch spielt der Autor wieder gekonnt mit alltäglichen Situationen und aktuellen Themen, die sich in diesem Thriller zu einen beängstigenden Szenario entwickeln. Ich mag so was ja immer besonders gern. Denn auch wenn es in erster Linie natürlich alles fiktiv ist und zur Unterhaltung dienen soll, lässt es mich über einige Dinge doch trotzdem etwas grübeln und regt vielleicht auch den einen oder anderen einmal an, sein eigenes Verhalten zu überdenken.
Zudem haben mir auch die Charaktere wieder sehr gut gefallen. Dadurch das Jens Kerner diesmal sehr privat in den Fall involviert ist, lernt man ihn nochmal von einer ganz anderen Seite kennen und bekommt einen Einblick in seine Vergangenheit.
Diese Mischung hat mir gut gefallen, denn trotz den privaten Sachen, bleibt der Fall immer im Fokus. Durch die abwechselnden Perspektiven, in denen wir auch den Mörder begleiten, kommt man ziemlich schnell dahinter was ihn zu diesen Taten antreibt. Aber wer schlussendlich der Täter ist, das bleibt bis zum Ende im Unklaren. Dafür sorgen immer wieder neue Wendungen.

Insgesamt also ein super, spannender und kurzweiliger Thriller, den ich absolut empfehlen kann.

Bewertung vom 15.07.2020
City of Girls
Gilbert, Elizabeth

City of Girls


ausgezeichnet

Vivian ist 19 Jahre alt, als sie 1940 ihr Studium abbricht und ihr ödes langweiliges Leben in der Provinz hinter sich lässt, um einem neuen aufregenden Leben in New York entgegenzutreten. Wie aufregend und abenteuerlastig dies wird, davon ahnt die junge Vivian zu Beginn nicht das geringste. Sie kommt bei ihrer Tante Peg unter, die ein kleines etwas heruntergekommenes Theater betreibt. Schnell taucht Vivian in das schillernde, aufregende und verruchte Leben der Großstadt ein. Sie lernt einen ganz neuen Lebensstil kennen und genießt diesen in vollen Zügen...


Erzählt wird uns dieser Roman in Form eines Briefes von Vivian. Als sie ihn schreibt ist sie schon knapp an die 90 Jahre und blickt auf ein einzigartiges Leben zurück.
Ich habe diesen gewählten Erzählstil der Autorin geliebt. Denn sie hat es geschafft mich auf diese Weise so in die Geschichte hineinzuziehen, dass ich am liebsten nicht mehr herausgekommen wäre. Mit wahnsinnig vielen Emotionen verfolgt man hautnah das ganze Leben einer Frau, die mich komplett von sich überzeugen konnte. In Vivian steckt so viel hemmungslose Lebenslust und Lebensfreude. Zudem ist sie für mich eine starke, liebenswerte und neugierige Protagonisten, die vor allem auch durch ihre Fehler einfach perfekt ist. Aber nicht nur Vivian ist ein toll ausgearbeiteter Charakter, auch alle anderen Figuren wurden so vielschichtig und tiefgründig dargestellt. Dazu bringt die Autorin in ihren Schreibstil viel Witz und Humor mit hinein, dass es ein gelungenes Gesamtpaket war.
Wie man merkt, kann ich nichts negatives zu diesem Roman sagen. Für mich ist es ein Highlight. Eine Liebeserklärung an das New York der 40iger Jahre und auch an die Frauen die das unkonventionelle Leben feiern.

Bewertung vom 15.04.2020
Goldsturm / Gut Greifenau Bd.4
Caspian, Hanna

Goldsturm / Gut Greifenau Bd.4


ausgezeichnet

Goldsturm ist der 4. Band der wunderschönen „Gut Greifenau“-Reihe von Hanna Caspian. Dieser Band schließt sich nahtlos an den Vorgängerband an. Diesmal befinden wir uns der Zeit von 1919-1923. Die Bewohner kämpfen nicht nur mit den Folgen die Misswirtschaft und Krieg auf dem Pommerschen Gut hinterlassen haben, sondern auch mit schweren persönlichen Schicksalen und vielen fiesen Intrigen, die jedem Einzelnen zu schaffen machen.

Ich kann nur immer wieder betonen, wie sehr ich diese Reihe liebe. Und da macht dieser Band in keiner Weise eine Ausnahme. Mit Spannung, Tragödien und Drama kann dieses Buch locker mit den Vorgängern mithalten. Hanna Caspian hat einfach einen wundervollen Schreibstil, der mich in ihren Bann zieht. Man bekommt das Gefühl, man ist mitten drin in der Geschichte und begibt sich auf eine Achterbahnfahrt der Gefühle. Jeder einzelne Charakter ist mir über die 4 Teile immer mehr vertraut geworden und ans Herz gewachsen. Man leidet, fiebert und freut sich mit ihnen auf jeder Seite. Und obwohl es wirklich viele Charaktere sind, die wir hier begleiten, verliert man trotzdem nie den Überblick oder hat das Gefühl das einer zu kurz kommt.

Was mir auch wieder besonders gefällt, ist die gute historische Recherche, die die Autorin wieder betrieben hat. Und diese Recherche so toll mit fiktiven Charakteren zu verbinden, ist grandios gelungen. Nichts fühlt sich erzwungen oder unglaubwürdig an. Auch was die Entwicklung der Charaktere betrifft, wird es an keiner Stelle lächerlich, geschweige denn langweilig.

Ich bin jedenfalls sehr froh, dass Hanna Caspian sich entschlossen hat, die Reihe nach Band 3 weiterzuerzählen und warte jetzt sehnsüchtig auf Band 5. Denn das Ende hier war schon sehr gemein.

Bewertung vom 01.03.2020
Die Spionin
Kealey, Imogen

Die Spionin


ausgezeichnet

„Die Spionin“ ist ein Roman, der auf einer wahren Geschichte beruht. Nancy Wake, auch genannt „Die weiße Maus“, war eine reale Frau, die in Frankreich, in der Zeit des 2. Weltkrieges als Fluchthelferin und Mitglied des Widerstandes zahlreichen Menschen das Leben gerettet hat. Somit kann sie zurecht als Heldin bezeichnet werden. Denn was diese Frau alles geleistet hat, hat mich schwer beeindruckt.

Nachdem sie in Frankreich ins Visier der Deutschen geraten ist und ihr Mann Henri verhaftet wurde, muss sie fliehen. Ihr gelingt unter schweren Bedingungen die Flucht nach England, wo sie zur Geheimagentin ausgebildet wird. Später kommt sie zurück nach Frankreich und übernimmt das Kommando über mehrere Tausend Partisanen. Und das als Frau zu diesen Zeiten. Das allein verdient soviel mehr Aufmerksamkeit, denn es zeigt wieder einmal, zu was Frauen alles fähig sind und was sie leisten können. Eine todesmutige Frau, die ihre Gegner mit allen Mitteln bekämpft. Für die Nazis wurde sie zur meistgesuchten Person Frankreichs und für die Alliierten die beste Agentin.

Das Autorenduo Imogen Robertson und Darby Kealey hat es geschafft, mir Nancys Geschichte deutlich näher zu bringen und das obwohl einige historische Ereignisse zugunsten der Erzählung und der Spannung geändert wurden. Mich hat es persönlich überhaupt nicht gestört, denn ich war trotzdem von der ersten bis zur letzten Seite versunken und absolut fasziniert von der Geschichte.

Mit ihrem Schreibstil erschaffen sie eine Atmosphäre, die diese fürchterliche Zeit deutlich spürbar macht. Das Leid, die Trauer, die grausamen Taten, aber auch die Hoffnung und der Kampfeswille ist allgegenwärtig und hat mir einige Gänsehautmomente verschafft. Aber es gab nicht nur diese bedrückenden und schockierenden Momente, sondern die Autoren bringen so einen gewissen Charme mit in die Geschichte. Sodass das ganze ein wenig aufgelockert wirkt und man auch ab und an ein wenig schmunzeln kann, ohne das es lächerlich oder unglaubwürdig wird. Diesen Spagat hat das Duo meiner Meinung nach sehr gut hinbekommen.
Auch die Spannung kommt hier nicht zu kurz. Denn die Handlungen kommen Schlag auf Schlag und es entwickelt eine regelrechte Sogwirkung, so dass man als Leser wirklich kaum dazu kommt das Buch beiseite zu legen.

Für mich ein unvergessliches Buch von einer wahren Heldin, welches unbedingt ganz viele Menschen lesen sollten. Eine wirklich unglaublich tolle, mutige und faszinierende Frau, die es verdient in Erinnerung zu bleiben.

Bewertung vom 14.10.2019
Rapunzel, mein / Grall und Wyler Bd.2
Schütz, Lars

Rapunzel, mein / Grall und Wyler Bd.2


ausgezeichnet

„Rapunzel, mein“, ist nach „Der Alphabetmörder“, der zweite Teil der Reihe rund um das Profiler-Team Jan Groll und Rabea Wyler.

Schon der erste Band hat mich im letzten Jahr absolut begeistert. Nun habe ich mich riesig gefreut, als ich endlich den zweiten Band in Händen hielt. Dieser steht dem ersten Teil in nichts nach. Aber einmal angefangen mit lesen, war es auch schon wieder zu Ende. Denn es hat mich wieder von der ersten Seite an gepackt. Der Schreibstil ist einfach, unkompliziert und wahnsinnig mitreißend. Die kurzen, knackigen Kapitel sorgen dafür, dass die Seiten nur so dahinflogen und ich das Buch kaum aus der Hand legen wollte. Zudem kommen immer wieder kleine Wendungen in der Geschichte, die den Spannungsbogen kontinuierlich nach oben treibt und ich das Gefühl hatte kaum Zeit zum Luft holen zu haben. Auch hält der Autor sich nicht mit unnötigen und langen Umschreibungen auf, sondern konzentriert sich auf das Wesentliche. Nämlich den Leser im Fall voranzutreiben und alle losen Fäden gekonnt zueinander zu fügen. Das Profiler-Team Groll und Wyler waren mir wieder absolut authentisch und sympathisch dargestellt. Ihren Sarkasmus, mag ich zudem ausgesprochen gern. Denn dieser lockert die angespannte und grausame Stimmung, immer an den richtigen Stellen auf und rundet das Gesamtpaket perfekt ab.

Nun heißt es leider wieder, warten auf den nächsten Band. Ich hoffe das Lars Schütz, noch jede menge weitere Bücher schreiben wird. Ganz große Empfehlung für alle Thriller-Liebhaber und für diejenigen die es noch werde wollen. Spannung von der ersten bis zur letzten Seite.

Bewertung vom 02.09.2019
Für immer Rabbit Hayes
McPartlin, Anna

Für immer Rabbit Hayes


ausgezeichnet

Ich habe im letzten Jahr das Buch „Die letzten Tage von Rabbit Hayes“ von Anna MacPartlin gelesen und geliebt. Für mich war es eine wunderschöne, liebevolle und zugleich humorvolle Geschichte, in der mir die ganze Familie Hayes sehr ans Herz gewachsen ist. Doch was passiert mit dieser wundervollen Familie die ihre geliebte Tochter, Schwester, Mutter und Freundin an eine schwere Krankheit verloren hat? Umso mehr hab ich mich gefreut, dass uns die Autorin mit „Für immer Rabbit Hayes“ genau das erzählen möchte und genau da anknüpft wo Band 1 geendet hat. Nämlich am Sterbebett von Rabbit Hayes.

Gleich auf den ersten Seiten war ich sofort wieder in der Geschichte drin und es hat nicht lang gedauert da kullerten schon die ersten Tränen bei mir.
Aber nicht nur Tränen der Trauer sind geflossen sondern auch vor Lachen. Denn die Autorin nimmt einen durchweg mit auf eine Achterbahn der Gefühle in der man von Trauer, Freude, Wut und Entsetzen alles mitmacht. Ich habe noch kein Buch gelesen, welches es schafft mich auf einer einzigen Seite so viele verschiedene Emotionen durchleben zulassen. Und das spricht absolut für dieses Buch.

Abwechselnd von Kapitel zu Kapitel kommen die unterschiedlichen Charaktere zu Wort. Sie erzählen uns, wie sie versuchen auf ihre Weise mit der Trauer umzugehen und irgendwie in das „alte“ Leben wieder hineinzufinden. Doch wie und wann schafft man das nach diesem Verlust? Und was ist wenn plötzlich noch mehr Probleme auftauchen und eine Familie zu zerbrechen droht? Dies und noch vieles mehr erfährt man wenn man diese Geschichte liest.

Es ist einfach ein Herzensbuch für alle Fans um die Familie Hayes. Denn ich glaube nur diejenigen die den ersten Teil auch so gemocht haben, werden den zweiten lieben. Für mich jedenfalls war es eine würdige Fortsetzung, die mit ihren 500 Seiten an keiner Stelle langweilig wurde und meine anfänglichen Bedenken sehr schnell zerstreut hat. Ich habe diese chaotische, liebenswerte Familie, die ihr Herz auf der Zunge trägt, auf jeder Seite genossen und hätte noch unendlich weiterlesen können. Aber jede Geschichte geht einmal zu Ende. Und so auch diese, mit für mich einem sehr zufriedenstellenden und glücklichen Schluss.

Bewertung vom 31.07.2019
Auris / Jula Ansorge Bd.1
Kliesch, Vincent

Auris / Jula Ansorge Bd.1


sehr gut

Da ich zu denjenigen gehöre, die von Sebastian Fitzek so gut wie alles lesen, durfte dieses Buch natürlich nicht fehlen. Von Vincent Kliesch habe ich bis dahin noch nichts gelesen und war mir leider auch noch völlig unbekannt. Umso gespannter war ich, was bei dieser Zusammenarbeit der beiden Autoren schlussendlich herausgekommen ist.

Gleich zu Beginn geht es spannend los. Man begleitet Matthias Hegel bei einem Einsatz mit Geiselnahme und erlebt sofort, wie er als forensischer Phonetiker seine Fähigkeiten unter Beweis stellt. Für mich das erste Mal in einem Thriller, das ich von so einem Experten lese und fand diese Idee einfach genial. Schade fand ich aber, dass wir im weiteren Verlauf der Geschichte nicht mehr viel mit dieser Art der Ermittlungsarbeit zu tun bekommen.
Aber trotzdem war es für mich ein durchweg spannender und mitreißender Thriller. Der Schreibstil und die kurzen, knackigen Kapitel haben zudem dazu beigetragen, dass man das Buch nicht mehr aus der Hand legen wollte. Die Protagonisten Jula Ansorge und Matthias Hegel sind zwei sehr interessante Charaktere, bei denen ich schon so gespannt bin, wie es im zweiten Band mit ihnen weitergeht. Denn mit diesem Ende habe ich so überhaupt nicht gerechnet und hat mich völlig sprachlos zurückgelassen. Ein ganz gemeiner Cliffhanger, der mich nun ungeduldig auf die Fortsetzung warten lässt.

Bewertung vom 24.07.2019
Aufbruch in ein neues Leben / Hebammen-Saga Bd.1
Winterberg, Linda

Aufbruch in ein neues Leben / Hebammen-Saga Bd.1


ausgezeichnet

„Aufbruch in ein neues Leben“ ist der Auftakt der dreiteiligen Hebammen-Saga von Linda Winterberg.

Für mich ist es das zweite Buch, das ich von der Autorin gelesen habe und auch hier hat sie es wieder geschafft, mich zu begeistern. Mit ihrem leichten und bildhaften Schreibstil wurde ich direkt in die Vergangenheit gezogen. Diesmal nach Berlin in das Jahr 1917. Dort begleiten wir Edith, Margot und Luise, drei junge Frauen, die unterschiedlicher nicht sein können, aber trotzdem einen gemeinsamen Traum haben. Die Ausbildung zur Hebamme zu meistern. Diesen Weg beschreiten sie gemeinsam mit so viel Überzeugung, Liebe und Leidenschaft. Wobei jede mit ihrem eigenen Schicksal zu kämpfen hat, halten trotzdem alle drei zusammen. Es zeigt wieder, das wahre Freundschaft vor allem in den härtesten Zeiten, alles sein kann.
Für mich war dieser Einblick in diese Zeit, mal etwas Neues. Ich habe schon viel man schon über den Ersten Weltkrieg gelesen, aber meist über die Männer an der Front. Aber was war eigentlich mit den Frauen in dieser Zeit? Die Frauen an der Heimatfront? Die tagtäglich um das Überleben für sich und ihre Kinder kämpfen mussten. Linda Winterberg hat diesen Frauen und vor allem auch den Hebammen, die soviel geleistet haben, mit dieser Saga eine Stimme gegeben. Die Atmosphäre und die Stimmung wurden so gut herübergebracht, dass man das Gefühl hatte, direkt mit dabei zu sein. Und das nicht nur auf eine bedrückende und traurige Art, nein man konnte auch an so vielen Stellen mit den Figuren lachen und sich freuen. Denn was gibt es schöneres, als wenn ein neues Leben das Licht der Welt erblickt.


Fazit:
Ein rundum gelungener Auftakt auf dessen weiteren Verlauf ich schon sehr gespannt bin. Denn Edith, Margot und Luise haben definitiv ein Platz in meinen Herzen eingenommen.
Eine Leseempfehlung für alle, die gerne Bücher die in dieser Zeit spielen, lesen. Ein wunderschöner mitreisender Roman, der authentisch ist und mit so vielen liebenswerten Charakteren ausgestattet wurde.