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Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
Frieda-Anna
Wohnort: 
Eppendorf

Bewertungen

Insgesamt 46 Bewertungen
Bewertung vom 20.01.2016
Wohin du auch gehst / Bad Romeo & Broken Juliet Bd.1
Rayven, Leisa

Wohin du auch gehst / Bad Romeo & Broken Juliet Bd.1


weniger gut

Geh möglichst weit...!.... möchte man der Protagonistin Cassie hinterher rufen.
Sie lernt Ethan Holt bei einem Vorsprechen zur Aufnahme an einer äußerst renommierten Schauspielschule kennen und ist sofort von dem extrem attraktiven Mann fasziniert. Obwohl er ein schräger Vogel mit erheblichen emotionalen Auffälligkeiten ist, verliebt sie sich in ihn.

Bis hierhin hat mir der Liebesroman mit dem gold glänzenden Cover und dem zerbröselnden Herz noch sehr zugesagt. Ich war von der Art der Autorin, die Szenerie und Handlung, vor allem die Dialoge in Hochglanz zu präsentieren, hoffnungsvoll begeistert. Die Ernüchterung ließ aber allerdings nicht lange auf sich warten. Es war sehr schade, dass die zunächst intelligent und talentiert dargestellte Cassie als Sympathieträgerin, auf eine debil sexbesessene Noch-Jungfrau herunter degradiert wurde, und Ethan Holt als emotionaler Vollpfosten im George Clooney Look übrigblieb.
Das hatte mit Romeo und Julia rein gar nichts mehr zu tun. Sei es bad oder broken. Richtig peinlich wurde es dann, als es in einer endlosen Schleife darum ging, ob die beiden nun zusammen sind oder nicht und ob Sex stattfinden soll oder nicht oder vielleicht ein bisschen. Sich wiederholende Phrasen und Handlungen fielen auf, und auch der Ausgang konnte nicht überraschen, weil die Spannungskurve, die es nur ansatzweise gab, endgültig ausgeleiert war. So schön kann doch kein Mann sein, dass ich mir den zweiten Teil, der im Herbst zu erscheinen droht, antun werde.

Bewertung vom 20.01.2016
Das Geheimnis des Genter Altars
Wrede, Klaus-Jürgen

Das Geheimnis des Genter Altars


sehr gut

Eigentlich kenne ich Klaus Jürgen-Wrede als Spielemacher. Sein "Carcassonne" war Spiel des Jahres 2001 und ich liebe es, genauso wie sein vorliegendes Buch.
Ausgangspunkt des spannenden Thrillers ist die berühmte verschwundene Tafel des Genter Altars. Legendenumwoben soll die Tafel, die "Die gerechten Ritter" heißt, den Schlüssel zu einem unsagbar wertvollen Geheimnis bergen. Um die vielen historischen Fakten herum konstruiert Wrede eine perfekte fiktive Story.
Daniel findet seinen Freund Jury tot in seiner Wohnung und kurze Zeit später taucht seine Schwester Mara auf, von der er nie erzählt hatte. Beide werden von jetzt auf gleich in die Suche nach der verschwundenen Tafel verwickelt und geraten dabei in Lebensgefahr. Gefährliche Leute, die einer Organisation angehören, sind ihnen ständig auf den Fersen, egal wie gut sie sich im Verborgenen halten. Was hatte Jury damit zu tun und kann man Mara überhaupt trauen? Schließlich wird seit 1934, nachdem die Tafel spektakulär geraubt wurde, fieberhaft nach ihr gesucht. Und das nicht nur von Mara und Daniel.
Der Autor schreibt mitreißend und lässt dem Leser keine Spannungspause. In rasender Geschwindigkeit lässt er seine sympatischen Protagonisten von einer brenzligen Situation in die nächste geraten und wenn man nicht aufpasst, bleibt einem die Luft weg, denn man vergisst beim Lesen zu atmen.
Die Leidenschaft von Herrn Wrede, sich mit den Geheimnissen und Mysterien der Welt zu beschäftigen tritt hier ganz hervorragend zu Tage und liefert immer wieder guten Stoff, die Spannung auf Kurs zu halten.
Anfangs war mir die Sprache etwas zu einfach gestaltet, aber nach einigen Kapiteln nahm die Handlung richtig an Fahrt auf, überraschte zwischenzeitlich mit unvorhersehbaren Wendungen und bremste zum Ende genussvoll aus. Ein gelungener Thriller um Gier, Macht und Skrupellosigkeit, der dazu noch sehr lehrreich war und Lust macht, den Genter Altar einmal in natura zu bestaunen.

Bewertung vom 20.01.2016
Wein muss rein!
Linster, Léa;Gaymann, Peter

Wein muss rein!


sehr gut

Ich habe schon schmunzeln müssen, als ich auf das Cover geblickt habe, worauf die beiden, Lea Linster und Peter Gaymann, eine dicke illustrierte Weinflasche umarmen und dabei so auffordernd dreinblicken, dass ich gar nicht anders konnte, als das rote, edle Kochbuch direkt aufzuschlagen.
Ich muss gestehen, dass mich die Rezepte zunächst zweitrangig interessiert haben und ich mich zu allererst den witzigen Illustrationen Peter Gaymanns selbst gewidmet habe. Beim Blättern auf Seite 80 angekommen, musste ich herzlich lachen und auch das auf der roten Beete hüpfende Huhn hat ordentlich zu meiner Erheiterung, bislang ohne Weinkonsum, beigetragen. Hier haben welche richtig Spaß bei der Arbeit gehabt!
Aber Vorsicht! Es dauert wegen der Zeichnungen etwas, bis man selber ans Tun kommt und muss das Blättern, nochmal Anschauen und Kaputtlachen mit in die Zubereitungszeit einplanen!
Die Rezepte sind allesamt sehr edel (klar! Sterneköchin!) und etwas Besonderes. Für mich als weniger ambitionierte Köchin allerdings auch eine besondere Herausforderung. Ich habe mich an das Artischockengemüse in Weißwein (ich liebe Artischocken) herangetraut und und festgestellt, dass auch ich dazu in der Lage bin, sternemäßig zu kochen und war unheimlich erstaunt und stolz auf meine bisher unentdeckten Zauberkünste an dem mir sonst so verhassten Herd. Durch Leas Tricks, die unter vielen ihrer Rezepte zu finden sind, konnte ich mein Küchen Know-How dann noch zusätzlich verbessern.
Ein gelungenes Kochbuch, das man nicht alle Tage auf dem mittlerweile überladenen Markt findet. Es eignet sich außer zum Imponieren ausgezeichnet als Geschenk für Männlein und Weiblein.
Einzig und allein für das Rezept mit dem lebenden Hummer, den man in den Kochtopf werfen soll, gibt´s Punktabzug. Dafür bin ich dann doch ein zu sehr (Schalen-)tierliebender Mensch.

Bewertung vom 20.01.2016
Das dunkle Haus / Erik Winter Bd.11
Edwardson, Åke

Das dunkle Haus / Erik Winter Bd.11


gut

Mit Ake Edwardsons dunklem Haus hatte ich so meine Schwierigkeiten. Ich kam in die Handlung dieses atmosphärisch typischen Skandinavienkrimis nicht hinein und hatte stets das Gefühl etwas Wichtiges verpasst oder überlesen zu haben. Außer Kommissar Winter konnte ich die Protagonisten, von denen in Form von Familie, Tatverdächtigen und Kollegen, reichlich vorhanden waren, keinen so recht vom anderen auf Anhieb voneinander unterscheiden. Winters Gedankenflüsse ohne Punkt und Komma sowie die Handlungs- und Personensprünge waren zu abrupt und erschwerten es massiv, den roten Faden in diesem komplexen Mordfall an einer Mutter und zwei Kindern, zu behalten.
Nach etlichen Kapiteln dachte ich, mich endlich eingelesen zu haben, aber genau durch diese Brüche, wurde mein Lesefluss erheblich gestört, was mir den Spaß an der Krimiidee mehrmals gehörig vermasselte.
Ake Edwardson führt uns gründlich aufs Glatteis und wenn man meint, den Täter ermittelt zu haben, ändert sich die Perspektive plötzlich. Gut gemacht, aber aufgrund des eigenwillig verwirrenden Schreibstils nicht gut überbracht. Die Verhörmethoden kennzeichnen sich durch 2-3 Wortsätze und führen eher zu Provokationen des Verdächtigen und Lesers, als zur Aufklärung und Unterhaltung. Halt auch eigenwillig und nur etwas für eingefleischte, unerschütterliche Winterfans. Das dunkle Haus ist mein zweiter Edwardson, der meinen Geschmack leider nicht so wie erhofft getroffen hat. Ein eher anstrengendes Lesevergnügen mit wenig Belohnung.