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Benutzername: 
LadyIceTea
Wohnort: 
Castrop-Rauxel

Bewertungen

Insgesamt 534 Bewertungen
Bewertung vom 02.09.2023
Das Restaurant der verlorenen Rezepte / Die Food Detectives von Kyoto Bd.1
Kashiwai, Hisashi

Das Restaurant der verlorenen Rezepte / Die Food Detectives von Kyoto Bd.1


ausgezeichnet

Ich kann die Gerichte förmlich schmecken

Nagare und seine zwanzigjährige Tochter Koishi betreiben ein kleines Restaurant in Kyoto, das Kamogawa-Café. Kaum jemand kennt das Lokal, doch wer es dringend braucht, der findet es. Neben den traditionellen Köstlichkeiten der japanischen Küche bieten Nagare und Koishi ihren Gästen nämlich einen besonderen Service an: Sie kochen Gerichte nach, die man irgendwann einmal gegessen hat und deren Rezept man nicht kennt. Mit detektivischem Spürsinn finden sie heraus, wie die verstorbene Ehefrau ihre Udon-Nudelsuppe kochte, beschwören die verschüttete Erinnerung an eine große Liebe herauf oder schenken mit dem Geschmack eines Kindheitsessens Trost.

Hisashi Kashiwai hat mit seinem Buch „Das Restaurant der verlorenen Rezepte“ eine wirklich schöne Geschichte geschrieben.
Das Buch erzählt von sechs unterschiedlichen Menschen, die alle zu Nagare und Koishi gefunden haben, damit diese ihre verlorenen Rezepte finden. Denn das Restaurant ist viel eher eine Detektei für all die Rezepte, die man nur einmal kosten durfte und dann vergessen hat.
Für mich war es das erste Buch eines Japanischen Autors und auch wenn es zunächst ein wenig gewöhnungsbedürftig aufgrund der fremden Namen und Bezeichnungen war, habe ich mich schnell eingefunden. Irgendwie hat es dadurch noch mal eine besondere Seite für mich gewonnen.
Kashiwai erzählt die Geschichten der sechs Personen mit viel Gespür und bereichert alles mit unglaublich lecker klingenden Beschreibungen der Speisen, die Nagare und Koishi in ihrer Küche zaubern.
Ein tolles Buch, welches zum Verweilen einlädt und einen die beschriebenen Gerichte förmlich beim Lesen schmecken lässt.

Bewertung vom 31.08.2023
Der Freiheit entgegen / Die Gutsherrin-Saga Bd.3
Graw, Theresia

Der Freiheit entgegen / Die Gutsherrin-Saga Bd.3


ausgezeichnet

Tolle Fortsetzung

1962: Raus in die große Welt, das ist Claras Ziel. Nachdem die junge Fotografin während der Unruhen in Schwabing mit der Polizei aneinandergeraten ist, kehrt sie München den Rücken und macht sich gemeinsam mit ihrer Freundin Sanni auf nach Hamburg. Dort gelingt ihr der Sprung in die Redaktion einer angesehenen Zeitung. Aber nicht jedem ist recht, dass eine Frau hier Karriere macht, und nach einem Artikel über den Umgang mit der Nazivergangenheit kommt es zum Eklat. Immer an ihrer Seite stehen ihr Sanni, die als Mannequin die Laufstege der Welt erobert, und Maria, die ihren Verlobten in Neapel zurückgelassen hat, und sich den Traum von einem eigenen Café erfüllt. Die Freundinnen lassen sich nicht unterkriegen und suchen neue Wege, um für Gerechtigkeit und ihren Traum vom Glück zu kämpfen.

„Der Freiheit entgegen“ ist der dritte Band der Gutsherrinnen-Reihe von Theresia Graw.
Die Bücher sind in sich abgeschlossen, können also unabhängig voneinander gelesen werden aber in meinen Augen, sollte man die Reihenfolge einhalten, um die Arbeit der Autorin wirklich genießen zu können.
Dieses Mal geht es nicht primär um die Hauptfiguren, die wir aus den ersten beiden Bänden kennen, sondern um Doras und Curts Tochter Clara.
Eigentlich steht der Lebensplan der Achtzehnjährigen fest, doch als sie während der Unruhen in Schwabing Freddy kennenlernt, ändern sich ihre Pläne und sie geht mit ihrer Freundin Sanni nach Hamburg.
Auch hier läuft nicht alles reibungslos, doch sie beißt sich mit Willensstärke, Köpfchen und ein wenig Glück durch.
Nicht nur Claras Geschichte ist der Autorin richtig spannend gelungen, sondern auch das damalige Zeitgeschehen, ist perfekt eingebunden. So erleben wir den Aufstieg der Beatles, den Vormarsch der Anti-Baby-Pille, John F. Kennedys „Ich bin ein Berliner“-Rede und noch so manch anderes. Auch die ersten Gerichtsprozesse gegen die Naziverbrechen sind ein wichtiges Thema dieses Buchs. Die Autorin hat sich mit ihren Recherchen und der locker leichten Einbindung der Themen wieder selbst übertroffen.
So viele wahre Fakten, grandios eingebunden und dann auch noch unglaublich fesselnd.
Ich wollte das Buch einfach nicht aus der Hand legen.
Eine unglaublich tolle Fortsetzung.

Bewertung vom 31.08.2023
Die Verborgenen
Geschke, Linus

Die Verborgenen


sehr gut

Beklemmend

Sven und Franziska Hoffmann haben alles, wovon sie einst träumten: eine wunderbare Tochter und ein traumhaftes Haus an der Küste. Alles könnte perfekt sein. Doch dann dringt jemand heimlich in ihr Haus ein. Der ungebetene Gast bedient sich an ihrem Essen, stöbert in ihren Schränken und steht neben ihren Betten, wenn sie schlafen. Als dann noch Gegenstände verschwinden und fremde Fußspuren im Keller auftauchen, bezichtigen sich die Eheleute gegenseitig. Je merkwürdiger die Vorgänge in ihrem Haus werden, desto mehr bröckelt die makellose Fassade der perfekten Familie. Und genau das ist es, was der Eindringling will

In Linus Geschkes neuem Buch „Die Verborgenen“, nimmt der Autor den Leser mit in die Welt der Phrogger und schafft so, eine unheimlich beklemmende und gleichzeitig spannende Geschichte.
Das Buch ist aus der Sicht von verschiedenen Figuren erzählt und so erlebt der Leser einerseits die Sicht der Familie Hoffmann aber auch die des Phroggers, der zunächst nur mit DU angekündigt wird.
Phrogger sind Menschen, die in bewohnte Häuser eindringen und dort unbemerkt leben und sich immer nur so viel nehmen, dass es nicht auffällt. Einige nur zum Überleben, wie Hausbesetzer, andere aus Voyeurismus oder anderen gefährlichen Gründen.
Aber nicht nur die Phrogger halten den Leser bei Laune, auch die Familie hat so ihre Geheimnisse. Nach außen die perfekte Welt aus „Vater, Mutter, Kind“ und nach innen eine stark bröckelnde Fassade. Nicht nur die Ehe kriselt, auch der Mord an einem jungen Mädchen im Ort bringt ungeahnte Dinge mit sich.
Der Autor nimmt hier viele lose Fäden und verknüpft sie zu einem spannenden Erzählstrang.
Manchmal waren es mir zu viele lose Fäden aber im Gesamten ist es ihm gut gelungen.
Das Buch hat mir gut gefallen und ich war eigentlich immer gespannt dabei. Ich wollte auf jeden Fall wissen, was es mit den Phroggern auf sich hat und mit dem Mord. Das Ende ist auch gut gelungen. Auf jeden Fall ein solider Thriller.

Bewertung vom 03.08.2023
Die verlorene Tochter / Die verlorenen Töchter Bd.1
Lane, Soraya

Die verlorene Tochter / Die verlorenen Töchter Bd.1


sehr gut

Spurensuche mit Urlaubsfeeling

Wenn Lily zwischen Rebstöcken hindurchläuft, ist sie glücklich, und so hat sie sich mit ihrem Beruf als Winzerin einen Traum erfüllt. Kurz vor ihrer Abreise nach Italien, wo sie auf dem berühmten Weingut der Familie Rossi arbeiten möchte, wird Lily ein geheimnisvolles Erbstück ausgehändigt: Eine kleine hölzerne Schachtel mit dem Namen ihrer Großmutter darauf. Die Schachtel wurde in einem ehemaligen Londoner Frauenhaus gefunden, und sie enthält lediglich ein handgeschriebenes Rezept auf Italienisch und ein Programm des Mailänder Opernhauses von 1946. Was hat es damit auf sich?
In Italien angekommen, beginnt Lily sofort mit der Spurensuche – unterstützt von Antonio, dem charmanten Sohn der Familie Rossi, kommt sie schließlich der ebenso erschütternden wie anrührenden Geschichte einer großen Liebe auf die Spur, die auch ihrem Leben eine neue Richtung weisen könnte.

„Die verlorene Tochter“ ist der erste Band der Reihe „Die verlorenen Töchter“ von Soraya Lane.
Wir begleiten Lily, Kellermeisterin, auf ihrer Reise nach Italien. Dort will sie auf einem Weingut mitarbeiten, um die klassische Herstellung eines Schaumweins zu lernen. Doch kurz vorher bekommt sie eine kleine Box mit zwei Hinweisen auf die leibliche Mutter ihrer Großmutter. Diese Hinweise führen sie durch Zufall ebenfalls nach Italien.
Die Autorin beschreibt alles in Italien wirklich schön. Man bekommt ein richtiges Urlaubsfeeling, wenn man mit Lily das Weingut oder die Ortschaften dort entdeckt.
Auch die ganzen Nebenfiguren hat die Autorin unheimlich sympathisch gestaltet. Egal wo Lily hinkommt, ob auf dem Weingut oder bei ihrer Spurensuche, sie wird mit offenen Armen und viel Liebe empfangen. Viel heile Welt, was das Buch zu einem Feelgood-Roman macht. Manchmal braucht mein Leserherz diese Form der leichten Unterhaltung.
Zwischendurch darf der Leser in einigen Kapiteln eine Reise in die Vergangenheit machen und so die Geschichte von Lilys Uroma kennenlernen. Diese ist spannend und ebenfalls sehr bildlich geschrieben. Ich habe beide Erzählstränge sehr gerne verfolgt.
Gut gefallen hat mir auch, dass die doch etwas seichte Geschichte trotzdem wenig vorhersehbar war. Klar hat man sich einiges denken können aber dennoch wurde ich ein paar Mal überrascht.
Der Autorin ist hier ein schöner Roman mit tollem Feeling gelungen.

Bewertung vom 03.08.2023
Nicht ein Wort zu viel
Winkelmann, Andreas

Nicht ein Wort zu viel


ausgezeichnet

Richtig spannend

«Erzähl mir eine spannende Geschichte. Sie darf fünf Wörter haben. Sonst muss dein Freund sterben.» Was wie ein schlechter Scherz klingt, wird grausame Wirklichkeit. Buchbloggerin Faja traut ihren Augen nicht, als sie ihren Kollegen Claas vor sich auf dem Bildschirm sieht: geknebelt, gefesselt, in Todesangst. Die Botschaft ist an sie persönlich gerichtet. Faja hat keine Ahnung, warum. Oder wer dieses perfide Spiel mit ihr treibt. Doch Claas und sie bleiben nicht die einzigen Opfer. Steckt ein ausgeklügelter Plan hinter der «Challenge» oder purer Wahnsinn?

„Nicht ein Wort zu viel“ ist der neue Thriller von Andreas Winkelmann und dieses Mal geht es gegen uns – gegen uns Bookstagrammer und Rezensenten.
Faja, selbst Bookstagrammerin und Mitarbeiterin eines Buchladens, bekommt ein schreckliches Video von einem ihrer „Bücherjunkies“. Ihr Freund aus dem Bücherclub sitzt gefesselt auf einem Stuhl und nur wenn sie eine Geschichte aus fünf Wörtern erzählt, kann sie ihn retten. Was wie ein schlechter Scherz aussieht, wird bald bittere Realität.
Winkelmann hat wieder ein neues Ermittlerduo ins Leben gerufen. Kommissar Simon und Sonderermittler Jaro werden zum Team, als sich ihre Fälle miteinander verknüpfen. Simon ist eher klassisch unterwegs und hält sich an Gesetze und Vorschriften. Jaro hingegen legt sich diese gerne mal etwas lockerer aus, so lange er am Ende den Bösen schnappt.
Die Zwei ergänzen sich super, sind aber auch für sich alleine gute Hauptfiguren.
Faja und eine Polizeipsychologin spielen die anderen beiden Hauptrollen und ergänzen die Geschichte sehr gut.
Das Buch wird wieder mal abwechselnd aus der Sicht der Ermittler, der Opfer und des Täters geschrieben. Trotzdem weiß der Leser selten mehr, als die Ermittler. Das mag ich und ich finde, Andreas Winkelmann beherrscht dieses Stilmittel wirklich gut.
So ist und bleibt das Buch von der ersten bis zur letzten Seite spannend.
Die Idee, dass ein Irrer hier Jagd auf Buchrezenseten macht und dabei mehr als eine falsche Fährte legt, hat mich richtig gepackt. Ich komplett gefesselt und selbst wenn es sich mal kurz ein bisschen gezogen hat, ging es danach spannend weiter.
Auch die Auflösung hat mir gut gefallen und das Buch super abgerundet.
Ich bleibe ein Fan von Andreas Winkelmann und kann auch dieses Buch hier, wärmstens empfehlen.

Bewertung vom 26.07.2023
Scurry 1
Smith, Mac

Scurry 1


ausgezeichnet

Spannend und toll gezeichnet und gestaltet

Eine Mäusekolonie kämpft in einem verlassenen Haus verzweifelt darum, einen harschen, unberechenbaren Winter zu überleben. Alle Menschen scheinen verschwunden zu sein, und auch die Sonne macht dieser Welt nur noch selten ihre Aufwartung.
Doch dann wird die Nahrung immer knapper, und viele Mäuse werden krank: Die kleinen Plünderer sind dazu gezwungen, sich immer weiter von ihrem Zuhause zu entfernen und ein von monströsen Bestien geplagtes Land zu durchkämmen, um das kleinste bisschen Futter zu finden, das der Kolonie auch nur einen Tag der Gnadenfrist bescheren könnte.
Während die junge Pict und ihr Vater Orim versuchen, die Kolonie vor dem Chaos zu bewahren, begeben sich der kleine Wix und sein Rattenfreund Umf auf eine weitere Plündertour, um Nahrung zu suchen. Dass sie von wilden Katzen und Raubvögeln gejagt werden, gehört für die Mäuse zum Leben – aber hinter den Zäunen lauert noch etwas viel Furchterregenderes.

„Scurry – Die todgeweihte Kollonie“ von Mac Smith enthält die ersten drei Episoden der gleichnamigen Comicsaga.
Das Buch macht sofort einen richtig hochwertigen Eindruck. Der Hardcovereinband und das Cover sind schon alleine ein Hingucker aber die großformatigen Seiten, mit dickem Papier und den unglaublich genialen Bildern von Mac Smith runden das Ganze ab.
Die Geschichte ist richtig spannend und ich hätte nie gedacht, dass ich mal von ein paar kleinen Mäusen so gefesselt bin.
Da der Klappentext schon alles sagt, will ich hier gar nicht mehr verraten.
Aber die Story mit den tollen Bildern macht süchtig und am liebsten hätte ich sofort schon die nächsten drei Episoden hier liegen. Vielleicht guck ich mal ins Webcomic ;)
Für alle Comicfans (oder die, die es werden wollen) eine klare Empfehlung!

Bewertung vom 26.07.2023
Wo du uns findest / Light in the Dark Bd.2
Wesseling, Antonia

Wo du uns findest / Light in the Dark Bd.2


ausgezeichnet

Nicht unbedingt ein Wohlfühlroman aber wichtige Message

Für Melina wird ein Traum wahr, als ihre Kochvideos im Netz viral gehen und es so aussieht, also könnte sie bald von ihrer Leidenschaft leben. Lieber als mit ihren Followern verköstigt sie ihre neuesten Kreationen jedoch mit ihrem Freund Ben. Doch der hat mit anstrengenden Prüfungen zu kämpfen und zieht sich immer mehr von ihr zurück. Mel leidet darunter, nicht mehr zu ihm durchzudringen, ihm nicht helfen zu können. Während Ben kaum noch das Haus verlässt, sucht Mel Ablenkung in der Welt der Influencer. Ihre große Liebe steht plötzlich vor einer großen Herausforderung: Dem Leben selbst.

„Wo du uns findest“ ist der zweite Band der „Light in the dark“-Reihe von Antonia Wesseling. Da ich Band eins schon gelesen habe wusste ich, dass mich hier Inhaltlich keine leichte Kost erwarten wird.
Das Cover ist wieder super schön und passt toll zum ersten Band und wie ich gesehen habe, wird sich auch Band drei richtig schön einreihen.
Der Schreibstil ist wieder sehr angenehm zu lesen. Man kommt locker durch das Buch, so dass die über 400 Seiten, trotz des schweren Themas, schnell gelesen sind.
Dieses Mal begleiten wir zwei Figuren, die wir durch den ersten Band als Randfiguren kennen. Man muss aber „Wenn ich uns verliere“ nicht gelesen haben.
Eigentlich erleben wir hier eine relativ klassische Beziehungsgeschichte.
Melina und Ben sind seit 1 ½ Jahren zusammen und durchleben grade eine Phase, in der sie sich sehr unterschiedlich entwickeln.
Ben steckt in den letzten Zügen seines Medizinstudiums und lernt oder arbeitet, während Melina plötzlich mit ihrem YouTube-Kanal durchstartet. Das Besondere an der Geschichte ist jedoch Ben. Ben durchlebt für sich eine ganz eigene Phase (den genauen Hintergrund will ich nicht spoilern). Die Autorin greift hier wieder einmal ein wirklich nicht leichtes Thema auf.
Ein Thema, welches vor allem für Männer ein Stigma hat und oft eher totgeschwiegen wird.
Sie geht sehr feinfühlig vor und beschönigt nichts. Sie gibt aber eben auch nicht nur Bens Sicht wieder, sondern auch die von Familie und Freunden, insbesondere die von Melina.
Das Buch ist kein Wohlfühlbuch, denn das Thema ist nicht zum Wohlfühlen. Aber der Autorin ist trotzdem eine bewegende Geschichte gelungen, die ich unbedingt zum Ende lesen wollte.
Die Message hinter allem ist einfach unglaublich wichtig.
Ich bewundere es, was die Autorin sich hier vorgenommen und umgesetzt hat.
Ich kann das Buch nur empfehlen und bin auf den dritten Teil gespannt.

Bewertung vom 23.07.2023
Das Beste kommt zum Kuss
James, Molly

Das Beste kommt zum Kuss


sehr gut

Einfach schön!

Amy Daniels kann etwas, das sonst niemand kann: Immer, wenn sie jemanden zum ersten Mal küsst, sieht sie, wie die Sache ausgeht. Schnell und unspektakulär oder mit Tränen und Türenschlagen, bald, nach Monaten oder Jahren – aber immer unglücklich. Amy hat daher beschlossen: Dann lieber gar nicht erst anfangen mit der Liebe. Als bei der Hochzeit ihrer besten Freundin ihre alte Clique aus Schulzeiten zusammenkommt, lässt sie sich allerdings mithilfe von viel Alkohol überreden: Sie küsst einfach drauflos. Und am nächsten Morgen hat Amy vage Erinnerungen an drei Visionen – zwei schlechte, eine das langersehnte Happy End. Doch sie weiß nicht mehr, wer wer war. Und wie zur Hölle soll sie das herausfinden?

Bei „Das Beste kommt zum Kuss“ von Molly James war ich erst skeptisch.
Die Rezensionen ließen mich ein nicht unbedingt begeisterndes Buch erwarten.
Doch ich muss sagen, dass die Autorin irgendwie genau meinen Geschmack für diese Art Buch getroffen hat.
Klar, die Geschichte ist super vorhersehbar. Da muss ich anderen Bewertungen recht geben. Man weiß schon am Anfang, wer der eine nachher sein wird.
Die Autorin hat einen locker leichten Schreibstil und ich mag ihre Figuren total gerne.
Der Freundeskreis unserer Protagonistin Amy ist super sympathisch und auch die Nebenfiguren, wie die Bewohner des Pflegeheims sind einfach toll.
Ich finde, dass diese Figuren die Geschichte einfach zu einer Wohlfühlgeschichte machen.
Die Kussvisionen und Amys Dates machen das Buch echt interessant und auch witzig.
Ich finde, der Autorin ist da eine gute Mischung gelungen.
Wäre die Auflösung nicht so vorhersehbar gewesen, wären es fünf Sterne aber so gibt es mehr als verdiente vier Sterne.

Bewertung vom 23.07.2023
Northern Star (Rosenborg-Saga, Band 1)
Schneider, Inga

Northern Star (Rosenborg-Saga, Band 1)


gut

Nette Hotelgeschichte mit ein paar Schwächen

„Northern Star“ ist der erste Band der „Rosenborg-Saga“ von Inga Schneider.
Die Geschichte ist relativ typisch für das Genre, davon sollte man sich aber nicht abschrecken lassen.
Emma ist Marketingexpertin und muss für eine Luxushotelkette nach Kopenhagen, denn der Besitzer will dass sie sich das Hotel ansieht. Dort trifft sie auf den unfreundlichen Sohn des Chefs, dem eigentlich die neue Hotelkette gehört und der sie loswerden soll.
Natürlich fliegen hier schnell die Fetzen und die Funken. In dem Punkt ist das Buch recht vorhersehbar und für meinen Geschmack manchmal ein bisschen zu schnell.
So konnte ich die Handlungen der Personen oft nicht so ganz nachvollziehen.
Nikolajs Familiengeschichte und Emmas Heimlichtuerei bringen Spannung rein und bereichern die Geschichte. Auch der Storyteil mit Emmas Cousine macht alles interessanter.
Ich fand es schade, dass es ein bisschen gedauert hat, um mit den Figuren warm zu werden und bis sie eine spürbare Entwicklung erleben.
Aber wenn man die Vorhersehbarkeit und die langsame Charakterentwicklung außen vor lässt, hat mir das Buch doch ganz gut gefallen und ich werde den zweiten Teil auch lesen.

Bewertung vom 23.07.2023
Sylt oder Süßes
Thesenfitz, Claudia

Sylt oder Süßes


sehr gut

Und plötzlich ist man auf Sylt

Die gertenschlanke Hotelmanagerin Doreen Grüning soll einen abgerockten Zeltplatz auf Sylt zum Luxus-Glamping Resort umgestalten, ohne den Zorn der Sylter Heimatschutz-Aktivisten oder der Camper zu erregen. Undercover checkt sie auf dem Campingplatz mit einem Bulli ein und schmiedet einen skrupellosen Übernahmeplan. Doch dann freundet sie sich unerwartet mit der Rezeptionistin Stine an. Der Ur-Sylter Hinnerk bringt ihr Surfen bei und zeigt Doreen, wie schön hemmungsloser Genuss ist. So viel Spaß hatte sie schon lange nicht mehr. Tut sie mit ihren Umgestaltungsplänen wirklich das Richtige? Gerade als Doreen anfängt, ihr neues, freies Leben auf dem Campingplatz zu lieben, kommt ihr die Campingplatz-Crew auf die Schliche und ist tief enttäuscht von ihrem falschen Spiel. Karma oder Karriere – was soll sie jetzt nur machen?

Die Bücher von Claudia Thesenfitz sind einfach Urlaub für die Seele. Auch bei „Sylt oder Süßes“ hat es nicht lange gedauert und ich war plötzlich auf Sylt.
Die Autorin erzählt immer wirklich toll von dieser Insel, da möchte man einfach selbst dort hin und hat gleichzeitig das Gefühl, sich alles dort vorstellen zu können.
Die Geschichte lebt von den Beschreibungen aber auch den Figuren.
Wir haben einerseits die disziplinierte Hotelmanagerin Doreen und andererseits die warmherzigen Campingplatzbewohner und Doreens liebenswürdige Assistentin.
Doreen ist zunächst nicht wirklich sympathisch. Sie ist sehr auf den Schein nach außen und ihre Karriere fixiert. Doch sie macht eine richtig tolle und glaubhafte Charakterentwicklung durch.
Die Campingplatzbewohner sind alle eine Mischung aus liebenswürdig und ein bisschen schrullig. Die Mischung aus Künstlern, Familien, Studenten und Mitarbeitern ist einfach gut gelungen. Doreens Assistentin ist auch einfach toll und bereichert die Geschichte sehr.
Die Ereignisse um den Campingplatz sind spannend und Doreens Erlebnisse nebenbei sind packend erzählt. Egal ob sie versucht, die Pläne ihres Chefs umzusetzen, Joggen geht oder sich mit dem Surflehrer Hinnerk anfreundet, ich habe sie gerne begleitet.
Ich hätte mir nur ein paar mehr Seiten zu Liebe gewünscht aber ansonsten ist das Buch ein Glücksroman zum wohlfühlen.