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Benutzername: 
Diego S.
Wohnort: 
Hessen
Über mich: 
Ich liebe Bücher und Musik.

Bewertungen

Insgesamt 374 Bewertungen
Bewertung vom 08.06.2014
Feine Freunde / Commissario Brunetti Bd.9
Leon, Donna

Feine Freunde / Commissario Brunetti Bd.9


gut

"Feine Freunde" ist Commissario Brunettis neunter Fall.

Brunetti erfährt eingangs von einem Beamten des venezianischen Katasteramtes namens Franco Rossi, dass seine Wohnung aufgrund fehlender Unterlagen "eigentlich nicht existiert". Alle Wohnungen Venedigs werden EDV-mäßig erfasst und Unregelmäßigkeiten sollen saniert werden , wobei dies - im Falle fehlender Baugehnemigungen - zum Abriss führen kann.

Brunetti ist beunruhigt, hört aber dann monatelang nichts mehr in dieser Angelegenheit. Als er lange nach dieser Begegnung beruflich mit dem Tod Franco Rossis, angeblich einem Unfall, konfrontiert wird, ahnt er, dass dahinter mehr stecken muss. Die Ermittlungen bei diesem Todesfall, der sich bald als Mord herausstellt, geraten jedoch gelegentlich auf Nebenwege wie die immer krimineller werdende Drogenszene oder das expansive Gewerbe mit Wucherzinsen.

Wie gewohnt, gelingt es Donna Leon einsehr glaubwürdiges Bild von Venedig zu schaffen, alles ist sehr gut beschrieben und man die Kanäle der Stadt förmlich "spüren". Die Hauptstärke - gerade in diesem Band - sind die Charaktere, sie sind sehr gut beschrieben. Die Handlung und die Dialoge sind geschickt und intelligent eingefädelt. Mich konnte im neunten Fall die Geschichte nicht ganz überzeugen, hier fehlte mir die Spannung. Alles in allem ein gutes Buch, das man schnell durchgelesen hat. Mich überraschte die Verhaltensweise Brunetti am Ende des Buches.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 08.06.2014
Der Richter aus Paris / Ein Fall für Jacques Ricou Bd.1
Wickert, Ulrich

Der Richter aus Paris / Ein Fall für Jacques Ricou Bd.1


schlecht

Leider konnte ich mich mit dem Schreib-Stil von Ulrich Wickert nicht anfreunden. Die Geschichte verläuft zäh, die Charaktere sind nicht "greifbar" beschrieben und es scheint keinen Handlungsstrang zu geben. Mir ist das Buch etwas zu geschichtslastig, auch die Verbindungen mit politischen Ereignissen hat mir nicht gefallen. Ich habe es leider nicht geschafft, das Buch komplett zu lesen, wollte mich nicht durchquälen. Es ist eines dieser Bücher, bei denen man beim Lesen an alles mögliche denkt, nur nicht an das Buch.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 29.05.2014
Provenzalische Verwicklungen / Pierre Durand Bd.1
Bonnet, Sophie

Provenzalische Verwicklungen / Pierre Durand Bd.1


sehr gut

Von Paris in die Provinz: Pierre Durand verschlägt es nach Sainte-Valérie, wo er einen Neuanfang wagt. Hier leitet der ehemalige Commissaire nun die örtliche police municipale.

Provenzialiche Verwicklungen: Seine Beziehung mit Celestine befindet sich in Auflösung, eine neue deutet sich an und er verliebt sich in einen renovierungsbedürftigen Bauernhof, den er sich nicht leisten kann. Gleichzeitig sind all seine kriminalistischen Fähigkeiten gefragt, als eine Reihe von bizarr in Szene gesetzten Morden das kleine Städtchen durcheinander wirbelt. Noch dazu werden ihm in beruflicher Hinsicht Knüppel zwischen die Beine geworfen und es gibt Anzeichen dafür, dass er sich in seiner Vergangenheit einen Vorgesetzten zum Feind gemacht, dessen langer Arm noch Jahre später bis in die Provinz reicht.

Der Autorin gelingt es, eine spätsommerliche Atmosphäre zu schaffen, man spürt förmlich die Wäre Südfrankreichs und hat Sainte-Valérie förmlich zum Greifen nahe. Die Charaktere der kleinen Stadt sind sehr lebhaft beschrieben und wirken authentisch. Der Schreibstil des Buches ist locker leicht, man liest sich in ein paar Tagen durch die recht kurzen Kapitel. Der Fall beginnt spannend, kann aber erst in der Mitte des Krimis wieder richtig an Fahrt gewinnen.

Mir persönlich liegt die Gewichtung zu sehr auf das Privatleben von Pierre Durand, viele private Ereignisse sind schon von Beginn auf vorausschaubar und erinnern eher an einen schnulzigen ZDF-Film. Dennoch sehr zu empfehlen, für alle die Frankreich(krimis) mögen und eine leichte Lektüre suchen.

3 von 4 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 13.05.2014
Mörderische Côte d Azur / Kommissar Duval Bd.1
Cazon, Christine

Mörderische Côte d Azur / Kommissar Duval Bd.1


gut

Léon Duval hat sich von seiner Frau getrennt, das geerbte Haus in Cannes kommt da gerade recht, er lässt sich nach Cannes versetzen und möchte hier von vorne beginnen. Beruflich geht es sofort los: beim Filmfestival von Cannes wird der Dokumentarfilmer Serge Thibaut nach der Pressevorführung seines neustens Films tot aufgefunden - erschossen.

Brasilianischen Indios, mit denen sich Thibaut umgeben hat; die Ehefrau; ein unbequemer Dokumentarfilmer aus Österreich - es gibt viele Verdächtige. Doch wer hatte ein Interesse am Tod des Filmemachers, der sich so unermüdlich für die Erhaltung des Regenwalds einsetzte? Und war er wirklich so ein guter Mensch?

Christine Cazon liefert mit "Mörderische Côte D'Azur" ihren ersten Fall für Kommisar Duval. Das Buch bietet viele sehr interessante Persönlichkeiten und ein paar überraschende Wendungen. Die Dialoge sind gezielt aufgebaut. Der Schreibstil der Autorin ist angenehm, leicht zu lesen. Hier und da geht die Geschichte allerdings zu träge voran, Spannung wird erst gegen Ende des Buches aufgebaut. Atmosphäre von Cannes kommt auch kaum aus den Seiten, es fehlen Erläuterungen zum Umfeld. Ich freue mich sehr auf weitere Bände mit dem sympathischen Kommissar, allerdings darf Cazon noch etwas am Feinschliff arbeiten.

Bewertung vom 21.04.2014
In Sachen Signora Brunetti / Commissario Brunetti Bd.8
Leon, Donna

In Sachen Signora Brunetti / Commissario Brunetti Bd.8


sehr gut

Mitten in der Nacht steht eine Frau vor dem Schaufenster eines Reisebüros in Venedig. Sie zögert kurz; dann wirft sie mit aller Kraft einen Stein auf die Scheibe, setzt sich daneben und wartet auf die Polizei.

Nach ihren Ausweispapieren gefragt, zeigt sich: es handelt sich um Paola Brunetti, die Frau des Commissario Guido Brunetti. Sextourismus, Suspendierung vom Dienst und die Ermordung des Inhabers des Reisebüros - was hat Paola Brunetti damit zu tun?

Der achte Fall von Brunetti bezieht seine Frau mit ein. Gleich zu Beginn sei entwarnt: Es erwartet hier nicht der "klassische" Fall, dass die Unschuld eines Familienmitgliedes bewiesen werden muss. Viel mehr verwebt Donna Leon Paola gekonnt in die Handlung ein; durch Zufall wird so einiges mehr aufgedeckt. Die Rahmenhandlung finde ich in diesem Band etwas unglaubwürdig. Wie gewohnt schreibt Donna Leon ausgesprochen gut; man fühlt Venedig förmlich. Man spürt die Wellen, die Gerüche und die packende Atmosphäre der einzigartigen Stadt. Der Fall liest sich schnell, das Buch ist flüssig geschrieben und die Dialoge - wie gewohnt - sehr intelligent gestrickt. Das Ende ist sehr spannend geschrieben. Ein sehr gutes Buch, das sich perfekt in die Reihe "Brunetti" eingliedert, jedoch nicht heraussticht. Ich freue mich auf weitere Bänder!

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 23.10.2013
Silberkiesel / Kommissär Hunkeler Bd.1
Schneider, Hansjörg

Silberkiesel / Kommissär Hunkeler Bd.1


sehr gut

Die Jagd nach Diamanten, die der Drogenmafia gehören, hält Kommissär Hunkeler in Atem. Ein libanesischer Kurier entledigt sich seiner Ware, bevor die Polizei zugreifen kann. Gefunden werden die Diamanten von einem Kanalarbeiter, der das ihm zugefallene Glück nicht mehr hergeben will. Doch der Kurier setzt alles daran, sie zurückzuerobern ... Mit diesem Fall betritt Kommissär Peter Hunkeler aus Basel die literarische Bühne.

Hans-Jörg Schneider hat mit dem Baseler Kommissär Peter Hunkeler eine literarische Figur erschaffen, die sich von seinen Kollegen unterscheidet. Er ist eigentlich nur ungern Polizist, und viele Arbeitsprozesse "nerven" ihn sogar richtig. "Silberkiesel" erzählt die Geschichte des türkischen Saisonniers und Kanalarbeiters Civil Erdogan und seiner schweizer Freundin Erika Waldis, die an der Kasse eines Supermarktes arbeitet. Erdogan findet in der Kanalisation verlorengegangene Diamanten. Schon bald bekommt er einen Anruf, dass er die Diamenten zurückgeben soll und nicht nur er, sondern auch Erika Waldis wird verfolgt vom libanesischen Drogenschmuggler.

Dieser Krimi ist sehr gut erzählt und man erfährt einiges über das Dreiländereck (Schweiz/Deutschland/Frankreich). Die Dialoge sind geschickt geschrieben und treiben die Geschichte locker voran, so dass man das Buch sehr schnell durchgelesen hat.

Es ist ein Krimi der etwas anderen Art, zumal hier auch kein Mord geschieht. Alles in allem ein sehr gutes Buch, sehr zu empfehlen! Ich bin gespannt auf die anderen Fälle des sympathischen (ja; auch etwas verrückten) Kommissars Hunkeler.

Bewertung vom 12.10.2013
Nobilta / Commissario Brunetti Bd.7
Leon, Donna

Nobilta / Commissario Brunetti Bd.7


sehr gut

Als bei der Renovierung eines Hauses am Fuß der Dolomiten die Leiche eines jungen Mannes gefunden wird, führt die Spur zum venezianischen Adelsgeschlecht der Lorenzonis. Der Sohn der Familie wurde entführt, und der Vater hätte liebend gern Lösegeld bezahlt. Doch die Entführer und ihre Geisel entschwanden spurlos. Commissario Brunetti gräbt in seinem siebten Fall tiefer, als die Leiche lag, und dringt immer weiter hinter die Kulissen der Mächtigen und Einflussreichen vor. Nicht immer sind die Motive des Handels so edel wie das Geblüt, aus dem man stammt. Brunetti rollt den Fall wieder auf.

Was dabei ans Licht kommt, ist nicht nur überraschend, sondern stößt einigen bitter auf. Donna Leon bringt den Leser gewohnt Stück für Stück an die Charaktere des Buches heran. Die Atmosphäre des "kalten Venedigs" wird hier etwas außer Acht gelassen, hier geht es um einen alten Fall, der nun mittels neuer Erkenntnisse und intelligent gestellten Fragen des venezianischen Commissarios gestellt werden. So gewinnt die Geschichte schnell an Fahrt und deckt überraschende Wendungen auf. Ein sehr gelungener Krimi, man wird - nach mittlerweile sieben Fällen - nicht müde von Commissario Brunetti. Spritzige Dialoge, Wendungen und spannende Kapitelgestaltung machen die Serie zu etwas Besonderem. Sehr zu empfehlen!

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 08.10.2013
Die Rückkehr des Tanzlehrers
Mankell, Henning

Die Rückkehr des Tanzlehrers


gut

Stefan Lindman, 37, Polizeikommissar in Südschweden, bekommt an einem Tag gleich zwei schlechte Nachrichten: Er hat Krebs, und sein ehemaliger Kollege und Mentor, Herbert Molin, wurde Opfer eines Gewaltverbrechens. Um auf andere Gedanken zu kommen, fährt Lindman hinauf nach Norrland. Dort hat Herbert Molin nach seiner Pensionierung in völliger Abgeschiedenheit gelebt, bis er am 19. Oktober 1999 überfallen, gefoltert und getötet wurde – ein Mord, der einer Hinrichtung gleicht.
Lindman war dem verschlossenen Alten nie besonders nah gekommen, doch nun weiß er, dass Molin sich aus Angst zurückgezogen hatte. Wovor hatte Molin Angst? Und warum hinterließ der Mörder als sichtbaren Hinweis auf den Dielen des Hauses die blutigen Spuren eines Tanzes: den letzten, tödlichen Tango, zu dem er sein Opfer aufforderte?
Während Lindman versucht, mit sich und seiner Krankheit ins reine zu kommen, scheut er kein Risiko und ist den Ermittlungen der Kollegen vor Ort immer eine Nasenlänge voraus...

Henning Mankell gelingt es mit diesem Krimi, eine perfekte Stimmung aufzubauen. Die Handlung spielt hauptsächlich in den Wäldern Schwedens, und die Atmosphäre kann man spüren. Es ist winter, es ist dunkel und teils bedrückend. Der krebskranke Kommissar lernt Stück für Stück Personen des Umfelds des Ermordeten kennen und so kommen langsam aber sicher Details über das Privatleben des Toten ans Licht. Es gibt viele Zusammenhänge mit dem Nazi-Imperum. Als ein weiterer Mord geschieht, spitzen sich die Ereignisse zu und Stefan Lindmann löst - zusammen mit Giuseppe - den Fall. Am Ende wird alles überraschend doch etwas anders, als man sich vorgestellt hat, obwohl einige Details im Buch bereits auf eine solche Auflösung angedeutet hatten. Mankell verschleiert manche Sachen ziemlich gut und spielt hier geschickt mit dem Spieler. Der Schreibstil gefällt mir sehr gut, die Kapitel sind recht kurz gehalten und es wird gut Spannung aufgebaut. Am Anfang des Buches allerdings dauert es einen Moment, bis alles in Fahrt kommt. Nach Beschreibung des Mordes dauert es doch ziemlich lange, bis effektiv etwas geschieht. Auch finde ich das Hin und Her von Lindmann teilweise etwas unlogisch, er reist in die Ferne, ohne Anhaltspunkte zu haben. Alles in allem ein gutes, solides Buch, das ich sehr empfehlen kann. Ein spannender Krimi mit fulminantem Finale.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.