Benutzer
Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
Buchreisender
Wohnort: 
Ibbenbüren

Bewertungen

Insgesamt 166 Bewertungen
Bewertung vom 17.06.2024
Mühlensommer
Bogdahn, Martina

Mühlensommer


ausgezeichnet

Mühlensommer von Martina Bogdahn ist eines dieser Bücher wo das Cover schon zeigt wie warmherzig und liebevoll ist und welche Erinnerungen es verbirgt. Das Cover mit spätsommerlichen Feld, dem Zweig und dem Schmetterling löst bei mir sofort Erinnerungen an Sommer der vergangenen Jahre. Wundervolle Sommer mit Höhen und Tiefen, aber doch immer mit einem liebevollen Blick zurück.

Eigentlich sollte es entspannender Urlaub mit ihren Töchtern in den Bergen werden. Aber als Marias Mutter anruft und berichtet, dass ihr Vater einen Unfall hatte werden diese Pläne über den Haufen geworfen. Maria und ihre Töchter fahren zurück in ihre Heimat auf auf den elterlichen Hof. Jemand muss sich um alles kümmern und auch die an Demenz erkrankte Großmutter kann nicht allein bleiben.
Es ist eine Reise in die Vergangenheit für Maria und könnte eigentlich nur idyllisch sein. Wenn da nicht die Sorgen um den Vater und die plötzliche Rückkehr ihres Bruders Thomas wäre. All die Erinnerungen und Rivalitäten keimen erneut auf, aber auch mehr oder weniger dunkle Geheimnisse kommen ans Licht.

Es ist erstaunlich wie empathisch die Autorin ihren Protagonisten das Leben und die Gefühle darstellen lässt. Man spürt sofort, dass auch autobiografische Einflüsse ihr Werk verrichten. Für mich ist Mühlensommer, eines dieser Bücher, die sowohl den Weg in die Vergangenheit ebnet aber auch dem Weg in die Zukunft die tröstende Hand hinhält.

Bewertung vom 05.06.2024
Funny Story
Henry, Emily

Funny Story


ausgezeichnet

Das blaue Cover von Funny Story mit einem Mann und einer Frau vor einer Theke auf der Zitronen-Limonade in einer Karaffe steht und ein liegender Blumenstrauß, jeder für sich sein Getränk genießt. Wirkt schon ein wenig cosy und doch auch distanziert. Aber doch sehr passend zur Story von Daphne und Peter.
Die Zitronen im blauen Farbschnitt haben etwas erfrischendes und doch auch gleichzeitig etwas säuerliches, was wiederum auch sehr zur Geschichte passt.

Emily Henry schafft es immer wieder ihr Leser mit dieser Leichtigkeit und Frische an die Protagonisten zu binden und sie zwischen Cosy Love und Herzschmerz versöhnlich in den Arm zu nehmen. Mir hat besonders gefallen, dass es so herrlich leicht war den Gefühlen von Daphne und Miles zu fühlen, mit ihnen zu lachen und zu leiden nur um am Ende wieder an die Liebe zu glauben.

Daphne befindet sich gerade im absoluten Chaos. Ihr Verlobter hat die Liebe zu seiner Kindheitsfreundin Petra entdeckt und Daphne verlassen. Petra liebt Peter ebenfalls und verlässt ihren Verlobten Miles. Als wenn das nicht schon genug wäre muss Daphne feststellen das ihr Traumjob kaum zum Leben reicht. Eine Lösung muss her! Also beschließt sie mit Miles eine WG zu gründen. Doch was ist wenn beide an gebrochenem Herzen leiden und eines Abends beschließen zusammen den Kummer zu ertränken? Natürlich kommt dort der perfekte Plan einer Racheaktion gegen die Ex-Verlobten um zu zeigen dass man sie nicht vermisst. Soweit ein toller und auch lustiger Plan, aber wer rechnet schon damit dass es anders kommt als geplant.

Es war amüsant und kurzweilig Daphne und Miles zu begleiten und mit ihnen zu fühlen. Von Tränen bis hin zum Gefühlschaos alles war so herrlich fühlbar, dass ich beim Lesen ganz und gar die Zeit vergessenen habe.
Funny Story ist eine rundum perfekte RomCom und mit allem was dazu gehört und eine klare Leseempfehlung

Bewertung vom 05.06.2024
Der Vertraute
Bardugo, Leigh

Der Vertraute


ausgezeichnet

Eine blasse Hand und dem unteren drittel eines in aufwendig mit Perlen bestickten und prunkvollen blutroten Ärmel mit weißer Spitze gehüllten Arm. Die Hand beringt mit einem blutroten Rubin-Ring. Sie hält eine goldene Kette in der Hand. Fordernd, mahnend und stark prangt sie auf einem tiefschwarzen Cover, dessen schwarz sich als Farbschnitt um das Buch legt. So abgründig schwarz auch das Cover wirken mag, so perfekt rundet es doch die von Leigh Bardugo geschaffen Geschichte ab.

Der Vertraute von Leigh Bardugo ist die perfekte Symbiose aus historischen Roman, New Adult und Fantasy. Während wir uns im goldenen Zeitalter Spaniens befinden erschafft sie die Spannung und das Gefühl der Bedrohung von Magie und der Entdeckung neuer wissenschaftlicher Erfindungen, gespickt mit einer starken und doch verbotenen Liebe ohne dabei kitschig oder albern zu werden. Alles ist so schlüssig und spannend zugleich.

Luzia Cotado arbeitet als Küchenmädchen und hat magische Fähigkeiten. Immer wieder setzt sie diese Fähigkeiten ein um sich ihren Alltag zu erleichtern. Als ihre Herrin dies entdeckt will sie die Gabe von Luzia für sich und die Stellung ihrer Familie nutzen. Aber auch der Sekretär, welcher die Gunst des spanischen Königs verloren hat will diese Gabe für sich nutzen.
Gerade mit dem Hintergrund der Inquisition und somit der Verfolgung von allem magischen und wissenschaftlichen, eben allem nicht christlichen. Einzig ihr unsterblicher Vertraute Santangel steht ihr zur Seite. Doch da ist noch viel mehr.

Von der ersten Seite an befindet sich der Leser sofort in der Geschichte und mit einem Hauch von verbotener Liebe, Intrigen und jeder Menge Magie. Gerade durch die gekonnte Verknüpfung zeitgeschichtlich authentischen Personen mit erdachten Figuren entwickelt sich eine Geschichte um ein einfaches Küchenmädchen in der Welt des spanischen Hofes und der geheimen Welt der Seher, Alchemisten und auch so manchem Gauner.

Der Vertraute ist eine ganz klare Leseempfehlung für jeden, der sowohl Fantasy liebt aber auch historische Romane liebt. Die Mischung ist perfekt und sorgt für spannende Lesestunden.

Bewertung vom 26.05.2024
One last shot - Macht es am Ende doch noch Klick?
Cayouette, Betty

One last shot - Macht es am Ende doch noch Klick?


ausgezeichnet

Das Cover zeigt den atemberaubenden Blick auf Cinque Terre, eine wunderschöne Region an der italienischen Küste. Bunte fröhliche Häuser, kleine Gassen, die atemberaubenden Klippen sorgen für ein Gefühl von Sommer und Urlaub. Der Farbschnitt des Buches One last Shot ist ebenso farbprächtig, denn das vordere Cover wird mit dem Farbschnitt rund um das Buch auf das rückwertige Cover geführt. Ich meine es gibt wirklich viele schöne Farbschnitte, aber dieses hier ist so perfekt und so abrundend. Zudem passt sowohl das Cover als auch der Farbschnitt perfekt zur Geschichte von Emerson und Theo und führt den Leser sofort an einen wunderschönen Ort.

One last Shot ist die Geschichte des erfolgreichen Supermodel Emerson und des Modefotografen Theo. Beide kennen sich schon sehr lange und eigentlich lieben sie sich. Aber zu Beginn der Karrieren verließ Emerson ihn ohne ein Wort. Doch das ist der zehn Jahre alter Pakt zwischen ihnen. Sollten sie in 10 Jahren nicht verheiratet sein, werden sie einander heiraten. Also haben sie eigentlich keine andere Wahl als einander wieder begegnen zu müssen und vielleicht sogar doch die große Liebe zu finden.
Emerson spürt immer mehr dass sie Theo vermisst und ihn liebt, aber wird sie die Chance haben sein Herz zu erobern? Es ist so schön mit ihr zu fiebern und um Theo zu kämpfen, aber es ist auch schön wie Theo sich eigentlich erobern lassen möchte.

Es ist ein wundervolles und emotionales hin und her, welches die Autorin Betty Cayouette die beiden erleben lässt.

Die Beschreibung von Cinque Terre wirkt sehr authentisch und man hat beim Lesen das Gefühl durch die Gassen zu schlendern und an den einzelnen Orten zu sein. Aber es ist auch der kritische Blick auf die Mode- und Modellwelt der dem Buch etwas anderes und besonderes verleiht.

Es ist also die perfekte Mischung aus kritischer Blick auf die Modellwelt, der Blick durch die Kamera und Liebe an einem sehr romantischen und besonderen Ort, der dieses Buch wie einen Tag am Strand fühlen lässt. Eine perfekte Lektüre für laue Sommernächte und heiße Strandtage.

Bewertung vom 23.05.2024
Die kurze Stunde der Frauen
Gebhardt, Miriam

Die kurze Stunde der Frauen


schlecht

Der Titel und der Klappentext des Buches von Dr. Miriam Gebhardt hatte mich sehr neugierig gemacht. Ich kannte diese Zeit nur auch den Erzählungen meiner Oma väterlicherseits und aus Schlesien geflüchtet erzählt hatte. Aber auch aus den spärlichen Erzählungen meiner Eltern aus dieser Zeit. Daher hatte ich mich sehr über die Lesemöglichkeit gefreut.

Das Cover zeigt eine schwarz gekleidete Frau, welche in die Ferne blickt, auf einem rauchlila farbigen Untergrund. Wäre es einfach nur ’normal‘ lila könnte man auf ein Buch über Emanzipation und Frauenrechte tippen, aber so hat es einen Hauch von Härte, Kälte und Ungewissheit. Für mich nicht ganz schlüssig und auch kein Grund warum ich dieses Buch gekauft hätte. Der Klappentext allerdings wirkt interessant und informativ. Zu mindestens bevor das Buch gelesen wird.

Doch sobald man mit dem Lesen beginnt wird sehr schnell klar, das es keinesfalls nur oder wie im Klappentext beschrieben um die Frauen in der Nachkriegszeit bzw. dass Berichte und Tagebucheinträge der Frauen geht. Ich hatte ein wenig Redebedarf. Denn entweder habe das Prinzip hinter dem Buch nicht verstanden oder es liegt an meinem Alter oder sowohl Oma und Mutter haben gelogen was die Zeit angeht.
Meiner Meinung wird dort schon und es zieht sich durch das ganze Buch. Der Aspekt der damaligen Erziehung. Aber auch der Grundgedanke des Selbstschutzes zur Zeit des Krieges. Ich finde einiges zu pauschalisiert. Aber ich finde auch das die Autorin in einigen Dingen sehr selbstverliebt klingt, wenn sie zig mal in einem Kapitel auf ihre eigenen Bücher verweist.

Sobald sie Vergleiche zwischen der ehemaligen DDR und Westdeutschland zieht, finde ich dass sie nicht mehr so neutral schreibt.
Ja und wie engsichtig alles bei ihr ist. Ich habe auch schon ein Wort das mich sehr nervt und meinen Lesefluss, wenn er denn aufkommt, beeinträchtigt. ‚lautsprecherisch‘ … bitte was will sie mit diesem unmöglichen Wort sagen?
Weder der Duden noch Google kennen dieses Wort. Auch Personen die in den 1950igern bis dato geborenen Menschen schauen mich irritiert an und fragen ob ich Lautsprecher meine… Selbst in Büchern aus dieser Zeit ist das Wort nicht zu finden.

Das gesamte Buch ist eigentlich so ein Emanzipationsbuch und kein neutraler Blick auf die Frauen in der Nachkriegszeit. Es mag ja auch toll sein, dass sich Ende der 1950iger und in den 1960iger Jahren einiges änderte. Aber das ist doch nicht das eigentliche Thema, welches im Klappentext steht.
Ganz ganz schrecklich finde ich, dass sie den Frauen in der Kriegszeit zu abfällig gegen ist. Einerseits sagt sie, dass Frauen Nachbarn, Verwandte und Fremde selbst ihre Männer und Kinder anzeigten wenn sie nicht in der Partei waren. Andererseits sagt sie nichts zu dem Druck unter dem ALLE standen und das eine eigene Meinung lebensgefährlich war.
Laut meiner Oma gab es einzig die Möglichkeit zum Überleben, wenn Frau vorgab sie mit dem Krieg und somit auch für Hitler war. Und da glaube ich meiner Oma mehr wie der Autorin, denn meine Oma war erstens Zeit Zeugin und zweitens hat sie sonst wohl kaum die Flucht überlebt. Meine Oma hat zwei Kriege erlebt, musste aus Schlesien mit 2 Jungs flüchten und hatte nebenbei auch noch Nachbarkinder dabei. Sie hat immer alles getan ohne sich zu fragen oder von irgendeiner beruflichen Karriere gedacht. Denn dafür keine Zeit, in vielerlei Hinsicht.
Schlimm finde ich auch, dass die Autorin wirklich nur gegen die bösen West-Deutschen Frauen wettert und alles was DDR und Sowjet- Zone war super toll für Frauen.
Auch die Berichte der Frauen allgemein zerreißt sie bis ins unkenntliche.

Irritierend empfinde ich das sie ab etwas mehr wie der Mitte plötzlich hauptsächlich in den 1950igern und 1960igern hauptsächlich über Frauen spricht, die allgemein aus der Politik bekannt sind. Nun könnte man sagen, dass diese Frauen auch die NS-Zeit erlebt haben und dort nicht ihr Studium weiterführen konnten, nicht ihren eigentlichen Berufswunsch erfüllen konnten, aber es handelt sich dabei nur um höher gestellte Frauen.

Zudem fällt gravierend auf, dass die Autorin einfach mal in ihren Interpretationen der Tagebucheinträge der Frauen zeitliche Fehler hat und ihre persönliche Meinung dazu schreibt und nicht wie es beschrieben wurde nur zitiert. Diese Zeit Patzer ziehen sich durch das gesamte Buch und nerven auf Dauer einfach nur.
Ebenso unsinnig und nicht zum Thema passen empfinde ich es das sie Vergleiche bis ins 21 Jahrhundert zieht und immer nur bemängelt, dass Frauen immer noch nicht so gestellt sind wie sie es möchte.

Kurz gesagt, es ist schade das ich meine Lesezeit mit diesem Buch verplempert habe. Ich wollte es mehrfach abbrechen und doch habe ich mich durchgebissen und es zu Ende gelesen.

Als endgültiges Fazit kann ich für mich sagen: Schade das für dieses Buch ein unschuldiger Baum für das Papier sterben musste.

Bewertung vom 15.05.2024
Insight - Dein Leben gehört mir
Wesseling, Antonia

Insight - Dein Leben gehört mir


ausgezeichnet

Das Cover von Insight – Dein Leben gehört mir ist schon etwas Besonderes. Dieser Gold-Glitzer auf den Buchtitel und den Sternen welche auf dem Cover zusehen ist, zusammen mit den intensiven Lila Tönen ist schon ein toller Anblick. Dazu dann dieser farblich passende Farbschnitt mit dem triggernde Aufdruck „Dein Leben gehört mir“ in hellen Buchstaben. Ein vierfaches WOW für diesen gesamten äußeren Eindruck. Er ist mehr wie würdig für die Geschichte um die Influencerin Valerie Sophie und dem Polizisten Paul..

Versprochen wird eine Mischung aus Romance und Thriller. Zu erst dachte, ist dass nicht etwas hochgegriffen? Kann dieser Twist und die Verschmelzung wirklich gelingen? So gelingen, dass ich das Buch wirklich gern lese und es mich fesselt? Dazu auch noch eine Autorin, die anscheinend jeder schon einmal gelesen hat nur ich noch nicht? Ich kann euch sagen, dass ich jede einzelne Frage mit JA beantworten kann.
Durch ihren flüssigen Schreibstil und die Art des Story Aufbau hat Antonia Wesseling eine Lesezeit gegönnt, in der es mir wirklich sehr schwer fiel das Buch aus der Hand zu legen. Ich wollte einfach nur noch wissen Val’s Stalker ist, was aus ihrer neuen Pflege-Serie wird und was in ihrer so gutgehüteten Vergangenheit das eigentliche noch schlimmere Geheimnis ist. Aber natürlich wollte ich auch unbedingt wissen was aus Val und Paul wird. Allerdings beschäftigte mich die Frage wer der Stalker von Valerie Sophie ist sehr, denn ich hatte als das Deepfake Video auftauchte einen, zugegebenermaßen einen ganz fiesen Verdacht. Welcher Gedanke dies war und wer letztendlich der Stalker ist verrate ich Euch nicht, denn dann habt ihr keinen Grund mehr dieses doch etwas umstrittene Buch zu lesen.

Umstritten? Ja, denn es scheint als gäbe es zu Insight – Dein Leben gehört mir nur zwei Meinungen. Gefällt mir oder gefällt mir nicht. Halt eben wie das normale Influencer-Leben um Likes und Don’t Like dreht. Ich bin klar das Like Lager 😉



Worum es geht
Die Influencerin Valerie Sophie lebt nach der Trennung von ihrem Freund in Köln und hat sich ein kleines Imperium aufgebaut. Zwar sind seit der Trennung von Alex etwas ins Trudeln gekommen doch sie gibt nicht auf und arbeitet auch den Launch der neuen Produkte ihrer Kosmetik Marke hin. Als sie einen Brief von einem Unbekannten erhält, der neben anzüglichen Zeilen auch die Drohung enthält ihr ‚kleines Geheimnis‘ zu veröffentlichen nimmt das Schicksal seinen Lauf. Sie geht sofort zur Polizei, doch will ihr niemand helfen bzw es nimmt sie niemand wirklich ernst. Außer Paul, den sie aus der Schule kennt aber doch zu ihrem alten verhassten Leben gehörte. Als dann auch noch ein Deepfake Video im Internet erscheint und kurz darauf ein Päckchen an Valerie geschickt wird, wird es richtig spannend. Es entsteht immer Nähe zu Paul, was Val eigentlich gar nicht will. Als dann auch noch eine andere Influencerin gegen sie hetzt nachdem zu Launch der Pflegeserie durch ein Fake-Video sabotiert wird, fühlt es sich an, als würde Alles den Bach runter gehen…

Ich konnte mich gut in Valerie Sophie hineinversetzen und mit ihr mitfühlen. Paul empfand ich als sympathisch oder irgendwie wurde ich nicht das Gefühl los, dass auch er ein Geheimnis mit sich trägt. Tizian, den Manager der Agentur empfand ich höchst unsympathisch und schmierig. Auch die anderen Protagonisten waren interessant und authentisch. Eigentlich war es als wäre ich selbst Valerie Sophie und habe alles hautnah miterlebt. Wenn ich einen Wunsch frei hätte, würde ich mir einen zweiten Teil wünschen.

Bewertung vom 13.05.2024
A Tempest of Tea / Blood and Tea Bd.1
Faizal, Hafsah

A Tempest of Tea / Blood and Tea Bd.1


ausgezeichnet

Als ich das Cover von A Tempest of Tea zum ersten Mal sah, war mein allererster Gedanke: Was macht denn Madonna auf einem Buchcover, das keine Biografie ist. Dies hat mich sofort neugierig gemacht und da der Klappentext mich auch ansprach, wollte ich dieses Buch unbedingt lesen. Zwar war mir die Autorin unbekannt, aber dies ist im allgemeinen kein Problem für mich. Denn ich kann nicht jede Autorin und jeden Autor kennen und zudem schaue ich gern über meinen Tellerrand.
Die sich im Inneren des Buch befindlichen Karten der Welt von Ettenia sind so detailreich und schön gezeichnet, dass es fast schon zu schade ist das Buch zugeklappt im Regal stehen zu haben.

Der Stil der Autorin Hafsah Faizal verbindet so gekonnt eine filigran schöne und düstere Fantasy-Welt mit der Anwesenheit von Vampiren schafft sie ein düsteres aber doch in sich leuchtendes Story-Setting. Dies gelingt ihr neben der grandiosen Beschreibung der Umgebung, aber auch sehr durch die an einen Märchenerzähler erinnernde Sprache. Hier passt alles wirklich perfekt zusammen und entführen den Leser in die Welt von Arthie, Jin, Flick, Laith und Matteo.
Gekonnt verschafft sie die Bindung zwischen Leser und Protagonist durch die wechselnden perspektivischen Erzählungen aus ihrer Sicht und baut so auch einen kleinen zarten Hauch von Liebelei ein. Dies lässt die dunkle Vampir Welt im Mondlicht leuchten und lockert somit die spannende Geschichte leicht auf, ohne die Spannung der eigentlichen Geschichte nicht zu zerstören.



Worum es geht
Wir erfahren viel über Arthie, deren Heimat Ceylan von Ettenia erobert und zur Kolonie gemacht wurde. Sich nach dem Tod ihrer Eltern in Ettenia zusammen Jin das Teehaus „Spindrift“ aufbaut. Das „Spindrift“ ist ein besonderer Ort. Tagsüber Teehaus und bei Nacht ein Bluthaus für Vampire, aber auch gleichzeitig ein sicherer Ort für Waisen und Verstoßenen. Jeder in Ettenia weiß was sich Tag für Tag und Nacht für Nacht im „Spindrift“ vor sich geht, aber Beweise dafür gibt es keine. Dafür sorgen Arthie und Jin doch bei einer der zahllosen Razzien der gehörnten Garde im Auftrag des Widder, dem maskierten Monarchen.
Jedoch geht bei der letzten Razzia beinahe etwas schief und so einfach kommen sie nicht aus der Geschichte raus. Nur die Erfüllung eines schier unmöglichen Auftrag kann das „Spindrift“ und somit auch Arthie, Jin und all die Besucher retten. Sie soll ein Buch aus der von mächtigen Vampiren geschützten Unterwelt von Ettenia stehlen.

A Tempest of Tea – Ein Hauch von Tee und Blut konnte mich wirklich begeistern und in eine schier undenkbar ausgereifte Welt entführen. Ich bin schon sehr gespannt wie es im zweiten Teil der Dilogie weitergeht. Obwohl ich Farbschnitt-Bücher an sich wirklich schön finde, so bin ich doch froh dass diese Reihe ohne einen Farbschnitt auskommt und einfach nur mit der eigentlichen Geschichte punkten kann.

Bewertung vom 08.05.2024
Die Stimme der Kraken
Nayler, Ray

Die Stimme der Kraken


ausgezeichnet

Das Cover zeigt einen großen roten Kraken, der den Leser grimmig anschaut. Aber schaut er wirklich grimmig oder ist dies nur ein Gefühl, welches ich beim Anschauen des Covers hatte. Der dunkel violette Farbschnitt verleiht dem grünen Cover mit dem großen Kraken eine schier unendliche Tiefe. Jene Tiefe in der der Krake eigentlich lebt und seine Welt in der Tiefsee prägt. Für mich hat das Cover wirklich schon sehr viel sagend und auf seine Weise beeindruckend.

In Die Stimme der Kraken beschreibt der Autor Ray Nayler ein utopischer, wissenschaftlicher, dystopischer und an Sci-Fi erinnernder Öko-Thriller. Zwar nicht immer leicht verständlich, aber dafür gibt es dieses meisterlich eingebaute Buch im Buch und das selbst erfahren der Geschehnisse. Manchmal sind es viele Informationen, aber auch das Gefühl nicht ganz folgen zu können, nur um dann wieder plötzlich alles zu verstehen. Es ist diese Mischung die Die Stimme der Kraken so anders und besonders macht. Am Ende könnte man meinen, dass noch einiges fehlt. So ging es mir und auch einigen anderen Lesern in einer Gruppe zu dem Buch, denn wir alle hatten Redebedarf. Es besteht bei mir das Gefühl, dass eine Fortsetzung möglich sei. Aber auch einfach nur dass das Ende ohne Ende ist. Quasi in der Gedankenwelt der Leser weiter geht.

Das im Buch dargestellte Szenario mutet zuweilen beängstigend an und unweigerlich stellt man sich als Leser die Frage, Was wäre wenn es wirklich so wäre? Aber auch in wieweit geht der KI Einsatz und ist es wirklich möglich einen Androiden zu erschaffen? Können wir etwas von den Kraken lernen und wie können sie geschützt werden?
Andererseits bietet es auch sehr viel Hoffnung und Zuversicht. Denn so viel – wenn auch fiktives Wissen- wir beim Lesen über Kraken und Wissenschaft erfahren könnte doch schonend umgesetzt werden.

Alles in allem ist Die Stimme der Kraken ein sehr gelungener Öko-Thriller mit Ecken und Kanten aber auch mit einem Hauch von Hoffnung. Obwohl ich mich an manchen Stellen wirklich schwer tat, bin ich doch froh diesen Thriller gelesen zu haben. Eine ganz klare Leseempfehlung von mir.

Bewertung vom 07.05.2024
Die Blumentöchter Bd.1
Collins, Tessa

Die Blumentöchter Bd.1


ausgezeichnet

Das Cover von Die Blumentöchter ist ein Hingucker mit dem Blick auf eine Maya-Stätte umrandet von Dahlien und einem zarte blauen Schmetterling oben rechts. Die Erstauflage hat zudem einen wunderschönen Farbschnitt auf dem sich die Dahlien des Covers fortsetzen und ebenfalls der zart blaue Schmetterling zu sehen sind. Rein äußerlich sprüht das Buch vor Frühling und Sommer.

Raffiniert und einfühlsam erzählt die Autorin Tessa Collins die Geschichte der Blumentöchter, in diesem Band um genau zu sein die von Dalia. Neben Dalia lernen wir auch ihre große Familie kennen und kommen einem Familiengeheimnis auf die Spuren. Ihre Großmutter Rose und ihre Cousinen, die Gärtnerei ihrer Großeltern in Cornwall sind so liebevoll und detailreich, aber auch sehr emotional beschreibend fühlt sich der Leser sofort dort zu Hause. Nach dem Tod der Großmutter entdecken Dalia und ihr Cousinen unter anderem einen mysteriösen Brief. Dieser Brief könnte von Dalias unbekannten Vater führen. Welch eine tolle Entdeckung und dann der Entschluss von Dalia nach Mexiko zureisen um ihn zu suchen. So nachvollziehbar und empathisch beschrieben. Man fühlt sich wie Dalia und erlebt alles hautnah mit. Jede noch so kleine Gefühlsregung wird an den Leser übertragen. Besonders durch die Rückblenden erfahren wir so viel über Dalias Eltern und erleben so eine traumhafte Liebe.

Die Blumentöchter ist so ein wundervolles Buch, dass so voll mit Liebe ist und doch gleichzeitig so leicht wie wärmende Frühlingswinde. Ich bin schon so gespannt wie es im Herbst mit den Blumentöchtern weitergeht.

Bewertung vom 04.05.2024
Das Waldhaus
Webb, Liz

Das Waldhaus


ausgezeichnet

Das Cover von Das Waldhaus mit dem Eisengitter vor einem dunklen Wald, der kleine Nachtfalter in der unteren rechten Ecke und die gelben Quitten haben eine gewisse Sogwirkung. Der quittengelbe Farbschnitt ist nett und passend, aber meiner Meinung nach hätte das Buch diesen nicht wirklich gebraucht. Der Klappentext macht neugierig verrät aber nicht welch Spannung und Sog-Wirkung das Buch eigentlich hat. Durch den Schreibstil schafft die Autorin Liz Webb den Leser ab den ersten Seiten so sehr in das Buch zu ziehen, dass es schwer ist auch nur eine kleine Pause einzulegen. Irgendwie hatte ich bei jeder Lesepause das Gefühl, ja eigentlich die Angst, dass etwas in meiner Abwesenheit passieren könnte.

Alles beginnt mit Hannah am Krankenbett ihres Vater. Dieser ist von der Treppe gestürzt, hat Prostatakrebs und Demenz. Daher denkt ihr Vater dass sie nicht Hannah sondern ihre tote Mutter Jo ist. Sie sieht ihrer toten Mutter sehr ähnlich und ihr Vater bittet sie immer wieder um Verzeihung. Eine fatale Verwechselung wo ihre Mutter doch vor 23 Jahren tot im Wald hinterm Haus aufgefunden wurde und der Mörder niemals gefasst wurde. Zwar gab es Verdächtige aber niemals so verdächtig, dass es für eine Anklage oder Lösung des Mordfalles gereicht hätte.
Hannah versucht selbst durch Tricks und Nachforschungen herauszufinden was in jener Nacht passierte und dann sind da noch diese kleinen Veränderungen im Haus ihres Vaters. Wer betritt das Haus egal ob sie da ist oder nicht? Was sucht diese Person? Warum ist der Nachbar so sehr auf sie fixiert und ihr Bruder, ein mittlerweile erfolgreicher Schauspieler so fanatisch auf Abstand und das Beenden ihrer Nachforschungen?

Viele Fragen, die sich langsam lösen wie der Nebel am Morgen und doch schafft es die Autorin niemals die Spannung fallen zu lassen oder etwas offensichtlich erscheinen zu lassen. Die Spannung und die Auflösung wer nun der Täter oder war es doch eine Frau, was eigentlich laut Polizeibericht nicht möglich sein kann. Über die Auflösung war ich recht erstaunt, denn diese Person hatte ich niemals in Verdacht.