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Bewertungen

Insgesamt 54 Bewertungen
Bewertung vom 31.12.2021
Simsons Planken
Krüger, Bodo

Simsons Planken


ausgezeichnet

Ein berührendes Buch über die Besonderheiten einer Kindheit auf den Wasserstraßen Deutschlands

Bodo Krüger entstammt einer Familie mit langer Binnenschiffer-Tradition. Was für uns Landratten nach Freiheit, Unabhängigkeit und Abenteuer klingt, entpuppt sich in der Wirklichkeit als unstetes Leben voll harter Arbeit und Entbehrungen. Und auch die Schulbildung kommt zu kurz, wenn sich keines der Elternteile dahinterklemmt.
In vielen kleinen Begebenheiten und Erlebnissen lässt Bodo Krüger seine Kindheit auf dem „Bodo“ getauften Frachtkahn seines Vaters bild- und lebhaft wiederauferstehen. Er beschreibt ebenso die kleinen Fluchten, die seine Mutter und er sich gönnen (müssen), wobei beim Leser der Wunsch entsteht, sie hätte sich stattdessen lieber die Zeit genommen, ihren Sohn im Lesen und Schreiben zu unterrichten.
Bodo Krüger hat mit „Simsons Planken“ ein berührendes, ein aufwühlendes Buch geschrieben, das mich mit dem Gefühl zurückgelassen hat, für ihn war es eine Art Rettung, als sein Leben an Land begonnen hat.
Empfehlenswert für alle, die an Lebensgeschichten oder Schifffahrt interessiert sind und die sich nicht von einem harten Schicksal abschrecken lassen.

Bewertung vom 31.12.2021
Khendra - Eine Erzählung zwischen Himmel und Hölle
Snyder, Pete

Khendra - Eine Erzählung zwischen Himmel und Hölle


ausgezeichnet

Überraschend andere Sicht auf das Leben nach dem Tod

Peter, der Protagonist des Buches, stirbt unerwartet nach einem angemessen langen Leben und landet – ja, wo genau eigentlich? Nach Peters eigenem Verständnis befindet er sich in einer Art Zwischenwelt, in der er nach kurzer Zeit jedoch schreckliche Höllenqualen erleidet. Harter Tobak. Dann jedoch wird er von Khendra gerettet, die ihm eine Einführung in sein neues Leben und seine Möglichkeiten gibt und sein bisheriges Weltbild gehörig ins Wanken bringt.
Die beiden Teile unterscheiden sich sprachlich deutlich voneinander, sind aber durchgängig aus Peters Sicht geschrieben, wodurch man sich sehr gut in die Geschichte einfühlen kann (und bei den Höllenqualen schön mitleidet).
„Khendra“ von Pete Snyder ist ein ungewöhnliches Buch. Es ist aufwühlend, es ist teilweise hart zu lesen (inhaltlich, nicht sprachlich), aber es ist auch witzig, überraschend und amüsant. Auf jeden Fall ist es anders als erwartet!
Empfehlenswert für alle, die sich (mal wieder) mit der eigenen Sterblichkeit und dem Leben vor und nach dem Tod beschäftigen wollen. Mit einem Augenzwinkern natürlich.

Bewertung vom 13.12.2021
Flüsterwald - Durch das Portal der Zeit

Flüsterwald - Durch das Portal der Zeit


ausgezeichnet

Spannendes und humorvolles Abenteuer mit liebenswerten Protagonisten

Mittlerweile erleben Lukas und seine Freunde – Mitschülerin Elli, Elfe Felicitas mit Beschützerkatze Punchi und Menok Rani - ihr drittes Abenteuer im Flüsterwald. Diesmal begeben sie sich auf eine Zeitreise, um Zutaten zu sammeln, die zum Lösen eines alten Fluchs in der Jetzt-Zeit benötigt werden. Obwohl der erste Teil ihrer Mission relativ schnell erfolgreich erledigt ist, landen sie anschließend unbeabsichtigter Weise im Zeitalter des dunklen Magiers. Und damit fängt das Abenteuer erst richtig an... Lange geglaubte Gewissheiten werden im Laufe der Geschichte negiert, aber auch einige Ungewissheiten aus den vergangenen Geschichten aufgeklärt.
Gesprochen wird das Hörbuch von Timo Weisschnur, der allen Charakteren ausdrucksstark Leben verleiht. Ich konnte zu jeder Zeit sofort identifizieren, welcher Protagonist gerade spricht. Großes Lob, ich war begeistert. Anfangs fand ich das Sprechtempo etwas höher als üblich, aber daran habe ich mich schnell gewöhnt und dann ist es mir gar nicht mehr aufgefallen.
Es ist ein tolles Hörbuch zu einer spannenden, abenteuerlichen und trotzdem humorvollen Geschichte und ab ca. 8 Jahren uneingeschränkt empfehlenswert!

Bewertung vom 11.12.2021
Ein Hamster gegen Einsamkeit
Omlor, Dirk

Ein Hamster gegen Einsamkeit


ausgezeichnet

An seinem 40. Geburtstag zieht Dirk Omlor Bilanz: Seine langjährige Ehe ist vor zwei Jahren gescheitert, geblieben sind ihm die beiden Töchter. Dennoch ist er nicht unzufrieden mit seinem Leben – es fehlt nur die Frau fürs vollkommene Glück. Doch wo trifft man auf dem Dorf eine neue Partnerin? Vermutlich gar nicht, deswegen beschließt er, sein Glück über eine Partnerbörse im Internet zu versuchen...
In diesem Buch beschreibt Dirk Omlor auf sehr humorvolle, schonungslos ehrliche Weise seine Erlebnisse bei den Dates, die sich über die Partnerbörse ergeben haben. Ich musste oft darüber schmunzeln, was da alles passieren kann... Das Buch ist im Tagebuch-Stil in der Ich-Form geschrieben. Dabei wendet sich Dirk Omlor auch immer wieder direkt an den Leser. Es liest sich leicht und flüssig und ist im Nu verschlungen. Gut gefallen hat mir auch die alliterierte Damen-Aufstellung.
Für alle, die leichte Lektüre zum Schmunzeln und Abschalten suchen.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 11.12.2021
Rettet Dornpunzel!
Meier, Kännie

Rettet Dornpunzel!


sehr gut

Wer eilt zur Rettung Dornpunzels?
Während König Edhard das Königreich regiert, frönt Prinz Dimo lieber dem Partyleben und kümmert sich nicht um Regierungsgeschäfte. Als jedoch ein Hilferuf an König Edhard herangetragen wird, beschließt dieser, dass Dimo seinen Beutel packen und die entführte Prinzessin retten soll. Ausgerechnet! Obwohl Dimo wenig Erfahrung in Heldendingen hat, gelingt die Rettung ganz ordentlich. Prinzessin gerettet – Happy End? Weit gefehlt. Dann damit fangen die Probleme erst richtig an...
Wer hier ein klassisches Märchen erwartet, wird nicht fündig werden. Dafür hat Kännie Meier eine humorvolle Neuinterpretation der Heldenaufgabe geschaffen, die viele Elemente und Errungenschaften der Neuzeit ins Mittelalter adaptiert. Dabei jongliert Meier mit zahlreichen Wortneuschöpfungen und Wortspielen, die den Leser immer wieder zum Schmunzeln bringen. Die Wortspielereien fand ich super, allerdings sind mir persönlich manche Szenen in ihrer Gesamtheit sprachlich „zu gewollt witzig“ erschienen.
Die Charaktere sind vielschichtig ausgearbeitet, jeder Charakter hat bestimmte Eigenheiten, die immer wieder betont werden. Die Handlung beinhaltet diverse unerwartete Wendungen, spannend bis zum Schluss.
Ein kurzweiliges Lesevergnügen für alle, die Wortwitz mögen und gern mit untypischen Helden mitfiebern!

Bewertung vom 06.12.2021
Töchter der Hoffnung / Bodensee Saga Bd.1
Nikolai, Maria

Töchter der Hoffnung / Bodensee Saga Bd.1


ausgezeichnet

Maria Nikolai hat mit „Töchter der Hoffnung – Die Bodensee-Saga“ den gelungenen Auftakt zu einer neuen Familien-Trilogie verfasst. Die Geschichte spielt im wunderschönen Meersburg am Bodensee zum Ende des ersten Weltkrieges. Helena, die Hauptfigur, lebt mit ihrer Familie im Lindenhof. Obwohl das Geld äußerst knapp ist, träumt sie davon, den Gasthof zum Grandhotel umzubauen und das beste Hotel am Platz zu werden. Ob ihr das trotz der widrigen Umstände gelingen wird? Unterstützung erhält sie dabei von einem russischen Adligen, der im Lindenhof Unterkunft findet. Er und Helena nähern sich an und entdecken ein Familiengeheimnis, durch welches Helena in Gefahr gerät.
Das Buch beruht auf einer ausführlichen Recherche der Meersburger Touristik-Situation zu dieser Zeit und kombiniert Fiktion, Fakten und wahrhaftige historische Figuren zu einer sehr stimmigen Geschichte. Maria Nikolai schafft es, durch detailreiche Beschreibungen das Leben im Lindenhof und die Landschaft rund um Meersburg und den Bodensee lebendig werden zu lassen. Die Charaktere sind gefühlvoll und plastisch ausgearbeitet und laden dazu ein, sie zu mögen oder zu verachten.
Die Geschichte beginnt mit mehreren Handlungssträngen an verschiedenen Orten, die nach kurzer Zeit zusammengeführt werden. Immer wieder wartet das Buch mit unerwarteten Wendungen auf und hebt die Spannung auf Herzklopf-Niveau.
Uneingeschränkt empfehlenswertes Lesevergnügen für alle, die sich für historische Stoffe, zarte Liebesgeschichten und Landschaftsbeschreibungen begeistern.

Bewertung vom 04.12.2021
Kleine Klanggeschichten für die Krippe
Lambrecht, Michaela

Kleine Klanggeschichten für die Krippe


ausgezeichnet

Michaela Lambrecht hat in ihrem Buch „Kleine Klanggeschichten für die Krippe“ eine schöne Mischung mit musikalischen Beschäftigungsgeschichten für die ganz Kleinen zusammengestellt (0-3 Jahre). Diese werden hauptsächlich mit Orff-Instrumenten begleitet. Wer kleine Kinder hat, hat tatsächlich viele der Instrumente schon zu Hause, weil die Anfänger-Musiksets oft eine gute Mischung daraus sind. Wem diese Instrumente nicht mehr geläufig sind, der findet eine Aufstellung in Buch. Diese ist so aufbereitet, dass man sie leicht kopieren und Bildtafeln für die Kinder darauf herstellen kann. Toll!
Eingeleitet wird das Buch mit allgemeinen Hinweisen zur Durchführung, die den Einstieg auf jeden Fall erleichtern und einen Überblick geben. Anschließend wird jedes Instrument mit einer eigenen Geschichte eingeführt. Kennen die Kinder die Instrumente, kann man sie mischen. Dazu gibt es nach verschiedenen thematischen Bereichen geordnet sehr viele unterschiedliche Geschichten, die mit den Kindern durchgeführt werden können. Unterstützt werden die einzelnen Geschichten oft noch mit Hintergrundwissen oder Praxistipps. Ebenfalls toll!
Uns hat das Buch sehr gut gefallen. Musik ist ja etwas, was die allermeisten Kinder lieben, und „Lärm“ unter Anleitung machen dürfen – wer mag das nicht?! Da lassen sich auch ältere Kinder gern noch motivieren, auch wenn sie hier nicht die Hauptzielgruppe sind.
Was wir sehr schade fanden, war, dass es nur sehr wenige Geschichten in Reimform gab, denn diese waren hier eindeutig der Renner. Reime lassen sich nun mal viel leichter merken und die Kinder können schneller mitsprechen. Vielleicht könnte man da einige Geschichten nochmal überarbeiten... Aber bis auf diesen Kritikpunkt ist es ein sehr gelungenes Buch.

Bewertung vom 03.12.2021
Mord am Watzmann
Leibrock, Felix

Mord am Watzmann


sehr gut

Das Lübecker Ehepaar Wineke verbringt einige Tage im Berchtesgadener Land, wo sie anlässlich ihrer Silberhochzeit den Watzmann überqueren möchten. Bei dieser Überquerung stürzen sie ab. War es ein Unfall oder vielleicht sogar Mord?
Kommissar Perlinger lässt sein Bauchgefühl nicht los und er ermittelt weiter, auf eigene Faust.
Schnell merkt man: Verdächtig ist jeder.
Die Spannung steigt schnell und der Autor schafft es wirklich, den Spannungsbogen bis zum Ende zu halten. Der leichte Schreibstil liest sich gut und flüssig. Die einzelnen Charaktere werden gut beschrieben.
Am Ende wird man über den Ausgang überrascht sein. Es kommt garantiert anders als man es vielleicht selbst kombiniert hat.

Ich kann das Buch nur weiterempfehlen. Ich gebe dem Buch 4,5 Sterne.

Bewertung vom 28.11.2021
Hab Mut, kleiner Drache Tarakona
Gruber, Irina

Hab Mut, kleiner Drache Tarakona


sehr gut

Bedauerlicherweise muss die Drachenmama noch Feuerholz besorgen, deswegen muss der kleine Drache Tarakona allein ins Bett gehen. Er fürchtet sich, weil er nicht einschätzen kann, was in der Dunkelheit lauert.
Dieses wunderbar illustriert Buch lädt Kinder ab ca. 2 Jahren dazu ein, Tarakona dabei zu helfen, seine Ängste zu überwinden. Es ist in Reimform geschrieben, dadurch sehr eingängig und gut vorzulesen, und die Aussage, mit der sich Tarakona selbst Mut zuspricht, wiederholt sich regelmäßig. Dadurch werden die Kleinen animiert, den Spruch schon nach kurzer Zeit mitzusprechen. Die ängstigenden Schatten entpuppen sich auch alle als freundliche Waldbewohner. Am Ende gibt es noch eine Wendung zum Schmunzeln.
Ich denke, durch die Wiederholung der Mutmach-Aussage, die die Kinder zum Mitrufen animiert, könnte ihnen eine Möglichkeit an die Hand gegeben werden, sich selbst Mut zuzusprechen. Es ist eine schöne Geschichte mit kurzen, kindgerechten Reimen und ausdrucksstarken Illustrationen, die zum Vorlesen einlädt.

Bewertung vom 21.11.2021
Ein Wombat im Schnee. Adventsgeschichte zum Vorlesen in 24 Kapiteln
Baier, Hiltrud

Ein Wombat im Schnee. Adventsgeschichte zum Vorlesen in 24 Kapiteln


ausgezeichnet

Dem kleinen Wombat Wombi ist furchtbar heiß in seiner Höhle in Australien. Leider kann seine Mama da vor Ort nicht viel ändern, also beschließt Wombi nach Lektüre seines Kinderbuches, sich auf die Suche nach Schnee zu begeben. Und wenn er schon dabei ist, möchte er gleich noch Rentiere und den Weihnachtsmann treffen, der in Finnland wohnen soll. Kurzerhand packt Wombi seinen Rucksack, hinterlässt seiner Mama eine Nachricht (supersüß, wie er ihr in bildhafter Sprache zu verstehen geben will, dass sie nicht traurig sein soll) und läuft los...
Uns hat dieses Buch sehr sehr gut gefallen! Wombi ist ein sympathischer kleiner Kerl, der so manches Abenteuer erlebt und sich auch von den größeren Tieren nicht unterkriegen lässt. Dennoch geschieht nichts Nervenaufreibendes, sodass die Geschichte auch schon gut für Vierjährige geeignet ist. Die Kapitel haben eine angenehme Länge als Lektüre vor dem Schlafengehen. Jedes Kapitel beginnt mit einer süßen Illustration, die immer wieder zum Betrachten einladen.
Wombis Geschichte ist ein wundervolles und witziges Abenteuer für die Adventszeit. Es lädt ein, jeden Tag ein Stückchen mehr zu erfahren. Wobei es aber auch nicht schlimm ist, gleich mehrere Kapitel auf einmal zu lesen. Es reicht dann halt nur nicht bis Weihnachten...