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Benutzername: 
Ramona Nemec
Wohnort: 
Hamburg

Bewertungen

Insgesamt 124 Bewertungen
Bewertung vom 23.01.2023
Zimmer gesucht, Liebe gefunden
Brinkmann, Caroline

Zimmer gesucht, Liebe gefunden


sehr gut

Ich bin ohne größere Erwartungen an Zimmer gesucht, Liebe gefunden von Caroline Brinkmann herangegangen, da das mein zweites Buch der Autorin war. Dass ich schon mal eine Geschichte von ihr gelesen habe, ist aber schon einige Jahre her und hatte ich so deutlich gar nicht mehr auf dem Schirm.

Tatsächlich war ich aber im Nachhinein doch ein wenig erstaunt, denn dieses Buch erinnerte mich an das Einhorn, was ich 2017 von Caroline Brinkmann gelesen habe. Ich muss aber sagen, dass ich eine deutliche Entwicklung erkennen konnte und sich die Geschichte auch nur noch in entfernten Grundstrukturen ähnelt.

Die Geschichte rund um Emma, Dirk, Pepper, Rick und all die anderen Figuren ist sehr unterhaltsam. Teilweise sind die Figuren etwas überzeichnet, hatte ich den Eindruck, aber irgendwie hat das auch zur gesamten Stimmung des Buches gepasst. Ich habe häufig gelacht und viel geschmunzelt.

Emma hat eine recht naive und manchmal etwas dramatische Art und ich war erleichtert, dass sie mit der Zeit auch eine kleine Entwicklung erlebt und Entscheidungen mal etwas klarer vor sich sieht.

Der Schreibstil von Caroline Brinkmann hat mich mitgerissen und durch die Geschichte getragen. Ich habe die Seiten förmlich inhaliert und innerhalb weniger Stunden war es schon vorbei. Dabei hatte ich mich gerade so gemütlich angekommen gefühlt.

Zimmer gesucht, Liebe gefunden von Caroline Brinkmann ist sehr humorvoll, voller Emotionen und natürlich kommt auch die Liebe nicht zu kurz. Nicht unbedingt die Liebe, wo schon beim ersten Blick alles funkelt, strahlt und mit Leuchtreklame anzeigt, dass es funkt. Sondern Liebe, die sich stetig entwickelt und dann immer liebevoller und stetiger entflammt.

Bewertung vom 16.01.2023
Counting Rainbows / Queens University Bd.2
Bähr, Emily

Counting Rainbows / Queens University Bd.2


sehr gut

Nachdem mich Catching Stardust von Emily Bähr, das erste Buch, was ich von der Autorin gelesen habe, so überzeugt hat, habe ich mich riesig auf die nächste Geschichte von ihr gefreut. So war klar, dass ich Counting Rainbows lesen möchte, bevor ich mich überhaupt näher mit dem Buch beschäftigt habe.

Was mir an David und Cameron sofort gefallen hat, war die Natürlichkeit. Beide sehen einander natürlich durch die rosarote Brille, aber sie sind dennoch so schön bodenständig. Das mag langweilig klingen, aber ist richtig süß. Man kann sich mit ihnen anfreunden, weil sie nicht so abgehoben wirken.

David ist ein Nerd und hat seine Identität gefunden. Er mag sich, er steht zu sich, aber natürlich blitzen manchmal kleine Unsicherheiten durch. Ganz anders so Cameron, der nach außen hin ganz stark und unantastbar wirkt, aber eigentlich voller Unsicherheiten steckt. Dieser Konflikt zwischen dem Inneren und dem Äußeren ist sehr greifbar und ich fühlte total mit.

Einzig Camerons Zweifel zogen sich für meinen Geschmack am Ende etwas zu lang hin. Er hat verschiedene Steine in seinem Weg, mit denen er hadert und ohne Hilfe kann er gefühlt nicht klar sehen. Da hätte ich mir mehr Engagement zu einer eigens ausgelösten Entwicklung gewünscht. Dadurch fehlte mir ein wenig die Tiefe, die ich bei Catching Stardust so geliebt habe.

Nichtsdestotrotz bin ich durch die Seiten geflogen. Einerseits wollte ich unbedingt wissen, wie Counting Rainbows endet und andererseits wollte ich einfach nicht, DASS es endet. Ein Konflikt, der total unlogisch ist, aber hier sehr real war. Counting Rainbows von Emily Bähr ist eine süße Geschichte, die vom Weg zu sich selbst erzählt und die ich sehr gerne gelesen habe. Und die ich euch auch sehr gerne ans Herz lege!

Bewertung vom 09.01.2023
Das Leuchten vergangener Sterne
Fischer, Rena

Das Leuchten vergangener Sterne


sehr gut

Auf Das Leuchten vergangener Sterne von Rena Fischer habe ich mich schon gefreut, bevor es offiziell angekündigt war. Deshalb war es so schön, das Buch endlich in der Hand halten und lesen zu können!

Rena Fischer hat Andalusien als Setting ihres neuen Buches gewählt. Und ich glaube, nicht nur ich musste mich beim Lesen einfach verlieben. Ich denke, das wird euch ähnlich gehen. Die Autorin hat mit so einer Liebe zum Detail die kleinen und die großen Highlights beschrieben – es war eine absolut üppige Lesefreude! Ich hatte Bilder vor Augen und beständig das Gefühl, ich wäre mit Nina unterwegs auf Entdeckungsreise.

Genau wie Nina hatte ich bisher auch keine großen Einblicke in die Archäologie. Allerdings hat Rena Fischer mich durch Tarans Augen einen so leidenschaftlichen Blick auf die Marterie werfen lassen, dass sie definitiv mein Interesse wecken konnte. Ich merkte mehrfach beim Lesen, dass Rena Fischer hier keine halben Sachen schreibt, sondern wieder viel Zeit in die Recherche investiert hat. Sie beschreibt die Archäologie sehr detailliert und wirklich alles andere als oberflächlich. Das aber aus so einer begeisterten Perspektive, dass ich mich immer abgeholt fühlte.

Die Charaktere im Buch sind alle recht unterschiedlich und haben ihre Ecken und Kanten. Die Autorin hat sich viel Zeit genommen, nicht nur Nina, Taran und Orlando auszuarbeiten, sondern auch den Nebenfiguren ein Gesicht und Wärme zu geben.

Vom Erzähltempo gab es mir persönlich einige Momente, die sich etwas zu lang hingezogen haben. Zum Ende hin wird es dann sehr temporeich. Zur Seite legen wollte ich das Buch aber an keiner Stelle. Gerade die erste Hälfte braucht ein bisschen, um in Schwung zu kommen. Dafür wartet die zweite Hälfte der Geschichte dann mit dramatischen Entwicklungen auf.

Insgesamt hat Das Leuchten vergangener Sterne von Rena Fischer mich mit viel Liebe zum Detail bestens unterhalten und mir ordentlich Fernweh beschert. Eine empfehlenswerte und zuweilen dramatische (Liebes-)Geschichte, bei der mich auch die umfangreichen Detailrecherchen sehr überzeugt haben.

Bewertung vom 03.01.2023
Mit jeder meiner Fasern / Shape of Love Bd.1
Neumeier, Marina

Mit jeder meiner Fasern / Shape of Love Bd.1


ausgezeichnet

Mit Shape of Love von Marina Neumeier ist ein New Adult Liebesroman erschienen, der schon früh meine Aufmerksamkeit auf sich gezogen hat. Es war eine Mischung aus Cover und Kurzbeschreibung, die mich neugierig gemacht hat.

Marina Neumeier lässt uns gemeinsam mit ihrer Protagonistin Cleo nach Venedig reisen. Das war für mich persönlich sehr spannend, weil ich dort noch nie war, aber gerne mal hinreisen würde. Die Autorin hat die Stadt, die kleinen Restaurants, die Gerüche und all die verschiedenen Eindrücke aber so lebendig geschildert, dass es sich für mich anfühlte, als würde ich neben Cleo auf Entdeckungsreise gehen. Das lebendige Setting hat mich so begeistert, dass meine Reiselust jetzt noch größer ist. Da hat man gemerkt, dass die Autorin wahrscheinlich selbst auch sehr fasziniert von Venedig ist.

Cleo und Alessandro sind zwei faszinierende Protagonisten. Sie sind auf den ersten Blick recht unterschiedlich und haben dann doch mehr gemeinsam, als zuerst gedacht. Der Umgang mit dem eigenen Körper steht als Thema sehr stark im Vordergrund des Buches.

Und ich finde das so wichtig! Denn die Autorin hat es aus zwei verschiedenen Perspektiven beleuchtet und ist nicht mit der moralischen Keule herumgelaufen und hat mir als Leserin irgendeine Art von Meinung aufgedrückt. Ihr ist eine sehr behutsame Art gelungen, Körper und ihre unterschiedliche Bedeutung für verschiedene Menschen zu thematisieren.

Aber nicht nur das hat mir bei Shape of Love gut gefallen. Es war die gesamte Slow Burning Romance zwischen Cleo und Alessandro. Er ist kein Arsch und sie nicht einfach nur ein Mauerblümchen. Die Entwicklung beider Figuren habe ich so gerne verfolgt. Unabhängig voneinander, aber auch miteinander.

Die Liebe zur Mode von Cleo spürt man ebenfalls durch die Seiten hindurch und ich habe SO Lust, jetzt von ihr auch ein Kleid entworfen zu bekommen! Ihre Zielstrebigkeit und ihr Wille, sich für ihre Träume einzusetzen haben mich sehr begeistert.

Shape of Love von Marina Neumeier ist menschlich, emotional, berührend, wichtig und hat mich überzeugt! Sucht ihr nach einer Slow Burning New Adult Romance? Dann schnappt euch dieses Buch. Ihr werdet bestimmt nicht enttäuscht werden.

Bewertung vom 08.11.2022
Die Assistentin
Andrews, Alexandra

Die Assistentin


sehr gut

Als ich die Kurzbeschreibung vom Thriller Die Assistentin von Alexandra Andrews gelesen hatte, da wusste ich, das ist ein Buch nach meinem Geschmack. Das klang auf jeden Fall sehr vielversprechend.

Der Einstieg rund um Florence ist gar nicht so angenehm, denn die Protagonistin ist definitiv kein Feel-Good-Charakter. Sie ist von der Autorin auf jeden Fall nicht dahingehend geschrieben worden, dass man sie ins Herz schließt. Auch mal eine interessante Herangehensweise. Aber so lernt man Florence recht gut kennen und fiebert irgendwann auch mit ihr mit. Auch wenn doch so einige Gedanken und Handlungen von ihr sich unangenehm anfühlten. Einfach, weil ich mich so gar nicht damit identifizieren konnte.

Das erste Drittel ist fast schon eher ruhig, ehe Maud Dixon dann so richtig auf der Bildfläche erscheint. Die neue Figur verändert die Dynamik der Geschichte spürbar und ab der Hälfte flog ich dann nur so durch die Seiten. Alexandra Andrews hat in Die Assistentin so einige Twists eingebaut, die ich nicht habe kommen sehen. Wirklich spannend und vor allem auch überraschend. Dann erschloss sich mir auch, warum der Anfang so ist, wie er ist. So kann man nun nämlich die handelnden Personen und ihre Entscheidungen viel besser nachvollziehen, als wenn gleich alles mit viel Tempo gestartet wäre.

Ich möchte euch nicht spoilern, deshalb bleibe ich so wage. Und ihr müsst dieses Buch als Fan von spannenden Büchern auf jeden Fall selbst lesen. Da will ich niemandem den Lesespaß verderben.

Wie gesagt, zu Beginn wirkte die Geschichte noch etwas fade, aber das hat sich ab der Mitte SO gewandelt. Und selbst wenn ihr mit den Protagonistinnen fremdelt, das ist ok. Man muss nicht zu jeder Figur in jedem Buch eine innige Beziehung aufbauen. Bleibt dran! Mir hat Die Assistentin von Alexandra Andrews richtig gut gefallen. Das ist auf jeden Fall ein Thriller, der mir noch länger im Gedächtnis bleiben wird.

Bewertung vom 01.11.2022
The Feeling Of Forever / St. Clair Campus Bd.3
Kazi, Yvy

The Feeling Of Forever / St. Clair Campus Bd.3


sehr gut

Kürzlich habe ich The Feeling Of Forever von Yvy Kazi gelesen. Das ist der dritte Band ihrer Trilogie rund um Football. Ja, das ist etwas verkürzt, aber das ist so mein Grund, warum ich diese Bücher sehr neugierig erwartet habe. Und was soll ich sagen? Ich habe komplett den zweiten Teil unterschlagen! Ja, ich bin ehrlich: Ich habe den ersten Band The Dream Of Us und jetzt den dritten Band gelesen und Nummer zwei ist bei mir total durchgerutscht. Peinlich, peinlich, aber das wollte ich zumindest zu Beginn einmal sagen, damit ihr eventuell Bescheid wisst, solltet ihr bei meiner Meinung Aspekte bemerken, woraus sich schließen lässt, dass mir eine Info fehlt.

Die Beziehung und vor allem die Anziehung zwischen Penelope und Cam ist von der ersten Seite an sehr leidenschaftlich. Penny ist eine erstaunliche junge Frau. Sie hat es tatsächlich nicht leicht. Ihre Eltern haben zwar Geld wie Heu, aber deren Erwartungen an ihre Tochter sind auch unendlich hoch. Im Gegenzug haben sie leider nichts zu geben. Vor allem keine Zuneigung, oder Wertschätzung. Da ist es doch sehr beeindruckend, mit wie viel Empathie Penny dennoch durchs Leben geht. Wie viel Wärme sie in sich trägt, obwohl ihr das nie vorgelebt wurde. Und nicht dass ihr denkt, die Autorin hat hier einfach nur ein weiteres “armes, reiches Mädchen” erschaffen, was beizeiten vom armen Prinzen gerettet werden muss. Penny kann sehr gut auf sich selbst aufpassen und auf eigenen Beinen stehen. Ich habe komplett mit ihr mitgefühlt, obwohl ihre Lebensrealität als junge Erwachsene sich doch sehr von meiner eigenen unterscheidet.

Cam ist ein junger Vater, der zwar sehr viel Liebe für seine Tochter zu geben hat, aber viel zu wenig für sich einsteht. Aber zum Glück lernen Cam und Penny sich kennen, sodass sie sich mit all ihren Stärken und Schwächen gegenseitig herausfordern können. Und es ist eine sehr explosive Herausforderung. Eine Herausforderung, der sie tatsächlich auch mit viel Kommunikation begegnen, was ich sehr erfrischend fand. So wurden Probleme größtenteils gar nicht erst riesig aufgebauscht, weil die Leute einfach mal drüber gesprochen haben.

Yvy Kazi hat in The Feeling Of Forever doch etwas erwachsenere Figuren geschaffen, so ist jedenfalls mein Eindruck, als das noch in The Dream Of Us der Fall war. Das fand ich sehr erfrischend und vor allem authentisch, denn die Protagonisten stehen einfach schon an relativ fortgeschrittenen Punkten im Leben. Natürlich gabs auch hier zum Finale noch mal etwas Drama, was dann doch recht schnell abgehandelt wurde. Da hätte ich mir noch einige Seiten mehr gewünscht, nachdem die Autorin sonst auch eher eine ausführlichere Erzählerin ist.

Ich muss sagen, für mich war zwischen Band eins und drei auf jeden Fall eine positive und erwachsene Entwicklung zu erkennen. Band zwei muss ich schnellstmöglich noch nachholen, damit ich dann die Trilogie im Gesamtpaket auch beurteilen kann.

Ich hatte auf jeden Fall sehr unterhaltsame Lesestunden mit The Feeling Of Forever von Yvy Kazi und ich danke ihr noch immer von Herzen dafür, dass sie die Footballspieler in den Mittelpunkt von insgesamt drei Büchern gerückt hat.

Bewertung vom 24.10.2022
Nothing Left for Us (deutsche Ausgabe von Radio Silence)
Oseman, Alice

Nothing Left for Us (deutsche Ausgabe von Radio Silence)


gut

Nachdem Loveless von Alice Oseman eines meiner Halbjahreshighlights 2022 geworden ist, war ich natürlich sofort neugierig, als mir ihr neues Buch Nothing Left for Us aufgefallen ist. Der Stil vom Cover ist wieder ähnlich und ich mag die Gestaltung sehr gerne.

Den Beginn der Freundschaft zwischen Frances und Aled mochte ich sehr. Es begegnen sich zwei junge Menschen, die für ihre Umgebung gewisse Rollen spielen, wo sich aber bisher kaum jemand die Mühe gemacht hat, einen Blick hinter die Fassade zu werfen. Auch ihre Verbundenheit über den Podcast ist etwas, was von Alice Oseman sehr detailliert ausgearbeitet wurde.

Dann zerfaserte es aber teilweise zu sehr. Kommunikation ist für die Protagonisten nicht die größte Sache, das ist absolut nachvollziehbar, aber ich muss leider sagen, für mich stimmte das Tempo an einigen Stellen nicht. Mal dreht sich die Handlung im Kreis, tritt auf der Stelle, oder dann geht alles wieder unglaublich schnell.

Nothing Left for Us konnte nicht diesen Lesefluss in mir auslösen, wie ich das bei Loveless erlebt habe. Gerade zum Schluss sammelten sich mehr und mehr Themen, die aber teils auch nicht wirklich zu Ende erzählt wurden. Da blieb mir zu viel offen.

Diese neue Geschichte von Alice Oseman hat auf jeden Fall ihre Ecken und Kanten. Sie ist anders, aber tiefgründig und konnte mich dennoch nicht durchgehend erreichen. Nothing Left for Us hat mich mit dem Lebensgefühl leider nicht vollständig erreicht, was ich sehr schade finde. Dennoch werde ich Alice Oseman im Auge behalten und freue mich auf weitere Bücher.

Bewertung vom 18.10.2022
Double Booked - Wenn die Liebe zweimal kommt
Lindon, Lily

Double Booked - Wenn die Liebe zweimal kommt


sehr gut

Auf Double Booked. Wenn die Liebe zweimal kommt von Lily Lindon bin ich durch das farbintensive Cover aufmerksam geworden. Und dann hat mich die Kurzbeschreibung neugierig gemacht.

Tatsächlich hat die Geschichte mich positiv überrascht. Georgina ist etwa in meinem Alter. Sie lebt in einer reibungslosen Langzeitbeziehung und alles ist sehr durchorganisiert. Bis plötzlich alles infrage gestellt wird, was sie über sich weiß und sie muss den Mut aufbringen, mehr über sich herauszufinden. Sich ganz neu kennenzulernen. Damit konnte ich mich sehr gut identifizieren, denn mit Mitte 20 ist man einfach noch nicht “fertig”. Man verändert sich noch immer und alles ist möglich. Es war schön, mal eine Geschichte zu lesen, die solch eine Entwicklung beleuchtet.

Georgina ist einerseits sehr brav, organisiert und hetero. Andererseits ist George sexy, neugierig und eben nicht hetero. Diese beiden Seiten in sich zu vereinen, das will der Protagonistin nicht so recht gelingen, weil sie es noch dazu allen Personen in ihrem alten und auch ihrem neuen Umfeld recht machen will. Ein Spagat, bei dem irgendwann irgendetwas, oder irgendwer zu kurz kommt. Aber genau diese innere Zerrissenheit hat die Autorin für mich sehr authentisch und fühlbar eingefangen.

Ich will absolut nicht spoilern, aber ich muss einfach sagen, dass ich das Ende von Double Booked. Wenn die Liebe zweimal kommt absolut gelungen finde. Wenn ihr das Buch gelesen habt, dann werdet ihr wissen, was ich meine. Es ging mir zwar doch einen Tick zu schnell und hätte etwas mehr auserzählt werden können, aber es war ein schöner Abschluss.

Teilweise hatte die Geschichte ein paar Längen, wo die Protagonistin sich sehr stark im Kreis gedreht hat. Aber dennoch habe ich nie das Interesse an der Handlung verloren und wollte immer wissen, wie es denn nun weitergeht.

Double Booked. Wenn die Liebe zweimal kommt von Lily Lindon ist bunt, queer, laut und absolut lebensbejahend. Es ist die Erinnerung, dass Menschen sich stetig verändern, dass nichts, was man über sich zu wissen glaubt, in Stein gemeißelt ist. Und dass das ok ist. Dass es komplett in Ordnung ist, sich immer wieder neu zu entdecken und sich selbst neu kennenzulernen. Auf jeden Fall eine interessante Geschichte mit einem spannenden Ansatz, die ich euch empfehlen kann!

Bewertung vom 31.08.2022
Nebelschimmer
Omah, Anya

Nebelschimmer


ausgezeichnet

Nebelschimmer von Anya Omah habe ich nach Regenglanz sehr sehnsüchtig erwartet. Und dann musste ich es nach dem Lesen erst mal sacken lassen, weil ich nicht das Gefühl hatte, der Geschichte mit Worten gerecht werden zu können. Aber ich möchte es hiermit versuchen.

Die Lesezeit mit Nebelschimmer war unglaublich intensiv. Anya Omah hat mich durch eine Achterbahn an Gefühlen geschickt. Ich bin förmlich durch die Seiten geflogen und einerseits wollte ich wissen, wie es weitergeht und andererseits nicht, dass es irgendwann endet. Sie hat ich gerührt, nachdenklich und glücklich gemacht und aufgewühlt.

Ich habe mich in den ersten Kapiteln in Calla und Jasper verliebt und bin sehr dankbar, dass und vor allem WIE die Autorin ihre Geschichte erzählt hat.

Ich kann Callas Perspektive nicht ansatzweise nachempfinden, denn die Protagonistin ist Schwarz. Aber ich habe großen Respekt vor all diesen Gefühlen, in die sich die Autorin (wieder) hineinversetzt hat. Diese Verletzlichkeit so offen zu zeigen stelle ich mir wahrlich nicht leicht vor. Andererseits kommt Calla mit einer so großen Portion Ehrlichkeit, Hoffnung und Zuversicht des Weges, das fand ich einfach nur schön.

Jasper ist ein sehr sympathischer Bookboyfriend. Liebenswert und ehrlich und einfach kein bisschen toxisch. Natürlich steht er sich auch mal selbst im Weg, aber wer tut das nicht?

Nebelschimmer von Anya Omah ist eine wunderschöne Geschichte und ich habe noch immer das Gefühl, ihr mit meinen Worten nicht gerecht werden zu können. Ach und liebe Leser*innen, wenn ihr sonst eher über das Nachwort in Büchern hinwegblättert: Bitte macht das hier nicht. Lest es, denn es ist so wichtig und eine sehr gute Ergänzung des Buches. Das hat mich noch mal mehr schlucken lassen.

Nicht unerwähnt möchte ich übrigens auch das wunderschöne Cover lassen! Es passt so gut zum ersten Band und überhaupt zur ganzen Geschichte. Sämtliche kleinen Bedeutungen von allen Details erschließen sich während des Lesens so nach und nach und ich habe es sehr geliebt.

Bewertung vom 24.08.2022
Ein Liebesroman ist nicht genug / The Secret Book Club Bd.4
Adams, Lyssa Kay

Ein Liebesroman ist nicht genug / The Secret Book Club Bd.4


ausgezeichnet

Nachdem ich durch die vorigen drei Bände eine begeisterte Leserin von The Secret Book Club geworden bin, durfte natürlich auch Vlads Geschichte in meinem Regal nicht fehlen. Ich bin sehr froh, dass Lyssa Kay Adams sich noch entschieden hat, seine Story auch zu erzählen.

Vlad blieb in den vorigen drei Bänden recht flach. Er war ein eher stereotyper Charakter, der mal für ein paar Lacher sorgte. Tiefe war bei ihm leider Fehlanzeige. Deshalb hatte ich auch gar keine Erwartungen an ihn vor unserem Kennenlernen. Ich war schlichtweg neugierig, was die Autorin sich wohl für ihn überlegt hat.

Deshalb hat mich The Secret Book Club. Ein Liebesroman ist nicht genug komplett überrascht. Ich habe nämlich einen ganz wunderbaren und vielschichtigen Mann kennenlernen dürfen. Es ist quasi ein Unterschied wie Tag und Nacht. Kein Vergleich zur Darstellung von Vlad in den ersten drei Bänden!

Die Chemie zwischen Vlad und Elena traut sich erst nur ganz vorsichtig zwischen den Zeilen hervor. Beide sind ganz schöne Sturköpfe… Ohne, dass ihnen zwischendurch mal jemand die Meinung sagen würde, bekämen sie ihr Liebesleben kaum auf die Reihe! Aber es war schön zu lesen, dass beide sich entwickeln, langsam Vertrauen aufbauen und dadurch auch endlich Gefühle zulassen können.

Aber in jedem guten Liebesroman gibt es natürlich so einige Hürden zu überwinden. Wie sollte es auch anders sein. Ich muss aber echt sagen, dass Lyssa Kay Adams mich mit The Secret Book Club. Ein Liebesroman ist nicht genug wirklich überrascht hat. Sie hat einem komplett flachen Charakter ein ganzes Universum an Leben eingehaucht. Sehr schön zu verfolgen, wie Vlad sich entfalten und zu einer vielschichten Persönlichkeit reifen durfte, die den Book Club ganz wunderbar ergänzt. Von mir eine dicke Leseempfehlung für alle leidenschaftlichen Leser*innen von Liebesromanen!