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Mareike91

Bewertungen

Insgesamt 200 Bewertungen
Bewertung vom 04.09.2023
Ria Regenbogen und die Wolkenmagie / Ria Regenbogen Bd.2
Anderson, Laura Ellen

Ria Regenbogen und die Wolkenmagie / Ria Regenbogen Bd.2


ausgezeichnet

Inhalt:
Nachdem die 10jährige Ria, die über den Wolken in den Wetterlanden lebt, die Regenbogenmagie erhalten hat, ist nichts mehr wie zuvor. Doch einige andere Bewohner der Wetterlande misstrauen Ria und ihren Absichten, zudem muss Ria erst einmal lernen, mit ihren neuen Kräften umzugehen. Doch dazu bleibt kaum Zeit – denn immer mehr Wolkenwesen scheinen sich plötzlich im wahrsten Sinne des Wortes in Luft aufzulösen. Können Ria und ihre Freunde herausfinden, was dahintersteckt und es stoppen, bevor die ganzen Wetterlande, die auf Wolkenmagie gebaut ist, zerstört werden?

Meine Meinung:
Nachdem mir bereits der erste Band der Reihe sehr gut gefallen hat, war ich sehr gespannt, wie es Ria und ihren Freunden dieses Mal ergehen wird. Das Cover ist erneut ein absoluter, farbenfroher Hingucker und macht auf Anhieb neugierig. Da die Handlung des Buches auf der des Vorgängerbands aufbaut und sich die Charaktere weiterentwickeln, empfiehlt es sich, die Bücher chronologisch zu lesen. Nichtsdestotrotz ist „Ria Regenbogen und die Wolkenmagie“ auch ohne Vorwissen lesbar.

Der Schreibstil ist angenehm zu lesen und – entsprechend der Zielgruppe des Buches – auch für jüngere Leser geeignet. Mit vielen Wortwitz und Humor gespickt hält das Buch zudem auch dieses Mal wieder auf beinahe jeder Seite etwas zum Schmunzeln für den Leser bereit. Die Länge der Kapitel hat mir gut gefallen, ebenso wie die sehr hübschen Illustrationen, die den Inhalt des Buches unterstreichen.

Die Charaktere des Buches, insbesondere natürlich Ria und ihre Freunde, sind mir bereits im ersten Band der Reihe ans Herz gewachsen, weswegen ich mich sehr auf ein Wiedersehen mit ihnen gefreut habe. Ria ist ein herzensgutes Mädchen, aber sie weiß noch nicht richtig mit ihrer neu gewonnenen Magie umzugehen, weswegen ab und zu mal etwas daneben geht. Ihre Freunde halten aber immer zu ihr – sei es ihr immer mal wieder spontan explodierender Wolkenkater Nim, der schlaue Minus Permafrost, die etwas schräge Nasstasja Niederschlag oder aber die total verwandelte LaVa. So verschieden sie auch sind, zusammen sind sie ein unschlagbares Team, was sie auch dieses Mal wieder unter Beweis stellen.

Der Geschichte des Buches ist spannend und fantasievoll. Tiefgründige und traurige Themen werden genauso angesprochen wie es immer mal wieder lustige und unterhaltsame Szene gibt. Dadurch bleibt die Geschichte abwechslungsreich und ausgewogen. Auch wenn der aufmerksame Leser sich schon bald denken kann, woraus es hinausläuft, bleibt das Buch dennoch spannend. Das Ende hält dann doch nochmal die eine oder andere Überraschung bereit und hat mir insgesamt gut gefallen.

Fazit:
Unterhaltsamer und fantasievoller zweiter Band der Wettermagie-Reihe um Ria und ihre Freunde, der sowohl große als auch kleine Leser zu begeistern vermag.

Bewertung vom 28.08.2023
Der Fluch der magischen Pfote / Cosmo Zauberkater Bd. 1
Rosslow, Barbara

Der Fluch der magischen Pfote / Cosmo Zauberkater Bd. 1


ausgezeichnet

Inhalt:
Straßenkater Cosmo wird auserwählt, Tiergefährte eines Zauberkindes zu werden. Dazu soll er an der Zauberschule von Wickfield ausgebildet und einem Zauberkind zugelost zu werden. Leider läuft dort nicht alles nach Plan - im Gegenteil. Als er dann auch noch herausfindet, dass er selbst über Zauberkräfte verfügt, spitzt sich die Lage zu. Denn dunkle Magier werden auf sein verbotenes Talent aufmerksam.

Meine Meinung:
Schon das wunderschön gestaltete Cover begeistert Groß und Klein auf Anhieb. Das Buch ist toll und hochwertig gestaltet, sodass man es gerne zur Hand nimmt. Aber auch die Illustrationen im Buch sind wunderschön und machen dieses Buch zu einem echten Hingucker!

Der Schreibstil der Autorin ist flüssig und angenehm zu lesen. Gleichzeitig ist er zielgruppengerecht, wodurch sich das Buch sowohl zum Vorlesen als auch für Leseanfänger eignet. Aber auch erwachsene Leser kommen voll auf ihre Kosten und können sich Cosmos Charme nicht entziehen. Denn den Protagonisten des Buches muss man einfach gern haben. Er ist ein sympathischer Kerl, er ist ängstlich, aber auch mutig, manchmal etwas tollpatschig und naiv, aber gerade dadurch total liebenswert. Es macht Spaß ihn auf seinem spannenden ersten Abenteuer zu begleiten, zu sehen wie er sich weiterentwickelt und wie er durch an den Herausforderungen wächst. Aber auch Aywa, das Zauberkind, dem Cosmo zugewiesen wird, hat mir gut gefallen. Auch sie ist nicht perfekt, eher eine Außenseiterin, aber in ihr steckt doch wesentlich mehr als es auf den ersten Blick scheint.

Fazit:
Zauberhafte Geschichte über einen Kater mit magischen Kräften und den Glauben an sich selbst.

Bewertung vom 27.08.2023
Mit der Queen ne Kutsche kapern / Plötzlich wach! Bd.1
Vogel, Maja von

Mit der Queen ne Kutsche kapern / Plötzlich wach! Bd.1


ausgezeichnet

Inhalt:
Annemie ist alles andere als begeistert, mit ihrer Mutter zu ihrer Oma in die Stadt ziehen zu müssen, weil diese Hilfe mit dem bereits seit Generationen in Familiebesitz befindenden Wachsfigurenmuseum. Sie vermisst ihre Freunde und langweilt sich dort. Doch das ändert sich als eines morgens ein Junge im Museum auftaucht. Und dann auch noch die Queen verschwunden ist. Kurzerhand macht Annemie sich gemeinsam mit Leo auf die Suche nach der Queen, die plötzlich lebendig geworden zu sein scheint...

Meine Meinung:
"Plötzlich wach! - Mit der Queen ne Kutsche kapern" ist der Auftakt zur neuen Kinderbuchreihe von Maja von Vogel. Der Schreibstil ist humorvoll, sehr angenehm zu lesen und gleichzeitig zielgruppengerecht.

Annemie, die Protagonistin des Buches, ist ein aufgewecktes, intelligentes junges Mädchen, das mir auf Anhieb sympathisch war. Aber auch die anderen Charaktere des Buches haben mir gut gefallen. Sei es Leo, der diverse Ängste hat. Oder aber Annemies herzensgute, ein wenig verrückte Oma.

Um den Überblick über die Charaktere zu behalten, gibt es am Anfang des Buches ein Überblickbild mit allen Charakteren samt kurzer Beschreibungen, was nicht nur ein Hingucker ist, sondern auch beim Lesen hilft. Auch die Zeichnungen im Buch sind gelungen, passend zum Inhalt der Story und sorgen für Auflockerung.

Der Plot des Buches ist von Anfang bis Ende unterhaltsam und spannend. Es macht Spaß Annemie und Leo bei ihrer Suche nach der Queen zu begleiten, die sich alsbald in einem gemeinsamen, ereignisreichen Ausflug verwandelt. Es gav so einige Szenen, die mich zum schmunzeln gebracht haben. Gleichzeitig bleiben aber auch einige Fragen offen, untrr anderem wieso die Wachsfiguren des Nachts zum Leben erwachen, die einen jetzt schon neugierig auf den zweiten Teil machen.

Fazit:
Sehr unterhaltsames und gleichzeitig spannendes Kinderbuch, gespickt mit interessanten Fakten zur Queen. Ich freu mich schon auf weitere Abenteuer mit Annemie und Leo.

Bewertung vom 23.08.2023
City of Dreams / City on Fire Bd.2
Winslow, Don

City of Dreams / City on Fire Bd.2


sehr gut

Inhalt:
Nach dem schief gelaufenen Drogendeal ist Danny Ryan gemeinsam mit seinem Sohn, seinem Vater und seinen verbliebenen Anhängern auf der Flucht. Nicht nur die Morettis sind hinter ihm her, sondern auch Polizei und das FBI. Ihre Flucht führt sie nach Kalifornien, wo sie versuchen sich ein neues Leben aufzubauen. Doch es gibt ein Problem: sie haben kaum mehr Geld...

Meine Meinung:
"City of Dreams" ist der zweite Teil der Thrillertrilogie von Erfolgsautor Don Winslow, in dessen Zentrum Danny Ryan steht. Die Handlung schließt unmittelbar an die des Vorgängers an, daher empfiehlt es sich, die Reihenfolge der Bücher beim Lesen einzuhalten, um die Hintergründe zu kennen und alle Zusammenhänge zu verstehen, auch wenn Dank einiger Rückblicke die bisherigen Ereignisse kurz skizziert werden.

Protagonist der Reihe ist Danny Ryan. Danny hatte in der Vergangenheit und hat es auch jetzt nicht einfach. Er gehört zu den Murphys, einer irischen Mafia-Familie. Im Laufe des Mafiakriegs gegen die verfeindeten Morettis hat er die Führung der Murphy-Familie übernommen, nun steht sie aber vor dem Aus. Doch Danny ist viel mehr als bloß ein Mafiosi. Er ist liebender Vater. Er trauert um seine erst kürzlich verstorbene Frau. Zudem sind ihm Moral und Loyalität sehr wichtig. Er ist schlau und scharfsinnig, was ihm mehr als einmal zu Gute kommt und sicherlich auch dazu beiträgt, dass er im Gegensatz zu vielen anderen noch immer am Leben ist. Und trotzdem macht er - insbesondere wegen der Liebe - Fehler, was ihn menschlich erscheinen lässt. Obwohl er ein Gangster ist gelingt es dem Autor nicht zuletzt deshalb den Leser Sympathie für Danny empfinden und mit ihm mitfiebern zu lassen.

Der Plot der ist - wie schon beim vorherigen Band - spannend, wenn auch weniger brutal und actionslastig. Dieses Mal trifft Mafia auf die Traumfabrik Hollywood, denn Kevin und Sean, die von Danny nur "die Messdiener" genannt und ihn auf seiner Flucht begleiten, heuern in Hollywood bei einer Filmfirma an. Zwei sehr unterschiedliche Welten, die da aufeinander treffen, mir persönlich hat die Mischung aber gut gefallen. Die Handlung des Buches wird nicht nur aus Dannys Sicht erzählt, auch die Morettis und Ermittler des FBI kommen beispielsweise zu Wort, daher erfährt der Leser nicht nur wie es Danny und Co., sondern auch seinen Widersachern bzw. Verfolgern ergeht, was für Spannung sorgt. Für meinen Geschmack war der mittlere Teil des Buches am schwächsten, doch trotz einiger Längen wollte ich dennoch wissen, wie es weitergeht. Das Ende des Buches hat mir sehr gut gefallen und macht schon jetzt neugierig auf den dritten und letzten Band der Reihe.

Gesprochen wird das Hörbuch von Dietmar Wunder, der auch dieses Mal wieder einen richtig guten Job macht! Es macht Spaß ihm zuzuhören, nicht zuletzt da seine eher rauchige Stimme perfekt zum Buch passt.

Fazit:
Spannender zweiter Band der Trilogie, der nahtlos an den Vorgängerband anknüpft. Eine gelungene Mischung aus Mafia und Hollywood. Ich habe mich sehr über das Wiedersehen mit Danny gefreut und bin schon jetzt gespannt, was der Abschlussband für ihn bereit hält.

Bewertung vom 16.08.2023
Die Revanche des Monsieur Lipaire / Die Unverbesserlichen Bd.2
Klüpfel, Volker;Kobr, Michael

Die Revanche des Monsieur Lipaire / Die Unverbesserlichen Bd.2


ausgezeichnet

Inhalt:
Alles andere als eitler Sonnenschein im kleinen Küstenstädtchen Port Grimaud. Denn bei den Unverbesserlichen läuft es gerade alles andere als rund: Delphins Handyladen steht vor dem Aus, Karim steht durch das Verbot von Wassertaxis ohne Job da, Lipaire verliert den Auftrag als Gardien der Vicomtes… Und als wäre das alles nicht schon schlimm genug, plant die Familie Vicomte auch noch mit einem von den Unverbesserlichen wiederbeschafftem historischen Dokument einen eigenen Staat auszurufen und weitreichende Änderungen im Ort vorzunehmen. Dadurch würde sich das Leben in Port Grimaud von Grund auf ändern. Für Lipaire und seine Freunde gilt es dies zu verhindern. Ein Plan muss her, und zwar schnell, denn die Zeit drängt. Gelingt es den Unverbesserlichen das Dokument rechtzeitig in ihren Besitz zu bringen und dadurch die „Machtergreifung“ der Vicomtes abzuwenden?

Meine Meinung:
„Die Unverbesserlichen – Die Revanche des Monsieur Lipaire“ ist der zweite Teil der an der Côte d‘Azur spielenden Krimireihe des erfolgreichen Autorenduos Volker Klüpfel und Michael Kobr. Die Handlung knüpft mehr oder weniger direkt an der des Vorgängerbandes an, sodass es sich auf jeden Fall lohnt, die Hintergründe und somit Band 1 der Reihe zu kennen. Nichts desto trotz kann das Buch auch unabhängig vom Vorgängerband gelesen werden.

Die Handlung spielt in Südfrankreich an der Côte d’Azur, in einem kleinen Küstenort namens Port Grimaud. Daher kommt beim Lesen definitiv Urlaubsstimmung auf. Und natürlich auch gute Laune. Denn Volker Klüpfel und Michael Kobr nehmen den Leser erneut mit auf ein lustiges und zu Teilen skurriles Abenteuer.

Der Schreibstil ist gewohnt angenehm zu lesen und schon nach wenigen Seiten ist man als Leser mitten drin im Geschehen. Hierbei helfen natürlich auch die Charaktere des Buches, allen voran die sechs Unverbesserlichen: Protagonist und Erzähler Guillaume Lipaire, Bürgermeistertochter und Filmsternchen von morgen Jacqueline, Wassertaxifahrer Karim, Ex-Fremdenlegionär und inzwischen Gärtner Paul, Handyverkäuferin und Zweifachmama Delphin und die rüstige Rentnerin Lizzy mit ihrem Hund. Zusammen geben sie eine sehr ungleiche und schräge, aber nicht weniger liebenswerte Truppe ab.

Der Plot des Buches ist zugleich spannend und unterhaltsam. Es macht Spaß, die Unverbesserlichen zu begleiten – denn zumeist sind sie von Pleiten, Pech und Pannen verfolgt. Aber irgendwie schaffen sie es dann doch immer wieder, sich aus unmöglichen Situationen zu retten bzw. ans Ziel zu kommen – wenn auch auf ganz anderem Wege als geplant. Den Autoren ist erneut eine gute Mischung aus Krimi und Komödie gelungen. Vorallem das Ende konnte mich begeistern, denn dank einiger ungeahnter Wendungen bleibt es bis zum Schluss spannend und der Ausgang der Geschichte unvorhersehbar.

Fazit:
Unterhaltsame Gaunerkomödie mit etwas skurrilen, aber liebgewonnenen Charakteren. Ich hoffe sehr auf ein erneutes Wiedersehen!

Bewertung vom 13.08.2023
Erinnere dich!
Reiter, Max

Erinnere dich!


sehr gut

Inhalt:
Als Arno Seitz nach 20 Jahren zum Klassentreffen eingeladen wird, kommen die Erinnerungen an die damalige Zeit zurück. Insbesondere an seine erste große Liebe Maja, die bei einer Wanderung mit Freunden eines morgens plötzlich verschwand und deren Verbleib bis heute ungeklärt ist. Kurz nach dem Klassentreffen bekommt Arno erste Nachrichten eines Unbekannten, der ihn auffordert sich zu erinnern. Arno wird gezwungen sich seiner Vergangenheit zu stellen und lang verdrängte Erinnerungen von vor 20 Jahren kommen ans Licht. Schließlich bricht die Truppe von damals erneut auf, um den Weg der Wanderung von damals noch einmal gemeinsam zu gehen. Und um endlich herauszufinden, was ist an dem Morgen, als Maja verschwand, wirklich passiert ist…

Meine Meinung:
„Erinnere dich!“ ist das erste Buch von Max Reiter. Hinter diesem Pseudonym versteckt sich jedoch niemand anderes als Krimiautor Andreas Götz, der bereits einige Bücher veröffentlicht hat. Dies zeigt sich auch am Schreibstil des Autors, denn er ist flüssig und angenehm zu lesen, sodass der Leser schnell in die Geschichte hineinfindet.

Die Handlung wird aus Sicht von Arno Seitz, dem Protagonist des Buches, erzählt. Er hat das Verschwinden seiner großen Liebe nie wirklich verarbeiten können. Stattdessen hat er es so gut es ging verdrängt. Im Laufe des Buches ist er jedoch gezwungen sich mit seiner Vergangenheit auseinanderzusetzen. Seine Gefühle und Gedanken werden authentisch geschildert, sodass man sich gut in ihn hineinversetzen kann. Er ist ein Charakter mit Ecken und Kanten und hat in der Vergangenheit so einige Fehler gemacht, weswegen er mir im Laufe des Buches mal mehr, mal weniger sympathisch war.

Der Plot des Buches ist spannend und interessant. Was ist auf der Wanderung vor 20 Jahren wirklich passiert? Und wo ist Maja? Diese Fragen stellen sich nicht nur Majas Freunde, die damals an der Wanderung teilnahmen, sondern natürlich auch der Leser. Entsprechend rätselt man beim Lesen mit und stellt eigene Theorien auf. Zudem bleibt dem Leser lange Zeit unklar, wem man trauen kann, denn so ziemlich jeder in Majas Umkreis ist verdächtig. Auch Arno weiß mehr, als es anfänglich scheint… Oder etwa doch nicht..? Ich fand es sehr interessant, wie Erinnerungen sich mit der Zeit verändern und verfälscht werden können. Und wie leicht es ist, Erinnerungen anderer zu manipulieren. Schon bald weiß weder der Leser noch Arno, welchen Erinnerungen er wirklich trauen kann und bei welchem sein Gehirn ihm einen Streich spielt. Zudem kommt immer wieder etwas Neues ans Licht, dass die Sachlage ändert und gerade erst aufgestellte Theorien kippen lässt. Spätestens ab der Hälfte konnte ich das Buch daher kaum aus der Hand legen und wollte unbedingt die Wahrheit erfahren. Die schlussendliche Auflösung ist stimmig und bildet in meinen Augen einen gelungenen Abschluss der Geschichte. Einzig den unbekannten Anrufer bzw. die damit verbundenen Hintergründe hätte es für mich nicht unbedingt gebraucht und ich habe mich mehr als einmal gefragt, warum Arno das ihm zugespielte Handy nicht einfach in den Müll verfrachtet.

Fazit:
Ein insgesamt spannender Thriller über Vergessen, Verdrängung und die Kraft verborgener Erinnerungen. Sicherlich nicht mein letztes Buch des Autors.

Bewertung vom 08.08.2023
Jessi, die Raubhäsin (Klein, aber oho!)
Lüftner, Kai

Jessi, die Raubhäsin (Klein, aber oho!)


ausgezeichnet

Zu Beginn des Buches ist Jessi noch eine kleine süße, niedliche Häsin, die nichts kennt außer die paar Quadratmeter ihres Stalls. Doch mit der Zeit beginnt sie sich zu fragen, was es dort draußen, hinter dem Gitter, so alles zu entdecken gibt und bricht aus. Dann gibt es einen Sprung in der Zeit. Und von der anfänglich so niedlichen Häsin ist nicht mehr viel übrig. Stattdessen ist sie wild, frech, mutig, aber auch verzottelt und ein wenig angsteinflößend. Aus Jessi ist Jessi, die Raubhäsin, geworden. Doch Jessi ist noch so viel mehr. Denn hinter der harten Schale, die sie sich zugelegt hat, wartet ein weicher Kern.

Der Text ist in Reimform geschrieben. Mit viel Humor aber auch einer Menge Spannung und Wortgewandtheit gelingt es dem Autor damit sowohl kleine als auch große Leser in ihren Bann zu ziehen. Zwar ist es vergleichsweise viel Text, aber dieser ist so gut geschrieben, dass er einfach Spaß macht. Auch optisch ist das Buch ein absolutes Highlight. Sowohl das wunderschöne Cover als auch die Illustrationen im Buch sind mit sehr viel Liebe und Details gestaltet und laden zum Verweilen und Entdecken ein.

Die Charaktere des Buches sind einfach toll und haben mir sehr gut gefallen! Sei es Jessi, die Raubhäsin, die ein wenig an Robin Hood erinnert, oder aber auch das Wehr-Schwein, das Jessi einfach nicht in Ruhe lässt und unbedingt ihr Freund sein möchte.

Neben einer spannenden Geschichte hält das Buch aber auch sehr viel Lehrreiches bereit. Die Themen Einsamkeit und Anderssein werden ebenso wie Nähe, Freundschaft und Vertrauen angesprochen. Darüber hinaus zeigt die Geschichte, dass neben guten Erfahrungen auch schlechte Erfahrungen zum Leben gehören und dieses prägen. Und dass der erste Eindruck manchmal täuschen kann und man sich diese Mühe machen sollte, hinter die Fassade zu blicken. Dabei lässt der Autor dem Leser viel Raum für eigene Gedanken und Geschichten (so erfährt man zum Beispiel nicht, was Jessi in der Zwischenzeit wiederfahren ist) und somit die eigene Fantasie spielen zu lassen.

Fazit:
Wunderschönes Mutmach-Bilderbuch mit einer spannenden, tiefgründigen Story, fantastischen Charakteren und wunderschönen Illustrationen, das Klein und Groß verzaubert.

Bewertung vom 06.08.2023
Stranded - Die Insel
Goodwin, Sarah

Stranded - Die Insel


ausgezeichnet

Inhalt:
Maddy ist Teil einer TV-Produktion, in dem acht Fremde für ein knappes Jahr auf einer einsamen schottischen Insel ausgesetzt werden, mit lediglich einem Rucksack voll Gepäck und wenig Proviant. Sie sollen zeigen, dass sie in der Lage sind, auf sich alleingestellt auf der Insel zu überleben; eine Art soziales Experiment. Anfangs läuft alles noch gut, doch schon bald gibt es die ersten Konflikte und Maddy wird von den anderen aus der Gemeinschaft ausgestoßen. Fortan muss sie alleine für ihr Überleben sorgen.

1,5 Jahre später: Maddy wird entkräftet in einem Fischerdorf auf dem Festland aufgegriffen. Denn am Tag der eigentlichen Abreise und auch an den nächsten Tagen blieb die erhoffte Abholung aus. Stattdessen spitzt sich die Lage auf der Insel weiter zu, denn aus Spaß ist längst blutiger Ernst geworden...

Meine Meinung:
„Stranded – Die Insel“ ist das erste Buch der Britin Sarah Goodwin. Der Schreibstil der Autorin ist bildhaft und angenehm zu lesen. Die Handlung wird aus Maddys Sicht geschildert, wobei sie auf zwei Zeitebenen spielt. Einerseits begleitet der Leser Maddy nach ihrer Rückkehr von der Insel, wo sie sich einem Interview stellt, in dem sie über die Zeit auf der Insel berichtet. Dadurch weiß der Leser zwar, dass Maddy überlebt hat, nicht aber, wie sie von der Insel gelangen konnte und was sich dort abgespielt hat, sodass keine Spannung verloren geht. Andererseits werden die Erlebnisse auf der Insel in Form von Rückblenden erzählt, sodass der Leser nach und nach erfährt, was sich dort wirklich zugetragen hat und wie bzw. inwiefern die Situation eskalierte.

Die acht sehr unterschiedlichen Teilnehmer der Show haben mir gut gefallen, wirklich sympathisch war mir allerdings nur Protagonistin Maddy. Als studierte Botanikerin kennt sie sich mit Pflanzen aus, was ihr auf der Insel insbesondere bei der Nahrungsmittelbeschaffung zu Gute kommt. Die Reise ist für sie eine Art Flucht vor ihrem normalen Leben und vorallem vor dem Kummer über den Tod ihrer Eltern.

Der Plot des Buches ist spannend und mitreißend. Authentisch beschreibt die Autorin, was zum Überleben auf einer einsamen Insel dazugehört: der Bau einer Unterkunft, die trocken und warm hält; das Sammeln und Jagen, ersteres sowohl von Nahrung als auch Feuerholz, um die menschlichen Grundbedürfnisse zu befriedige; aber auch die psychische und physische Belastung, die ein solches Leben mit sich bringt. Dass acht Fremde nicht immer einer Meinung sind, ist natürlich verständlich. Doch je länger die acht auf der Insel sind und je knapper Nahrung und Ausrüstung werden, umso mehr zeigen die Teilnehmer ihren wahren Charakter und tun sich menschliche Abgründe auf. Ich war stellenweise wirklich geschockt und fassungslos, insbesondere über das ungerechtfertigte Verhalten Maddy gegenüber sowie der sich entwickelnden Gruppendynamik und wäre Maddy gerne irgendwie zur Hilfe gekommen. Doch ab dem Moment, als die erhoffte Abholung nicht kommt, entwickelt sich das Ganze in einen absoluten Albtraum für Maddy, in dem sie um ihr Leben fürchten muss… In Folge dessen war ich spätestens ab der zweiten Hälfte so gefesselt, dass ich das Buch nicht mehr aus der Hand legen konnte.

Fazit:
Fesselnder Thriller über ein Survival-Abenteuer, das sich in einen tödlichen Albtraum verwandelt. Ich konnte das Buch kaum aus der Hand legen!

Bewertung vom 01.08.2023
Amari und das Spiel der Magier / Amari Bd.2
Alston, B. B.

Amari und das Spiel der Magier / Amari Bd.2


ausgezeichnet

Inhalt:
Während der Sitzung des Übernatürliche Weltkongresses kommt es zu einem Zeitstillstand, der die Mitglieder der Kongresses in eine Art Starre fallen lässt. Sofort werden Stimmen laut, dass hinter einem solch großen Zeitstillstand nur ein Magier stecken kann und Amari, die gerade erst einige Leute von ihren guten Absichten überzeugen konnte, wird prompt aus der bevorstehenden Sommerakademie ausgeschlossen. Doch damit nicht genug. Die geheime und verbotene Internationale Magierallianz bitte sie ihre neue Anführerin zu werden. Amari lehnt ab. Als aber kurz darauf Dylan aus dem Gefängnis erkommt, als neuer Anführer der Internationale Magierallianz vorgeschlagen wird und dieses Angebot nur zu gern annehmen würde, muss Amari ihre Meinung notgedrungen ändern. Doch dadurch tritt sie einen gefährlichen Zweikampf um die Nachfolge der Nachbrüder los, aus dem nur ein Sieger hervorgehen kann. Wird es Amari erneut gelingen, Dylan zu besiegen? Und was hat es mit dem Zeitstillstand auf sich?

Meine Meinung:
"Amari - Das Spiel der Magier" ist der zweite Band der Reihe um Amari und knüpft inhaltlich beinahe nahtlos an den Vorgängerband an.

Der bildhafte und humorvolle Schreibstil des Autors ist sehr angenehm zu lesen. Er nimmt den Leser mit auf die Reise in eine übernatürliche Welt, die geschickt in die menschliche Welt eingebettet wurde. Die Beschreibungen der Wesen, der Behörde für Übernatürlichem und der Fahigkeiten ihrer Mitglieder lassen den Leser an der einen oder anderen Stelle staunen und zeugen von der Fantasie des Autors.

Die Charaktere sind vielschichtig und gelungen. Allen voran die sympathische Protagonistin Amari, die es alles andere als leicht hat. Dadurch, dass sie eine Magierin ist, ist sie eine Außenseiterin und wird von vielen angefeindet. Hinzu kommt, dass ihr Bruder Quinton noch immer im Koma liegt und niemand weiß, ob und wann er wieder aufwachen wird. Doch Amari ist nicht nur eine Kämpferin, sondern hat das Herz am rechten Fleck und versucht ihre Gabe zum Wohle ihrer Mitmenschen und -wesen einzusetzen. Unterstützung bekommt sie dabei unter anderem von ihrer besten Freundin Elsie, eine brilliante Erfinderin, die nicht minder liebenswert und sympathisch ist.

Der Plot des Buches ist spannend und temporeich. Schon kurz nach Beginn überschlagen sich die Ereignisse und weder Amari noch der Leser haben großartig Zeit durchzuatmen. Dank einiger ungeahnten Ereignisse und Wendungen bleibt es bis zum Schluss spannend und der Ausgang des Zweikampfs zwischen Amari und Dylan unklar. Trotzdem bleibt auch Zeit wichtige Themen wie z.B. Diskreminierung und Vorurteile, aber auch Freundschaft und gegenseitigen Respekt anzusprechen, sodass die Geschichte trotz aller Action und Spannung durchaus tiefgründig ist. Das Ende lässt mich hoffen, dass es ein Wiedersehen mit Amari geben könnte, über das ich mich sehr freuen würde.

Fazit:
Mitreißende Jugendfantasy. Genauso spannend und unterhaltsam wie der vorherige Band der Reihe und daher eine klare Leseempfehlung.

Bewertung vom 01.08.2023
Düstergrab / Frida Paulsen und Bjarne Haverkorn Bd.6
Fölck, Romy

Düstergrab / Frida Paulsen und Bjarne Haverkorn Bd.6


ausgezeichnet

Inhalt:
Kommissarin Frida Paulsen von der Kripo Itzehoe wird zu einem frischen Grab gerufen. Es scheint, als hätte sich jemand in der letzten Nacht daran zu schaffen gemacht. Als das Grab und der Sarg daraufhin geöffnet werden, wird darin neben dem gestern erst beerdigten Schulfreund Fridas eine weitere Leiche gefunden: ein junges Mädchens, das in altertümlicher Kleidung gekleidet ist und augenscheinlich ermordet wurde. Frida kommt der Verdacht, dass es sich dabei um eine der beiden Zwillingsschwestern handeln könnte, die vor mehreren Jahren verschwanden und von denen bis heute jede Spur fehlt. Doch wie kommt die Leiche in das Grab und wo war das Mädchen in der Zwischenzeit?

Meine Meinung:
Als großer Fan der Elbmarschkrimireihe um die Ermittler Frida Paulsen und Bjarne Haverkorn habe ich schon länger auf das Erscheinen des Buches gewartet. Es handelt sich dabei um den sechsten Band der Reihe. Da die Kriminalfälle in sich abgeschlossen sind, lassen sich die Bücher der Reihe grundsätzlich auch unabhängig von einander lesen, es empfiehlt sich jedoch - insbesondere aufgrund der Entwicklungen der Charaktere, sowohl im privaten, als auch beruflich - die Chronologie der Bücher einzuhalten.

Der bildhafte Schreibstil der Autorin ist sehr angenehm zu lesen. Die beiden Protagonisten Frida und Bjarne, deren Familien, Freunde und Kollegen sind dem Leser bereits aus den Vorgängerbänden bekannt und sympathisch. Nicht zuletzt dadurch ist man als Leser schon nach nur wenigen Seiten komplett eingetaucht in die Geschichte. Das Buch spielt wie bereits die Vorgängerbände in der Elbmarsch, wo Fridas inzwischen etwas in die Jahre gekommenen Eltern einen eigenen Apfelhof betreiben. Bildhaft und authentisch beschreibt die Autorin die Landschaft, das Leben in der Elbmarsch und auch auf dem Apfelhof. Trotzdem nimmt sie auch bei der Beschreibung der Leichen und Verbrechen kein Blatt vor den Mund, wobei es dieses Mal vergleichsweise unblutig zugeht.

Der Plot an sich ist spannend und komplex. Neben der Ermordung des Mädchens und dem Auftauchen dessen Leiche in einem fremden Grab gibt es noch einen Anschlag auf Fridas neuen Partner Bootz aufzukären, sodass die Ermittler rund um die Uhr beschäftigt sind. So kommt es auch, dass Haverkorn und Frida kurzzeitig wieder als Team ermitteln, was mich sehr gefreut hat. Die Handlung wird abwechselnd aus Sicht der beiden Protagonisten erzählt, was für Abwechslung sorgt, dem Leser einen guten Einblick in die Ermittlungen aber auch in ihr Privatleben gibt, in dem auch in diesem Band wieder eine Menge passiert. Darüber hinaus gibt es einige Rückblicke, die in einer in Kanada lebenden Hutterer-Gemeinschaft spielen und deren Verbindung zum aktuellen Geschehen erst nach und nach ans Licht kommt. Für meine Geschmack war die schlussendliche Auflösung aber zu konstruiert, sodass man auch als aufmerksamer, miträtselnder Leser praktisch keine Chance hat, die Zusammenhänge selbst herzustellen. Gut gefallen hat mir hingegen die Verbindung zu den Hutterern, die mir bis dahin völlig unbekannt waren. Umso interessanter fand ich es mehr über deren Gemeinschaft und Leben zu erfahren.

Fazit:
Autorin Romy Fölck ist mit "Düstergrab" erneut ein spannender Elbmarschkrimi gelungen. Für meinen Geschmack war die Auflösung am Ende etwas zu konstruiert, weshalb das Buch nicht ganz an die Vorgängerbände der Reihe heranreicht. Dennoch ein absolut lesenswerter Krimi, der für fesselnde Lesestunden sorgt!