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Bellis-Perennis
Wohnort: 
Wien

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Insgesamt 923 Bewertungen
Bewertung vom 16.10.2024
Tod auf Schloss Solitude
Fiess, Martina

Tod auf Schloss Solitude


sehr gut

Dieser achte Krimi rund um die Werbetexterin Bea Pelzer ist für mich der erste aus dieser Reihe. Schauplatz ist das zwischen 1763 und 1769 von Herzog Carl Eugen von Württemberg in Auftrag gegebene Schloss Solitude in Stuttgart.
Das Lustschloss ist gerne gebuchte Location für allerlei Festlichkeiten sowie Imagefilme und Werbefotos. So findet diesmal eine Veranstaltung der erfolgreichen Werbeagentur „Hohlbergs Reich“ inklusive Weinverkostung statt. Die Angestellten, darunter Texterin Bea Pelzer, Jeanette Wagenbach und Pauline Ulmer führen die Gäste in historischer Verkleidung durch das Schloss, als Pauline plötzlich fehlt. Wenig später wird sie ermordet im Garten aufgefunden.

Der Verdacht fällt recht bald auf den Rapper Dragan, dem Ex-Freund Paulines, mit dem sie erst am Vorabend einen veritablen Streit hatte. Doch Dragan scheint ein Motiv (Eifersucht), aber auch Alibi zu haben.

Als dann der Verdacht aufkommt, Pauline könnte das Opfer einer Verwechslung gewesen sein, weil sie und Bea in der Kostümierung einander sehr ähnlich sahen, beginnt Bea auf eigene Faust zu recherchieren und stößt dabei auf einige interessante Details, die eine ganz andere Sichtweise auf Paulines Tod werfen und Bea in große Gefahr bringen.

Meine Meinung:

Dieser Krimi hat mir recht gut gefallen, denn er gibt Einblick in die Welt der Werbebranche, die hart um den Etat ihrer Kunden kämpft. Die beiden Agenturchefs Hohlberg und Silber sind Todfeinde und ringen um lukrative Aufträge. Manchmal werden dazu auch unlautere Mittel, wie Diffamierung des Konkurrenten sowie Ausbeutung und sexuelle Übergriffe auf Mitarbeiterinnen verwendet.

Der Krimi selbst ist gut angelegt und das Lustschloss Solitude bietet mit seinem barocken Garten eine beeindruckende Kulisse. Sehr geschickt ist die Geschichte des Schlosses in das Geschehen eingeflochten, denn wir erfahren einiges darüber aus dem Mund von Bea, die als Franziska von Hohenheim verkleidet, die Teilnehmer des Events durch das Schloss führt. Dazu passt auch das Cover perfekt.

Es gibt mehrere Verdächtige, die alle ein passendes Motiv haben. Das ist zum einen Paulines Ex-Freund Dragan, aber auch Britta, die Freundin von Agenturchef Hohlberg, die das Testimonial für die nächste Werbekampagne für exquisite Schokolade sein soll. Blöderweise ist auch Pauline für diese Fotosession Modell gestanden und gefällt dem Auftraggeber besser, als die überschlanke Britta.

Die Auflösung erfolgt dann in einem Showdon, der Bea abermals ordentlich in die Bredouille bringt und ist wenig überraschend, da die Hinweise auf den Täter sehr subtil versteckt worden sind.

Fazit:

Gerne gebe ich diesem Stuttgart-Krimi 4 Sterne.

Bewertung vom 15.10.2024
Tod am Nussdorfer Wehr
Albich, Mina

Tod am Nussdorfer Wehr


ausgezeichnet

Manuel Lienhart, ein etwas in die Jahre gekommener Musiker, DJ und Frauensammler, fällt während einer rauschenden Party vom Balkon seiner Wohnung. Felix Grohsmann und Joe Kettler stellen sich die Frage nach Unfall, Suizid oder Fremdverschulden? Möglich ist alles, ist doch der Mann ziemlich alkoholisiert, sein Stern ist im Sinken und ganz so beliebt war er vor allem bei den Ehemännern seiner zahlreichen Freundinnen auch nicht.

Als dann ein Befund auftaucht, dass er an einem Gehirntumor gelitten haben soll, scheint sich die Waage Richtung Suizid zu neigen, obwohl kein Abschiedsbrief gefunden wird. Das erinnert Inspektor Grohsmann fatal an den Suizid seines Freundes vor 25 Jahren, der sich just von der in der Nähe befindlichen Schemerlbrücke am Nussdorfer Wehr gestürzt hat. Auch damals gab es keinen Abschiedsbrief und dessen Schwester ist noch heute auf Grohsmann wütend.

Je tiefer die Ermittler in das Leben des toten Musikers eintauchen, desto mehr Ungereimtheiten und Zweifel tauchen an der Selbstmordtheorie auf, zumal Nicky Witts aktueller Klient behauptet, Lienhart vom Balkon gestoßen zu haben. Blöderweise unterliegt die Beichte der ärztlichen Verschwiegenheitspflicht. Kann Nicky ihren Klienten überzeugen, zur Polizei zu gehen?

Und hat der verschwundene Steuerberater Benning, der zahlreiche Bekannte (und damit Verdächtige) Lienharts bei ihren Steuerfragen berät, mit Lienharts Tod zu tun?

Als dann noch völlig unerwartet ein Testament auftaucht, werden die Karten nochmals neu gemischt.

Meine Meinung:

Dieser dritte Fall für Felix Grohsmann, Joe Kettler und Nicky Witt ist ein komplexer Krimi, bei dem wenig so ist, wie es scheint. Nur der Personalengpass und der ewig nörgelnde Vorgesetzte bei der Abteilung Leib und Leben sind echt. Die hohen Anforderungen lassen die einzelnen Teammitglieder gereizt und auch unvorsichtig agieren.

Wir Leser dürfen den einen oder anderen Blick in den Kopf des Täters machen, was aber zunächst einmal nicht wirklich weiter hilft. Der häufige Perspektivenwechsel lässt weder den Ermittlern noch den Lesern viel Zeit zum Verschnaufen.

Die Charaktere sind gut durchdacht und haben so ihre Ecken und Kanten. Gut gefällt mit Felix‘ Neffe, das Mathe-Genie, das neben dem Gymnasium schon auf die Uni geht. Ich hoffe, er darf ebenso bleiben wie seine Freundin, eine Super-Recognizerin. Die unbekümmerte und erfrischende Art der beiden jungen Menschen gefällt mir sehr gut.

Als Wienerin Iiebe ich Krimis, deren Schauplätze ich gut kenne. Erst unlängst bin ich mit einer Freundin zur Schemerlbrücke spaziert und habe in den, nach dem Hochwasser von Mitte September, wieder ruhig dahin fließenden Donaukanal geschaut.

Das Cover zeigt die Schemerlbrücke beim Nussdorfer Wehr. Die Brücke ist nach dem Wasserbautechniker und Architekt Joseph Maria Schemerl von Leythenbach (1754-1844) benannt.


Fazit:

Gerne gebe ich diesem flotten Krimi, der mit einer unerwarteten, aber schlüssigen Lösung aufwartet, 5 Sterne und eine Leseempfehlung.

Bewertung vom 14.10.2024
O du mein Österreich
Janacs, Christoph;Laher, Ludwig;Ruiss, Gerhard

O du mein Österreich


ausgezeichnet

Die Autoren Christoph Janacs, Ludwig Laher und Gerhard Ruiss gehen in diesem interessanten Buch dem Wesen eines patriotischen Hymnos generell, sowie dem der österreichischen Landeshymnen und der österreichischen Bundeshymne im Speziellen nach.

Österreich, ein Land, eine Nationalhymne, neun Bundesländer, doch nur acht haben eine Landeshymne - vom Burgenland bis Vorarlberg. Nur Wien hat keine.

Die Autoren gehen auf die jeweilige Herkunft von Text und Melodie sowie das Entstehungsjahr der Hymnen ein. Dabei betrachten sie kritisch, dass man nach wie vor, Werke von Komponisten und Textern, die der NS-Diktatur sehr nahe standen, spielt. Sie zu identitätsstiftendem Brauchtum hochstilisiert. Hat das mit dem falsch verstandenen Selbstbewusstsein und Föderalismus zu tun?

Doch nicht nur Texte aus der Zeit des NS-Unrechtsregimes werden nach wie vor gesungen. Ziemlich reaktionär sind jene Hymnen der Steiermark und Tirols, beide 1844 entstanden: Die Steirische Landeshymne träumt nach wie vor vom „Wendenland bis an das Bett der Sav“ sowie vom „Rebenland im Tal der Drav“ (beides heute Slowenien). Und jene von Tirol, die Andreas Hofer (1767-1810), der aus dem Passaiertal (heute Südtirol) stammt, verehrt, hat auch schon einen grauen Bart.

Der Text, der österreichischen Bundeshymne, der von Paula von Peradovic (1887-1951) stammt, ist sogar mehrmals Thema von Gerichtsverhandlungen gewesen. Darf man den Text einer Bundeshymne dem aktuellen gesellschaftlichen Gegebenheiten anpassen? Oder muss/soll er gleich ganz neu geschrieben werden?

Damit könnte dem politische Gezerre um „Töchter und Söhne“, Vater-/Mutter- oder Heimatland, Brüder- oder Jubelchöre ein Ende bereitet werden. Die ungeübten und selten des (welcher Fassung auch immer) Textes sicheren Sängerinnen und Sänger stolperten dann auch nicht mehr über das „verrückte“ Versmaß.

Könnte die notgedrungen wortlose Hymne Spaniens (die verschiedenen Regionen konnten sich auf keinen gemeinsamen Text einigen) ein Vorbild sein?

Noch einmal zurück zu Wien:

Wien ist ja bekanntlich anders. Dennoch hat sich 2007 ein Politiker des BZÖ (Bündnis Zukunft Österreich) für eine eigene Wiener Hymne stark gemacht. Der Donauwalzer, den man gemeinhin als Wiener Hymne ansieht, gelte nicht (Man(n) kann dazu nicht marschieren). Passend zu Falcos 50. Geburtstag am 19. Februar 2007 wäre doch „Vienna Calling“ ein passendes Werk. Oder doch nicht? Das Ende vom Lied? Wien hat nach wie vor keine eigene Hymne. Geht sie irgendjemandem wirklich ab?

Fazit:

Gerne gebe ich dieser kurzweiligen Reise durch Österreichs Hymnen 5 Sterne.

Bewertung vom 12.10.2024
Die Mur schweigt
Wieser, Gudrun

Die Mur schweigt


ausgezeichnet

In diesem dritten Fall für den Gendarmen Wilhelm Koweindl und die Lehrerin Ida Fichte werden die beiden von Wilhelms Vergangenheit in der Armee eingeholt.

Nach den Ereignissen in den Jahren zuvor, verdient Ida Fichte nun ihr Geld als Hauslehrerin und Gesellschafterin in drei Familien, während Wilhelm, um eine Beförderung zu erlangen, einen Chargenkurs absolvieren muss. Da ihm der Lernstoff, vor allem die zu lernenden Gesetze zu schaffen machen, bittet er Ida um Hilfe.

Doch dann verschwindet Marie, das Dienstmädchen der Familie Mandelsüß, deren Töchtern, Valentina und Victoria, Ida Klavierunterricht gibt. Die beiden Mädchen im Backfischalter vermuten eine romantische Liebschaft. Doch als man Maries Leiche findet, beginnen sie heimlich in deren Sachen zu stöbern und, wie sie es nennen „zu ermitteln“. Natürlich ziehen sie einige falsche Schlüsse. Das Dienstmädchen wird nicht die einzige Tote bleiben. Allen ist gemeinsam, dass sie im weitesten Sinn mit Prostitution zu tun haben.

Gleichzeitig wird Ida bedroht und soll sich von Wilhelm fernhalten. Wer hat es auf Wilhelm abgesehen? Und welche Rolle spielt seine unrühmliche Relegation aus dem Militär?

Meine Meinung:

Gudrun Wieser ist wieder ein fesselnder historischer Krimi gelungen, der die Zeit am Ende des 19. Jahrhunderts lebendig auferstehen lässt. So beschreibt sie die Lebensumstände der unterschiedlichen Klassen wie Adelige, reiche Bürgerfamilien, Bauern sowie der Witwen und alleinstehenden Frauen, die wenn sie nichts geerbt haben, kaum überleben können.

Ida ist (noch) alleinstehend und stolz auf ihre Unabhängigkeit, auch wenn sie damit gegen die vorherrschenden gesellschaftlichen Konventionen verstößt und das Naserümpfen mancher Menschen in Kauf nimmt. Aktuell muss sie, um ihren Lebensunterhalt in einer winzigen Dachwohnung zu finanzieren gleich drei Jobs nachgehen. Wobei die Klavierstunden bei den Töchtern Mandelsüß vielleicht noch der angenehmste Job ist. Die Mädels sind naseweis und erfrischend aufmüpfig, während die Eltern sich wenig um den Nachwuchs kümmern.

Schmunzeln musste ich auch über die Fräuleins Wagner und Papst, die Ida als Gesellschafterin engagiert haben. Mehrmals erklären die beiden alten Damen mit Nachdruck, dass man keinen Mann im Leben braucht.

Entzückend finde ich, dass Olympe de Gouges, jene Pariserin, die auch für Frauen die gleichen Recht wie für Männer eingefordert hat (und dafür 1793 auf der Gulliotine landete, da war dann Gleichheit angesagt) einen kurzen literarischen Auftritt hat. Ja, die Losung „Liberté, Egalité, Fraternité!“ galt nur für Männer. Oder die Verwendung des Wortes „Grisette“ - mit diesem Wort hat man junge unverheiratete Frauen bezeichnet, die sich ihren Lebensunterhalt als Hutmacherinnen oder Näherinnen verdient haben und ohne Aufsicht von Eltern wohnten. Sie wurden häufig wegen ihres unkonventionellen Lebensstils eines nicht ganz ehrbaren Lebenswandels bezichtigt. Doch Ida kümmert sich nicht darum, was ihrer Vermieterin denken könnte.

Ida und Wilhelm sind ein gutes Team, auch wenn Wilhelm ein wenig linkisch im Umgang mit Ida wirkt. Trotzdem hat er genug Vertrauen zu ihr und in ihre Fähigkeiten, sich ihr bezüglich des Lernstoffes anzuvertrauen. Es ist für viele Männer jener Zeit nicht selbstverständlich, Fehler oder Unvermögen zuzugeben.

Gudrun Wieser hat auch diesmal viel Zeit in die Recherche gesteckt. Geschickt ist auch der latente Antisemitismus, der auch immer mit Neid einhergeht, in den Krimi hineingepackt. Ich mag das, wenn historische Details sorgfältig ausgesucht und eingearbeitet sind. Das, und die schöne Sprache hebt diese Krimi-Reihe von zahlreichen anderen hervor. Auch das Cover passt perfekt zu den beiden Vorgängern.

Fazit:

Gerne gebe ich diesem dritten historischen Krimi mit Wilhelm Koweindl und Ida Fichte eine Leseempfehlung und 5 Sterne.

Bewertung vom 12.10.2024
Die Schatten von Prag
Becker, Martin;Soergel, Tabea

Die Schatten von Prag


sehr gut

Das Autoren-Duo Martin Becker & Tabea Soergel entführt uns in diesem historischen Roman in das Prag von 1910. Die Menschen in Prag sowie in anderen Erdteilen blicken in diesem Frühling angstvoll auf den Nachthimmel, denn der Halleysche Komet ist nach 75 Jahren wieder deutlich sichtbar. Wie immer bei solchen Himmelserscheinung werden diffuse Ängste geschürt, mit denen skrupellose Geschäftemacher viel Geld machen, allerlei Weltuntergangsszenarien verbreitet und zahlreiche Menschen Selbstmord begehen. Dass ein solche verunsichernde Stimmung auch diverse Verschwörern Raum bietet, ist wohl leicht vorstellbar.

Hauptfiguren in diesem historischen Roman sind der reale Reporter Egon Erwin Kisch sowie die fiktive Lenka Weißbach, die ihrer Mutter zuliebe in Berlin Medizin studiert und nun wieder nach Prag zurückgekehrt ist.

Kisch arbeitet bei der bohemia, einer renommierten Zeitung als Polizeireporter als sich durch einige personelle Änderungen das Klima in der Zeitung stark verschlechtert. Zusätzlich sterben aktuell in Prag zahlreiche Menschen durch Selbstmord, was Kisch nicht so recht glauben mag. Kisch beginnt mit Hilfe von Lenka, die nun ebenfalls in der Redaktion der bohemia arbeitet, und dem Brückenwärter Novák, heimlich zu recherchieren. Seine Verbindungen zur Halb- und Unterwelt sind legendär, daher erhält er den einen oder anderen Hinweis.

Schnell wird klar, dass es sich hier um eine Verschwörung riesigen Ausmaßes handeln muss. Nur wer ist der Initiator? Der König der Prager Unterwelt Kubitza, der aus dem Gefängnis seine Geschäfte am Laufen hält, oder die Deutschnationalen, die ihre schwindende Macht erhalten, oder doch die tschechischen Nationalisten, die sich vom Habsburgerreich befreien wollen?

Meine Meinung:

Dieser historische Roman ist Auftakt zu einer Krimi-Reihe mit Egon Erwin Kisch und Lenka Weißbach, die uns in die gespannte Atmosphäre, die wenige Jahre vor dem Ausbruch des Ersten Weltkrieges herrscht, eintauchen lässt. Sehr geschickt sind die rivalisierenden politische Gruppen, Deutsche und Tschechen, dargestellt. Da ich mit der Geschichte Böhmens und Mährens vertraut bin, ist es mir nicht schwergefallen, den Usurpator ausfindig zu machen, der sich die Angst der Menschen vor dem Kometen zu Nutze gemacht hat. Eine Gruppe von Personen gerät zwischen die Mahlstein des Machtkampfes: die Juden. Die werden von beiden Seiten angefeindet und für jegliches Übel verantwortlich gemacht. So ist es kaum verwunderlich, dass Dr. Leidinger, der erste Tote der Serie, ein Mitarbeiter der Allgemeinen Unfallversicherungsanstalt ist.

Die Charaktere haben alle ihre Ecken und Kanten. Zunächst einmal Egon Erich Kisch (1885-1960), dessen Alkoholkonsum schon als junger Reporter ziemlich bedenklich erscheint. Lenka Weißbach ist eine interessante Figur. Zum einen studiert sie der Mutter zuliebe Medizin wie ihr verstorbener Vater und lebt in Berlin ein doch freies Leben, das wie die Andeutungen zeigen, auch eine Liebschaft mit einer Frau beinhaltet und andererseits kehrt sie als „gute Tochter“ nach Prag zurück, als sich herausstellt, dass der Gesundheitszustand ihrer Mutter sich verschlechtert. Sie täuscht eine Verlobung mit ihrem Kollegen Heinrich Brodesser vor, um vor weiteren Verheiratungsplänen der Mutter gefeit zu sein. Dieser Charakter bietet für weiter Fälle interessante Entwicklungsmöglichkeiten. On verra! Man wird sehen, wie die Franzosen sagen. Der nächste Band erscheint 2025.

Gut gefällt mir, wie uns das Autoren-Duo auf die Reise in die Stadt Prag mitnimmt. Da ist vom Brückenzoll die Rede und von einigen bekannten Firmen, die (natürlich) reichen Österreichern gehören sowie die Tausenden Tschechen wie Novák, die in ärmlichen Verhältnissen hausen.

Und ja, wir begegnen historischen Personen wie Franz Kafka, damals noch Mitarbeiter der Allgemeinen Unfallversicherungsanstalt und Jaroslav Hašek, der in wenigen Jahren, den Roman „Die Abenteuer des braven Soldaten Schwejk“ schreiben wird.

Fazit:

Ein interessanter historischer Krimi, der die Spaltung des Königreiches durch den aufkommenden Nationalismus, den Antisemitismus sowie die Angst der Menschen vor dem Naturereignis Halleyscher Komet sehr gut erlebbar macht. Gerne gebe ich hier 4 Sterne.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 12.10.2024
Reichskanzlerplatz (eBook, ePUB)
Bossong, Nora

Reichskanzlerplatz (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Dieser historische Roman beschert uns Einblicke in eine Zeit des Umbruchs und gleichzeitig in das Leben der 1901, als Johanna Maria Magdalena Behrend (zunächst) unehelich geborenen Tochter eines Dienstmädchens. Als ihre Mutter in zweiter Ehe den jüdischen Kaufmann Richard Friedländer heiratet und der das Mädchen adoptiert, wächst sie in einem bürgerlichen Umfeld auf. 44 Jahre später wird sie im Führerbunker ihre sechs Kinder vergiften und anschließend Selbstmord verüben. Der geneigte Leser wird nun wissen, von wem die Rede ist, nämlich von Magda Goebbels, geschiedene Quandt.

Wir lernen die junge Johanna Maria Magdalena Friedländer kennen, die mit knapp 19 Jahren den verwitweten Industriellen Günther Quandt (und seine Söhne) heiratet und den gemeinsamen Sohn Harald bekommt. Doch recht bald langweilt sie das komfortable Leben und Madame Quandt, wie man sie nennt, betrügt ihren Mann mit wechselnden Liebhabern.

Wenig später, nach der, für sie lukrativen, Scheidung (1929) von Günther Quandt, zieht sie in eine Wohnung am Reichskanzlerplatz und schließt sie sich gänzlich der NSDAP an. Dort erregt sie die Aufmerksamkeit von Joseph Goebbels und Adolf Hitler. Als Ehefrau des Propagandaministers wird sie nun Magda genannt und, nachdem sie in schneller Abfolge, insgesamt sechs weitere Kinder zu Welt bringt, zur Vorzeigemutter des Reiches hochstilisiert.

Als sich Goebbels 1938 in die tschechische Schauspielerin Lida Baarová (1914-2000) verliebt und eine Menage à trois von Magda verlangt, wendet sich Magda an Hitler, der Goebbels eine Scheidung verbietet.

Meine Meinung:

Die Erzählweise ist recht ungewöhnlich gewählt, denn es ist der fiktive, schwule Hans Kesselbach, der als Ich-Erzähler fungiert. Kesselbach ist mit Hellmuth Quandt in dieselbe Klasse gegangen, beide schwärmen für die schöne Madame Quandt, die nur wenige Jahre älter ist. Er beginnt eine Affäre mit ihr, um seine Homosexualität zu vertuschen, die in Deutschland verboten ist .

Immer wieder kreuzen sich die Lebenswege von Hans Kesselbach und Magda Goebbels. Dass Magda Goebbels keinen Finger für vom Regime bedrohte Menschen rührt, ist an jener Stelle zu lesen, als sich völlig ungerührt, ganz nebenbei erzählt, dass ihr Stiefvater Richard Friedländer sei im KZ Buchenwald an einer „Lungenentzündung“ verstorben. Ein jüdischer Stiefvater passt so gar nicht in das Leben der fanatischen Vorzeigemutter.

„Siehst du Hans, es wird niemand bevorzugt, auch wir nicht. Wir essen unseren Eintopf und zahlen unseren Teil.“ (S. 249)

Dieser historische Roman lässt zahlreiche reale Prominente aufmarschieren. Von Auwi, dem Sohn des ehemaligen Kaisers über zahlreiche Größen des NS-Regimes bis hin zu zahlreichen Verfolgten.

Der Roman kommt ohne direkte Rede aus, was mich diesmal eigenartigerweise nicht allzu sehr gestört hat. Geschickt sind die Lebensläufe der realen Personen mit jenen der fiktiven verquickt. Eine Biografie der Magda Goebbels ist dieser historische Roman nicht. Wer eine solche lesen möchte, muss zu anderen Büchern greifen.

Interessant ist, wie sich der fiktive Hans Kesselbach durch die für Homosexuelle höchst bedrohliche Zeit laviert. Dabei kann er deutlich sehen, wie es den gleichgeschlechtlich Liebenden ergeht. Eine pro-Forma-Hochzeit, die für ihn nützlich sein könnte, lehnt er recht lange ab.

Der Schreibstil ist eindringlich und zeichnet ein gelungenes Bild jener Zeit.

Fazit:

Gerne gebe ich diesem historischen Roman 5 Sterne.

Bewertung vom 09.10.2024
Ruth Blaue - Die Axtmörderin mit dem Madonnengesicht (eBook, ePUB)
Hanke, Kathrin

Ruth Blaue - Die Axtmörderin mit dem Madonnengesicht (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Autorin Kathrin Hanke, die bereits mehrere True-Crime-Krimis über Frauen, die gemordet haben, geschrieben hat, entführt ihre Leser nach Schleswig-Holstein und erzählt die Lebensgeschichte von Ruth Blaue, die als „Axtmörderin mit dem Madonnengesicht“ in die Kriminalgeschichte eingeht.

Ruth wird als ältestes von drei KIndern des Ehepaares Heine 1914 in Breslau geboren. Ab 1930 macht sie in der Klinik von Eppendorf eine Ausbildung zur Laborantin, wo sie den charismatischen Assistenzarzt Wolfgang Trautmann kennen und lieben lernt. Der sieht in der naiven Ruth, ein willfähriges Opfer für seine eigenen Pläne, zumal er eine hohe Mitgift erwartet. Kurz nach der Heirat entdeckt er, dass Ruth sich einer Urkundenfälschung und UNterschlagung schuldig gemacht hat und lässt die (für Ruth toxische) Ehe annullieren. Von einander los kommen sie aber nicht, weil Ruth ihrem nunmehrigen Ex-Mann nach wie vor hörig ist und der sie nach Strich und Faden ausnützt. Sie kommt mehrmals mit dem Gesetz in Konflikt.

Ihr zweiter Ehemann, der Marineleutnant John Blaue ist ebenfalls ein Reinfall, denn der gründet während seiner Dienstzeit eine Zweit-Familie in Norwegen. Als er dann letztlich nach Kriegsende nach Deutschland zurückkehrt, hat Ruth längst mit dem bildenden Künstler Horst Buchholz einen anderen Lebenspartner. Eine Zeitlang geht die Menage à trois, man lebt wegen der Wohnungsnot in einem Haus zusammen, gut. Dann beschließt Ruth, dass ihre Ehemann verschwinden muss.

Was sich genau an jenem 14. November 1946 abspielt, wird letzten Endes nie restlos geklärt werden. Ob Ruth selbst die Axt geschwungen hat oder doch Horst, der als Bildhauer im Gebrauch dieses Werkzeuges geübt war. In einem Aufsehen erregenden Prozess wird Ruth Blaue 1955 des gemeinschaftlichen Mordes an ihrem Ehemann schuldig gesprochen und zu lebenslanger Haft verurteilt. Buchholz hat kurz vor Prozessbeginn trotz aller Sicherungsmaßnahmen in seiner Zelle Selbstmord begangen.

Meine Meinung:

Anhand der noch vorhandenen Gerichtsakten versucht Kathrin Hanke die Ereignisse, die zu diesem brutalen Mord geführt haben, nachzuzeichnen. Es scheint, dass Ruth eine psychisch beeinträchtige Person gewesen sein könnte, die sich in einer Traumwelt geflüchtet hat. Es gibt, um sie wegen der Urkundenfälschung und Unterschlagung vor dem Gefängnis zu bewahren, von den Eltern in Auftrag gegebene psychiatrische Gutachten. Ob die ausschließlich Gefälligkeitsgutachten waren oder doch eine psychische Störung diagnostiziert haben, ist nicht mehr zu klären. Sicherlich hat die toxische Beziehung zu Wolfgang Trautmann einen Bruch in ihrem Leben hinterlassen.

Die Autorin erzählt die Lebensgeschichte der Ruth Blaue detailliert ohne jedoch voyeuristisch zu wirken. Dafür hat sie, wie schon in ihren anderen Büchern, eine Menge Recherchearbeit geleistet.

Fazit:

Gerne gebe ich diesem sehr gut recherchierten Roman, der bis zur letzten Seite fesselt, 5 Sterne und eine Leseempfehlung.

Bewertung vom 09.10.2024
Wider die Verrohung
Brodnig, Ingrid

Wider die Verrohung


ausgezeichnet

Mit diesem, nur 176 Seiten starken, Buch hat Ingrid Brodnig ein informatives wie beeindruckendes Plädoyer für mehr Sachlichkeit in der Sprache geschrieben.

Das Buch zeigt, mehrmals plakativ anhand von zwei Personen wie aggressive und laute Stimmen Emotionen schüren und Meinungen polarisieren, was unsere Gesellschaft und Demokratie bedroht. Die angeführten Beispiele stammen, erraten, von Donald Trump und Herbert Kickl.

In sieben Kapiteln werden nicht nur die Mechanismen dieser (und ähnlich gestrickter) Politiker und Parteien beleuchtet, die nicht davor zurückschrecken, mit Fake News gezielt Emotionen und Empörung auslösen, um ihre (manchmal krausen) Ideen an ihre potenziellen Fans zu bringen, sondern auch praxisnahe Strategien herausgearbeitet, damit diese Propaganda als solche entlarvt werden und Maßnahmen dagegen ergriffen werden können.

Kapitel 1: Eskalation als Geschäft
Kapitel 2: Kalkulierte Wut und emotionale Achtsamkeit
Kapitel 3: Gegen politischen „Bull Shit“ - in Sozialen Medien und klassischen Medien
Kapitel 4: Was gegen Spaltung hilft
Kapitel 5: Rhetorik als Waffe und Reaktionsmöglichkeiten
Kapitel 6: Die Verzerrung der Wirklichkeit
Kapitel 7: Beharrlich für Demokratie eintreten

Fazit:

Gerne gebe ich diesem klugen Buch, das uns Demokratieliebhabern zahlreiche Strategien, Werkzeuge und Tipps in die Hand gibt, um auf die Emotionalisierung und Fake News besser antworten zu können, sowie ermutigt, beharrlich für Demokratie einzutreten, 5 Sterne und eine Leseempfehlung.

Bewertung vom 08.10.2024
Der Tote im Vulkan
Schwarzkopf, Margarete von

Der Tote im Vulkan


ausgezeichnet

In diesem 8. und wie Autorin Margarete von Schwarzkopf bekanntgibt, dem letzten aus der Reihe rund um die Kunsthistorikerin und Hobbyermittlerin Anna Bentorp, dürfen wir in nordische Mythen, die eng mit der Geschichte des heutigen Irlands und Islands verknüpft sind, eintauchen.

Worum geht’s?

Da die Welt der Kunsthistoriker recht klein ist, kennt man sich untereinander, weshalb Anna mit zahlreichen Vertretern zumindest in telefonischen Kontakt steht bzw. deren Publikationen kennt. So ist ihr auch der in seiner Branche nicht unumstrittene Markus Hannemann ein Begriff, der vor einigen Jahren während einer Recherchereise auf der isländischen Insel Grímsey verschwunden ist. Er soll, wie Gerüchte sagen, aus der isländischen Nationalbibliothek ein frühmittelalterliches Buch „Book of Thor“ von Corran McSlaughty, eines Mönches des Klosters Saint Columban entwendet haben. „Book of Thor“ wird ähnlich wie das „Book of Kells“ als Rarität der mittelalterlichen Klosterbibliotheken bezeichnet und ist von unschätzbaren Wert.

Und genau dem mysteriösen Verschwinden dieses Kunsthistorikers geht einer von Annas Freunden, der Schriftsteller Heinz Kröger, nach. Wenig später ist Kröger, der sich in der letzten Zeit vorrangig der True Crime-Literatur verschrieben hat, tot, ertrunken wie es scheint.

Anna Bentorp macht ihrem Spitznamen alle Ehre und beginnt ihrerseits sowohl zu Krögers Tod als auch zu Hannemanns Verschwinden zu recherchieren. Dabei wird sie von ihren vergangenen Ermittlungen sowie ihrer eigenen Vergangenheit eingeholt und Heinz Kröger wird nicht der einzige Tote bleiben.

Meine Meinung:

Da ich alle Anna-Bentorp-Krimis kenne, sind mir die vielen kurzen Rückblick sowie die Zusammenhänge klar. Quereinsteiger in diese Reihe werden das eine oder andere Mal mit den Blitzlichtern aus den Vorgängern konfrontiert, die nicht immer gleich einzuordnen sind. Ich empfehle zum besseren Verständnis die sieben Vorgänger zu lesen.

Wir treffen jedenfalls zahlreiche Protagonisten aus den anderen Fällen wieder: KHK Hans Schumann, Annas irische Freundin Deidre, ihren on/off-Freund Richard, Desmond Casey sowie Quasselstrippe Harald Frostauer. Dazu kommen zahlreiche neue Personen, deren Absichten nicht auf den ersten Blick erkennbar sind. Natürlich darf auch Anna Bentorps 91-jährige Mutter mit ihren Zitaten aus der Literatur und den guten Ratschlägen für ihre Tochter nicht fehlen.

Je tiefer Anna in ihre Nachforschungen eintaucht, umso gefährlicher und komplexer wird die Sache. Sie kommt einer großangelegten politischen Verschwörung allzu nahe, und gerät nicht nur einmal in akute Lebensgefahr.

Geschickt verquickt Margarete von Schwarzkopf die Geschichte des mittelalterlichen irischen Mönchs, die in großen Zügen kursiv dargestellt wird, mit der irischen Unabhängigkeitsbewegung.

Der Schreibstil liest sich leicht und flüssig und fesselt von der ersten bis zur letzte Seite. Die Handlung ist sehr komplex und die unterschiedlichen Handlungsstränge werden letztlich gut auseinandergedröselt und erneut zusammengeführt. Ich hatte recht bald mehrere Theorien entwickelt, wovon sich nicht alle, aber doch einige, am Ende als ans Ziel führend herausgestellt haben.

Fazit:

Gerne gebe ich diesem spannenden und historisch sehr interessanten Krimi gelesen, der mich richtig gut unterhalten hat 5 Sterne.

Bewertung vom 08.10.2024
Steirerzorn
Rossbacher, Claudia

Steirerzorn


ausgezeichnet

In ihrem 14. gemeinsamen Fall bekommen es Sandra Mohr und Sascha Bergmann nicht nur mit einem aktuellen, sondern auch mit Verbrechen der Vergangenheit zu tun. Achtung! Dieser Krimi ist nichts für Zartbesaitete.

Christian Zwettler, ein begeisterter Hobby-Fotograf bricht, nachdem er unbefugt ein verlassenes Gehöft am Reinischkogel betreten hat, um Fotos von diesem Lost Place zu machen, auf einer Falltüre ein und landet schwer verletzt neben einer gefesselten, verwesten Frauenleiche im Keller.

Recht bald stellt sich heraus, dass dieses Gebäude in den 1970er-Jahren als Erziehungsheim für angeblich schwererziehbare Mädchen gedient hat. Doch im Dorf will sich niemand so genau an diese Jahr erinnern.

In einem zweiten Handlungsstrang entführt uns Claudia Rossbacher in just in diese Zeit. Wir erleben anhand von ihren Tagebucheintragungen hautnah mit, wie die dreizehnjährige Gitti aus Wien in dieses Heim kommt und welchen Torturen sie und die anderen Mädchen ausgesetzt worden sind.

Meine Meinung:

Krimiautorin Claudia Rossbacher hat sich in diesem Krimi eines Themas angenommen, über das lange geschwiegen worden ist: Die Zustände in Kinderheimen und die brutalen sexuellen Übergriffe, denen die Schutzbefohlenen beiderlei Geschlechts ausgesetzt waren. Die Erziehungsmethoden, durch Gewalt, Demütigung, Einschüchterung und Erniedrigung manifestieren, wurden bis in die 1990er-Jahre praktiziert. Das Personal vom Direktor abwärts wusste von den Misshandlungen, war oft daran beteiligt und förderte sie sogar. Das Personal rekrutierte sich lange aus Personen, die bereits in NS-Kinderheimen tätig war.

Der Autorin gelingt es sehr gut die grauenhaften Zustände zu beschreiben, weshalb dieser Krimi vielleicht nicht von allen Lesern gemocht werden wird. Mit diesem Krimi gibt Claudia Rossbacher den zahlreichen Opfern dieser Erziehungsheime eine Stimme.

Die sonst übliche humorvolle Zusammenarbeit zwischen Mohr und Bergmann tritt diesmal ebenso in den Hintergrund, wie das komplizierte Privatleben der beiden Ermittler.

Die unterschwellige Drohung von Hubert, jenem ehemaligen Freund von Sandra, der für sich alle Rechte beansprucht, aber einer Partnerin diese nicht einräumt, könnte ein Hinweis auf eine weitere Fortsetzung geben.

Der Krimi lässt uns wieder in eine schöne Ecke der Steiermark eintauchen und macht Appetit, die kulinarischen Genüsse selbst auszuprobieren. Besonders im Herbst bietet die Gegend um den Reinischkogel und Stainz zahlreiche Feste.

Das Cover mit dem zerbrochenen Spiegel, in dessen herzförmig ausgesparten Zentrum das Bild eines der verrosteten Stahlrohrbetten steht, passt sehr gut zu dem bedrückenden Inhalt.

Fazit:

Gerne gebe ich diesem Krimi, der den Opfern dieser Erziehungsheime eine Stimme verleiht, 5 Sterne.