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Benutzername: 
anne
Wohnort: 
Schweighofen

Bewertungen

Insgesamt 136 Bewertungen
Bewertung vom 11.10.2023
60 Kilo Kinnhaken
Helgason, Hallgrímur

60 Kilo Kinnhaken


sehr gut

Der Roman ist bereits der zweite Band über den jungen Gestur. Der erste Band: 60 Kilo Sonnenschein“ beschreibt seine Kindheit. Man kann den zweiten Band jedoch auch gut ohne Kenntnisse über dessen Vorgängerroman lesen.
In dem Roman erfährt man einiges über Island. Land und Leute sind sehr gut beschrieben. Auch die Geschichte Island wird am Beispiel der erfundenen Heimatstadt Gesturs sehr gut beschrieben. Allerdings ist einiges auch sehr ausschweifend. Insgesamt finde ich über 650 Seiten für einen Roman auch sehr viel. Hier hätten einige Kürzungen dem Werk sicher gutgetan. Der Schreibstil des Autors ist dagegen sehr angenehm.
Was mir an diesem Buch überhaupt nicht gefallen hat ist der Titel, der irgendwie sehr abgedroschen wirkt. Das Coverbild hingegen ist gut gelungen und verströmt die Atmosphäre von Abenteuer.
Zusammenfassend ist dieser Roman schon allein aufgrund seines Umfangs aber auch des teilweise etwas anspruchsvolleren Inhalts kein Buch das man einfach mal so durchliest, man muss sich schon etwas Zeit nehmen und sich auf die Eigenarten des Romans einlassen

Bewertung vom 11.10.2023
Adam und die Jagd nach der zerbrochenen Zeit
Schmidt, G.Z.

Adam und die Jagd nach der zerbrochenen Zeit


ausgezeichnet

Adam lebt als Waisenjunge bei seinem Onkel, einem äußerst talentierten aber verarmten Bäckermeister. Die beiden können sich nicht viel leisten, außer den Leckereien die der Onkel herstellt und der zwischenmenschlichen Liebe die sich die beiden gegenseitig entgegenbringen. Sonst ist Adam vom Schicksal hart geschlagen, denn auch sein guter Freund Speedy, eine Maus und sein Haustier, stirbt. Doch da geschieht etwas sonderbares. Ein Fremder taucht auf und redet anscheinend wirres Zeug. Doch dann durchsucht Adam die Hinterlassenschaften seiner toten Eltern und findet eine leere Schneekugel. Diese Schneekugel hat es in sich, sie ermöglicht Zeitreisen. Was zuerst noch große Verwunderung auslöst wird im Laufe des Buches durch Rückblicke erklärt.
Der Roman beinhaltet sowohl Spannung als auch Magie und jede Menge Abenteuer. Doch was das Buch so besonders macht ist seine ganz besondere Atmosphäre die es verströmt. In einer sehr liebevollen, wertschätzenden Art wird die Geschichte über Adam und seine Zeitreisen erzählt. Geradezu zauberhaft wirkt diese Erzählweise, so dass man gar nicht aufhören möchte zu lesen.
Bereits das Cover versprüht diese zauberhafte Atmosphäre mit dem wunderschönen Bild New Yorks und den Kindern in einer winterlichen Landschaft in der Schneekugel sowie die eindrucksvoll verspielte Schrift, die sich auch zu jedem Kapitelanfang im Innenteil wiederfindet.
Insgesamt ein wunderschönes Kinderbuch mit viel Liebe zum Detail und einer ganz besonders großen Prise an Magie, so dass es reicht um auch noch einen Erwachsenen zu verzaubern.

Bewertung vom 11.10.2023
Ich träumte von einer Bestie
Blazon, Nina

Ich träumte von einer Bestie


sehr gut

Aufgefallen ist mir an diesem Roman als erstes das Cover. Es wirkt sehr mysteriös und man weiß nicht so recht was sich dahinter verbirgt.
Die Familiengeschichte um Fleur beginnt mit dem plötzlichen Tot ihres Stiefvaters zunächst noch recht schleppend. Doch im weiteren Verlauf entwickelt sich eine recht spannende Geschichte, als sich Fleur aufgrund ihres Erbes nach Frankreich begibt und dort die dunkle Vergangenheit ihrer Familie väterlicherseits aufdeckt.
Die Autorin nutzte für ihren Roman als Vorlage die berühmte Sage um die Bestie von Gévaudan. Bekannte Elemente der Legende werden dabei von ihr ausgeschmückt und mit der fiktionalen Geschichte um Fleur erweitert. Daraus ergibt sich eine fesselnde Erzählung um die Vergangenheit Fleurs` Familie. Insgesamt eine mysteriöse düstere Geschichte die einem im späteren Verlauf des Romans immer weiter in den Bann zieht.

Bewertung vom 21.08.2023
Wer ist hier der Alien?
Basovic Brown, Nina

Wer ist hier der Alien?


ausgezeichnet

Ein Alien sitzt nach einem Absturz plötzlich im Kinderzimmer von Junus. Und so nimmt eine verrückte Geschichte ihren Lauf. Zunächst sieht Solo, der Außerirdische noch wie ein Mensch aus. Doch diese Tarnung verbraucht viel Energie und bald nimmt Solo wieder seine wahre Gestalt an. Erst da merkt Junus um was es sich hier handelt. Er versteckt seinen neuen Freund in seinem Zimmer. Doch es kommt wie es kommen muss, die beiden unternehmen Ausflüge und werden natürlich enttarnt. Außerdem droht noch ein weiteres Problem, Solo kann auf der Erde nicht auf Dauer überleben.

Eine gelungene Mischung aus Fantasy, Action, Spannung und Humor wird in diesem Kinderbuch für Erstleser geboten. Dabei überfordert es nicht, denn die Seiten sind großzügig beschriftet und der Text einfach zu lesen. Mit knapp 130 Seiten ist das Buch außerdem auch nicht so umfangreich.

Gut gefallen haben uns außerdem auch die Bilder. Diese sind im Buch nicht allzu zahlreich vorhanden, aber dennoch sehr schön gestaltet. Auch das Cover hat uns gut gefallen.

Bewertung vom 21.08.2023
Der Vorweiner
Bjerg, Bov

Der Vorweiner


ausgezeichnet

In einer, wohl nicht allzu ferner, Zukunft - wann genau erfahren wir nicht, hat sich nicht nur unsere Umwelt, sondern auch unser gesellschaftliches Leben um einiges verändert. Der Meeresspiegel ist gestiegen, so dass weite Teile der einst mal bewohnten Erde nun unter Wasser stehen und die Temperaturen sind gestiegen und viele Gegenden sind lebensfeindlich. Auch die politischen Verhältnisse erschweren das Leben in vielen Ländern, z. B. in Österreich wo eine rechtspopulistische Regierung herrscht. Übrig geblieben ist jedoch Resteuropa. Hier lässt es sich noch einigermaßen gut leben. Allerdings ist die Gesellschaft in eine privilegierte Oberschicht und eine Niederschicht gespalten.

In dieser Welt leben A wie Anna und B. wie Berta, Mutter und Tocher eines weitestgehend anonymisierten Gesellschaft. Anna hat sich seit kurzem einen Vorweiner zugelegt, lange hatte sie sich zu diesem Schritt geweigert. Aber die Menschen in dieser Welt sind sehr gefühlskalt, pragmatisch und egoistisch geworden. Trauern ist bestenfalls der Niederschicht gestattet, auf die man mit Verachtung herabsieht. Wer etwas auf sich hält lässt für sich trauern - mithilfe eines Vorweiners. Diese Vorweiner stammen vorzugsweise aus Gegenden die unbewohnbar geworden sind. Sie leben bei ihren "Auftraggebern", werden mit allem versorgt und bauen so eine enge Bindung zu ihnen auf, so dass sie Jahrzehnte später glaubhaft und intensiv bei der Zerstreuungsfeier, der Beerdigung, trauen können, nur so bleiben sie der Nachwelt in Erinnerung.

Insgesamt handelt es sich bei dem "Vorweiner" um ein sehr dystropisches Buch mit einer äußerst düsteren Atmosphäre. Es denkt ökologische und politische Szenarien die wir heute kennen weiter und stellt uns eine uns fremde Welt vor. Es begegnen uns auch immer wieder Kuriositäten über die man fast lachen möchte, wie z. B. "Papst Jesus I, Beiname der Dreiste", die jedoch einen faden Beigeschmack haben.

Sicher erscheint das Buch auf den ersten Seiten sehr ungewöhnlich. Wenn man sich jedoch auf diese fremde Welt einlässt ist es mitunter sehr aufwühlend wie auch unterhaltsam. Mit seinen kurzen Kapiteln die in jeweils kurze Abschnitte unterteilt sind, lässt sich der Roman recht schnell lesen. Auch das das 1 Kapitel erst nach dem 3. Kapitel kommt ungewöhnlichen Kapitelüberschriften sowie das Cover haben mir gut gefallen.

Bewertung vom 21.08.2023
Weil da war etwas im Wasser
Kieser, Luca

Weil da war etwas im Wasser


ausgezeichnet

Der Roman „Weil das war etwas im Wasser“ ist eine Mischung aus Fiction und populärwissenschaftlichen Sachbuch. Erzähler der Handlung sind die acht Arme eines Tintenfischs. Jeder dieser Arme hat seinen eigenen Charakter und erzählt einen Teil einer Geschichte. Teilweise unterbrechen sich die Arme auch gegenseitig, ergänzen sich oder verweisen durch Fußnoten auf andere Stellen im Buch. Man wird durch diese Fußnoten ausdrücklich darauf hingewiesen, dass man nun auch an einer anderen Stelle des Buches weiterlesen kann um mehr über einen bestimmten Sachverhalt zu erfahren. Man muss das Buch also nicht chronologisch von vorne bis ans Ende lesen.
Inhaltlich beschäftigt sich die Handlung mit einem Tintenfisch, erzählt aus der Sicht seiner Arme, wie schon erwähnt. Sein Leben in der Tiefsee, seine Geburt, sein Heranwachsen, seine Gefangenschaft sind einige der Themen, aber auch politische und gesellschaftliche Aspekte spielen eine Rolle, wie z. B. die Fangquoten und die maschinelle Verarbeitung von Krill, einer wichtigen Existenzgrundlage vieler Lebewesen im Meer, die Bedeutung von Tintenfischen für die Menschen im Laufe der Zeit usw. Hier werden viele wissenschaftliche Hintergrundinformationen geliefert, die das Buch oft wie ein Sachbuch erscheinen lassen. Jedoch folgen wir in der Geschichte auch einem Mädchen bei ihrem Praktikum auf einem Schiff das sich zum Krillfang in die Antarktis begibt. Am Ende des Buches können wir außerdem noch die Tagebucheintragungen dieses Mädchens lesen, das auf diese Weise seine subjektiven Eindrücke während und vor ihrer Reise in die Antarktis verarbeitet.
Der Titel ist genauso kreativ wie der Inhalt des Werks und hat mir sehr gut gefallen. Ein ausgefallener Titel, bei dem man einerseits sofort weiß um was es sich in etwa handeln muss und doch Raum für eigene Interpretationen lässt.
Optisch besitzt das Buch ein wunderschönes Cover das die Assoziation eines aufregenden Abenteuers auf dem Meer vermittelt. Man sieht die Arme eines großen roten Tintenfischs mit seinen Saugnäpfen vor einem tiefblauen Hintergrund. Einige Spitzen der Fangarme halten sich an den einzelnen Buchstaben des Titels fest. Das Wellenornament des Hintergrunds lässt außerdem den Gedanken an Meereswellen aufkommen. Schön fand ich auch, dass das Buch keinen Schutzumschlag besitzt, sondern das Titelbild wie bei Kinderbüchern direkt auf den Buchdeckel gedruckt ist. Auch die Fadenbindung des Buches, die man ja eher selten findet, vermittelt einen hochwertigen Eindruck.
Insgesamt ein äußerst ungewöhnliches Werk mit einem interessanten Genremix. Spannend, poetisch und zugleich mit informativen Hintergrundinformationen. Mir hat das Buch sehr gut gefallen und ich kann es nur wärmstens weiterempfehlen.

Bewertung vom 21.08.2023
Prophet
Blaché, Sin;Macdonald, Helen

Prophet


ausgezeichnet

Plötzlich steht ein Diner auf einem Feld in einer britischen Provinzlandschaft. In der Nähe wird noch eine Leiche gefunden. Alles sehr mysteriös. Rao und Adam übernehmen die Ermittlungsarbeiten in diesem Fall. Die beiden können sich zunächst nicht ausstehen, finden jedoch im Laufe des Romans immer näher zusammen bis sie schließlich ein Paar sind. Die Erscheinung des Diners klärt sich auch. Es handelt sich dabei im wahrsten Sinne des Wortes um eine Erscheinung, aber ich möchte nicht zu viel verraten.

Auch wenn die Erklärung mit dem Diner ziemlich abgefahren ist und der Handlung manchmal gar nicht so leicht zu folgen ist, fand ich diese Idee ganz interessant. Was mir überhaupt nicht gefallen hat ist die ellenlange Beschreibung der zwischenmenschlichen Beziehung der beiden Ermittler. Diese seitenlangen Beschreibungen sind ermüdend und man hätte sie auch sicher kürzer fassen können. Deren wundersame Wandlung von ihrer anfänglichen Abgeneigtheit zur schlussendlichen Liebe der Beiden fand ich auch nicht wirklich realitätsnaher als die Erscheinung des Diners.

Das quietschgelbe Cover mit dem seltsamen Fusselmuster fand ich dagegen sehr schön. Es fällt auf und man macht sich so seine Gedanken was hinter diesem Bild stehen könnte.

Bewertung vom 21.08.2023
Hinter der Hecke die Welt
Molinari, Gianna

Hinter der Hecke die Welt


ausgezeichnet

Das Buch besteht aus zwei Schauplätzen. Einem touristisch erschlossenen Dorf, dessen Hauptattraktion aus einer Hecke besteht. Das sich aber große Sorgen um zwei Kinder macht, die einfach nicht mehr weiter wachsen wollen und deren Wohlergehen mit dem erfolgreichen Fortbestand des Dorfes von dessen Bewohnern verknüpft wird. Während dessen befindet sich deren Mutter auf einer Forschungsreise in der Arktis. Auch hier sind die Sorgen groß, den die Zerstörung der Umwelt wird hier ganz besonders deutlich.

Für mich besteht dieses Buch durch und durch aus Allegorien. Es ist mit Sicherheit kein Buch das man einfach mal so zwischendurch zur Unterhaltung liest, sondern erfordert trotz seiner Kürze und Einfachheit der Sprache einiges an Aufmerksamkeit.

Die Hecke, die Kinder, die Erforschung und Zerstörung der Arktis - hier kann man sicher einiges hineininterpretieren. Jeder kann sich selbst eine Gedanken machen für was die einzelnen Dinge stehen. Das Buch lässt viel Raum für eigene Interpretationen, konkrete Antworten such man jedoch vergebens, man muss schon seine eigenen Schlüsse ziehen. Ein Roman der nicht nur zum Nachdenken anregt, sondern der einem regelrecht dazu zwingt. Sicher kein Buch für jedermann, aber dennoch sehr interessant und anspruchsvoll.

Bewertung vom 22.07.2023
Blue Skies (deutschsprachige Ausgabe)
Boyle, T. C.

Blue Skies (deutschsprachige Ausgabe)


ausgezeichnet

Das Cover trifft den Inhalt des Romans sehr gut. Mit der Palme im Sturm kann man sich sofort denken um was es geht.

Aus unterschiedlichen Blickwinkeln wird in dem Roman der Klimawandel, seine Folgen und die verschiedenen individuellen Umgangsweisen einzelner Personen beleuchtet. Von einem allzu besorgten Umgang, bei dem man als Nahrungsquelle sogar Insekten inkauf nimmt um die gesamte Weltbevölkerung noch zu ernähren bis hin zu einer gelangweilten und Aumerksamkeit suchenden Influencerin die sich keine Gedaken um andere macht sowie um einen Wissenschaftler der scheinbar gegen Windmühlen kämpft erleben wir ganz unterschiedliche Sichtweisen.

Zwar handelt es sich hier um Zukunftsvisionen, allerdings erscheinen diese aufgrund unserer aktuellen Situation nicht allzu weit zeitlich von uns entfernt was dem ganzen Szenario eine erschreckende Wirkung verleiht.

Der Schreistil und die Thematik stehen ganz im Zeichen des Autors TC Boyle. Sarkastisch treffsicher und thematisch völlig auf der Höhe der Zeit erkennt man die Handschrift Boyles in jeder Zeile.

Bewertung vom 22.07.2023
Animal Jack - Der verwunschene Berg
Miss Prickly;Kid Toussaint

Animal Jack - Der verwunschene Berg


ausgezeichnet

Wir kannten den ersten Band dieser Reihe nicht, so dass wir den zweiten Teil vollkommen unvoreingenommen auf uns zukommen gelassen haben. Die erste Überraschung war, dass Jack sich in Tiere verwandeln kann. Was bei den ersten Bildern noch für etwas Verwirrung sorgte, da wir von den Verwandlungskünsten etwas überrascht waren, wurde jedoch bald zur Gewohnheit, denn Jack verwandelt sich ständig! Von einer Seite zur nächsten ist man mit einem neuen Tier konfrontiert.

In diesem Band geht es darum, dass Jacks Mutter arbeitslos ist und seine Eltern in finanziellen Schwierigkeiten stecken. Jack will ihnen helfen und sucht daraufhin mit seiner Freundin Gladys einen sagenumwobenen Schatz tief im Inneren eines Berges der sich mitten in der Wildnis eines Waldes verbirgt. Auf dem Weg dorthin bestreiten sie einige Gefahren, z. B. einen Jäger der ihnen auf der Spur ist sowie den Bergbewohnern die den beiden Freunden feindlich gesinnt sind.

Uns haben die Bilder wirklich sehr gut gefallen. Was mich etwas überforderte war jedoch die ständige Gestaltwandlung Jacks. Bei meinen Kindern kamen diese Verwandlungen jedoch gut an.

Insgesamt ein schöner Comic. Gut geeignet für Erstleser, da er recht wenig Text enthält. Der Comic lässt sich sehr zügig lesen und ist einfach verständlich.