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Insel

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Insgesamt 232 Bewertungen
Bewertung vom 07.08.2023
Vom Ende der Nacht
Daverley, Claire

Vom Ende der Nacht


gut

Rosie und Will lernen sich als Teenager kennen und eigentlich merken sie beide, dass eine besondere Anziehung zwischen ihnen besteht. Ehe sie sich näher damit beschäfigen können oder um es anders auszudrücken, ehe sie sich der Teenagerliebe hingeben können, passiert ein Unglück. Beide - Rosie und Will - haben in ihrem Leben schon eine Menge "Unglück" erfahren und beide "leiden" unter ihrer Familiensituation.. Beide versuchen getrennt von einander ihr Leben auf die Reihe zu bekommen und dies gelingt auch bis zu einem gewissen Punkt, doch sie kommen beide nicht von einander los und nehmen zwischendurch immer Kontakt auf. Erzählen sich viel, doch lassen sie ihre Liebe außen vor. Die Jahre ziehen ins Land...

Die Geschichte hat mich bewegt, doch an manchen Stellen war sie mir zu sprunghaft und ich habe Rosies Verhalten nicht immer verstehen können. Die Jahre vergingen mir zu schnell und dann wurden eigentlich nur noch die Probleme oder negativen Ereignisse erwähnt. Während ich mir die Figur des Wills neben seiner Großmutter am besten vorstellen konnte, blieben Rosies Eltern insbesondere der Vater sehr blass. Was mir gut gefallen hat, waren einige Szenen, die sehr intensiv beschrieben werden und ich mich dort auch in die Lage der Personen hineinversetzen konnte. Da ich hier nichts vom Inhalt der Story vorwegnehmen möchte, werde ich sie nicht genauer beschreiben. Das Ende der Geschichte sehe ich als offen, was mir gut gefallen hat, denn das Leben ist unverhersehbar. Vertane Chancen und die Frage, was wäre gewesen, wenn....? - das kennt sicherlich jede/r von uns und für mich lautet die Botschaft des Romans, dass man manches Mal auch seinem Bauchgefühl folgen sollte.

Der Roman bekommt drei Sterne von mir.

Bewertung vom 25.07.2023
Mord in Moordevitz (eBook, ePUB)
Salzmann, Wiebke

Mord in Moordevitz (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Johannna soll an ihrem 35. Geburtstag die Leitung der Bank der Familie übernehmen, doch zuvor wird sie erst einmal von ihrem Onkel Horst in die Filiale nach Moordevitz in Mecklenburg-Vorpommern versetzt. Johanna hat von ihrer Großmutter den Auftrag bekommen dort das Schloss zu kaufen, dass früher der Familiensitz war. Das Auftauchen von Johanna wird in Moordevitz nicht mit Freude gesehen, sondern man tritt ihr abweisend und skeptisch gegenüber, was Johanna sich zunächst nicht erklären kann. Als Johanna im Schloss eine Leiche findet, hat die Kommissarin Katharina sofort sie als Täterin im Visir. Außerdem treibt noch ein Immobilienhai sein Unwesen.

Die Autorin lässt mich in die Atmosphäre von Moordevitz eintauchen und schnell habe ich die Verunsicherung der Menschen vor Augen, die Angst haben, dass sie ihr Zuhause verlieren bzw. die Gegend mit Golfhotels zubetoniert wird. Die Spannung steigt während der Mordermitltlung, da zudem wohl jemand Johanna schaden möchte bzw. ihr Leben in Gefahr gerät. Was ist los Moordevitz? Fünf Sterne

Bewertung vom 25.07.2023
Perle vom Wienerwald
Smrzka, Barbara

Perle vom Wienerwald


ausgezeichnet

Wunderbarer Krimi, der intelligent,humorvoll und spannend ist sowie mit Wiener Flair
Antonia genannt Toni ist eine Gärtnerin, Anfang dreißig und Chefin der Familiengärtnerei in der dritten Generation, die einen der Familie nahestehenden Kunden tot in seinem Garten auffindet. Die Ermittlungen des Todesfalls übernimmt u.a. der Ehemann ihrer Tante Gitti, der Chefinspektor bei der Wiener Kriminalpolizei ist. Plötzlich steckt Toni mittendrin in den Ermittlungen, wobei sie nie unter Mordverdacht steht, aber ihr nahestehende bzw. bekannte Personen schon und dies macht sie emotional dünnhäutig.

Die Geschichte hat mich nach den ersten paar Seiten nur noch begeistert, was vielleicht auch daran liegt, dass ich Blumen und Pflanzen aller Art liebe. Die Figuren des Romans sind Menschen, die auf mich so echt wirken, dass ich sie größtenteils - da sehr sympathisch - gerne kennenlernen würde. Es kommen eine Vielzahl an Personen im Krimi vor, wobei ein kurzes Personenverzeichnis zu Beginn mir geholfen hat, diese einzuordnen. Der Krimi wird sehr lebendig erzählt und ich nehme am Gefühlsleben der Figuren teil, sowie ich die Dialoge genieße. Ich mag es das der Kriminalfall und das Privatleben sich die Waage halten bzw. miteinander verwoben sind. Zudem kommt das Flair von Wien in vielen Redewendungen zu Tage, wobei ich mir hier teilweise Fußnoten gewünscht hätte. Besonders gut gefallen hat mir, dass in der großen Familie von Toni nicht nur "Heile Welt", herrscht, sondern auch Differenzen zu Tage kommen, teilweise angesprochen werden und ich mochte das Miteinander innerhalb der Familie, bei den Mitarbeitern und im Freundeskreis. Die Autorin streut viele kleine Details ein, die diesen Gartenkrimi zu einer ganz besonderen "Perle" unter den Krimis macht. Außerdem habe ich fast bis zum Ende über den Täter/in gerätselt. Familie, Freundschaft, Liebe, Toleranz und Spannung - sehr liebevoll und intelligent sowie spannend erzählt - Fünf Sterne

Bewertung vom 30.06.2023
Mika im echten Leben
Jean, Emiko

Mika im echten Leben


ausgezeichnet

Mika ist das Kind traditonsbewusster japanischer Eltern und lebt mit ihnen in Amerika, als sie mit 19 Jahren schwanger wird und ein Kind bekommt. Hilfe von ihren Eltern hat sie nicht zu erwarten, denn sie empfinden es als Schande und Mika entschließt scih das Baby nach der Geburt zur Adoption freizugeben. Mikas Leben und ihre beruflichen Träume gerät nach der Geburt völlig aus dem Takt. 16 Jahre später liegt ihr Leben gerade wieder in Scherben, denn sie hat ihren Job verloren, ihre Liebe wurde mit Füßen getreten und finanziell sieht es noch mieser aus als zuvor. Sie lebt mehr schlecht als recht mit ihrer Freundin Hana in einem heruntergekommenen Haus. Genau da ruft ihre Tochter Penny sie an, die sie durch eine Internetrecherche aufgestöbert hat und sie unbedingt kennenlernen möchte. Mika spielt ihrer Tochter während der Anrufe ein völlig anderes Leben vor, als das, das sie führt. Als Penny sie dann besucht, versucht Mika den Schein zu wahren. Bei der Reise mit dabei ist der mittlerweile verwitwete Adoptivvater....

Mir hat der Roman über Mika sehr gut gefallen, denn trotz vieler trauriger und auch dramatischer Szenen, die sich im Leben von Mika und Penny ereignen, zeigt er trotz allem auch immer ein Stück Leichtigkeit und Fröhlichkeit. Mutter wie Tochter haben schon viel Schweres im Leben erfahren müssen und beide schaffen nun für sich einen Neubeginn, der aber auf eine schwere Probe gestellt wird. Desweiteren fand ich es sehr interessant etwas über die japanische Lebensweise, was Religion, Kultur und Essen betrifft, zu erfahren, denn diese praktizieren die Eltern von Mika .Mich haben viele Szenen, insbesondere auch über den Tag der Geburt von Penny, sehr berührt. Ich glaube, dass man so etwas nicht erfinden kann, sondern selbst erlebt haben muss. Die Liebe zwischen den verschiedenen Protagonisten kommt in dem Roman nicht zu kurz und mir ging das Herz auf. Fünf Sterne für diesen wunderbaren Roman und den Namen der Autorin habe ich mir gemerkt, da ich gerne noch mehr von ihr lesen möchte.

Bewertung vom 30.06.2023
Gretas Versprechen / Die Winzerin Bd.3
Engel, Nora

Gretas Versprechen / Die Winzerin Bd.3


ausgezeichnet

Nachdem ich das Leben von Greta als junges Mädchen in ihrer Pflegefamilie sowie im 2. Teil als junge Frau, die heiratet, Winzerin
und vierfache Mutter wird, mitverfolgen konnte, endete der zweite Teil damit, dass Greta von einer Reise nicht mehr zurückkam. Nun ist fast zwanzig Jahre später der Ehemann Bruno auf dem Weingut - der Heimat der Familie in Kirchheim - verstorben und die erwachsenen Kinder, die in aller Herren Länder verstreut leben, reisen zur Beerdigung an.

Jeder von ihnen hat den anderen nicht die Wahrheit über sein Leben bzw. die Lebensumstände mitgeteilt und nach und nach kommt nun die Wahreit ans Licht. Mich hat der dritte Teil begeistert, denn ich erfahre endlich, was in den letzten zwanzig Jahren passiert ist und was die Gegenwart für die Familie bereithält.

Das Autorinnenduo schafft es wieder durch ihre Art des Beschreibens, dass ich mich in die Menschen einfühlen kann und ich zudem das Gefühl habe, ganz nahe beim Geschehen zu sein. Zudem erfahre ich wieder einiges über den Weinbau, auch wenn dieser im Gegensatz zu den letzten Romanen, in diesem weniger Gewicht hat. Wo vorher es mehr um die Herstellung und den Reifeprozess von Weinen ging, so steht jetzt das "Reifen" der Protagonisten im Vordergrund, was mir sehr gefallen hat. Während die einen im letzten Lebensdrittel angekommen sind, so stehen die anderen mitten oder am Beginn des Erwachsenseins. Es müssen Entscheidungen getroffen werden , Lebensentwürfe überdacht werden und dazu braucht es oft Mut und Optimismus. Das Lebensgefühl kommt auch durch die Lieder, die im Roman erwähnt werden und die ich fast alle kenne, herüber, zudem gefällt mir das Füllhorn an Lebensweisheiten, die am Ende des Buches ebenso wie die Playlist der Lieder Erwähnung finden.

Fünf Sterne für den gelungenen Abschluss der Trilogie um die Winzerin Greta.

Bewertung vom 26.06.2023
Apfelmädchen / Kommissarin Lind ermittelt Bd.1
Martin, Tina N.

Apfelmädchen / Kommissarin Lind ermittelt Bd.1


ausgezeichnet

Genialer Thriller
Als in Nordschweden eine Lehrerin grausam ermordet an einem Deckenhaken aufgehangen von ihrem Ehemann im eigenen Haus aufgefunden wird, übernehmen Idun und ihr Partner Calle die Ermittlungen. Ich habe generell ein Faible für Krimis/Thriller aus den skandinavischen Ländern und dieses Mal sind meine Erwartungen an einen guten Thriller sogar noch übertroffen worden. Nicht nur die Protagonisten, insbesondere die Ermittler und alle die mit ihnen beruflich oder privat in Verbindung stehen, werden sehr authentisch wirkend dargestellt, sondern auch der Fall ist besonders. Mir gefällt es, dass die Autorin denm Fall Raum und Zeit gibt, so dass ich die einzelnen Ermittlungsschritte oder - ergebnisse gut mitverfolgen kann und mir hierzu auch meine eigenen Gedanken machen kann. Während der eine Erzählstrang, die Gegenwart und die Ermittlungen im Mittelpunkt stehen hat, so gibt es einen zweiten Erzählstrang, der immer wieder eingestreut wird und der in der Vergangenheit spielt. Mir ist als Leser natürlich klar, dass es eine Verbindung zum Fall geben muss, aber erst ganz am Ende wird mir klar, wie alles zusammenhängt. Der Thriller ist an keiner Stelle langweilig, sondern bleibt immer interessant und spannend, wobei ich in manchen Situationen, in denen eigentlich alles gut zu sein scheint, die Gefahr spüre oder sie in mir Unbehagen auslösen. Dies ist in meinen Augen der Geniestreich der Autorin, dass sie diese besondere Atmosphäre schafft und sie zudem einen Thriller geschrieben hat, der auch sozialkritisch ist. Fünf Sterne, obwohl ich gerne noch mehr vergeben hätte.

Bewertung vom 24.06.2023
Die Spur der Aale / Ein Fall für Greta Vogelsang Bd.1
Wacker, Florian

Die Spur der Aale / Ein Fall für Greta Vogelsang Bd.1


ausgezeichnet

Ein toller Krimi aus Frankfurt
In Frankfurt wird ein Zollfahnder vom Flughafen tot am Main aufgefunden. Die Staatsanwältin Greta Vogelsang hatte kurze Zeit zuvor eine Nachricht von ihm bekommen, da er Hilfe von ihr wollte, weil er meinte einem Schmugglerring auf der Spur zu sein. Ist sein Tod kein Unfall gewesen?
Das Cover inklusive Titel haben mich nicht sofort angesprochen, aber die Kurzbeschreibung hat mich auf diesen Krimi neugierig gemacht. Ich konnte mich sehr schnell in die Story einfinden, da durch den Schreibstil ich mitten in den Ermittlungen und im Umfeld war. Bisher habe ich nie einen Krimi gelesen, der sich mit Zollfahndung und deren vielfältigen Aufgaben beschäftigt und nicht geahnt, dass diese Arbeit spannend sowie auch gefährlich sein kann. Die Figur der Greta ist äußerst lebensnah und deswegen um so sympathischer, außerdem gibt es einen kleinen Einblick in ihr Privatleben, dass sich mit der Problematik pflegebedürftiger Eltern beschäftigt. Ein sehr guter Krimi, der mit Perspektivwechseln, Themen und Figuren punktet.Ich freue mich jetzt schon auf den zweiten Teil. Fünf Sterne

Bewertung vom 24.05.2023
Der Bojenmann
Schlenz, Kester;Jepsen, Jan

Der Bojenmann


ausgezeichnet

Spannender und sozialkritischer Krimi aus Hamburg
Kommissar Thies Knudsen bekommt es in Hamburg mit einer sehr speziellen Form von Leiche zu tun und sein Freund Oke Andersen, Hochseekapitän und Lotse a.D. hilft ihm bei den Ermittlungen auf seine ganz eigene, sehr spezielle Art. Oke Andersen auch La Lotse genannt, ist in der Welt der Schifffahrt und insbesondere des Hamburger Hafens immer noch zu Hause. Er ist ein sehr kluger Kopf und belesener, aber auch handfester Typ mit viel Gespür. Knudsen unterhält sich mit seinem Freund "verbotenerweise" über den Fall, der aber auch durch die Presse sowieso im Blickpunkt der Öffentlichkeit steht.
Wer ist der "dreiste" Täter/in, der die Leiche so in Szene setzt? Soviel sei verraten, es bleibt nicht bei einer.... Es gibt immer wieder neue Spuren, die verfolgt werden und ich mag die Art der Ermittlungen des Teams, die Art des Handelns und die wunderbaren Dialoge sehr. Der Einblick in die spezielle Welt der Seeleute, die ich erhalte und auch der kritische Blick, den Oke mir auf die üblen Arbeitsbedingungen der Seeleute gibt sowie die Betrachtung auf den Klimawandel finde ich sehr gelungen. Selten habe ich einen so abwechslungsreichen und spannenden Krimi gelesen, wobei der einzige Kritikpunkt das Ende mit dem Cliffhanger ist. Jedoch da ich normalerweise, wenn es möglich gewesen wäre, sechs Sterne gegeben hätte, bleiben immer noch fünf Sterne über. Ich freue mich jetzt schon auf den zweiten Teil!

Bewertung vom 24.04.2023
Inselperlen und Meer
Beyer, Anja Saskia

Inselperlen und Meer


sehr gut

Liebe mit Hindernissen
Matilda ist Goldschmiedin, aber hat Schwierigkeiten mit ihrem Laden zu "überleben" und bietet deswegen kurz entschlossen Workshops zum eigenen Schmieden von Trauringen für zukünftige Brautpaare an. Der erste männliche Kursteilnehmer lässt ungewollt ihr Herz schneller schlagen, dabei ist sie doch mi Alvaro, dem Chef einer Glasbläserei zusammen. Während es erst überall nach dem baldigen Läuten von Hochzeitsglocken aussieht, entwickelt sich alles ganz anders. Die Autorin erzeugt Mallorca-Feeling mit ihren Beschreibungen der Landschaft, erwähnt wirtschaftliche und private Schwierigkeiten, jedoch Freundschaft und Liebe kommen nicht zu kurz. Ein kurzweiliger Roman, dem ich vier Sterne gebe

Bewertung vom 13.04.2023
Die Kinder von Schönbrunn / Schönbrunn-Saga Bd.2
Maly, Beate

Die Kinder von Schönbrunn / Schönbrunn-Saga Bd.2


ausgezeichnet

Es ist 1924 und die 30-Jährige Greta, deren Mann Ludwig als verschollen gilt, ist alleinerziehende Mutter von Gisela und kümmert sich um den Haushalt ihrer Schwester und ihre Schwagers. Sie wohnen zusammen in ihrem Elternhaus,.Als sie an einem Tag um Park auf eine andere junge Frau triff, die sie neugierig auf die Erzieherinnenausbildung macht, bewirbt sie sich spontan dafür, was sonst gar nicht ihre Art ist.

Mir hat dieser historische Roman, der sich leicht und flüssig lesen lässt, sehr gefallen. Mir hat einmal die persönliche Entwicklung von Greta gefallen, die Haltung zeigt und dem Leben wieder aufgeschlossen gegenüber steht. Zudem gefiel mir, dass die damaligen sehr unterschiedlichen Lebensbedingungen und die politischen Entwicklungen klar dargestellt werden. Das Besondere an dem Roman ist aber die gewaltfreie Pädagogik, die im Schönbrunner Schloss gelehrt wird und über die ich vorher um Zusammenhang mit Schönbrunn noch nie gehört hatte. Maria Montessori ist mir bekannt, aber mir war nicht klar wie lange der Ursprung zurückliegt. Wie auch heute unterscheidet sich die Theorie auch damals von der Praxis und diese Szenen, die geschildert werden, haben mich sehr berührt. Verdiente fünf Sterne.