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Jackiistz
Buchflüsterer: 

Bewertungen

Insgesamt 120 Bewertungen
Bewertung vom 01.03.2023
Ruhm und Verbrechen des Hoodie Rosen
Blum, Isaac

Ruhm und Verbrechen des Hoodie Rosen


sehr gut

„Ruhm und Verbrechen des Hoodie Rosen“ von Isaac Blum erzählt die spannende Geschichte eines jungen Mannes, der sich in seiner eigenen Welt behaupten muss und immer wieder in Konflikte zwischen seinem Herzen und dessen Gefühlen und seiner Religion und seiner Familie kommt. Ein ganz liebenswerter, junger Mann, der versucht immer das Richtige zu tun, damit aber nicht bei allen Anklang findet. Ein Roman, der tiefe Gefühle birgt, andererseits auch Antisemitismus beinhaltet, den es zu bekämpfen gilt, auch heute noch.

Hoodie Rosen, ein orthodoxer Jude, der mit seiner Familie und der kompletten Gemeinde in eine neue Stadt zieht um dort ein neues Leben zu beginnen. Den Juden werden in dieser Stadt viele Steine in den Weg gelegt. Man kann sich einfach nicht damit anfreunden, dass nun so viele Juden in der eigenen Stadt leben. Und Hoodie ist mittendrin. Er ist ein wirklich gläubiger Jude und lebt sein Leben nach der Tora. Eines Tages schaut er während des Unterrichts aus dem Fenster und erblickt ein Mädchen. Dieses stellt sich später als Anna-Marie heraus, die Tochter der Bürgermeisterin dieser Stadt. Ganz anders als die anderen Nichtjuden, unterhält Anna-Marie sich gerne mit Hoodie und verbringt ihre Freizeit mit ihm. Dies weckt in dem gläubigen Jungen Gefühle, die er eigentlich nicht für eine Nichtjüdin empfinden sollte. Denn seine Religion verbietet es strickt, sich auf Nichtjuden einzulassen. Gegen den Rat seiner Familie trifft er sich weiterhin mit Anna-Marie und wird deswegen von der Gemeinde geschnitten und ausgegrenzt. Bis zu einem schicksalhaften Tag, an dem sich alles für die jüdische Gemeinde ändern soll. Hoodie Rosen, ein tapferer, junger Mann, welcher sich seinen Gefühlen stellt und diese nicht einfach abschaltet. Welcher sich seinen Rabbis wiedersetzt und seinem Vater die Stirn bietet. Welcher seine Familie über alles liebt, sich aber selbst deshalb nicht hintenanstellen möchte. Wird Hoodie seinen Frieden mit sich selbst finden? Werden die Nichtjuden die jüdische Gemeinde akzeptieren? Wieso müssen wir auch heute noch den Antisemitismus bekämpfen und warum gibt es diesen im 21 Jahrhundert überhaupt noch?

Zu Beginn fand ich es ein klein wenig schwierig in den Roman hereinzukommen. Es sind so viele, jüdische Begriffe gefallen, die ich teilweise gar nicht aussprechen konnte. Mit der Zeit hatte ich mich aber auch an diese Worte gewöhnt und fand es sogar sehr spannend etwas mehr über die jüdische Religion zu erfahren, mit allem was dazugehört. Das Schicksal von Hoodie Rosen ist sehr tragisch, da der junge Mann einfach nur seinen Gefühlen folgen will. Er hat sich in ein nichtjüdisches Mädchen verguckt, na und? Ich wollte ihm mehrfach zuschreien, dass er lieben kann, wen er lieben möchte. Das ist seine freie Entscheidung. Nur ist es das in vielen, jüdischen Gemeinden auch heute noch nicht, was mich dieses Buch gelehrt hat. Die Juden in diesem Roman leben streng nach der Tora und ihrem Glauben. Sie kapseln sich von der Gesellschaft ab und schimpfen auf die Herangehensweise der Nichtjuden. Das hat mir echt sprachlos gemacht. Was mich natürlich auch völlig fertiggemacht hat, waren die Nichtjuden und deren antisemitisches Verhalten gegenüber der neuen Gemeinde in der Stadt. Natürlich ist mir klar, dass wir den Antisemitismus auch heute immer noch nicht besiegt haben. Bis dahin ist es noch ein langer Weg. Allerdings erschreckt mich ein solches Verhalten jedes Mal auf’s Neue und treibt mir die Tränen in die Augen. Warum können sich die Menschen nicht alle gleich behandeln? Was bringt diesen Hass ans Tageslicht? Die ganzen Vorurteile, die die Nichtjuden in diesem Buch gegenüber den Juden genannt haben, haben mich wütend gemacht. Generell war ich beim Lesen dieses Buches oft an der Grenze zum Wutausbruch. Mein Mann musste sich meine Gedanken zu dieser Geschichte auch anhören, weil ich danach einfach großen Redebedarf hatte und diese Ungerechtigkeit von BEIDEN SEITEN nicht verstehen kann. An dem Konflikt, der im Buch aufkommt, sind BEIDE Seiten beteiligt. Beide Parteien tragen zu dieser Situation bei. Einsicht zeigen nicht wirklich viele. Außer Hoodie, Anna-Marie und Hoodies Schwester Zippy, wurde mir auch kein anderer Charakter in irgendeiner Weise sympathisch. Hoodie ist meiner Meinung nach teilweise sehr blauäugig und an manchen Stellen auch etwas naiv. Zippy ist für mich am klügsten und am wohlüberlegtesten. Sie hat oft gute Ansätze, wenn sie ihren kleinen Bruder bei seinen Gefühlen berät.

Alles in allem, kann ich es jedem empfehlen das Buch einmal zu lesen. Die knapp über 200 Seiten sind hoch explosiv, erklären einem den jüdischen Glauben und öffnen uns die Augen, dass wir auch im 21 Jahrhundert immer noch nicht genug gegen Antisemitismus getan haben.

Bewertung vom 28.02.2023
Morgen, morgen und wieder morgen
Zevin, Gabrielle

Morgen, morgen und wieder morgen


gut

„Morgen, morgen und wieder morgen“. Der Titel sagt an sich nicht viel aus und man weiß zu Beginn absolut nicht, worum es in diesem Roman von Gabrielle Zevin gehen soll. Das Cover bringt insofern Aufschluss, da man hier direkt erkennt, dass es um die 90er Jahre und die dort hervorgekommenen Videospiele geht. Das war zumindest mein erster Gedanke, als ich es sah. Und so war es dann schließlich auch. Bei „Morgen, morgen und wieder morgen“ handelt es sich um einen Roman, der in den frühen 90er Jahren der USA spielt und in welchem es um die Entwicklung von Videogames geht.

Sam und Sadie könnten unterschiedlicher nicht sein, trotzdem freunden sie sich eines Tages im Krankenhaus an, als Sadie dort ihre krebskranke Schwester besucht und Sam dort selbst Patient nach einem schweren Unfall ist. Sie spielen zusammen Videospiele; die große Leidenschaft beider Kinder. Wie es bei Kindern so üblich ist, entsteht schnell eine tiefe Freundschaft, die leider nicht so lange andauert, wie sich das beide gewünscht hätten. Jahre später treffen sie sich in einer U-Bahnstation wieder und beschließen ihre alte Freundschaft wieder aufleben zu lassen. Dieses Mal dann auch für länger und in Verbindung mit einer geschäftlichen Beziehung. Denn die beiden wollen an ihre Liebe zu Videospielen anknüpfen und beschließen zusammen neue Spiele zu entwickeln. Beide haben sich in der Zwischenzeit auch beruflich in diese Richtung entwickelt und studieren Programmieren an der Uni. Schnell wird klar, dass Sams und Sadies unkomplizierte Freundschaft von damals so nicht existieren kann. Eine tiefe und sehr seltsame Verbindung ist jedoch weiterhin da. Meist sind Videospiele mit dem ganzen Programmieren drum herum wesentlich einfacher für sie, als über die echten Gefühle zu sprechen. Werden Sam und Sadie ihren Gefühlen auf den Grund gehen? Wie werden sich ihre Spiele auf dem Weltmarkt entwickeln und werden sie damit glücklich werden?

Zu Beginn fand ich den Schreibstil etwas gewöhnungsbedürftig, kam dann aber doch ganz gut hinein. Auch, dass man am Anfang so mitten ins Geschehen geworfen wurde und der Schauplatz dazu waren mir etwas suspekt. Man landet direkt in einer Geschichte rund um tiefe Freundschaft, Herzschmerz und Verlust. Aber auch die Nostalgie der frühen 90er ist hier deutlich zu spüren und das liebe ich! Ich bin selbst ein Kind der 90er und habe früher auch eine Menge Videospiele gespielt. An die „alten Spiele“ von damals, kommen heute nicht mehr viele ran. Dass Sam und Sadie nun Videospiele entwickeln wollen, ist eine sehr originelle Idee und kam für mich auch in noch keinem Roman, den ich vorher gelesen habe, vor. Im Laufe der Geschichte kommt es zu vielen Höhen und Tiefen. Oft hatte ich das Gefühl, dass einige Passagen in die Länge gezogen wurden. So richtig Spannung kam auch erst im letzten Drittel auf, wo es zu einem unschönen Vorfall kommt, der aber mächtig Spannung und Emotionen reinbringt. Sams und Sadies Beziehung ist auch eher schwierig zu betrachten. Beide Protagonisten sind extreme Sturköpfe und oft herrscht Neid und Missgunst. Sie sind sich beide ihrer Gefühle oft nicht klar und verrennen sich in Konflikten. Das machte sie für mich auch eher unsympathisch. Der einzige, der mir im Laufe des Buches sympathisch wurde, war Marx, Sams Mitbewohner und Mitgründer der Videogame-Firma von Sam und Sadie. Ansonsten blieben mir die Charaktere eher fern. Oft wurde es durch den Wechsel in den Zeiten auch schwierig nachzuvollziehen, in welcher Zeit man sich gerade befindet. Dies geschah ohne große Vorwarnung und endete dann auch wieder plötzlich. Schön fand ich allerdings, dass auch zwischen den Welten hin und hergewechselt wurde. Man befand sich einmal in der realen Welt und dann auch mal in der fiktiven, von Sam und Sadie erbauten Welt. Die Videospiele haben dieses Buch auch für mich ausgemacht und es zu etwas Besonderem gemacht. Da mir die Charaktere leider eher unsympathisch waren und das Buch auch seine Längen hatte, vergebe ich hier 3 von 5 Sternen.

Bewertung vom 14.02.2023
Orte, an denen ich geweint habe (wegen dir)
Bourne, Holly

Orte, an denen ich geweint habe (wegen dir)


ausgezeichnet

Alleine bei dem Titel des neuen Buches von Holly Bourne wird man direkt hellhörig und auch mein Interesse war sofort geweckt. „Orte an denen ich geweint habe (wegen dir)“ lautet dieser und verspricht eine herzzerreisende Geschichte um die Themen große Liebe und toxische Beziehungen. Amelie verrennt sich komplett in ihrer Liebe zu Reese, ignoriert alle Warnungen, Red Flags und verliert sich schließlich selbst.

Amelie wollte das alles gar nicht. Sie wollte nicht aus dem Norden in den Süden des Landes ziehen, weil ihr Vater in der alten Heimat keine neue Arbeitsstelle gefunden hat, sie wollte ihre Freunde nicht zurücklassen, darunter auch Alfie, ihre erste Liebe und ganz bestimmt wollte sie auch ihren Packt mit Alfie nicht brechen und sich neu in jemand anderen verlieben… Aber all dies ist passiert und wirft die junge Schülerin komplett aus der Bahn. Denn Reese, der auf ihre neue Schule geht, lässt die Schülerin nicht mehr los. Mit seiner charmanten und charismatischen Art hat er sie schnell in seinen Bann gezogen, aus welchem Amelie nicht mehr so einfach herauskommt. All die Gespräche und Gefühle, die sie für Alfie hegt, wirft sie über Bord und verliert sich komplett in der Liebe zu Reese. Nur ist das überhaupt Liebe, was die beiden haben? Denn auch wenn Reese zu Beginn der Beziehung einfühlsam, liebevoll und so ganz Gentleman ist, verläuft sich dies mit der Zeit immer mehr. Er wird zunehmend mürrischer, abweisender und was das Schlimmste ist, er demütigt Amelie so oft es geht. Amelie scheint jedoch so verliebt, dass sie diese Signale alle nicht war nimmt und rennt immer tiefer in ihr Unglück hinein… Wie weit wird Reese sie treiben und welche Tricks hat er auf Lager um sie sich gefügig zu machen? Wird Amelie wach werden und den Absprung aus dieser toxischen Beziehung machen?

Also diese Geschichte hat mich wirklich nachhaltig geschockt. Und auch während ich diese Zeilen für meine Rezension schreibe, bin ich noch nicht wirklich über sie hinweg. Eine toxische Beziehung zu führen ist immer nervenaufreibend, zumindest für eine Partei der Beziehung. Wenn man einen toxischen Partner hat, ist es auch gar nicht so leicht von diesem loszukommen. Oft nimmt dieser dich total ein, gibt dir am Anfang das Gefühl etwas ganz Besonderes zu sein nur um dich nach und nach mit seiner Art komplett zu zerstören. Was ich mir während des Lesens leider selbst eingestehen musste ist, dass ich in der Vergangenheit ein paar der geschilderten Situationen in dieser Geschichte selbst fast so erlebt habe. Deshalb kann ich mich auch total in Amelie hineinversetzen und sie auch VERSTEHEN. Viele mögen sich während des Lesens gedacht haben „Was ist mit diesem Mädchen los?! Sie soll ihn einfach verlassen und gut ist.“ Aber so einfach ist es leider nicht immer. Amelie war komplett in Reeses Bann gefangen und er war der Mittelpunkt ihrer Welt. Verliert man diesen, droht man in sich zusammenzubrechen. Diese Gefühle hat die Autorin hier wunderbar (wenn man dieses Wort in Zusammenhang mit dem, was Amelie passiert ist, überhaupt verwenden kann) wiedergegeben. Generell fand ich den Aufbau des Buches sehr, sehr gut und spannend gestaltet. Man sieht jedes Wort aus der Sicht von Amelie, allerdings wird hier in den einzelnen Kapiteln in den Zeiten hin und her gesprungen. Damit dies für den Leser einfacher zu verstehen ist, wurde die Schriftart der Vergangenheit geändert. Man sieht somit gleich, in welcher Phase ihres Lebens man sich gerade befindet, Gegenwart oder Vergangenheit. Die Kapitel beziehen sich immer auf einen Ort (an dem Amelie wegen ihm geweint hat) und dieses Konzept finde ich auch sehr gelungen. Sie hat nicht nur für sich, sondern auch für uns als Leser eine Gedächtniskarte dieser Orte erstellt und geht sie mit uns im Laufe der Geschichte nach und nach ab. In den Texten, in welchen sie in der Gegenwart spricht, spricht sie auch Reese direkt an. Sie spricht hier direkt zu ihm und auch dort sind die Gefühle wie Verzweiflung, Trauer, Wut und manchmal auch Freude gut zu spüren. Ich kann dieses Buch wirklich empfehlen, wobei ich auch dazu sagen muss, dass hier schon harter Tobak verarbeitet wird. Deshalb findet man auch als Betroffene/r Hilfsangebote am Ende des Buches. Eine sehr bewegende Geschichte, die direkt aus dem Alltag entsprungen sein könnte. Sie regt auf jeden Fall zum Nachdenken an.

Bewertung vom 13.02.2023
Vor uns die Dämmerung
Celeste, B.

Vor uns die Dämmerung


gut

„Vor uns die Dämmerung“, der Roman von B. Celeste verrät erst einmal mit seinem Titel und dem unfassbar hübschen Cover nicht viel über den Inhalt und die Thematik des Buches. Liest man sich dann aber den Klappentext durch, wird man schnell hellhörig und bekommt Lust in diese wirklich herzzerreisende Geschichte einzutauchen. Denn hier werden Themen wie Verlust einer geliebten Person, eine lebensbedrohliche Krankheit und die Liebe zwischen Teenagern behandelt. Also genau die Mischung, die einen guten Roman für mich persönlich ausmacht.

Emery ist noch sehr jung als ihre Zwillingsschwerster Logan an Lupus stirbt. Mit ihr starb damals auch ein großer Teil von Emery selbst und auch die Liebe ihrer Eltern ist durch den Tod der Schwester fast vollständig erloschen. Ihre Mutter sieht in Emery nur noch Logan und lässt sie dies auch deutlich spüren. So bleibt Em keine andere Wahl, als doch zu ihrem Vater zu ziehen, welcher in der Vergangenheit auch nicht wirklich etwas mit ihr zu tun haben wollte. Emerys Leben ändert sich dort jedoch total, denn das Leben in einer Patchworkfamilie ist alles andere als einfach. Vor allem nicht dann, wenn man einen neuen Bruder wie Kaiden bekommt. Kaiden ist ungefähr in Ems Alter und macht ihr das Leben nicht gerade leicht. In der Schule ist er derjenige, mit dem sich niemand anlegt und auf dessen Wort alle hören. Zu Hause ist er jedoch der verschlossene, mürrische Junge, der nicht hinter seine Fassade blicken lässt. Nach und nach kommt Emery allerdings dahinter und Kaiden so ein ganzes Stück näher. Denn auch er musste in der Vergangenheit mit viel Schmerz und Trauer umgehen. Em hilft ihm mit ihren Erfahrungen auf ihre Weise, hält aber zurück, dass sie ihm in der Zukunft vielleicht noch weiteren Schmerz bringen wird. Denn auch Emery ist krank und hat, wie ihre Zwillingsschwester auch, Lupus. Wird Emery ein Leben mit dieser Krankheit führen können? Wird Kaiden ganz aus seinem Schneckenhaus herauskommen und sich seiner Familie öffnen?

Die Geschichte um eine tödliche Krankheit ist für mich immer schlimm und sehr emotional. Da bleibt eigentlich nie ein Auge trocken und ich verdrücke oft ein paar Tränchen. Die Stimmung ist hier schon zu Beginn des Buches sehr bedrückend und man weiß eigentlich sofort, dass ein Happy End sehr unwahrscheinlich werden wird. Die Tatsache, dass Emery schwer krank ist, ihre Mutter den Tod der Schwester nicht richtig überwinden konnte und auch, dass ihr Vater sie eigentlich nicht mehr wollte, macht die Geschichte so tragisch für mich. Denn dieses junge Mädchen möchte doch nur ein normales Teenagerleben führen. Geschrieben ist das Buch aus der Sich von Emery, weshalb man ihr und ihren Gefühlen hierbei auch sehr nahekommt. Sie ist mir auch am sympathischsten von allen Protagonisten. An alle anderen, außer vielleicht Kaidens Mutter, komme ich nicht wirklich heran. Da kommt kaum Sympathie auf und auch die Erklärungen, wieso die einzelnen Familienmitglieder damals so handelten, wie sie eben handelten, bringt mir keine Befriedigung. Generell finde ich, dass die Story an sich etwas platt ist. Vielleicht ist es bei mir einfach nur daran, dass ich vor nur wenigen Wochen ein Buch gelesen habe, welches fast eins zu eins dieselbe Thematik hat und mir wesentlich mehr Gefühle entlocken konnte. In dieser Geschichte hier wurden oft Dinge eingebracht, denen man eine deutlich höhere Bedeutung hätte beimessen können. So wäre die Geschichte etwas runder geworden und hätte mir mehr Emotionen bescheren können. Zum Ende hin ging leider auch alles sehr schnell und ich hatte gar keine Zeit mehr mich so wirklich darauf vorzubereiten. Was ich allerdings sehr gelungen fand, sind die Emotionen Emerys. Dadurch, dass man aus ihrer Sicht liest, bekommt man ungefiltert mit, wie sie sich fühlt und wie stark sie eigentlich ist. Obwohl sie eine tödliche Krankheit in sich trägt, hat sie sich selbst noch nicht aufgegeben und blickt auch dem Tod nicht mit Angst und Schrecken entgegen. Schön ist auch, und das könnte jetzt ein kleiner Spoiler sein, als bitte nicht weiterlesen, falls ihr nichts über den Lauf der Geschichte wissen wollt, dass Emery mit sich, ihrer Familie und den Gefühlen aller nachher im Einklang ist. Ein Trost, wenn man bedenkt, wie schwierig ihr bisheriges Leben aussah. Die Story an sich fand ich gut, leider war sie für mich nicht zu 100 % perfekt umgesetzt. Da ich eben den direkten Vergleich habe, weiß ich, dass es auch anders gehen kann.

Bewertung vom 06.02.2023
Ein Surfer zum Verlieben (Restexemplar)
Truelove, Violet

Ein Surfer zum Verlieben (Restexemplar)


sehr gut

„Ein Surfer zum Verlieben“ von Violet Truelove in der exklusiven buecher.de Auflage behandelt Sonne, Strand und Meer, aber auch ganz viel Liebe und nicht weniger Herzschmerz. Lindsay Lovejoy und Warden Palmer begegnen sich auf Hawaii nicht das erste Mal in ihrem Leben. Besonders bei Lindsay ist all die Jahre etwas von der Magie dieser ersten Begegnung hängengeblieben und somit verarbeitet sie diese in ihrem ersten Roman – der sofort zum Bestseller wird.

Als Lindsay Lovejoy sich ein Strandhaus auf einer hawaiianischen Insel zulegt, ahnt sie nicht, wer ihr neuer Nachbar sein wird. Warden Palmer, oder ihr auch besser als Palmer Warden bekannt, trifft sie gleich schon am Tage ihres Einzuges und lässt ihr Herz wieder höherschlagen. Denn dieser Mann ist der Grund dafür, dass Lindsay eine Bestsellerautorin geworden ist. In ihren verruchten Liebesromanen geht es nämlich um keinen geringeren als den Surfgott von Hawaii, den sie damals als Teenager flüchtig kennenlernte. Als Warden von ihren Büchern mit sich in der Hauptrolle erfährt, ist er erst einmal alles andere als begeistert davon. Er möchte nicht zum Objekt gemacht werden von einer Frau, die ihm auch nach und nach immer besser zu gefallen scheint. Die gegenseitige Anziehung wird immer größer und stärker und es ist für beide teilweise kaum auszuhalten. Vor allem Lindsay sieht eine Beziehung mit dem heißen Surfer jedoch kritisch. Denn dieser entpuppt sich als nicht ganz so glatt, wie ihre eigene Romanfigur. Warden Palmer ist nicht Palmer Warden und dies zu begreifen kostet Lindsay einiges an Nerven. Aber ist Warden Palmer mit seinen Ecken und Kanten nicht vielleicht sogar besser für Lindsay? Kann der schöne Bad Boy die hübsche Autorin von sich überzeugen und kommt es zu einer festen Liebesbeziehung, die beide in der Vergangenheit leider nicht wirklich zu jemand anderem hatten?

Die Idee hinter dieser Geschichte finde ich gar nicht übel. Es ist definitiv mal was Anderes und hat mich schon im Klappentext echt neugierig gemacht. Die Begegnung mit Warden Palmer vor so vielen Jahren hat Lindsay geprägt und sie hat es in ihrem ersten Buch verarbeitet. Dass dieses gleich ein Bestseller wurde, grenzt ja ans Unwahrscheinliche aber unmöglich ist auch das im realen Leben nicht. Geschrieben ist die Geschichte aus der Sicht eines Erzählers, die jedoch die einzelnen Gefühle der Protagonisten kennt. Ich persönlich mag es lieber, wenn man ungefiltert aus der Sicht der Protagonisten selbst liest. Nach einer Weile kam ich aber auch in diesen Schreibstil und vor allem den Erzählstil rein. Nicht nur Warden und Lindsay werden im Buch behandelt. Man liest auch aus der Sicht von Wardens Manager und Lindsays besten Freunden. Diese Kapitel sind jedoch eher kurzgehalten und nur dazu da deren Gefühle einmal zu hören. Finde ich nicht schlecht, denn so blieb mir fast keine der Protagonisten fern, obwohl diese gar nicht im Mittelpunkt standen. Die Liebesgeschichte zwischen Warden und Lindsay hat sich schon sehr schnell entwickelt. Man bekommt nach recht kurzer Zeit schon heiße Szenen zwischen den beiden geboten, die wirklich mehr als spicy waren. Generell hält das Buch viel Spice bereit, dieser kommt hier definitiv nicht zu kurz und wird schön auserzählt. In der ganzen Geschichte war mir Warden etwas sympathischer. Ich kann gar nicht so genau sagen, warum dies so ist. Lindsay hielt sich immer etwas zurück, auch was die Gefühlt zwischen den beiden angeht. Vielleicht liegt das aber auch daran, dass sie mit der Liebe nicht die besten Erfahrungen gemacht hat. Viele, andere Frauen wären sicher auch so vorsichtig mit ihren Gefühlen, wenn sie das erlebt hätte, was Lindsay erlebt hat. Trotzdem hat mir Wardens Initiative besser gefallen und machte ihn somit für mich zum gefühlvollen Bad Boy. Kurz gesagt: Die Story fand ich gut, die Geschichte konnte mich unterhalten (trotz einigem Hin und Her, sowas macht mich ja immer wahnsinnig) und ich kann sie empfehlen. Das Thema „Surfen“ kam hier natürlich auch nicht zu kurz. Es sind viele Begriffe gefallen, mit denen ich (und sicher auch die meisten anderen) nicht wirklich etwas anfangen konnte. Wenn man nicht aus der Surfer-Welt kommt, versteht man leider nicht ganz so viel.

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Bewertung vom 30.01.2023
Das Elixier der Lügen / Silver & Poison Bd.1
Lück, Anne

Das Elixier der Lügen / Silver & Poison Bd.1


ausgezeichnet

Der neue Roman „Silver & Poison – Das Elixier der Lügen“ von Anne Lück besticht nicht nur durch das aussagekräftige und wunderschön gestaltete Cover. Auch die Geschichte dahinter ist es auf jeden Fall wert einmal einen Blick in das Buch zu werfen. Mich konnte sie definitiv überzeugen und hat mir bereits Lust auf mehr gemacht. Hinter diesem Buch verbirgt sich eine Story, die es einem auch mal erlaubt aus der realen Welt zu fliehen und sich einer unfassbar interessanten Magie hinzugeben. Hinzu kommt noch ein wenig Witz, eine innige und tiefe Freundschaft, schockierende Offenbarungen und natürlich die Liebe.

Avery ist eine gewöhnliche, junge Frau, die ihr Leben allerdings nicht ganz so im Griff zu haben scheint. Sie tingelt von einem Job in den nächsten und hat es alleine ihrem Bruder zu verdanken, dass sie aktuell in seiner Bar arbeiten darf und dort hinter dem Tresen steht. Aber so gewöhnlich wie es scheint, ist sie gar nicht. Denn Avery stammt einer Linie von Magiern ab (wie so ziemlich ein Großteil der Bevölkerung New Yorks). Sie gehört zur Gruppe der sogenannten Poisoner und hat die Kraft ihre Fähigkeiten mit Hilfe von Getränken, in ihrem Fall, Cocktails, auszuüben. Sie kann über diese Cocktails die Stimmung der Menschen beeinflussen, sowohl ins Positive, als auch ins Negative. Dass sie ihre Fähigkeiten nicht nur für das Gute einsetzt, wird schnell klar. Auch wenn es Avery zuwider ist, hängt sie leider doch schon sehr tief im Untergrund der Magierwelt und arbeitet für einen wirklich üblen Kerl. Als wäre das alles nicht schon genug, tauchen in ganz New York immer mehr tote Magier auf von denen man nicht einmal im Ansatz weiß, was ihnen passiert ist. Schnell gerät auch Avery unter Verdacht etwas mit den rätselhaften Morden zu tun zu haben und sie gerät ins Visier eines ganz bestimmten Detectives. Adam Hayes und sie verbindet eine Geschichte, deren Ende noch nicht erzählt worden zu sein scheint. Denn nicht nur Avery fühlt sich sichtlich zu ihm hingezogen… Wird Detectives Hayes es schaffen die Morde aufzuklären? Steckt vielleicht der gefährliche Untergrundboss dahinter? Hat Avery wirklich etwas damit zu tun oder treibt hier eine andere Kraft ihr Unwesen?

Natürlich MUSSTE ich, nachdem ich das wundervolle Cover gesehen hatte, einmal in das Buch hineinlinsen und habe die Leseprobe dazu förmlich verschlungen. Geschrieben ist die Story auf jeden Fall sehr gut. Nicht nur die sprachliche Gestaltung hat mir gut gefallen, sondern auch die Geschichte an sich. Ein bisschen Bammel hatte ich schon davor, was mich in dem Buch erwartet. Denn vor nicht allzu langer Zeit habe ich eine Geschichte gelesen, die ähnlich aufgemacht war. Auch eine junge Frau, auch in einer Bar angestellt und auch dort war Magie im Spiel. Überzeugen konnte mich das allerdings gar nicht mal so sehr… Diesem Buch hier wollte ich aber eine Chance geben und versuchen wieder einen Fuß in die Fantasy-Welt zu bekommen. Dort bin ich schon viel zu lange nicht mehr abgetaucht. Und was soll ich sagen? Wie bereits erwähnt ist hier alles ziemlich stimmig. Das Cover spiegelt die Geschichte wider und das Buch besticht auch durch einen hübschen, farbigen Buchschnitt, der perfekt ans Cover angelehnt ist. Die Charaktere sind mir zum größten Teil sympathisch und ich haben oft mitgefühlt und mitgefiebert, wenn es mal so richtig brenzlig wurde. Avery hat einen tollen Charakter. Dass sie ein wenig vom Weg abgekommen ist, verdankt sie auch ihrer Vergangenheit. Dort wurde sie des Öfteren schlecht behandelt und ausgegrenzt. Im Laufe des Buches wird noch viel mehr offenbart und man versteht die Hintergründe ihres Tuns und Handels besser. Auch Adam Hayes ist mir nicht unsympathisch. Er wird als oftmals kalt und professionell beschrieben. Man merkt aber schnell, dass dahinter ein sehr sensibler Mensch steht, der seine Gefühle nur richtig zum Ausdruck bringen muss. Besonders die Szenen zwischen diesen beiden Charakteren habe ich gefeiert. Das Buch endet mit einem lauten Knall, und was für einem! Damit hätte man zu Beginn niemals gerechnet und noch schlimmer ist es eigentlich, dass man direkt weiterlesen möchte. Denn hier gibt es einen Cliffhanger und eine Fortsetzung ist für die zweite Jahreshälfte angedacht. Ihr werdet es euch vielleicht schon denken können, dass ich es kaum bis dahin erwarten kann. Die Geschichte hat mich zwei Tage lang total gefesselt und sie hallt auch nach dem Wochenende immer noch in mir nach.

Bewertung vom 26.01.2023
With All My Heart
Young, Samantha

With All My Heart


sehr gut

Der neue Roman „With all my heart” von Samantha Young zieht die Lese alleine schon durch sein wunderschönes Cover an. Auch der Klappentext zur Geschichte rund um Jamie und Jane lässt sich gut lesen und verspricht eine außergewöhnliche Liebesgeschichte, die aber auch viele kleinere und größere Probleme mit sich bringt. Wenn die Liebe zueinander so stark ist, dass sie zur Abhängigkeit werden kann und dadurch alles kaputtgeht, lesen wir hier in diesem etwas anderen Roman.

Jane Doe, ein Name, den viele Frauen in den USA tragen, die nicht wissen wer sie sind oder wo sie ihre Wurzeln haben. Auch unserer Jane in dieser Geschichte geht es so, denn in ihren jungen Jahren wurde sie bereits von vielen Pflegefamilien an die nächste weitergereicht. So wirklich zu Hause fühlt sie sich nirgends, bis sie in ihrer Wohnanlage das Mädchen Lorna kennenlernt, die gerade erst mit ihrer großen Schwester Skye und ihrem großen Bruder Jamie hierhergezogen ist. Lorne und Jane freunden sich direkt an und auch Lornas Familie nimmt Jane so herzlich auf, dass diese sich endlich zu Hause angekommen fühlt. Gekrönt wird das Ganze, als sich Jane in Jamie verliebt und die beiden eine ganz tiefe und innige Beziehung miteinander beginnen. Diese Beziehung ist in vielerlei Hinsicht besorgniserregend, da die Liebe der beiden füreinander so tiefgeht, dass der eine ohne den anderen nicht mehr atmen kann. Als dann jedoch ein harter Schicksalsschlag die kleine Familie unverhofft trifft, ändert sich alles. Janes und Jamies Liebe wird auf die Probe gestellt und scheint dem Druck und den Bedingungen nicht standzuhalten. Jahre später stehen sich die ehemals Liebenden dann wieder gegenüber und hegen nun ganz andere Gefühle füreinander. Bringen ihre alten Gefühle sie wieder zusammen oder gibt es keine Hoffnung mehr für die große Liebe?

Ich muss sagen, dass mich das Buch vom ersten Moment an total gepackt hatte. Nicht nur das wunderhübsche Cover und der Klappentext waren total meins, auch die ersten Kapitel des Buches waren sehr intensiv und ich war gleich into it. Die Liebe zwischen Jane und Jamie ist hier das Hauptthema im Buch. Deren Beziehung wird von allen Seiten beleuchtet und scheint zu schön um wahr zu sein. Ich muss auch gestehen, dass ich bisher kein Buch gelesen habe, welches so viel Spice hatte. Und dieser Spice war richtig gut! Die Darstellungen von Samantha Young sind große Klasse und man konnte die Liebe zwischen den beiden geradezu greifen. ABER und hier kommt schon das große ABER, was mich, seitdem ich das Buch beendet habe verfolgt und es mir schwer gemacht hat eine Bewertung abzugeben. Denn die Beziehung zwischen den beiden ist alles andere als normal. Wie schon gesagt, die Liebe ist wirklich zum Greifen da, aber die beiden sind doch sehr toxisch miteinander. Vor allem Jamie hat es mir schwer gemacht ihn zu mögen. Das ist mir gleich schon zu Beginn des Buches aufgefallen. Er ist sehr besitzergreifen und tätigt einige Aussagen, die mir direkt eine Red Flag zeigen. Er ist eigentlich auch eine wandelnde Red Flag, da sich im Laufe des Buches nichts an seiner Einstellung zu ändern scheint. Sogar gegen Ende schafft er es noch super toxisch zu sein und schafft meiner Meinung nach Probleme, wo gar keine sind. Versteht mich nicht falsch, ich schätze es in Büchern auch sehr, wenn es zwischen den Protagonisten hochhergeht und dabei einer die Führung übernimmt, aber das war mir hier echt ein bisschen zu viel. Gegen Jamie wirkte Jane leider auch etwas blass, auch wenn ihre Entwicklung im Buch doch gut zu spüren war. Insgesamt war mir in der zweiten Hälfte auch etwas zu viel Drama, die erste Hälfte verlief deutlich ruhiger, hat mir im Große und Ganzen aber ein Ticken besser gefallen. Der Roman wandelte sich durch die Geschehnisse der zweiten Hälfte nämlich eher in einen Thriller (was ich auch gerne mag, womit ich hier aber nicht so wirklich gerechnet hatte).

Das Buch hat seine Schwächen, ja. Aber auch viele Stärken, weshalb ich trotzdem vier von fünf Sternen vergeben möchte. Es hat mich unterhalten und ich habe das Buch auch wirklich genossen. Ein bisschen weniger toxischer Jamie hätte dem Ganzen auch keinen Abbruch getan. Schreibstil und Story haben mir aber gefallen.

Bewertung vom 23.01.2023
Du bist mein Lieblingsgefühl
Groh, Kyra

Du bist mein Lieblingsgefühl


gut

„Du bist mein Lieblingsgefühl“ von Kyra Groh handelt von einer scheinbar unmöglichen Liebe zwischen zwei Menschen, die sich durch Zufallen an einem Ort getroffen haben, an welchem man meist keine unverheirateten Menschen oder Menschen die im Begriff sind zu heiraten, trifft: In einem Brautmodengeschäft. Doch genau dort lernen die Hauptprotagonisten Nela und Max sich kennen und es funkt sofort. Bei dem Roman „Du bist mein Lieblingsgefühl“ ist der Name Programm, Gefühle sind hier nämlich einige im Spiel. Sind es aber auch die richtigen Gefühle oder sind es verbotene Gefühle?

Nela und Max trifft es wie der Blitz. Als beide aus verschiedenen Gründen in einem Brautmodengeschäft aufeinander treffen trifft Armors Pfeil sofort ins Schwarze und zwar bei beiden. Sie fühlen sich beide jeweils von dem anderen angezogen und können ihre Gefühle nur schwer voreinander verbergen. Denn es gibt ein großes Problem: Nela steht im Hochzeitskleid im Laden und auch Max scheint seiner vermeintlichen Verlobten gerade in eine Korsage zu helfen. Da Kommunikation manchmal schwierig ist, klären sich diese beiden Tatsachen auch nicht auf, als Max mit seiner IT-Firma über Nelas Plattenladen einzieht. Sie gehen beide weiterhin noch davon aus, dass der jeweils andere bereits in festen Händen ist jegliche Annäherungsversuche zwecklos sind. Dabei haben sie aber die Rechnung ohne ihre Gefühle gemacht, denn die fahren wortwörtlich Achterbahn. Nela und Max tragen beide dieses Gefühl in sich, dass DIES der Partner fürs Leben sein könnte. Zuerst müssen sie aber ihre erste Begegnung klären, um ihren Gefühlen freie Bahn zu geben. Aber auch wenn das geklärt sein sollte, verbergen sowohl Nela, als auch Max tiefe Zweifel in sich, welche einer Beziehung im Weg stehen könnten. Max Vergangenheit birgt ein dunkles Familiengeheimnis und auch Nela hat in den letzten Jahren schwer mit ihren ehemaligen Beziehungen zu kämpfen. Werden die beiden es schaffen sich ihre Gefühle zu gestehen? Wird aus ihren das Paar fürs Leben? Und klärt Max Nela über seine Familie auf, sowie Nela Max über ihre Ängste in Beziehungen?

Ich muss sagen, dass mich das Cover und auch der Titel hier direkt angesprochen haben. Das Cover ist schön bunt gehalten und wenn es schon im Titel um Gefühle geht, dann kann sich hierhinter ja nur ein romantischer Liebesroman verstecken, oder? Ja, oder. Denn die meiste Zeit des Romans haben wir zwar die volle Breitseite von Nelas und Max‘ Gefühlschaos bekommen, ABER bis die richtigen Gefühle zum Vorschein kamen, war das Buch auch schon fast ausgelesen. Versteht mich nicht falsch, aber Nela und Max sind ständig um sich herumgeeiert und haben beide den Mund nicht aufbekommen, was ihre Gefühle zueinander angeht. Zu Anfang war das natürlich noch sehr unterhaltsam und da habe ich auch immer mitgefiebert und mir gedacht „JETZT, jetzt finden sie es bestimmt endlich raus“. Leider war dem nicht so und es dauerte doch echt lange, bis sich der Beziehungsstatus der beiden klärte. An Gefühl mangelte es hier jedoch, wie oben bereits gesagt, nicht. Man bekommt in jedem Kapitel völlig ungefiltert einmal Nelas Gedanken und auch Max‘ Gedanken mitgeteilt. Denn die Kapitel sind abwechselnd aus Nelas und aus Max‘ Sicht geschrieben. Das hat mir sehr gut gefallen, denn so bekam man eine gute Einsicht in den jeweils anderen und wusste immer, wie dieser zu den Reaktionen und Handlungen des anderen steht. Auch wie das Buch geschrieben ist finde ich echt nicht schlecht. Ich mag die vielen Metaphern und finde, dass das Buch stellenweise auch super witzig ist. Zumindest ich konnte über manche Gedanken von Nela und Max doch sehr schmunzeln. In dieser Hinsicht hat mir das Buch viel Spaß bereitet. Die ein oder andere Überraschung hielt es in Bezug auf die Protagonisten auch bereit. Das hat Spannung und Abwechslung reingebracht. Auch wenn ich sagen muss, dass ich Nelas Gedankengang Richtung Ende nicht mehr sooo gut nachvollziehen konnte, hat man das Buch doch zu einem stimmigen Schluss gebracht. Gerne hätte ich jetzt aber noch ein paar Details über Nelas und Max‘ Zukunft erfahren. Da bliebt man leider ein wenig im Dunkeln.

Für mich war der Roman unterhaltsam, auch wenn er sich meiner Meinung nach etwas in die Länge gezogen hat. Ich mochte die Sprache sehr und fand manche Vergleiche super witzig. Gefühle sind auf jeden Fall direkt zu Anfang da und ziehen sich auch durchs komplette Buch und das in all ihren Facetten. Wer ein wenig Witz und Humor in solchen Liebesromanen mag, ist hier an der richtigen Adresse.

Bewertung vom 20.01.2023
Not exactly love. Wer braucht schon ein Happy End?
Brook, Kate

Not exactly love. Wer braucht schon ein Happy End?


weniger gut

„Not exactly love – Wer braucht schon ein Happy End?” ist der Titel des neuen Romans von Kate Brook. Dass es sich hierbei um eine Liebesgeschichte handelt, die vielleicht nicht so verläuft, wie man sich das gewünscht hat, war mir bei diesem Titel direkt klar. Liebe auf Umwegen ist nichts Neues und kann doch schon in einem Buch zusammengefasst sehr spannend sein. Leider erfüllte dieses Buch meine Erwartungen an eine verdrehte Love-Story nicht. Hier war wenig Liebe im Spiel und Gefühle kamen auch bei anderen, wichtigen Themen leider keine auf.

Hazel und Alfie leben zusammen in einer WG für Drei. Alles schön und gut, wäre da nicht die Tatsache, dass die beiden miteinander geschlafen haben. Sie beschließen, dass es sich hierbei um eine einmalige Sache handelt und versuchen ihr unbeschwertes Leben wiederaufzunehmen. Das ist jedoch nicht so leicht, wie von beiden zu Anfang gedacht, wenn dann doch plötzlich seltsame Gefühle im Spiel sind. Dies ist aber nicht das einzige Problem, welches besteht, denn Hazels Schwester Emily und deren Frau Daria wollen ein Kind zusammen bekommen. Einen geeigneten Samenspender zu finden, ist aber auch nicht gerade leicht. Schnell wird klar, dass die vier Hauptprotagonisten noch weitere Probleme in Bezug auf ihre Beziehungen untereinander haben. Die Rollen werden neu verteilt und jeder muss sich seine Gedanken über dieses wilde Beziehungsgeflecht machen.

An für sich hatte mich der Klappentext hier schon gecatched. Es klang nach einer wilden Geschichte, die direkt auf dem normalen Leben stammen könnte. Denn auch im wahren Leben sind Beziehungen nicht immer einfach und es kommt oft zu kleineren und auch größeren Problemen. Leider kam ich hier schon direkt zu Anfang nicht so gut in das Buch hinein. Der Schreibstil war für mich echt gewöhnungsbedürftig. Die Perspektiven wechseln in den Kapiteln sehr oft hin und her, ohne dass man groß vorgewarnt wird. Den einzelnen Protagonisten kam ich auch nicht wirklich nahe. Von vieren wurden auch die Gefühle im Text verarbeitet, trotzdem blieben sie für mich immer etwas auf Abstand. Auch den Humor, der im ersten Teil noch leicht vertreten ist, wird im zweiten Teil so gar nicht mehr aufgegriffen und es fängt an so richtig dramatisch und düster zu werden. Besonders im zweiten Teil werden sehr viele, wichtige Themen angesprochen. So wie diese aber abgehandelt werden, bekommen sie kaum eine Bedeutung. Es wirkt fast so, als hätte man versucht so viele, relevante und auch aktuelle Themen wie möglich in diese zweite Hälfte des Buches zu packen. Hätte man sich hier auf eines konzentriert oder höchsten zwei und hätte diese richtig besprochen und ausgearbeitet, wäre ich vollkommen zufrieden gewesen. Eine richtige Liebesgeschichte hat sich hier auch nicht entwickelt. Klar, der Titel verspricht schon, dass die Love-Story einen nicht sofort und komplett packt, aber für einen Roman, der im Titel schon das Thema „Liebe“ hat, hätte ich mir persönlich mehr von diesem gewünscht. Es wird am Ende versucht irgendwie die Kurve zu kratzen und das Buch abzuschließen. Den Epilog fand ich nicht so schlecht, er warf aber auch wieder Fragen bei mir auf, die das Buch nicht beantwortet. Besonders ein Thema ist mir dort schwergefallen. Für dieses hätte ich gerne eine Erklärung gehabt.

Alles in allem kann ich sagen, dass ich mir hier echt mehr erhofft hatte. Sowohl das Cover, als auch der Klappentext ließen nicht auf die Geschichte schließen, die mich in diesem Buch tatsächlich erwartet hat.

Das ist sehr schade, denn eigentlich hätte man aus der Idee eine echt tolle Geschichte machen können. Mit viel Witz, Herzschmerz, aber auch brandaktuellen Themen, denen sich unsere Gesellschaft stellen muss. Für mich war das Buch leider nichts, was nicht heißt, dass es jemand anderem nicht gefallen könnte. Es handelt sich hierbei um meine Meinung, die darauf basiert, dass ich einfach mehr und etwas Anderes erwartet habe.

Bewertung vom 09.01.2023
Wenn ich falle / Dark Ivy Bd.1
Hotel, Nikola

Wenn ich falle / Dark Ivy Bd.1


ausgezeichnet

„Dark Ivy“ von Nikola Hotel ist in der TikTok-Gemeinde eingeschlagen wie eine Bombe. Für mich als BookToker war es also ein Muss dieses Buch auch einmal genauer unter die Lupe zu nehmen. Und was soll ich sagen? Ich liebe es! Die Geschichte rund um die junge Eden, die auf der renommierten Woodford Academy angenommen wurde und dort nun versucht einen Neustart für ihr Leben zu wagen.

Edens Leben sah bisher nämlich ganz anders aus, als das der anderen Studenten auf diesem College. Sie stammt aus einer zerrütteten Familie, in welcher nur noch ihr Vater und sie eine Einheit bilden. Und zu Anfang scheint ihr das auch gut zu gelingen, denn sie findet Freunde, Anschluss und beginnt sogar Gefallen an einem der Jungs zu finden. Und der ist nicht irgendwer, sondern William Grantham III., ein Millionenerbe. Auch William fühlt sich zu Eden hingezogen. Dass die beiden es miteinander versuchen ist jedoch vor allem für Eden gar nicht so leicht, denn sie verbirgt ein dunkles Geheimnis, dass ihr gesamtes Leben überschattet und ihr täglich Kopfzerbrechen bereitet. Dieses Geheimnis möchte sie dringend für sich behalten, aber funktioniert das überhaupt, wenn sie alles hinter sich lassen möchte und einen neuen Lebensabschnitt beginnen will? Wie reagieren ihre neuen Freunde auf das, was sie zu verbergen hat? Wird William damit klarkommen oder wird sich etwas an seinen wachsenden Gefühlen für Eden ändern?

Wie oben bereits erwähnt war es ein absolutes Muss dieses Buch zu lesen. Ich bin einfach nicht mehr drum herumgekommen. Der Klappentext hatte sich sehr gut lesen lassen und auch das dunkle, aber dennoch sehr hübsche und edle Cover hat mich angesprochen. Es gibt bereits einige Storys, die in Colleges spielen, jedoch brachte diese hier noch mal einen völlig neuen Touch in meine bisherigen Erfahrungen mit solchen Geschichten. Es ist dunkel, es ist jung, modern und es ist Leben pur. Und es gibt auch einen nicht unwesentlichen Teil an Spice, der mir hier sehr gut gefallen hat. Generell ist die Geschichte sehr gut geschrieben, sodass man flüssig durch das Buch kam. Die Kapitel sind nicht zu lang, geben aber immer gute Einblicke ins aktuelle Geschehen und haben es bei mir auch mehrfach geschafft, dass ich nicht aufhören konnte zu lesen. Manche Kapitel enden oft mit einem kleinen Cliffhanger und da konnte ich das Buch dann einfach nicht aus der Hand legen, auch wenn ich noch so sehr eine Pause machen wollte. Der schlimmste Cliffhander von allen ist allerdings das Ende… Wieso ist die Fortsetzung bitte noch nicht draußen??? Mit diesem Ende und der erzeugten Spannung kann man uns doch nicht einfach zurücklassen. Ich bin von diesem Auftakt der Reihe schon einmal sehr begeistert und kann die Fortsetzung kaum erwarten. Das Buch hat alle meine Erwartungen übertroffen und mir eine spannende und sehr emotionale Geschichte geliefert.