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Wedma

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Insgesamt 543 Bewertungen
Bewertung vom 13.11.2023
Ich schwimme nicht mehr da, wo die Krokodile sind
Kuegler, Sabine

Ich schwimme nicht mehr da, wo die Krokodile sind


ausgezeichnet

Auf der Suche nach einem wirksamen Heilmittel gegen ihre rätselhafte Krankheit bereist die Autorin zusammen mit ihrem Geschäftspartner Westpapua, Papua-Neuguinea etc. Oft gehen sie in entlegenste Gegende im Dschungel, treffen seltsamste Völker und Stämme, ihre Schamanen und Heiler.
Wie diese Menschen die Welt sehen, wie sie ihr Leben leben, ihre Bräuche und Sitten uvm., ist nicht nur höchstinteressant zu lesen. So manches ist echt schockierend.

Das gibt uns zu denken und zu fragen, was sagt das alles über uns? Über die westliche Kultur? Sind die Leute in Papua verrückt oder doch wir? Oder sie und wir, jeder auf eigene Art? Könnten wir nicht zumindest etwas in Sachen Gemeinschaftssin, vom respektvollen Umgang miteinander von diesen Völkern lernen? Würde uns bestimmt gut tun.

Es liest sich sehr flüssig. Die Inhalte haben es in sich, lassen einen auch mal nach Luft schnappen und eine Pause einlegen. Diese fällt aber kurz aus: Man will wissen, wie es weitergeht.

Das Ende bietet noch ein richtiges Drama! Und der er Epilog hat es in sich.
Die Autorin teilt mit dem Leser, was sie aus dem Ganzen für sich gelernt hat. Für Grenzgänger aller Art wäre das von Interesse. Auch die Dinge, die ihr Miky bei ihrem Streit zum Schluss an den Kopf geworfen hatte.

Es ist nicht so, dass Sabine Kuegler allgemeingültige, fertige Lösungen bietet. Sie sagt vielmehr, was sie aus dem Ganzen für sich erschlossen hat. Und vielleicht wird es auch anderen Menschen helfen, die in irgendeiner Art Grenzgänger sind und nach ihren eigenen Lösungen, und auf dem Weg dorthin nach brauchbaren Denkanstößen suchen.

Auch wenn man kein Grenzgänger ist, ist das Buch trotzdem sehr lesenswert, bietet es doch viel Neues und eben die Dinge, die den Horizont erweitern, guten Gesprächsstoff liefern uvm.

7 von 7 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 17.10.2023
Die Inkommensurablen (eBook, ePUB)
Edelbauer, Raphaela

Die Inkommensurablen (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Es ist ein historischer Roman, der die Bilder der Vergangenheit wieder ins Leben ruft, um am Ende eine klare Warnung an die Leser heranzutragen.
Es ist paar Tage vor Beginn des ersten Weltkrieges. Hans, ein junger Mann, ein Bauer aus dem hinterletzten Dorf landet in Wien. Zum ersten Mal in der Großstadt, erlebt er Abenteuer, die er sich kaum hätte erträumen können. Er hat viel Glück – gleich zu Anfang gerät er an die Leute, die ihn mit der Großstadt und ihren Besonderheiten bekanntmachen. Die neuen Freunde sind sehr anders als Hans: ein schmächtiger junger Mann, der eigentlich ein hoher Offizier aus den besten Kreisen ist und in den Krieg ziehen soll, wäre aber gerne ein Profi-Musiker geworden. Man darf zusammen mit Hans einer Orchesterprobe beiwohnen, bei der sein neuer Freund mitwirkt. Eine junge Frau aus untersten gesellschaftlichen Kreisen, die aber ihr Milieu verlassen und Mathematik studiert hat und kurz vor ihrer mündlichen Abschlussprüfung steht. Zu dritt ziehen sie in den letzten Stunden vor dem Ausbruch des Krieges durch die mitunter skurrilsten Schauplätze in Wien, als ob sie auf den letzten Drücker noch die letzten Reste ihres alten Lebens auskosten wollten, bevor der Krieg über ihren Köpfen ausbricht und alles vernichtet. Immer wieder tauchen die Horden von jungen Männern auf, die voller Begeisterung vom Krieg sprechen und sich voller Stolz zum Kriegsdienst melden. Am Anfang und am Ende tauchen sie auf und fordern Hans auf, mitzuziehen, seine Pflicht zu tun, wie sie es auch selbst getan haben. Hans ist aber ein kluger junger Mann.
Man weiß heute, wie es für die kriegsbegeisterten Männer weiterging. Wenn sie nicht gefallen waren, durften sie, schwer physisch und psychisch verletzt, zurück zu den Ruinen zurückkehren, was früher ihre Häuser und Dörfer gewesen waren. Und das ist alles, was sie durch den Krieg gewonnen haben. Oft musste ich an das Buch von Ulrike Guerot „Endspiel Europa“ denken. Just am Anfang bringt sie im Klartext genau die Dinge, die hier in Romanform und eher durch die Blume, zum Ausdruck gebracht wurden. Heute versucht man, ähnliche Begeisterung durch Kriegspropaganda heraufzubeschwören. Die Eliten wollen ihre Machtverhältnisse wohl neu justieren. Als Angehöriger des „Fußvolkes“ braucht man bloß zu schauen, wie es vor hundert Jahren gelaufen war, um zu wissen, was man von der Propaganda halten soll und wer vom Krieg zu profitieren gedenkt. Und gerade das ist der Verdienst des Romans. Durch die eindrucksvollen Bilder der Vergangenheit versucht er, den Lesern begreiflich zu machen, dass man eigentlich besser weiterkäme, wenn man wie Hans sich fern von den Kriegsbegeisterten hält.
Der Titel bezieht sich auf diese Clique von jungen Menschen, die nur für etwa drei Tage zusammen sind und durch die Häuser ziehen, einander aber so intensiv erleben, wie sonst kaum möglich. Und eigentlich hätte jeder der Inkommensurablen sein eigenes erfülltes Leben weiterführen können. Wenn nicht der anrollende Krieg und die Hirnlosen, die schon im Vorfeld die Merkmale alter Ordnung herunterreißen: die junge Frau kann ihre mündliche Prüfung nicht abhalten, da der Pöbel das Uni-Gebäude stürmt.
Aufgrund von den Aussagen und der künstlerischen Leistung ist der Roman völlig richtig in der Langen Liste zum Deutschen Buchpreis gelandet.

Bewertung vom 17.10.2023
Birobidschan
Dotan-Dreyfus, Tomer

Birobidschan


sehr gut

Zugegeben, ich war neugierig. Was kann in einem Roman mit diesem Titel und so einem düsteren Cover stecken? Erwartungen hatte ich keine. Das war auch gut so.
Das Werk erlebte ich als etwas unentschlossen mäandernd, was den Aufbau und die Handlung angeht. Erst ist es wie ein Gemälde, recht statisch, ein Leben in einer eher kleinen jüdischen Gemeinde im südlichen Teil des Fernen Ostens Russlands wird geschildert. Recht gemütlich. Dann wird es eine Art Krimi, da stellen sich so etwas wie Ermittlungen ein. Später sind die Hauptfiguren unterwegs zu den Sehenswürdigkeiten, die mitunter weiter weg liegen. Und zwischendurch tauchen unerklärliche Gegebenheiten oder auch Personen auf und verschwinden genauso plötzlich, wie sie aufgetaucht sind, wieder.
Der Roman lebt von den Figuren und vom augenzwinkernden, leichtfüßigen Humor. Die Figuren, aller Altersstufen, hat man wie lebendige Menschen vorm inneren Auge: wie sie leben in ihrer kleinen Gemeinde, was ihnen wichtig ist, wie und warum die Leben einiger Mitglieder so verlaufen sind usw. Eine Hommage an die vergangene Zeit.
Diesen Humor habe ich sehr gemocht. Ohne wäre das Ganze eher Trist. Aber diese leichte, humorige Art zu erzählen hat das Ganze nicht nur schön aufgefrischt, sie hat den Roman für mich in einen angenehmen Begleiter für einige Lesestunden am Abend verwandelt. Insofern passt das düstere Bild des Covers nicht wirklich.

Bewertung vom 17.10.2023
Das Haus
Maron, Monika

Das Haus


sehr gut

Diesen Roman habe ich gern gelesen. Monika Maron wollte ich schon lange kennenlernen. Mit „Das Haus“ war es dann so weit.
Das WIE fand ich ausgesprochen gut: talentiert wie gekonnt. Latente Spannung steckte in jedem Satz, alles schien sich auf die Frage zu spitzen: Und wie geht es weiter? Eigentlich wurden recht triviale Dinge geschildert, aber etwas Unausgesprochenes, ja fast gesagt Bedrohliches, brodelte unter der scheinbar ruhigen Oberfläche. Nur… was? Um das herauszufinden, musste ich immer weiterlesen. Es war schwer, das Buch aus der Hand zu legen.
Die Erzählerin trug zur Spannung nach Kräften bei, wie sie die Dinge sah und schilderte. So ein critical mind, der das Ganze von der pessimistischen Warte sieht und stets etwas Negatives antizipiert. Selbst wenn sie versucht, positiv an die Sache heranzugehen, lange hält diese Intention nicht und sie verfällt wieder in die gewohnte negative Sicht der Dinge. Muss man sich dann wundern, dass das Ganze so ein Ende nimmt? „Die Dankbarkeit, die ich in der Nacht empfunden hatte, als ich froh war, zu einer gleichfühlenden Gemeinschaft zu gehören, hielt dem kühlen Morden nicht stand.“ S.28.
Eigentlich will sie nicht in diese Gemeinschaft ziehen. Ein großes herrschaftliches Haus bei einem Dorf nördlich von Berlin, das bereits für mehrere Parteien in Wohnungen und Fremdzimmer umgebaut wurde. Eine gute Bekannte hat das Haus als Erbe erhalten und beschloss kurzerhand eine Wohnungsgemeinschaft zu bilden. Einige Interessenten wurden eingeladen: Nette, gebildete, mitunter wohl situierte Leute, die kraft der Lebendumstände, jeder hat eigene Gründe, in so ein Haus ziehen könnte. Einige haben es auch getan. Und was daraus geworden ist und warum, schildert dieser Roman.
Hochaktuelle Fragen der Gegenwart wurden hier gekonnt in den Erzählteppich hineingewoben: Wie wird man heute alt? Wo und mit wem wohnt man dann? Kann so eine Gemeinschaft überhaupt funktionieren? Wenn ja, unter welchen Bedingungen? Schwierige Fragen, die heute kaum einer zu stellen vermag. Noch andere, nicht weniger akute Themen sind auch dabei. Jeder Bewohner erzählt seine Lebensgeschichte und manchmal noch die der Freunde ggf. anderer Familienmitglieder noch dazu. Sie sind schon alles andere als trivial. Diese Figuren könnten als Archetypen für ganze Gesellschaftssegmente stehen.
Hier wird reichlich über Gott und die Welt philosophiert. Unterhaltsam und zum Nachdenken anregend ist diesen Gesprächen beizuwohnen.
Gegen das Ende liest man: „Aber so ist das eben, erst träumt man von einer Gemeinsamkeit, und wenn man sie hat, träumt man von der Freiheit.“
Zum Ende der Geschichte stand für mich eindeutig fest: Monika Maron kann wunderbar erzählen! Mit Tiefgang und doch so schlicht und ergreifend. Die Figuren agieren wie lebendige Menschen aus Fleisch und Blut, die Geschehnisse entwickeln sich vorm inneren Auge so plastisch, dass man glaubt, selbst dabei zu sein und in etwa der Erzählerin über die Schulter zu schauen. Man fühlt am Ende mit den Bewohnern des Hauses zusammen. Und so einiges geht dann direkt unter die Haut.
Fazit: Ein sehr lesenswerter Roman, der nicht nur die gute Unterhaltung bietet. Bitte mehr davon.
P.S. Ich kann mir diese Geschichte als Hörbuch sehr gut vorstellen. Würde ich sofort hören.

1 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 16.10.2023
Ausgstochen (eBook, ePUB)
Parker, Martina

Ausgstochen (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Dieser Band ist bereits der vierte der Reihe, und ich wünsche noch viele mehr. Schön zu hören, dass an dem fünften Band bereits gearbeitet wird.
Der Gartenklub ist schon eine spannende Institution, die ich nicht missen möchte. Dort erfahren wir so einige interessante Dinge über die Pflanzen, die im Burgenland wachsen, auch die typischen Bräuche, in diesem Band zu Weihnachten, werden unterhaltsam und situativ präsentiert.
Auch das menschliche Miteinander, das Leben einer funktionierenden Gemeinschaft entfaltet sich so schön, nach und nach. Es macht einfach Spaß, dabei zu sein, auch wenn es nur auf den Seiten des Krimis passiert.
Die Reihe im Allgemeinen und diese Folge im Besonderen leben von überlebensgroßen Figuren. Sie sind so lebendig, agieren so authentisch, dass es manchmal schwer vorstellbar ist, dass es „nur“ eine erfundene Geschichte sein soll und diese Menschen, in all ihrer eigenartigen Lebendigkeit nur Figuren eines Krimis.
Die früheren Folgen habe ich gehört. Diese Folge gibt es als Hörbuch (noch?) nicht da, also habe ich sie gelesen. Ging wunderbar. Und viel zu schnell! Wenn es aber ein Hörbuch gibt, höre ich es mir unbedingt an.
Diese Atmosphäre, die Gemütlichkeit, die Figuren würde ich gern nochmals treffen.
Und ich möchte doch wissen, wie es weitergeht, mit dem Gartenklub, mit Vera und ihrem Dunkel Tom, mit ihrer Tochter Letta uvm.
In dieser Folge war ich von Veras Mutter begeistert. Herrlich ist die Hilda. Und ich mag es auch, wie ihre anderen Fans, wenn sie Klartext redet.
Und: hat die Johanna etvl. noch mehr an tollen Rezepte parat? Etwas mit Gemüse evtl.? Ihre Unwiderstehlichen muss ich zwar noch nachbacken, aber ich sehe schon vom Rezept, von den Zutaten her, dass die Kekse schmecken, bestimmt nicht nur zu Weihnachten.
Fazit: Wieder eine gelungene Folge. Bitte mehr davon!

Bewertung vom 16.10.2023
Schwarzwald Reloaded 3
Steffen, Dorothea;Volk, Gerhard;Ohnmacht, Anton

Schwarzwald Reloaded 3


ausgezeichnet

Ich konnte mich für dieses Buch gleich nach dem Auspacken begeistern: hochwertig gestaltet, tolle Bilder, dickes, glattes Papier. Schöne, gemütliche, fröhliche Atmosphäre, die den Seiten entspringt. Und je weiter ich mich mit dem Inhalt beschäftigte, desto größer wuchs meine Begeisterung.
Die Region Schwarzwald ist sehr bildhaft, anhand etlicher Beispiele aus dem wahren Leben in Szene gesetzt worden. Es macht Spaß, diese Geschichten über Menschen zu lesen, die in der Region heimisch sind und spannenden Tätigkeiten nachgehen.
Noch mehr Spaß und Freude habe ich beim Nachbacken der Rezepte gehabt. Nach Jahreszeiten geordnet, sodass man gleich, ob Frühling, Sommer oder Herbst, aus den Zutaten backen kann, die im Schwarzwald heimisch und gerade frisch da sind. Für die Kinder und fürs Backen mit den Kindern findet man paar sehr gute Rezepte. Es sind nicht nur die süßen Rezepte, auch Herzhaftes ist gut dabei. Es ist also an alles gedacht worden.
Man kann die Rezepte so backen, wie sie im Buch stehen, man kann sie auch verändern, an die eigenen Essgewohnheiten oder an die Zutaten, die gerade da sind, anpassen – schmeckt grandios. Ich habe 5 Rezepte ausprobiert: Grissini, Honigbrot, Träubles Küchle, Nussecken, Apfelkuchen, und alle würde ich jederzeit wieder nachbacken. Gerade der Apfelkuchen schmeckt fantastisch mit der Florentiner-Mischung obendrauf. Aber auch die anderen Gebäcke können sich sehen und schmecken lassen! Noch mehr habe ich mir vorgemerkt: Hilda Brötle, Linzer Minis, Mini-Guglhupf, Kirschtörtle und alle Rezepte mit Kirsch und Schokolade sowie Aprikosen-Schokoladen Kuchen, der so ziemlich zum Schluss kommt. Aber auch Strudel mit Kürbis oder auch Maisbrot müsste ich mal mir näher anschauen.
Jedenfalls, ich bin begeistert und empfehle das Buch gern weiter. Als Geschenk, nettes Mitbringsel z.B. für die Menschen, die im Schwarzwald im Urlaub waren und ein Andenken mit nach Hause nehmen möchten. Oder auch als Anreiz, den ersten Schritt zu tun und den Urlaub, zunächst im übertragenen Sinne, mit dem Buch, im Schwarzwald zu verbringen.
Die gesamte Reihe „Schwarzwald realoaded“, es gibt 5 Bände, hätte mich echt interessiert, insbesondere der Band mit veganen Rezepten.
Für Schwarzwald realoaded 3 vergebe ich gern 5 leuchtende Sterne und eine klare Kennenlernempfehlung.

Bewertung vom 16.10.2023
Unsere Brotbibel (eBook, ePUB)
Lafer, Johann

Unsere Brotbibel (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

„Grandios!“, war mein erster Gedanke, als ich das Buch durchblätterte. Eine Brotrezepte-Sammlung von Bäckermeistern, oft Brot-Sommeliers, und Brotbäckerprofis für Brotbegeisterte daheim, die all diese Köstlichkeiten nun zu Hause im heimischen Ofen nachbacken können, es ist nicht nur eine großartige Idee, es ist ein Buch geworden, das ich nicht mehr missen möchte und sehr gern weiterempfehle.
Zugegeben, im heimischen Ofen habe ich etliche hunderte Kilos Brot und Brötchen gebacken. Die selbst gemachte Lievito Madre aus Bio-Dinkel wohnt in meinem Kühlschrank. Auch fertige Sauerteige probiere ich gerne aus, wie auch die neuen Mehlsorten aus dem Getreide, von dem ich bis dato noch nie gehört habe. Und ich freue mich immer über die neuen Rezepte, neue Ideen und Anreize. In diesem Buch habe ich reichlich davon gefunden. Und bin sehr dankbar dafür.
Das Buch habe ich als E-book, was ich sehr praktisch finde. So kann ich von Rezept zu Rezept schnell wechseln, z.B. um sie zu vergleichen; meine Kommentare an den passenden Stellen schreiben, in etwa, wie es geworden ist und was ich nächstes Mal evtl anders machen würde usw.
Der Spaß fängt schon beim Durchgehen der Rezepte an und beim Schauen, welches Rezept als nächstes drankommt.
Die Rezepte sind gut beschrieben: kurz und klar. Man sieht, dass die Bäcker sich Mühe gegeben haben, diese für Laien so verständlich wie möglich zu machen.
Wenn man Anfänger auf dem Gebiet ist, da könnte es ggf. spannend werden. Es ist aber kein Grund, mit dem Brotbacken nicht anzufangen. Es gibt ganz einfache Rezepte im Buch, wie z.B. „Das einfachste Brot der Welt“, ein einfaches Dinkelbrot, im Tontopf gebacken. Damit kann man schon mal die ersten Schritte tun.
Die Portraits der Bäcker sind auch sehr interessant. Erinnern ein wenig an die Reihe „Deutschlands bester Bäcker“, die es vor einigen Jahren gab. Alle Folgen habe ich mit großem Interesse geschaut, auch wegen der Menschen, den Bäckern und ihren treuen Kunden, die dort vorgestellt wurden. War sehr schade, dass die Reihe nicht mehr weiterging.
Jedenfalls, diese faszinierende Vielfalt, wie das Brot sein und schmecken kann, ist in diesem Buch sehr anschaulich präsentiert worden: Von herzhaft bis süß, von saftig bis trocken, von ganz einfach in der Herstellung bis recht anspruchsvoll. Ich habe mir gleich 23 Rezepte ausgesucht, die ich demnächst backe. Habe mir vorgenommen, alle Rezepte auszuprobieren, z.B. „Altbayrisches Bauernbrot“ – es ist mit Sauerkraut oder auch „“Würziger Onkel“ – Roggenmischbrot mit Gewürzen, „Bio-Landsorten Brot“ – mit Bio-Chrysanth- Hanserroggen-Vollkornmehl, unter anderem oder auch Baguette in Schwarz-Rot, mit Sepia und Cranberrys oder auch das „Wild Bread“ mit Ruchmehl und Schwarzbier.
Zwei Rezepte bereits ausprobiert: Kraft-Ballast-Brot und Olivenring. Sehr beeindruckend! Beide sehr unterschiedlich, von der Struktur und dem Geschmack her. Das erste ist definitiv gut zum Abnehmen. All die Körner zwischen Dinkelvollkorn und Roggenvollkorn! Da braucht der Körper mehr Energie, um dieses Brot zu verwerten, da kann nichts ansetzen. Olivenring ist ein Gedicht! So luftig und zart und doch herzhaft. Warm aus dem Ofen – die Hälfte war gleich weg beim Abendessen. Wunderbar zur Gemüsesuppe. Auf die Qualität der Zutaten, insb. des Olivenöls, muss man unbedingt achten, denn das schmeckt man deutlich raus. Ich hatte gutes, mild-nussiges, das passte.
Für die Brotbibel wünsche ich auf jeden Fall eine Fortsetzung. Es gibt noch mehr Bäckermeister, die ihre großartigen Rezepte mit der Leserschaft teilen könnten.
Für den Auftakt vergebe ich gerne 5 Sterne und eine klare Nachbackempfehlung!

Bewertung vom 31.08.2023
Big Tech muss weg!
Andree, Martin

Big Tech muss weg!


ausgezeichnet

Dieses Buch muss man unbedingt lesen, denn die Inhalte sind einfach Wow, und geben Erkenntnisse und Vorschläge, die man einfach kennen MUSS.
Bin immer noch schwer beeindruckt und begeistert, obwohl paar Tage bereits ins Land gezogen sind, seit die letzte Seite umgeblättert wurde.

Sehr zugänglich, mit vielen einleuchtenden Beispielen, Aufstellungen usw., sodass wirklich jeder diese Inhalte auf Anhieb begreifen kann. Also bitte keine Hemmungen aufgrund antizipierter Komplexität.

Sehr leserfreundlich ist der Stoff aufbereitet: Nur das nötigste dargelegt. Keine weit schweifende Exkursionen oder ähnl. Knapp, präzise und auf den Punkt. Wunderbar.

Die Inhalte sind explosiv wie einmalig. Viel Wissen und Können gehören dazu, die Daten zum Zustand der Ist-Situation korrekt zu erheben, sie zu interpretieren/ in voller Tiefe zu begreifen, was das alles zu bedeuten hätte und was für „tolle“ Auswirkungen für es für uns alle mit sich bringt, wenn es so weitergeht. U.a. spricht Prof André offen darüber, anhand welcher (illegaler wie unmoralischer) Tricks Big Tech Konzerne die öffentliche Meinung und das Verhalten der Massen manipulieren, um eigenen Nutzen daraus zu ziehen, in vielerlei Hinsicht. Sehr überzeugend. Er steht damit nicht allein da. Schon Shoshana Zuboff in „Das Zeitalter des Überwachungskapitalismus“ hat auf diese Machenschaften seitens Google hingewiesen, so der Autor, ähnlichen Weg ist dann auch Facebook gegangen.
Ich kann all dem nur zusammen, das Zuboffsche Buch habe ich damals, als es neu herauskam, gelesen. Und ich beobachte das Treiben der Konzerne seit Längerem. Meine Erkenntnisse und Erfahrungen gehen konform mit dem, was Prof André berichtet. Er hat eine umfassendere Perspektive und spricht vom Verkauf der Nutzerdaten an die amerikanischen Geheimdienste, die Einflussnahme der Big Tech Konzerne in der hohen Politik, das Anfüttern der Vertreter der ehem. Leitmedien, in Millionenhöhe und somit die Einflussnahme auf ihr Verhalten uvm.
Prof. André kritisiert auch das bestehende Rechtssystem samt dessen entsprechenden Organen und legt dar, dass es in diesem System keine wirksame Handhabe gegen die Allmacht der Monopole gibt.

Viel Mut gehört dazu, diese Erkenntnisse so wunderbar für die breite Leserschaft vorzubereiten und zu veröffentlichen. Hut ab.

Dieses Werk sollte ein Klassiker werden und jedem bekannt sein, wirklich jedem. Denn um die prekäre Lage zu vermeiden, in die man erst gar nicht geraten möchte, muss sich vieles ändern.

Die Lösungsvorschläge haben Hand und Fuß. Eine wohl konzipierte, gründliche Rundumerneuerung. Schön wäre es.

Es ist noch viel mehr im Buch. Lesen Sie selbst. Eine gute Idee. Reden Sie darüber im Freundes-/Bekannten-/Familienkreis. Toller Diskussionsstoff ist da.

Die hochwertige Buchgestaltung mit all den Diagrammen, in Farbe!, uvm. macht das Buch zum tollen Geschenk/Mitbringsel.

Fazit: Großartiges Werk. Selbst lesen und weiter sagen! Tolle Inhalte, sehr zugänglich erklärt. Ein Must read! Definitiv.

Bewertung vom 17.08.2023
Di Bernardo
Korsakova, Natasha

Di Bernardo


sehr gut

Die 3.te Folge der Reihe um Commissario Di Bernardo habe ich gern gelesen und empfehle sie gern auch weiter.

Rom, die ewige Stadt, als Schauplatz. Paar (kurze) Ausführungen zu den alten Kirchen, z.B. zur Geschichte der ältesten päpstlichen Erzbasilika Roms. Oder auch einige anderen Einsprengsel an Wissenswertem, interessanten Gedanken, geschickt in den Erzählteppich eingewoben, bereichern das Ganze ungemein und verleihen die einzigartige Atmosphäre. Auch der Bildungsauftrag darf sich als vollauf erfüllt betrachten :).

Zwei Tote, junge Menschen, Mann und Frau, in der alten Kirche gleich am Anfang. Zu den Klängen der Orgel, die das bekannte Werk von J.S. Bach spielt.

Kopfkino startet gleich auf der ersten Seite. Man kann sich sofort die vielen Schauplätze, das Geschehen insgesamt in Bild und Farbe, haptisch wie olfaktorisch vergegenwärtigen. Es ist, als ob man dem sympathischen Commissario über die Schulter schaut und stets bei seinen Ermittlungen live dabei ist.
Sein jüngerer Kollege Del Pino ist ebenso stets dabei, bildet einen guten Kontrast, eine durchaus willkommene Untermalung für den reiferen und zurückhaltenderen Di Bernardo. Überhaupt, das gesamte Team glänzt durch Kompetenz, Tüchtigkeit, freundlichen Umgang miteinander. Eine wohlfunktionierende Gemeinschaft. Pures Vergnügen, dabei zu sein, sowohl beim Ermitteln als auch beim Entspannen. Den Sohn des Commissarios, Alberto, habe ich vermisst. In Wien ist er, Auslandserfahrung usw. Zum Schluss war er doch aufgetaucht, um den Vater mit den nötigen Informationen zu versorgen. Hoffe, in weiteren Fällen ist er gleich vom Anfang an dabei. Ein aufgeweckter junger Mann. Vllt klappt es doch, mit der Verwirklichung seiner Ideale? (Schmunzel).

Der Fall ist wohl komponiert und gekonnt erzählt, wieder in der Musikerszene angesiedelt.
Die Dinge wurden knapp und auf den Punkt geschildert. Schlicht und ergreifend. Diese effektive Art, den Stoff vor Augen der Leser darzulegen, gefiel mir sehr gut.
Die Kapitelübergänge sind einfach „mörderisch“: Ein Kliffhänger jagt den nächsten. Absolut unmöglich, eine Pause einzulegen. Gut so.

Die Themen sind hochaktuell. Unter anderem geht es um die Edelhölzer, Baustoff für die Violinenbögen.
Auch die weniger edlen Hölzer sind Gegenstand der Spekulationsgeschäfte, wie so vieles andere. Gefährlich, in vielerlei Hinsicht. Seit Jahren wird es abgeholzt, riesige Areale, hüben wie drüben, als ob es keinen Morgen mehr gibt. Das Ergebnis dieser Massenmassaker, diese Bilder und das Wissen, wofür dies gemacht wurde, brechen einem einfach das Herz.
Und so manch weniger geschickter Spekulant, wie in diesem Krimi, fällt auch zum Opfer dieses Wahns.
Es gibt noch mehr an aktuellen Themen, ob groß in Bild gesetzt, wie das Schicksal der jungen Frau aus Rumänien, die ihr Glück in Rom zu finden hoffte, oder auch andere Themen, eher nebenbei erwähnt, aber nicht weniger akut.

Ansonsten ist es ein schöner Leserstoff, hat mir gut gefallen. Kann mir die Fälle als Hörbücher sehr gut vorstellen. Den ersten, „Tödliche Sonate“, gibt es bereits als Hörbuch mit Starbesetzung. Bleibt zu hoffen, dass auch weitere vertont werden.

Ein wenig, von der Atmosphäre, der akuten gesellschaftlichen Themen, den sympathischen Ermittlern her, erinnert mich diese Reihe an die mit Commissario Brunetti aus Venedig. Ich wünsche dieser Reihe noch mehr Folgen und viele dankbare und faszinierte Leser.

Bewertung vom 06.08.2023
Modetorten
Dr. Oetker Verlag

Modetorten


sehr gut

Ein schön gemachtes, buntes Backbuch mit vielen Ideen und recht einfachen Rezepten zum Nachbacken: Wer es sahnig, schokoladig, fruchtig und süß mag, der wird hier fündig.

Die ersten 6 Rezepte sind für Kuchen. Auch weiter findet sich so manches Kuchenrezept zwischen den Torten, wie Rosenkuchen (mit Hefeteig und Rosinen), Guglhupf in zwei Varianten (Hefe- und Rührteig) etc. Die Kuchenrezepte sind auch mit ordentlich Zucker, aus Weizenmehl, mit viel Hefe und recht einfach zu backen.

Die Beschreibungen sind knapp, aber auf den Punkt. Vor den Rezepten gibt es noch eine kurze Theorie-Einlage für Einsteiger mit allgemeinen Tipps, wie man es besser machen kann.

So manches Rezept ist mit Alkohol wie Ruhm, Eierlikör. Kann man bei Bedarf weglassen.
Oft werden Backhilfsmittel wie Aromastoffe aus dem Röhrchen und Tütchen empfohlen, sowie Sahnesteif, Speisestärke, Puddingpulver, Speisefarbe, Gelatine etc.

Ansonsten sind es oft Biskuit- und Rührteige, je nach Rezept mit Sahne, Frischkäse, Butter und Obst oder Beeren.

Auch fertige Süßigkeiten wie Riegel, Nuss-Nougat Kugeln bekannter Marken und ähnliches, haben ihren Weg in die Rezepte gefunden. Man kann sie auch selbst backen, das steht aber nicht im Buch.

Die Kuchen und Torten, s.z.B. die Häschentorte, Möhrentorte und viele anderen, schauen appetitlich aus und laden zum Nachbacken ein. Viele Rezepte sind auch für Anfänger geeignet.
Für mehr Fotos, Infos, Anregungen s. die kostenlose Leseprobe.

Fazit: Ein buntes Backbuch mit vielen einladenden Torten-und Kuchenfotos mit dazugehörigen Rezepten, das zum Nachbacken und auf diesem Gebiet Kreativ werden inspirieren kann. Wer Süßes mag, wird sich über so ein Geschenk freuen.