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Benutzername: 
Heidrun
Wohnort: 
Sachsen

Bewertungen

Insgesamt 62 Bewertungen
Bewertung vom 18.07.2021
Das Buch des Totengräbers / Inspektor Leopold von Herzfeldt Bd.1
Pötzsch, Oliver

Das Buch des Totengräbers / Inspektor Leopold von Herzfeldt Bd.1


ausgezeichnet

Das Buch entführt uns nach Wien in das Ende des achtzehnten Jahrhunderts. In dem Buch treffen erste neuartige Ermittlungsmethoden auf Althergebrachtes. Es ist auch so die Zeit der großen Veränderungen. Automobile und Fahrräder verdrängen die Kutschen, auch die Elektrizität hält Einzug.
Als Leopold von Herzfeldt in Wien eintrifft, macht er von den neuen Methoden, u.a. hat er einen Fotoapparat, bei Mordfall an einer jungen Frau Gebrauch und verschreckt seine Kollegen und Vorgesetzte. Danach hat er einen schweren Stand.
Das Buch hat mich sofort in seinen Bann gezogen. Der Autor lässt das alte Wein aufleben. Die Einschübe auf wienerisch fand ich passend. Er hat viele Originale geschaffen, die in Erinnerung bleiben. Besonders hat mir der schrullige Totengräber gefallen. Aber auch alle anderen Figuren haben viele Facetten und sind nicht nur gut oder böse. Der Kriminalfall ist spannend und wird plausibel aufgelöst.
Mir hat das Buch sehr gut gefallen und ich warte schon auf einen Nachfolger. Der Buchtitel lässt ja eine Reihe vermuten.

Bewertung vom 26.06.2021
Die Karte / Kerner und Oswald Bd.4
Winkelmann, Andreas

Die Karte / Kerner und Oswald Bd.4


sehr gut

Das Buch ist der vierte Band der Krimireihe um Kerner und Oswald. Das Buch ist in sich abgeschlossen und kann gut als Einzelband gelesen werden.
Das Buch ist aus Sicht verschiedener Personen geschrieben, aber hauptsächlich aus Sicht von Jens Kerner und dem Mörder. Außerdem gab es Einschübe über ein kleines Mädchen. Diese empfand ich als überflüssig. Auch sagen mir Passagen aus Sicht des Mörders nicht zu. Ich habe keine Lust, die Rechtfertigungen und Erklärungen für sein Handeln zu lesen. Die Idee mit den Fitnesstrackern fand ich interessant, nur war die Umsetzung doch etwas anders als erwartet. Ich fand die Dialoge, besonders bei der Polizei, etwas hölzern. Ich hatte den Schreibstil von Andreas Winkelmann anders in Erinnerung. Auch die Personen Beschreibung ist nicht immer gelungen. Hillermann-Tony, was für ein Name, ist als Computernerd überzeichnet.
Trotz einiger Längen war das Buch spannend und die Auflösung war plausibel.
Das Buch ist zwar nicht das Beste von Winkelmann, liegt aber noch im oberen Mittelfeld.

Bewertung vom 22.06.2021
Der Abstinent
McGuire, Ian

Der Abstinent


ausgezeichnet

Das Buch entführt uns nach Manchester Ende des neunzehnten Jahrhunderts. James O´Connor wurde aus Dublin hierher versetzt nach dem er seinen Kummer über den Tod seiner Frau und seines Kindes in Alkohol ertränkt hat. In Manchester befasst er sich hauptsächlich mit den Racheplänen der Fenians.
Das Buch wird hauptsächlich aus Sicht von O´Conner und der irischen Untergrundbewegung erzählt. Vor allen die Entwicklung von O´Conner, seine Verbissenheit aber auch seine Zweifel werden gut dargestellt. Im Gegensatz dazu blieben die Fenians, vor allen Doyle, recht blass. Wofür sie eigentlich genau kämpfen, ist mir nicht so richtig klar geworden. Eigentlich geht es nur um einen Rachefeldzug.
Das Buch ist kein Krimi. Es beschreibt eher die Entwicklung von James O´Conner. Es ist in einen sehr angenehmen Stil geschrieben. Mir hat es gut gefallen.

Bewertung vom 24.05.2021
Die Toten vom Gare d'Austerlitz
Lloyd, Chris

Die Toten vom Gare d'Austerlitz


weniger gut

Paris 1940. An dem Tag, als die deutsche Wehrmacht in Paris einmarschiert, werden in einen Eisenbahnwaggon die Leichen von vier polnischen Flüchtlingen gefunden. Kurz danach begeht ein polnischer Mann mit seinen kleinen Sohn Selbstmord. Inspecteur Éduard Giral ermittelt im Tod der Flüchtlinge und stellt eine Verbindung zu dem Selbstmord her, da alle aus dem selben Ort in Polen kommen. Die deutschen Besatzer schicken einer ihrer Männer, Hochstätter, ins Polizeipräsidium. Angeblich soll er die Arbeit mit den Franzosen koordinieren.
Giral verbeißt sich in die Ermittlungen und gerät zwischen alle Fronten. Das sein Sohn plötzlich auftaucht macht es für ihn nicht leichter.
Das Buch zog sich wie Kaugummi. Ich habe einfach keinen Bezug zu den Personen gefunden. Giral hat psychische Probleme, die wir heute als posttraumatische Belastungsstörung bezeichnen. Es gibt immer wieder Einschübe aus der Vergangenheit, die Girals Zustand erklären sollen. Insgesamt verzettelt sich der Roman in den verschiedenen Handlungssträngen und zum Schluss wird der Kriminalfall in ein paar Sätzen plausibel aufgelöst.
Ich habe mich durch das Buch gequält. Von mir gibt es nur 2 Sterne

Bewertung vom 02.05.2021
Der gekaufte Tod
Mack Jones, Stephen

Der gekaufte Tod


sehr gut

Der ehemalige Marine und Ex-Bulle August Snow kehrt nach einen Jahr Auszeit in sein Viertel zurück. Durch seinen Prozess gegen die korrupte Polizei- und Stadtoberen hat er genüg Geld, um sein Umfeld aufzuhübschen. Dabei unterstützt er auch seine Nachbarn. Nach dem Tod von Eleanore Padget gerät er zwischen die Fronten. Als auch noch seine Freunde bedroht werden, reagiert er nach Rambo-Manier.
Das Buch ist aus Sicht von August Snow in der Ich-Form geschrieben. Der Schreibstil ist etwas schnoddrig, lässt aber sofort Bilder im Kopf entstehen. August wird als knallharter Typ mit einer guten Seele dargestellt. Die Personen in seinen Umfeld bleiben blass. In diesen Buch wird großen Wert auf Action gelegt. Das Buch ist dadurch sehr spannend, aber die eigentliche Geschichte bleibt etwas auf der Strecke. Es wird zwar aufgeklärt wie Eleanore zu Tode kam, aber die Hintergründe in der Bank hätten mich auch interessiert.
Fazit
Ein Buch wie ein Actionfilm mit einen knallharten Helden der das Herz an der richtigen Stelle hat.

Bewertung vom 24.04.2021
Teufelsberg / Kommissar Wolf Heller Bd.2
Kellerhoff, Lutz W.;Kellerhoff, Lutz Wilhelm

Teufelsberg / Kommissar Wolf Heller Bd.2


ausgezeichnet

Das Buch spielt 1969 in Westberlin. Die Frau eines jüdischen Richters wird ermordet. Da es schon vorher Morddrohungen gegen den Richter gab, überwacht die Polizei sein Haus. Heller hat sich 17 Minuten von Haus entfernt und hat so den Mörder nicht gesehen. Diese 17 Minuten werden sein Trauma und genau damit erpresst ihn sein Chef. Wer steckt hinter diesen Mord? Ist es ein Triebtäter, der schon mehrere Frauen in Berlin umgebracht hat oder ist die Tat politisch motiviert?
Nach den verwirrenden aber spannenden Anfang lässt das Buch stark nach. Die Ermittlungen geraten in den Hintergrund. Es wird hauptsächlich das Privatleben der einzelnen Personen beleuchtet. Aber auch die Personen bleiben flach und werden auf einzelne Klischees reduziert. Die Kommunarden sind ständig zugedröhnt und treiben es untereinander. Die höheren Beamten sind alle unfähig. Heller hat zwar eine kranke Frau und Kinder zu Hause, treibt sich aber tagelang in Clubs und bei Bekannten rum.
Den Autoren ist es nicht gelungen, den Zeitgeist wiederzugeben und auch die Auflösung des Kriminalfalls war nicht überzeugend.
Von mir gibt es 3 Sterne.

Bewertung vom 05.04.2021
Die dritte Frau
Fleischhauer, Wolfram

Die dritte Frau


sehr gut

In diesen Buch schreibt der Autor in der Ich-Form über die Schwierigkeit, ein neues Buch zu schreiben und die Recherche dafür. Er möchte inhaltlich an sein erstes Buch "Die Purpurlinie" anknüpfen. Nachdem er einen Brief von einen Nachkommen der zweiten Frau bekommen hat, reist nach Frankreich. Dort trifft er nur noch seine Tochter Camille an. Der Briefschreiber ist verstorben und hat eine umfangreiche Bibliothek hinterlassen. Nur soll sie versteigert werden. Es entwickelt sich ein schwieriges Verhältnis zu Camille.
Ich hatte einen historischen Roman als Fortschreibung des ersten Buches erwartet. Diese Strang tritt aber eher in den Hintergrund. Es geht mehr um die Schaffenskrise des Autors und sein kompliziertes Verhältnis zu Camille Balzac. Am Anfang fand ich die Handlung etwas zäh. Nachdem ich mich auf diese Thematik eingelassen, hat mich das Buch doch noch gefesselt. Der Schreibstil des Buches fand ich sehr angenehm.

Bewertung vom 07.03.2021
Die Frau vom Strand
Johann, Petra

Die Frau vom Strand


ausgezeichnet

Nach dem Klappentext und der Kurzbeschreibung habe ich einen Psychothriller erwartet. Doch dann gibt es einen Mord und aus dem Buch wird ein klassischer Krimi. Das erste Kapitel und der Schluss wird aus Sicht von Rebecca erzählt, der Mittelteil aus Sicht der Ermittler, hauptsächlich von Edda.
Das Buch ist das erste der Autorin, dass ich gelesen habe. Der Schreibstil sagt mir zu. Die Charakterisierung der Personen fand ich etwas flach. Hier wurden doch einige Klischees bedient. Die Handlung war spannend und bis zum Schluss war nicht klar wie alles zusammenhängt. Ich hatte zwar eine Ahnung, aber die Autorin hat einige falsche Fährten gelegt.
Obwohl sich das Buch in eine andere Richtung entwickelt hat, als der Klappentext vermuten lässt, hat mich das Buch gut unterhalten. Zum Glück hielt sich der Psychoanteil in Grenzen. Ein handfester Krimi ist mir doch lieber.

Bewertung vom 17.02.2021
Kein Entkommen / Katja Sand Trilogie Bd.1
Wortberg, Christoph

Kein Entkommen / Katja Sand Trilogie Bd.1


sehr gut

Das Buch besteht aus drei Teilen. Jeder Teil beginnt mit der Geschichte eines kleinen Kindes das vom Vater gequält wird. Es ist nicht ersichtlich, wer das Kind ist. Erst am Ende des Buches wird die Identität gelüftet. In Jeden Teil geht es um einen vermeintlichen Selbstmord zum Thema Wasser, Eis und Feuer ( die Titel der Teile). Katja Sand ist die einzige die nicht daran glaubt. Obwohl die Fälle geschlossen wurden, ermittelt Katja weiter. Dabei unterstützt sie ihr Kollege Rudi. Katja hatte ein einschneidendes Erlebnis in ihrer Kindheit, das sie prägt. Auch auf ihre schwierigen Familienverhältnisse werden eingegangen.
Die Handlung fand ich sehr spannend. Katja und Rudi graben immer tiefer in der Vergangenheit der Opfer, um hinter ihre Beweggründe zu kommen. Auch die Auflösung ist dramatisch. Nur endet das Buch mit einen fiesen Cliffhanger.
Wer einen spannenden Psychothriller sucht, ist mit diesen Buch genau richtig.

Bewertung vom 16.02.2021
Der andere Sohn / Karlstad-Krimi Bd.1
Mohlin, Peter;Nyström, Peter

Der andere Sohn / Karlstad-Krimi Bd.1


sehr gut

Das Buch spielt in zwei Zeitebenen, die sich anfange abwechseln. Der erste Strang spielt 2009 als Emily verschwand. Im zweiten Strang, der 2019 spielt, geht es um John, der im Zeugenschutzprogramm nach Schweden in seine Heimatstadt kommt, der seinen Bruder ein gerechtes Verfahren sichern will. Sein Bruder war angeklagt, für das Verschwinden von Emily verantwortlich zu sein. Er wurde aus Mangel an Beweisen wieder freigelassen. Jetzt wird der Fall neu aufgerollt. Später spielt es nur noch 2019.
Das Buch lässt sich flüssig lesen. Der Schreibstil ist angenehm. Es wird viel ermittelt, wie es bei skandinavischen Krimis üblich ist. Dadurch entsteht eher eine subtile Spannung. Die Figurenzeichnung war glaubhaft, wenn auch leicht überzogen. So eckt John mit seinen "amerikanischen" Verhalten bei seinen schwedischen Kollegen immer mal an, besonders lustig bei der Küchenwoche.
Mit diesen Buch habe ich neue skandinavische Autoren entdeckt, denen ich auch weiter folgen werde. Da das Buch mit einen Cliffhanger endet, werde ich auch das nächste Buch lesen.