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friederickes Bücherblog
Wohnort: 
Berlin
Über mich: 
Als Bücherblog rezensieren wir gerne unabhängig und redaktionell frei Bücher für Verlage und Autoren. Schicke uns bitte vorab eine kurze Anfrage (Buchtitel und Klappentext) per Mail. Verlage dürfen uns ebenfalls gerne kontaktieren. Unsere Schwerpunkte sind: Romane der Zeitgeschichte, Historische Romane, Frauenromane, Liebesromane und Biografien.

Bewertungen

Insgesamt 296 Bewertungen
Bewertung vom 27.07.2023
Die Parfümerie der Träume / Die Douglas-Schwestern Bd.3
Jacobi, Charlotte

Die Parfümerie der Träume / Die Douglas-Schwestern Bd.3


ausgezeichnet

Ein beeindruckender letzter Teil
Das Cover:
Das Cover zeigt zwei junge Frauen Arm in Arm. Die Farben und die Gestaltung sind an die ersten beiden Bände angelehnt, sodass die Wiedererkennung gewährleistet ist. Zusammen mit dem Titel und dem Klappentext ist es eine in sich stimmige Buchpräsentation.

Die Geschichte:
Die Geschichte schreibt sich 1920 fort. Das Tagesgeschäft wird von den Douglas-Schwestern in die Hände der Schwestern Hertha und Lucie Harders gelegt. Sie sollen die Parfümerie mit den Angestellten weiterführen. Doch dann beginnen die Turbulenzen rund um die Weltwirtschaftskrise und die Verwerfungen, durch die immer stärker werdenden Nationalsozialisten, die das Leben der Menschen beeinflussen. Hinzu kommen familiäre Probleme, Sorgen um jüdische Freunde und auch die Liebe.

Meine Meinung:
Sofort war ich wieder in der Geschichte drin. Allerdings, empfehle ich, die ersten Teile zu lesen, denn vieles aus der Vergangenheit ist zwar erklärt, aber dennoch steigt mit dem ganzen Hintergrundwissen der Lesegenuss. Alle bekannten Figuren haben mich sofort wieder in ihr Leben gelassen, andere sind hinzugekommen und wieder andere gegangen. Die Autoren schreiben in einer starken, leicht lesbaren Sprache. Für die meisten Irrungen und Wirrungen sorgt die turbulente Zeitgeschichte, die wie in allen Bänden exzellent und intensiv recherchiert wurde. Die Schauplätze sind bildhaft stark beschrieben. Der Spannungsbogen ist bis zum Schluss hoch.
Mein Fazit: Eine Geschichte die über weite Teile vom wahren Leben geschrieben wurde. Sie ist eingebettet in eine Zeitgeschichte, die immer noch entsetzt. Auch der letzte Band der Trilogie hat mich sehr überzeugt. Meine Leseempfehlung ist gewiss.

Heidelinde von Friederickes Bücherblog

Bewertung vom 18.07.2023
Alsace, mon amour!
Klingler, Eva

Alsace, mon amour!


sehr gut

Eine Liebeserklärung an das Elsass
Das Cover:
Das Cover zeigt eine typisch schmale Gasse mit kleinen Häusern, vielen Geranien und Kopfsteinpflaster im Elsass. Der Titel und der Klappentext vervollständigen die gelungene Buchpräsentation.

Die Geschichte:
Marian Färber erbt überraschenderweise ein Haus in Eguisheim, einem kleinen Dorf im Elsass an der Weinstraße. Als sie dort ankommt und auch unbekannte Verwandtschaft antrifft, steht sie zwischen der Tradition ihrer Oma und der Moderne, die ihr Freund verkörpert. Sie lernt das Elsass kennen und erhält immer wieder mystische Hinweise, von denen sie nicht weiß, ob sie sie ernst nehmen soll. Und dann ist da auch noch die Frage um die wahre Liebe.

Meine Meinung:
Das war eine Geschichte für mich. Als Badenerin aus der im Buch bereisten Region und als ausgesprochene Liebhaberin des Elsass war ich sehr gespannt. Die Protagonisten sind sehr gut ausgearbeitet und agieren glaubhaft in ihrem jeweiligen Charakter. Wobei ich finde, dass Marian Jeff gegenüber viel zu nachsichtig agiert, wenn er und seine Freunde mit den Angebereien rund um Beruf und Leben aufdrehen. Das war mir etwas zu viel. Jeffs allgemeinen Vorurteile gegenüber Franzosen, die ich schon Jahrzehnte nicht mehr antreffe, fand ich überzogen.
Dafür aber bin ich aber gerne mit Marian durch die badischen Städte und Dörfer gereist, die einst mein Zuhause waren. Sie sind wunderbar beschrieben. Auch das Elsass ist bis ins Detail mit all seinen Sehenswürdigkeiten dargestellt. Selbst die elsässische Küche, und ihre Gepflogenheiten, sowie der legendäre Gugelhupf, der grandios schmeckt, ist thematisiert. Eva Klingler schreibt in einer leicht lesbaren und flüssigen Sprache. Etwas gewöhnungsbedürftig war für mich der gelegentliche Wechsel in die Ich-Perspektive, wenn eine neue Figur mitten in einer Szene sich selbst vorstellte oder sich Gedanken über die Person gegenüber machte, störte es doch sehr den Lesefluss. Die Geschichte ist über weite Strecken etwas mystisch angehaucht. Der Spannungsbogen ist durchgängig vorhanden.
Mein Fazit: Eine Geschichte mit mysteriösen Hinweisen, gewürzt mit etwas Liebe und einen ganzen Strauß einer wunderschönen Landschaft. Eine nette Einladung mitzureisen. Meine Leseempfehlung spreche ich gerne aus.
Heidelinde von Friederickes Bücherblog

Bewertung vom 28.06.2023
Neuanfang in Traumlage / Das Haus am Walchensee Bd.1
Oliver, Sophie

Neuanfang in Traumlage / Das Haus am Walchensee Bd.1


ausgezeichnet

Seite für Seite eine wunderschöne Reise

Das Cover:
Eine wunderschöne Illustration des Walchensees. Die Atmosphäre kommt richtig gut rüber und zusammen mit dem Klappentext ist es eine perfekte Einladung, das Buch lesen zu wollen.
Die Geschichte:
Freya Siebert kommt zurück an den Walchensee. Ihr Vater ist verstorben. Nach langer Zeit sieht sie ihren Bruder wieder, der das alte Gasthaus und die Fischerei des Vaters betreibt. Sie sollen sich beide gemeinsam um das Erbe kümmern, so will es der Vater. Kann sie das? Will sie es nach der ganzen Zeit überhaupt? Welches Geheimnis aus ihrer Kindheit macht ihr nach so langer Zeit immer noch zu schaffen?
Meine Meinung:
Der Walchensee und die Umgebung kenne ich sehr gut. Schon deshalb war es mir eine Freude, mit den Protagonisten an den See zu reisen. Freya und Niklas sind sehr sympathisch, aber auch alle anderen Figuren sind gut ausgearbeitet und agieren glaubhaft. Sophie Oliver schreibt in einer bildhaft starken und leicht lesbaren Sprache. Die Schauplätze laden an den Walchensee ein. Sie sind wunderbar beschrieben. Der Spannungsbogen wird durch zahlreiche Ereignisse und Wendungen bis zum Schluss hochgehalten.
Mein Fazit: Ein sehr schöner Sommerroman, angesiedelt an einem wunderschönen mystischen See, der in eine traumhafte Landschaft eingebettet ist. Seite für Seite eine wunderschöne Reise. Ich empfehle gerne das Buch.
Heidelinde von Friederickes Bücherblog

Bewertung vom 23.06.2023
Der Duft von Zimt
Eder, Rebekka

Der Duft von Zimt


ausgezeichnet

Bezaubernder Roman rund um das Franzbrötchen

Das Cover:
Das Cover zeigt auf den ersten Blick, um was es in dieser Geschichte geht. Zusammen mit dem Klappentext und dem Titel ist es eine in sich stimmige Buchpräsentation.

Die Geschichte:
1812: Josephine und ihr Onkel führen eine Bäckerei, doch es ist schwer. Französische Besatzung macht ihnen die Beschaffung ihrer Zutaten nicht einfach, sodass der Onkel aufgeben will. Sie überredet ihn alleine weitermachen zu dürfen. Er verlangt aber, dass sie heiratet. Da ist der Postbote Christian Schulte, aber auch der Soldat Pépin Sabatier kommt öfters vorbei. Er erzählt ihr von französischen Köstlichkeiten. Beide lieben den Duft von Zimt und sie erfinden ein Gebäck. Und dann ist da noch ein Geheimnis. Können sie es das Geheimnis lüften und schaffen sie es, die Bäckerei zu retten?

Meine Meinung:
Dieser Roman hat mich von der ersten Seite an in seinen Bann gezogen. Wunderbare Protagonisten und Nebenfiguren tummeln sich durch die Geschichte und laden ein, dabei zu sein, wenn sie durch ihr Leben schreiten. Die Autorin schreibt in einer bildhaft starken und leicht lesbaren Sprache. Historische Zeitgeschichte ist bestens eingearbeitet und setzt eine intensive Recherche voraus. Die schwierige und arme Zeit in Verbindung mit dem Zeitgeist und dem süßen Gebäck macht diese Geschichte besonders. Auch die Schauplätze sind im Detail geschildert. Der Spannungsbogen bleibt hoch.
Mein Fazit: Ein Roman mit einer Portion Zeitgeschichte, dazu die Liebe und das allzeit bekannte Franzbrötchen. Mehr geht nicht. Meine Leseempfehlung ist gewiss.

Heidelinde von Friederickes Bücherblog

Bewertung vom 23.06.2023
Aurélie und die Nähwerkstatt der Träume (eBook, ePUB)
Jahn, Melissa

Aurélie und die Nähwerkstatt der Träume (eBook, ePUB)


sehr gut

Wenn ein Traum in Erfüllung geht

Das Cover:
Das Cover ist schlicht, zeigt Nähutensilien und einen Schmetterling, der eine besondere Bedeutung hat. Zusammen mit dem Titel und dem Klappentext ist die Buchpräsentation in sich stimmig und lädt dazu ein, das Buch lesen zu wollen.

Die Geschichte:
Aurélie hat eine kleine Nähwerkstatt in der Normandie. Sie arbeitet versteckt in einem Hinterzimmer, weil sie sich mit ihren Narben nicht zeigen will. Sie, die sich versteckt, will ihren Kundinnen vermitteln, wie schön sie mit einem ganz besonderen Kleid sind und das gelingt auch. Ihre Freundin hilft ihr. Dann kommt Designer Luc, in ihre Nähwerkstatt. Er will sehen, wer die Designerin ist, die am Wettbewerb seines Unternehmens teilnehmen darf. Sie muss sie eine schwere Entscheidung treffen. Interessiert er sich nur für ihren beruflichen Erfolg oder auch für Aurélie?
Meine Meinung:
Es dauerte eine Weile, bis ich mich so richtig eingelesen hatte, denn Traum und Wirklichkeit von Aurélie klafften sehr weit auseinander, weil sie psychisch sehr mit ihrem Aussehen zu kämpfen hat. Aber auch Luc, der von einem nicht gerade erfolgreichen Kundenbesuch kommt, hat sein persönliches Paket zu tragen. Sein Vater traut ihm nicht zu, das Unternehmen zu leiten. Aurélie und Luc sind die beiden Hauptfiguren, die ich sehr glaubwürdig finde. Sie sind fein ausgearbeitet und lassen mit teilhaben an ihrem Leben. Ganz besonders entzückt, war ich aber von der Stoffhändlerin und dem Buchhändler, zwei Menschen, denen Aurélie vertraute. Die Autorin schreib in einer leicht lesbaren und flüssigen Sprache. Die Schauplätze sind bildhaft und sehr gut beschrieben. Eine Einladung zu einer wundervollen Reise in die Normandie.
Mein Fazit: Ein einfühlsamer und leiser Liebesroman, der zeigt, welche Kraft es kostet, über sich selbst hinauszuwachsen, und seine Grenzen zu überschreiten. Meine Leseempfehlung ist gewiss.
Heidelinde von Friederickes Bücherblog

Bewertung vom 30.05.2023
Die Kraft der Entbehrung
Bergsma, Elke

Die Kraft der Entbehrung


ausgezeichnet

Eine Familie kämpft

Das Cover:
Das Cover, mit seiner zarten Zeichnung im Hintergrund gefällt mir sehr gut. Es ist den anderen Bänden angepasst. Zusammen mit dem Klappentext ist es eine wunderbare und ansprechende Buchpräsentation.
Die Geschichte:
1923: Drei Geschwister leben nach dem Ersten Weltkrieg an unterschiedlichen Orten und versuchen, ihr Glück zu finden. Doch die Wirtschaftskrise bedroht ihr Existenz. Janno und Edith nehmen die Herausforderungen in Berlin an. Hiska und Karl im Ruhrgebiet. Enna indes hat in Ostfriesland mit ihrer Schwiegerfamilie Probleme. Sie kämpft um das Glück ihrer Kinder.




Meine Meinung:
Es handelt sich um Teil zwei einer Trilogie, was ich nicht gleich wahrgenommen hatte. Der Einstieg wurde mir dadurch aber nicht erschwert. Die Protagonisten sind gut ausgearbeitet und stimmig in ihren Charakteren. Etwas Mühe machte mir die stattliche Zahl der agierenden Personen (Namen) und auch die vielen Handlungsstränge und Perspektivwechsel. Die Zeitgeschichte ist sehr gut recherchiert und eingebunden. Elke Bergsma schreibt in einer leicht lesbaren und flüssigen Sprache. Auch die Schauplätze sind bildhaft gut beschrieben. Etwas weniger ist oftmals etwas mehr.
Mein Fazit: Insgesamt eine sehr schöne und spannende Geschichte, die die damalige Zeit nachzeichnet und uns vor Augen hält, was ein Krieg, seine Folgen sowie eine Inflation auslösen können. Das Buch erhält meine Leseempfehlung.

Heidelinde von Friederickes Bücherblog

Bewertung vom 11.05.2023
Muschelträume / Küstenliebe Bd.1
Lassen, Svenja

Muschelträume / Küstenliebe Bd.1


sehr gut

Sommer, Sonne und die Ostsee

Das Cover:
Eine schöne Zeichnung, die in zarten Farben den Norden und das Meer zeigt. Eine eindeutige Urlaubseinladung. Zusammen mit dem Klappentext eine stimmige Buchpräsentation.

Die Geschichte:
Nora packt die letzten Kisten. Wohnung und Job sind gekündigt. Endlich beginnt ein neues Leben mit ihrem Freund Markus in München. Der Umzugswagen steht schon vor der Tür und dann nimmt sie einen Brief von Markus aus dem Briefkasten. Er braucht eine Beziehungspause. Jetzt, sofort. Um das einzuordnen und klarzukommen machts sie sich auf an die Nordsee. Sie will den Gendarmenpfad wandern und eine Freundin besuchen und dann kommt alles anders. Bent bietet ihr eine Mitfahrgelegenheit nach Flensburg. Entsteht da was? Und Markus besinnt sich auch. Wird sie zu ihm zurückkehren?
Meine Meinung:
Der Sommer kann kommen. Mit diesem Buch an die Ostsee zu reisen, ist Urlaubsfeeling. Protagonisten, die dazu einladen, mit ihnen die Zeit zu verbringen. Sie sind gut ausgearbeitet und in ihren Charakteren überzeugend. Nora allerdings, war mir anfänglich etwas zu naiv, in der Einordnung der Geschehnisse. Svenja Lassen schreibt in einer leicht verständlichen und flüssigen Sprache. Die Geschichte wird aus der Perspektive von Nora erzählt. Und wie bei fast alles Liebesromanen, weiß man sehr schnell, wer sich in wen verliebt. Aber das schmälert keinesfalls das Lesevergnügen. Die Schauplätze sind intensiv und bildhaft beschrieben, sodass es viel Freude macht mitzureisen.
Mein Fazit: Eine leichte Sommer- und Liebesgeschichte, die einlädt, unterhaltsame Stunden an der Ostsee zu verbringen. Gelungener Auftakt einer Buchreihe. Gerne gebe ich eine Leseempfehlung.
Heidelinde von friederickes bücherblog

Bewertung vom 18.04.2023
Zwischen den Zeilen / Die Repoterin Bd.1
Simon, Teresa

Zwischen den Zeilen / Die Repoterin Bd.1


ausgezeichnet

Die 60er-Jahre hautnah

Das Cover:
Das Cover lässt auf den ersten Blick die Geschichte erkennen und erweckt Neugierde. Zusammen mit dem Klappentext ist es eine sehr gelungene Buchpräsentation.
Die Geschichte:
Zusammen mit dem Klappentext ist es eine sehr gelungene Buchpräsentation.
Die Geschichte:
1962: Marie Graf ist Anfang zwanzig, studiert Pharmazie und soll die Apotheke der Eltern übernehmen. Heimlich aber träumt sie davon, eine Reporterin zu werden. Durch Zufall ergattert sie ein Praktikum bei einem neu gegründeten Verlag. Sie weiß, dass die Eltern dagegen sind, und verheimlicht ihre Tätigkeit im Verlag. Dort werden ihr auch Steine in den Weg gelegt, die sie überwinden muss. Mit den Eltern kommt es zum Zerwürfnis. Kann sie sich eine Karriere als Reporterin aufbauen? Und dann wäre da noch ein Geheimnis.
Meine Meinung.
Ich war sehr gespannt auf den ersten Teil der Reporterin. Die Figuren sind wunderbar ausgearbeitet und schleichen sich umgehend und sofort ins Leserherz. Ganz besonders Malou, Großonkel Julius, Roxy und der Baron. Sie sind fantastisch und lassen es zu, dass man sie hautnah durch ihr Leben in den 60er-Jahren begleitet. Aber auch alle anderen Protagonisten verhalten sich authentisch und überzeugend. Von Teresa Simon ist man einen leicht lesbaren und flüssigen Schreibstil gewohnt. Ihren Geschichten geht immer akribische Recherche voraus. Auch die Schauplätze sind bildhaft stark beschrieben. Ganz besonders unterhaltsam sind hier in diesem Buch, die Prominenten der Zeit, denen Malou auf wunderbare Weise als Gesellschaftsreporterin begegnet. Aber auch der Blick in das gesellschaftliche Leben der Zeit, ist höchst spannend. Teresa Simon ist eine Meisterin der Erzählkunst und deshalb ist der Spannungsbogen durchgehend hoch.
Mein Fazit:
Es war mir eine Freude, mit Teresa Simon in die Zeit der 60er-Jahre abzutauchen, um die Geschichte rund um das Leben einer Gesellschaftsreporterin zu genießen. Begeisternd auch all die Prominenten, an die ich mich gerne erinnere. Das Buch bekommt eine ausdrückliche Leseempfehlung.

Heidelinde von friederickes bücherblog

Bewertung vom 02.04.2023
Die Kinder von Beauvallon (eBook, ePUB)
Storks, Bettina

Die Kinder von Beauvallon (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Das Überleben in der Dunkelheit
Das Cover:
Das Cover zeigt ein Original-Foto. Fünf Kinder vor der Schule in Beauvallon. Kinder, in deren Gesichtern sich Gefühle widerspiegeln, die unterschiedlicher nicht sein können. Zusammen mit dem Klappentext, der Zeitgeschichte, sowie den wahren Begebenheiten, ist es eine in sich stimmige und perfekte Buchpräsentation.
Die Geschichte:
Agnes, eine Radiomoderatorin aus Freiburg, reist 1965 nach Dieulefit, um über die Besonderheit dieses Ortes zu recherchieren. In diesem kleinen Dorf fanden während des Krieges sehr viele Flüchtlinge Zuflucht und wurden von couragierten Dorfbewohnern versteckt. In der nahen Schule von Beauvallon sorgten ebenso mutige Lehrkräfte für den Schutz zahlreicher jüdischer Kinder. Das alles war sehr riskant und bedurfte viel Mut im Zeichen des Widerstandes. Was würde Agnes herausfinden? War Lilly, ihre Freundin aus Kindertagen vielleicht auch hier? Sie hatte ihr damals versprochen, dass sie sich wiedersehen werden. Wird sie sie finden, oder hat auch Lilly ihr Leben verloren?
Meine Meinung:
„Wir werden es wieder zusammenkleben.“ Dieser Satz aus dem Prolog, brannte sich bei mir ein, und hat mich bis zum Ende des Buches nicht mehr losgelassen. Es geht dabei, um ein in der Mitte auseinandergerissenes Bild von zwei kleinen Mädchen, die Freundinnen waren, welches als Erinnerung, an die jeweils andere diente. Lilly war in diesem Moment auf einem Lastwagen, der sie wegbrachte, ohne zu wissen wohin. Und Agnes muss dabei zusehen, als die Freundin gänzlich aus ihrem Leben fuhr.
Es handelt sich hierbei um die beiden Hauptfiguren des Romans, die mich beide emotional über die gesamte Buchlänge angefasst haben. Aber auch alle anderen Protagonisten sind mit so viel Feingefühl ausgearbeitet und Tiefgang ausgestattet, dass ich beim Lesen glaubte, bis in ihre Seelen schauen zu können. Sie haben mich allesamt an ihren Gefühlen, Gedanken, ihrem Schmerz und an ihrem Handeln teilhaben lassen.
Bettina Storks Sprache ist ganz besonders. Sie sorgt für ein Lesevergnügen, das unter die Haut geht. Ich konnte das Buch kaum aus der Hand legen. Die Schauplätze, die Orte, die jeweiligen Regionen, sind bis ins kleinste Detail bildhaft beschrieben.
Die Geschichte wird abwechselnd über zwei Zeitebenen erzählt. In den 40er-Jahren begleite ich Lilly und andere Kinder auf ihrem Schicksalsweg und ich frage mich, wie so oft, wenn es um diese Themen geht, wie so etwas geschehen konnte. Wie konnte so vielen Menschen so viel Leid zugefügt werden? Und wie schwer musste es für Kinder gewesen sein, die sich von ihren Eltern verabschieden mussten?
Und in den 60er-Jahren begab ich mich mit Agnes, die beim Radio arbeitet, auf eine Zeitreise in die Vergangenheit. Als sie in Dieulefit recherchiert, trifft sie auf Menschen, deren Lippen weitgehend verschlossen sind. Sie spürt, dass jedes Wort ein falsches Wort sein könnte, bei all dem, was den Menschen in dieser Zeit angetan wurde. Ein Spagat. Und dann waren noch Menschen in verantwortlichen Positionen, die mit aller Macht versuchten, eine Reportage zu verhindern. Sie hatten ihre Vergangenheit zugedeckt und wollten nicht, dass diese Decke angehoben wird. Aber Agnes kann auch die Gelegenheit nutzen, um nach ihrer Kinderfreundin Lilly zu suchen, was ihr sehr wichtig ist.
Die Fiktion eines Romans mit geschichtlichen Vorbildern und dieser besonders schmerzhaften Zeitgeschichte, so speziell, so emotional und so authentisch zu verbinden, ist nicht nur intensive und akribische Recherche. Es ist großes Können. Es ist mir immer eine große Freude, Bücher der Autorin zu lesen. Danke Bettina Storks.
Mein Fazit:
Ein ergreifendes Buch, das unbedingt in jedes Bücherregal gehört. Es hält die Zeitgeschichte wach und führt uns vor Augen, was Menschlichkeit, gerade auch für Kinder bewirken kann. Ein ganzes Dorf hat mitgeholfen. Es war das Wunder des Schweigens.
Ganz sicher ein Lesehighlight 2023. Das Buch bekommt eine ausdrückliche Leseempfehlung.

Heidelinde von Friederickes Bücherblog

Bewertung vom 30.03.2023
Einfach leben / Glückstöchter Bd.1
Schuster, Stephanie

Einfach leben / Glückstöchter Bd.1


sehr gut

Zwei Frauen auf dem Weg ihres Lebens

Das Cover:
Das Cover ist schlicht und zeigt die beiden jungen Frauen in ihrer jeweiligen Epoche. Im Hintergrund die Sonnenblume, ein Symbol ihrer Interessen. Eine in sich stimmige Buchpräsentation.
Die Geschichte:
1910 Anna wächst, als Tochter des Botanikers Christoph von Quast auf. Ihre Mutter ist verstorben. Sie würde gerne die Pflanzenzucht übernehmen, doch dann lernt der Vater eine neue Frau kennen, die mit ihrem Sohn auf dem Gut einzieht. Als der Vater überraschend stirbt, ändert sich über Nacht alles. Anna steht mit so gut wie leeren Händen da und geht.
1976 Eva. Ihre Welt ist die der Gerüche. Eine besondere Begabung. Ihr Interesse gilt der heilenden Wirkung durch Pflanzen. Sie studiert Pharmazie. Im Haus ihrer Eltern entdeckt sie ein gehütetes Geheimnis um ihre Person. Ihre bisherige Welt stürzt ein. In München wendet sie sich dem wilden Studentenleben zu.
Die beiden Frauen teilen viele Interessen, auch ein schicksalhaftes Geheimnis.
Meine Meinung:
Eine Geschichte, auf die ich sehr gespannt war. Besonders der Prolog hatte mich angesprochen, sodass ich begeistert und erwartungsvoll weitergelesen habe. Es geht um zwei junge Frauen, die in unterschiedlichen Jahrzehnten durch ihre Lebensgeschichte schreiten. Beides sind starke Charaktere, Frauen, die sich in ihrer Epoche behaupten, was schwer genug ist. Man ahnt bereits durch den Klappentext, dass sie irgendwann eine Verbindung haben werden.
Anna, eine Frau 1910, die sich in der Münchner Künstlerszene und auf dem Monte Verità am Lago Maggiore, - wo auch Käthe Kruse war, - aufhält, und dort versucht, als Künstlerin, Fuß zu fassen. Sie lernt einen Mann kennen, dessen Lebensentwurf aber nicht identisch ist mit ihrem. Sie kommt zurück und lebt zurückgezogen auf der ihrer Alm. Das Einzige, was ihr vom Vater geblieben ist.
Eva in den 1970er-Jahren, die ein Geheimnis um ihre Person lüftet, und dann die ganze Welt infrage stellt. Sie schließt sich Bewegungen für den Öko Anbau an, verkauft auf dem Wochenmarkt, mietet mit weiteren Studenten ein Haus. Das Leben der jungen Leute plätschert über weite Strecken mit kleinen Höhen und Tiefen dahin. Sie nimmt auch an Demonstrationen gegen die Atomkraft teil und lebt die freie Liebe.
Die Geschichte hat durchgängig zwei Erzählebenen und zahlreiche Perspektivwechsel. Die Frage, wo sich die beiden Leben begegnen, bleibt sehr lange offen. Die Autorin schreibt in einer leicht verständlichen und flüssigen Sprache. Die Schauplätze sind sehr gut beschrieben.
Mein Fazit: Eine unterhaltsame Geschichte, um zwei junge Frauen, die sich beide in ihrer Zeit zu starken Persönlichkeiten entwickeln. Düfte, Kräuter und Gerüche machen sie zum Mittelpunkt ihres Lebens. Meine Leseempfehlung spreche ich gerne aus.
Friedericke von Friederickes Bücherblog.