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Benutzername: 
MissRose1989
Wohnort: 
Dresden

Bewertungen

Insgesamt 189 Bewertungen
Bewertung vom 15.02.2022
Im Auge des Zebras / Olivia Holzmann Bd.1
Kliesch, Vincent

Im Auge des Zebras / Olivia Holzmann Bd.1


sehr gut

Das Cover ist wirklich spannend gemacht, es zeigt das Zebra, die Schriftarten sind der Hammer und auch die gesamte Komposition des Covers ist einfach nur der richtig gelungen, ein echter Eyecatcher.
Der Plot ist echt gelungen, man findet sehr gut in die Geschichte rein, weil man kommt in einen Fall, der verwoben ist mit einem Fall, der über 20 Jahre unaufgeklärt ist und sieben Entführungen, die scheinbar alle zeitgleich abgelaufen sind, was im ersten Moment absolut unmöglich erscheint.
Kommissarin Olivia Holzmann vom LKA Berlin scheint vor allem grossen Rätsel zu stehen, auch ihr Mentor Severin Boesherz scheint ihr keine Hilfe zu sein und lässt sie eiskalt im Regen stehen, so hat es den Anschein, aber da gibt es diese kleinen Irrungen und Wirrungen, die das perfide Spiel immer wieder zu hochkochen bringen...
Vincent Kliesch hat einen sehr flüssigen und spannenden Schreibstil, durch die Perspektivenwechsel zwischen den Charakteren erhält man viele Einblicke in Blickwinkel der Handelnden und so lernt man viel besser die Beweggründe kennen. Zudem gelingt es ihm, sehr authentische Figuren zu erschaffen, die auch ihre besonderen Eigenarten haben, die Figurenbreite ist zudem sehr breit gefächert.
Der Spannungsbogen ist dabei sehr gut gehalten, weil es immer wieder Überraschungen und auch Wendungen gibt, die man so nicht voraussehen kann und die alles in einem neuen Licht erscheinen lassen. Mit vielen kleinen Details löst sich erst langsam das Spiel auf.
Leicht negativ fällt auf, dass man sich wirklich auf der Buch konzentrieren muss, weil es vermischen sich Gegenwart und Vergangenheit, Ermittlungen und persönliche Empfindungen untereinander sehr und man muss sehr darauf achten, in welche Person man gerade steckt.

Fazit:
Vincent Kliesch hat mit "Im Auge des Zebras" einen sehr spannungsgeladen Thriller geschaffen, der vor allem durch viele spannende Wendungen und starken Charakteren auffällt, dabei aber nie die Details aus den Augen verliert. Leider muss man den Thriller mit voller Aufmerksamkeit lesen, weil die Sprünge zwischen den Personen schon etwas für Verwirrung sorgen können. Aber das tut der richtig gut gelungen Story keinen Abbruch.

Bewertung vom 23.11.2021
Der Sommer, in dem Einstein verschwand
Hermanson, Marie

Der Sommer, in dem Einstein verschwand


gut

Das Cover ist leider etwas schlicht, irgendwie mag es auch nicht richtig zum Buch passen, aber die Schriftarten und auch die Farben sind schön aufeinander abgestimmt. Aber es ist eindeutig kein Coverhighlight.
Wir befinden uns im Buch bei der Weltausstellung in Göteborg, aber zu Beginn auch bei Albert Einstein in Berlin, der eigentlich eine Rede auf der Weltausstellung halten soll, gleichzeitig aber in seinem Leben andere Probleme hat...
Ellen, Albert Einstein und auch Paul Weyland sind als Charaktere schon realistisch dargestellt, aber man sollte hier keine grossen biografischen Bezüge erwarten, das Roman lebt eher von der Vorstellung, damit man den Mordplan einpassen kann und er zum Setting passt.
Um diesen Plan zu verfolgen, leidet leider die Geschichte sonst ziemlich, es ist so, dass man das Buch weglegt und sich nicht so ganz sicher ist, wie man das Buch finden soll, weil die Idee ist gut, der Klappentext und das Cover auch, aber irgendwie hängt es an der Umsetzung.
Marie Hermanson schreibt sehr flüssig, sie hat einen schönen Sommerroman mit leichten Krimielementen gesponnen, der neben ein paar schönen Episoden aus dem Leben von Albert Einstein, auch ein paar Momente aus der Weltausstellung von Göteborg enthält, aber diese bleiben eher eine Randerscheinung, auch die Themen Nationalsozialismus und Sexismus (natürlich im zeitpassenden Gewand) finden leichte Ansätze. Das Setting ist nicht schlecht gewählt, es lockert alles etwas auf, aber auch die Begeisterung um eine Weltausstellung kann die Unausgeglichenheit des Romans nicht wegmachen.

Fazit:
Marie Hermansons Roman ist ein nettes Buch für Zwischendurch, aber kein grosser literarischer Wurf, sie hat viel gewollt, wollte alles in den Roman packen und ist dabei leider an der grossen Aufgabe etwas gescheitert, weil die Themen alle eher nur gestreift werden, man eher weniger in die Tiefe geht und dadurch wird der Roman irgendwie nichts komplettes, es lässt einen recht ratlos zurück.

Bewertung vom 10.11.2021
Unten Ohne - Geschichten aus dem Homeoffice
Spörrle, Mark

Unten Ohne - Geschichten aus dem Homeoffice


gut

Pleiten, Pech und Pannen kann man auch im Home Office erleben, so beschreibt es Mark Spörrle in diesem Buch, das sich aus Kurzgeschichten zusammensetzt und viele Aspekte der Zeit im Home Office beleuchtet - egal ob es nun um die Tücken der Technik, den lieben Nachbarn oder den Kindern oder auch den lieben Kollegen, die immer wieder aufs neue versuchen, sich in den Vordergrund zu drängen.
Mark Spörrle hat einen sehr interessanten Schreibstil, aber auch wenn die Geschichten erfunden sind, kann man sie sehr gut und auch schnell weglesen, die 192 Seiten sind wirklich schnell ausgelesen. der Augenmerk in den Geschichten liegt eindeutig auf dem humoristischen Aspekt.
Unterlegt sind die kleinen Geschichten zur Auflockerung immer wieder von kleinen Illustrationen von Yves Haltner, die wie eine Art Comic gemacht sind und immer wieder Geschichten untermauern, aber nun nichts besonderes sind.
Das Buch eignet sich super als kleine Lektüre für Zwischendurch für alle, die im Home Office sind, aber auch für alle, die mal schauen wollen, wie es denn so im Home Office abgehen kann, wenn es eben mal nicht so läuft, wie man es gerne möchte.

Bewertung vom 03.11.2021
Die Schwerelosen
Luiselli, Valeria

Die Schwerelosen


sehr gut

Das Cover schaut schon mal sehr spannend aus, es strahlt eine gewisse Ruhe aus, auch wenn die Linien manchmal etwas unruhig wirken.
Die Handlung beinhaltet mehrere Ebene, so haben wir das aktuelle Leben der Erzählerin in Mexiko City, aber auch ihr frühere Leben in New York, was sie sehr vermisst, weil sie da frei und auch relativ hemmungslos lebte, aber dann verschwimmt es immer mehr und die zieht auch die Handlung immer mehr ins Verschwommene...
Valeria Luiselli schreibt teilweise sehr verspielt, aber sie versteht es auch, ganz klar Alltagskritik oder auch Spitzen zu setzen, die der Leser klar versteht. Trotzdem durchziehen das Buch immer wieder Brüche, Brüche in der Handlung oder auch in den Personen, die für den Leser teilweise nicht so ganz einfach sind.
Valeria Luiselli versteht es geschickt, Vergangenheit und Gegenwart, aber auch reale Handlung und Fiktion miteinander verschmelzen zu lassen und sich dabei aber auch die Grenzen fliessen zu lassen und sie schön in Poesie zu verpacken.

Fazit:
Die Schwerelosen ist ein Roman über ein Leben, einen Traum und vergebene Chancen im lateinamerikanischen Milieu angesiedelt, das sicher nicht zum nur nebenbei lesen gedacht ist. Leider verwirrt die Handlung etwas oder es liegt an der veränderteren Sichtweise von uns Europäern auf die Literatur aus Lateinamerika, aber der Roman vereinig Fiktion und Handlung auf eine wunderbare Weise, ist aber sicher nicht zum Nebenbeilesen geeignet, weil man sehr aufmerksam sein muss, was alles passiert.

Bewertung vom 11.09.2021
DIE SONNE, DER MOND & DIE ROLLING STONES
Cohen, Rich

DIE SONNE, DER MOND & DIE ROLLING STONES


gut

Das Cover zeigt die berühmte Zunge, bei der man gleich an die Rolling Stones denkt, ein Symbol der Band, das sicher vielen Leuten ein Begriff sein sollte. Sonst ist das Cover eher schlicht gehalten, was aber auch schön aussieht.
An dieser Stelle sei gesagt, niemand soll sich irritieren lassen, weil das Cover des E-Books sieht komplett anders aus.
In den Buch geht es vor allem um die Band in den Anfängen bis in die 80er Jahre hinein, auch wenn das Cover etwas anderes vermittelt, weil das Logo der Band ist eher aus den 90er, also sich davon bitte nicht irritieren lassen.
Eigentlich würde mal ausgehend vom Klappentext einen wirklichen Insiderblick erwarten, aber der ist eher rar gesät. Natürlich kann man viele bekannte Geschichten nicht komplett aussen vor lassen, aber irgendwie wirkt das alles schon ein bisschen sehr lieblos zusammengestellt. Auch so wirklich nah dran ist der Autor nicht gewesen, was schade ist, denn eine Tour, die man begleiten darf, trägt immer eine gewisse Art von Tourgeheimnissen oder auch Traditionen mit sich, aber auch die kommen sehr kurz.
Der Schreibstil von Rich Cohen ist sehr angenehm zu lesen, er hat viel Wissen über die Band, das merkt man auch immer wieder, aber man hat den Eindruck, seinen eigenen Erlebnisse und Momente mit der Band reichen einfach nicht für das Buch, weswegen er dann auch noch recht bekannte Geschichte und andere Fakten rund um die Band mit in das Buch gepackt hat. Sicher interessant für alle, die sich noch nicht mit der Band auseinander gesetzt haben, aber für echte Fans gibt es dann wenig neues zu entdecken, was sich dann so ein bisschen mit der Buchbeschreibung widerspricht.
Leider muss man auch sagen, dass einige Fakten nicht wirklich genau recherchiert sind, so finden wirklich Fans schnell einige falsche Daten rund um die Band, was in einem Buch über die Band von einem echten Journalisten nicht passieren darf.

Fazit:
Rich Cohen hat an sich in seinem Klappentext viel versprochen, aber leider kann er nicht viel davon halten, viele Geschichten, die in dem Buch niedergeschrieben sind, sind aber bekannt und man kann nicht wirklich einen grossen Blick eines Insiders erhaschen, was aber schon im Klappentext versprochen wird.
Das Buch ist ganz nett zu lesen und sicher für Menschen gut, die sich mit den Rolling Stones noch nicht so wirklich beschäftigt haben, aber für wirkliche Fans ist es leider nur eine Erzählung alter Geschichten im neuen Gewand, zwar gibt es ein paar kleine neue Details, aber wirklich eine grosse Überraschung ist das Buch nicht, aber sehr nett zu lesen.