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gaby2707

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Insgesamt 1822 Bewertungen
Bewertung vom 10.09.2024
Die FernfahrerHure   Erotischer Roman
Rust, Marie

Die FernfahrerHure Erotischer Roman


ausgezeichnet

Mi Casa es su Casa

Naja, ein Haus hat Fernfahrer Gunnar nicht zu bieten. Aber eine Koje in seinem LKW.
Sabine Weber ist stinksauer und wütend. Gerade erst hat ihr ihr Freund im Italienurlaub am Strand einen Heiratsantrag gemacht, vergnügt er sich am nächsten Morgen schon mit dem Zimmermädchen. Und so lässt sich Sabine von LKW-Fahrer Gunnar, den sie auf einem Rastplatz trifft, mit nachhause nehmen. Unterwegs lernt sie dabei die riesige Bandbreite sexueller Vorlieben kennen.

Dies war mein erster Roman, den ich von Marie Rust gelesen habe und er hat mir sehr gut gefallen. Mich hat diese Reise gefesselt und mein Kopfkino hatte gut zu tun mit den verschiedensten lustvollen Bildern, die sie mir in den Kopf geschickt hat. Ich mag den leichten, lockeren, sehr freizügigen Erzählstil der Autorin, der mich ohne anstößig zu sein oder derb unter die Gürtellinie zu gehen, sehr gut unterhält.
Sie beschreibt die Reise von Sabine mit Gunnar so lebendig und einfallsreich. Da kommt keine Fantasie zu kurz. Ich lerne sehr verschiedene Männer kennen, die alle ihre eigenen Vorlieben haben. Und auch Sabine lernt mehr über sich als sie es je gedacht hätte.

Zum Abschluss bekomme ich als kleines Goodie noch einen Gutschein-Code, mit dem ich mir eine weitere heiße exklusive Geschichte von Cassidy Phillips als E-Book aus dem Internet herunter laden kann. Und wie üblich ist auch hier ein Lesezeichen passend zum Buch mit dabei.

Bewertung vom 10.09.2024
Ravensburger Die Jagd nach dem magischen Detektivkoffer: Das Rätselbuch für Spürnasen
Ronto, Melinda;Stronk, Cally

Ravensburger Die Jagd nach dem magischen Detektivkoffer: Das Rätselbuch für Spürnasen


ausgezeichnet

Ein Rätselbuch mit vielen kniffligen Krimi-Rätseln

Genau passend für Fans der spannenden Rätselkrimi-Reihe für Erstleser "Die Jagd nach dem magischen Detektivkoffer" hat der Ravensburger Verlag dieses „Rätselbuch für Spürnasen“ ab 7 Jahren herausgegeben.
Ich begleite die Zwillinge Marie und Lukas und helfe ihnen, Spuren zu suchen, Codes zu knacken und knifflige Knobelaufgaben zu meistern. Gelingt es Marie und Lukas auch diesmal, die Pläne der beiden Ganoven Theodor Topf und Doris Deckel zu durchkreuzen?
Nach einer kurzen Einführung geht es auch schon los zur wilden Rätseljagd.
Da müssen auf 2 fast identischen Bildern Fehler gefunden werden; anhand von Bildern müssen die Begriffe in Kästchen eingetragen werden; da muss ein Schattenbild passend gesucht werden; aus einem Labyrinth muss der Weg hinaus gefunden werden; ich muss Bonbonpaare verbinden und eine Ganoven-Geheimsprache entschlüsseln; ich muss sogar knifflige Rechenaufgaben lösen um keinen Lärm zu machen und Zahlen in Worten erkennen. In einem Gitterrätsel haben sich Kleidungsstücke versteckt. Oft mit dabei ist auch Wellensittich Brötchen.
Auf den letzten Seiten werden die Rätsel dann auch alle aufgelöst.

Na, neugierig geworden?
Dann ist dieser knifflige Rätselspaß genau das richtige für euch Spürnasen.

Ein tolles Rätselbuch, das zum spielerischen Lernen und zum mitdenken anregt. Da ist für jeden etwas dabei.

Bewertung vom 09.09.2024
Lust auf Knackiges
Stroot, Anja

Lust auf Knackiges


ausgezeichnet

Hier werden alle Sinne angesprochen

Das Buch „Lust auf Knackiges – Obst-, Gemüse- und Kräuterbilder mit Gesprächsimpulsen sowie Aktivierungsideen für die Betreuung und Pflege älterer Menschen - hat Autorin Anja Stroot in Ringbuchform angelegt. Das verhindert beim Umschlagen der Seiten das zurückblättern, was mir persönlich sehr gut gefällt. Die beschichteten Seiten lassen sich bei Bedarf leicht abwischen.
Nach einem wichtigen Hinweis zur Sicherheit bekomme ich Anwendungshinweise und Hygieneregeln, die man nie vergessen sollte. Dann gibt es Sprichwörter rund ums Essen. Hier kann ich nur den Anfang vorlesen und der Rest muss dann erraten werden.
Dann geht´s auch schon los mit Obst und Gemüse. Da lacht mich ein knackig roter Apfel an, der grüne Kopfsalat macht Lust auf Essen genau so wie die Banane, die Ananas, die aufgeschnittene Orange, die Himbeeren, Tomaten, verschiedene Paprikasorten oder Pilze. Mit Basilikum, Petersilie und Schnittlauch sind wir bei den Kräutern angekommen. Jeder der insgesamt 27 Obst-, Gemüse- und Kräutersorten wird eine Doppelseite gewidmet. Wobei auf der linken Seite ein ansprechendes Foto davon aufscheint, auf der rechten Seite lese ich, was das besondere daran ist und bekomme dazu Gesprächsimpulse. Bei den Ideen zur Aktivierung steht klein am unteren Rand der Seite, was ich im Vorfeld mitbringen soll.
Die Bilder tragen wunderbar dazu bei in ein Gespräch mit dem Gegenüber zu kommen. Hier werden gerade bei der eingehenderen Aktivierung verschiedene Sinne angesprochen. Ich erfahre einiges von meinem Gegenüber, aktiviere damit das Gedächtnis und wecke vielleicht Erinnerungen, die mit dem angesprochenen Lebensmittel in Verbindung stehen. Mit persönlichen Episoden kann man die Gespräche auch gut auflockern oder weiter voran treiben.
Die Schrift ist angenehm groß und gut zu lesen.
Ich habe sehr gerne in diesem Buch geblättert und nehme die Vorschläge, auch wenn ich nicht in der Altenpflege arbeite, sehr gerne an. Ich gehöre ja auch schon zum älteren Semester und die Menschen in meinem Umfeld werden immer älter. Da kann ich die Tipps des Buches bestimmt hier und da mal anwenden. Ich werde die ein oder andere Idee auch mal mit meinen beiden Enkeln ausprobieren und schauen, wie sie darauf reagieren. Gerade in der Grundschule, wo durch die internationale Migration so viele Nationen zusammen kommen, die mit unseren Essgewohnheiten erst mal vertraut werden müssen, kann ich mir das Buch sehr gut vorstellen.

Ein tolles Buch um das Gedächtnis und die Sinne zu aktivieren und zu trainieren, nicht nur speziell für die Betreuung und Altenpflege älterer Menschen. Ich sehe da einen sehr großen Raum auch für die Arbeit mit unseren Kindern.

Bewertung vom 09.09.2024
Neue Wege / Die Schwestern vom See Bd.2
Beck, Lilli

Neue Wege / Die Schwestern vom See Bd.2


ausgezeichnet

Glück und Leid liegen so eng beieinander

Auerbach am Bodensee 2023:
Rose König steckt voll in der Planung ihrer Hochzeit mit ihrem Nico. Heute wird sie auch endlich ihre Schwiegereltern kennenlernen. Bis am Polterabend etwas ans Licht kommt, was Nico ihr verschwiegen hat. Rose geht jegliches Vertrauen verloren und sie löst die Verlobung. Ihr nun Ex-Verlobter setzt sich in seinen Sportwagen und wird bei einem Unfall schwer verletzt. Haben die beiden doch noch eine gemeinsame Zukunft?
Auch zwischen Iris und ihrem Noch-Ehemann Christian kriselt es gewaltig. Warum unterschreibt er nicht endlich die ihm schon lange vorliegenden Scheidungspapiere?
In den Büchern der Pension sieht es nach der Pandemie, wo alles still stand, nicht rosig aus. Es müssen neue Ideen her. Rose schafft es immer wieder neue Gäste anzulocken und neue Konzepte auszuarbeiten. Die Familie tut alles um den Konkurs des Gästehauses zu vermeiden.
Einzig die Konditorei mit Café blüht unter der Leitung von Annemarie immer mehr auf. Aber was hat ihre Stiefschwester Charlotte aus Wien im Sinn, als sie für einen Kurzbesuch mit Tochter Elisabeth vorbei kommt?

Die Geschichte um die Familie König knüpft hier nahtlos an Band 1, der mir schon so gut gefallen hat, an. Dabei werden auch immer wieder vergangene Begebenheiten kurz angesprochen, was für diejenigen, die mit Band 2 beginnen, sehr wertvoll ist. Mir hat es aber mehr Spaß gemacht, die Familie ab der ersten Seite immer besser kennenzulernen. Mir sind diese so sympathischen Menschen, die alle sehr authentisch und real rüber kommen, ganz schnell ans Herz gewachsen und ich konnte es kaum abwarten, sie weiter in ihrem Leben zwischen Privatem und Geschäftlichem begleiten zu können.
Genau wie in Band 1 ist der Erzählstil von Autorin Lilli Beck hier so fesselnd, spannend und äußerst unterhaltsam, dass ich das Buch kaum aus der Hand legen und mal eine Pause machen wollte. Trotzdem war auch diese Geschichte viel zu schnell ausgelesen. Und ich bin froh, dass ich mich zügig wieder an den Bodensee träumen kann, da Band 3, leider der letzte aus dieser Reihe, schon vor mir liegt.
Ich fand es auch hier wieder so schön zu lesen, wie die Familie zusammen hält, egal was kommt. Wie sie gemeinsam alle Höhen und Tiefen gemeinsam durchleben, nach Lösungen suchen und sich gegenseitig unterstützen.
Auch hier ist mir, wenn die Sprache auf die Konditorei kommt, wieder das Wasser im Mund zusammen gelaufen. Die vielen Torten, Kuchen und Pralinen würde ich so gerne mal probieren. Selbst backen werde ich auf alle Fälle mal die Malakofftorte, deren Rezept ich am Schluss des Buches bekomme.

Eine weitere liebevolle, faszinierende und abwechslungsreiche Geschichte der Familie König vom Bodensee, so voller Leben und Zuversicht, so leicht und doch auch tiefgründig. Ich freue mich schon sehr darauf, wie sie alle dem Glück entgegen gehen.

Bewertung vom 08.09.2024
Mühlviertler Leichenschmaus
Reichl, Eva

Mühlviertler Leichenschmaus


ausgezeichnet

Ein dunkles Geheimnis

So hatte sich Chefinspektor Oskar Stern sich seinen freien Tag mit Enkel Tobias nicht vorgestellt. Während einer Schachpartie klingelt ihn sein Diensthandy zu einem Mord zum Wolfsgehege im Tierpark Altenfelden im oberen Mühlviertel. Für seinen Enkel, der ausnahmsweise mangels anderer Betreuungsmöglichkeiten mit darf, ist dies natürlich Spannung pur. Nur wie kommt Inhaber und Geschäftsführer einer Baufirma Walter Zehner überhaupt dort in die Grube? Unfall war es keiner – das stellt sich bei einer ersten Leichenbeschau schnell heraus. Aber wer hat ihm eine Ladung Schrot in die Brust gejagt um ihn dann ins Gehege der Wölfe zu stoßen?
Für Chefinspektor Oskar Stern und seine Kollegen Mara Grünbrecht und Martin Heinze beginnen aufreibende Ermittlungen im Bereich des Baugewerbes und auch Erbstreitigkeiten spielen eine Rolle. Es tun sich einige Verdächtige auf, von denen es jeder gewesen sein könnte. Nur gibt es leider keinerlei Beweise. Außerdem war der Tote kein Kind von Traurigkeit und so könnten auch hintergangene Ehemänner eine Rolle spielen.
Gleichzeitig macht sich Stern Sorgen um seine Enkelin Melanie, die neuerdings nicht ganz unbedenkliche junge Leute kennengelernt hat und voll in der Pubertät steckt.

Dies ist schon der 7. Fall für den sympathischen Chefinspektor beim LKA Oberösterreich. Ich habe seine „Erfinderin“ Eva Reichl erst mit diesem Fall kennengelernt; kann mir aber gut vorstellen, auch seine anderen Fälle noch zu lesen.
Oskar Stern ist ein Mann wie aus dem richtigen Leben. Ein Vater, der sich um seine erwachsene Tochter sorgt; ein Opa, der seine beiden Enkel über alles liebt und alles in seiner Macht stehende für sie tut; und ein Mann, dem seine Lebensgefährtin Silvia Burgstaller wichtig ist und sie ihm äußerst gut tut. Und natürlich sein Job, für den er, wenn er gebraucht wird, alles stehen und liegen lässt. Genau so sympathisch und unkompliziert habe ich hier auch seine Kollegin Mara und seine Kollegen kennengelernt.
Der Mordfall an dem Bauunternehmer ist schon eine knifflige Sache. Vor allem, weil ihm nicht alle Menschen wohl gesonnen sind. Aber als es dann zum Ende hin zu dem Motiv der Tat kommt und ich den Täter kennenlerne, war ich doch schockiert. Mehr wird aber nicht verraten.
Wölfe sind ja immer mal wieder ein Thema, bei dem die Meinungen auseinander gehen. Hier werden die Vor- und Nachteile von Wölfen unter uns sehr gut heraus gestellt und für mich nachvollziehbar erklärt.
Die familiären Probleme werden gekonnt in die kriminelle Handlung eingebaut. Genau so, wie es im normalen Leben nicht immer nur um die Arbeit geht. Aber alles in allem hat Oskar schon ganz schön viel an den Hacken.

Ein solider Krimi, bei dem die Spannung kontinuierlich ansteigt und sich dann weit oben hält. Mit Einblicken in das Privatleben des Hauptermittlers – was ich sehr gerne mag. Und einem Fall, der viel Platz zum diskutieren bereit hält. Nicht nur in Bezug auf die Wölfe.

Bewertung vom 08.09.2024
Eulenschrei / Nils Trojan Bd.12
Bentow, Max

Eulenschrei / Nils Trojan Bd.12


sehr gut

Grausam und sehr speziell

Die 12-jährige Katrina Fries findet ihre Mutter Marianne tot in ihrem Baumhaus – ohne Hände. Eva Meinhardt, 43, wird ebenfalls tot aufgefunden – ohne Zunge. Einem weiteren toten Mann in seinem Auto fehlen die Füße. Auch Kunstmaler Robert Lumen, 55, der sich selbst in einem Bildnis verewigen wollte, wird tot aufgefunden. Neben allen liegt ein Lebkuchenmann mit einem grinsenden, blutroten Mund. Warum mussten all diese Menschen sterben?
Hauptkommissar Nils Trojan und Kriminalpsychologin und Profilerin Carlotta Weiss, die neu zur 5. Mordkommission des LKA Berlin gekommen ist, ahnen bald, dass der Täter, der alles akribisch geplant zu haben scheint, mit ihnen spielt. Er ist ihnen immer einen kleinen Schritt voraus. Bis sie auf dem Dachboden des Malerateliers das Bildnis einer jungen Frau finden. Ist sie das Bindeglied zwischen den einzelnen Mordfällen?

Mit „Eulenschrei“, dem Beginn einer neuen Thrillerreihe um die Ermittler Nils Trojan und Carlotta Weiss, habe ich Autor Max Bentow erst kennengelernt. Aber mit seinem leichten, knackigen Erzählstil, der mir Bilder in den Kopf schickt, hat er es gleich auf meine Liste mit Autoren, die ich immer wieder lesen möchte, geschafft. Dieser Thriller strotzt vor Brutalität, die aber so versteckt beschrieben wird, dass sogar mein Kopfkino keine Probleme hatte, sich einige der Szenen bildlich vorzustellen. Auch der Täter, den ich als Kind mit seiner manisch-depressiven Mutter, und später als „Lebkuchenmann“ immer mal wieder treffe, ist total gruselig. Aber nachdem ich so einiges von ihm weiß, tut er mir sogar ein bisserl leid. Was natürlich seine Taten, deren Motivation nicht immer gleich ist, in keinster Weise rechtfertigt.
HK Nils Trojan, der so langsam die Zügel von seiner neuen Kollegin Carlotta aus der Hand genommen bekommt, hat mich nicht ganz überzeugt. Die eigenwillige Carlotta, die nicht gerne im Team arbeitet und immer wieder Grenzen überschreitet, hat äußerst feine Sensoren, die andere Menschen nicht haben. Ihre Ermittlungsmethoden sind schon speziell, sehr effektiv, aber für mich nicht immer nachvollziehbar. Besonders unsympathisch ist mir im Team der Chef der 5. Mordkommission Hilmar Landsberg. Seine Personalführung sollte er nochmal gründlich überdenken.
Der Fall bzw. die Fälle haben mich ab der ersten Seite gepackt und in Atem gehalten. Immer wieder hatte ich Gänsehaut, wenn ich mir die verschiedenen Tatorte vorgestellt habe oder bei den Ermittlungen sehr nahe am Täter dran war. Sehr gut gefallen haben mir die Gespräche und Gedanken zwischen Trojan und Carlotta, bei denen ich dann meine eigenen Schlüsse ziehen konnte.

Ein wendungsreicher, Nerven strapazierender Thriller mit zwei Ermittlern in denen, wie ich finde, sehr viel Potential steckt.
4,5 von 5 Sternen

Bewertung vom 06.09.2024
Die Schwestern vom See Bd.1
Beck, Lilli

Die Schwestern vom See Bd.1


ausgezeichnet

Eine wunderbare, einfühlsame Familiengeschichte

Auerbach, ein idyllischer Ort am Bodensee – hier steht die Pension König, die Max König seinerzeit gegründet und dann mit Café und Konditorei ausgebaut hat, direkt am See. Als das Familienoberhaupt im Frühjahr 2022 mit 86 Jahren stirbt, herrscht große Traurigkeit im Hause König. Die ganze Familie trifft sich zu seiner Beerdigung. Auch Iris, die mit ihrem Mann Christian vor 3 Jahren nach Köln gezogen ist, wo sie zusammen sein Familienhotel führen, genießt es, wieder im Krise der Familie zu sein. Hatten sich die drei Schwestern Iris, Rose und Viola doch bei Iris´ Auszug geschworen, immer zusammenzuhalten – egal, was auch komme. In ihrer Ehe gibt es nach einem wunderschönen ersten Jahr die ersten Reibereien. Vor allem, weil Iris sich unbedingt Kinder wünscht, von ihrer Seite auch alles in Ordnung scheint, nur Christian mauert. Er kommt ohne Kinder ganz gut aus und legt, wie es scheint, keinen großen Wert auf Zuwachs in seiner Familie. Vielleicht tut der Ehe diese kleine Auszeit sogar ganz gut. Außerdem gibt es in der Pension einiges zu tun und Iris Hilfe wird sehr gerne angenommen.

Dies ist der erste Teil der dreiteiligen Familiengeschichte rund um die Familie König, ihre Pension und den Bodensee. Und das Zitat eines unbekannten Verfassers vor Beginn der Geschichte über Geschwister ist so wahr.
Autorin Lilli Beck stellt mir in diesem ersten Band die Familie König ausführlich vor. Wobei ich die meisten Geschehnisse aus der Sicht und den Gedanken der ältesten Tochter Iris erzählt bekomme. Aber auch ihre Schwestern Rose, die die Pension führt und Viola, die die Konditorei durch ihre neuen Kreationen immer bekannter macht, ihre Eltern Herbert und Florence und ihre kinderlose Tante Annemarie, die als Hausdame agiert, spielen eine große Rolle. Alle haben ihre Eigenheiten, ihre Ecken und Kanten und durch die facettenreichen, bildlichen Beschreibungen kann ich sie gut in mein Kopfkino einfügen. Mir ist die Familie König und auch Friedrich Kreutzer, ein ehemaliger Schulfreunde von Iris, in ihrer hilfsbereiten und fürsorglichen Art sofort sympathisch. Und was auch kommt, sie halten fest zusammen und lösen ihre Probleme gemeinsam.
Ich lerne die verschiedenen Traditionen im Hause König kennen und bin begeistert, dass jedes Kind bei der Geburt von Konditormeister Herbert eine eigene Süßigkeit kreiert bekommen hat. Was für eine schöne Idee. Bei den Beschreibungen der Torten, Kuchen und Gebäckstücke, die ich in der Konditorei bekomme, läuft mir das Wasser im Mund zusammen. Und auch die Ausblicke, die ich auf den See genießen darf, haben mir sehr gut gefallen und machen Lust, mal wieder hin zu fahren.
Etwas Unruhe kommt in die Familie, als sie im Nachlass des Großvaters einige Unterlagen finden, mit denen absolut nicht zu rechnen war. In Rückblicken habe ich immer wieder kleine Einblicke in das Leben von Max aus seiner Zeit, die er in Wien verbracht hat um hier das Konditorhandwerk noch ausführlicher kennenzulernen, bekommen. Da hatte ich mit solch einer Enthüllung schon fast gerechnet. Was es damit, und mit der anonymen Anzeige auf sich hat, die einen Lebensmittelkontrolleur in die Backstube bringt, oder was die schlechten Bewertungen im Internet zu bedeuten haben, verrate ich hier nicht.
Nur eines noch. In einer Familie ist nicht immer alles eitel Sonnenschein. Und auch bei den Königs kommt es zu einem schrecklichen Geschehen, bei dem hatte ich Tränen in den Augen. Aber auch das hält diese wundervolle Familie gemeinsam aus.

Lilli Beck hat mich für einige entspannte aber auch spannende und unheilvolle Stunden an den Bodensee und nach Wien entführt und vollkommen in ihre Geschichte hinein gezogen. Sie hat es geschafft, dass ich mich voll auf die Schicksale der Familie König habe einlassen können und mich mit ihnen gefreut, gebangt und gelitten habe. Und ich bin so froh, dass Band 2 schon hier liegt und ich gleich weiterlesen kann. Ich bin so gespannt, wie es mit den Schwestern, der Konditorei und der Pension König weiter geht.

Bewertung vom 03.09.2024
Früher war alles leichter. Auch ich!

Früher war alles leichter. Auch ich!


gut

Hier gibt es lustige Geschichten mit kaloriengeschwängertem Inhalt

In diesem Buch „Früher war alles leichter. Auch ich!“ herausgegeben von Margarete Drachenberg hat sie 79 Seiten lustige Geschichten, freche Sprüche, teils derbe Witze und abgründige Cartoons von verschiedensten Autoren zusammengestellt. Schon auf dem farbenfrohen Cover voller kleiner Eistüten und dem Spruch „Na toll, Eisregen und ich bin auf Diät“ kann ich mir denken, was da so alles auf mich zu kommen wird.
Die Rubrik „Mal so gesagt“ mit kleinen Sprüchen in denen sich alles um die umfangreiche Mitte eines Menschen dreht, fand ich echt witzig. Auch einige der kleinen Geschichten haben mir gut gefallen. Dann allerdings gibt es auch Witze, die zum einen schon jeder mal gehört hat und die so auf Kosten von Menschen mit Übergewicht gehen, dass ich darüber nicht mehr schmunzeln und schon gar nicht lachen kann. Einige gehen so unter die Gürtellinie, das ich sie wirklich nicht mehr witzig finden kann. Die passen mit meinem Humor absolut nicht mehr zusammen.

Ein kleines feines Büchlein über Menschen, die etwas (viel) mehr um ihre Mitte herum angefuttert haben mit einem ganz eigenen Humor.
Für mich war es nichts – eine Freundin dagegen lacht sich scheckig über die kleinen Witze.

Bewertung vom 30.08.2024
O'zapft is!
Prijak, Margarete

O'zapft is!


ausgezeichnet

Jetzt freu ich mich noch mehr aufs Oktoberfest

Im Augustiner Biergarten bedient Margarete „Maggy“ Prijak seit Jahren ihre Stammkunden, die jedes Jahr oft täglich bei ihr vorbei schauen, die Münchner, die ab und zu mal ihr Bier bei ihr trinken und natürlich die Touristen, ohne die das jährlich Volksfest nicht zum größten der Welt geworden wäre.
In ihrem Buch lehrt uns Maggy bayerisch für Anfänger, genau so wie auf bayrisch zu fluchen. Ich erfahre, was die Schleife am Dirndl, je nachdem wie sie gebunden ist, aussagt und bekomme eine kleine Glubberl-Kunde. Ich kenne jetzt die verschiedenen Arten von Menschen, die bei ihr im Biergarten aufschlagen und weiß, was man tun sollte bzw. was man unbedingt unterlassen sollte um einen gemütlichen Nachmittag und Abend dort zu verbringen. Und ich kenne jetzt ihre eigene Playlist – die sie nicht nur zur Wies´n Zeit abspielt.
Die skurrile Geschichten, die Maggy hier erzählt haben mich schmunzeln und auch mal den Kopf schütteln lassen. Unglaublich, was einem da alles passieren kann. Genau so unglaublich wie die Fundsachen, die alljährlich den Weg ins Wiesn-Fundbüro finden - und teilweise gar nicht mehr abgeholt werden. Ich muss doch merken, wenn ich meinen Rollstuhl irgendwo dort habe stehen lassen – oder nicht?
Auf 189 Seiten, aufgeteilt in 10 Kapitel, einem Nachwort, einem Glossar mit Wörtern, die nicht jeder Nichtbayer versteht, und einer Seite mit Adressen rund ums Oktoberfest bekomme ich alles (und noch so viel mehr) rund ums kellnern auf der Wiesn geboten. Das, wie es mir jetzt scheint, so viel mehr ist, als nur das Bedienen der Gäste aus aller Welt.
Ich lerne Maggy und ihre Wiesn-Family, egal ob verwandt oder nicht, befreundet oder nur Arbeitskollegen, ein bisserl kennen und bekomme einen kleinen Einblick in ihr Leben und ihre private Welt vor und nach dieser Zeit auf der Theresienwiese in München. Aus jedem ihrer Worte und Sätze strahlt die Liebe zur 5. Münchner Jahreszeit. Es ist so schön zu lesen, wie jemand so für das was er tut brennt. Auch wenns absolut kein leichter Job ist.

Auf der diesjährigen Wies´n, die in 3 Wochen beginnt, werde ich Maggy Prijak mal im Augustiner Biergarten besuchen und schaun, ob ich einen Platz in ihrem „Wohnzimmer“ ergattern kann.
Also – Auf gehts - Auf a scheene Wiesn!

Bewertung vom 30.08.2024
Mit kaltem Kalkül / Die Sabine Yao-Reihe Bd.2
Tsokos, Michael

Mit kaltem Kalkül / Die Sabine Yao-Reihe Bd.2


ausgezeichnet

Spannend und sehr informativ

Der 8-jährige Yasser Khatib lebt mit seiner Mutter Ayasha in der Berlin-Neuköllner High-Deck-Siedlung ohne Aufenthaltsberechtigung unter dem Radar der deutschen Behörden. Daher will sie auch die Polizei nicht einschalten, als ihr Kleiner Abends nicht nachhause kommt. Sie bekommt Hilfe vom jordanischen ehemaligen Geheimdienstler und Regulator des Saad-Claans, der aus dem Libanon stammenden Großfamilie, die sich nun nach dem Verschwinden ihres Oberhauptes aufgelöst hat. Bei seinen Undercover-Recherchen erfährt Hassan Khalaf, dass fast auf den Tag genau vor 4 ½ Jahren der damals 7-jährige Oleg Klevno hier aus dem Kiez verschwunden und nicht wieder aufgetaucht ist. Daraufhin bittet er Ayasha doch zur Polizei zu gehen und den nun schon seit drei Tagen verschwundenen Yasser als vermisst zu melden. Werden er oder die Polizei herausfinden, was dem kleinen Yasser zugestoßen ist?
Rechtsmedizinerin Dr. Sabine Yao, stellvertretende Leiterin der rechtsmedizinischen Spezialeinheit „Extremdelikte“ beim LKA Berlin hat nicht nur in ihrem Job sehr viel zu tun. Auch ihrer jüngeren Schwester Mailin, die psychisch recht angeschlagen ist, muss sie mal wieder unter die Arme greifen. Als Yao einen Toten auf die Bahre bekommt, dem in seiner Wohnwagenbehausung der Hals durchschnitten wurde, häufen sich die Spuren, dass er etwas mit dem Verschwinden der beiden Jungs zu tun haben könnte.

Autor Michael Tsokos hat mich auch mit diesem Rechtsmedizin-Thriller schnell in die Geschichte hinein gezogen. Durch die Frühbesprechung mit Prof. Paul Herzfeld, dem Chef der Extremdelikte, erfahre ich von den verschiedensten, so unterschiedlichen Verbrechen oder auch „normalen“ Todesfällen, die die Forensiker nun auf den Tisch bekommen.
Man spürt beim Lesen immer wieder, dass Dr. Tsokos sich mit dem, von was er schreibt, richtig gut auskennt. Ich bekomme sehr viele Fachausdrücke zu lesen, die aber sehr genau und für mich absolut verständlich erklärt werden. So viel über die Rechtsmedizin zu erfahren, hier durch die Augen und Ohren der jungen Kommissarsanwärterin Kira Kaplan, die ein Praktikum in der Forensik macht, erhöht für mich den Reiz an diesem Buch noch mehr. So habe ich z.B. wieder einiges über die verschiedenen Arten des Suizids gelernt, von denen ich gar nicht wusste, dass da so abgestuft wird. Dr. Tsokos versteht es gekonnt dieses Wissen zu vermitteln ohne dass die Spannung darunter leidet.
Die kurzen, knackigen Kapitel und die dauernden Wechsel der Handlungsort treiben die Geschichte rasant voran und steigern die Spannung von Abschnitt zu Abschnitt. Ich habe so mit gefiebert und auch mit gelitten, gerade, wenn der kleine Yasser aus seiner Sicht von sich und seiner Gefangenschaft berichtet.

„Mit kaltem Kalkül“ - ein Thriller aus der Rechtsmedizin spannend ab der ersten Seite mit interessanten Fakten und einer Geschichte, die mich mitgenommen und mich trotz ihrer Grausamkeit sehr gut unterhalten hat.