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CK
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Raum Stuttgart

Bewertungen

Insgesamt 102 Bewertungen
Bewertung vom 19.09.2024
Die außergewöhnlichen Abenteuer der Alice Tonks
Kenny, Emily

Die außergewöhnlichen Abenteuer der Alice Tonks


ausgezeichnet

Alles außer gewöhnlich ...

„Die außergewöhnlichen Abenteuer der Alice Tonks“ von Emily Kenny ist wirklich ein außergewöhnlich schönes und gut geschriebenes Kinderbuch. Erschienen als wunderschön gestaltetes Hardcover/Gebundenes Buch im dtv-Verlag, empfohlen für Kinder ab 10 Jahren. Mit 336 Seiten gibt es hier viel Lesevergnügen. Das Buch ist auch innen schön gestaltet, die Illustrationen von Flavia Sorrentino gefallen uns sehr gut.
Mein Kind war sofort hin und weg von der Geschichte über das außergewöhnliche Mädchen Alice, das plötzlich die Sprache der Tiere versteht (und in dem Moment die Welt nicht mehr versteht). Ab hier beginnt ein rasantes Abenteuer, mit Hilfe ihrer Mitschüler Tim und Ottie muss sie das Rätsel um einen geheimnisvollen Tierdieb lösen.
Das Buch hat uns sehr gut gefallen und wir können es bedingungslos weiterempfehlen!

Bewertung vom 16.09.2024
Cascadia
Phillips, Julia

Cascadia


weniger gut

Gar nicht märchenhaft ...

Der Roman "Cascadia" von Julia Phillips erzählt die Geschichte der ungleichen Schwestern Sam und Elena, die in den USA in armen Verhältnissen aufwachsen. Sie kommen mit ihren Jobs kaum über die Runden und kümmern sich nebenher um ihre schwer kranke Mutter. Gemeinsam hegen sie seit Jahren den Traum, irgendwann die Insel zu verlassen und ein neues Leben zu beginnen.
Zu Beginn fand ich die Geschichte noch ganz vielversprechend. Sie erschien mir gesellschaftskritisch und versprach einiges. Nach dem ersten Drittel jedoch konnte mich die Geschichte leider nicht mehr begeistern. Das Verhalten von Elena erschienen mir recht unnachvollziehbar. Der Schreibstil der Autorin ist sehr distanziert und sie konnte mich mit ihrer Geschichte leider so gar nicht berühren. Ich weiß nicht, was sie der Leserschaft damit sagen möchte.
Das Ende war dann sehr anders als erwartet und sollte wohl schockierend werden. Mich hat das Buch aber leider insgesamt ziemlich gelangweilt, ich finde darin weder etwas märchenhaftes und kann auch ansonsten keinen tieferen Sinn darin erkennen. Wie immer ist so etwas natürlich Geschmackssache, mich hat der Roman jedenfalls überhaupt nicht begeistert.

Bewertung vom 16.09.2024
Wüstenzauber (Band 1)
Arold, Marliese

Wüstenzauber (Band 1)


sehr gut

Samiras magische Abenteuer

Der Kinder-/Jugendroman "Wüstenzauber - Samiras magische Reise“ von Marliese Arold ist der vielversprechende Auftakt zu einer neuen Buchreihe.
Schon das traumhaft gestaltete Cover hat uns sehr angesprochen. Wir hatten von dieser Autoren bisher noch nichts gelesen, der Schreibstil hat uns jedoch hier sehr gut gefallen. Er ist kindgerecht und flüssig zu lesen.
Mit Samira hat die Autorin hier eine sehr starke und sympathische Figur erschaffen, deren abenteuerlustige und mutige Art uns sehr gefällt. Auch ansonsten ist die Geschichte sehr spannend geschrieben. Wir könnten lediglich bemängeln, dass das Ende dann etwas zu plötzlich kam - und dass mein Kind natürlich unbedingt wissen möchte, wie es mit Samira noch weitergehen wird. Wir können es kaum erwarten, dass hier eine Fortsetzung erscheinen wird. Es klingt ja ganz danach...

Bewertung vom 12.09.2024
Das elfte Manuskript
Holt, Anne

Das elfte Manuskript


ausgezeichnet

Anspruchsvoller Krimi mit Bezug zur Welt der Bücher

Die Krimi-Reihe um an Hanne Wilhelmsen von Anne Holt begleitet mich schon ziemlich viele Jahre meines Lebens. Ich fand die Fälle alle immer sehr gut geschrieben. Dennoch war ich in den letzten Jahren insgesamt etwas krimi-müde geworden und habe deutlich weniger Krimis gelesen. Ich wusste also gar nicht recht, ob ich Lust auf diesen habe. Ich bin sehr froh, dass ich in trotzdem gelesen habe!
Zum Inhalt möchte ich nichts schreiben, da man dazu im Klappentext oder der Inhaltsangabe alles Wichtige nachlesen kann.
Das Buch ist von Anfang an unheimlich gut und geschickt aufgebaut von Anne Holt. Sehr spannend geschrieben, sehr gut dargestellte Charaktere.
Am besten gefällt mir hier neben Hanne Wilhelmsen noch Ebba Braut, die finde ich klasse!
Die beiden Handlungsstränge sind am Anfang so unterschiedlich, dass man sich überhaupt nicht zusammenreimen kann, wie das zusammengehört. Die Spannung baut sich immer mehr auf und gerade gegen Ende konnte ich gar nicht mehr aufhören zu lesen. Ich möchte hier nicht spoilern, aber ich habe selten einen so gut aufgebauten und spannend geschriebenen Krimi gelesen wie diesen!
Ganz klare Lese-Empfehlung von mir!

Bewertung vom 06.09.2024
Peggys Perioden-Projekt - Paint it red!
Höllbacher, Franziska

Peggys Perioden-Projekt - Paint it red!


ausgezeichnet

Endlich ein cooles Buch über die Periode

„Peggys Perioden-Projekt“ von Fransiska Höllbacher ist ein Buch, das ich auch gerne schon gehabt hätte, als ich im Alter meiner Tochter war. Umso mehr freut es mich, dass sie es nun lesen konnten!
Das Thema „erste Periode“ wird hier auf eine sehr coole und altersentsprechende Art und Weise beschrieben. Uns hat sowohl der moderne Schreibstil der Autorin gefallen als auch die super-witzigen und schönen Illustrationen.
Die Charaktere gefallen uns alle, seien es Peggy oder Leni – aber der Hit ist einfach Klausi !!! Ganz große Klasse! Wir lieben Klausi!
Das Buch war sehr schnell ausgelesen, und auch wenn meine Tochter vorher gemotzt hatte, ein Buch zu „deeeem“ Thema müsse nicht sein, war sie dann von der ersten Seite bis zum Schluss hellauf begeistert.
Das Buch ist unterhaltsam, hat aber eine wichtige Botschaft!
Es wäre schön, wenn sich auch „im wahren Leben“ hier noch etwas tun würde und wir offener über das Thema reden würden, wenn es auch in öffentlichen Toiletten und Schultoiletten überall Menstruationsprodukte geben würde, wenn das Thema einfach präsent wäre und kein Tabu mehr.

Bewertung vom 06.09.2024
Weil wir längst woanders sind
Khayat, Rasha

Weil wir längst woanders sind


ausgezeichnet

„Weil wir längst woanders sind“ von Rasha Khayat ist ein leiser, aber dabei sehr berührender und kraftvoller Roman. Ich hatte vor diesem Erstlingswerk schon ihr neuestes Buch „Ich komme nicht zurück“ gelesen und sehr geliebt.
In „Weil wir längst woanders sind“ wird die Geschichte von Layla und Basil erzählt, die zwischen zwei Kulturen aufwachsen, ihre Mutter kommt aus Deutschland, ihr Vater aus Saudi-Arabien. Der Roman ist rein aus der Sicht von Basil erzählt. Dies geschieht auf sehr einfühlsame und eindringliche Art. Der Schreibstil der Autorin ist grandios; ich liebe ihre Art zu erzählen. Sie schafft es ganz wunderbar, Themen wie Heimat/Herkunft, Identität, Familie und Entfremdung sehr authentisch und berührend zu verarbeiten.
Das Buch wird sicherlich noch lange in meinem Gedächtnis und meinem Herzen bleiben!

„Die Bewegungswut meiner Ahnen bildet das Dilemma meines Lebens - Gehen oder Bleiben. "Haraka Baraka", heißt es in einem arabischen Sprichwort. Bewegen heißt Segen. Das gilt wohl nicht immer "

"Ich habe die Stadt einfach gehasst", sagt Layla irgendwann. "Das graue, die Stille. Das Drückende. Und dass sie uns immer erzählt haben, das sei alles ganz toll so, dass wir das Beste aus beiden Welten bekommen, dass wir nur Vorteile hätten, weil wir zwei so verschiedene Kulturen kennen. Aber dass die meisten anderen, die man trifft, immer wollen, dass man sich für eine Seite entscheidet, dass sie immer nur suchen, was ihnen bekannt vorkommt, das haben sie uns nie gesagt. Dass dieser Graben nie endet, sich nie schließen wird und dass man nie irgendwo richtig hingehört. So was sagt dir niemand."

Bewertung vom 05.09.2024
Verlassene Nester
Hempel, Patricia

Verlassene Nester


gut

Der Roman „Verlassene Nester“ von Patricia Hempel spielt in der Nachwendezeit, 1992, in einer ländlichen Gegend. Die 13jährige Pilly wurde von ihrer Mutter verlassen und lebt seitdem mit ihrem (inzwischen) alkoholkranken Vater, der sich mehr schlecht als recht um sie kümmert.
Spannend fand ich vor allem die Dreiecksbeziehung/-freundschaft von Pilly, Katja und Bine; diese Romanteile sind meiner Meinung nach am besten geschrieben.
Den Perspektivwechsel der Autorin fand ich grundsätzlich gelungen. Dennoch hat mir persönlich ihr Schreibstil insgesamt nicht so zugesagt. Das ist ja immer Geschmackssache. Sie hat zwar die dörfliche Atmosphäre und die Charaktere gut beschrieben, aber mich konnte sie mit ihrem Erzählstil einfach nicht berühren. Das mögen andere Leser*innen gerne ganz anders empfinden.
Somit kann ich sagen, dass ich ganz gut unterhalten wurde, mich das Buch aber nicht komplett überzeugen konnte. Nicht schlecht, aber auch nicht herausragend (für mich).

"Es war alles andere als verwunderlich, dass der Einzug in ein Hospiz auf einen großen Tag fiel und dass das Wort mit einem "z" abschloss, dachte Hedwig. Ein Ort, an den man zum Sterben verfrachtet wurde, konnte ja nur mit dem letzten Buchstaben des Alphabets Enden. Viele unbequeme Dinge endeten auch "z". Schmerz. Sturz. Distanz. Rollstuhlsitz. Grabkranz. Auch ein Herz konnte zu etwas Unbequemen werden."

Bewertung vom 05.09.2024
Alle wissen hier alles
Krügel, Mareike

Alle wissen hier alles


ausgezeichnet

"Ist es nicht komisch, dass ausgerechnet die Leute anderen helfen, die eigentlich selbst am meisten Hilfe bräuchten?"

Martina Voß, (teilweise) alleinerziehende Mutter einer kleinen Tochter, nimmt ohne großes Nachdenken Kasia und deren Tochter bei sich auf. Kasia ist auf der Flucht vor ihrem gewalttätigen Ehemann. Martina, die selbst ein altes Trauma mit sich herumschleppt und noch dazu ein ausgesprochenes Helfersyndrom hat, setzt damit jede Menge Ereignisse in Gang die sich gerade zum Ende des Buches hin in rasender Geschwindigkeit zuspitzen. Ich möchte hier nicht zu viel verraten.
Der Schreibstil von Mareike Krügel ist einzigartig; teils sarkastisch, aber gerade dadurch unheimlich beklemmend. Sehr, sehr gut und treffend geschrieben.
Gerade die Atmosphäre in der ländlichen Gegend die Bewohner des Dorfes und die typisch toxisch männlichen Charaktere sind ihr unheimlich gut gelungen. Schon wie ihre bisherigen Bücher bin ich auch hier restlos begeistert und kann es nur unbedingt empfehlen!

"Statistisch gesehen war jeder Frau in unserem Alter schon etwas passiert, das eigentlich gar nicht schlimm war. Die schlimmen Sachen passierten natürlich auch, keine Frage, aber wir alle hatten von Anfang an gelernt, Schlimmes und Nicht-Schlimmes zu unterscheiden, denn wenn man jedes Mal einen Aufstand machen wollte, wurde es irgendwann inflationär, und niemand hörte mehr zu. Das Erzählen musste man sich für die schlimmen Sachen aufsparen."

Bewertung vom 01.09.2024
Über das Helle
Jaksch, Stefanie

Über das Helle


ausgezeichnet

Helle und kluge Gedanken

Das Buch "Über das Helle: Radikake Zuversicht im herausfordernden Zeiten" von Stefanie Jaksch hat mich sehr begeistert mit vielen klugen Gedanken und auch jede Menge Informationen.
Das Buch hat eine sehr originelle Aufteilung, die 6 Kapitel sind in Tageszeiten aufgeteilt, beginnendvon 3 Uhr (Dunkel) bis 8 Uhr (Hell).
Das ist genauso wie der Schreibstil wirklich sehr gelungen.
Besonders das Kapitel 5, "Glauben", hat mich sehr stark bewegt.
Aber insgesamt haben mich alle Themen stark angesprochen, sei es Glauben, Ängste, Wahrnehmung, Schwesterlichkeit, Aufhören, Einsamkeit - gleichzeitig geht es um Zuversicht und Hoffnung und - das Helle. Und all das können wir gerade in der heutigen Zeit alle gut gebrauchen.
Ich werde das Buch sicherlich noch öfter zur Hand nehmen. Eine ganz klare Leseempfehlung von mir!

Bewertung vom 30.08.2024
Aus dem Haus
Böttger, Miriam

Aus dem Haus


sehr gut

HAUSgemachte Familienprobleme

"Aus dem Haus" von Miriam Böttger habe ich zufällig entdeckt und fand es vom Klappentext sowie der Leseprobe her recht interessant.
Der Schreibstil mag manchen etwas gewöhnungsbedürftig erscheinen, die Sätze sind oft sehr lang - aber dafür ist es einfach weitgehend saumäßig komisch geschrieben. Ich denke, die meisten von uns erkennen sich doch in der einen oder anderen Situation wieder, sich selbst oder auch ihre Familieangehörigen.
Das Buch war ein wirklich sehr amüsantes und unterhaltsames Lesevergnügen, das ich hier sehr gerne mit 4 Sternen bewerte. Es ist etwas speziell und mag nicht jedem gefallen, aber es garantiert sicher einen Wiedererkennungswert & unterhaltsame Stunden.

"Von allen lebensuntüchtig machenden Neigungen meiner Familie ist die hemmungslose Sentimentalität gegenüber allem, was wir im Begriff waren zu verlieren, die schlimmste. Wir waren ohne jegliche Vorwarnung in der Lage, etwas, dass wir jahrzehntelang wortreich und ohne den geringsten Zweifel verdammt hatten, im Moment des Abschieds bis zur Besinnungslosigkeit zu lieben."

"Ich konnte noch nie die Leute verstehen, die irgendwo als Familie stolz aufmarschierten, mit der Absicht, ihre schon allein zahlenmäßiger Überlegenheit gegenüber den einsamen oder den Paaren zu demonstrieren, während sie doch in Wahrheit nichts als ihren kollektiven Dachschaden spazieren führen und öffentlich vorzeigen. Und warum jemand zu Weihnachten oder anderen Anlässen dafür extra produzierte Familienporträts verschickt, kann ich mir erst recht nicht erklären, man verteilt ja auch nicht ohne Aufforderung psychiatrische Gutachten der eigenen Person unter den Leuten."