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Benutzername: 
T.Geyer
Wohnort: 
Gelsenkirchen

Bewertungen

Insgesamt 65 Bewertungen
Bewertung vom 15.08.2014
Gehetzt / Die Chronik des Eisernen Druiden Bd.1 (1 MP3-CDs)
Hearne, Kevin

Gehetzt / Die Chronik des Eisernen Druiden Bd.1 (1 MP3-CDs)


ausgezeichnet

Ich habe schon viele Fantasyromane gelesen und gehört, doch auf diesen hier war ich gespannt.
Ein zeitgenössischer Spielort mit altertümlich Figuren ist zwar nicht ungewöhnlich, aber in dieser Form, und vor allem in diesem Stil, war es für mich persönlich eine Premiere.
Hier findet man Figuren, die in ihrer Ausgestaltung und Vielfalt begeistern. Sicherlich ist der Druide Atticus die Hauptfigur, doch es gibt direkt mehrere Nebenfiguren, die durchaus mit ihm Schritt halten können.
Eine starke Präsenz besitzen unter anderem die Götter und andere magische Wesen, wenn man sie als Gesamtheit betrachtet. Hier habe ich mich manchmal etwas schwer getan, weil ich mich in der keltischen Götterwelt kaum auskenne. Das störte mich allerdings nicht nachhaltig. Ich habe mich vorrangig mit dem Hergang der Geschichte beschäftigt und nur die Informationen aufgenommen, die mir wichtig erschienen. Und diese Geschichte hatte es wirklich in sich, denn sie ist spannend, manchmal sehr skurril und unerwartet humorvoll. Wer epische Schlachten bevorzugt, der wird evtl. enttäuscht sein. Wer aber eine besondere Art von Humor mag, der ist hier goldrichtig. Manche Gespräche und Situationen sind derart grotesk, dass man quasi zum lachen gezwungen wird, und dass lockert die ganze Geschichte einfach wunderbar auf, zieht sie allerdings nie ins lächerliche. Eine Kunst, die nicht jeder Autor beherrscht.
Nun wäre ein Hörbuch natürlich ohne den Sprecher nur halb so gut. Daher habe ich auch hier nur Lorbeeren zu verteilen.
Stefan Kaminski liest das Buch nicht einfach nur, er haucht jeder Figur Leben, Persönlichkeit und Individualität ein. Unterschiedlichste Stimmlagen und auch enthaltene Emotionen jeglicher Art vertont er so gut, dass es fast einem Hörspiel gleicht. Dadurch wirkt die Geschichte sehr lebendig.

Großartige Fantasy, großartig umgesetzt. Sehr hörenswert, daher eine Kaufempfehlung!

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 15.08.2014
Verhext / Die Chronik des Eisernen Druiden Bd.2 (2 MP3-CDs)
Hearne, Kevin

Verhext / Die Chronik des Eisernen Druiden Bd.2 (2 MP3-CDs)


sehr gut

Nachdem ich den ersten Teil verschlungen habe, war ich sehr gespannt, was mich diesmal erwartet.
Dieser Teil führte mich nahezu nahtlos in der Geschichte weiter. Nachdem sich Atticus großen Ruhm erkämpft hat, den er persönlich eher zweifelhaft empfindet, machen ihm allerlei Gestalten seine Aufwartung. Wie im ersten Teil, so mochte ich auch hier die Vielschichtigkeit der Charaktere. Götter, Hexen, Vampire… nahezu alles ist vertreten, denn wenn es noch Druiden gibt, warum nicht auch den Rest? Manche Charaktere waren nicht ganz so gut ausgearbeitet wie im ersten Band. Aber die Hauptfiguren, die ich schon lieb gewonnen hatte, wirkten auch hier authentisch, wenn auch (wieder) mal eine Portion Klischee dazu kommt. Dieses ist aber so gut verpackt, dass das kaum ins Gewicht fällt. Eine dieser „Verpackungen“ heißt auch hier wieder eindeutig Humor. Es gibt Stellen, die einfach nur zum brüllen komisch sind. Dabei wirken die Szenen allerdings nie lächerlich, und eben das ist eine Kunst! Passgenau wird hier schwarzer und sarkastischer Witz gemischt und macht das hören zum Genuss. Ich persönlich bin zudem zu der Annahme gelangt, dass der Autor eine Vorliebe für bestimmte Kinoserien haben muss, denn auch in diesem Buch findet man wieder das eine oder andere Zitat – ich fand es gut :-) Die Handlung selber hat leichte Höhen und Tiefen, ist aber immer kurzweilig.
Für die Kurzweil sorgt einmal mehr der Sprecher Stefan Kaminski. Ich habe keine Ahnung wie man es schafft, derart vielen Charakteren eine eigene Stimme zu geben, aber er hat es bravourös getan. Dadurch, und durch seine emotionsgeladene Sprechweise, bekommt auch dieses Buch wieder Hörspielcharakter – und das ist einfach wunderbar. Manchmal habe ich mich gefragt wie er die humorigen Szenen übersteht, ohne lachen zu müssen. Ganz großen Kino!
Das einzige an diesem Hörbuch, was die Euphorie diesmal ein wenig bremst, sind die Pausen. Es wurden nicht nur zu den Kapitelübergängen Pausen eingefügt, was ja in Ordnung gewesen wäre, sondern auch innerhalb der Kapitel findet man diverse davon. Wenn diese am Ende einer Szene liegen, dann ist das zu verkraften. Wenn aber Dialoge unterbrochen wurden, fand ich das schon etwas störend. Vielleicht hätte man das anders regeln können. Im ersten Buch ist mir das nicht so negativ aufgefallen, warum weiß ich allerdings nicht. Vielleicht müsste ich es nochmal hören…
Trotzdem möchte ich das Hörbuch nicht missen, denn es war wiedermal ein Genuss für die Ohren und ich freue mich auf weitere Abenteuer mit Atticus und seinem liebenswert, verschrobenen Hund Oberon.
Wunderbarer Hörspaß ist hier garantiert!

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 13.08.2014
Vergessen / Verena Irlenbusch Bd.1
Pistor, Elke

Vergessen / Verena Irlenbusch Bd.1


ausgezeichnet

Schon am Anfang dieses Buches macht sich beklemmende Stimmung breit, was vielleicht unter anderem daran lag, dass ich die Geschehnisse aus persönlichen Gründen sehr schlimm fand. Ich gehe allerdings davon aus, dass es vielen Lesern so oder zumindest ähnlich gehen wird. Das hier dargestellte Szenario empfand ich nicht nur sehr realistisch, sondern ich erlebte auch ein stetiges auf und ab der Gefühle, das ständig zwischen Hoffen und Bangen schwankte. Daher gierte ich regelrecht nach jedem neuen Absatz der die Situation wieder aufgriff, doch die Beklemmung blieb vorerst nicht nur, sie verstärkte sich zudem noch. Wie sich schnell herausstellte, war dieser Fall nur ein Teil eines großen Ganzen, quasi ein „Fall im Fall“, und es ging rasant weiter, mit allem was einen Krimi ausmacht. Bis zum Schluss rätselte ich vor mich hin, schwankte von einer Vermutung zur nächste, nur um am Ende große Augen zu machen.
Vor dieser außerordentlich gelungenen Gesamtkomposition kann ich nur meinen Hut ziehen.

Aber nicht nur die Geschichte und die Tathergänge hatten es in sich. Als dann das Ermittlerteam Raum bekam, nahmen die Gefühlswellen kaum ab, sie änderten höchstens die Richtung.
Kommissarin Verena Irlenbusch war mir von Anfang an sehr sympathisch. Sie wirkte so menschlich, liebevoll und fast zerbrechlich, dass ich mich manchmal fragte, ob sie den Fall wohl heil überstehen wird. Daneben wurde mir allerdings schnell klar, dass sie eine wirklich starke Persönlichkeit mit hellem Kopf ist. Diese Gegensätze, die sich sehr gut ergänzten, fand ich beachtlich.
Obwohl das Team ursprünglich aus reiner Frauenpower bestand, betrat dann ein ermittelnder Kollege die Bühne. Christoph Todt war die perfekte Ergänzung zu Verena, weil er genau das Gegenteil darstellte. Er kam egoman und exzentrisch daher, kurz gesagt: er war ein Mistkerl, und das ist vermutlich noch milde ausgedrückt. Er brachte z.B. Sprüche über die ich einfach nur den Kopf schütteln konnte, selbst wenn sie scherzhaft gemeint waren. Aber wie sagt man so schön? Jeder hat eine zweite Chance verdient, und siehe da….
Wie man an den vorherigen Absätzen erahnen kann, ließ mich das Ermittlerduo natürlich ausgiebig am Kriminalfall teilhaben, aber dazwischen menschelte es auch ganz gehörig. Ich persönlich finde so etwas großartig, denn es verleiht den Figuren sehr viel Tiefe und man fühlt sich ihnen recht nahe. Wenn man aber solche Elemente in die Geschichte schreibt, dann dürfen sie nicht überhand nehmen und den Krimi überlagern, und genau diese Ballance hat die Autorin hervorragend gemeistert. Somit bekommt man hier sehr viel Krimi mit Thrillfaktor, und als Zugabe ausdrucksstarke, lebhafte, authentische Figuren.

Erneut ein durch und durch spannender Gänsehaut-Krimi aus der Feder von Elke Pistor. Absolute Kaufempfehlung!

Bewertung vom 13.08.2014
Mana Loa (1) (eBook, ePUB)
Rose, Astrid

Mana Loa (1) (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Direkt am Anfang lernt man Nina kennen, eine der Hauptfiguren der Geschichte, und wird auch direkt mit ihrer Gabe konfrontiert. Schon hier bekommt man einen Eindruck, dass es mystisch zugehen wird. Nach und nach erklärt sich immer mehr, was es mit den Visionen auf sich hat, außerdem kommt eine gute Portion Liebe mit ins Spiel.
Dieser erste Teil wirkt zunächst recht unspektakulär, wenn man mal von den Visionen absieht. Aber schon hier sorgen Schreibstil und Ausdruck dafür, dass man wunderbar leicht von Seite zu Seite gleitet. Man kann sich Ninas zauberhaften Wesen kaum entziehen, denn sie ist sehr sympathisch und verkörpert eine starke Persönlichkeit. Als dann noch Tom dazu kommt scheint der Liebesroman perfekt, doch so ist es nicht. Dieses Buch bietet weitaus mehr, und das erfährt man auf den folgenden Seiten.
Nina weiß ihre Visionen nicht immer sofort zu deuten, und eine davon führt sie nach Hawaii. Die Beschreibung von Land und Leuten hat mich wirklich umgehauen. Wunderschöne Landschaften erschließen sich und es kommen immer mehr Personen hinzu, die man einfach gern haben muss. Die Vielzahl an Personen, von denen fast keine „nur“ eine Nebenrolle einnimmt, muss man erstmal auf sich wirken lassen. Es erschwerte das lesen allerdings keineswegs, weil sie in Gestalt und Wesen so einzigartig sind, dass kaum Irritationen auftreten. Man muss nur etwas aufmerksamer lesen.
Nach und nach wurden immer weitere Fragen beantwortet und es setzte sich alles wie ein Puzzle zusammen. Es blieb bis zum Schluss immer ein Stück weit mysteriös, die unerwarteten Wenden sorgten für viel Spannung, und es gab zudem noch Drama und Romantik. Was will man mehr?

Hier bekommt man ein wunderbares „rundum-glücklich-Paket“, wie man es sich nur wünschen kann. Absolute Leseempfehlung!

Bewertung vom 13.08.2014
Die Tränen der Rose
Gavilan, Claire

Die Tränen der Rose


ausgezeichnet

Diese Geschichte zog mich von Anfang an in ihren Bann. Denn was wie ein reiner Liebes- oder Schicksalsroman anmutet, wurde im Verlauf zu einem spannenden, magisch-mystischer Mix mit historischen Elementen.
Der Schreibstil ist gradlinig und jugendlich frisch, mit einigen erotischen Passagen. Das kann man mögen, muss man aber nicht. Ich persönlich hatte aber das Gefühl, dass es nie übertrieben wirkte und sich gut in die Handlung einpasste.
Das Hauptaugenmerk der Geschichte lag auf Rose und Alan. Sie sind beide sehr ausdrucksstark, wobei mir Rose doch etwas authentischer erschien. Sie entwickelt sich kontinuierlich weiter und zeigt viele Facetten, die von zerbrechlich bis stark reichten. Dadurch war sie mir sehr nah und wuchs mir immer weiter ans Herz. Auch Alan fand ich sympathisch, aber er war mir einen Tick zu klischeehaft. Stark und männlich, mit einem gesunden Ego, aber auch einer guten Portion Gefühl. Fast ein wenig zu traumhaft. Er hatte nur eine (kleine) Schwäche, denn…. das muss jeder selbst heraus finden ;-)
Auch wenn Rose und Alan viel Raum einnahmen, standen ihnen die Nebenfiguren kaum nach. Auch sie trugen durch ihre Präsenz und ihr Handeln einen bedeutenden Teil zur Geschichte bei und konnten mich immer wieder überraschen. Bemerkenswert fand ich besonders Branwen und Enora. Beide waren mir lange ein (schönes) Rätsel. Auch ihre Geschichte fand genügend Erwähnung, so dass ich mir ein gutes Bild machen konnte, auch wenn hier einige wenige Ungereimtheiten auftraten. Das störte aber nicht weiter.
Was ich sehr interessant fand, war der zeitliche Ablauf der Geschichte. Er war nicht gradlinig, sondern es gab diverse, massive Zeitsprünge. Anstatt dass das die Geschichte behinderte, bereicherte sie dieser Umstand umso mehr. Nach und nach merkte ich, wie sich Puzzleteil um Puzzleteil alles erklärte und zusammengeführt wurde. Die einzelnen Abschnitte waren dabei so gut voneinander getrennt, dass ich nie Schwierigkeiten hatte die einzelnen Stränge zu trennen. Das ist nicht selbstverständlich, und daher wusste ich das sehe zu schätzen.

Das Buch besteht aus insgesamt fünf Teilen, die hier erstmals in einem Sammelband zusammen gefasst sind. Damit schafft die Autorin, oder besser gesagt das Autorinnen-Duo, den Auftakt zu weiteren Staffeln, auf die ich jetzt schon gespannt bin. Auch wenn die Geschichte in sich als geschlossen gelten kann, sorgt ein fieser, kleiner Cliffhanger für neue Spannung und ein „will-mehr- Gefühl“. Sehr lesenswert!

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 30.05.2014
ZERO - Sie wissen, was du tust
Elsberg, Marc

ZERO - Sie wissen, was du tust


sehr gut

Hier wurde das daueraktuelle Thema der Datensammlung und -auswertung, sowie des Datenmissbrauchs aufgegriffen, und das auf sehr spannende Art und Weise.
Der Einstieg ins Buch ist mir leicht und schwer zugleich gefallen.
Leicht, weil der Anfang einfach packend war. Wenn ein Mann, der als unantastbar gilt, von einer Aktivistengruppe („Zero“) derart bloßgestellt wird, das hat schon was unfassbar fesselndes.
Danach wurde es aber vorerst etwas schwieriger mit der Geschichte klar zu kommen, denn es folgten viele weitere Personen deren Namen es sich zu merken galt. Sehr hilfreich war hier das Personenregister im Anhang, wo ich bei Unklarheiten auch immer wieder nachgeschlagen habe.
Die Haupt- und Nebenfiguren haben mir alle gut gefallen, auch wenn ich nicht richtig mit ihnen warm wurde. Es hat mich aber auf Grund der interessanten und spannenden Geschichte nicht besonders gestört.
Trotzdem irritierte mich zumindest anfänglich, dass Cyn für ihr Alter und ihren Beruf sehr technikfern, fast schon technikfeindlich war und vielleicht auch ein wenig weltfremd. Ich musste mir dann allerdings eingestehen, dass ich persönlich genau solche Menschen kenne. Nicht viele, aber es gibt sie. Was mir bei Cyn zudem fehlte war der kritische, konstruktive Austausch über diese ganzen Technologien mit ihrer Tochter. Daher wunderte es mich eigentlich nicht, dass die Tochter (samt ihres Freundeskreises) ganz im Gegensatz zu Cyn sehr sorglos vorgeht, alles als Normalität begreift und lediglich versucht eigene Vorteile daraus zu ziehen. Es war bei genauer Betrachtung eine logische Folge, die ohnehin heute schon vielfach Realität ist.
Den Kern der Geschichte zu erfassen ist recht leicht. Anfangs beschreibt der Autor viele, mir überwiegend bekannte Firmen, Technologien und ihre Möglichkeiten. Doch auch wenn im Verlauf noch etwas (bisherige) Fiktion hinzu kam, fand ich es trotzdem nicht übertrieben techniklastig. Ich konnte alles sehr gut verstehen, und wenn nicht half auch hier eine Auflistung im Anhang.
Die Geschichte wirft sehr viele Fragen auf, über die es nachzudenken lohnt. Wer macht was mit meinen Daten und warum? Wie gläsern bin ich? Wie nutze ich welche Technologien und wie abhängig bin ich davon? Die Liste kann beliebig erweitert werden, und ich persönlich fand es erschreckend und interessant zugleich, dass mir hier in Teilen ein Spiegel vorgehalten wurde.
Doch es geht in der Geschichte natürlich auch Jene, die mit Nachdruck auf diese vermeintlichen Missstände aufmerksam machen wollen, und daher gejagt werden.... Zusammen ergab das eine sehr gute, abwechslungsreiche Mischung.

Rasant, interessant und spannend. Ein Buch das nachhallt...

27 von 29 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 28.04.2014
Morgen kommt ein neuer Himmel
Spielman, Lori Nelson

Morgen kommt ein neuer Himmel


ausgezeichnet

Nach dem Klappentext zu urteilen würde es eine emotionale, vielleicht auch manchmal verzwickte Geschichte werden, und mit dieser Annahme lag ich vollkommen richtig.
Der Schreibstil der Autorin und die liebevoll gestalteten Figuren zogen mich von Anfang an in ihren Bann.
Ich hatte direkt das das Gefühl, als würde ich Brett nicht nur als Leserin, sondern fast als gute Freundin begleiten. Sie ließ mich an ihren Zweifeln, Ängsten und Sorgen teilhaben, aber auch an ihrer Freude. Ich konnte alle Emotionen nicht nur sehr gut nachvollziehen, sondern ich teilte auch viele davon. So freute und litt ich oft mit ihr. Das erlebe ich in solchen Geschichten nicht so häufig.
Besonders beeindruckend fand ich zudem, wie sehr ich Bretts verstorbene Mutter mochte, obwohl sie ja nur indirekt mit der Geschichte zu tun hatte. Die Briefe die sie ihrer Tochter hinterließ und die Art und Weise wie Brett über sie sprach machte es mir vermutlich leicht. Fröhlich, gütig, weise und vorausschauend....
Das sind nur zwei Beispiele für die vielen tollen Figuren, die mir sehr ans Herz wuchsen, aber es gab natürlich auch Charaktere die mir Rätsel aufgaben oder denen ich teilweise kritisch, manchmal sogar ablehnend gegenüber stand. Aber wäre das nicht so gewesen, sondern eher reibungslos verlaufen, wäre der Roman nur halb so gut geworden.
Die Geschichte hat bei genauerer Betrachtung fast einen philosophischen Anstrich. Durch das eigentümliche Testament der Mutter, muss sich Brett u.a. mit den Fragen nach dem Glück und Sinn des Lebens auseinandersetzen. Sie lernt gezwungenermaßen ihre einstigen Ziele zu verfolgen, macht sich frei von Manipulation und lernt sich darüber neu kennen. Das fällt ihr natürlich nicht leicht, aber es war toll sie auf diesem Weg zu begleiten, der nicht nur Höhen sondern auch Tiefen bereit hielt.
Die Geschichte veranlasste mich auch dazu, hier und da über mein Leben und meine Ziele nachzudenken. Von Zeit zu Zeit muss man ganz alleine auf sich vertrauen, dann fügt sich der Rest manchmal von ganz alleine. Das erfordert Mut, aber er kann sich lohnen, und ein Rückschlag ist nicht immer das Ende. Das habe ich selber schon erlebt und hier nochmals vor Augen geführt bekommen.
Ich gebe gerne zu, dass es ähnliche Geschichten schon gab, und es waren auch ein oder zwei Stellen dabei, die nicht ganz so nachvollziehbar/glaubhaft erschienen. Aber man sollte nicht immer das Haar in der Suppe suchen, sondern jede Geschichte für sich und als Ganzes wirken lassen.

Bretts nicht immer ganz freiwillige Ich-Findung hat mich sehr berührt. Wundervoller und emotionaler kann ein Roman kaum sein. Absolute Kaufempfehlung!

5 von 11 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.