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Benutzername: 
_lesewesen

Bewertungen

Insgesamt 43 Bewertungen
Bewertung vom 12.11.2022
Kochen am offenen Herzen
Strohe, Max

Kochen am offenen Herzen


gut

„Kochen am offenen Herzen“ - wer hinter dem Titel vermutet, dass Max Strohe hier vor allen Dingen seine Erlebnisse in verschiedensten Koch-Venues zum Besten gibt, wird schnell eines Besseren belehrt. So auch ich.
Schreiben, das kann er. Allerdings ist eher ein Drogenroman mit vielen sexuellen Abenteuern entstanden. Als solcher ist er gar nicht schlecht, leider hatte ich mir aber erhofft, mehr Einblicke in die Kochwelt zu gewinnen. Zum Teil werden sie auch gewährt, diese kurzen Einblicke in Kochbetriebe. Diese Passagen habe ich richtig gern gelesen. Daher war ich auch ein wenig enttäuscht, dass das Buch schon endet, bevor Strohe erfolgreich wird und man über diesen Entwicklungsprozess nichts erfährt.
Gut gefallen hingegen hat mir das Einfließenlassen von Songs und Bands, die Strohe gehört hat, eine tolle Hommage an die 00er-Jahre. Auch der Obstgarten-Werbespot wird gut verwurstet.
Alles in allem eher etwas für Trainspotting-Fans als für Leser, die eine Kochbiografie erwarten. Choose cooking, Max.

Bewertung vom 12.11.2022
Miss Kim weiß Bescheid
Cho, Nam-joo

Miss Kim weiß Bescheid


sehr gut

Die Autorin Cho Nam-Joo vereint acht Kurzgeschichten in ihrem Buch „Miss Kim weiß Bescheid“. Sie alle können unabhängig voneinander gelesen werden, gemeinsam ist ihnen jedoch, dass Frauenfiguren verschiedenen Alters Dreh- und Angelpunkt aller Geschichten sind.
Die Geschichten setzen sich mit gesellschaftskritischen Themen auseinander wie Hasskommentaren im Netz, Jobs, die aufgrund von Beziehungen vergeben werden, Betreuung von Familienangehörigen, etc.
Für mich standen hier jedoch nicht unbedingt diese Themen im Fokus der Geschichten, sondern die Beziehungen der Charaktere untereinander. So bewegte mich das vertraute und vergnügte Zusammenleben einer 57-jährigen Lehrerin mit ihrer Schwiegermutter in der Geschichte „Die Nacht der Polarlichter“.
In Erinnerung bleiben wird mir jedoch vor allem „Weggelaufen“, hier ist es kein Teenager, der das Haus verlässt, sonder ein Vater längst erwachsener Kinder. Statt eines fortwährenden Unglücks birgt dies aber tatsächlich auch einen Neuanfang und eine Veränderung der Vater-Tochter-Beziehung.
Wer koreanische Literatur mag, dem wird sicher auch dieser Kurzgeschichten-Band gefallen. Wer allerdings ein genauso bahnbrechendes Buch wie Nam-Joos „Kim Jiyoung, geboren 1982“ erwartet, der könnte ggf. etwas enttäuscht sein.

Bewertung vom 12.11.2022
Die Crew: Die Rückkehr zum 9. Planeten
Ulich, Andreas

Die Crew: Die Rückkehr zum 9. Planeten


sehr gut

Das hat richtig Spaß gemacht! Eigentlich bin ich kein großer Science Fiction-Fan, aber selbst eine Weltraummission zu leiten, wenn auch auf Buchseiten - das ist schon spannend!
Ich habe die Mission alleine bestritten und so nur eins der Bücher benutzt, daher könnte mit dem zweiten Buch auch noch jemand anders in der Haut des Charakters Prosper in den Weltraum fliegen.
Ein paar Mal habe ich Entscheidungen getroffen, die für meine Crew nicht von Vorteil waren, aber diese konnte man revidieren. So wird man zur vorherigen Textstelle im Buch zurückgeschickt und kann sich für eine andere Option entscheiden.
Insgesamt hat meine Reise zu den Planeten länger gedauert als gedacht, was mich positiv überrascht hat.
Gefreut habe ich mich auch über die „Mitteisenden“, die Crew bestand aus liebenswerten Charakteren, die teilweise richtig was auf dem Kasten hatten. Daher eine Empfehlung von mir!