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Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
Eva L.
Wohnort: 
Osnabrück

Bewertungen

Insgesamt 303 Bewertungen
Bewertung vom 06.01.2013
Dragon Sin / Dragon Bd.5
Aiken, G. A.

Dragon Sin / Dragon Bd.5


gut

Über ein Jahr ist vergangen, seitdem der bisher letzte Teil dieser Serie auf den Markt kam. In der Geschichte sind seit „Dragon Fire“ fünf Jahre ins Land gegangen, in denen die Cadwaladr- Sippe damit beschäftigt war, Krieg gegen andere Drachen zu führen. Dementsprechend schlecht sind Stimmung und Verfassung, in der sich die Drachen befinden. Sie sind frustriert, nicht nur psychisch, sondern auch sexuell, was sich in Aggressionen und Wutausbrüchen entlädt. Besonders Eibhear und Celyn haben sich zu großen Raufbolden entwickelt, die sich zu jeder möglichen und unmöglichen Gelegenheit prügeln. Die einzige, die sie in ihre Schranken weisen kann, ist Rhona. Da sie sich ebenfalls um ihre Geschwister kümmert, die sie anstelle ihrer Mutter großzog, wird sie von den anderen Drachen hämisch „die Babysitterin“ genannt. Ein Name, der nicht recht zu dem Bild passen will, das man von Rhona erhält. Man merkt zwar, dass die Familie ihr sehr wichtig ist, aber wie eine Babysitterin wirkt sie nicht. Sie ist mutig, tapfer und treu und gewinnt damit schnell die Leserherzen. Aber sie weiß auch ganz genau, was sie will, und kommt ihr dabei jemand in die Quere, hat dieser ziemlich schlechte Karten. Was ihr allerdings, im Gegensatz zu ihren Vettern und ihrer Cousine, die in den bisherigen Bänden die Hauptrolle spielten, fehlt, ist der unschlagbare Cadwaladr- Witz. Zwar liefert Rhona sich spaßige Wortgefechte mit ihrer Sippe und auch Vigholf, aber an Fearghus, Briec, Gwenvael und Kieta kommt sie nicht annähernd heran.

Auch was die Erotik angeht kann Rhonas Geschichte nicht mit den anderen mithalten. Das Knistern zwischen ihr und Vigholf ist nicht wirklich deutlich spürbar und es gibt nur vereinzelte Erotikszenen, die nicht sonderlich aussagekräftig sind. G.A. Aiken verwendet einen großen Teil der Geschichte darauf, Kriegsereignisse zu beschreiben und vergisst dabei so Vieles, was ihre Drachengeschichten eigentlich ausmacht. So kommt es, dass „Dragon Sin“ leider einige Längen hat, durch die man sich kämpfen muss.

Sehr interessant finde ich jedoch die Entwicklung, die Fearghus´ und Briecs Kinder in den vergangenen fünf Jahren durchlaufen haben. Sie sind zu vielversprechenden Charakteren herangewachsen, die großes Potenzial für weitere Geschichten haben.

Obwohl „Dragon Sin“ in meinen Augen, wie auch schon „Dragon Fire“, eine eher schwache Fortsetzung ist, bin ich doch guter Dinge, dass G.A. Aiken bald wieder an alte Erfolge anknüpfen und mit ihrer Drachengeschichte begeistern kann. Denn im sechsten Teil geht es endlich um Eibhear und Izzy!

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 06.01.2013
Weg bist du noch lange nicht / Lying Game Bd.2
Shepard, Sara

Weg bist du noch lange nicht / Lying Game Bd.2


ausgezeichnet

Nachdem ich den ersten Band von „Lying Game“ in atemberaubender Geschwindigkeit verschlungen habe, wartete ich mit großer Spannung auf diesen zweiten Teil und darauf, zu erfahren, wie es mit Emma, Ethan und Sutton weitergeht. Und ich wurde nicht enttäuscht, denn „Weg bist du noch lange nicht“ konnte mich genau so fesseln wie „Und raus bist du“.

Emma ist immer noch auf der Suche nach Suttons Mörder und der Leiche ihrer Schwester. Verdächtig ist jeder aus Suttons Umfeld, ihre Freunde, ihre Schwester, ihr Freund Garrett. Beinahe jeder hätte ein Motiv sie umzubringen, denn Sutton war alles andere als ein netter Mensch. Darin unterscheidet sie sich sehr von Emma, die sich immer unbehaglicher in Suttons Rolle fühlt und versucht, im Rahmen ihrer Möglichkeiten nett zu ihren Mitmenschen zu sein ohne dass ihre „Tarnung“ auffliegt. Aber auch Sutton, die quasi als Geist immer im Hintergrund präsent ist, bemerkt, dass ihr Verhalten nicht immer in Ordnung war und gewinnt so einige Sympathien zurück.

Sara Shepard gelingt es, innerhalb kürzester Zeit große Spannung aufzubauen bzw. den Spannungsbogen, der vom ersten auf den zweiten Teil bestehen bleibt, noch höher zu schrauben, so dass man keine Chance hat, sich dem Sog dieses Buches zu entziehen. Gemeinsam mit Emma und Ethan macht man sich auf die Suche nach dem Mörder, rätselt mit, kombiniert… um immer wieder bei null anzufangen, denn die Autorin gibt nicht den leisesten Hinweis, wer Sutton tatsächlich auf dem Gewissen hat. Stellenweise ist die Spannung schier unerträglich, und trotzdem muss man weiterlesen, bis zur letzten Seite, zur letzten Zeile, zum letzten Wort.

„Lying Game“ ist eine Buchreihe, die mit großartiger Spannung brilliert und perfekte Unterhaltung garantiert. Nicht nur jugendliche Thrillerfans, sondern auch Erwachsene dürften voll auf ihre Kosten kommen. Im Mai erscheint der dritte Teil „Mein Herz ist rein“, in dem es sich die Autorin sicher nicht nehmen lassen wird, ihre Leser mit einem fulminanten Finale zu überraschen.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 04.01.2013
Elch Oskars wundersame Reise ins Weihnachtswunderland
Alves, Katja; Egger, Sonja

Elch Oskars wundersame Reise ins Weihnachtswunderland


sehr gut

„Elch Oskars wundersame Reise ins Weihnachtswunderland“ ist ein Adventskalenderbuch, welches mit seinen 24 Kapiteln kleine und große Kinder durch die ganze Adventszeit begleitet. Entgegen des mehrfachen Hinweises auf Buchdeckel und- Rücken „24 Adventskalendergeschichten“ handelt es sich um EINE fortlaufende Geschichte, die in 24 Kapitel unterteil ist, nicht um 24 einzelne Geschichten. Dieses Buch eignet sich also nur zum Vorlesen wenn das Kind/ die Kinder immer dieselben und immer dabei sind und man auch wirklich die Möglichkeit hat, alle 24 Kapitel zu lesen. Für Schulklassen, Kindergartengruppen o. Ä. ist dieses Buch daher nur bedingt geeignet.

Der Abschnitt eines Tages erstreckt sich immer über zwei Doppelseiten. Auf der ersten Doppelseite findet sich immer ein kurzes Gespräch zwischen Linus, Lisbeth und ihrer Tante Frida, die den Kindern die Geschichte von Elch Oskar erzählt. Außerdem gibt es ein großes Bild passend zum Kapitel und ein kleines Rätsel, bei dem sich die Kinder mit dem Bild auseinandersetzen müssen. Eine sehr schöne Idee, wie ich finde, denn die Bilder sind eine eingehende Betrachtung auf jeden Fall wert. Danach folgt auf einer Doppelseite das jeweilige Kapitel, welches jeden Tag aufs Neue eine Überraschung birgt, denn die beiden Seiten sind zugeklebt und müssen zum Vorlesen aufgetrennt werden.

Aufgrund der Kürze der Kapitel, aber auch wegen der Geschichte selbst ist „Elch Oskars wundersame Reise ins Weihnachtswunderland“ vor allem für kleinere Kinder geeignet. Die Geschichte wird sehr kindlich erzählt und ist sehr einfach zu verstehen und zu durchschauen, so dass größeren Kindern der Anspruch fehlen könnte. An Niedlichkeit ist sie aber kaum zu übertreffen und man merkt, dass die Autorin sich bei der Entwicklung ihrer Figuren allergrößte Mühe gegeben hat. Die gleiche Mühe hat sich wohl Illustratorin Sonja Egger beim Zeichnen dieser Figuren gegeben, denn die Bilder zur Geschichte sind einfach toll.

Mir hat es großen Spaß gemacht, mich von Oskar, Greta und ihrer abenteuerlichen Reise durch die Adventszeit begleiten zu lassen, auch wenn ich mir von diesem Buch eigentlich etwas anderes versprochen hatte. Für die Zwecke, für die ich es eigentlich nutzen wollte (Vorlesen in einer wechselnden Kindergruppe), war es nicht geeignet, Familien und Selberlesern kann ich dieses Buch aber wärmstens empfehlen.

Bewertung vom 04.12.2012
Mary, Tansey und die Reise durch die Nacht
Doyle, Roddy

Mary, Tansey und die Reise durch die Nacht


ausgezeichnet

Roddy Doyle, der laut des Klappentextes dieses Buches einer der bekanntesten Vertreter der neueren irischen Literatur ist, war mir bisher, das muss ich zu meiner Schande gestehen, völlig unbekannt. „Mary, Tansey und die Reise in die Nacht“ ist aber sicherlich nicht das letzte Buch, das ich von diesem Autor gelesen habe.

Obwohl der Tod das vorherrschende Thema ist, ist „Mary, Tansey und die Reise in die Nacht“ kein trauriges Buch. Bewegend, das ja, und an manchen Stellen auch zu Tränen rührend, aber grundsätzlich mit einem fröhlichen Unterton. Besonders Emer ist, trotz ihres nahenden Lebensendes, immer zu Scherzen aufgelegt und gewinnt damit auf einen Schlag die Herzen der Leser. Man beneidet Mary beinahe um ihre Großmutter und kann absolut verstehen, warum sie so sehr an dieser Frau hängt. Aber auch die übrigen Hauptfiguren Scarlett, Mary und Tansey, sind Frauen, die einem schnell ans Herz wachsen. Sie haben alle ihre ganz eigene Art, sind aber durch die Bank weg unglaublich sympathisch und lebensfroh.

Weniger anfangen konnte ich hingegen mit dem Rest von Marys Familie, ihrem Vater und ihren beiden pubertierenden Brüdern „Dommo“ und „Killer“. Da Mary dies aber selber auch nicht kann, ist es durchaus möglich, dass der Autor diese Charaktere mit Absicht so gestaltet hat.

Da das Buch Leser ab 12 Jahren ansprechen soll, wird mit dem Thema Tod dementsprechend sanft umgegangen. Der Fokus liegt auch nicht auf dem Sterben, sondern auf dem Leben, auch wenn man einen geliebten Menschen verloren hat. Auf sehr gefühlvolle Art schafft es Roddy Doyle, Hoffnung zu wecken, auch in einer hoffnungslosen Situation wie Mary sie gerade durchlebt. Gefühle sind auch das Mittel der Wahl, um den Leser an die Geschichte zu binden. Zwar kann diese auch durchaus mit Spannung aufwarten, aber erst durch die Emotionen, die Doyle geschickt zu wecken weiß, wird die Geschichte zu dem, was sie ist.

Mit „Mary, Tansey und die Reise in die Nacht“ hat Roddy Doyle einen wunderbaren, warmherzigen Roman über das Leben und Sterben und die Liebe geschrieben, der von der ersten bis zur letzten Seite zu begeistern weiß. Nicht nur junge Leser, sondern Leser aller Altersgruppen dürften Gefallen an dieser gefühlvollen Geschichte finden. Absolut empfehlenswert.

0 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 14.11.2012
Solange die Nachtigall singt
Michaelis, Antonia

Solange die Nachtigall singt


sehr gut

Wer Antonia Michaelis Bücher kennt, weiß, dass die eine Meisterin im Geschichten erzählen ist. In ihren Büchern ist nie etwas so, wie es auf den ersten Blick scheint, sie führt den Leser gekonnt an der Nase herum und nur selten kann man die Geschichte vor dem letzten oder vorletzten Kapitel eigenständig auflösen. Dies sorgt für große Spannung und ebenso großen Lesespaß, denn aktives Mitdenken und interpretieren ist gefragt. So ist es auch bei "Solange die Nachtigall singt", Antonia Michaelis neustem Werk.

Von der ersten Seite an wird der Leser mitten in das Geschehen katapultiert und trifft auf Jari, der sich am Anfang seiner Reise befindet. Plötzlich springt die Handlung und man ist in einer ganz anderen Situation. Irgendetwas Schreckliches ist passiert, doch was das ist, erfährt man nicht. Ebenso wenig wie Namen oder Orte. Dann ein Schwenk zurück zu Jari. Dieser Wechsel der Perspektiven zieht sich durch das ganze Buch, angezeigt durch verschiedene Schriftarten. Bis man versteht, wie die beiden Handlungsstränge miteinander in Verbindung stehen, vergeht eine ganze Weile. Die Geschichte verwirrt, aber da man das von Antonia Michaelis so gewohnt ist, stört es zuerst nicht. Doch je näher man dem Ende kommt, desto verwirrter ist man. Die ersehnten ersten Lichter im Tunnel der Verwirrung bleiben aus, man kommt der Lösung einfach keinen Schritt näher. Als die Autorin dann selbst irgendwann auflöst, wartet man vergebens auf den Aha- Effekt. Das Ende ist genial, das ohne Zweifel, und wenn man noch einmal richtig überlegt, ist es auch logisch und gut durchdacht. Befriedigend ist es leider gar nicht. Dass Antonia Michaelis mit den Enden ihrer Geschichten gerne schockt, darauf war ich vorbereitet. Dass "Solange die Nachtigall singt" jedoch einen beinahe kranken Hintergrund hat, damit hatte ich nicht gerechnet.

Doch ein Buch, das von Antonia Michaelis geschrieben wurde, hat natürlich auch seine guten Seiten. Mit ihrem wunderbaren Schreibstil, der beinahe schon poetisch ist, ohne dabei jedoch langweilig oder übertrieben zu sein, zieht sie den Leser in ihren Bann und macht die Lektüre zu einem Genuss. Außerdem hat sie wieder einmal bewiesen, dass sie eine geniale Geschichtenschreiberin ist, auch wenn das Ende die Grandiosität des Buches ein wenig schmälert. "Solange die Nachtigall singt" ist sicherlich nicht Antonia Michaelis bestes Werk, verdient aber trotzdem vier Sterne.

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 12.11.2012
Zimtküsse
Selek, Deniz

Zimtküsse


sehr gut

Die türkischstämmige Autorin Deniz Selek erzählt in ihrem Buch „Zimtküsse“ aus dem Leben der vierzehnjährigen Sahra, deren Vater Türke und deren Mutter Deutsche ist. Die Familie lebt in Deutschland, pflegt aber einen guten Kontakt zu den Verwandten des Vaters in Istanbul und hat auch in Sahras früher Kindheit einige Zeit in der Türkei gelebt. Eigentlich ist Sahra glücklich in Deutschland, doch als sie plötzlich vor den Scherben der Ehe ihrer Eltern und einer guten Freundschaft steht, flieht sie an den Bosporus. Dort lernt der Leser das Leben in der türkischen Großstadt und die Stadt selbst ein wenig kennen, was sehr interessant ist.

Ebenso interessant ist auch die Lebensgeschichte der Großmutter, welche sich nach und nach enthüllt und die Sahra hilft, mit den Veränderungen in ihrem Leben zurechtzukommen. Die Beziehung zwischen Großmutter und Enkelin ist sehr bewegend und man beneidet Sahra um ihre „Babaanne“.

Ein paar spannende Momente gibt es, aber größtenteils besticht dieses Buch durch die schöne Erzählweise der Autorin und das Hineinschnuppern in eine andere Kultur. „Zimtküsse“ ist eine Geschichte, die man einfach nur als schön bezeichnen kann. Man kann sich in sie hineinfallen lassen, in ihr versinken und erholt wie nach einem Kurztrip nach Istanbul aus ihr auftauchen. Ich habe es sehr genossen, dieses Buch zu lesen.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 12.11.2012
Oh. Mein. Gott.
Rosoff, Meg

Oh. Mein. Gott.


schlecht

Meg Rosoff geht in ihrem Buch "Oh. Mein. Gott" dem Gedanken nach, wer Gott sein könnte, wenn es ihn denn wirklich gibt. Bei ihr ist es ein 19jähriger Teenager, verzogen und egoistisch, der das Herz auf der Zunge trägt und erst handelt und danach überlegt. Bob, dem seine verrückte Mutter Mona den Gott- Job aufs Auge gedrückt hat, nachdem sie ihn beim Pokern gewann. Ein sehr interessanter Ansatz, der sehr spaßig klingt, sicherlich aber auch den ein oder anderen empört.

Die Autorin hat sich die aktuellen Geschehnisse auf der Welt ganz genau angesehen und sich überlegt, was Bob dazu bewegt haben könnte, diese Dinge geschehen zu lassen. Das hat sie sehr gut gemacht und man könnte sich wahrhaft vorstellen, dass es wirklich so läuft. Allerdings sind ein Großteil der Katastrophen und schlimmen Ereignisse auf der Erde Bobs Wankelmütigkeit und Faulheit zuzuschreiben. Er ist wahrlich keine sympathische Figur, sondern geht einem mit seinen Launen, seinem Egoismus und seiner grenzenlosen Arroganz gehörig auf die Nerven. Alles muss so laufen, wie Bob es will, schließlich ist er Gott und hat das Sagen. Dass das Gott- Sein auch eine große Verantwortung mit sich bringt, davon will er nichts wissen. Es wird gemacht, was Bob sagt, und wenn nicht, dann müssen die, die sich seinem Willen nicht beugen, eben mit den Konsequenzen leben. Auch seinem Haustier gegenüber verhält er sich unmöglich, was ihn irgendwann zu einer richtigen Hassfigur macht.

Auch die anderen Charaktere, von denen es in diesem dünnen Buch ziemlich viele gibt, sind keine wirklichen Sympathieträger. Die meisten von ihnen bleiben zu oberflächlich, und wenn nicht, wie beispielsweise im Fall von Bobs Mutter, sind sie genau solche Nervensägen wie Bob selbst.

Spannung kommt leider auch kaum auf, denn man gönnt Bob nicht, dass Lucy seine Gefühle erwidert und er mit ihr glücklich wird. " Und Gott sagte: Siehe, ich will eine Sintflut kommen lassen auf Erden, zu verderben alles Fleisch, und alles soll untergehen. Gott ist wirklich ein erbärmliches altes Arschloch" heißt es auf S. 137, und diese Aussage kann man nur unterschreiben. In diesem Buch ist Gott alias Bob genau das.

So lustig die Idee, einen Teenager Gott sein zu lassen, auch klingt, mich konnte sie leider nicht überzeugen. Mir wurde dieses Buch als "total witzig" beschrieben, ich fand es jedoch überhaupt nicht witzig. Die einzige Stelle, die mich zum Lachen brachte, war der Auszug aus Stephen Kings "Der Sturm des Jahrhunderts" ganz am Anfang des Buches. Die restlichen Seiten über war ich einfach nur genervt von Bob und seinem Getue.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 25.10.2012
Logan und Gwen / Das verbotene Eden Bd.2
Thiemeyer, Thomas

Logan und Gwen / Das verbotene Eden Bd.2


ausgezeichnet

Im zweiten Teil der Trilogie „Das verbotene Eden“ erzählt Thomas Thiemeyer die Geschichte von Gwen, der ehemaligen Geliebten Junas, die wir bereits aus dem ersten Teil kennen, sowie des jungen Kriegers David. Zwischen Buch eins und zwei gibt es nur einen minimalen Zeitsprung, die Geschichte beginnt unmittelbar nach dem Verschwinden Junas und kann daher den Schwung im Spannungsbogen, die das erste Buch zum Ende hin aufgebaut hat, sehr gut ausnutzen. Einen zähen Anfang gibt es bei „Logan und Gwen“ nicht, ganz im Gegenteil. Spannung von der ersten Seite an ist garantiert!

Die rohe Gewalt, die mir beim ersten Teil oft zu viel des Guten war, gibt es dieses Mal in deutlich abgeschwächter Form. Zwar geht es manchmal durchaus brutal und blutig zur Sache, aber ich musste nie das Buch zur Seite legen weil ich mich vor dem, was zu kommen schien, gruselte oder ekelte. Vielmehr war es so, dass ich es kaum zur Seite legen konnte, so sehr fesselte mich die Geschichte.

Sehr fasziniert hat mich wieder die Tatsache, dass „Logan und Gwen“ zwar in der Zukunft spielt, man aber eher das Gefühl hat, sich in der Vergangenheit zu befinden. An einigen Stellen hat Thomas Thiemeyer Dinge, die momentan aktuell sind, in seine Geschichte eingefügt, was sehr zur Erheiterung des Lesers beiträgt und mir sehr viel Spaß gemacht hat.

Die Figuren und die Welt, in der sie leben, sind in meinen Augen deutlich ausgereifter und tiefgründiger als im ersten Teil. Gwen überrascht durch Mut und Stärke und Logan ist ein Junge zum Verlieben. Ganz wunderbar skizziert sind aber auch die Nebenfiguren, sowohl die Guten als auch die Bösen.

Mit „Logan und Gwen“ hat Thomas Thiemeyer für einen eher mittelmäßigen Trilogiestart eine Fortsetzung geschrieben, in der sich seine Geschichte deutlich steigert. Eine noch besser durchdachte, strukturiertere Geschichte und tiefgründigere Charaktere gepaart mit atemberaubender Spannung machen es zu einem wahren Leseerlebnis, welches leider viel zu früh endet und den Wunsch nach einer sofortigen Fortsetzung ins schier unermessliche wachsen lässt.

0 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.