Benutzer
Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
Christina P.
Wohnort: 
Hamburg

Bewertungen

Insgesamt 1057 Bewertungen
Bewertung vom 19.06.2024
Stimme der Angst / Max Bischoff - Mörderfinder Bd.4
Strobel, Arno

Stimme der Angst / Max Bischoff - Mörderfinder Bd.4


gut

Unlogische agierender Protagonist
Dies ist der vierte Band der Reihe um Fallanalytiker Max Bischoff, welcher seinen Job bei der Polizei an den Nagel hing und seitdem selbstständig sowie im Lehrbereich tätig ist. Bisher mochte ich die Bände ganz gern, insbesondere seitdem der psychologische Forensiker Marvin mit dabei ist. Letzterer hat diesmal das Ruder in meinen Augen nochmal gewaltig rumgerissen, denn das Verhalten von Max Bischoff empfand ich als absolut unlogisch und unglaubwürdig. Warum?
Nun, bei der Beerdigung seines früheren Mentors begegnet Max einer Frau, welche seiner früheren Liebe Jennifer Sommer erstaunlich ähnlich sieht. Zudem zeigt sie Merkmale häuslicher Gewalt, weitere Überschneidungen mit der einst brutal getöteten Jennifer folgen. Dass da was nicht so ganz stimmen kann, zumal diese plötzlich aufgetauchte Frau sich fortan regelrecht an Max ranschmeißt und ihm sonst was erzählt, um seinen Beschützerinstinkt zu triggern, sollte jedem klar sein. Auch Max, sollte man meinen. Ausgerechnet der Fallanalytiker ist hier leider doppelblind, während alle anderen um ihn herum Skepsis zeigen. Und dann gehen weitere Anschläge auf für Max wichtige Personen los, aber er trägt weiterhin 360-Grad-Scheuklappen. Da frag ich mich doch zu recht, ob so ein Typ nicht seinen Job verfehlt hat. Das hat mein Lesevergnügen jedenfalls gewaltig geschmälert, ist eben nicht so gut, wenn besagter Protagonist einem wiederholt auf den Keks geht.
Ich verbuch es mal unter dem Band, in dem Max Bischoffs belastende Vergangenheit einmal zur Sprache kommen sollte inklusive was seiner damaligen Liebe sowie seiner Schwester geschah. Und harre der Dinge auf einen hoffentlich wieder spannenderen Folgeband.

Bewertung vom 19.06.2024
Der 1. Patient / Eberhardt & Jarmer ermitteln Bd.4
Schwiecker, Florian;Tsokos, Michael

Der 1. Patient / Eberhardt & Jarmer ermitteln Bd.4


ausgezeichnet

Krimi mit Insiderwissen zu Medical KI
Bisher hab ich alle Justiz-Krimis der beiden Autoren rund um Strafverteidiger Rocco Eberhardt gelesen und war jedes Mal begeistert, nicht zuletzt auch wegen ihres schnörkellosen Stils, welcher trotzdem nicht an Details geizt. Dieser vierte Band ist in meinen Augen der beste, das brisante Thema Medical KI spielt da wohl auch eine gewisse Rolle.
Inhaltlich geht es darum, dass ein Patient bei einer OP verstirbt, in welche auch eine KI (Künstliche Intelligenz) involviert war. Die Chirurgin Dr. Sasha Müller hat den Einsatz von Medical KI im medizinischen Bereich bisher positiv in den Medien beworben, und dennoch scheint etwas tödlich schief gelaufen zu sein.
Der Krimi gestaltet sich diesmal als angenehm abwechslungsreich und ausgewogen, der Fokus liegt weniger auf Rocco Eberhardt, mehr auf dem Thema an sich. Natürlich ist auch Rechtsmediziner Justus Jarmer wieder mit dabei und bringt mit seiner Perspektive neue Gedankenansätze ins Spiel.
Neben Insider-Wissen zum Thema geht es weniger darum, dass hier eine KI verrückt gespielt haben könnte, das wäre doch eher im Bereich der Dystopie zu erwarten. Die menschliche Komponente spielt hier sehr wohl eine signifikante Rolle, doch wo genau ansetzen? Und wie an Beweise gelangen? Das gilt es, im Verlauf des Romans herauszufinden.
Sehr genial gemacht, spannend und informativ zu lesen. Beste Unterhaltung mit Niveau!

Bewertung vom 19.06.2024
Stolz und Vorurteil
Austen, Jane;Kühn, Claudia

Stolz und Vorurteil


weniger gut

Detailarm und reizlos
Generell gefällt mir die Idee, wenn Klassiker als Graphic Novel umgesetzt und viele Details in Bildform transportiert werden. Das macht das Lesen der teils ungewohnt alten Schreibstile deutlich einfacher, um mal Einblick in Handlung zu bekommen. Das kann gut laufen wie z. B bei Moby Dick. Hier habe ich mir ebenfalls erhofft, die mir bisher unbekannte Handlung etwas anschaulicher über eine Graphic Novel präsentiert zu bekommen.
Mein Fazit gleich vorweg: Meines Erachtens ist die Wiedergabe der Handlung missglückt. Allein schon der Umstand, dass die Charaktere nicht nur durchweg kantig bis reizlos dargestellt werden, sondern ich oftmals einfach nicht genau sagen konnte, wen ich denn da nun vor mir habe. Viele Details wurden schlichtweg nicht angebracht, was locker über kleine Infokästen in den Panels möglich gewesen wäre. Bei der jungen Dame neben Mr. Darcy musste ich mir selbst zusammenreimen, dass das wohl seine Schwester sei, derlei fehlende Informationen machen es für Unwissende der Handlung einfach schwer, dem Ganzen wirklich mit Spaß zu folgen. Auch fehlte mir die Tiefe, von der so viele schwärmen. Okay, sie ist stolz, er hat Vorurteile, umgekehrt ebenfalls, woraus sich der Titel ergibt. Das hab ich verstanden. Aber die Faszination, welche die Erzählung angeblich ausüben soll, habe ich in dieser Version einfach nicht spüren können. Dafür blieben mir die vielen, sich alle recht ähnlich aussehenden Charaktere sowie deren Handeln durchweg zu oberflächlich. Mag vielleicht für LiebhaberInnen der Story ein nettes Extra sein, ansonsten kann ich in der Version keinerlei Reiz erkennen. Schade.

Bewertung vom 19.06.2024
Das vergessene Labyrinth / Meisterdiebe Bd.2
Arcanjo, J. J.

Das vergessene Labyrinth / Meisterdiebe Bd.2


ausgezeichnet

Nicht nur ein Meister-Labyrinth hält die Jugendbande diesmal auf Trab
Das zweite Schuljahr in Crookhaven beginnt, der geheimen Schule der Meisterdiebe. Gabriel freut sich auf ein Wiedersehen mit Amira, Ade&Ede sowie Penelope, mit denen er im letzten Jahr eine Bande gegründet hat. Doch der Schulleiter Caspian Crook, zugleich Vater von Penelope, will seiner Tochter den Umgang mit der Bande verbieten - eine Crook benötigt keine Hilfe anderer! Natürlich sieht Penelope das anders, ihre Freunde ebenso. Also geht Gabriel einen gewagten Deal mit Caspian ein, um Penelope nicht zu verlieren.
War der erste Band schon klasse, zieht der zweite Band nochmal an Spannung an. Neben neuen technischen Spielereien der Zwillinge Ade&Ede sowie neuen Unterrichtsaufgaben hält die Jugendlichen ein verzwicktes Labyrinth auf Trab, gespickt mit unzähligen Fallen und Rätseln und verborgen unter dem Schulgebäude. Angeblich soll noch niemand es bis zum Ziel geschafft haben. Wär doch gelacht, wenn Gabriel und seine Freundes dies nicht gemeinsam packen würden! Nebenbei gibt es natürlich noch einiges mehr Interessantes, nicht zuletzt spielen die Namenlosen weiterhin eine große Rolle. Die Bande, denen Gabriels Eltern angehören, die für das Verschwinden von Penelopes Mutter verantwortlich sind und bei denen Amira ihren verschwundenen Bruder vermutet.
Spannend, bewegend, lustig, der zweite Band ist so abwechslungsreich und fesselnd wie das Meister-Labyrinth, welches es diesmal zu bewältigen gilt.

Bewertung vom 19.06.2024
Die Geschichtenwandler - Gefährliche Wünsche
Perrin, Kristen

Die Geschichtenwandler - Gefährliche Wünsche


ausgezeichnet

Grandioser Anschluss der Trilogie
Nach den vielen Ereignissen in den ersten beiden Bänden erwacht die alte Magie Londons wieder zum Leben. Verlassene Räume früherer Geheimbünde öffnen wieder ihre teils recht einfallsreichen Türen und immer mehr Magiebegabte finden sich zu wiederbelebten magischen Gruppen zusammen. Die einen können mit den Geistern Verstorbener oder mit Tieren reden, ein anderer mit der uralten Themse, selbst die Münzen aus dem Wunschbrunnen besitzen plötzlich für die richtige Person magisches Potential. Und natürlich sind auch die vielen Londoner Drachen wieder dabei, egal ob aus Metall, Stein oder Glas. Doch plötzlich läuft irgendwas mit der Magie schief, die Themse versucht die Kinder zu warnen und ein verlorener Ring gelangt zu seinem früheren Besitzer. Können die Kinder die drohende Gefahr vor den Londoner Bewohnern abhalten? Weiß Ennas Großmutter vielleicht mehr, die ehemalige Muse?
Der dritte Band ist tatsächlich der in meinen Augen beste von allen, nachdem ich mich zunächst etwas schwertat mit der Reihe. Diesmal wirkt nichts zu überzogen, der Spannungsbogen bleibt hoch und mir hat vor allem gefallen, wie all die verschiedenen Gruppen miteinander arbeiteten, selbst die Tiere und die Themse brachten sich mit ein und es kam Hilfe von unerwarteter Seite. Ein richtiges gemeinsam-gegen-das-Böse, welches inmitten der Kinder die Macht an sich reißen will. Die ersten beiden Bände vorher zu lesen halte ich für ein besseres Verständnis für sinnvoll.

Bewertung vom 19.06.2024
Das Geheimnis der fliegenden Insel / Indigo Grey Bd.1
Lauren, Ruth

Das Geheimnis der fliegenden Insel / Indigo Grey Bd.1


ausgezeichnet

Fantastisches Abenteuer mit leichtem Piratenfeeling
Ein Buch für alle, die Lust auf spannende Abenteuer haben. Indigo hat die Nase voll davon, dass alle sie vertrösten statt endlich mal nach ihrer verschwundenen Mutter zu suchen, einer erfolgreichen Archäologin. Doch die mutige Indigo lässt sich nichts vormachen und will losziehen, um ihre Mutter auf eigene Faust zu finden. Wohin ging doch gleich ihre letzte Expedition? Und wer hat das Büro ihrer Mutter so verwüstet? Erster Anhaltspunkt: Eine Karte mit einer Insel, die es gar nicht gibt. An ihrer Seite ihr bester Freund George, der nicht ganz so mutig ist und für seine Freundin über so manche Schatten springt. Ebenso folgt ihnen Mai, das neue Mädchen an der Uni, welcher Indigo zunächst nicht so ganz trauen mag. Doch inmitten der vielen Abenteuer, Rätsel und Gefahren wachsen die drei nach und nach zu einem klasse Team zusammen.
Ein wunderschönes Buch, nicht nur wegen der vielen, fantasievollen Abenteuer, Piratenfeeling inklusive. Sondern vor allem auch durch Indigo, die das Gegenteil des veralteten Mädchenklischees darstellt, statt folgsam und lieb zu sein für sich und ihre Freunde einsteht und es mit Regeln nicht immer so ganz genau nimmt. Die Abenteuer gestalten sich abwechslungsreich und es gibt so manche Überraschungen auf dem Weg ans Ziel. Macht Spaß!

Bewertung vom 19.06.2024
Mord stand nicht im Drehbuch
Horowitz, Anthony

Mord stand nicht im Drehbuch


ausgezeichnet

Horowitz` Interpretation von Holmes&Watson geht in die vierte Runde
Und es gibt ihn doch: Nach anfangs nur geplanten drei Büchern der Reihe „Hawthorne ermittelt“, in welcher der Autor sich selbst darstellt, wie er den Privatermittler Daniel Hawthorne bei dessen Ermittlungen begleitet, um darüber Kriminalromane zu schreiben, folgt jetzt der vierte Band. Dabei macht Anthony gleich zu Beginn Daniel gegenüber deutlich, dass er keinerlei Interesse mehr hat, mit ihm zusammen zu arbeiten bzw. ihm hinterherzudackeln, nicht zuletzt auch, weil er dabei selbst so einiges einstecken musste. Stattdessen widmet sich Anthony seinem Traum, ein eigenes Theaterstück auf die Bühne zu bringen. Eine Entscheidung, welche sich bald rächen wird.
Einige Zeit und kleinere Vorführungen später feiert sein Stück Mindgame in London Premiere. Am folgenden Morgen ist die Theaterkritikerin tot, welche für sein Stück nur vernichtende Worte fand. Und die Tatwaffe ist voll mit Anthonys Fingerabdrücken. Da ist doch klar, wen der Hauptverdächtige als erstes um Hilfe bittet, oder? Und siehe da: Hawthorne ermittelt wieder. Okay, was zu erwarten war, denn sonst gäbe es den vierten Band nicht.
Der vierte ist in meinen Augen der bisher beste Band der an Sherlock Holmes und Dr. Watson angelehnten Reihe. Neben einer übersichtlichen Anzahl Beteiligter spielt diesmal vor allem der Faktor Zeit eine wichtige Rolle, denn ab dem Mord tickt die Uhr, Beweise für Anthonys Unschuld zu finden - und den wahren Mörder. Dadurch ist die gesamte Handlung in sich diesmal etwas straffer gehalten. Zudem wird Hawthorne selbst endlich etwas greifbarer, man erfährt mehr über den Charakter. In die Karten schauen lässt er sich dennoch weiterhin nicht, eigenes Rätseln bietet sich demnach weiterhin an. Und das habe ich diesmal zu gern getan.
Ein überaus lesenswerter vierter Kriminalband, wieder so angelegt, als wäre der Autor tatsächlich live mit dabei gewesen.

Bewertung vom 27.05.2024
Eternity Online Bd.1
Robrahn, Mikkel

Eternity Online Bd.1


ausgezeichnet

Unterhaltsames LitRPG-Abenteuer
Stell dir vor, du landest in einem virtuellen Rollenspiel und deine einzige Quest, die du zu erledigen hast, tja, hast du vergessen. Wie alles andere auch. So ergeht es Rob, der nach seiner Erweckung in Avataris schon damit überfordert ist zu wählen, ob er als Mensch, Gront, Squan oder Eollyan in Erscheinung treten will. Was auch immer das für Wesen sein mögen. Okay, das lernt Rob schon kurz darauf, die Leserinnen und Leser ebenso (daher verrate ich an dieser Stelle nichts, entsprechende Skizzen finden sich zudem im Buch). Mit Anfängerausrüstung und Waffe seiner Wahl ausgestattet wird er dann sogleich ins erste Abenteuer geworfen und erfährt, dass man Aufträge erledigen kann, für welche es Belohnungen gibt. Ebenso Rucksäcke und Hosentaschen mit erstaunlichem Fassungsvermögen. Während sich alle um ihn herum also langsam aber sicher hochleveln stellt Rob als völlig Ahnungsloser das System infrage. Dass es normal ist, dass die NPCs, also die Nichtspieler, jedem Mitspieler immer und immer wieder dieselben Aufgaben geben, versteht Rob nicht. Und wer das System nicht versteht gilt als Fehler, welcher ausgemerzt werden muss. Und von da an geht das Abenteuer für Rob erst so richtig los.
Eternity Online ist ein LitRPG-Roman, also eine Art Role Play Game in Romanversion, mit Quests, Belohnungssystem, magischen Artefakten, Endgegnern und NPCs (non player character). Wer selbst solche Spiele spielt oder entsprechende Bücher und Filme konsumiert wird sich hier sofort wohlfühlen, Nicht-Gamer finden sich hier allerdings auch schnell zurecht. Immerhin ist Protagonist Rob DER Ahnungslose schlechthin, als er in Avataris landet, und muss zunächst lernen, sich in dieser Welt zurecht zu finden. Neben dem Erkunden der Welt fand ich vor allem spannend herauszufinden, wer Rob ist und was die rätselhafte Quest in seinem Auftragsbuch bedeutet.
Die Idee, jemanden in eine Welt zu werfen, welche die Person zunächst nicht versteht, mag ich ganz gern lesen, da ich so gemeinsam mit dem Charakter die Welt neu entdecken kann. Okay, hier hatte ich natürlich einen kleinen Wissensvorsprung gegenüber dem Protagonisten, das machte es jedoch nicht weniger unterhaltsam. Denn Rätsel gab es genügend zu lösen und der Weg dahin gestaltete sich als äusserst abwechslungsreich. Wie bei Mikkel Robrahns bisherigen Büchern auch lässt sich zudem mindest ein wichtiges Details aus der Story auf dem Cover wiedererkennen. Und natürlich hoffe ich, Rob und seine Freunde bei einem weiteren virtuellen Abenteuer begleiten zu können.
Ein fantastisches LitRPG-Abenteuer, nicht nur für Gaming-Interessierte lesenswert.

Bewertung vom 27.05.2024
Aurora entflammt / Aurora Rising Bd.2
Kaufman, Amie;Kristoff, Jay

Aurora entflammt / Aurora Rising Bd.2


sehr gut

Mittelband mit etwas weniger Biss
Nach einem gelungenne Start in ein nerdig-schräges Science Fiction Abenteuer startet der zweite Band der Trilogie rasant in die nächste Runde. Tyler Jones und sein Squad haben nun mächtige Feinde im Nacken, jedoch auch unerwartet mächtige Verbündete, wie sie bald erkennen. Und so nehmen sie gefährliche Abenteuer in Kauf, um Aurora dorthin zu bringen, wo sie bereits erwartet wird, um als Waffe gegen den Feind ausgebildet zu werden. Was sich als leichter gedacht als getan herausstellt, wenn man gar nicht weiß, wo in der Galaxie das sein soll.
Störten mich im ersten Band noch die leicht pubertären Sprüche, wirken die Squad-Mitglieder nun deutlich reifer, wenn auch nicht weniger schräg. Neben gefährlichen Einsätzen und brutalen Kämpfen ist das Stichwort Familie diesmal Programm: So erfährt man so einiges Interessantes aus der Vergangenheit der Squadler. Und manches davon entspricht kaum erfreulichen Details.
Trotz einiger Längen ein interessanter Mittelband der Trilogie, wenn auch nicht ganz so bissig wie der erste Band. Zudem waren mir diesmal einige Szenen schon etwas zu überzogen.

Bewertung vom 27.05.2024
Rendezvous auf der Titanic / A Spark of Time Bd.1
Licht, Kira

Rendezvous auf der Titanic / A Spark of Time Bd.1


sehr gut

Zeitreise-Romantasy mit Titanic-Feeling
Zeitreise-Abenteuern kann ich einfach nicht widerstehen, und bei dem wunderschönen Cover sowie Kira Licht als Autorin war klar, das Buch musste ich lesen. Und ich wurde nicht enttäuscht. Okay, ein wenig kann man sich schnell denken, dass sich hier ein Enemies-to-lovers anbahnt, davon lebt der ganze Roman schließlich, aber das ist egal. Viel spannender ist, dass einer der beiden weiß, dass beide Zeitreisende sind, während die andere zunächst keine Ahnung hat.
Doch worum geht es überhaupt? Lilly deGray und ihr Vater stocken sich das Einkommen ihres Antiquariats dadurch auf, dass sie vermeintlich verschollene Gegenstände nach aufwendiger Recherchearbeit doch noch auftreiben können. Dass sie dafür Zeitreisen unternehmen bleibt ihr kleines Familiengeheimnis. Auf ihrem neuesten Einsatz auf der Titanic begegnet sie Damien Belmont, einem weiteren Zeitreisenden, welcher sich ihr als Ray vorstellt und Lilly im Auftrag seines machtgierigen Vaters bestehlen soll. Dass Lilly dadurch auf dem bald sinkenden Schiff in der Zeit festsitzen würde wäre der Einsatz des Diebstahls - ein Einsatz, welchen Damien ungern setzen möchte.
Das Buch liest sich herrlich erfrischend und sämtliche Szene sind so atmopshärisch geschrieben, dass ich jedesmal das Gefühl hatte, dabei zu sein. So macht das Lesen Spaß. Meine einzige Kritik ist, dass Damiens Vater mir zu plump, zu übermächtig dargestellt wird, ohne wirkliche Facetten. Er ist einfach nur gierig und böse, und seine teils sogar illegalen Machtspielchen liefen mir zu glatt ab. Das war so der Punkt, an dem ich mich fragte, warum so einem Mann das alles so leicht fallen sollte und warum Damien und seine ältere Schwester diesem Typen nicht längst den Rücken gekehrt haben. Wenn sie wissen, dass er Böses im Schilde führt, warum helfen sie ihm dann noch? In dem Punkt hat Lilly eindeutig mehr Mut, während Damien erst noch lernen muss, zu seine Taten zu stehen.
Trotz der Kritikpunkte ist es ein schön recherchiertes Zeitreise-Abenteuer mit eindeutig Potential für eine spannende Fortsetzung.