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Xanaka
Wohnort: 
Berlin

Bewertungen

Insgesamt 380 Bewertungen
Bewertung vom 24.09.2022
Stille blutet
Poznanski, Ursula

Stille blutet


ausgezeichnet

Da kommt doch bestimmt noch mehr ....

Als die junge Nachrichtensprecherin und Influencerin Nadine Just vor laufender Kamera ihren eigenen Tod ankündigt, ist die gesamte Medienwelt in Wien geschockt. Tibor Glaser, ein bekannter Werbeprofi und der ehemalige Freund von Nadine möchte in den schlimmen Stunden vor ihrem Tod für Nadine da sein. Das Nadine dann zwei Stunden später wirklich tot ist, damit hätte niemand gerechnet. Doch wer tat dieser jungen Frau etwas derart Grausames an? Für alle Naheliegend, es könnte Tibor gewesen sein. Schließlich hat er die junge Frau tot aufgefunden.

Während die Polizei noch nach Spuren sucht, erhält Tibor von seinem Freund eine weitere merkwürdige Todesankündigung und beschließt selbst auf Spurensuche zu gehen.

Viel mehr will ich eigentlich von diesem spannenden Buch gar nicht verraten!

Vielmehr kann ich noch ein wenig von den Protagonisten und wie sie sich mir darstellten, erzählen. Da ist auf jeden Fall Tibor Glaser, der auf jeden Fall auch in den Medien präsent war. Das verdankte er sicher zum Teil auch seiner Beziehung zu Nadine. Und doch hatte er sich von Nadine getrennt. Was ihn allerdings bewegt, im Mordfall von Nadine auf die Spurensuche zu begeben, das erschließt sich mir nicht, macht natürlich aber einen großen Teil des Thrillers aus. Interessant ist aber auch, dass er bei seiner Spurensuche erfährt, was für ein Mensch Nadine gewesen ist. Extrem egoistisch und auch geradezu bösartig, so stellt es sich bei den Ermittlungen zunehmend mehr für Tibor dar. Das er in der Zeit der Gemeinsamkeit nichts davon gemerkt hat? Wahrscheinlich konnte sie ihre Charakterzüge gut verstecken.

Gut gefallen hat mir aber auch das Ermittlerteam, von dem man sicher noch weitere Fälle zu lesen bekommt. Die junge Kommissarin Fina, die Quotenfrau im Team, hat es mit ihrem Partner nicht leicht und muss sich ihren Respekt erarbeiten. Aber sie kann sich behaupten und ist gegenüber Angriffen auf ihre Person durchaus wehrhaft.
Spannend finde ich auch den großen Unbekannten, der unregelmäßig zu Wort kommt und in den Fällen auch mitmischt. Hier wurde nicht alles aufgelöst, so dass ich mir sicher bin, dass wir auf jeden Fall noch weitere Fälle lesen werden.

Von mir gibt es eine unbedingte Leseempfehlung und verdiente fünf Lesesterne.

Bewertung vom 11.09.2022
Blutige Stufen / Detective Robert Hunter Bd.12
Carter, Chris

Blutige Stufen / Detective Robert Hunter Bd.12


ausgezeichnet

Spannung vorprogrammiert

Wer die Bücher von Chris Carter kennt, weiß in etwa, was ihn bei der Lektüre dieses Buches erwarten wird.

Auch dieses Mal bekommen es Hunter und Garcia mit einem üblen Mordfall zu tun. Das Opfer wurde aufs übelste gequält, ehe es mit vielen Schmerzen qualvoll gestorben ist. Warum wurde die junge Frau das Opfer des Killers? Was bedeuten die Nachrichten, die sie vor ihrem Tod erhalten hat? Es gibt keinerlei Hinweise auf mögliche Spuren. Die Familienangehörigen sind zutiefst verstört und finden keinerlei Erklärungen, warum es die junge Frau getroffen hat.

Es dauert nicht lange, da gibt es bereits den nächsten Mordfall, der dem ersteren in seiner Brutalität und Inszenierung verblüffend ähnelt. Und wieder gibt es weder Hinweise noch Spuren auf einen möglichen Täter.
Hunter und Garcia, die bekannt dafür sind, anders an die Fälle heranzugehen und einen tieferen Blick in die Seele der Mörder zu haben, tappen hier lange Zeit im Dunkeln. Die Ermittlungen sind spannend. Es gelingt ihnen bestimmte Handlungen des Täters zu ahnen und vorherzusehen. Aber die Spurensuche ist mühselig.

Chris Carter schenkt uns auch dieses Mal beim Lesen nichts und lässt uns an der kompletten Palette der Emotionen der Opfer, der Angehörigen und auch der Ermittler teilhaben. Die einzelnen Kapitel lesen sich hintereinanderweg und die Spannung bleibt durchweg auf einem hohen Level. Interessant und aufschlussreich fand ich die Aufklärung. Hier stellt der Autor ein Tatmotiv dar, was man im Nachhinein zwar nicht verstehen, aber zumindest nachvollziehen kann.

Von mir gibt es eine erneute Leseempfehlung und verdiente fünf Lesesterne.

Bewertung vom 09.09.2022
Die Filiale / Laura Jacobs Bd.1
Etzold, Veit

Die Filiale / Laura Jacobs Bd.1


ausgezeichnet

Laura Jacobs erlebt als Bankmitarbeiterin den absoluten Albtraum. Plötzlich befindet sie sich mitten in einem Banküberfall, wird bedroht und zur Geldherausgabe gezwungen. In so einer Situation weiß man vorher nie, wie man reagieren wird. Laura, die in dem Moment auch noch ihre Kollegin Sarah schützen möchte, reagiert ohne Nachzudenken und löst gleichzeitig mit der Geldausgabe den Alarm aus. Der Banküberfall geht für alle glimpflich aus, die Schuldigen werden gefasst. Laura ist plötzlich die Heldin der Bank. Sicher ist das auch der Grund, dass man ihr die stellvertretende Filialleitung anbietet und in die Zentrale einlädt.

Aber Laura so sehr ihre Arbeit in der Bank auch schätzt, gibt es da dieses Problem mit ihrem kleinen Haus. Eigentümer dieses und vieler anderer Häuser im Viertel ist die Bank und sie hat gerade an alle Mieter die Kündigung geschickt. Das Grundstück soll verkauft werden und die Häuser werden vermutlich abgerissen.

Ihr Versuch dank ihrer Verbindungen nach oben den Verkauf des Grundstücks zu verhindern, läuft ins Leere und wird sogar behindert. Plötzlich geschehen Dinge in ihrem Namen in der Bank, die zeigen, dass es Leute gibt, die den Verkauf des Grundstücks unbedingt durchziehen wollen. Als dann auch noch ihr ehemaliger Chef, der ihr helfen wollte, das Komplott aufzudecken, des Mordes bezichtigt wird, ist selbst dem letzten klar, hier muss mit dem Schlimmsten gerechnet werden.

Veit Etzold, selbst einstmals Banker wie er schreibt, lässt uns hier mit diesem Thriller gekonnt hinter die Fassaden einer Bank schauen. Geschickt beginnt er die Story mit dem Banküberfall, der ja im Nachhinein noch gut ausgegangen ist. Interessant sind dabei auch die menschlichen Begebenheiten, die sich in einem normalen Arbeitsumfeld abspielen. Besonders gut gefallen haben mir die täglichen Motivationssprüche für die Bankmitarbeiter.

Was sich dann daraus im Nachhinein entwickelt, schaukelt sich gekonnt mit einer stetig steigenden Spannung vorwärts.

Mir hat es sehr gut gefallen. Ich empfehle es zu gerne weiter und vergebe verdiente fünf Lesesterne.

Bewertung vom 10.08.2022
Die karierten Mädchen / Heimkehr-Trilogie Bd.1
Hennig von Lange, Alexa

Die karierten Mädchen / Heimkehr-Trilogie Bd.1


ausgezeichnet

Die Nachricht ihrer Tochter Inge, dass die Enkelin Isabell ein Baby erwartet und dieses vermutlich allein großziehen wird, wecken Erinnerungen in Klara. Erinnerungen sind das, was Klara am Leben erhält. Über neunzig Jahre ist sie alt und kann eigentlich nichts mehr sehen. Aber ihre Erinnerungen sind dafür umso klarer. So sieht sie die kleine Isabell mit ihren roten Haaren damals vor sich, als sie noch ein kleines Kind war. Und die Gedanken schweifen weiter zu Tolla, die damals als Klara jung war, genauso aussah. Viele dachten, Tolla wäre ihre Tochter gewesen. Je mehr sie über Tolla nachdenkt, umso schneller holen sie die Erinnerungen ein.

Klara beschließt ihre Erinnerungen auf Kassetten zu sprechen. Ihre Erinnerungen beginnen 1929 als sie eine neue Stelle als Hauswirtschaftslehrerin in Oranienbaum beginnt. Schnell kommt sie mit den Kolleginnen und auch den Kindern klar. Aber die Zeiten sind hart. Als es die Anfrage gibt, ein kleines jüdisches Mädchen, ohne Kenntnis der Ämter vorrübergehend aufzunehmen, zögert sie nicht lange. Aber Tolla kann sich nicht eingewöhnen, nur bei Klara ist sie ruhig, ist und schläft gut. Als nach kurzer Zeit klar wird, dass Tollas Mutter sie nicht mehr abholen wird, beschließt Klara sie bei sich zu behalten. Viele wissen mittlerweile gar nicht mehr, wo Tolla herkam und denken aufgrund der Ähnlichkeit das Klara ihre Mutter ist. Und Klara fühlt sich auch so.

Doch wie geht es mit Tolla weiter. Die Zeiten verschlechtern sich. Klara muss eine Entscheidung treffen und denkt noch viele Jahre später darüber nach.

Mir hat Klara als Protagonistin sehr gut gefallen. Der Autorin gelingt es ihre Hauptfigur mit allen Facetten sehr klar darzustellen. Klara verkörpert damit das typisch deutsche Mädchen, die sich im Laufe der Geschichte immer weiterentwickelt und der es gelingt ihren eigenen Weg zu finden.

Am Ende wird relativ schnell klar, dass noch nicht alles erzählt ist. Ich bin jetzt schon gespannt, wie es weitergeht und empfehle das Buch sehr gerne weiter. Von mir gibt es dafür verdiente fünf Lesesterne.

Bewertung vom 13.07.2022
Winterschwestern
Hannah, Kristin

Winterschwestern


ausgezeichnet

Mit Tränen in den Augen habe ich die letzten Kapitel dieses Buches gelesen und frage mich dabei erneut, wie viele Leid kann ein Mensch ertragen?

Es ist die Geschichte von Meredith und Nina, die beide mit dem Tod des geliebten Vaters fertig werden müssen. Aber nicht nur das. Viel schlimmer für beide ist, dass ihr Vater beiden das Versprechen abgenommen hat, sich nach seinem Tod um die pflegebedürftige Mutter zu kümmern.

Das Problem ist nur, das Verhältnis zur Mutter ist für beide Schwestern extrem schwierig. Anja, ihre Mutter, hat Zeit ihres Lebens nie ein Verhältnis zu ihren Töchtern gehabt. Die Beziehung zu ihren Töchtern war von Kälte und Gleichgültigkeit geprägt. Es stellt sich heraus, dass auch beide Töchter Schwierigkeiten mit ihren Lebenspartnern haben, zu sehr hat der Umgang mit der Mutter sie geprägt.

Trotz allem versuchen beide Töchter ihr Bestes um ein Verhältnis zur Mutter aufzubauen. Spannend sind dabei die Märchen, die sie ihren Kindern schon in der Kindheit erzählt hat. Aber das wirklich entscheidende Ende fehlte immer. Der Vater hatte von Anja verlangt, sie soll ihren Kindern das gesamte Märchen erzählen.

Es gelingt Nina, die in den letzten Jahren immer im Ausland unterwegs war, ihre Mutter zu bewegen die einzelnen Abschnitte des Märchens zu entlocken und so die wahre Geschichte von Anja zu erzählen.

Wie in allen Büchern von Kristin Hannah ist auch dieses hoch emotional. Aber auch dieses Mal gelingt ihr es erneut zum Ende mit einer Überraschung aufzuwarten, mit der ich so nicht rechnen konnte. Am Schluss des Buches saß ich dann einfach nur da und die Tränen liefen. Gekonnt hat Kristin Hannah hier wieder ein Familienschicksal erzählt, was nicht nur emotional, sondern auch geschichtlich hochinteressant war.

Von mir gibt es natürlich eine unbedingte Leseempfehlung und verdiente fünf Lesesterne.

Bewertung vom 22.06.2022
Todesbrandung / Emma Klar Bd.7
Peters, Katharina

Todesbrandung / Emma Klar Bd.7


ausgezeichnet

Als Emma Klar erfährt, dass die Journalistin Jana Kühn verschwunden ist, macht sie sich große Sorgen. Berechtigt, wie sich kurze Zeit später herausstellt, als die Journalistin tot in einem Ferienhaus in Rerik aufgefunden wird. Alles deutet auf Selbstmord hin. Es finden sich keine Spuren auf eine Fremdeinwirkung. Jedoch ist es für Emma klar, die um die persönliche Geschichte von Jana Kühn wusste, dass Jana sich auf keinen Fall selbst umgebracht hat. Zusätzlich weckt ein anonymer Anruf weitere Zweifel.

Da Emma als Privatdetektivin unterwegs ist, kann sie sich ihre Aufgaben weitestgehend selbst einteilen, auch wenn sie mit ihren Ermittlungen oftmals die örtliche Polizei unterstützt. Nach Abstimmung mit Kommissar Tambach begibt sie sich auf Spurensuche und findet dann doch gut versteckt erste Hinweise. Aber es sind nur winzige Hinweise auf mehrere Personen. Was bezweckte Jana mit den Hinweisen? Hatte sie versucht auf diese Weise Emma im Falle ihres Todes auf die richtige Spur zu bringen?

Die Ermittlungen erweisen sich als langwierig und auch schwierig, aber es kommt der Moment in dem Emma und den Ermittlern klar wird, dass sie doch auf der richtigen Spur sind.

Ich muss sagen, die Protagonistinnen bei Katharina Peters sind immer bewundernswerte Frauen. Alle stehen fest im Leben und haben oft auch ein schweres traumatisches Erlebnis überwunden. Aber vielleicht ist es auch das, was die Frauen dann zu dem gemacht hat, wie sie agieren. Auch Emma Klar ist so eine bewundernswerte Heldin, die sich einfach nicht aus dem Tritt bringen lässt und ihre Ziele beharrlich verfolgt.

Gerade in diesem Buch führt die Beharrlichkeit letztlich zum Erfolg. Und auch wenn es am Anfang alles so unklar war, baute sich doch relativ schnell eine Spannung auf, die einem beim Lesen mehr und mehr mitriss. Ich bin ob der Handlung wieder einmal fasziniert, wie es der Autorin gelungen ist, so einen spannenden Kriminalfall zu konstruieren und alle offenen Fäden dann am Ende auch aufzulösen.

Von mir gibt es erneut eine unbedingte Leseempfehlung, wie im Übrigen für alle Bücher von Katharina Peters, und verdiente fünf Lesesterne.

Bewertung vom 10.06.2022
Faust / Geiger-Reihe Bd.2
Skördeman, Gustaf

Faust / Geiger-Reihe Bd.2


sehr gut

Spannende Fortsetzung

Bei ihrem letzten Einsatz hat Sara Nowak alles riskiert. Es ist ihr gelungen, das Stasinetzwerk und die ehemaligen versteckten Agenten der Stasi in Schweden zu enttarnen. Eine Rückkehr in den Polizeidienst scheint schwierig, zumal sie über ihren vorherigen Einsatz und den nachfolgenden Geschehnissen Stillschweigen bewahren musste. Aber sie bekommt die Chance in der Mordkommission weiter zu ermitteln.

Die aktuellen Mordfälle lassen vermuten, dass es sich um einen beginnenden Bandenkrieg handeln könnte. Dabei gab es gleich mehrere Tote an einem idyllisch gelegenen See in Schweden. Sara ist bereit sich dieses Mal richtig tief in die Mordermittlungen reinzuknien. Doch dann kommt diese Meldung über den toten Pfarrer, der sie wenige Tage zuvor mehrfach versucht hatte telefonisch zu erreichen. Hier deutet alles auf einen Selbstmord hin. Sara jedoch beschließt, sich das Haus des Opfers näher anzusehen. Für sie deutet alles darauf hin, dass der ermordete Pfarrer damals auch ein Mitglied der terroristischen Gruppe bei der Stasi war und dass er vermutlich ermordet wurde, weil er endlich mit ihr reden wollte.

Als die Fakten klar waren, floss das Buch fast unaufgeregt vor sich hin. Trotzdem passierte immer wieder etwas. Mit manchen Geschehnissen konnte man überhaupt nicht rechnen. Aber mir persönlich waren die Ereignisse und Fakten zumindest in dieser Phase zu viel vermischt. Die Mordfälle, die Stasi, die noch aktive ehemalige Terrorzelle und dann auch noch die RAF. Ich hatte zu tun, dass alles irgendwie gedanklich zu verarbeiten und musste mich gerade im Mittelteil zum Weiterlesen zwingen. Doch dann überschlugen sich die Ereignisse, die Wolken lichteten sich und auch ich konnte vieles verstehen.

Völlig überraschend dann das Ende, das irgendwie alles rund und zu einem Abschluss gebracht hat. Von mir den Tipp den Vorgängerband „Geiger“ vielleicht doch vorher lesen, dann versteht man vieles an der Handlung besser.

Von mir gibt es dann doch die Leseempfehlung und auf Grund der Längen aber auch wegen des spektakulären Endes dann doch vier Lesesterne.

Bewertung vom 29.05.2022
Der Unbekannte / Milla Nova ermittelt Bd.4 (eBook, ePUB)
Brand, Christine

Der Unbekannte / Milla Nova ermittelt Bd.4 (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Nathanael ist blind und das schon seit langer Zeit. Er kann sich kaum erinnern, wie es war, als er noch sehen konnte. Lediglich die Umstände, die dazu führten, dass er sein Augenlicht verlor, die sind nach wie vor für ihn ominös und er kann sich kaum erinnern. Die Polizei hat ihm damals erzählt, dass sein Vater die Familie, seine Mutter und seine Schwester erschossen hatte. Nur er ist durch einen Zufall davongekommen, aber hat dabei sein Augenlicht eingebüßt.

Gundula, seine Freundin, ermuntert ihn jetzt doch die Polizeiunterlagen einzusehen, um endlich selbst Klarheit zu bekommen, was damals passiert ist. Möglicherweise hilft ihm das auch sich endlich zu erinnern, was damals passiert ist.

Aber so einfach ist es dann doch nicht. Die Akten von damals sind verschwunden und der ermittelnde Polizist will nicht mit ihm reden.
Und plötzlich geht es Schlag auf Schlag. Die Ereignisse überschlagen sich und irgendwie überlegt man als Leser, was gewesen sein könnte. Selbst dann als ich dachte, jetzt habe ich die zündende Idee, war doch alles ganz anders.

Wieder ist es Christine Brand gelungen, nicht nur die persönlichen Geschichten der Protagonisten fortzuführen, sondern das Ganze auch noch spannend in einen Kriminalfall zu verpacken. Dabei gelang es ihr ganz wunderbar die Spannung aufzubauen und auch zu halten. Ach ja, der Epilog, da gab es den Moment, wo ich mir das Grinsen nicht verkneifen konnte.

Interessant fand ich im Nachwort den Hinweis auf tatsächliche Gruppierungen, die damals einen Anschlag auf den Schah von Persien geplant hatten. Die Autorin lies sich davon inspirieren.

Von mir gibt es eine unbedingte Leseempfehlung und verdiente fünf Lesesterne.

Bewertung vom 04.05.2022
Bornholmer Flucht / Sarah Pirohl ermittelt Bd.3
Peters, Katharina

Bornholmer Flucht / Sarah Pirohl ermittelt Bd.3


ausgezeichnet

Krimigenuss pur

Bei ihrer Rückkehr aus Deutschland findet Sarah Pirohl im Haus ihres Freundes eine merkwürdige Nachricht vor. Diese Nachricht ist insofern eigenartig, weil es genau dieselben Worte sind, die auch ihr Vater in Deutschland zu ihr gesagt hatte. In der Nachricht geht es um die ständig weiterlebende Idee und dass Sarah ihnen helfen würde. Von ihrem Freund Frederik, einem dänischen Journalisten der sich schon länger mit den Machenschaften und dem Netzwerk von Sarahs Vater auseinandersetzt, fehlt jede Spur. Warum ist er verschwunden? Wurde er möglicherweise entführt? Sarah ist aufgrund der Nachricht zutiefst besorgt und verunsichert.

Der Fund einer Leiche am nächsten Tag beunruhigt Sarah sehr. Es stellt sich zum Glück schnell heraus, dass es nicht Frederik ist. Aber wer ist der Tote dann? Wo ist Frederik? Hat er etwas damit zu tun?

Plötzlich ist Sarah unmittelbar betroffen und kann aufgrund dessen auch nur eingeschränkt ermitteln. Zu gerne würde sie helfend eingreifen, auch weil sie weiß, dass es sich um einen Angriff ihres Vaters handelt.
Dieser Krimi war bedingt durch die Extremsituation, in der sich Sarah befindet, schon irgendwie anders. Es gab diesen Toten, aber man wusste nicht, was passiert ist. Genau wie die ermittelnden Beamten überlegte ich beim Lesen mit, was nun genau geschehen ist. Dabei entwickelte sich die Handlung wirklich spannend und vor allem unvorhersehbar weiter.

Gut gefallen hat mir, dass auch Hannah Jacob wieder dabei war. Sie gefällt mir als Protagonistin genauso gut wie Sarah Pirohl.

Wie das Buch nun ausgegangen ist, das sollte jeder selbst lesen. Mich hat dieser Krimi wieder gut unterhalten und empfehle ihn zu gerne weiter. Von mir gibt es verdiente fünf Lesesterne.

Bewertung vom 06.04.2022
Am roten Strand / Ben-Neven-Krimis Bd.2
Wagner, Jan Costin

Am roten Strand / Ben-Neven-Krimis Bd.2


ausgezeichnet

Es ist bereits geschehen. Der Ermittler Ben hat in seinem letzten Fall den pädophilen Täter erschossen. Ob es dabei mir rechten Dingen zuging, ob er gemäß den Richtlinien gehandelt hat und den Täter in Notwehr erschossen hat, dass wird von der internen Ermittlung geprüft.

Während Ben noch mit sich hadert und hofft, dass seinen Schilderungen der Ereignisse Glauben geschenkt wird, kommen die Ermittler mit ihren Recherchen im Netzwerk der Pädophilen weiter. Schnell können sie weitere Täter in Haft nehmen. Dann passiert das Unglaubliche. Ein Täter verstirbt in der Untersuchungshaft. Es stellt sich heraus, dass der Tatverdächtige durch einen Anschlag zu Tode kam. Auch ein weiterer Tatverdächtiger wird vor dem Zugriff durch die Polizei ermordet.

Interessant und aufschlussreich fand ich die Schreibweise des Autors. Alle Beteiligten kommen in jeweils mitunter sehr kurzen Abschnitten zu Wort. Am Anfang hatte ich ein wenig Schwierigkeiten damit zurecht zu kommen, da permanent neue Leute zu Wort kamen. Aber das gab sich relativ schnell. So gelang es mir aber auch recht schnell Zugang zu den Protagonisten zu bekommen und sehr viel tiefere Einblicke in ihr Seelenleben und ihre Gefühle zu erhalten.

Das Buch lebt aber auch von der Antipathie gegen die Opfer. Man ist schon geneigt zu hoffen, dass die Polizei die Täter nicht finden wird, da sie den damaligen Opfern durch deren Tod ja späte Genugtuung gegeben haben. Aber es weckt auch Bedenken gegen einzelne Ermittler, die selbst wohl doch nicht so immun gegenüber der Pädophilie sind. Das lässt vermuten, dass hier noch nicht alles zu Ende erzählt ist und das es ein weiteres Buch um das Team geben wird.

Von mir gibt es eine unbedingte Leseempfehlung und verdiente fünf Lesesterne.