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NiliBine70
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Duisburg

Bewertungen

Insgesamt 184 Bewertungen
Bewertung vom 07.09.2014
Die Wahrheit über den Fall Harry Quebert
Dicker, Joël

Die Wahrheit über den Fall Harry Quebert


sehr gut

Nicht nur die Figuren im Buch fallen hart auf den Boden der Tatsachen…

Was war ich aufgeregt, als die liebe Claudia von Claudias Bücherregal http://claudias-buecherregal.blogspot.de/ Gastrezensenten für dieses Buch suchte. Es war ein Riesenwunsch von mir, es zu lesen. Der Hype war ja auch groß genug und ich dachte mir, wenn so viele so unendlich begeistert sind, dann werde ich das auch sein. Wieso nur lass ich mich immer und immer wieder darauf ein? Nun ja, ums gleich vorweg zu nehmen, ich bin nicht so unendlich begeistert. Von mir wird es keine ellenlangen Lobeshymnen geben. Leider.

Zunächst bin ich mit Feuereifer an dieses Buch herangegangen, mit glühenden Wangen, strahlenden Augen, wie ein Kind habe ich es betrachtet, mich darauf eingestellt, den Hammer des Jahres in Händen zu halten. Allein das Ausmaß, 736 Seiten, haben mich jubilieren lassen. Ich mag nun mal dicke, lange Bücher. Aber dann sollte auch wirklich was geboten sein, auf so vielen Seiten. Das war es also nicht in erster Linie, was mich auf den Boden der Tatsachen holte.

Auch nicht die Gestaltung, dass man durch die Löcher quasi auf Seiten dahinter blickt, quasi wie ein heimlicher Blick durchs Schlüsselloch. Zumindest an manchen Stellen. Die Idee fand ich lustig, interessant, machte das Buch auch damit noch zu etwas feinem.

Doch je weiter ich las, umso genervter wurde ich. Es dauerte mir einfach alles viel zu lange. Ja, es sind 33 Jahre. Ja, es lag vieles im Argen und musste mühsam ans Licht gebracht werden. Doch ganz ehrlich? Nachdem der 3. Verdächtige hervorgezaubert wurde, habe ich die Augen verdreht. Und wäre dies nicht eine Gastrezension gewesen, sondern mein reines Vergnügen, hätte es mich spätestens da zur Aufgabe gebracht.

Es war einfach zu viel des Guten! Es wurden wirklich Mordverdächtige aus dem Hut gezaubert, wie die weißen Kaninchen. Ich habe zwischenzeitlich mit mir selbst innerlich schon Wetten abgeschlossen, wer denn als nächster dran ist, ein wirklich sehr schlüssiges Motiv und auch die Möglichkeiten gehabt zu haben, das Mädchen umzubringen.

Nun gut, es gibt eine Story, die –wäre sie nicht ganz so ausgeschlachtet worden- bestimmt viel besser bei mir angekommen wäre. Die Story, was es mit dieser Nola und dem Schriftsteller Harry Quebert und Auroras Bewohnern denn nun im Endeffekt so auf sich hatte. Weil die unterm Strich eben schon nicht schlecht ausgedacht ist, habe ich mir überlegt, diesem Buch doch noch 4 Sterne zu geben.

Auch muss man dem Autor zu Gute lassen, dass er die Protagonisten wirklich äußerst gut ersonnen hat. Sie sind lebhaft, besitzen Tiefe, es hätten nur ein paar weniger sein sollen, dann wäre das ganze nicht so wuselig geraten, für meine Begriffe!

Auch das kleinstädtische, den 70er Jahren des vorigen Jahrhunderts entsprechend, wurde für mich sehr deutlich dargestellt, man sieht es wirklich fast vor sich, das Diner, so typisch für Amerika, dass man glaubt, schon zig mal in so einem seinen Burger bestellt zu haben und die Stammkunden dort zu kennen. Diese ach so gläubigen, moralisch einwandfrei handelnden Kleinstädter, die so manche Leiche im Keller haben (buchstäblich), das mag ich eigentlich sehr, weil es sich für Krimis besonders gut eignet. Und in dem Fall der bildhübschen Aurora lässt es auch viel Raum für Spekulationen, zu was so ein Mädchen alles fähig ist, was hinter der Fassade wirklich steckt.

Ich würde mir wünschen, dass Joel Dicker gern noch mehr knifflige „Fälle“ ersinnt, aber vielleicht sollte er einfach weniger Figuren verarbeiten, ins Spiel bringen, bzw. weniger in den Vordergrund stellen, sondern manchem Typ einfach das Leben als Statist zugestehen. Das würde einem Buch wie diesem einfach besser stehen.

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 19.07.2014
Der Narr
Papp, Stefan

Der Narr


sehr gut

Inhalt:

Bei Sam dreht sich alles. Kein Wunder, wer ständig in Feierlaune mächtig über die Stränge schlägt, der verliert schon einmal seine Orientierung. Doch normal ist es nicht, dass sein T-Shirt blutverschmiert ist. Und genauso unnormal ist die Frauenleiche, mit der er sich konfrontiert sieht. Sollten gar beim Mittelalterfest die Rituale doch echt gewesen sein oder sind sie gar dermaßen aus dem Ruder gelaufen, dass es die junge Frau das Leben kostete?

Für Sam geht es nun darum, in dieses ganze diffus-neblige Klarheit zu bringen. Und nicht zuletzt muss er um sein Leben fürchten, da anscheinend ein kaltblütiger Auftragskiller davon überzeugt ist, er hat die junge Frau auf dem Gewissen und alles daran setzen wird, ihn dafür bezahlen zu lassen.

Ein Mittelalterfest der blutigen Art und ein böses Erwachen für Sam.

Meine Meinung:

Im Mittelalter ist der Teufel los!

Diese Rezension fange ich mal wieder mit einem Blick aufs Cover an. Ich bitte Euch, wenn man so eins sieht, dann ist doch gleich die Neugierde geweckt! Dieses gifig-böse Grün, der Schädel, die Narren-Tarot-Karte, der Kelch mit der grünen Flüssigkeit, das Messer… Alles spricht für mystisch-gruseliges mit Bezügen zu vergangenem. Man sollte sich aber im Klaren sein, dass alles nicht immer ganz ernst zu nehmen ist. Also achtet fein auf das Zwinkern, ja, der Schädel zwinkert zwischendurch ;-)

Mir hat das Buch bis auf kleine Schwächen sehr gut gefallen. Die Idee, einen Mittelaltermarkt oder ein solches Fest mal als Schauplatz zu nehmen, ist gut gewählt. Hiermit verbindet man doch den alten Glauben an Geister, an übernatürliches, an den Teufel und das Überwinden desselben oder das Kontakttreten mit dem Gehörnten oder anderen Göttern, die man sich zu Nutze machen kann. Und so wundert es einen auch nicht, wenn eben dieser Hintergrund auch die Tat als solches beeinflusst. Doch, ist da wirklich etwas übernatürliches im Spiel? Das gilt es herauszukitzeln. Und nebenbei gewinnt Sam das ein oder andere Leserherz mit seiner Trutschigkeit und einem Sarkasmus, der einen grinsen lässt. Herrlich!

Nur ab und zu, da wird’s etwas wirr, man verläuft sich mal im dunklen Wald oder ähnliches und muss wieder auf den Pfad der Geschichte zurückfinden, aber das ist ein kleines Manko, dass bei dem Rahmen schon mal passieren kann und verursacht nur einen kleinen Abzug.

Ansonsten hat das Buch Spaß gemacht und ich bedanke mich dafür bei Lovelybooks und dem Autor, die das Buch im Rahmen einer Leserunde uns näher gebracht haben.

Fazit:

Ein leicht parodistisch angehauchter Krimi oder wer mag auch Thriller, mit einem ganz speziellen Humor und genug Blut, um Spaß beim Lesen zu machen!

Bewertung: 4 von 5 Nilpferden

Danke an Lovelybooks, den LUZIFER-Verlag und Stefan Papp für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars!

Bewertung vom 19.07.2014
Der Frauenjäger
Hammesfahr, Petra

Der Frauenjäger


weniger gut

Inhalt:

3 Orte, drei Geschichten, die zusammengeführt werden. Ein Mann, dessen Hass auf Frauen von seiner Mutter verursacht zu sein scheint. Eine Frau, die eigentlich ein sorgloses Leben hat und sich dennoch etwas anderes wünscht, was mit Unverständnis ihrer 3 Freundinnen aus Kindertagen quittiert wird. Und ein Sprung ins Jahr 2010.

Und alles findet sich zu einem gemeinsamen Todesreigen…

Meine Meinung:

Wo versteckt sich der Thrill?!

Wie man vielleicht an der sehr sehr kurzen Inhaltsangabe erkennen kann, sind dieses Buch und ich nicht warm miteinander geworden. Ich weiß bis jetzt nicht, was es mir sagen wollte. Da allerdings die Autorin ansonsten sehr hochgelobt wird, vermute ich mal, dass dieser Titel ein Ausreißer ist und ich einfach zum falschen Buch gegriffen habe.

Gelesen habe ich das Buch gemeinsam mit einer anderen Bloggerin im Rahmen einer Mini-Leserunde (Kastanies Bücher-Blog) und wir waren uns einig, dass die vielen negativen Stimmen nicht getrogen haben.

Der Klappentext verspricht ein grausiges Thrillervergnügen, es gibt auch immer wieder Situationen, wo man glaubt, jetzt geht’s so richtig rund. Doch dann kommt wieder die Ernüchterung. Langatmiges in der Vergangenheit kramen. Zu viele Figuren, die man alle irgendwie im Hinterkopf behalten muss, ihre Verbindungen untereinander. Und wie man es gewohnt ist, möchte man den wahren Grund und Täter identifizieren. Doch das wird eben durch wirre Verstrickungen erschwert und eben dieses ständige Unterbrechen des Spannungsbogens.

Von daher fällt diese Rezension sehr sehr kurz und nicht grad positiv aus. Es tut mir leid, aber ich kann, bis auf das Cover nichts wirklich Gutes entdecken. Das ist kein Thriller. Das ist mehr eine Studie, wie Menschen untereinander agieren, wenn sie in ihren Wegen eingefahren sind. Oder wie der Hass eines Menschen von einer für ihn wichtigen Person geschürt werden kann.

Alles, aber kein Thriller, den ich empfehlen würde!

Fazit:

Leider kein Highlight, ich kann mich nur einreihen, es war kein Thriller, es war langweilig, ohne mich auch nur einen Moment zu packen. Schade!

Daher gibt es von mir auch nur folgende Bewertung: 2 von 5 Nilpferden

Bewertung vom 18.07.2014
Nacht aus Rauch und Nebel / Flora & Marian Bd.2
Gläser, Mechthild

Nacht aus Rauch und Nebel / Flora & Marian Bd.2


ausgezeichnet

Inhalt:

Zurück in Eisenheim. Zumindest gilt dies für Flora, die sich an ihr neues Dasein gewöhnt hat, tagsüber normal zur Schule zu gehen und nachts, im Schlaf, in Eisenheim die Prinzessin zu sein. Doch über allem fantastischen liegt ein dunkler Schatten. Sie hat sich mit dem Jungen, den sie eigentlich liebt, zerstritten. Schuld ist der Weiße Löwe, der Schicksalsstein Eisenheims, den sie verstecken musste, um alles zu schützen, doch kann sie niemandem etwas darüber sagen, um nicht alles zu gefährden. Und da muss nun auch das zarte Band zwischen ihr und Marian drunter leiden.

Nicht genug, dass diese schmerzhafte Erfahrung ihr das Leben schwer macht, muss sie auch noch mit ansehen, wie etwas ihre neue Welt zerstört und es scheint, dass man nichts tun kann, um das zu verhindern. Viel schlimmer scheint es da zu sein, dass der Weiße Löwe, bzw. das, was mit ihm passiert ist, daran Schuld zu sein. Flora muss sich aufmachen, ihre beiden Welten zu retten und somit auch Menschen, die ihr alles bedeuten.

Meine Meinung:

Eine liebgewonnene Welt entschwindet…

Mit Entsetzen musste ich feststellen, dass die ursprüngliche Trilogie nun doch nur noch eine Dilogie sein soll. Schade, ich bin eigentlich nicht sehr zufrieden aus diesem 2. und nun finalen Teil herausgekrochen. Denn das passiert eigentlich, wenn man diese Bücher liest: Man verschwindet genau wie Floras Seele in Eisenheim, tritt ein, in eine völlig neue Welt und wünscht sich, Teil davon zu sein, so fantastisch ist sie. Ja, auch mit den tragischen Ereignissen, die im vorliegenden 2. Band einem manchmal das Herz flattern lassen!

Zu schön war die Idee der Autorin, die sie im 1. Teil uns präsentiert hat, so neu, bildgewaltig und das soll jetzt vorbei sein? Das hinterlässt –mit Verlaub- bei mir einen etwas schalen Beigeschmack. Denn im 2. Teil treten wir zwar dank Flora immer wieder durch die Tore Eisenheims, aber so, wie in der Geschichte auf einmal ein „Nichts“ (hallooohooo, da ist wieder das Unendliche-Geschichte-Deja-Vu *schmunzel*) alles zu verschlingen droht, so verschlingt die Dramatik einen nicht unwichtigen, leichten Teil der Geschichte.

Und dann wie schon erwähnt der für mich nicht ausreichende Schluss des Buches, der ganzen Geschichte. Das soll es also gewesen sein? Ihr hättet mein Gesicht sehen sollen, als ich das Buch zuklappte. Nein, damit bin ich nicht mal ansatzweise einverstanden und irgendwie gebe ich die Hoffnung nicht auf, dass die Autorin sich noch besinnt und doch den Faden weiterspinnt und das Nichts sich verzieht. Aber bis dahin ist für mich dieser 2. Teil ein absoluter Verlierer und hat mich im Gegensatz zum ersten Band sehr enttäuscht.

Fazit:

Ein 2. Teil, der ein Abschluss sein soll, fantastisch: Ja, umwerfend wie der 1. Teil: In meinen Augen leider nein. Diese erfrischende neue Idee, die mich im ersten Teil einfach überwältigt hat, wird von zu viel Dramatik erschlagen und lässt mich unbefriedigt zurück.

Daher kommt für mich folgende Bewertung zu Stande: 3 von 5 Nilpferden

Danke an den Loewe-Verlag für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars!

Bewertung vom 11.07.2014
Zorn - Wo kein Licht / Hauptkommissar Claudius Zorn Bd.3
Ludwig, Stephan

Zorn - Wo kein Licht / Hauptkommissar Claudius Zorn Bd.3


sehr gut

Inhalt:

Ein Selbstmord, der vielleicht doch keiner ist, ein Riesenunfall auf der Autobahn mit einem Flüchtigen, zur Krönung ein Anschlag auf das Leib und Leben der Teilnehmer am Polizeiball, alles garniert mit verschwundenen Menschen, Claudius Zorn weiß gerade nicht so recht, welchen Brand er da zuerst löschen soll. Nur eins weiß er, irgendwie scheint alles zusammenzuhängen, doch keiner nimmt ihm das ab. Schröder köchelt auch sein eigenes Süppchen und überhaupt, was ist mit ihm los? Wieso wird er auf einmal so aufmüpfig? Bahnt sich da eine Revolte an? Das kann Zorn nicht einfach so hinnehmen, doch was soll er tun?

Hinzu kommt das manchmal etwas seltsame Gebaren der ansonsten steinharten Staatsanwältin, die bei einer bestimmten Person offenbar ihren Durchblick verloren hat, Zorns immer blanker liegende Nerven, Schröders Privatleben, dass einem nun sehr offen gelegt wird und man ihn mit anderen Augen sehen mag. Alles in allem viel Aufregung und interessante Wendungen und Auflösungen. Man darf sich stellenweise fragen, ob es aus dem ganzen überhaupt wirklich einen Ausweg gibt und ob dieser Weg nicht mit noch mehr Toten und Verletzungen gepflastert sein wird.

Ob Zorn zu alter Stärke findet und Schröder sich endlich mal behauptet, das muss sich zeigen!

Meine Meinung:

Der Verlust der Leichtigkeit

Das war er nun, mein dritter „Zorn“. Darauf gefreut habe ich mich sehr. Vom ersten Band an war ich eingenommen, für den koddrig-schnoddrigen, zu viel rauchenden Zorn und den dicken, hochintelligenten Schröder. Und eben auch für die Art und Weise, in der Stephan Ludwig einen deutschen Krimi virtuos gestrickt hat, ohne langweilig zu sein, ohne mit jemand anderem einen Vergleich scheuen zu müssen. Und nun das. Zorn und Schröder haben Hintergründe! Verletzungen an der Seele! Oh mein Gott! Wollte ich das so genau wissen? Lesen? Eigentlich…also so wirklich…nein, tut mir leid. Mir war es zu viel! Zu viel Herzschmerz. Zu viel verletzte Seele, zu viel Mitleid hervorrufendes. Ich für meinen Teil mochte Zorn und Schröder so, wie sie waren! Ich wollte nicht auf einmal, dass es menschelt, nicht hier in den Büchern. Nun ist für meine Begriffe das lockere, fluffig leichte weg. Der beißende Humor. Ja, auch wenn Zorn gemein zu Schröder war, ihn ausgenutzt hat, Schröderchen hatte seine Sternstunden, die nun aber untergehen und man nicht Spaß hat, sondern denkt „Du hast es verdient! Tschacka! Mach weiter so! Du bist unser Held!“ So weichgespült, nein, das gefällt mir nur halb!

Interessant ist die Rolle der Staatsanwältin und die Verstrickung mit ihrem Lover, ich nenn ihn jetzt mal einfach so. Da ist ja klar, dass es zu bösen Interessenskonflikten kommt, sie als toughe Frau angreifbar wird. Da darf man gespannt sein!

Was die Fälle angeht, es fing wirklich gut an. Heftig, der Anschlag auf dem Polzeifest, damit hatte ich nicht gerechnet. Das war ein guter Schachzug!

Auch, dass Schröder mit seinem niegelnageneuen Auto gleich in etwas gerät, was noch relevant sein wird, gut ausgedacht.

Und was den Humor angeht: Ja, er blitzt hervor, aber wie oben beschrieben, es gab einfach zu vieles, was mich abgelenkt hat, mich hat stutzig werden lassen. Aber ich gebe die Hoffnung nicht auf, dass es im nächsten Teil vielleicht wieder aufwärts geht. Oder halt abwärts, was die Nettigkeiten zwischen Zorn und Schröder angeht! Wie mans halt nimmt!

Fazit:

Zorn und Schröder auf gefühlsmäßigen Abwegen, so kommt es mir vor. Einblicke in persönliche Hintergründe, die man vielleicht nicht zwingend in der vorliegenden Intensität haben möchte und wenn doch, der Krimistoff ist natürlich auch noch da, zum Teil auch mit dem beißenden Humor, den man von den Vorgängerbänden gewohnt ist. Aber gebremst, wie ich finde. Deswegen gibt’s von mir ein Nilpferd abgezogen und die Hoffnung, dass der nächste Zorn wieder der alte ist 

Bewertung: 4 von 5 Nilpferden

Danke an Fischer und CrimeThrill für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars!

Bewertung vom 10.07.2014
Dark Kiss
Rowen, Michelle

Dark Kiss


ausgezeichnet

Inhalt:

Samantha, 17 Jahre, mit den heutzutage schon fast normalen Problemen dieses Alters geschlagen, ihre Eltern haben sich getrennt, ihre Mutter scheint vor dem Leben wegzulaufen und arbeitet mehr, als ihr gut tut und Sam selbst…nun, sie ist halt eine 17jährige, die noch ihren Platz im Leben sucht, nicht gerade vor Selbstbewusstsein strotzt und ziemlich sarkastisch geworden ist. Und dann, dann geht sie mit ihrer besten Freundin in ihren bevorzugten Club und da passiert etwas schier unglaubliches. Ihr Schwarm küsst sie. Leidenschaftlich. Atemberaubend. Und alles ist anders! Sie ist anders. Denn dieser Kuss hat ihr etwas genommen: Ihre Seele und nun ist sie eine Gray, mit einem Hunger nach der Seele anderer. Na toll! Samantha weiß nicht, wie ihr geschieht und in diese ganz seltsame Phase stürzt im wahrsten Sinne des Wortes auch noch ein Junge mit unglaublich blauen Augen, der ihr –auch wenn sie es nicht wahr haben will- den Kopf noch mehr verdreht und ihr mehr Rätsel aufgibt, als er Antworten liefert. Doch eins ist klar, ab nun ist Samanthas Leben ein anderes und ihre Aufgabe ist auch eine andere, als eine normale 17jährige zu sein. Die Frage ist: Wird sie lange genug leben, um herauszufinden, worin diese Aufgabe besteht. Und welche Rolle wird Bishop für sie spielen… Fragen über Fragen und noch mehr Küsse werden nun Samanthas Leben bestimmen.

Meine Meinung:

Denn zum Küssen sind sie da! Oder?

Eigentlich soll man ein Buch nicht nach dem Cover aussuchen. Und eigentlich ist das auch ganz und gar nicht mein Ding. Aber uneigentlich gibt es da dieses Buch hier. Dieses Cover. Ich habs gesehen und vorbei wars! Ganz so, als hätte mich jemand geküsst und mir meinen Willen damit genommen *schmunzel*. Im Ernst, ich war gebannt von dem Anblick und wollte das Buch einfach haben. Und dann gab es da ganz viele negative Stimmen und ich habe gedacht, o weh, was hab ich denn da gemacht. Aber getreu meinem sonstigen Credo, erst mal lesen und dann entscheiden, habe ich mich auch hier dann herangewagt. Und was soll ich sagen? Ich frage mich die ganze Zeit, ob die Negativbewerter das Buch überhaupt gelesen haben!

Zu Beginn steht diese Idee, durch Küsse werden Seelen herausgesaugt. Hatten wir das schon? Ich weiß es nicht! Dann kommen gefallene Engel und Dämonen, die gemeinsam für das Gleichgewicht auf der Erde sorgen müssen. Die Idee ist nicht ganz neu, aber ich finde, in „Dark Kiss“ absolut klasse verpackt.

Die Figuren sind gut dargestellt, man hat Bilder vor Augen, man amüsiert sich über Sprüche, man leidet mit ihnen, man seufzt, wenn es romantisch wird, bekommt auch Angst, wenn ausweglos erscheinende Situationen aufkommen, wenn sich die Lage zuspitzt… Also ich für meinen Teil finde, dass die Autorin alles richtig gemacht hat und ich denke auch, man muss keine Jugendliche sein –bin ich nämlich ganz gewiss nicht!- um an dieser Story seinen Spaß zu haben!

Also Daumen hoch für den dunklen Kuss und wie ich gesehen habe, gibt es schon eine Fortsetzung, der ich mich dann auch ganz bestimmt widmen werde!

Fazit:

Fantasy, mit Bewährtem und Neuem, tollen Figuren, einer schön ausgearbeiteten Story, die ganz bestimmt nicht nur was für Jugendliche ist, sondern auch für Erwachsene, die sich gern auf diese Art unterhalten möchten und alles verbirgt sich hinter einem wunderschönen Cover!

Bewertung: 5 von 5 Nilpferden

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 09.07.2014
Der Totschläger / Detective Robert Hunter Bd.5
Carter, Chris

Der Totschläger / Detective Robert Hunter Bd.5


ausgezeichnet

Inhalt:
Hunter und Garcia sehen sich einem Mörder gegenüber, der sie dazu zwingt, mit ihm zu spielen. Doch dieses Spiel ist so perfide, es geht um Menschenleben und die Wahl, die er Hunter jedes Mal lässt, könnte schlimmer als Pest oder Cholera nicht sein, steht doch am Ende der Tod eines Opfers. Und wie immer, wenn Hunter und Garcia gerufen werden, wird es grausamer als grausam, schier unerträglich für alle Beteiligten. Zumal hier auch die breite Masse von Internetusern ihren Part im Spiel zugewiesen bekommen, die nicht ganz unwichtig ist.
Wie gut, dass Unterstützung auf den Plan tritt. Michelle, eine mit allen Wassern gewaschene Hackerin in Diensten des FBIs, unkonventionell und eine schillernde, hochinteressante Figur, tritt in Hunters Leben und bereichert die Ermittlungen in diesem Fall ungemein. Doch ob sie den ebenso ausgefuchsten Mörder auftreiben, ihn in die Netze von Hunter und Garcia treiben kann, bleibt abzuwarten. Zunächst sieht alles danach aus, als seien ihnen die Hände gebunden und der Killer ihnen immer einen nicht vorhersehbaren Schritt voraus. So ist es nur eine Frage der Zeit, wann das Leben der Detectives selbst oder ihrer Liebsten in Gefahr gerät. Und immer die Sorge, wann das nächste mal das Telefon klingelt und die furchtbare Stimme sich meldet und ein Spiel spielen will.
Meine Meinung:

Was für eine Wahnsinnsshow
Ja, man muss schon irgendwo krank sein, wenn man sich auf die Bücher von Chris Carter freut. Gut, dann gehöre ich ganz bestimmt zu den Kranken! Seit ich den neuen Fall in Händen hielt, konnte ich es nicht abwarten, mich hineinzustürzen. Es war ein ekelhaftes Vergnügen, so blutig, so bösartig, so hart an der Grenze, wie gewohnt. Ich wiederhole mich: Nichts für Leser, die kein Blut lesen können oder deren Fantasie sie zwingt, grün anzulaufen, wenn ein Opfer in der Geschichte nun….ausgeweidet wird oder wie in dem Fall hier vor tausenden von Internetusern auf Youtube brutalst getötet wird, mit Foltermaschinen und der vorher zur Wahl stehenden Tötungsmethode.
Das ist auch die Komponente dieses Buches, die dieses Mal doch anders ist. Ich habe das so empfunden, dass uns als Gaffergesellschaft da ganz fies ein Spiegel vorgehalten wird. Und unserer Naivität. Glauben wir doch, wenn da jemand vorgeführt wird, hat er’s wirklich verdient, welches Knöpfchen drück ich denn jetzt… Einfach schrecklich! Und man kann nichts tun! Wie würde es einem gehen, wenn die eigene Schwester, der Vater dort auf einmal in einem Glaskasten auf dem Bildschirm auftauchen würde? Gefesselt. Geknebelt. Zwei Buttons: Wasser und Feuer. Welchen drückt man? Was macht das Wörtchen „Schuldig“ mit einem, wenn es mitten auf dem Bildschirm aufleuchtet?
Das alles erwartet einen wischen zwei Buchdeckeln. Und noch viel mehr… Es war wirklich hart an der Grenze. Und ja, ich habe beim Lesen das Gesicht auch mal verzogen (hat man mir gesagt…) und auch mal heftiger geatmet *hüstel*…
Und Hoffnung habe ich auch gehabt! Nun ja, Hunter und Michelle….habe ich mir so gedacht. Wär doch was, zwei solche Typen, einerseits unglaublich kaputt, aber hochintelligent und auf ihre Weise attraktiv. Das wär doch mal was! Vielleicht möchte der Autor seine weiblichen Fans damit ja beglücken, man weiß es nicht! Mir hat auf jeden Fall die Figur der Michelle ausnehmend gut gefallen und sie hat bei dem Männergespann Hunter-Garcia nicht gestört. Da bin ich wirklich mal gespannt, ob sich meine Gedankengänge da in die richtige Richtigung bewegt haben!
Also hat der Autor es wieder einmal geschafft! Ich kann jetzt aber nicht sagen, ob das nun der beste Carter war. Mir haben bisher alle 5 Bände gleich gut gefallen, gleich süchtig machend. Und wieder steh ich da und kann nur sagen, er möge uns bitte nicht zu lange auf den nächsten Fall warten lassen.

Fazit:
Ein brutalster, blutiger, perfider Genuss für Thriller-Fans oder ganz direkt Carter-Anhänger, die nicht genug kriegen können! Unbedingt lesen bei Eigene-Ertragens-Grenzen-Austest-Lust!

10 von 10 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 09.07.2014
Dünentod / Tjark Wolf und Femke Folkmer Bd.2
Koch, Sven

Dünentod / Tjark Wolf und Femke Folkmer Bd.2


ausgezeichnet

Inhalt:

Volksfest in Wilhelmshaven und mittendrin die weiblichen Anteile der „Fantastic Four“, wie Tjark Wolf sie genannt hat, Femke und Ceylan, Polizeibeamtinnen in privater Entspannungsmission. Doch wird dies Ceylan zum Verhängnis. Im Gewühl jagt ihr jemand ganz geschickt ein Messer in den Leib und verschwindet unerkannt. Sie kämpft nun um ihr Leben, unterstützt von Ärzten im Krankenhaus. Doch, wer steckt dahinter?
Und welche Rolle spielt ein gruseliger Mann, ohne Fingerabdrücke, der sich selbst Charon nennt, der Fährmann, der in der Sage Leute über den Styx geleitet?
Femke wünscht sich Hilfe, doch von welcher Seite? Tjark ist untergetaucht, hat sich eine Auszeit genommen um zu – man glaubt es kaum – zu malen! Doch sie greift zu einer List und lockt ihn damit. Denn Tjark kann nicht aus seiner Haut, er ist ein Polizist, durch und durch, spürt das Böse auf und kann sich nicht dagegen wehren, dass er ebenjenes zur Strecke bringen will und muss.
Wird es den Fantastic Four gelingen, Charon aufzuhalten und herauszufinden, was seine Beweggründe sind und nicht zu vergessen muss geklärt werden, wer Ceylan nach dem Leben trachtet. Verdächtigungen und Verstrickungen gibt es genügend, doch welche Spur führt zum Täter. Das zu klären muss binnen kürzester Zeit geschehen, denn wie immer ist auch ein politischer Hintergrund nicht weit weg und übt Druck aus. Druck, der die Ermittlungen und Beziehungen noch erschwert. Wen kümmern da schon private Belange, die die Ermittler auch noch mit sich herumtragen…

Meine Meinung:
Der Fährmann
Dass mir dieses Buch so zeitnah nach dem Lesen des 1. Bandes in die Hände fiel, das war Schicksal! Die Figuren waren mir noch sehr präsent, ich hatte noch die Vorstellungen genau vor Augen, die Geschehnisse der jüngsten Vergangenheit…. Und so bin ich Natalie von www.mem-o-ries.de sehr dankbar, dass sie dieses Buch für eine Gastrezension vergab und ich die Glückliche war!
Gleich zu Beginn lernte ich den sehr seltsam anmutenden, ja schon fast krankhaften Fährliebhaber kennen, der noch bei seinen Eltern wohnt und Fähren liebt. Aber auf eine wirklich sehr kranke Art und Weise und es war klar, der kann nur was fieses im Schilde führen. Es ist kein Geheimnis, dass er einen ganz großen Auftritt plant, aus seinem kümmerlichen Dasein herausplatzen will und einmal eine ganz große Nummer sein will. Dazu nimmt er den Namen Charon an. Wohlwissend, welche Bedeutung diese Figur in der Sagenwelt hat.
Diese Figur ist wirklich ziemlich gruselig, für meine Begriffe entschieden zu deutlich beschreiben (herzlichen Dank, lieber Sven Koch!), man möchte ihn gar nicht sehen, aber wenn man mit einer guten, lebhaften Phantasie gestraft ist, dann kann man sich dem leider nicht entziehen. Und so hat man die weiteren Geschehnisse –leider- sehr sehr deutlich vor Augen und fiebert schon sehr mit! Den Zeitdruck spürt man und auch den ganzen anderen Druck, durch Kompetenzgerangel, politische Verquickungen, alles das, was die Polizeiarbeit bestimmt nicht gerade leichter macht.
Und man leidet mit, kann gar nicht fassen, was der wirklich sympathischen Ceylan da widerfährt und vor allem möchte man Femke beistehen. Da schlägt sie schon einen neuen Lebensweg ein, geht weg aus dem kleinen Werlesiel und dann so was! Und natürlich möchte man ihr die Selbstvorwürfe nehmen.
Und Tjark Wolf…den möchte man eigentlich gern mal durchschütteln! Eigentlich hat er da eine tolle Frau und ein tolles Team und was macht der Gutste? Nimmt sich eine Auszeit. Unfassbar! Er ist die Diva des ganzen Gespanns und ich denke, das wird auch nicht das letzte Mal gewesen sein, dass er mit seiner unkontrollierten inneren Wut einiges gefährdet und ausbremst.

Fazit:
Krimi mit einem wirklich gruseligen Bösewicht, allerdings mit klitzekleinen Schwächen im Gegensatz zum ersten Teil, aber trotzdem dem Wunsch, die Figuren auf ihrem Weg weiter zu begleiten!

Bewertung vom 09.07.2014
Dünengrab / Tjark Wolf und Femke Folkmer Bd.1
Koch, Sven

Dünengrab / Tjark Wolf und Femke Folkmer Bd.1


ausgezeichnet

Inhalt:

Werlesiel, ein beschaulicher Ort an der Küste, mit steifen Brisen, nordischem Charme und urigen Menschen. Eine Idylle, wie man sie sich im Urlaub an der Nordsee wünscht. Doch dann gerät mit einem Schlag dieses Postkartenbild ins Wanken. Femke Folkmer, die Chefin der kleinen Polizeiinspektion in Werlesiel, im Ort aufgewachsen und dort verwachsen, sieht sich plötzlich mit dem sehr mysteriösen Verschwinden einer jungen, lebenslustigen Frau konfrontiert und dann dem Fund dreier Gräber in den nebelverhangenen Dünen, jedoch ohne dass die Vermisste dort auftaucht. Hinzu kommt ein zurückgezogen lebender, bereits einmal unter Verdacht der sexuellen Belästigung geratener Mann, der von niemandem dort ernst genommen, aber gleich als Verdächtiger herhalten muss. Und dann taucht auch noch Femkes Idol der Polizeiarbeit, Tjark Wolf, auf und verdreht ihr den Kopf, bevor die große Ernüchterung über alle kommt. Und der Küstennebel verdeckt klare Spuren und macht es schwer, sich zu orientieren. Doch eiskalte Hände strecken sich nach den Menschen im Dorf aus und Femke kommt einer ungeheuerlichen Geschichte immer näher. Vielleicht kommt sie einem bestimmten Menschen und seiner geheimnisvollen Vergangenheit gar zu nah…

Meine Meinung:

Wenn der alles verdeckende Nebel sich lichtet

Sven Koch ist mir als Autor von „Purpurdrache“ bereits ein Begriff gewesen und ich hatte mich auf „Dünengrab“ sehr gefreut. Und wurde auch nicht eine Sekunde enttäuscht!

Ich liebe die Nordsee, die Küstenregionen, fühle mich dort wohl und so war es auch wirklich zu schön, sich kunstvoll von den Nebelschwaden umgarnen zu lassen, die der Autor virtuos um den Leser wabern lässt! Man riecht das Meer, den Fischerhafen, sieht die Reetdächer, Dünenlandschaften, fühlt den Wind auf der Haut und möchte am liebsten gleich alles stehen und liegen lassen und sich an Femkes Seite mit in die Ermittlungen stürzen. Doch dann kommt Tjark Wolf, oder sollte man sagen, er erscheint. Dank eines Buches, dass ihm zu zweifelhaftem Ruhm und Neidern verholfen hat, nunmehr eher ein Star bei der Polizei, als ein ernst genommener Ermittler, wird er immer in Femkes Augen entzaubert, die dem idealisierten Bild, dass sie sich selbst erschaffen hat von ihm, schon nachtrauert. Doch stellt sich im Zuge der für mich hochspannenden Ermittlungen heraus, dass sie doch sehr gut zusammenarbeiten und Tjark es auf seine doch sehr kühle Art versteht, Femkes Talente zum Glühen zu bringen. Und ja, das Prickeln zwischen den beiden tut sein Übriges!

Zum genaueren Inhalt möchte ich mich wirklich nicht äußern, um nicht zu viel zu verraten, die Geschichte steigert sich permanent, stetig auf, die Spannung wächst, es mangelt auch nicht an vermeintlichen Verdachtsmomenten, doch welcher weist einem den rechten Weg? Ich glaube, ich habe mich ein paar Mal irreleiten lassen, aber gerne so im Nachhinein betrachtet. Der Nebel hat mich ein wenig konfus werden lassen, blindes Vertrauen dem Autor entgegenbringen lassen und dann…Sackgasse! Aber das war es wert!

Diese Story hat alles. Eine Prise nordischen Humor, der harsche Wind, der einem dort um die Nase weht, der Nebel, der einen in die Irre führen mag, stürmische See, zärtlicher, sanfter Sonnenschein…und alles gewürzt mit einem doch manchmal ein wenig gruseligen Fall, perfekter Krimispaß einfach!

Hätte mir vorher einer gesagt, dass ich die Geschichte fast inhaliere, ich weiß nicht, ob ich’s geglaubt hätte. Zu viele Leute haben mir vorher gesagt, dass die Story nicht so der Burner wäre. Ihr liegt völlig falsch! Das war ein klassischer Pageturner, der einen zurücklässt mit dem Wunsch, es möge flott weitergehen! (tut es ja auch!)

Fazit:

Krimi zum Genießen, nordisch kühl, aber an den richtigen Stellen, um eine tolle Gänsehaut zu erzielen, mit dem Wunsch, die Figuren wiederzusehen! Ich kanns nur empfehlen und freue mich auf die Fortsetzung!

Bewertung: 5 von 5 Nilpferden

Danke an Knaur TB für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars!

3 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 08.07.2014
Und nachts die Angst / Reeve LeClaire Bd.1
Norton, Carla

Und nachts die Angst / Reeve LeClaire Bd.1


ausgezeichnet

Inhalt:

Reeve LeClaire, nunmehr 22 Jahre, hat als 12jährige selbst das Martyrium einer Entführung erleben müssen und befindet sich mit Hilfe eines Therapeuten auf dem Weg in ein Leben mit dieser Vergangenheit. Und dieser Therapeut bittet sie nun in einem Fall von Entführung um Hilfe. Das Mädchen Tilly, im gleichen Alter wie damals Reeve, verschließt sich komplett, lässt niemanden an sich heran und schon gar nicht tiefer in ihre Gefühlswelt blicken. Da kommt ihm die Idee, Reeve es versuchen zu lassen. Doch ist dies wirklich für alle Beteiligten gut? Oder werden da Geister der Vergangenheit erschreckend lebendig. Reeve lässt sich auf dieses gefährliche Experiment ein, erkennt sie sich doch in Tilly und möchte ihr helfen. Und zwei weitere Mädchen befinden sich noch in der Gefangenschaft des Entführers. Ob er sich damit zufrieden gibt, oder sein nächstes Opfer schon längst ausgespäht hat, kann keiner sagen…

Meine Meinung:

Mein Überraschungshighlight!

Ich habe mich wahnsinnig gefreut, dass ich dieses Buch für CrimeThrill auf Facebook lesen durfte und dann kam erst mal alles anders. Umso besser, dass ich hinterher dieses Buch nicht vergessen habe und mich dann zu einem späteren Zeitpunkt ganz schnell habe gefangen nehmen lassen. Gelockt durch kurze Lesehäppchen, die einem eine Gänsehaut verpassten, den Mund trocken werden lassen, konnte der Irrtum, dass dieses Buch aus der Ich-Perspektive geschrieben sei, schnell ausgeräumt werden und einer Spannung Platz machen, die sich wirklich durchgängig gehalten hat.

Das Grauen der Thematik rund um die Entführung junger Mädchen ist uns allen wohl durch bekannte Fälle aus den Medien bekannt und weckt bei jedem schon von Vorneherein gewisse Gefühle, mit denen man sich so einem Buch nähert. Man möchte dem Ungeheuer, dem Täter gern selbst Einhalt gebieten, daran glauben, dass einer weniger in Freiheit uns allen mehr Sicherheit vermittelt, uns den Glauben erhält, dass das Gute auch noch über das Böse siegen mag.

Die Autorin hat hier eine Figur, die Figur der Reeve, geschaffen, die viel Potenzial hat, sie kann sich noch entwickeln, wenn man sie lässt. Für den Anfang erfährt man –ganz wie bei einer Therapie!- noch lange nicht alles, sie lässt einen noch nicht gänzlich in alle Schubladen ihres Wesens, ihres Lebens blicken. Das macht für mich persönlich einen Teil der Spannung aus, mich auf sie einzulassen, ihr die Chance zu geben, nicht nur den entführten Mädchen in dieser Story zu helfen, sondern sich vielleicht in Zukunft noch weiter auszubreiten, den Leser Stück für Stück an sich ranzulassen und somit auch für sich einzunehmen.

Ich vermute und hoffe mal, dass die Autorin nach diesem wirklich mitreißenden Beginn auch so denkt und uns weiter an Reeves Seite durch Fälle gehen lässt, die uns, die sie an Grenzen bringt, an denen wir entscheiden müssen, ob wir mitgehen oder stehen bleiben. Ich für meinen Teil gehe gerne mit!

„Und nachts die Angst“ hat mich wirklich überrascht, ich habe nicht gerechnet, dass dieses Buch mich so mitnimmt und wahrscheinlich hat es mich genau deswegen so sehr beeindruckt hinterlassen. Auch wenn man wirklich schon sehr früh Bescheid weiß, wer der Täter ist, man fiebert mit, aus ganz anderen Gründen…

Fazit:

Ein brisantes Thema hochspannend und manchmal an die Substanz gehend verpackt. Ich habe es schon empfohlen und werde es weiter empfehlen!

Danke an Knaur und CrimeThrill für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars!

Bewertung: 5 von 5 Nilpferden