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Christina19

Bewertungen

Insgesamt 67 Bewertungen
Bewertung vom 18.01.2024
Die Hexen von Cleftwater
Meyer, Margaret

Die Hexen von Cleftwater


sehr gut

Aberglauben und Hexenverfolgung im 17. Jahrhundert fesselnd beschrieben

Nachdem ich unter dem Titel "Die Hexen von Cleftwater" zuerst einen Fantasyroman erwartet hatte, bin ich froh, dass ich durch das schlichte und doch ausdrucksstarke Cover auf den Klappentext aufmerksam geworden bin. Das Buch gehört nämlich keineswegs dem Fantasygenre an, sondern es handelt sich hier um einen historischen Roman, der die Hexenverfolgung im 17. Jahrhundert thematisiert.
Er erzählt von Martha, die Amme ist und als Dienerin bei einer englischen Familie lebt. Als eines Tages der Hexenjäger in ihr Dorf kommt, erlebt sie die Verfolgung unschuldiger Frauen hautnah mit und muss schon bald um ihr eigenes Leben fürchten.
Die Erzählungen rund um die Vorwürfe, die den angeblichen Hexen gemacht werden, die angeordneten (Leibes-)Untersuchungen, Foltermethoden und Verurteilungen basieren überwiegend auf überlieferten Fakten. Diese sind einerseits sehr interessant zu lesen, andererseits in ihrer Ungerechtigkeit und Grausamkeit kaum zu ertragen. Ursächlich dafür, das wird während des Buches immer wieder deutlich, waren der Aberglauben der Menschen sowie patriarchale Strukturen.
Die Hauptfigur empfinde ich als ambivalente Persönlichkeit: Sie betrachtet die Hexenverfolgung äußerst kritisch und tritt zumindest in Gedanken für die Frauen ihres Dorfes ein. Gleichzeitig unterliegt Martha selbst den Eigenheiten ihrer Zeit. Sie ist sehr abergläubisch und vertraut daher auf die Kraft ihres Atzmannes. Regelmäßig hat sie Visionen, die für mich nicht immer nachvollziehbar waren. Dennoch - oder gerade deswegen - ist sie sehr authentisch dargestellt und so lässt der Roman mit ihr als Protagonistin einen intensiven Einblick in eine Epoche zu, die heute nur noch schwer vorstellbar ist und glücklicherweise der Vergangenheit angehört.

Bewertung vom 09.01.2024
Endlich wieder im Gleichgewicht bei Hashimoto
Klasen, Jörn

Endlich wieder im Gleichgewicht bei Hashimoto


ausgezeichnet

Ernährung als Teil einer ganzheitlichen Therapie für Hashimoto-Patienten

Das Buch „Endlich wieder im Gleichgewicht bei Hashimoto“ liefert einen umfangreichen theoretischen Abriss über Hashimoto Thyreoiditis. Der Autor erklärt darin die Autoimmunerkrankung, wobei er auf ihre Symptome und die Diagnosemöglichkeiten eingeht. Anschließend erläutert er die konventionelle Therapie, zeigt Hilfe aus der anthroposophischen Medizin auf und gibt weitere Ratschläge. Der Großteil des Buches widmet sich anschließend dem Thema Ernährung und welche lindernde Wirkung diese erreichen kann. Schlussendlich folgen zahlreiche Rezepte, die speziell für Hashimoto-Patienten entwickelt wurden.


Der Autor Dr. Jörn Klasen ist nicht nur Arzt für innere Medizin, sondern auch für anthroposophische Medizin und Naturheilkunde. Entsprechend verfolgt er den Ansatz, die Erkrankung nicht allein mit Hormonen zu behandeln. Stattdessen plädiert er dafür, den Körper ganzheitlich zu betrachten und somit das seelische Wohlbefinden sowie die Ernährung in die Therapie einzubeziehen. Diesen Ansatz finde ich gut und richtig, denn auch wenn Hashimoto nicht heilbar ist, kann ich mir vorstellen, dass einige Symptome dadurch deutlich zu lindern sind.

Die Ausführungen von Dr. Klasen sind klar gegliedert und verständlich beschrieben. Die einzelnen Seiten sind sehr übersichtlich und ansprechend gestaltet. Es fällt daher nicht schwer, den Erklärungen zu folgen.

Die Rezepte im Buch sind in die Kategorien Frühstück, Warme Mahlzeiten und Kleine Gerichte eingeteilt. Über Suppen und Salate bis hin zu Nudelgerichten und Gerichten mit Reis ist für jeden Geschmack etwas dabei. Das Nachkochen stellt kein Problem dar, da die Zutaten gut erhältlich sind und jedes Rezept bebildert ist. Auch wenn es Lebensmittel gibt, die Dr. Klasen Hashimoto-Patienten nicht empfiehlt, habe ich bei diesen Rezepten nicht das Gefühl, auf etwas verzichten zu müssen.

Bewertung vom 15.11.2023
Die Kathedrale des Königs
Crönert, Claudius

Die Kathedrale des Königs


sehr gut

Eine Reise ins England des 13. Jahrhunderts

In "Die Kathedrale des Königs" reisen wir in das 13. Jahrhundert zurück, wo wir Henri of Reims kennenlernen. Durch eine Verwechslung wird der Maurer beauftragt, als Baumeister für den englischen König den Bau der Westminster Abbey zu leiten. Schnell stellt er fest, dass dies kein leichtes Unterfangen ist, da sich das Land durch den Aufstand der Barone im politischen Umbruch befindet und die nötigen Geldmittel nur unregelmäßig fließen. Außerdem verliebt sich der Franzose auf der Insel auch noch in Lady Carol of Farnham, die als Baroness für ihn jedoch unerreichbar scheint...

In der Geschichte werden unterschiedlichste Themen angesprochen. Neben der Architekturgeschichte geht es vor allem um Politik und auch um die Liebe. Dabei vermischen sich Realität und Fiktion, denn während es zu Heinrich III., dem Aufstand der Barone und dem Baumeister Henri of Reims tatsächlich überlieferte Fakten gibt, können andere Figuren oder Handlungen des Romans nicht nachgewiesen werden.
Die Schilderung der politischen Umstände war für mich informativ, wenn auch anfangs aufgrund der Vielzahl an Figuren nicht ganz einfach zu verstehen und zeitweise etwas zu langatmig. Umso spannender dagegen empfand ich es, Henris alltägliches Leben zu verfolgen, seinen Ehrgeiz, den er beim Bau der Kathedrale entwickelte, seine stetige Angst, als einfacher Maurer enttarnt zu werden und schließlich die Beziehung zu Carol.
Sprachlich ist der Roman gut verständlich geschrieben und lässt sich leicht lesen.
Eine empfehlenswerte Lektüre für Historienliebhaber!

Bewertung vom 13.11.2023
Brot sucht Aufstrich
Schell, Valesa

Brot sucht Aufstrich


ausgezeichnet

Selten hat mich ein Rezeptbuch so begeistert!

"Brot sucht Aufstrich" lautet das neue Buch der Bloggerin Valesa Schell. Es enthält 60 Rezepte für unterschiedlichste Brotaufstriche. Hier sind sowohl herzhafte als auch süße Varianten zu finden, wobei an Vegetarier und Veganer genauso wie an Pescetarier gedacht wurde. Neben klassischen Aufstrichen beinhaltet das Buch außerdem Rezepte für Butter- und Frischkäseboards sowie für Chutneys und Relishes.
Bereits das Cover liefert einen guten Eindruck zur Gestaltung, die sich im Inneren des Buches ebenso ansprechend und in der gleichen hohen Qualität fortsetzt. Alle Rezepte sind klar strukturiert und dadurch sehr übersichtlich angeordnet. Sie sind verständlich geschrieben und somit einfach zuzubereiten - zumal leicht verfügbare und nicht zu viele Zutaten benötigt werden. Toll sind die Empfehlungen für passende Brotsorten und die Ideen zur Resteverwertung, die auf vielen Seiten gegeben werden. Unbedingt erwähnenswert finde ich außerdem die Fotos, die sehr hochwertig sind und in ganzseitigem Format jedem Rezept beigefügt wurden. Entscheidend bei einem Rezeptbuch ist schlussendlich natürlich der Geschmack der Speisen. Zwar habe ich noch lange nicht alle Aufstriche probiert, doch waren die, die ich schon zubereitet habe, wirklich lecker!
Man merkt, dass in diesem Buch viel Liebe steckt, denn der Inhalt ist unglaublich gut durchdacht - echt klasse! Selten war ich so angetan von einem Rezeptbuch!

Bewertung vom 01.11.2023
Büchermenschen
Vernet, Stéphanie;de Cussac, Camille

Büchermenschen


sehr gut

Ein lehrreiches Buch für kleine und große Buchliebhaber

In "Büchermenschen - Wie ein Buch entsteht" werden vornehmlich Kindern etliche Berufe vorgestellt, die an der Entstehung eines Buches von der ersten Idee bis zum fertigen Produkt beteiligt sind. Neben Autor, Lektorin und Illustratorin sind u. a. auch die Druckerin, die Literaturkritikerin und der Bibliothekar zu finden. Gut gefallen mir die zahlreichen Informationen, die sich nicht nur auf die Aufgaben der einzelnen Berufsgruppen beziehen, sondern auch Hintergrundwissen beispielsweise zum Satz eines Buches, den Normen beim Druck oder einfach Kuriositäten liefern. Jede Seite ist großflächig illustriert, sodass alle Informationen nachvollziehbar veranschaulicht werden. Auf den ersten Blick wirken die Bilder sehr bunt, doch sie folgen einem Farbkonzept, dass sich durch das gesamte Buch zieht. Auch wenn die Darstellungen gut zum Inhalt passen, trifft deren Stil meinen persönlichen Geschmack zugegebenermaßen nicht so recht. Hervorzuheben ist die Bindung des Buches, die ich in dieser Form noch nicht gesehen habe und daher als sehr besonders empfinde. Sie spiegelt das Thema "Wie ein Buch entsteht" gelungen wider: Der Buchblock ist dank Schweizer Bindung offen zu erkennen, sodass Leser sehen können, wie die Seiten am Rücken zusammengenäht wurden. Die Pappen, die im Einband genutzt wurden, sind zudem sichtbar verarbeitet.
Auch als Erwachsener finde ich dieses Buch sehr informativ und werde es mit Sicherheit noch öfter zur Hand nehmen!

Bewertung vom 26.10.2023
Das Klugscheißerchen
Kling, Marc-Uwe

Das Klugscheißerchen


ausgezeichnet

Humorvolle Unterhaltung für die ganze Familie

Mit "Das Klugscheißerchen" ist Marc-Uwe Kling ein wunderbar humorvolles Kinderbuch gelungen. Er erzählt darin von Tina und Theo, die ihre Eltern gerne mit ihrem (Halb-)Wissen zu belehren versuchen. Als kleine Besserwisser machen sie eines Tages während des Spielens Bekanntschaft mit einem kleinen blauen - pardon: türkisen Männchen. Dieses entpuppt sich als echtes Klugscheißerchen. Mit ihm finden sie schon bald heraus, ob auch ihre Eltern von der Besserwisserei betroffen sind.
Die Geschichte ist mit vielen alltagsnahen Situationen gespickt, sodass sich Kinder (und Eltern) an etlichen Stellen wiedererkennen können. Der Schreibstil ist absolut altersgerecht und entsprechend für Rezipienten im Kindergarten- und Grundschulalter gut verständlich. Dank der großen Portion Humor haben Kinder mit diesem Buch viel zu lachen.
Die Illustrationen sind witzig gestaltet und unterstreichen die Geschichte treffend. An der einen oder anderen Stelle (z. B. bei den Videokassetten und der Tageszeitung) sind zudem Witze versteckt, die auch erwachsene Leser schmunzeln lassen.
Wer tolle Unterhaltung für sich und seine Kinder sucht, ist mit diesem Buch gut beraten!

Bewertung vom 13.10.2023
Wie wir den Frieden lernten
Klee, Annika

Wie wir den Frieden lernten


ausgezeichnet

Auslöser von Krieg und Wege zum Frieden kindgerecht erklärt

Im Rahmen eines Römerprojektes baut Hilda mit zwei Freunden in der Schule einen Tempel. Als dieser durch ein Versehen im Schulhaus zu Bruch geht, ist mit Nicola aus der Parallelklasse schnell eine Übeltäterin ausgemacht. Ein Wort gibt das andere und bald schon werden weitere Schüler in die Auseinandersetzung hineingezogen. Was mit kleinen Streichen als Rache beginnt, schaukelt sich immer weiter nach oben und endet schließlich in einer Eskalation. Bedrückt sehen die Kinder beider Klassen ein, dass sie zu weit gegangen sind und schließen mit einer Idee Hildas Frieden.

„Wie wir den Frieden lernten“ widmet sich zunächst den Themen Streit, Konflikt und Krieg, wobei die Umsetzung der Lebenswelt der Zielgruppe entsprechend gestaltet ist: Die Erzählweise aus Sicht der Figur Hilda hilft Kindern dabei, die Handlung leicht nachvollziehen zu können und Empathie zu entwickeln. Sprachlich ist das Buch für junge Rezipienten gut verständlich. Die Sätze sowie die Geschichte insgesamt besitzen eine angenehme Länge. Die Handlung ist im gesamten Buch großflächig und ansprechend bebildert. Durch ihren Stil und die außergewöhnliche Farbwahl erhalten die Illustrationen eine besondere Ausdruckskraft. Wichtig ist am Ende des Buches natürlich die Lösung der Situation und damit die Wiederherstellung von Frieden. Kinder erfahren hierbei, dass man schon auf mögliche Auslöser von Streitigkeiten ruhig und besonnen reagieren sollte. Ihnen wird also vermittelt, beispielsweise bei Missverständnissen oder unüberlegten Worten nicht auf Rache zu sinnen, um keine Gewaltspirale auszulösen. Sie lernen außerdem, dass man, wenn man Fehlverhalten erkennt, auf sein Bauchgefühl hören und mutig sein sollte. Man darf in einem solchen Fall seine Meinung äußern und sich nötigenfalls gegen eine Gruppe stellen, wenn man etwas als nicht richtig empfindet. Zuletzt können Kinder erkennen, welche große Bedeutung Frieden für ein glückliches Leben hat und dass man ihn jederzeit bewahren sollte.
„Wie wir den Frieden lernten“ gibt einen wichtigen Gesprächsimpuls für die Auseinandersetzung von Kindern mit den Themen Krieg und Frieden und ist damit (leider) aktueller denn je.

Bewertung vom 08.10.2023
The Marmalade Diaries
Aitken, Ben

The Marmalade Diaries


sehr gut

Eine Mehr-Generationen-WG in einer außergewöhnlichen Zeit

Ben Aitken erzählt in seinem Tagebuch davon, wie er nach Ausbruch der Pandemie im Jahr 2020 bei der 85-jährigen Winnie einzog. Diese war nach dem Tod ihres Mannes Henry seit Kurzem verwitwet und benötigte neben ein wenig Gesellschaft auch Unterstützung bei der Bewältigung ihrer täglichen Aufgaben in dem großen Eigenheim. Während sie es Ben anfangs nicht leicht machte, lernte er die alte Dame mit all ihren Eigenheiten allmählich kennen und lieben.

Der Autor berichtet in seinem autobiografischen Werk in Form von Tagebucheinträgen von seinen Erlebnissen mit Winnie. Während der gemeinsamen Zeit verhält er sich hilfsbereit und stets freundlich, während Winnie zunächst sehr barsch und unbarmherzig erscheint. Im Lauf der Geschichte lernt man sie zunehmend besser kennen und erfährt, dass sie trotz ihres hohen Alters ihre Aufgabe noch immer darin sieht, sich als Familienoberhaupt um alle zu kümmern und besonders ihren beeinträchtigten Sohn im betreuten Wohnen zu bemuttern. Hinter Winnies oft ironischen, fast sarkastischen Aussagen steckt somit eine doch liebenswürdige Frau, die es nur nie gelernt hat, ihre Gefühle, v. a. ihre Liebe für ihre Mitmenschen zum Ausdruck zu bringen.
Ben Aitken versteht es, die Ereignisse durch seinen Erzählstil sehr amüsant zu transportieren. Auch wenn mir ein wenig der Spannungsaufbau fehlte, hat mich das Buch somit gut unterhalten.
Ben Aitken zeigt auf, wie schwer der Verlust eines Menschen wiegt und wie hart uns Einsamkeit treffen kann. Er beweist außerdem, dass mehrere Generationen unter einem Dach eine gute Gemeinschaft bilden können, die füreinander sorgt und voneinander lernt. Zuletzt stellt das Buch die Frage in den Raum, weshalb es so schwer ist, Menschen, die wir lieben, zu sagen, was sie uns bedeuten. Es transportiert die Botschaft, sich öfter zu trauen, Gefühle auszusprechen.

Bewertung vom 29.09.2023
Die Magd des Medicus
Fritz, Astrid

Die Magd des Medicus


sehr gut

Medizingeschichte als Roman verpackt

Der Roman spielt im 16. Jahrhundert und ist eine Mischung aus historischen Fakten und Fiktion. Die wenigen überlieferten Informationen aus dem Leben von Paracelsus sind gut recherchiert und geschickt in einen größeren Kontext verpackt. Mit Barbara wird dem Medicus nämlich eine Magd an die Seite gestellt, von deren tatsächlicher Existenz heute nichts bekannt ist und die somit der Feder der Autorin entspringt. Barbara tritt, gemessen an der Zeit, in der sie lebte, recht selbstbewusst auf. Theophrastus dagegen wird als sehr ambivalente Persönlichkeit dargestellt: Einerseits ist er der bodenständige und einfühlsame Arzt, der sich vor allem den Bedürftigen widmet, andererseits kann er sehr aufbrausend sein, neigt mitunter zum Größenwahnsinn und behandelt Kollegen öfter herablassend. Während er zu Lebzeiten nur eingeschränkt Achtung erfahren hat, wurden vor allem nach seinem Tod viele seiner Schriften veröffentlicht und so gilt Paracelsus heute zu Recht als einer der Wegweiser der Naturheilkunde.
Die Erzählung von Theophrastus‘ Leben und Wirken ist interessant beschrieben, gerät an der einen oder anderen Stelle für mich jedoch etwas zu langatmig. In der zweiten Hälfte des Buches hatte ich zudem ein wenig Schwierigkeiten, mir die Stationen seiner Reise und die damit in Verbindungen stehenden Nebenfiguren noch vollständig zu merken. Sprachlich ist die Geschichte der Epoche angepasst, in der sie spielt. So ist der Roman mit einer Vielzahl an Wörtern gespickt, die man heute kaum mehr verwendet, die hier aber dafür sorgen, dass man sich als Leser sofort in der Zeit zurückversetzt fühlt. Im Anhang befindet sich dafür ein sehr ausführliches Glossar, das das Verständnis deutlich erleichtert.
Für Liebhaber historischer Romane und/oder Leser, die sich für Medizingeschichte interessieren, ist dieses Buch empfehlenswert!

Bewertung vom 23.09.2023
Die graue Stadt
Kuhlmann, Torben

Die graue Stadt


ausgezeichnet

Eine bedeutsame Botschaft mit viel Liebe gestaltet!

„Die graue Stadt“ ist das neue Kinderbuch von Torben Kuhlmann. Es erzählt von Robin, die mit ihrem Vater in die Stadt zieht und dort jegliche Farben vermisst: die Häuser, die Autos, selbst die Menschen sind grau. Bald schon kommt sie der Ursache für die Monotonie auf die Spur und kämpft mit ihrem neuen Freund für eine bunte Welt.
Die Geschichte rund um Robin ist kindgerecht formuliert, sodass sie für Grundschüler gut verständlich ist und sich zum Vorlesen bzw. für ältere Schüler zum selbstständigen Erlesen eignet. Dabei überzeugt sie mit einem gewissen sprachlichen Niveau hinsichtlich der Wortwahl, der Grammatik und des Satzbaus. Das Buch bietet sich in meinen Augen allerdings nicht nur für junge Rezipienten an, sondern hält auch für erwachsene Leser die eine oder andere Stelle bereit, die zum Schmunzeln, Staunen oder Nachdenken anregt.
Wie in allen Büchern von Torben Kuhlmann lebt auch diese Geschichte durch die tollen Illustrationen. Die Bilder sind sehr stimmungsvoll, absolut bezaubernd und zeugen von dem großen Talent des Autors. Es macht immer wieder Freude, durch die Seiten zu blättern und die Zeichnungen auf sich wirken zu lassen!
„Die graue Stadt“ zeigt, dass Kinder alles erreichen können, wenn sie den richtigen Verbündeten an ihrer Seite wissen und fest an ihr Ziel glauben. Die Geschichte ist darüber hinaus aber noch so viel mehr: Sie wendet sich gegen das triste Grau – und damit ein Stück weit auch gegen Anpassung und Unterordnung. Sie steht stattdessen für Farben, für Fröhlichkeit und setzt sich für Vielfalt in der Gesellschaft ein.
Torben Kuhlmann beweist mit seinem neuen Buch einmal mehr, was er kann! Große Empfehlung!