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Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
KGranger
Wohnort: 
Hürth

Bewertungen

Insgesamt 105 Bewertungen
Bewertung vom 19.03.2024
wir sind pioniere
Erdmann, Kaleb

wir sind pioniere


sehr gut

"Wir sind Pioniere" von Kaleb Erdmann ist ein kühner Ausflug in die Welt der Sprache und des Schreibens. Anfangs war ich skeptisch gegenüber dem Mangel an Satzzeichen und Großbuchstaben, was meine Lesegeschwindigkeit zu verlangsamen drohte. Doch bald erkannte ich die kreative Absicht hinter dieser Entscheidung und ließ mich auf das Abenteuer ein.

In diesem kurzen, aber intensiven Werk tauchen wir ein in die Gedankenwelt von Vero und Bruckner, einem Paar, das mit all den Herausforderungen und Freuden einer modernen Beziehung konfrontiert ist. Erdmanns Schreibstil ist geprägt von einer unverkennbaren Mischung aus Witz und Scharfsinnigkeit, die jede Seite zum Leben erweckt.

Die Kürze des Romans ermöglicht es, ihn schnell zu verschlingen, doch die Wirkung bleibt nach dem Lesen bestehen. Durch die wechselnden Perspektiven erhalten wir einen tiefen Einblick in die Gefühlswelt der Protagonisten und werden dabei auf eine emotionale Achterbahnfahrt mitgenommen.

"Wir sind Pioniere" ist ein kreatives Werk, das nicht nur mit seiner unkonventionellen Form, sondern auch mit seinem Inhalt überzeugt. Es fordert den Leser heraus, über die Grenzen traditioneller Erzählstrukturen hinauszudenken, und belohnt ihn mit einer einzigartigen literarischen Erfahrung. Definitiv vier Sterne wert!

Bewertung vom 19.03.2024
What We Fear / Lakestone Campus of Seattle Bd.1
Flint, Alexandra

What We Fear / Lakestone Campus of Seattle Bd.1


ausgezeichnet

An "Lakestone Campus of Seattle" habe ich einfach alles geliebt! Deshalb bekommt es auch fünf Sterne von mir.
Das Setting Seattle liebe ich spätestens seit Grey's Anatomy. Ich fand aber auch beide Protagonisten einfach wahnsinnig toll! Harlow ist leidenschaftliche Hackerin und hat sich für ihren kranken Bruder leider in eine dumme Lage begeben. Sie kommt aber noch einmal mit einem blauen Auge davon, indem sie ein Stipendium am College bekommt. Hier begegnet sie auch Zack. Er kann aufgrund eines Gendefekts nicht sprechen und muss deshalb Gebärden benutzen. Ich finde sowohl das Thema Hacken als auch das Thema Gebärden unglaublich spannend.
Auch die Lovestory zwischen Harlow und Zack ist unglaublich süß! Ich habe wirklich nichts auszusetzen und würde am liebsten direkt mit Teil 2 weitermachen! Das Cover zu "Lakestone Campus of Seattle" darf aber auch nicht unerwähnt bleiben. Es ist zusammen mit dem Farbschnitt einfach wunderschön!

Bewertung vom 19.03.2024
Everything I Hate About You / Mighty Bastards Bd.1
Saxx, Sarah

Everything I Hate About You / Mighty Bastards Bd.1


gut

"Everything I hate about you" ist Sarah Saxx neuer New Adult Roman. Es geht hier um Tessa, die einen One Night Stand mit Alexander hat, bei dem sie ihr Notizbuch vergisst, in dem sie zahlreiche Texte geschrieben hat.
Einige Zeit später traut sie ihren Ohren nicht, als sie einen ihrer Texte als Song im Radio wiederhört. Promt baut sie einen Unfall in ihrem Bus, denn sie ist Busfahrerin. Natürlich verliert sie ihren Job und findet einen neuen als Tourbusfahrerin von genau der Band, die ihren Text geklaut hat. Sie begegnet Alex wieder und es knistert ganz schön, obwohl sie eigentlich sauer sein sollte!
Ich mochte die Geschichte von "Everything I hate about you" zwar, dennoch hätte ich mir an einigen Stellen gewünscht, dass die Charaktere besser ausgearbeitet worden wären. Die beiden Protagonisten teilen ihre gemeinsamen Erfahrungen, die dafür sorgen, dass sie beide Tessas Songtext sehr gut nachvollziehen können. Ich hätte mir gewünscht, dass wir hier mehr über die Vergangenheit erfahren. Mir ist auch nicht klar, wie man so viel Anziehung einer Person gegenüber verspüren kann, die einen so hinterhältig beklaut hat. Deswegen hat für mich nicht alles ganz rund gestimmt, aber ich kann "Everything I hate about you" trotzdem allen empfehlen, die gerne Rockstar-Lovestorys lesen.

Bewertung vom 19.03.2024
Zeilenflüstern / Sweet Lemon Agency Bd.1
Groh, Kyra

Zeilenflüstern / Sweet Lemon Agency Bd.1


ausgezeichnet

Die Sweet Lemon Agency ist der Mittelpunkt in "Zeilenflüstern" von Kyra Groh. Klara arbeitet in dieser Werbeagentur und denkt sich eine tolle Idee aus, wie man die langweilige Schokolade besser verkaufen könnte. Da sie total auf die Schwingensaga steht und ihren Hörbuchsprecher Noel, denkt sie sofort daran, die Schokolade quasi zu "vertonen". Dass die Agentur dann ausgerechnet ihre sexy Synchronsprecherstimme engagiert, damit hätte sie nicht gerechnet.

Ich mochte sowohl Klara als Protagonistin sehr, als auch Noel. Klara ist wirklich aufgeweckt und hat mir mit ihren Handlungsweisen gut gefallen. Noel hat zwar eine ziemlich sexy Stimme, aber wieso muss er rauchen? Das ist mir die ganze Zeit übel aufgestoßen. Auch habe ich nicht ganz verstanden, weshalb er so handelt wie er handelt. Es gibt nämlich eine Situation, die Klara und Noel entzweit, aber die hätte man meiner Meinung nach anders lösen können.

Ich finde nicht nur das Cover und den Farbschnitt von "Zeilenflüstern" wunderschön, sondern auch der Inhalt ist ein vielversprechender Auftakt einer neuen Reihe, die ich sicherlich weiterlesen werde!

Bewertung vom 19.03.2024
Mein ziemlich seltsamer Freund Walter
Berg, Sibylle

Mein ziemlich seltsamer Freund Walter


sehr gut

"Mein ziemlich seltsamer Freund Walter" verdient definitiv vier Sterne! Die Idee, eine Außenseiterin und einen Außerirdischen zu Freunden werden zu lassen, ist einfach entzückend und erfrischend originell.

Die Zeichnungen sind unglaublich süß und fügen eine zusätzliche Ebene des Charmes hinzu. Sie verleihen der Geschichte eine Lebendigkeit, die den Leser sofort in ihren Bann zieht. Vieles ist auch sehr gut geschrieben, was das Lesen zu einem wahren Vergnügen macht.

Allerdings konnte ich nicht ignorieren, dass die Geschichte stellenweise wie eine Erzählung wirkt, die ein Erwachsener für Kinder geschrieben hat. Es gibt viele versteckte Weisheiten und moralische Lehren, die für jüngere Leser sicherlich wertvoll sind, aber manchmal etwas aufgesetzt wirken können.

Auch die Charaktere, insbesondere Lisa und ihre Eltern, erfüllen viele Klischees einer "asozialen" Familie, was die Geschichte ein wenig vorhersehbar macht. Dennoch glaube ich, dass dieser Comic für Kinder wichtige Denkanstöße liefert und sie dazu anregt, über Themen wie Freundschaft, Toleranz und Akzeptanz nachzudenken.

Insgesamt ist "Mein ziemlich seltsamer Freund Walter" eine charmante Geschichte, die sowohl Kinder als auch Erwachsene anspricht. Es ist eine herzerwärmende Erzählung mit einer wichtigen Botschaft, die in einer liebevollen und zugänglichen Art und Weise präsentiert wird.

Bewertung vom 19.03.2024
Die Auszeit
Rudolf, Emily

Die Auszeit


sehr gut

"Die Auszeit" von Emily Rudolf hat mich wirklich mitgerissen und verdient definitiv vier Sterne! Schon das Cover ist unglaublich einladend und vermittelt perfekt die Atmosphäre des Buches.

Die Idee, Influencer zu einem Retreat einzuladen, hat mich von Anfang an fasziniert. Es versprach eine interessante Mischung aus Spannung und modernem Lifestyle, und das Buch hat dieses Versprechen definitiv gehalten.

Während ich die Handlung verfolgte, habe ich die ganze Zeit mitgerätselt, wer hinter dem Verbrechen steckt. Emily Rudolf hat es geschafft, eine fesselnde Geschichte zu erzählen, die mich bis zum Schluss im Dunkeln hat tappen lassen. Die Spannung und die unerwarteten Wendungen haben mich förmlich an das Buch gefesselt.

Allerdings hätte ich mir gewünscht, dass die einzelnen Charaktere etwas besser ausgearbeitet worden wären. Einige der sechs Gäste des Retreats waren für mich nicht so gut greifbar, was es manchmal schwer machte, sich in ihre Gedanken und Motive hineinzuversetzen, insbesondere die weiblichen Charaktere. Dennoch hat dies dem Lesevergnügen insgesamt keinen Abbruch getan.

Insgesamt war "Die Auszeit" ein packender Thriller, der mich bis zur letzten Seite gefesselt hat. Ich freue mich schon darauf, mehr von Emily Rudolf zu lesen und kann das Buch jedem empfehlen, der auf der Suche nach einem spannenden und unterhaltsamen Leseerlebnis ist.

Bewertung vom 11.03.2024
Wort für Wort zurück ins Leben
Miller, Beth

Wort für Wort zurück ins Leben


gut

Beth Millers Roman "Wort für Wortzurück ins Leben" präsentiert eine faszinierende Ausgangssituation: Eine 52-jährige Frau namens Pearl, die ihren Vater seit Ewigkeiten nicht gesehen hat, erhält kurz vor seinem Tod die Möglichkeit, sich ein letztes Mal mit ihm zu treffen. Doch leider konnte mich die Umsetzung dieser Idee nicht vollständig überzeugen.

Zunächst einmal war ich begeistert von der Aussicht, dass sich Vater und Tochter nach so langer Zeit wieder annähern könnten. Doch leider blieb diese Spannung nicht konstant. Die Tagebücher, die Pearl von ihrem Vater erbt und die ihr Aufschluss über ihre Vergangenheit geben sollten, enthielten für meinen Geschmack zu wenige Einträge. Stattdessen nahm ein anderes Thema, nämlich Pearls Kind, eine viel größere Rolle ein.

Achtung Spoiler:
Das führte mich zu meinem größten Kritikpunkt: Pearl als Charakter blieb für mich nie wirklich klar. Warum hat sie so gehandelt, wie sie es getan hat? Warum hat sie ihrem Mann Denny nichts von ihrem Kind erzählt? Warum ist sie überhaupt mit ihm zusammen? Die Beziehung zwischen Pearl und Denny schien mir nicht ausreichend beleuchtet, und ihre Entscheidungen blieben für mich oft unverständlich.

Auch die Hintergründe zu Pearls Geschwistern und wieso sie sich so auseinandergelebt haben, hätten meiner Meinung nach mehr Aufmerksamkeit verdient. Es fehlte mir einfach an Tiefe und Hintergrundinformationen, um die Dynamik zwischen den Familienmitgliedern vollständig nachvollziehen zu können.

Darüber hinaus empfand ich den Inhalt des Romans als etwas dünn. Der Klappentext gibt bereits fast alles preis, und beim Lesen des Buches fühlte ich mich oft, als würde ich nur die bekannte Geschichte noch einmal durchleben. Es fehlte mir an überraschenden Wendungen und neuen Erkenntnissen, um das Lesen wirklich lohnenswert zu machen.

Insgesamt betrachtet war "Wort für Wortzurück ins Leben" für mich eine verpasste Chance. Die Idee hinter der Geschichte hatte definitiv Potenzial, aber die Umsetzung konnte mich nicht vollständig überzeugen.

Bewertung vom 05.03.2024
Eine halbe Ewigkeit
Kürthy, Ildikó von

Eine halbe Ewigkeit


gut

"Eine halbe Ewigkeit" kommt tatsächlich als Folgeroman auch gefühlt eine halbe Ewigkeit nach Ildiko von Kürthys "Mondscheintarif". Als ich mich entschied, "Eine halbe Ewigkeit" von Ildiko von Kürthy zu lesen, hatte ich gehofft, auf eine erfrischende Reise durch die Seiten zu gehen. Leider stellte sich heraus, dass diese Reise eher wie eine Rückkehr in eine längst vergessene Ära war.

Zunächst muss ich sagen, dass ich ohne Vorwissen von "Mondscheintarif" einige Handlungen in diesem Roman schwer nachvollziehen konnte. Es fühlte sich an, als ob ich in ein Gespräch platze, ohne den Anfang zu kennen. Dies machte es schwierig, eine emotionale Verbindung zu den Charakteren aufzubauen.

Was mich jedoch am meisten enttäuschte, war die klischeehafte Beschreibung der Handlung und der Figuren. Alles schien übertrieben und unrealistisch dargestellt zu sein, und ich konnte mich daher nicht gut mit der Protagonistin identifizieren. Es fühlte sich an, als ob die Autorin in eine riesige Midlife-Crisis geraten wäre und versuchte, dies durch die Handlung zu verarbeiten.

Vielleicht liegt es daran, dass ich für die Zielgruppe dieses Romans zu jung bin, aber ich konnte mich einfach nicht mit den Figuren und ihren Problemen verbinden. Es fehlte mir an Authentizität und Tiefe, und ich hatte das Gefühl, dass die Geschichte an der Oberfläche kratzte, anstatt wirklich einzutauchen.

Insgesamt hatte ich den Eindruck, dass "Eine halbe Ewigkeit" wie Altbekanntes aufgebrüht wurde, ohne dabei neue Nuancen oder Perspektiven zu bieten. Ich hätte mir von der Autorin einen neuen Roman mit frischen Figuren und zeitgemäßen Themen gewünscht, denn diese Geschichte schien nicht mehr ganz den Zeitgeist zu treffen.

Bewertung vom 03.03.2024
Tremor
Cole, Teju

Tremor


gut

"Tremor" von Teju Cole ist ein Buch, das mich leider nicht wirklich packen konnte. Der Schreibstil des Autors war für mich persönlich schwer zu durchdringen und hat mich oft aus dem Lesefluss gerissen. Ich hatte Schwierigkeiten, in die Geschichte einzutauchen, da der Erzählstil für mich eher wie ein Sachbuch oder persönlicher Erfahrungsbericht wirkte als wie ein Roman.

Die Erinnerungen des Protagonisten Tunde, einem nigerianischen Professor aus Lagos, waren zwar irgendwie interessant, aber nicht besonders spannend für mich. Ich konnte keine wirkliche Verbindung zu den Charakteren aufbauen, und die Handlung entwickelte sich für mich eher langsam.

Für Leser*innen, die sich für Nigeria und seine Geschichte interessieren, könnte "Tremor" dennoch interessant sein, da es Einblicke in die kulturelle und gesellschaftliche Landschaft des Landes bietet. Für mich persönlich war es jedoch kein Buch, das mich begeistert hat.

Bewertung vom 03.03.2024
Yellowface
Kuang, R. F.

Yellowface


ausgezeichnet

"Yellowface" von Rebecca F. Kuang ist ein fesselndes und provokatives Buch, das die Literaturbranche und ihre Fehler auf eine schonungslose Art und Weise darstellt. Kuang zögert nicht, die moralischen Grauzonen zu erkunden, und lässt die Leser*innen mit einem unbehaglichen Gefühl zurück, während sie die Handlungen der Hauptfiguren, insbesondere Junes, beobachten.
Weder June noch Athena erscheinen besonders sympathisch, aber gerade das macht diese Geschichte so realistisch und fesselnd. Kuang spielt geschickt mit der Wahrnehmung der Leser*innen, indem sie uns dazu bringt, in Frage zu stellen, was wahr ist und was nicht. Das Verhalten von June nach Athenas Tod ist hochgradig moralisch fragwürdig, und doch ist es schwer, sie komplett zu verurteilen, wenn man ihre Motivationen und inneren Konflikte betrachtet.
Der Schreibstil von Kuang ist einmal mehr beeindruckend. Obwohl einige ihn als zu einfach beschreiben mögen, finde ich, dass er perfekt zu June passt, deren literarische Fähigkeiten nicht so ausgereift sind wie die von Athena. Die Unzuverlässigkeit von Junes Erzählung verstärkt nur die Spannung und lässt uns bis zum Schluss darüber nachdenken, was wirklich passiert ist.
Das Thema der kulturellen Aneignung, das in "Yellowface" behandelt wird, ist äußerst relevant und faszinierend. Obwohl ich nicht alle Meinungen dazu teile, finde ich es bewundernswert, wie Kuang es schafft, dieses komplexe Thema in ihre Geschichte einzubinden und zum Nachdenken anzuregen.
Insgesamt kann ich "Yellowface" uneingeschränkt empfehlen. Die außergewöhnlich hübsche Gestaltung des gelben Covers und des Farbschnitts machen es zu einem echten Hingucker im Bücherregal. Fans von Kuangs früheren Werken, insbesondere "Babel", werden sicherlich nicht enttäuscht sein.