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Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
Marianne
Wohnort: 
Attenhofen

Bewertungen

Insgesamt 476 Bewertungen
Bewertung vom 27.09.2023
Und wenn die Welt voll Teufel wär ...
Rust, Heinrich Christian

Und wenn die Welt voll Teufel wär ...


ausgezeichnet

Gibt es den Teufel wirklich? Können Christen vom Bösen besessen sein? Was ist geistliche Kampfführung, und ist diese Praxis biblisch? Diese und viele weitere Fragen beantwortet der Theologe Heinrich Rust in dieser informativen und wertvollen Auseinandersetzung mit der Frage nach dem Bösen. Trotz der Schwere des Themas ist dieses Buch hoffnungsvoll, denn auf jeder Seite wird deutlich, dass Gott durch Jesus Christus den Teufel besiegt hat. Und diesen Sieg können wir, als Kinder Gottes, in unserem Kampf gegen das Böse in Anspruch nehmen.

Der Autor holt bei seiner sachlichen und gründlichen Untersuchung dieses Themas weit aus. So beginnt er beispielsweise mit mittelalterlichen Vorstellungen von Hölle und Teufel und fragt, ob solche Gedanken in unsere aufgeklärte Zeit hineinpassen. Anschließend geht er auf die biblischen Aussagen über das Böse und die Hölle ein. Dabei legt er die wenigen Bibelstellen aus, die es hierzu gibt, und betont dabei, dass manche Fragen offen bleiben müssen, weil die Aussagen der Bibel mehrere Schlüsse zulassen. Er erläutert verschiedene Auslegungsmöglichkeiten, weist dabei auch auf Lehren hin, die zwar vertraut klingen, sich aber nicht biblisch begründen lassen.

Nach den Betrachtungen über das Böse, geht es um Gottes Macht, die Verantwortung des Menschen und den Auftrag der Gemeinde. Immer wieder veranschaulicht Rust das Gesagte mit Beispielen aus der Praxis. Er erzählt von Befreiungen aus dämonischer Belastung, aber auch von Menschen, die zwar mithilfe eines Seelsorgers Befreiung suchen, sich aber einfach von Sünde in ihrem Leben abwenden müssen. Bei diesen Beispielen fällt die nüchterne Betrachtungsweise des Autors positiv auf. Seine Überlegungen sind niemals schwärmerisch oder weltentrückt. Das tut bei diesem Thema gut und ist eine große Bereicherung.

In den letzten Kapiteln geht es um ganz konkrete Befreiungsdienste in der Gemeindepraxis. Praktische Ratschläge finden hier ebenso ihren Platz wie Kritik an unbiblischer Praxis. Am Ende des Buchs betont der Autor noch einmal ganz persönlich, dass die Beschäftigung mit dem Bösen ihm nicht Angst macht oder ihn verunsichert, weil Jesus der Sieger ist.

Fazit: Ein wichtiges Buch, das über biblischen Aussagen informiert und konkrete Wegweisung für die Praxis gibt. Dabei ist vor allem die sachliche und ausführliche Auseinandersetzung mit dem Thema wertvoll. Sehr empfehlenswert!

Bewertung vom 13.09.2023
Zerbrechliche Gefäße
Harrod, Kenneth

Zerbrechliche Gefäße


ausgezeichnet

Weltweit nimmt die Verfolgung von Christen zu. Die Realität dieser Glaubensbrüder und -schwestern unterscheidet sich deutlich von unseren Erfahrungen im Westen. Während wir für unseren Glauben vielleicht hin und wieder belächelt werden oder gar berufliche Nachteile erleiden, verlieren Menschen in anderen Ländern aufgrund ihres Glaubens alles; Familie, Besitz, Ruf. In vielen Fällen werden sie außerdem inhaftiert und gefoltert.

Der Autor dieses Buchs möchte nicht herausstellen, dass verfolgte Christen die besseren Christen sind, vielmehr ermutigt er, von ihnen zu lernen. Wenn wir uns bewusst machen, was bedrängte Nachfolger Jesu mitmachen, stellen wir eventuell fest, dass wir uns in unserem Glauben und unserer Gemeindepraxis zu sehr an unseren eigenen Bedürfnissen orientieren. Wir sehen, dass gerade in der Zerbrechlichkeit des Leidens, biblische Wahrheiten sich als die wahre Grundlage des Lebens erweisen.

Kenneth Harrod zählt anhand von fünf Stichpunkten auf, in welchen Bereichen wir unser Denken hinterfragen sollten – Mission, Evangelium, Gnade, Kirche und Hoffnung. Dabei steht der Gedanke im Mittelpunkt, dass uns neu bewusst werden muss: Wir sind schwache und zerbrechliche Gefäße, und alle Kraft kommt von Gott und nicht von uns. Außerdem zeigt der Autor eindrücklich, dass unsere ewige Hoffnung viel wertvoller ist als alles, woran wir so krampfhaft festhalten.

Der Inhalt dieses Buchs berührt zutiefst. Es enthält zwar einige Beispiele für schwere Schicksale, doch diese stehen nicht im Vordergrund. Im Kern handelt es sich um eine eingehende Betrachtung von Bibelstellen, die sich mit dem Thema Leiden beschäftigen - und davon gibt es viele. Der Autor überzeugt durch seine Aufdeckung von Schwachstellen in unserer verwöhnten christlichen Kultur und verweist auf biblische Wahrheiten. Jedes Kapitel schließt mit Fragen ab, die sowohl allein als auch in einer Gruppe bearbeitet werden können.

Fazit: Ein wichtiges Buch für Christen im Westen, das die wunderbare Botschaft vermittelt, dass unsere Schwachheit tatsächlich unsere Stärke ist, denn gerade wenn wir schwach sind, kann Gott durch uns wirken. Sehr empfehlenswert!

Bewertung vom 13.09.2023
Das Glück sucht uns. Psalmen-Lesebuch. Mit christlicher Spiritualität Kraft finden: Psalmen und biblische Texte neu entdecken. Bibelverse zum Nachdenken
Rösel, Christina

Das Glück sucht uns. Psalmen-Lesebuch. Mit christlicher Spiritualität Kraft finden: Psalmen und biblische Texte neu entdecken. Bibelverse zum Nachdenken


sehr gut

Die biblischen Psalmen berühren das Herz. Diese Lieder, die vor Tausenden von Jahren verfasst wurden, sind heute genauso aktuell wie damals, denn sie sprechen menschliche Emotionen und Grunderfahrungen an. Sehnsucht, Verzweiflung, Staunen, Angst – und natürlich Glück. Das Glück von Gott getragen zu sein, in allen Mühen des Alltags.

In zwölf Kapiteln werden hier ausgewählte Psalmen vorgestellt. Es sind folgende Psalmen: 1, 4, 8, 16, 22, 27, 42, 42, 62, 103, 121 und 131; ergänzt durch Marias Lobgesang. Auf jeweils zehn Seiten, ist der Leser eingeladen bei den Gedanken eines Psalms zu verweilen. Jedes Kapitel beginnt mit einem ansprechenden Titelblatt, das zusammen mit Überschrift und Foto, einen Vers des Psalms zeigt. Auf einer Doppelseite folgt dann der ganze Psalm oder ein längerer Abschnitt des Textes, entweder aus der Lutherbibel oder der Basisbibel. Danach legt die Autorin den Psalm aus. Dabei erzählt sie von ihren eigenen Erfahrungen und verbindet Text mit Alltag. Die nächste Doppelseite heißt „Entdecken und Ausprobieren“ und enthält ein oder zwei Vorschläge, wie der Psalm im Leben integriert werden kann. Auf der letzten Doppelseite sind passende Verse aus anderen Psalmen abgedruckt, auch hier ergänzt mit stilvollen Fotos. Auf der letzten Seite jedes Kapitels ist Raum zum Festhalten von eigenen Eindrücken.

Die Gestaltung dieses Buchs ist herausragend. Die Fotos harmonieren gut mit den Texten – nicht nur inhaltlich, sie sehen fast alle so aus, als seien sie in Israel aufgenommen worden. Die Gedankenanstöße sind wertvoll und ansprechend, und richten sich, denke ich, insbesondere an Menschen, die weniger vertraut mit den biblischen Texten sind.

Der zentrale Gedanke ist das Getragensein von Gott. Doch auch der Schrei, „Wo bist du, Gott“, kommt zur Sprache, ebenso wie die Erfahrung schlafloser Nächte. Der Trost, den Gott schenkt, wird gut vermittelt. Als jemand, der von Jesus begeistert ist, hätte ich mir allerdings mehr Hinweise auf ihn gewünscht.

Fazit: Die liebevolle Gestaltung dieses Buchs spricht auf vielfältige Weise an. Es bietet einen hervorragenden Zugang zu den kostbaren Texten der Bibel auf eine einladende Art. Dieses Buch ist sehr empfehlenswert und eignet sich hervorragend als Geschenk für Menschen, die nur wenig mit der Bibel vertraut sind.

Bewertung vom 10.09.2023
Sekunden der Gnade
Lehane, Dennis

Sekunden der Gnade


sehr gut

Der Stadtteil Southie in Boston ist in Aufruhr. Die Wohnviertel und Schulen Bostons sind nach Rassen voneinander getrennt, doch nun steht eine einschneidende Veränderung bevor: Weiße und schwarze Kinder sollen fortan gemeinsam in denselben Schulen lernen. Dies soll erreicht werden, indem ein Teil der Schülerschaft mit Bussen in ein anderes Viertel gebracht wird. Auch die 17-jährige Jules ist davon betroffen und alles andere als erfreut darüber, dass sie nun eine Schule im schwarzen Viertel besuchen soll.

Ihre alleinerziehende Mutter Mary Pat ist fest entschlossen, dies gemeinsam mit ihren Nachbarn zu verhindern. Eine Demonstration ist geplant. Doch kurz bevor es dazu kommt, verschwindet Jules. Sie war mit Freunden unterwegs, doch an diesem Abend kommt sie nicht heim. Für Mary Pat zählt nur eins: Ihre Tochter zu finden. Dafür ist ihr jedes Mittel recht. Sie ist sogar bereit gegen die scheinbar unantastbaren Bosse ihres Viertels vorzugehen. Ein Leben ohne ihre Tochter ist für sie schlicht undenkbar.

Der Anfang dieses Buchs ist etwas zäh, doch schon bald ist es hochspannend und es fällt schwer, eine Lesepause einzulegen. Die Protagonistin Mary Pat ist rau und nicht gerade liebenswürdig. Doch im Verlauf der Geschichte entwickelt sie sich zu einer bemerkenswerten Frau, die sich nicht davor scheut, sich mit einer ganzen Mafiabande anzulegen, alles aus Liebe zu ihrer Tochter. Sie geht entschlossen gegen Unrecht vor, und auch wenn sie nicht ganz von ihren Vorurteilen befreit wird, sind doch Momente da, in denen ein zaghaftes Umdenken erkennbar ist.

Das Buch bietet eine eindrucksvolle Darstellung des Zusammenlebens in einem irischen Unterschichtsviertel. Es zeigt den Zusammenhalt der Gemeinschaft, aber auch die Unterdrückung und die sozialen Probleme, die dort herrschen.

Der Protest gegen den erzwungenen Schulwechsel basiert auf tatsächlichen Ereignissen, und der Autor erzählt von seinen eigenen verstörenden Erfahrungen, als er in einen solchen Protest geriet.

Persönlich stört mich an manchen Stellen die Sprache und auch die Darstellung einiger brutalen Szenen, doch auch das passt gut zu dieser Erzählung.

Fazit: „Sekunden der Gnade" ist eine mitreißend erzählte Geschichte, die auf wahren Begebenheiten beruht. Dieser Thriller ist äußerst empfehlenswert und macht einfach Spaß zu lesen.

Bewertung vom 07.09.2023
Du hast da dieses Funkeln
Fulwiler, Jennifer

Du hast da dieses Funkeln


sehr gut

Was diese Frau macht, scheint zu viel für eine Person zu sein! Doch Jennifer Fulwiler sagt, dass sie glücklich und sehr zufrieden ist mit ihrem Leben, denn sie macht das, was sie zum Funkeln bringt. In diesem Buch erklärt sie ihren Lesern, wie auch sie ihren Traum entdecken und leben können.

Sie bloggt, schreibt Bücher, reist als Komödiantin von Stadt zu Stadt, hatte bis vor kurzem eine tägliche Radiosendung – und außerdem hat sie einen Mann und sechs Kinder. Sie fühlt sich trotz diesem vollen Leben lebendiger als früher, weil sie entdeckt hat, wofür ihr Herz schlägt. Mit sieben einfachen Fragen, fordert sie ihre Leser auf, ihr eigenes Funkeln zu finden. Das Funkeln eines Menschen definiert sie als die Tätigkeit, die einem leicht fällt, obwohl andere sich schwer damit tun. Es ist das, was einem Kraft und Erfüllung gibt.

Jennifer nennt viele sehr unterschiedliche Beispiele für dieses Funkeln, von Fahrdiensten über kulinarische und kreative Betätigungen, bis hin zum Schreiben und Schauspielern. Nachdem Leser eine Ahnung bekommen haben, worin ihr Funkeln bestehen könnte, motiviert die Autorin sie diesem Funkeln nachzugehen. Sie spricht von Widerständen und Kämpfen, die teil dieses Weges sein werden, aber auch von der Suche nach Unterstützung und von Erfolgen.

Dieses Selbsthilfebuch enthält viele wertvolle Weisheiten. Auch wenn manches vielleicht schon bekannt ist, wird sicher jeder Leser an der einen oder anderen Stelle etwas Neues und Hilfreiches für die eigene Situation entdecken. Der Schreibstil ist ungezwungen und teilweise lustig (was schließlich bei einer Komödiantin zu erwarten ist). Sie scheut sich nicht von ihren eigenen Erfahrungen zu erzählen, selbst wenn sie peinlich sind. Vor allem macht sie Mut, nicht aufzugeben, selbst wenn man mal scheitert, sondern einfach weiter zu probieren, bis man sein ureigenes Funkeln entdeckt hat.

Als gläubige Katholikin spricht sie auch davon, wie der Glaube ihr auf diesem Weg hilft, aber stets in einer Weise, die Lesern die Freiheit lässt, andere Wege einzuschlagen. Hervorragend ist die Betonung, dass unser Funkeln anderen dienen muss, da ein selbstsüchtiges Leben nicht glücklich macht.

Fazit: Ein motivierender Ratgeber, der hilft herauszufinden, wie das eigene Leben reicher und glücklicher werden kann. Sehr empfehlenswert und mit dem wunderschönen Cover auch bestens als Geschenk geeignet!

Bewertung vom 06.09.2023
Am Ende der Unendlichkeit
Rue, Nancy

Am Ende der Unendlichkeit


sehr gut

Jill ist eine Mathematikerin, die an der Stanford Universität promovieren will. Ihre Arbeit ist ihr Leben. Mit aller Kraft setzt sie sich in ihrem Fachgebiet ein. Dabei hat sie wenig Zeit für zwischenmenschliche Beziehungen.

Bei einer feierlichen Veranstaltung zu Ehren ihrer begabten Mutter, bemerkt Jill eine Veränderung an ihrer Mutter. Sie spricht undeutlich und teilweise wirr. Jill hat ihre Mutter länger nicht gesehen. Ob sie Alkoholikerin geworden ist? Nach einem selbstverschuldeten Verkehrsunfall stellt sich heraus: Jills Mutter leidet unter einer seltenen Form von Demenz.

Es geht schnell. Jill kann ihre Mutter schon bald nicht mehr ohne Aufsicht lassen. Bei der Suche nach einer geeigneten Betreuung fragt sich Jill, was von ihrer Mutter bleibt, wenn wegen ihrer Krankheit der Verstand verschwindet und ihre Persönlichkeit zerfällt. Ist es wichtig einen geistig stark eingeschränkten Menschen gut zu behandeln, weil der Mensch aus mehr besteht als nur dem Verstand? Oder sollte ihre Mutter einfach in ein Pflegeheim?

Jill findet bei einem Kollegen der Philosophie-Fakultät Antworten. Doch dabei spricht Sam, dieser neue Bekannte, auch immer wieder über Gott. Nach vielen Einwänden lässt sich Jill schließlich auf einen Versuch ein. Sie soll so leben, als ob Gott tatsächlich existieren würde, und sehen, ob sich dabei ihre Fragen nach Glück und Sinn beantworten lassen.

Die Ich-Erzählerin Jill ist am Anfang dieses Buchs nicht besonders sympathisch. Sie wirkt kalt und gefühllos, ist ungeduldig und sieht auf andere herab. Es ist interessant zu sehen, wie sie das nach und nach erkennt und wie ihr die Wertschätzung anderer wichtig wird.

Die Erzählung enthält viele philosophische und christliche Gedanken, die jedoch so gut in die Dialoge eingebettet sind, dass sie natürlich und ungezwungen wirken. Die Romanze in der Geschichte stört ein wenig. Sie ist vorhersehbar und macht die Veränderung Jills weniger glaubwürdig.

Die Beschreibung der Veränderung eines Menschen durch eine Demenz-Erkrankung ist gelungen und macht betroffen. Sehr schön sind die vielen Nebencharaktere, die jede auf ihre Weise einen vorbildlichen Glauben leben. Manche Gedanken dieser Personen fordern beim Lesen heraus.

Fazit: Eine apologetische Erzählung über eine junge Frau, die sich wegen der Krankheit ihrer Mutter auf die Suche macht nach Antworten auf Lebensfragen. Sehr empfehlenswert!

Bewertung vom 06.09.2023
Freigekauft
Will, Dany

Freigekauft


sehr gut

Dany heißt eigentlich Gudrun. Wie sie zu diesem Namen kam und warum sie nicht mehr so heißt, ist nur eine der spannenden Geschichten, die sie in diesem Buch erzählt. Vor allem aber berichtet sie davon, wie Gott ihr Leben grundlegend verändert hat.

In Danys Kindheit ist der Glaube an Gott immer präsent. Sie fährt auf Freizeiten mit, besucht Gemeindeveranstaltungen. Doch was bei ihr hängen bleibt, ist vor allem Gesetzlichkeit und Heuchelei. Auch ihr Elternhaus empfindet sie als kalt und streng. Dazu kommt, dass sie nach dem Schulabschluss eine Hauswirtschaftsausbildung machen soll und dabei in einem Schwesternwohnheim lebt. Auch hier gibt es strenge Regeln, und es fällt Dany sehr schwer sich einzufügen.

Ihr Versuch auszureißen endet in einer Katastrophe. Der nette junge Mann, der sie in seiner Wohnung aufnimmt, entpuppt sich nach wenigen Tagen als Zuhälter. Das Leben, das Dany nun führt, ist schrecklich. Eine Flucht scheint unmöglich. Doch in ihrer Verzweiflung hat sie plötzlich eine Idee, wie sie auf ihre Not aufmerksam machen kann.

In dieser Biografie geht es um viel mehr, als um die schwierigen Jugendjahre der Autorin. Sie findet Freude an einem ungewöhnlichen Beruf, und sie erlebt bei einem schweren Unfall Gottes Bewahrung. Die tiefgreifendste Veränderung für sie kommt jedoch bei dem Besuch eines Alpha-Kurses. Sie staunt über Gottes Liebe und möchte ihm nun mit ihrem ganzen Leben dienen.

Es ist spannend zu lesen, wie Gott das Leben von Dany verändert hat. Sie berichtet sehr ehrlich von schweren Zeiten in ihrem Leben, und auch über die Heilung von Lebenswunden und was es bedeutet neu anzufangen. Es ist ein sehr persönliches Buch, nicht nur was ihre Jugend betrifft, sondern auch in den späteren Kapiteln, in denen sie davon erzählt, wie sie Gott erlebt. Beim Lesen ist deutlich zu spüren, wie sehr ihr Herz sie dazu drängt jede Gelegenheit zu nutzen, ihren Glauben zu bezeugen. Das ist beeindruckend und herausfordernd.

Fazit: Eine spannende Lebensgeschichte, die zeigt, wie Gott ein Leben verändern kann. Sehr empfehlenswert!

Bewertung vom 05.09.2023
Abraham
Kofmehl, Damaris

Abraham


sehr gut

Abram lebt in einer Welt, die von grausamen Göttern beherrscht wird. Schon als Kind erlebt er die Festivitäten für den Mondgott Nanna. Ein armer Mann nimmt die Stelle des Königs ein und muss sein Leben als blutiges Opfer hingeben. Mitten unter den vielen Schaulustigen erkennt der Junge, dass diese Götter nicht verehrungswürdig sind. Sie machen mit den Menschen, was sie wollen, sind launisch und unberechenbar. Verstört sehnt er sich nach einem Gott, der sich wirklich um die Menschen kümmert.

Jahre später, Abram zweifelt immer noch sehr an der Religion seiner Mitmenschen, hat er eine entscheidende Begegnung mit dem lebendigen Gott, der ihm bisher unbekannt war. Abram soll sein Land verlassen und diesem Gott folgen. Obwohl er das Ziel seiner Reise nicht kennt, lässt er alles zurück und folgt diesem Gott, da diese Begegnung so einmalig und lebensverändernd war. Dabei wird er, neben einer Vielzahl von Knechten und Mägden, von seiner Frau Sarai und seinem Neffen Lot begleitet.

Auf seiner Reise erlebt Abram viel Gutes, aber auch Schweres. Eine Hungersnot, die das Leben seiner Familie bedroht, die Trennung von Lot, ein unerfüllter Kinderwunsch. Da verspricht Gott ihm in einer weiteren Begegnung, dass er viele Nachkommen haben wird. Doch als auch danach jahrelang nichts geschieht, haben Sarai und Abram eine Idee, wie sie zu dem ersehnten Kind kommen können. Bei allen Irrwegen begleitet sie Gott und bringt sie immer wieder zurück auf einen guten Weg.

Dieses Buch lässt die Zeit Abrahams lebendig werden und bringt einige überraschende Einblicke in seine Lebenswelt. Es wird deutlich, wie weit sich Abrahams Zeitgenossen von dem wahren Gott entfernt haben, sodass er für sie unbekannt ist. Die Schwierigkeiten, zum Beispiel während der Hungersnot oder beim langen Warten auf die Erfüllung der Verheißung, werden deutlich, und so wird das Handeln von Abram und Sarai nachvollziehbarer.

Die Erzählung bleibt nah an der biblischen Geschichte und schmückt sie mit Details aus anderen historischen Quellen aus. Im Mittelpunkt steht Abrahams Suche nach Gott und seine Treue zu diesem Gott, auch wenn es ihm schwerfällt. Sein Familienleben mit Sara und Hagar wird beschrieben, doch die Geschichte endet als Isaak noch ein Kind ist.

Die Bezeichnung „Thriller“ passt nicht wirklich zu diesem Buch, das zwar spannend ist, aber wer die biblische Geschichte kennt, wird vermutlich nicht aufgeregt den Fortgang der Geschichte verfolgen.

Fazit: Spannend und teilweise überraschend, wird hier die Geschichte des Glaubensvorbilds Abrahams nacherzählt. Sehr empfehlenswert, vor allem für jugendliche Leser!

Bewertung vom 31.08.2023
Vogel, Sabine;Roncal, Sebastian

"Weil Gott sie liebt"


ausgezeichnet

Sabine Vogel aus Oberfranken hätte nie gedacht, dass sie ein großes Hilfswerk in den Hochanden Perus aufbauen würde. Aber Worte aus ihrer Kindheit begleiten sie auch als Erwachsene. „Wenn du jemandem helfen kannst, dann denke erst gar nicht darüber nach, weswegen das gerade nicht gehen sollte. Mach einfach und Gott versorgt dich dabei.“

Andere Erfahrungen ihrer Kindheit machen ihr als junge Erwachsene dagegen zu schaffen. Von Gott entfernt sie sich zunächst, denn in ihrer Vorstellung ist er ein strenger Herrscher, der viel von ihr erwartet. Erst in einem liebevollen Hauskreis findet sie zurück zu ihrem himmlischen Vater. Nun ist aus ihrem Kindheitsglauben ein eigener geworden, und aus Liebe möchte sie ihrem himmlischen Vater in ihrem Beruf dienen.

Dieser Wunsch führt sie zunächst zu einem christlichen Krankenhaus in Peru. Doch die Autorin muss so viele Aufgaben übernehmen, dass sie erschöpft und früher als geplant nach Hause zurückkehrt. Sie kann aber die notleidenden Frauen der Quechuas nicht vergessen. Mit dem starken Wunsch den benachteiligten Menschen im Bergland Perus zu helfen, kehrt sie bald zurück.

Sie erlebt wie Gott sie Schritt für Schritt führt. Nach wenigen Jahren leitet sie ein großes Hilfswerk, das sich in erster Linie um behinderte Kinder kümmert, daneben aber jedem Menschen, der in Not ist, Hilfe anbietet. Zuerst verwundert es sie, wie viele Menschen sie als Mami ansprechen, doch mit der Zeit lernt sie das Vertrauen ihrer geliebten Nachbarn, die in dieser Anrede zum Ausdruck kommt, zu schätzen.

Mami Bini ist eine tolle Frau! Ihr Gottvertrauen und ihre liebevolle Beziehung zu ihrem himmlischen Vater wird sehr deutlich. Sehr schön und hilfreich ist, wie sie offen über Fragen und Zweifel spricht. Ihr Weg von einem Kindheitsglauben zu einer eigenen Beziehung mit Gott, ihre Trauer über das große Leid mancher Familien, ihr Versuch Gottes Willen zu erkennen, von diesen Erfahrungen können Leser lernen. Die Schicksale, die beschrieben werden, sind teilweise sehr tragisch und machen neu bewusst, wie gut wir es haben. Wunderschön ist auch die Wertschätzung, die Mami Bini für Menschen hat, die so oft übersehen werden.

In der zweiten Hälfte des Buchs wird viel über die Schwierigkeiten beim Bau von casayohana berichtet. Persönlich hätte ich mir stattdessen gewünscht mehr über die Familien zu erfahren, die die Autorin betreut.

Fazit: Ein spannendes und authentisches Buch über den persönlichen Glaubensweg der Autorin, ihrer Berufung, und dem Aufbau eines Hilfswerks in Peru. Sehr empfehlenswert, vor allem für Menschen, die sich für Lebensgeschichten und fremde Kulturen interessieren!

Bewertung vom 31.08.2023
Die geheimnisvolle Miss Serena
Miller, Carolyn

Die geheimnisvolle Miss Serena


sehr gut

Serena steht kurz vor ihrem Abschluss in einer Internatsschule für junge Damen. Sie malt leidenschaftlich gern, und ihr Kunstlehrer hat schon längst ihre große Begabung entdeckt. Doch das ist nicht alles, was ihn an Serena fasziniert. Er nutzt seinen Unterricht, um Serena zu belästigen. Sie beschwert sich zwar, aber die Leiterin der Schule glaubt ihr nicht. Erst als ihr Schwager sich für sie einsetzt, muss der Lehrer die Schule verlassen.

Arme Serena kann es nun nicht mehr ertragen zu malen, denn das erinnert sie an diese schmerzhaften Erlebnisse. Erst bei einem längeren Aufenthalt bei einem Freund ihres Schwagers, heilt langsam diese klaffende Wunde.

Dieser Freund Henry wurde vom Schwager vor einer Verbindung mit Serena gewarnt. Doch das hatte Henry sowieso nicht im Sinn, denn er empfindet Serena als kalt und abweisend. Sie hingegen findet ihn arrogant, und sie lehnt seinen verantwortungslosen Lebensstil ab. Doch mit der Zeit lernen Serena und Henry sich besser kennen und auch schätzen. Es gibt aber mehr als genug Gründe, warum eine gemeinsame Zukunft für beide nicht in Frage kommt.

Diese Geschichte spielt im Jahr 1817, der Regency-Ära. Man spürt beim Lesen die Liebe der Autorin zu dieser Zeitepoche. Herrschaftliche Häuser, Bälle, Galerien, Landschaften, alles wird so beschrieben, das man beim Lesen schnell ein Bild vor Augen hat.

Mit seinen 400 Seiten, gibt es in diesem Buch einige Längen. Noch mehr stört vielleicht, dass manche Handlungen und Entscheidungen nicht so gut nachzuvollziehen sind. Da fällt die Identifikation mit den Hauptcharakteren manchmal schwer. Andere, die eine Nebenrolle spielen, sind jedoch besonders liebenswert, zum Beispiel Henrys Großmutter, seine Nichte und sein Neffe.

Bemerkenswert ist Henrys Charakterwandlung. Anfangs ist er voller Selbstzweifel, auch wenn er nach außen hin selbstsicher wirkt. Erst die Hingabe an Gott, bewirkt in seinem Leben eine langsame Veränderung. Er macht aber auch die Erfahrung eines Rückfalls. Dieses Thema, Umgang mit eigenem Versagen, kommt in verschiedenen Variationen immer wieder vor.

Interessant ist die Schilderung der Schwierigkeiten, die Serena als Malerin überwinden muss. Heute kaum vorstellbar, war auch die Kunst ein Bereich, der Frauen scheinbar verschlossen war. Serenas Hartnäckigkeit ist sympathisch. Sie kümmert sich wenig um Konventionen, sondern setzt sich mit aller Kraft für ihre Ziele ein.

Fazit: Eine romantische, teils tiefsinnige Geschichte über zwei Menschen, die sich trotz vieler Hindernissen ihr Herz schenken, und auf dem Weg viel über Schuld und Versagen, Vergebung und Neuanfang lernen. Empfehlenswert!