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Benutzername: 
Monika
Wohnort: 
Augsburg
Buchflüsterer: 

Bewertungen

Insgesamt 49 Bewertungen
Bewertung vom 10.10.2016
Loney
Hurley, Andrew Michael

Loney


gut

Der Roman "Loney" von Andrew Michael Hurley ist sehr geheimnisvoll und mysteriös, hat mich aber nicht sehr gefesselt und hat sich teilweise sehr in die Länge gezogen.

The Loney ist ein Landstrich an der nordenglischen Küste, der sehr düster, trostlos und wenig einladend ist, da es dort die meiste Zeit regnet. Trotzdem war es jahrelang das Ziel einer kleinen Glaubensgemeinschaft aus London, die dort regelmäßig mit ihrem Priester die Karwoche verbracht hat. Diese Pilgerreisen dienten der Heilung des stummen und zurückgebliebenen Andrew, genannt Hanny. Seine Mutter ist eine streng gläubige Frau, die den neuen Priester und den harten Kern der Kirchengemeinde überzeugen kann, nochmals eine Reise an den ehemaligen Pilgerort zu unternehmen.

Die Geschichte wird aus der Sicht des jüngeren Bruders Tonto erzählt, der sich um Hanny kümmert und sich für ihn verantwortlich fühlt. Gemeinsam erleben die beiden sehr erschreckende und unheimliche Momente und während der Woche geschehen viele seltsame Dinge, die sich die Gruppe nicht recht erklären kann. Die Mutter von Hanny und Tonto ist überzeugt, dass dies alles Gottessymbole sind.
Dreißig Jahre später gibt ein Erdrutsch die Leiche eines Babys frei. In Tonto und Hanny werden Erinnerungen an diese Reise wach, die bisher verdrängt wurden.

Das Buch erzählt abwechselnd aus der Gegenwart und der Vergangenheit. Die Landschaft, die Atmosphäre und Stimmung in der Pilgerguppe sind sehr bildhaft beschrieben, so dass ich mir die düsteren Orte und das schlechte Wetter sehr gut vorstellen konnte. Zeitweise ist nicht viel passiert und es hat sich etwas in die Länge gezogen. Die Spannung, die immer wieder aufgebaut wird, flacht leider allzu oft schnell wieder ab. Das Ende lässt einige Fragen offen.

Das Cover passt sehr gut zu dieser etwas mystischen Geschichte und verspricht eine geheimnisvolle Geschichte. Das Buch war an manchen Stellen etwas schwierig und anstrengend zu lesen. Aber ich kann es allen empfehlen, die gerne mystische Geschichten mit einigen Gruselmomenten lesen.

Bewertung vom 29.08.2016
Das Buch vom Meer
Strøksnes, Morten A.

Das Buch vom Meer


gut

Das "Buch Vom Meer" ist ein Abenteuerroman, in dem man aber gleichzeitig auch sehr viel über das Leben im und am Meer erfährt.

Der Autor Morton A. Stroksnes, der aus Norwegen ist und schon mehrere Roman geschrieben hat., erzählt die Geschichte von zwei Freunden, die sich zusammen in einem kleinen Boot aufmachen, um im Nordatlantik einen Eishai zu fangen. Während des langen Wartens werden viele Erinnerungen wach und die beiden erzählen sich viele Geschichten über die Lebewesen im Meer, über die Gefahren, das harte Leben der Fischer am Nordatlantik, aber auch Mythen und Legenden.

Wenn man das Meer liebt, ist es ein faszinierendes Buch. Es ist sehr gut zu lesen und ich bin nach einigen Seiten tatsächlich in das Meer abgetaucht und habe meiner Fantasie freien Lauf gelassen. Es alles sehr real geschrieben und man kann sich das alles sehr gut vorstellen. Das Buch ist trotz der vielen Informationen sehr spannend, da die beiden Freunde des öfteren in gefährliche Situationen gelangen und man bis zum Ende nicht weiß, ob es ihnen tatsächlich gelingt, einen Eishai zu finden und zu fangen.
Es ist allerdings nur zu empfehlen, wenn man das Meer und das Wasser mag. Ansonsten wird es durch die vielen sachlichen Passagen und die Querverweise sehr schnell langweilig.
Die Aufmachung des Buches mit dem blauen Leineneinband und den Illustrationen ist sehr liebevoll und gelungen. Das Buch hat mich ein Wochenende gut unterhalten und informiert.

Bewertung vom 03.08.2016
Auf Null
Junk, Catharina

Auf Null


ausgezeichnet

Die Autorin, Catharina Junk, erzählt sehr realistisch die Geschichte der 20-jährigen Studentin Nina, die an Leukämie erkrankt und ein Jahr im Krankenhaus verbringen muss. Die Krankheit hat nicht nur Ninas Leben komplett verändert, sondern auch das ihrer Familie und ihrer Freundin.

Nina wird mit der Diagnose "Gesund, aber nicht geheilt" aus dem Krankenhaus entlassen. Der Roman berichtet abwechselnd von ihrem neuen Leben und ihrer Zeit im Krankenhaus. Von ihren Schmerzen, Ängsten Depressionen, Hoffnungen, aber auch von ihrer Zuneigung zu dem jungen Krankenpfleger Pit und den ganz normalen Gefühlen und Gedanken einer jungen Frau.

Wieder zurück im Leben muss sie selbst sich erst mal wieder zurecht finden. Mit ihrer Freundin ist sie zerstritten, ihr kleiner Bruder ist tief religiös geworden und ihre Eltern nerven sie mit ihrer Fürsorge. Sie selbst hat das Vertrauen zu sich selbst, aber auch zu ihren Mitmenschen verloren. Sie hat große Angst vor einem Rückfall und ist überzeugt, bald wieder im Krankenhaus zu liegen. Da lernt sie Erik kennen, in den sie sich sofort verliebt. Allerdings fehlt ihr der Mut, zum Leben und auch zur Liebe Ja zu sagen.

Das Buch hat mich unheimlich bewegt und ist mir sehr unter die Haut gegangen. Es ist sehr gut und flüssig geschrieben und ich konnte es nicht mehr aus der Hand legen. Vielleicht auch deshalb, weil ich selbst eine schwere Krankheit hinter mir habe und Nina so gut verstehen kann. Ich hatte das Gefühl, Nina sehr gut zu kennen und ihr Schicksal hat mich sehr bewegt. Am Ende des Buches sind einige Tränen geflossen. Die Autorin hat sehr treffend und realistisch alle Höhen und Tiefen während dieser Krankheit geschildert. Das Buch regt zum Nachdenken an, ist aber auch sehr humorvoll und unterhält wirklich gut . Deshalb 5 Sterne. Ich kann es nur weiterempfehlen, allen die betroffen sind, aber auch allen, die anderen .

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 14.07.2016
Am Ende aller Zeiten
Walker, Adrian J.

Am Ende aller Zeiten


ausgezeichnet

Wow, was für ein spannender und fesselnder Roman!

England wird von Asteroideneinschlägen heimgesucht und völlig zerstört. Alles Leben, die Natur, ganze Städte und Landschaften werden einfach ausgelöscht und ein Leben scheint nicht mehr möglich zu sein.
Die Hauptperson, Edgar Hill, erzählt die Ereignisse aus seiner Sicht. Er ist Mitte dreißig, lebt mit seiner Frau und zwei Kindern in einem Eigenheim in einem beschaulichen englischen Vorort in Schottland und hat sein Leben gründlich satt. Sein Alltag als Angestellter langweilt ihn, er isst und trinkt zu viel und ist mit seinem Leben äußerst unzufrieden.
Die Katastrophe überlebt er zusammen mit seiner Familie im Keller des Hauses. Während der Evakuierung wird er von seiner Familie getrennt. Wenn er seine Frau und die Kinder jemals wiedersehen möchte, hat er nur eine Möglichkeit. Er muss von Schottland nach Cornwall laufen. %00 Meilen durch ein verbranntes, zerstörtes und totes Land. Zusammen mit einiger kleinen Gruppe nimmt er die Herausforderung an und macht sich auf den gefährlichen Weg. Die wenig Überlebenden, die sie im post-apokalyptischen England treffen kämpfen ums blanke Überleben . Er muss isch diese Kampf stellen und stößt sehr schnell an seine physischen und psychischen Grenzen. Hunger, Durst, Verletzungen, Tod und Elend sind sein täglicher Begleiter und er wächst über sich selbst hinaus.

Das Buch ist unglaublich spannend von der ersten bis zur letzen Seite. Man leidet und fiebert mit Edgar mit und man muss einfach immer weiter lesen, um zu erfahren, ob er seine Familie jemals wieder sieht. Der Roman macht auch sehr nachdenklich und es wird einem bewusst, wie selbstverständlich ein gewisser Luxus und zivilisiertes Leben für uns ist.

Der Roman hat mich hervorragend unterhalten und ich kann ihn nur weiterempfehlen. Den Autor Adrian J. Walker sollte man sich unbedingt merken..
5 Sterne für ein tolles Buch

Bewertung vom 19.05.2016
Weil wir Flügel haben  (Restauflage)
Diffenbaugh, Vanessa

Weil wir Flügel haben (Restauflage)


ausgezeichnet

Letty (33) ist schon mit 18 Jahren das erste Mal Mutter geworden. Damals - alleine und überfordert mit der Situation - hat ihre Mutter das Kind für sie erzogen und ihr alle Verantwortung dafür abgenommen. Bis heute hat sich an der Situation nichts geändert. Die Großmutter kümmert sich auch um das zweite Kind, während Letty in einer Bar den nötigen Lebensunterhalt verdient. Leider ertränkt sie ihren Kummer und ihre Probleme oft in Alkohol, was der inzwischen 15 jährige Alex durchaus realisiert.
Als Lettys Eltern spontan beschließen, in ihre Heimat nach Mexiko zurückzukehren, wird Letty als Mutter gefordert. Sie versucht zu fliehen und sich der Verantwortung zu entziehen, aber nach einem Autounfall findet sie sich im Krankenhaus wieder. Dort hat sie ein intensives Gespräch mit einer fremden Frau. Diese ungewöhnliche Begegnung rüttelt sie auf und sie beschließt, sich ihren Aufgaben zu stellen. Sie möchte ihren Kindern, die sie über alles liebt ein besseres und schöneres Leben bieten und versucht, ihre Ängste und Vorbehalte zu überwinden.
Allerdings stellen sich viele Hindernisse in den Weg. Ihre ehemalige Jugendliebe und Vater ihres Sohnes tritt wieder in ihr Leben. Ihr Sohn vermisst seinen Großvater und ist fasziniert von seinem Vater. Er beschäftigt sich intensiv mit dem Hobby seines Großvaters und ist froh, dass er auch bei senem Vater das Interesse dafür wecken kann. Zeitgleich durchlebt er seine erste große Liebe. Ihre kleine Tochter vermisst die Geborgenheit, die sie bei den Großeltern hatte.

Von der ersten Seite lag mir diese zerbrechliche Familie sehr am Herzen. Die Mutter will immer nur das beste für ihre Kinder. Alle Figuren sind unheimlich sympathisch und man hat nach kurzer Zeit das Gefühl, ein Mitglied dieser Familie zu sein und die Sorgen und Nöte mit ihnen teilen zu wollen. Das Buch ist unglaublich faszinierend und bewegend. Man leidet und fiebert mit der Familie mit und hofft und vertraut darauf, dass alle irgendwann irgendwo die Liebe finden, die sie suchen und brauchen.

Das Buch hat mich unglaublich gefesselt und ich konnte es nicht mehr weglegen. Das Ende hat ich unglaublich berührt und die Geschichte wird mich noch lange beschäftigen. Ich kann es nur weiterempfehlen! 5 Sterne für ein wunderschönes Buch!

Bewertung vom 29.04.2016
Ein Mann fürs Haus
Stibbe, Nina

Ein Mann fürs Haus


ausgezeichnet

Die Eltern der neunjährigen Lizzie lassen sich in den siebziger Jahren scheiden. Lizzie erzählt, wie sie zusammen mit ihrer Mutter und ihren beiden Geschwistern samt Ponys und Hund in ein Haus in ein kleines Dorf bei London ziehen. Dort haben sie mit vielen Problemen zu kämpfen. Die Mutter ist mit der Situation komplett überfordert und flüchtet mit Tabletten und Drogen in ihre eigene Welt, so dass sie Kinder viel auf sich allein gestellt sind. Da der Vater und Mann im Haus fehlt, werden sie von den Bewohnern des Dorfes nicht akkzeptiert und ausgegrenzt. Die verheirateten Frauen im Dorf sehen in der allein erziehenden Mutter eine Gefahr für ihren Ehen. Die Kinder werden zum teil misstrauisch, zum Teil mitleidig angeschaut. Deshalb beschließen Lizzie und ihre Schwester, einen Mann für ihre Mutter zu finden. Sie erstellen eine Liste mit möglichen Kandidaten, verschicken ohne Wissen der Mutter Briefe an diese Männer und laden sie zum Tee ein....

Ich liebe dieses Buch! Es zeichnet sich durch einen ganz speziellen, teilweise schwarzen Humor aus und hat mich bestens unterhalten. Die Gesellschaftskomödie beschreibt das Leben der exzentrischen Familie auf sehr humorvolle aber auch bewegende Art und Weise. Die Personen sind trotz aller Probleme sehr sympathisch dargestellt. Ihr Verhalten ist teilweise sehr überzogen dargestellt, was dem Roman sehr spritzig macht, so dass ich ihn nur schwer aus der Hand legen konnte.

Das Buch bietet Unterhaltung auf hohem Niveau. Ich habe die Kinder, vor allem den kleinen Bruder von Lizzie sofort ins Herz geschlossen und ich habe beim Lesen sehr mit ihnen mitgefühlt - Freude aber auch Leid und Ärger. Auch das Cover finde ich sehr ansprechend.

Der Roman hat mich sehr berührt und bestens unterhalten. Die Autorin, Nina Stibbe, werde ich mir auf alle Fälle merken. Für dieses tolle Buch gebe ich natürlich gerne 5 Sterne.