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Benutzername: 
katthi
Wohnort: 
Leipzig
Buchflüsterer: 

Bewertungen

Insgesamt 53 Bewertungen
Bewertung vom 26.02.2016
Weine nicht
Salvayre, Lydie

Weine nicht


gut

Inmitten der grausamen Wirren des spanischen Bürgerkriegs erlebt die 15-jährige Montse 1936 den Sommer ihres Lebens. Sie bricht aus aus dem „bescheidenen“ Dorfleben und reist gemeinsam mit ihrem Bruder in eine von den Anarchisten „befreite“ Stadt, wo sie der Liebe ihres Lebens begegnet ...

Viele Jahre später erzählt sie im hohen Alter ihrer Tochter vom Zauber, den diese kurze Zeit noch immer auf sie ausübt. Und diese Dame ist tatsächlich die Mutter der Autorin, die in diesem autobiografischen Roman, in den sie zudem intensiv recherchierte Fakten von Georges Bernanos einfließen lässt, ein authentisches Bild der damaligen Zeit zeichnet – grausame politische Realität trifft auf einen Hauch Romantik.

Bewertung vom 16.12.2015
Die Nacht schreibt uns neu
Atkins, Dani

Die Nacht schreibt uns neu


ausgezeichnet

In einer einzigen Nacht wird Emmas Leben völlig auf den Kopf gestellt – bei einem schrecklichen Unfall ausgerechnet nach ihrem Junggesellinnenabschied verliert sie ihre beste Freundin und muss sich am Ende fragen, ob bisher wirklich alles so gelaufen ist, wie sie es sich vorgestellt hat. Ist ihr Verlobter und Sandkastenfreund wirklich der Mann, wie sie geglaubt hat und mit dem sie den Rest ihres Lebens verbringen will? Und dann wäre da noch ihr attraktiver und charmanter Retter, der sie in dieser furchtbaren Nacht aus dem Autowrack befreit hat und ohne den sie nicht mehr am Leben wäre. Dieser Held zieht sie völlig in seinen Bann und sorgt für noch mehr Gefühlschaos. Neben ihrer Trauer, den Problemen mit ihrer an Alzheimer erkrankten Mutter und einem Geheimnis, dem sie nach und nach auf die Schliche kommt, bleiben die Fragen: Soll die Hochzeit trotzdem stattfinden? Und welcher dieser beiden Männer ist der richtige?

Dieses charmante Werk bringt den Leser zum Weinen, zum Lachen, zum Träumen und geht mit seinem überraschenden Ende so sehr ans Herz, dass man es am liebsten gleich noch einmal lesen würde.

Bewertung vom 02.10.2015
All About a Girl
Moran, Caitlin

All About a Girl


gut

Provozierend, frech, spritzig und unglaublich komisch

Dieser Roman dreht sich um die Selbstfindung, die wohl jedes junge Mädchen durchmacht – wie will ich leben, wer will ich sein, wie möchte ich gesehen werden?

Die aus einer Sozialsiedlung stammende Johanna Morrigan, deren Eltern von Stütze leben, will aus diesem tristen Muster ausbrechen – sie will Geld verdienen, Ruhm erlangen und endlich Sex haben! So landet sie – bzw. ihr neu geschaffenes Alter Ego Dolly Wilde – schließlich bei einem Musikmagazin in London, wo sie sich mit bissigen Kritiken der aktuellen Newcomer-Bands nicht unbedingt nur Freunde macht.

Bis hierhin klingt es noch nicht nach einer Aufsehen erregenden Geschichte, aber Caitlin Moran verpackt all das in einen so unglaublich witzigen Erzählstil, dass Sie dieses Buch lieber nicht in Bereichen wie Wartezimmern oder öffentlichen Verkehrsmitteln lesen sollten – da droht nämlich Gefahr, von den Leuten schräg angesehen zu werden, denn oft kann man sich ein lautes Auflachen nicht verkneifen. Anfangs war ich unsicher, an wen sich dieser Roman richtet. An Jugendliche? Nein, ich glaube, er ist für Frauen gedacht, die ihre Jugend selbst in den 90ern erlebt haben und sich in dieser Geschichte doch immer mal wieder selbst wiedererkennen werden. Für die schwarzer Kajal zur Grundausstattung gehört(e) und die durch Auffallen vielleicht davon ablenken wollten, dass tief in ihnen doch noch immer ein unsicheres kleines Mädchen steckt – genau wie in Johanna Morrigan.

Bewertung vom 18.02.2015
Heldentage
Raml, Sabine

Heldentage


gut

Die 15-jährige Lea zählt bereits die Tage, bis sie 18 ist und endlich ihrem bisherigen Leben entfliehen kann. Denn das sieht im Moment nicht gerade rosig aus: Sie muss eine Klasse wiederholen und ist somit von ihren Freunden getrennt, ihr Freund hat soeben mit ihr Schluss gemacht und zu allem Übel plagen sie noch Komplexe, wie sie wohl jedes Mädchen in diesem Alter kennt, aber auch solche, die auf ihr Asthma und ihre empfindliche Haut sowie darauf zurückzuführen sind, dass sie aus Geldmangel ihre Kleidung aus der Kleiderkammer bekommt. Ihre Mutter ist leider keine Hilfe, denn diese ist dem Alkohol verfallen, verlässt sein geraumer Zeit die Wohnung nicht mehr und trägt ihr Übriges zu Leas fehlenden Selbstbewusstsein bei – bis das Ganze schließlich eskaliert, um alle Beteiligten wachzurütteln. Frech, berührend und sehr real beschreibt Sabine Raml die Nöte und Sorgen eines Teenagers, der die Hürden des Erwachsenwerdens meistern muss, die selbst Erwachsene nur zu gut noch in Erinnerung haben.

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