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Benutzername: 
Rosendorn
Wohnort: 
Hainburg

Bewertungen

Insgesamt 47 Bewertungen
Bewertung vom 21.08.2016
Die Attentäter
Michaelis, Antonia

Die Attentäter


sehr gut

Inhalt:

Cliff, Alain und Margarete sind sein Kindertagen eng befreundet. Doch schon früh stellt sich heraus, dass Cliff nicht ganz der ist, der er zu sein vorgibt. Durch den Liebesentzug seiner Mutter entwickelt er langsam einen Hass, einen Hass, sich und der Gesellschaft gegenüber. Nach vielen Jahren der Selbstfindung konvertiert Cliff zum Islam. Alain und Margarete verlieren ihn, aber geben ihn dennoch niemals ganz auf. Doch schon bald sollen schreckliche Ereignisse ihre Heimatstadt heimsuchen und Cliff mittendrin. Wird er zum Selbstmordattentäter? Oder bekommt er doch noch Gewissensbisse? Was werden die Freunde versuchen zu unternehmen, um ihn daran zu hindern? Wie wird das Ganze enden?

Meine Meinung:

Antonia Michaelis hat eine ganz besondere Art Figuren Leben einzuhauchen und Geschichten zu erzählen. Anfangs doch ein wenig verwirrend konnte ich mich schnell an ihren Schreibstil gewöhnen und dann hat man auch das eigenartige Gefühl man befinde sich in einer Art Märchenwelt. Obwohl die Sicht der Dinge, die Protagonisten, die Gedanken und natürlich leider auch die Gesprächsthemen schon nah an der Wirklichkeit grenzen, hat man dennoch ein Gefühl der Traumwelt vor sich. Es lässt sich schwer in Worte fassen, aber ich kann nur sagen, dass mir die Erzählstränge unheimlich gut gefallen haben.
Die Autorin greift hier ein Thema auf, dass aktueller nicht sein könnte und schon während dem Lesen breitet sich eine Gänsehaut der Angst auf, die man sich erst dann bewusst wird, wenn man sich näher mit dem Protagonisten Cliff beschäftigt. Traurig, dass es überhaupt solche Themen geben muss, dass Religion die Gedanken der Menschen derart beeinflussen können, dass sie nicht mehr Herr ihrer Selbst sind.
Jedenfalls regt "Die Attentäter" sehr zum Nachdenken an und man fühlt sich mitten im Geschehen. Ich kann nicht sagen, dass ich einen oder mehrere Personen sympathisch fand, denn dafür fehlten mir so einiges an Nachempfinden dieser jener Gedanken, aber man möchte in jedem Fall am liebsten einschreiten und schlimmes verhindern.

Fazit:

Ein aufrüttelnder, verwirrender aber sehr nachdenklich stimmender Roman zu einem Thema, welcher aktueller nicht sein könnte. Erzählt von einer Autorin, die es meiner Meinung nach, extrem gut versteht, den Leser mit einzubinden. Da aber die Beziehungen der drei Freunde sehr im Vordergrund standen und für mich an manchen Stellen nicht nachvollziehbar waren, muss ich einen Stern abziehen. Deswegen bekommt der Roman "Die Attentäter" von mir ganze

4 Sterne !

Bewertung vom 11.08.2016
Boy in the Park - Wem kannst du trauen?
Grayson, A. J.

Boy in the Park - Wem kannst du trauen?


sehr gut

Inhalt:


Jeden Tag in einem Park mitten in San Francisco begegnen sich Dylan und ein kleiner Junge, der gerne mit seinem Stock nahe am Teichufer spielt. Die beiden reden kein Wort miteinander, Dylan hat nicht mal das Gesicht des Jungen erblicken können und dennoch verbindet sie etwas.
Als eines Tages der kleine Kerl nicht mehr auftaucht, begibt er sich auf die Suche nach ihm. Je weiter er sich von San Francisco entfernt und je mehr er sich seinen eigenen Gedankengängen stellt, umso eher holt ihn seine Vergangenheit ein, welche mit einem grausamen Doppelmord einhergeht.


Meine Meinung (Achtung: Spoiler):


Ich bin gerade etwas überfragt wie ich diese Geschichte bewerten soll. Auf der einen Seite kam ich schon auf den ersten Seiten recht schnell dahinter, wohin das Geschriebene tendieren wird, denn einige Andeutungen, leider viel zu früh, haben meine Gedanken über das Geschehene beeinflusst, und ich hatte damit absolut recht.
Aus diesem Grund konnte mich "Boy in the park" ab der Mitte nicht mehr richtig fesseln. Finde ich extrem schade, denn hätte man ein paar Punkte und auch die Bandaufzeichnungen nicht unbedingt so früh ins Spiel gebracht, dann hätte man sicher nicht gleich auf des Rätsels Lösung kommen können.
Denn alleine der Schreibstil, die Atmosphäre des Buches und die Art der Worte konnten mich gleich von Anfang an betören und ich hatte wirklich das Gefühl, dieses Buch hat es in sich und kann mich mit jeder Seite derart begeistern und faszinieren.
Dennoch kam ich gut durch die Seiten, habe es gerne zu Ende gelesen, hatte auch ab und an das Gefühl und die Hoffnung, dass ich mich doch irre und sich dieser Roman, eigentlich eher ein Psychothriller, doch noch in eine ganz andere Richtung entwickeln würde.
Was mir sehr gut gefiel, waren die Einteilung der Kapitel, die kurzen Einblicke des Jungen in sein Leben und die Wendung seiner Psyche. Das hat der Autor meines Erachtens sehr präzise rüberbringen können.


Fazit:


Wenn man nicht gleich von der ersten Hälfte an mit Aussagen konfrontiert werden würde, die gleich darauf schließen können in welche Richtung dieser Roman wohl gehen wird, dann hätte ich dem ganzen glatte 5 Sterne geben können. Da aber leider für mich zumindest vieles vorhersehbar erschien und mich das eben einer der Störfaktoren einer guten Geschichte sind, bekommt von mir "Boy in the park" aber trotzdem noch wegen der kurzweiligen Story und dem tollen Schreibstil ganze

4 Sterne !

Bewertung vom 11.08.2016
Ferien sind nichts für Feiglinge / School Survival Bd.4
Patterson, James;Tebbetts, Chris

Ferien sind nichts für Feiglinge / School Survival Bd.4


gut

Inhalt:

Es sind Ferien und der kleine Rafe möchte gerne Spaß haben, schwimmen gehen, entspannen und am liebsten lange ausschlafen. Aber weit gefehlt, denn unser Rafe muss in ein Feriencamp und dort ist es nicht so schön wie er erst glaubt. Doofe Regeln und Hausaufgaben, viele Schüler, die nur Unsinn treiben und Rafe dazwischen. Na das kann ja heiter werden. Wie wird sich Rafe wohl schlagen, was fällt ihm noch alles ein, um doch noch Spaß zu haben? Vielleicht findet er ja sogar Freunde?


Meine Meinung:

James Patterson hat mit seinem kleinen Rafe eine Figur geschaffen, die man wirklich nur ins Herz schliessen kann. Rafe will Gerechtigkeit, Rafe setzt sich für andere ein und Rafe ist dennoch anders wie alle anderen Kinder.
Ich finde es wunderbar, wie der Autor Geschichten für Kinder erschafft, die auch ein klein wenig zum Nachdenken animieren, und nicht nur zum lachen. Die vielen Zeichnungen darin erinnern wirklich an Gregs Tagebuch und sind einfach nur schön anzuschauen. Ich denke, dass die Erlebnisse um Rafe eher für Jungs gedacht sind, aber auch Mädchen werden ihn lieben. Da bin ich mir absolut sicher.


Zitat:

Ein empfehlenswertes Kinderbuch mit einem Hauch Wahrheit und viel Witz. Charmante Charaktere, gemeine Charaktere, unterdrückte Charaktere. Kinder die sich nicht zu wehren wissen und Kinder, die stolz darauf sind andere zu ärgern. Das alles in einem Buch vereint und auch Jugendliche dürften ihren Lesespass daran haben. Für mich persönlich natürlich nicht unbedingt empfehlenswert, aber dennoch hat mich die Geschichte mit Rafe unterhalten und deswegen bekommt "School Survival" auch gute

3 Sterne von mir !

Bewertung vom 11.08.2016
Wir sehen uns am Meer
Rabinyan, Dorit

Wir sehen uns am Meer


gut

Inhalt:

In New York treffen sich per Zufall eines Tages die Tel Aviverin Liat und der Maler Chilmi aus Ramallah. Sie verlieben sich ineinander und verbringen einige Monate zusammen. Denn die Tage sind gezählt, da Liat wieder in ihre Heimat zurückkehren muss.
Leider wird es für die beiden Liebenden keine Zukunft geben und so versuchen sie einfach die Zeit miteinander zu genießen. Die starken Gefühle von Chilmi und Liat lassen vielleicht doch noch ein klein wenig Hoffnungsschimmer aufkommen, aber wird es tatsächlich ein Happy End geben? Oder werden sich die beiden nie wiedersehen?


Meine Meinung:

Ich lese unheimlich gerne hoffnungslose Liebesgeschichten oder solche, die anscheinend schon von Anfang an zum Scheitern verurteilt sind. Die großen Gefühle zweier Liebenden, die nie zusammen kommen können oder dessen Liebe einfach die Grenzen übersteigen würden. So habe ich mich sehr auf diesen Roman gefreut, aber ich muss sagen, dass ich wirklich enttäuscht worden bin.

Ich kam mit der Schreib- und Ausdrucksweise der Autorin überhaupt nicht zurecht. Zudem beschrieb sie Szenen, die total unwichtig sind über Seiten hinweg. Dabei kam definitiv große Langeweile auf.

Die Liebe zwischen Liat und Chilmi konnte mich auch nicht überzeugen, denn für mich sprach alles dafür, dass beide zu flach wirkten. Das liegt einfach daran, dass mir die Autorin nicht das vermitteln konnte auf wessen Grundstein doch hätte die Liebe aufgebaut sein müssen. Dabei hatte die Geschichte wirklich großes Potenzial und das traurige Schicksal der beiden Liebenden hätte so viel mehr Emotionen auslösen können.

Leider konnte ich mir nicht bildlich vorstellen wie man sich hätte beide Hauptcharaktere vorstellen können, ebenso wenig konnte ich mir die Liebe zwischen den beiden bildlich vor Augen halten. Daher hatte ich kaum Spaß beim Lesen und meine Sympathie hielt sich in Grenzen.


Fazit:

Verschenktes Potenzial, eine für mich absolut nicht überzeugende Erzählweise und die vielen Szenen, die zu ausgeschmückt waren ohne das sie wichtig schienen, konnten mich von diesem Roman und der Liebe zwischen Liat und Chilmi nicht überzeugen. Leider kann ich "Wir sehen uns am Meer" nur bedingt empfehlen und vergebe deswegen auch nur knappe

3 Sterne !

Bewertung vom 04.07.2016
Der kalte Saphir
Düblin, Michael

Der kalte Saphir


ausgezeichnet

Von rosendorn
Inhalt:

Sebastian Winter, Tontechniker der legendären Band "Klarstein" gibt zum ersten Mal nach etlichen Jahren ein Interview. Nach dem tragischen Mordfall des charismatischen Sängers der Band, Jerome, erzählt er seine Geschichte. Und zwar einer Journalistin mit Namen Jule Sommer. Sie erhält die einmalige Chance seine Sicht der Dinge zu hören und was tatsächlich sich in jener Nacht ereignet hat.
In Berlin der späten 1970er Jahre in der sogenannten "Kommune des Schreckens" lebten die Bandmitglieder allesamt unter einem Dach und feierten ihren kometenhaften Erfolg. Doch nicht immer ist alles so wie es scheint und je mehr Jule Sommer den Erzählungen des Tontechnikers folgt, desto mehr verstrickt er sich in Gegensätze. Hat womöglich er Jerome erschossen? Oder wird Jule noch die gesamte Wahrheit erfahren?

Meine Meinung:

Erst dachte ich, ich lese einen ganz normalen Roman über ein Interview, doch dann wurde mir rasch klar, dass es sich bei "Der kalte Saphir" doch eher um einen Kriminalroman handelt. Zumindest der Erzählweise wegen.
Man begibt sich bei dieser Geschichte auf die Reise in die Vergangenheit und Gegenwart.
Spannende Lesestunden garantiert, denn der Autor Michael Düblin versteht sein Handwerk nur zu gut.

Ich konnte teilweise einfach nicht aufhören den Zeilen zu folgen und wollte nur noch wissen, wie es mit der Band "Klarstein" wohl weitergehen mag. Auch wenn man kein Musikkenner oder Liebhaber ist, hat dieser Roman die Fähigkeit einem in seinen Bann zu ziehen. Denn das Geschriebene liest sich nicht nur wie einen Kriminalroman, nein man wird auch direkt in die Geschichte hinein geschmissen, kann sich kaum von ihr lösen. Man sieht förmlich die Gesichter der Protagonisten vor einem und die Umgebung kann man sichtlich riechen und wahrnehmen.

Michael Düblin konnte mich mit seinem Roman absolut überzeugen, das hätte ich wahrlich nicht gedacht. Und die Kehrtwendungen, die sich von Kapitel zu Kapitel ergeben, lassen einem auch oftmals erstaunt zurück. Wer denn nun tatsächlich Jerome getötet hat und was aus den anderen Bandmitgliedern geworden ist, erfährt man fast erst am Ende des Romans und das macht die Story nur noch lesenswerter.

Fazit:

Unglaublich spannender Roman, der sich wie ein Krimi liest und man gar nicht mehr aufhören möchte das Buch aus der Hand zu legen. Auch für Nichtmusiker absolut lesenswert, denn man kommt sofort in die Handlung der Geschichte hinein und diese baut nicht auf Fachbegriffe auf, sondern umschreibt einfach nur ein Geheimnis ums andere. Mit Zeitreisen in die Vergangenheit und der Gegenwart auch noch angehaucht, ist "Der kalte Saphir" für mich fast so funkelnd wie sein Name und ich vergebe deswegen
ganze

4,5 Sterne !