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Benutzername: 
tstone
Wohnort: 
Landau

Bewertungen

Insgesamt 88 Bewertungen
Bewertung vom 30.03.2023
Südlich von Porto lauert der Tod
da Silva, Mariana

Südlich von Porto lauert der Tod


ausgezeichnet

Tod in der Idylle

Auf den ersten Blick erinnert das Setting an die schon legendären "Fuseta"-Krimis:
Ein kleiner Ort an einer Lagune, eine deutsche Ermittlerin im ländlichen Portugal und ein großartiges Cover, das sofort Lust auf einen Urlaub in Portugal macht. Aber das Buch kann auch "eigenständig" überzeugen: Eine durchgängig gut, spannend und flüssig erzählte Geschichte inklusive einer überraschenden, aber trotzdem logischen Auflösung am Ende, dazu eine ganze Reihe von originellen und authentischen Charakteren. Ganz nebenbei erfährt man sehr viel über die portugiesische Lebensart und die Gegend rund um Porto. Es kommen insofern sowohl der klassische Krimifan als auch der Portugalliebhaber auf seine Kosten. Für jemand, der wie ich beides ist, natürlich ein absoluter Traum. Und noch etwas: Der Leser wird mit einigen portugiesischen Vokabeln bekannt gemacht, darunter auch solche, die in keinem Lehrbuch enthalten sind.... Viel Spaß beim Lesen!!

Bewertung vom 23.03.2023
Die Zentrale / Laura Jacobs Bd.2
Etzold, Veit

Die Zentrale / Laura Jacobs Bd.2


weniger gut

Fortsetzung folgt..

Eigentlich sind alle "Zutaten" für einen tollen und faszinierenden Thriller gegeben:
Ein Autor, der schon oft bewiesen hat, dass er einen solchen schreiben kann, die Kulisse der internationalen Finanzwelt, kriminelle Energien und natürlich eine sympathische und glaubwürdige Hauptfigur. Aber irgendwie will sich das alles nicht richtig zu einem homogenen Ganzen zusammenfügen. Die Story ist teilweise etwas langatmig, richtige Spannung kommt nur selten auf, und die Schilderungen der finanziellen Transaktionen sind phasenweise ermüdend. Man legt das Buch zwar nicht zur Seite, aber wartet immer, dass es jetzt mal richtig losgeht. Und tatsächlich: Zum Schluss nimmt es auf einmal Fahrt auf und steuert auf ein furioses Ende zu. Aber dann...: Wenn die Fortsetzung schon angekündigt ist, ist ein Cliffhanger ja schön und gut, aber der hier ist schon extrem. Insgesamt recht enttäuschend, das kann Veit Etzold deutlich besser.

Bewertung vom 19.03.2023
Florentia - Im Glanz der Medici
Martin, Noah

Florentia - Im Glanz der Medici


ausgezeichnet

So könnte es gewesen sein..

Florenz im 15. Jahrhundert, die Medici beherrschen die Stadt, aber nicht alle sind damit glücklich. Wir lernen die Familie Medici kennen, allen voran Lorenzo (il magnifico) und Giuliano. Eine nicht unwesentliche Rolle spielen auch die aufstrebenden Künstler Leonardo da Vinci und Sandro Botticelli. Das Bindeglied zwischen diesen Personen ist die junge Malerin Fioretta Gorini. All diese Personen haben wirklich gelebt, auch alle geschilderten Kunstwerke existieren und alle wesentlichen Ereignisse haben so stattgefunden. Also eine Geschichtsstunde par excellence, allerdings merkt man gar nicht, dass man sich in einer solchen befindet. Man folgt vielmehr gefesselt der brillant geschriebenen Geschichte und leidet mit den Hauptpersonen mit. Ein historischer Roman, wie er besser nicht sein könnte, unbedingt lesen!!!

Bewertung vom 12.03.2023
Dalee
Gastmann, Dennis

Dalee


ausgezeichnet

Eine besondere Geschichte

Eine Reise ins gelobte Land, aber auf etwas andere Weise. Arbeitselefanten werden mit einem Schiff transportiert und sollen auf den indischen Andamaneninseln helfen, ein Holzimperium eines visionären Unternehmers zu errichten. Mit dabei sind auch der Junge Bellini, seine Familie und vor allem sein Elefant Dalee. Im Mittelpunkt des Buches steht die Freundschaft dieser beiden, die ein ganzes Leben anhält und dabei viele Höhen und Tiefen durchlebt. Eine faszinierende Geschichte, man erfährt sehr viel über das Indien nach der Unabhängigkeit, leidet mit Dalee und Bellini mit und lernt viele, teils skurrile Persönlichkeiten kennen. Eine völlig fremde Welt, die der Autor in einer sehr schönen, poetischen, dabei aber immer flüssigen Sprache beschreibt. Ein Buch, dass niemand, der es gelesen hat, so schnell vergessen wird.

Bewertung vom 02.03.2023
Fünf Winter
Kestrel, James

Fünf Winter


ausgezeichnet

Beeindruckend!

Das Buch hinterlässt einen bleibenden Eindruck! Schon das Cover ist ein echter Hingucker und macht neugierig auf das Buch, und die Geschichte enttäuscht den Leser nicht. Vordergründig ist es eine Kriminalstory, aber gleichzeitig ein historischer Roman und eine Liebesgeschichte. Der Autor nimmt uns mit in die Zeit kurz vor Eintritt der Japaner in den zweiten Weltkrieg. Die Hauptfigur Joe McGrady gerät dabei buchstäblich zwischen die Fronten, die sich quer über alle Nationen und Länder ziehen. Sein Weg führt in dabei von Honolulu über Hongkong und kurzzeitige japanische Gefangenschaft in ein Versteck im ländlichen Japan. Nie verliert er dabei seinen ursprünglichen Kriminalfall aus den Augen, der sich dann in einem spektakulären Showdown auflöst. Erst danach kann Joe zu seiner wahren Bestimmung zurückkehren. Absolut faszinierend!
Und abschließend: Das Buch muss unbedingt verfilmt werden!!!

Bewertung vom 21.02.2023
Die Klinik / Erdmann und Eloglu Bd.2
Borck, Hubertus

Die Klinik / Erdmann und Eloglu Bd.2


sehr gut

Starke Protagonisten

Ein sehr gelungenes Cover und -obwohl nachhaltig produziert- schönes Papier, das Buch nimmt man gerne in der Hand. Auch die flüssig erzählte Story fesselt, die Hauptfiguren sind starke und glaubhafte Charaktere. Dabei gelingt es dem Autor, selbst für die "Böse" eine gewisse Sympathie im Leser zu wecken. Hin und wieder ist das Ganze vielleicht etwas dick aufgetragen, man fragt sich, ob so etwas im Klinikalltag wirklich so leicht möglich wäre. Ganz gelungen ist wiederum das kleine Verwirrspiel am Ende des Buches, der Leser wird auf diverse falsche Fährten gelockt, die Auflösung ist aber dennoch schlüssig. Alles in allem eine Geschichte, die den meisten Krimifans sicher gefallen wird, also von mir eine klare Leseempfehlung. Und ich bin natürlich auch schon auf den nächsten Fall von Franka Erdmann und Alpay Eloglu gespannt!

Bewertung vom 07.02.2023
Jetzt ist Sense
Rath, Hans

Jetzt ist Sense


sehr gut

Der Sinn des Lebens

Ausnahmsweise fange ich mal mit dem Cover an: Finde ich klasse als Bild (erinnert an Gemälde von Edward Hopper), passt aber irgendwie nicht zum Buch, man würde auf den ersten Blick eher eine tragische Geschichte aus dem amerikanischen Mittelwesten erwarten.
Das Buch ist aber ganz anders: Es stehen vordergründig der Tod und das Sterben im Vordergrund, eigentlich geht es aber um das Leben und um das, was jeder Einzelne daraus macht. Klingt jetzt alles ernst und langweilig, ist es aber keineswegs. Die Geschichte ist mit viel Humor erzählt und sehr flüssig geschrieben. Auch die Charaktere sind interessant und vielschichtig, man kann sich in jeden hineinversetzen. Eine kleine Einführung in die griechische Mythologie und deren Götter gibt es nebenbei, sicher nicht jedermanns Sache, ich fand es aber unterhaltsam.
Insgesamt also ein etwas anderes Buch, macht Spaß! Insofern von mir eine klare Leseempfehlung.

Bewertung vom 30.01.2023
Sibir
Janesch, Sabrina

Sibir


sehr gut

Erinnerungen

Eine Familie, die innerhalb weniger Generationen mehrfach den Wohnort wechseln musste, vom Weichselgebiet nach Kasachstan und dann nach Deutschland. Faszinierend erzählt von der Autorin, die dabei autobiografische Erfahrungen einfließen lässt. Eine zentrale Rolle spielen dabei die Themen "Schuld und Sühne" und vor allem die Funktion von Erinnerungen. Wie wichtig sind diese für einen selbst und für die folgenden Generationen? All dies aufgearbeitet mit der Geschichte der Familie Ambacher, im Mittelpunkt stehen die Erzählerin Leila und ihr Vater Josef. Trotz des nicht einfachen Themas ist das Buch flüssig geschrieben, und man kann sich jederzeit gut in die Charaktere hineinversetzen. Ein bisschen gewöhnungsbedürftig sind die Sprünge zwischen den drei Zeitebenen, hier dauert es manchmal ein wenig, bis man realisiert hat, dass der neue Absatz einen solchen Sprung vollzogen hat.

Bewertung vom 15.01.2023
Saubere Zeiten
Wunn, Andreas

Saubere Zeiten


sehr gut

Schatten der Vergangenheit

Erst als sein Vater im Sterben liegt, beginnt Jakob Auber sich mit der Familiengeschichte zu beschäftigen. Diese ist eine klassische Geschichte von Aufstieg und Fall. Und all dies hat seine Wurzeln in der Zeit des Nationalsozialismus, dessen Schatten weit in die Gegenwart hereinreichen. Die Story ist gut und flüssig erzählt, man kann sich gut in die Hauptfigur hineinversetzen und folgt dem Ganzen mit Spannung. Ein klein wenig fällt nach meiner Wahrnehmung das Ende ab, das ging mir dann alles zu schnell, da hätte der Autor sicher noch ein wenig mehr draus machen können. Trotzdem ein sehr beeindruckender Debütroman, ein faszinierendes Buch, dessen Lektüre auf alle Fälle sehr empfehlenswert ist. Ich bin sicher, dass wir von Andreas Wunn in seiner Rolle als Autor noch viele großartige Bücher erwarten können, ich freue mich darauf!

Bewertung vom 10.01.2023
Frankie
Köhlmeier, Michael

Frankie


gut

Schwierig...

Ein insgesamt schwieriges Buch, obwohl es sehr flüssig geschrieben und damit leicht zu lesen ist. Aber je weiter man mit der Lektüre fortschreitet, desto mehr fragt man sich, was die eigentliche Geschichte ist und welche Botschaft uns der Autor hier vermitteln will. Am Anfang ist noch alles schlüssig, Leben und Gefühle der erzählenden Hauptperson Frankie, die Mutter und der lange im Gefängnis "verschollene" Großvater. Doch dann werden die Fragezeichen immer größer, und die Handlungsweise Frankies immer unlogischer. Zum Schluss steht man als Leser mit mindestens zwei offenen Enden und diversen Fragezeichen im Gesicht da. Trotzdem hat die Lektüre irgendwie Freude gemacht, und zumindest ist es ein Buch, das man nach dem Zuklappen nicht gleich wieder vergessen wird. Vielleicht war ja genau das die Intention des Autors..