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Benutzername: 
ikopiko
Wohnort: 
Hesel

Bewertungen

Insgesamt 221 Bewertungen
Bewertung vom 05.09.2018
Das saphirblaue Zimmer
Williams, Beatriz;White, Karen;Willig, Lauren

Das saphirblaue Zimmer


sehr gut

Kate Schuyler während des zweiten Weltkrieges eine der wenigen Ärztinnen in Manhatten. Obwohl man dankbar für jede helfende Hand sein müsste, wird sie von ihrem männlichen Kollegen nicht für voll genommen. Doch sie setzt sich durch und für den Patienten Cooper Ravenel ein, der schwer verletzt ist Hospital eingeliefert wird. Sie fühlt sich zu ihm hingezogen und entdeckt bei ihm ein Bild einer Frau, die aussieht wie sie selbst.

Es stellt sich heraus, dass Coopers und Kates Familien über Jahrzehnte miteinander verbunden sind. Und für drei Frauen der Familie spielt das saphirblaue Zimmer im Hospital eine wichtige Rolle.

Der Roman erzählt in kurzen Kapiteln jeweils die Geschichten von Kate, Olive und Lucy. Man merkt sofort, dass diese Frauen etwas gemeinsam haben, worin die Verbindung liegt, klärt sich jedoch erst im Verlauf des Romans auf.

Alle drei Schicksale sind interessant geschrieben. Ich habe beim Lesen nicht gemerkt, dass der Roman aus den Federn von drei Autorinnen stammt.

Verworrene Familiengeschichte auf drei Zeitebenen.

Bewertung vom 05.09.2018
Der Weihnachtswald
Schwarzhuber, Angelika

Der Weihnachtswald


sehr gut

Eva ist eine erfolgreiche Anwältin. Da sie außer ihrer Großmutter keine Verwandten mehr hat, besucht sie diese jedes Jahr zu Weihnachten. Von ihrer Arbeit kann sie sich nur schwer trennen und nimmt sogar ihre Mitarbeiterin mit, um auf dem imposanten Anwesen ihrer Oma weiter arbeiten zu können.

Ihre Oma Anna hat ein großes Herz. Sie unterstützt ein Waisenhaus und lädt über die Festtage sogar ein Waisenkind zu sich ein. Ihre finanziellen Zuwendungen überschreiten jedoch schon lange ihr Budget. Sie kann Kredite nicht mehr tilgen und droht den Familiensitz zu verlieren.

Eva kann mit Kindern nichts anfangen und ist von der kleinen Antonie genervt. Was Antonie und Evas Jugendfreund Philipp, der ebenfalls Gast ist, schnell merken. Antonie türmt. Auf der Suche nach ihr geraten Eva und Philip in einen verwunschenen Wald, der sie in die Vergangenheit versetzt.

Dieses Buch sollte man wirklich in der Weihnachtszeit lesen, wenn man in der Stimmung für romantische Fantasy ist. Gestresste Frau wird gezwungen einen Gang zurück zu schalten, wird achtsam und findet ihre große Liebe. Klingt langweilig und abgedroschen. Ist aber so nett geschrieben, dass ich die Geschichte gerne gelesen habe.

Bewertung vom 04.09.2018
Weißer Schlaf / Jana Berzelius Bd.2
Schepp, Emelie

Weißer Schlaf / Jana Berzelius Bd.2


ausgezeichnet

Erneut wird die schwedische Staatsanwältin Jana Berzelius mit einem Fall beauftragt, der an ihrer Vergangenheit kratzt.

Ein junges Mädchen wird tot in einer Zugtoilette entdeckt. Sie war Bodypackerin, mit dem Bauch voller Drogen. Ihre Freundin flieht. Die Polizei setzt alles daran, sie zu finden. Es ist anzunehmen, dass sie die gleiche Ware in sich trägt.

Jana ist immer noch auf der Suche nach mehr Informationen über ihre Vergangenheit. Warum ist der Name einer Gottheit in ihren Nacken geritzt? Danielo Pena, der mit ihr aufgewachsen ist, erklärt es ihr nicht. Stattdessen versucht er sie tot zu prügeln. Durch einen Augenzeugen wird dies verhindert, jedoch muss auch dieser kurz darauf mit seinem Leben büßen.

„Weißer Schlaf“ ist nach „Nebelkind“ der zweite Krimi um Jana Berzelius aus der Feder von Emelie Schepp. Es ist unbedingt empfehlenswert, zuerst den ersten Teil zu lesen, da dort wichtige Hinweise zu Janas Kindheit gegeben werden.

Die Autorin schreibt unheimlich spannend, fesselnd und schnörkellos mit der typischen Düsterheit skandinavischer Krimis. Mit hat der zweite Teil noch besser gefallen, als der erste.

Bewertung vom 03.09.2018
Als die Tage nach Zimt schmeckten
Bijan, Donia

Als die Tage nach Zimt schmeckten


ausgezeichnet

Noor ist in Persien aufgewachsen, dem heutigen Iran. Schon als Teenager ist sie auf Veranlassung ihres Vaters Zod nach Amerika ausgewandert. Sie sollte ein besseres Leben haben. In Freiheit, gebildet.

Nun liegt Noors Ehe in Scherben und sie besinnt sich an ihre Familie, ihre Heimat. Gemeinsam reist sie mit ihrer Tochter Lily gegen deren Willen in den Iran. Ihre Familie freut sich von Herzen.

Zuhause erinnert Noor sich vor allem an die schöne Kindheit. Zod hatte die Kinder möglichst von allem von der Regierung ausgehendem Schlechten bewahrt. Auch den wahren Grund für den Tod der Mutter hat er nie verraten. Lily erkennt den Ernst der Lage nicht. Die Unterdrückung der Frauen erkennt sie nicht an und bringt sich und andere dadurch mehrfach in Gefahr.

Was das Cover von „Als die Tage nach Zimt schmeckten“ verspricht, hält der Inhalt. Ich habe diesen Roman verschlungen.

Natürlich weiß man, dass die Rechte der Menschen, insbesondere der Frauen, im Iran stark beschränkt sind. Aber wie sich das ganz konkret auf den Alltag auswirkt, ist mir erst jetzt klar geworden. Im Gegensatz dazu steht die Herzlichkeit der Menschen untereinander und der Zusammenhalt und die Liebe in der Familie.

Mir hat das Buch Persien ein Stück näher gebracht und ich vergebe die volle Punktzahl.

Bewertung vom 30.08.2018
Nebelkind / Jana Berzelius Bd.1
Schepp, Emelie

Nebelkind / Jana Berzelius Bd.1


sehr gut

In Schweden wird der Leiter eines Asyl-Amtes in seiner Wohnung erschossen. Im Haus finden sich keine Spuren von Fremden, bis auf die Fingerabdrücke eines Kindes. Und genau dieses Kind wird kurz darauf ebenfalls ermordet aufgefunden.

Die Ermittler Hendrik und Mia stehen vor einem Rätsel. Beide Mordopfer scheinen keinerlei Verbindungen gehabt zu haben. Das Kind ist zudem völlig unbekannt und hat den Namen eines Todesgottes in den Nacken tätowiert.

Hendrik und Mia müssen mit der Staatsanwältin Jana Berzelius zusammenarbeiten, was Mia massiv stört. Jana ist von diesem Fall schockiert und darf sich dies nicht anmerken lassen. Denn auch sie trägt ein ähnliches Tattoo im Nacken.

„Nebelkind“ ist der erste Thriller von Emelie Schepp, die diesen zunächst im Selbstverlag erscheinen ließ. In Schweden schlug er ein wie eine Bombe.

Mich hat die Geschichte von Anfang an gepackt. Erzählt wird aus verschiedenen Perspektiven und Zeiten. Kurze Rückblicke lösen das Rätsel um den Jungen und die Vergangenheit Janas, die sich selbst nicht erinnern kann. Erzählt wird aber auch, wie Janas Leben derzeit läuft. Und natürlich kommen die Ermittlungsarbeiten nicht zu kurz.

Sehr spannender Thriller aus Schweden.

Bewertung vom 17.07.2018
Die Fliederinsel
Lott, Sylvia

Die Fliederinsel


sehr gut

Wären nicht Sylvia Lotts Romane eine Art Pflichtlektüre für mich, hätte ich auch allein des romantischen, maritimen Covers wegen zu diesem Buch gegriffen.

Die Geschichte spielt auf zwei Zeitebenen auf der dänischen Insel Fünen. Celia macht auf Fünen Urlaub. In einer Nische findet sie ein Bild von einem Fliederstrauch und dass dieses anscheinend versteckt war, macht sie neugierig. Ihre Vermieterin ist leicht geschockt ob des Fundes und beginnt, Cella ihre Familiengeschichte zu erzählen, die eng mit diesem Bild in Verbindung steht.

Ruth und Jakob Liebermann sind Juden. 1938 ist abzusehen, was Hitlers Pläne mit den Juden sind. Ruth und Jakob fliehen nach Dänemark, auf die Insel Fünen.

Auch wenn das Geld knapp ist und sie Sorge um ihre Zukunft und ihre Angehörigen haben, verbringen sie dort eine überwiegend schöne Zeit. Ruth beginnt zu malen, besonders wenn der Flieder blüht, und kann das Paar oft nur damit über Wasser halten. Jakob findet als Schriftsteller nur schwer Arbeit. Und immer wieder steckt die Angst vor den Nazis im Nacken.

Schließlich ist Ruth schwanger und trotz aller Sorgen und Ängste sind Ruth und Jakob glücklich mit ihrer Ingrid. Aber der Krieg ist noch nicht zu Ende und wieder steht eine Flucht an …

Sylvia Lott hat mit „Die Fliederinsel“ einen sehr berührenden Roman geschrieben. Die Protagonisten sind sehr glaubhaft und lebhaft skizziert. Besonders die Geschite von Ruth und Jakob wird auf sehr realistische Weise erzählt.

Auch wenn Ruth und Jakob eine schwere Zeit durchleben, schreibt die Autorin in lockerem Ton, sodass ein Wohlgefühlt bleibt.

Bewertung vom 13.07.2018
Winterrosenzeit
Martin, Ricarda

Winterrosenzeit


sehr gut

Es ist das Deutschland der sechziger Jahre. Hans-Peter lebt mit Mutter und Stiefvater in einem kleinen Dorf in der Schwäbischen Alb. Modernes verirrt sich hierher noch nicht. Alles ist altbacken und spießig. Hans-Peter gilt mit seinen langen Haaren und den Jeans schon fast als Rebell. Dann noch die verrückte englische Musik …

Hans-Peter spart all sein Geld und reist zu einem Beatles-Konzert nach London. Hier öffnet sich eine völlig neue Welt für ihn. Er fühlt sich frei. Und er lernt Ginny kennen. Beide verlieben sich spontan ineinander.

Ginny stammt aus einem alten Adelsgeschlecht, das keine guten Erfahrungen mit den Deutschen gemacht hat. Die Familie züchtet Rosen und Ginny liebt ihren Beruf. Ihre Heimat will sie nicht verlassen. Aber ist der deutsche Hans-Peter auf dem Gut erwünscht?

Ginny und Hans-Peter geben ihre Liebe nicht auf und fördern damit dunkle Familiengeheimnisse zu Tage.

Titel und Cover des Buches „Winterrosenzeit“ lassen anmuten, dass es sich hier um einen seichten Liebesroman handelt. Aber es ist viel mehr. Zeitweise rückt die Liebesgeschichte sogar in den Hintergrund und die Spannung nimmt überhand.

Ricarda Martin hat einen einzigartigen Schreibstil, der mich auch bei unangenehmen Szenen ein wohliges Gefühl behalten lässt. Ganz nach dem Motto: Es wird schon wieder gut. Dies mindert keineswegs die Spannung, aber ich vertraue der Autorin.

Einen Stern Abzug gibt es von mir, weil ich Hans-Peter oft als naiv empfand. Die Zeiten waren anders, aber ich habe den Protagonisten immer mit meinen Eltern verglichen, die im gleichen Alter waren und anders gehandelt hätten.

Bewertung vom 12.07.2018
Im Licht des Augenblicks
Stein, Garth

Im Licht des Augenblicks


gut

Trevor blickt zurück auf seine Jugend und ein großes Familiengeheimnis. Als er vierzehn Jahre alt war, nahm sein Vater ihn mit nach Ridell House. Dieses riesige, heruntergekommene Haus liegt abgelegen in den Wäldern und war einst Statussymbol der vermögenden Familie. Jetzt leben dort nur noch sein dementer Opa und seine Tante, die zwar nett ist, aber aus der er nicht schlau wird.

Trevor möchte dieses interessante Haus auskundschaften. Es gibt viele Zimmer, Geheimgänge und alte Dokumente. Und es gibt Geister! Aber auf seine Fragen bekommt er vom kläglichen Rest der Familie keine Antworten.

Irgendwann wird auch er das lang gehütete Familiengeheimnis lüften.

„Im Licht des Augenblicks“ von Garth Stein hat mich leider nicht überzeugen können.

Die Story an sich ist spannend. Ein so altes, verwinkeltes Haus mit Geschichte muss für einen Teenager ein Paradies zum Entdecken sein. Die verschrobene Verwandtschaft will kennengelernt werden. Tolle Ferien sind vorprogrammiert. Mit den Geistern kommt auch noch Übersinnliches hinzu – eigentlich eine Handlung für meinen Geschmack. Dennoch hat sie mich nicht gepackt.

Der Roman spielt in der Gegenwart und der Vergangenheit von Trevor. Viele Passagen hatten deutliche Längen, die ich immer öfter nur noch überflogen habe. Oft wusste ich auch nicht mehr, was wirklich passiert ist und was dazugedichtet wurde. Garth Steins Schreibstil spricht mich leider nicht an.

Bewertung vom 11.07.2018
Shark Club - Eine Liebe so ewig wie das Meer
Taylor, Ann Kidd

Shark Club - Eine Liebe so ewig wie das Meer


sehr gut

Maeve ist zwölf, als sie von einem Hai gebissen wird. Während die meisten Menschen nun wohl Angst oder Abneigung den Tieren gegenüber entwickeln würden, fängt Maeve an, sie zu lieben. Ihr ganzes Leben beginnt sich um Haie zu drehen. Als Meeresbiologin erforscht sie Haie und freundet sich fast mit welchen an. Dabei arbeitet sie mit Nicholas zusammen, der Rochen erforscht. Es entwickelt sich mehr als Freundschaft.

An ihrem dreißigsten Geburtstag besucht Maeve ihre Großmutter in deren Hotel. Am Strand, an dem sie einst gebissen wurde, erinnert sie sich an Daniel, ihren besten Freund in Kindertagen und ihre große erste Liebe. Daniel hat sie hintergangen, aber trotzdem hegt sie noch Gefühle für ihn. Als dieser dann tatsächlich im Hotel ihrer Oma arbeitet, gerät Maeve in ein Gefühlschaos.

„Shark Club“ lässt mich etwas zwiegespalten zurück. Zu Beginn des Buches gab es für ich zu viel „Fisch“. Als dies anfing mich zu langweilen, traf Maeve jedoch auf Daniel und es wurde interessanter.

Neben dieser Liebesgeschichte gibt es auch viel Spannung in diesem Roman. Maeve ist einer Bande auf der Spur, die Haie verstümmelt um deren Flossen zu bekommen.

Bewertung vom 06.07.2018
Heidezorn / Katharina von Hagemann Bd.5
Hanke, Kathrin;Kröger, Claudia

Heidezorn / Katharina von Hagemann Bd.5


sehr gut

In Lüneburg treibt ein brutaler Frauenmörder sein Unwesen. Von Beginn der Ermittlungen an erinnern die Morde Kommissarin Katharina von Hagemann an die Taten von „Munich-Jack“. Der so genannte Maximilian war ihr Freund, bis sie von seinem wahren Ich erfuhr. Aber eigentlich kann er nicht der Täter sein, denn er sitzt noch im Gefängnis.

Katharinas Nerven liegen blank. Sie hat Angst, dass Maximilian, der den Fall vor Gericht neu aufrollen lässt, die ihr gegenüber ausgestoßenen Drohungen wahr macht. Ihre Kollegen können diese Angst nicht nachvollziehen. Katharina fühlt sich allein.

„Heidezorn“ ist der fünfte Lüneburg-Krimi des Autorenduos Kathrin Hanke und Claudia Kröger. Schon das Cover, das einen alten Weidezaun und Bluttropfen vor dunklem Himmel zeigt, deutet auf Spannung hin. Und der Krimi hält, was das Cover verspricht.

Wie schon in den ersten Bänden, ist der Schreibstil fesselnd und flüssig. Es wird mal aus Sicht der Kommissare und aus der des Täters berichtet. Der Leser wird so von allen Seiten informiert.

Die Spannung wurde bis zum Ende gehalten. Die Lösung war für mich nicht vorhersehbar.