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Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
Vanessa W.
Wohnort: 
Saarbrücken

Bewertungen

Insgesamt 119 Bewertungen
Bewertung vom 14.06.2024
Der Club der Bücherfreundinnen
Green, Amy Lynn

Der Club der Bücherfreundinnen


gut

Die Geschichte spielt in Derby, Maine, im Jahre 1942.
Louise, Avis, Ginny und Martina sind vier völlig unterschiedliche Frauen. Doch sie kommen in dieser Bücherei, in diesem Buchclub zusammen, entdecken die Liebe zu Büchern und zum Lesen - und werden Freundinnen.
Dieser Ort, die Bücher, das Lesen, ihre Freundschaft sind ihr sicherer Hafen; hier können sie ganz sie selbst sein; hier schöpfen sie Kraft und Hoffnung während dieser schwierigen Zeit.
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Vielleicht waren meine Erwartungen hier zu hoch, denn ich habe schon einige hervorragende Weltkriegsromane gelesen, die einem das Leben der Bevölkerung während dieser Zeit näher bringen (etwa die Romane von Jennifer Ryan) und auch zeigen, wie sehr einem Bücher durch eine solche Zeit helfen können (ich denke nur an "Der Buchclub - Ein Licht in dunklen Zeiten" von Annie Lyons).
Natürlich hoffte ich sehr darauf, mit "Der Club der Bücherfreundinnen" ein ebensolches Juwel gefunden zu haben. Der Klappentext klang so gut und ließ mich denken, dass diese Hoffnung sich erfüllen würde.
Das Highlight dieses Buches waren für mich offen gestanden die Anmerkungen der Autorin am Ende, die ich sehr gerne gelesen habe und aus denen ich viel lernen konnte.
Aber das habe ich auch an diesem Roman geschätzt: dass ich viel über das Leben der Menschen an der Küste Amerikas während dieser Zeit, überhaupt über die Situation dort gelernt habe. Ich hatte hier offen gestanden kaum Detailwissen, da die vergleichbaren Romane, die ich bisher gelesen habe, nahezu alle in England spielten, sodass ich viel Wissen über das Leben und die Situation dort angehäuft habe.
Es war interessant und lehrreich, nun den Schauplatz New England zu haben und den Zweiten Weltkrieg auch aus dieser Perspektive zu betrachten.
Die Autorin schreibt auch nicht schlecht; der Roman lässt sich stets angenehm und flüssig lesen.
Aber: Mir plätscherte die Geschichte einfach insgesamt zu sehr vor sich hin, sie wies immer wieder Längen auf. Die eingeschobenen Buchclubprotokolle sollen wohl auch für Auflockerungen sorgen - doch bei mir bewirkten sie leider das Gegenteil, sie sorgten für noch mehr Längen. Ich habe sie nicht gerne gelesen und hätte gut auf sie verzichten können.
Größtes Problem ist für mich, dass sowohl die Handlung als auch die Figuren einfach zu blass und distanziert waren und blieben; ich konnte zu keinem Zeitpunkt eine wirkliche Verbindung zu den Figuren und dem Geschehen aufbauen.
Ich kann gar nicht genau erklären, woran das nun lag. Aber wenn ich an die anderen oben genannten Autorinnen und Romane denke - dort konnte ich mit den Figuren leben und erleben, hatte ich das Gefühl, mitten unter ihnen, mitten in den Geschichten zu sein, waren die Geschichten herzerwärmend, suchte ich Längen vergebens ... bei "Der Club der Bücherfreundinnen" war das leider anders.
Es ist ein nettes Buch, aber leider keines, das mir lange in Erinnerung bleiben wird.
Wer aber auf der Suche nach einer Hommage an Bücher und das Lesen ist, wer historische Romane liebt, wer gerne mehr oder auch erstmals etwas über das Leben der amerikanischen Bevölkerung während des Zweiten Weltkrieges erfahren möchte, der wird an diesem Buch sicher Gefallen finden - insbesondere dann, wenn man keine bestimmten/sehr hohen Erwartungen an das Werk hat.

Bewertung vom 09.06.2024
Die Sache mit Rachel
O'Donoghue, Caroline

Die Sache mit Rachel


sehr gut

Die junge Studentin Rachel jobbt in einem Buchladen, wo sie den ebenfalls jungen James kennenlernt. Die beiden freunden sich schnell an und ziehen zusammen.
Rachel schwärmt für ihren Professor, Dr. Fred Byrne.
Rachel und James organisieren eine Lesung, in der Byrne sein neues Buch vorstellen soll. Tatsächlich kommt es Rachel aber vor allem auf eines an: darauf, dass sie Byrne endlich näherkommen, ihn verführen kann. Doch dieser Abend verläuft ganz anders als geplant und erhofft ...
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Ich lese eher selten irische Literatur, hatte aber auch aus diesem Grund große Lust auf diesen Roman (der letzte Roman einer irischen Autorin war "Snowflake" von Louise Nealon; ebenfalls absolut empfehlenswert!).
Im Mittelpunkt dieser Geschichte steht vor allem Rachel, daneben aber auch James und Fred Byrne. Es ist vor allem eine Dreiecksgeschichte, aber es sind noch weitere Personen involviert.
Die Figuren sind ausnahmslos absolut gelungen, gut gezeichnet, authentisch. Man kann sich in sie hineinversetzen, mit ihnen fühlen.
Die Geschichte hält, was der Klappentext verspricht. Ich konnte das Buch nicht mehr aus der Hand legen, weil Caroline O´Donoghue auch hervorragend schreibt und die Lektüre auch in dieser Hinsicht ein Vergnügen ist.
Daneben besticht die Geschichte auch durch die vielen tollen Dialoge.
Caroline O´Donoghue schreibt so klug, so warmherzig, so humorvoll, aber auch traurig, dramatisch und berührend ... stets auf den Punkt. Sie schafft es, das wahre Leben einzufangen. Dieses Werk ist so lebendig und schafft es, den Leser komplett in seinen Bann zu ziehen.
"Die Sache mit Rachel" ist zudem unglaublich facettenreich; die Autorin schafft es, ein wahres Kaleidoskop an Themen und Stimmungen zu erschaffen und ungefiltert beim Leser ankommen zu lassen. So geht es hier um Freundschaft, Liebe, Schwärmerei und Leidenschaft, Selbstfindung, Beziehungen gerade auch in jungen Jahren, allerlei Gefühle, aber auch etwa um die Finanzkrise in Cork, Homosexualität und Bisexualität, ungewollte Schwangerschaft, Abtreibung, Untreue ...
Dieses Werk ruft auch dazu auf, so zu sein, wie man ist; so zu leben, wie man leben will; zu lieben, wen man lieben will.
Fazit: Unbedingt lesen!

Bewertung vom 25.05.2024
A Tempest of Tea / Blood and Tea Bd.1
Faizal, Hafsah

A Tempest of Tea / Blood and Tea Bd.1


schlecht

Ich war schon immer wählerisch in Sachen Fantasy. Wenn mir was gefällt, lese ich dieses Genre aber sehr gerne. Leider ist das nur selten der Fall. "A Tempest of Tea" schien meinen Geschmack zu treffen; düstere Fantasy, Vampire, ein Teehaus ... das klang gut. Die Leseprobe gefiel mir. Rückblickend muss ich leider sagen, dass dieses Buch für mich einfach nur eine Verschwendung von Lebens- und Lesezeit war und nicht dazu beigetragen hat, meine Liebe für dieses Genre zu steigern - ganz im Gegenteil ...
Der Stil der Autorin ist nicht schlecht, lesen lässt sich das Ganze ganz gut. Erzählt wird abwechselnd aus der Perspektive der Mitglieder dieser Crew. Auch die Atmosphäre ist da.
Aber das war es dann auch schon.
Die Idee ist nicht schlecht, aber die Umsetzung gefiel mir leider überhaupt nicht.
Dieser erste Band der Dilogie war sehr langatmig. Es fehlte der rote Faden. Es gab einfach immer wieder Längen, ich musste mich zwingen, wirklich Satz für Satz, Zeile für Zeile zu lesen, statt nur noch zu überfliegen. Mehrmals dachte ich daran, das Buch abzubrechen.
Denn zudem konnten mich weder die Handlung noch die Figuren fesseln und begeistern. Alles blieb so blass und distanziert, ich konnte keinerlei Beziehung aufbauen.
Manche Passagen, etwa die leidenschaftlichen Szenen, passten irgendwie überhaupt nicht zum Rest der Geschichte, wirkten daher auf mich wie Fremdkörper.
Ich hatte mir von dieser Dilogie mehr und etwas anderes erwartet, wenngleich es immerhin wie versprochen um Vampire und ein Teehaus ging und düster war. Aber insgesamt hat die Autorin hier viel Potenzial verschenkt; etwa bzgl. Teehaus und Tee hatte ich mir wirklich mehr erhofft. Auch in dieser Hinsicht war "A Tempest of Tea" enttäuschend.
Am Ende dieses Auftaktes wurde es dann tatsächlich noch überraschend und spannend mit dem cliffhanger. Band 2 der Dilogie könnte in eine andere Richtung gehen und interessant werden. Aber: mir persönlich gefällt diese angedeutete, andere Richtung noch weniger als die Richtung dieses ersten Bandes. Daher werde ich den zweiten Band nicht lesen.
Vielleicht haben eingefleischte Fantasy-Fans mehr Freude an dieser Geschichte - für mich war es leider überhaupt nichts.

Bewertung vom 24.05.2024
Das Licht in den Birken
Fölck, Romy

Das Licht in den Birken


sehr gut

Benno lebt auf einem wunderschönen Hof zwischen Heide und Moor, der sich seit Generationen im Eigentum der Familie befindet. Doch Benno ist hochverschuldet und ihm droht der Verlust des Hofes. Eigentlich hat Benno schon längst resigniert, doch dann kommt das Licht am Ende des Tunnels - in Gestalt zweier Frauen, Thea und Juli.
Die Mittfünfzigerin Thea flüchtete zwei Jahrzehnte zuvor nach einem traumatischen Erlebnis nach Portugal und war dort recht glücklich. Doch nun zieht es sie doch wieder zurück in ihre Heimat Norddeutschland; im Gepäck hat sie ihre beiden Ziegen. Sie mietet eine Wohnung auf Bennos Hof.
Einige Tage später kommt eine junge Frau, Juli, hinzu, die sich bei einer Wanderung den Fuß verletzt hat und nun eine Weile auf dem Hof bleiben muss und möchte.
Der Anfang verläuft holprig, da Benno ebenso wie die beiden Frauen keine guten Erfahrungen mit Menschen gemacht hat und zudem sehr lange alleine und zurückgezogen lebte.
Doch die drei freunden sich an - und kommen ins Tun, um den Hof und die Tiere zu retten und sich ein neues Leben aufzubauen ...
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Mein erster Roman aus der Feder von Romy Fölck, aber sicher nicht mein letzter!
Mir gefielen der Stil der Autorin, die wundervolle Atmosphäre und auch die authentischen Figuren sehr.
Diese drei Menschen sind völlig verschieden, auch deshalb ist diese Geschichte so interessant.
Fölck schreibt und erzählt auch extrem bildhaft, sodass ich beim Lesen stets das Gefühl hatte, quasi schon die Verfilmung vor meinem inneren Auge zu sehen.
Es ist eine ruhige, unaufgeregte, leise Geschichte, die zum Nachdenken anregt, Mut macht. Ein Buch, das man genießen kann, in jeder Hinsicht.
Kritikpunkte: Die Geschichte bzw. ihr Ende ist leider relativ früh schon ziemlich vorhersehbar.
Mir persönlich ist das Ende auch etwas zu rosarot geraten.
Vor allem die Aktionen zur Rettung des Hofes wurden oftmals zu übereilt dargestellt und funktionierten auch zu reibungslos. Andere Personen werden viel zu schnell wieder eingeführt. Auch hier läuft alles irgendwie zu glatt. Wieder andere Personen, etwa die Ärztin, empfand ich viel zu sehr als Randfiguren; über sie hätte ich gerne noch etwas mehr erfahren.
Auch bei der ein oder anderen weiteren Sache, etwa der Feier, habe ich mich gefragt, wie realitätsnah oder auch -fern, wie glaubwürdig oder auch unglaubwürdig das nun ist.
Fazit: Kein absolutes Highlight für mich, aber eine schöne Geschichte, die ich gerne gelesen habe; die vor allem durch den Stil der Autorin, viel Atmosphäre, ihre Figuren, die Tiere und die Natur besticht. Für mich war es eine Geschichte zum Wohlfühlen.

Bewertung vom 20.05.2024
Mord stand nicht im Drehbuch
Horowitz, Anthony

Mord stand nicht im Drehbuch


ausgezeichnet

Anthony Horowitz hat gerade die Zusammenarbeit mit Daniel Hawthorne beendet, als er merkt, dass es doch nicht ohne ihn geht:
Horowitz´ Theaterstück "Mindgame" wurde gerade uraufgeführt und insbesondere von einer Kritikerin regelrecht zerrissen. Wenige Stunden später wird diese Kritikerin in ihrem Haus erstochen. Horowitz wird daraufhin verhaftet, denn auf der Tatwaffe, einem Dolch, wurden seine Fingerabdrücke gefunden. Und es gibt einige weitere Indizien, die Horowitz schwer belasten ...
Ihm ist klar: Wenn ihn jetzt noch jemand retten und seine Unschuld beweisen kann, dann nur Hawthorne.
Doch den beiden bleiben nur wenige Stunden, um den Fall aufzuklären und den wahren Täter zu überführen ...
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Ich liebe Horowitz. Ich habe alle seine Werke gelesen und finde wirklich alle großartig.
Hier hatte ich zu Beginn kurz die Befürchtung, dass das Werk ein klein wenig schwächer sein würde als seine übrigen Werke, bzw. hat mich diese Kulisse, dieses Theater, weniger gereizt. Dieser Eindruck änderte sich jedoch sehr schnell.
Horowitz schreibt einfach extrem gut, und schon deswegen sind seine Krimis stets ein Genuss. Es gibt heute nicht mehr so viele Werke in diesem Genre, die sich auf diesem sprachlichen und sonstigen Niveau befinden.
Ebenso machen Horowitz und Hawthorne, die an Sherlock Holmes und Watson erinnern (was nicht verwunderlich ist, da der Autor Sherlock Holmes liebt), das Lesen zu einem Genuss. Die Dialoge, vor allem auch Hawthornes Schlagfertigkeit und Humor, sind einfach genial!
Was noch so genial ist: der Aufbau seiner Werke, so auch vorliegend. Bei so vielen Werken dieses Genres weiß man als Leser schon viel zu früh, wer der Täter ist, wie die Auflösung aussehen wird - nicht so bei Horowitz!
Auch in seinem neuesten Kriminalroman gibt es genug Verdächtige - denn so viele Leute haben diese Kritikerin regelrecht gehasst. Jeder von ihnen hat ein Motiv, eine Gelegenheit - und kein wasserdichtes Alibi.
Horowitz schafft es erneut, den Spannungsbogen bis zum Schluss sehr hoch zu halten und gar stets zu steigern. Erst sehr spät bekommt man als Leser wirklich eine Ahnung davon, wer diese Tat begangen haben könnte und warum - und muss bei der Auflösung in bester Agatha Christie-Manier doch wieder feststellen, dass man völlig falsch lag.
Horowitz´ Auflösung ist so verblüffend wie schlüssig, es bleiben keinerlei Fragen offen. Dieser Autor baut seine Werke wirklich meisterhaft auf.
Horowitz´ Kriminalromane gehören zu den Büchern, die man einerseits langsam lesen möchte, weil man sie so lange wie möglich genießen möchte, die man andererseits aber nicht mehr aus der Hand legen kann und in einem Rutsch lesen möchte, weil sie so fesselnd und spannend sind und man unbedingt die Auflösung erfahren möchte.
Horowitz beweist einmal mehr, dass er den Vergleich mit Agatha Christie und Arthur Conan Doyle wahrlich nicht zu scheuen braucht, und ist einfach ein Muss für alle, die wirklich gute Kriminalromane, die in dieser Tradition stehen, lesen möchten.

Bewertung vom 19.05.2024
Kikis kleiner Lieferservice Bd.1
Kadono, Eiko

Kikis kleiner Lieferservice Bd.1


sehr gut

Die Hexentradition besagt, dass eine junge Hexe an ihrem dreizehnten Geburtstag in eine andere Stadt ziehen und ein Jahr lang dort leben muss, wobei sie ihren Lebensunterhalt während dieser Zeit nur durch ihre magischen Kräfte bestreiten darf.
Für die junge Hexe Kiki ist dieser Tag nun gekommen, und sie fliegt sie mit ihrem Kater Jiji auf ihrem Besen davon, hinein in einen neuen Lebensabschnitt und ein Abenteuer ...
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Es handelt sich um ein Kinderbuch. Die Kinder, mit denen ich es gelesen habe, haben diesen Auftaktband geliebt.
Ich selbst kannte Kadono und dieses Werk noch nicht, mag aber sowohl Kinderbücher als auch japanische Literatur und für mich neue AutorInnen, sodass ich gespannt war.
Ich würde das Buch klar als Kinderbuch empfehlen; man merkt, dass es deutlich auf diese Zielgruppe zugeschnitten ist. Auch als erwachsene Person ist es nett für zwischendurch, aber ich habe es nicht als herausragend empfunden; etwa nach der Hälfte ließen die Atmosphäre und der Zauber für mich nach und stellten sich gar Längen ein. Schade, denn die erste Hälfte fand ich so toll!
Die Figuren blieben aber absolut liebenswert.
Der Stil ist einfach, aber nicht plump, angenehm flüssig lesbar, die Kapitellänge ist gut gewählt; so eignet sich das Buch für junge Leser sowohl zum Selberlesen als auch abends zum Vorlesen perfekt. Dafür spricht auch die Tatsache, dass es sich eher um Episoden handelt, die aneinandergereiht wurden.
Kikis Entwicklung, ihre Reifung, ihre Erkenntnisse und Einsichten, ihre sich ändernde Eintellung und Gedankenwelt werden toll dargestellt und sind in dieser Hinsicht sicher auch ein Vorbild für junge Leser.
Auch die süßen Illustrationen, die gerne noch zahlreicher hätten sein können, kommen gut bei der Zielgruppe an und motivieren vielleicht noch zusätzlich zum Lesen.
Es gibt aber auch etwas, das mir nicht gefallen hat: So ist auf S. 9 die Rede von Kikis "hübscher neuer Spitzenunterwäsche". Auf S. 20 liest man in einem Satz über Kiki: " ... wobei sich sich vorbeugte und mit dem Popo wackelte."
Auf S. 26 sagt Kiki: "Ich fände es hübscher, wenn man mehr Bein sehen würde."
Nun ist das Buch nicht voller solcher Stellen und man kann einwenden, dass Kiki immerhin schon dreizehn Jahre alt ist. Aber: Es handelt sich immer noch um ein KINDERBUCH! Ich fand diese oben genannten Dinge vor diesem Hintergrund daher doch sehr seltsam und befremdlich.
Fazit also: Auftakt einer Reihe, die deutlich auf die Zielgruppe zugeschnitten ist. Für Erwachsene nett für zwischendurch, mit Längen und nicht durchgehend überzeugend.
Für Kinder als Zielgruppe, und nur auf diese kommt es ja letztlich an, ein ganz zauberhaftes Buch, das sowohl selbst gelesen als auch vorgelesen werden kann. Die meisten Kinder werden Kiki wohl lieben und die Reihe weiterverfolgen wollen.

Bewertung vom 01.05.2024
Leute von früher
Höller, Kristin

Leute von früher


schlecht

Man soll ja immer in allen Dingen das Gute sehen. Fangen wir also damit an: "Leute von früher" hat mich immerhin ein für alle Mal gelehrt, kein Buch mehr zu lesen, wenn ich schon die Leseprobe absolut schlecht fand. Immerhin diese Erkenntnis und diese Lehre verdanke ich diesem Werk.
Denn ich fand schon die Leseprobe absolut enttäuschend. Wochen später wollte ich diesem Buch und dieser Autorin aber doch noch eine Chance geben; schließlich entdecke ich gerne neue AutorInnen und schließlich klang der Klappentext echt spannend und interessant.
Aber hier habe ich es wirklich bereut, nicht auf meinen ersten Eindruck nach der Leseprobe gehört zu haben.
Der Stil der Autorin ist in Ordnung, auch die Kulisse gefiel mir. Aber das Potenzial wurde einfach nicht ausgeschöpft, es war langweilig, es war enttäuschend, es war nichtssagend - es war leider einfach verschwendete Lese- und Lebenszeit.
Mir fehlte wirklicher Tiefgang; mir fehlte all das, was im Klappentext versprochen wurde. Ich hatte mir das Ganze viel mystischer, viel spannender, viel intensiver vorgestellt.
Auch und gerade die Geschichte dieser beiden Frauen, ihre Liebe, bot so viel mehr Potenzial, daraus hätte man so viel mehr machen können, das hätte man so viel besser machen können!
Die Figuren blieben blass, fremd, ich konnte keinen Zugang zu ihnen finden.
Auch das Ende wirkte seltsam, wie ein Fremdkörper.
Auch die Dialoge fand ich einfach nur enttäuschend, langweilig, nichtssagend, ohne roten Faden. Irgendwie fehlten mir insgesamt dieser rote Faden sowie der Tiefgang.
Ich hatte bis zuletzt gehofft, dass sich noch was ändern würde, dass mich diese Geschichte noch fesseln und packen und begeistern würde, sich noch eine gewisse Sogwirkung entfalten würde ... aber das war leider nichts. 315 Seiten pure Langeweile, Enttäuschung und Fragezeichen. Schade um die Zeit.

Bewertung vom 01.05.2024
Die Blumentöchter Bd.1
Collins, Tessa

Die Blumentöchter Bd.1


sehr gut

Dalia stammt aus Cornwall und wuchs bei ihren Großeltern auf dem Anwesen der Familie auf. Ihre Mutter starb bei ihrer Geburt, ihren Vater hat sie nie kennengelernt, da ihn angeblich niemand kannte.
Umso fassungsloser ist Dalia, als nach dem Tod ihrer Großmutter im Rahmen der Sichtung ihres Nachlasses ein Brief gefunden wird, der belegt, dass es zwischen ihrer Großmutter und ihrem Vater Kontakt gab, sie ihn also kannte, und ihm auch mitteilte, dass nicht nur ihre Mutter, sondern auch Dalia bei der Geburt gestorben seien.
Dalia will endlich Antworten, und so reist sie nach Mexiko, der Heimat ihres Vaters, und zu dem Ort, an dem ihre Mutter und ihr Vater sich kennenlernten, um die Geschichte dieser Liebe und ihrer Herkunft zu erkunden ...
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Der Klappentext klang gut - ich liebe Familiensagas, und Mexiko war mal ein für mich ganz neuer Schauplatz, der mich gereizt hat.
Es geht bei dieser Reihe um fünf Frauen, fünf Kontinente und ein großes Familiengeheimnis. Ich war also gespannt.
Der vorliegende Auftakt ist durchschnittlich geschrieben, weder besonders schlecht noch besonders anspruchsvoll, lässt sich stets leicht, angenehm und flüssig lesen und ist somit perfekt, um nach einem langen Tag mit einem Buch und dieser Geschichte zu entspannen.
Mir gefielen der bildhafte, lebendige Stil der Autorin und die Atmosphäre der Geschichte.
Mit manchen Figuren kann man sich sehr gut identizifieren bzw. mit ihnen denken und fühlen, andere bleiben leider ziemlich blass und distanziert.
Erzählt wird im steten Wechsel zwischen der Gegenwart und den Ereignissen in Mexiko knapp drei Jahrzehnte zuvor, was für einen guten Lesefluss sorgt. Obwohl mich dieser Auftakt nicht absolut gefesselt und überzeugt hat, wollte ich doch stets wissen, wie es weitergeht, sodass keine wirklichen Längen aufkamen.
Die Liebe steht sowohl in der Vergangenheit als auch in der Gegenwart im Vordergrund, wobei im Gegenwartsstrang auch die Familie eine große Rolle spielt.
Letztlich ist es auch eine berührende Geschichte, die einen gewissen Tiefgang aufweist - wenngleich nicht wenige Stellen für meinen Geschmack doch nicht mehr nur romantisch, sondern schon kitschig und klischeebehaftet waren und mir daher weniger gut gefielen.
Etwas unbefriedigend fand ich auch die Tatsache, dass eine bedeutende Frage bzgl. Dalia, ihren Eltern und ihrer Großmutter und deren Handeln unbeantwortet bleibt. Ich hoffe, dass diese offene Frage noch geklärt werden wird, wobei dies aber abzuwarten bleibt, da das Ende dieses ersten Bandes klar zum zweiten Band überleitet, in dessen Mittelpunkt Soley stehen wird. Doch auch hier stellt sich die Frage, warum die Großmutter so gehandelt hat, auch hier kann man es sich (noch) nicht erklären. Ich hoffe also darauf, dass die Auflösung in einem der nächsten Bände kommen wird. -Die Formulierung auf dem Klappentext bezüglich der Reihe (EIN großes Familiengeheimnis) lässt ja darauf hoffen ... Nachteil wäre dann aber, dass man die komplette Reihe lesen muss, wenn man (entscheidende) Antworten haben will ...
Eigentlich war ich unschlüssig, ob ich die Reihe wirklich weiterverfolgen will, aber ich finde offene Fragen immer unschön. Immerhin geht es im zweiten Band nach Island, ein Land, das ich sehr liebe. Zumindest den zweiten Band werde ich also noch lesen.
Insgesamt ist "Die Blumentöchter" eine schöne Lektüre für alle, die Familiensagas, Liebesgeschichten und Familiengeheimnisse lieben und/oder mal ein Buch mit einem exotischen Schauplatz lesen möchten.

Bewertung vom 28.04.2024
Ein Traum aus Nuss und Schokolade / Café Alba Bd.1
Lombardi, Emilia

Ein Traum aus Nuss und Schokolade / Café Alba Bd.1


ausgezeichnet

Alba, Piemont, im Jahre 1946: die sechzehnjährige Francesca, eine Winzertochter aus einfachen Verhältnissen, kommt in der Stadt an. Sie soll künftig als Hausmädchen für die angesehene Familie Milani, die dort das berühmte Café Alba betreibt, arbeiten. Für Francesca ist es eine aufregende, neue, magische Welt - nicht nur wegen des Cafés und seiner Köstlichkeiten, die Francesca noch gar nicht kannte, sondern auch wegen Matteo, dem jungen Sohn des Hauses. Schon bald kommen sie sich näher. Francesca gelingt es sogar, das Café in Zeiten explodierender Kakaopreise zu retten, als sie sich an die Haselnusshaine zu Hause erinnert und eine neue, einzigartige Idee hat, die alles verändert. Doch ihr Glück währt nicht lange, und es kommen schwere Zeiten auf Francesca zu ...

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Obwohl ich alle bisher erschienen Romane der Autorin gelesen habe und liebe, wäre ich wie bei einem zuvor unter einem anderen Pseudonym veröffentlichten Roman auch hier nicht darauf gekommen, wer hinter diesem Pseudonym steckt - was definitiv für die Autorin und ihr Können spricht!

Dieser Roman war also erneut ganz anders als die bisherigen Romane, hat mir aber dennoch sehr gut gefallen.

Der Stil ist gut zu lesen, extrem atmosphärisch, bildhaft und lebendig, und versetzt den Leser sofort an diesen Ort und in diese Zeit.

Die Figuren und ihre Entwicklungen sind absolut gelungen.

Mal geht es vergleichsweise ruhig und beschaulich zu, sodass man die Kulisse und die Atmosphäre genießen kann, mal ist der Roman sehr spannend und dramatisch. Stets ergibt sich jedoch eine ausgewogene Mischung.

Die Schicksalsschläge sind zahlreich, und jeder einzelne davon geht dem Leser sehr nahe - doch immer wieder ist diese Geschichte auch versöhnlich, gerade auch am Ende dieses ersten Bandes, ohne dabei aber allzu rosarot zu geraten.

Es ist eine ebenso schöne wie spannende, dramatische und emotionale Geschichte; eine Geschichte mit einer starken Frau im Mittelpunkt. Es ist historischer Roman, es ist Familiengeschichte, es geht um Freundschaft, um Liebe - und es ist auch ein bisschen die Geschichte der Familie Ferrero und der Entstehung von nutella bzw. des Vorgängers. Denn nach dem Zweiten Weltkrieg war Kakao tatsächlich rar und teuer, und ein Mitglied der Familie Ferrero kam tatsächlich auf die Idee, Haselnüsse für die Paste zu verwenden, um weniger Kakao zu benötigen. So oder so ähnlich könnte es also gewesen sein! Auch vor diesem Hintergrund war dieser Roman also spannend zu lesen.

Fazit: Ein wundervoller Roman für schöne Lesestunden und für alle, die historische Romane, Familiengeschichten und Geschichten mit starken Frauen im Mittelpunkt lieben. Und ein Auftakt, der viel Lust macht auf die Fortsetzung, die verspricht, ebenso spannend, dramatisch und schön zu werden!

Bewertung vom 20.04.2024
Der falsche Vogel
Miller, C. L.

Der falsche Vogel


gut

... sagt Carole, eine der Figuren. Womit sie Recht hat. Das ist auch das, was wohl am ehesten in Erinnerung bleibt nach dieser Lektüre: es wurde viel Tee getrunken. Man bekam beim Lesen selbst Lust auf eine gute Tasse oder Kanne Schwarztee. Immerhin.
Ansonsten bleiben leider vor allem Enttäuschung und Langeweile im Gedächtnis.

Dabei klang das Ganze doch gut: Antiquitätenhändler Arthur Crockleford wird tot in seinem Laden aufgefunden. Er hat nicht nur mit Antiquitäten gehandelt, sondern er hatte auch mit Straftaten bzgl. Antiquitäten und deren Aufklärung zu tun - mit der dunklen Seite, der Unterwelt, zwielichtigen Gestalten also ...
Dies kostete ihn sein Leben. Freya Lockwood soll den Mord an ihrem früheren Mentor aufklären. Dieser hatte vor seinem Tod geahnt, was geschehen würde, und dafür gesorgt, dass Freya alle notwendigen Informationen und Anleitungen erhalten würde. -Und natürlich schwebt nun auch Freya in größter Gefahr, da nun auch sie zu viel weiß und beseitigt werden muss ...
Der Fall und seine Verbindungspunkte reichen zwei Jahrzehnte zurück, zu einem für Freya sehr traumatischen Erlebnis in Kairo ...

Wie gesagt, der Klappentext klang gut. Ich liebe klassische britische Krimis, was meine Begeisterung und Vorfreude noch erhöhte. -Zumal dieses Buch auch noch beworben wurde mit den Worten: "Game over, Miss Marple! Hier kommt endlich deine wahre Erbin – C.L. Miller ist DIE neue Krimientdeckung aus Großbritannien."
Das sorgt für eine maßlose Enttäuschung beim Leser, denn C.L. Miller und Agatha Christie könnten gar nicht weiter voneinander entfernt sein. C.L. Miller und "Der falsche Vogel" können mit Agatha Christie und ihren Werken nicht mal annähernd verglichen und in einem Atemzug genannt werden!
Wer auch immer Miss Marples wahre Erbin sein mag - Freya Lockwood ist es jedenfalls nicht.
Und C.L. Miller ist für mich auch alles andere als DIE neue Krimientdeckung/Krimisensation aus Großbritannien ...
Auf dem Klappentext wird damit geworben, dass das Buch perfekt für die Fans etwa von Richard Osmans "Donnerstagsmordclub" sei. Das kommt der Wahrheit schon näher, damit kann man "Der falsche Vogel" tatsächlich vergleichen. Wobei ich schon den Donnerstagsmordclub leider nur mittelmäßig fand, aber gut. Die Reihe hat ihre Fans, und die dürften auch das vorliegende Werk mögen.

C. L. Millers Stil lässt sich gut lesen und gefiel mir. Die Geschichte ist britisch, hat eine entsprechende Atmosphäre, und ist hier und da auch dezent humorvoll. Es hätte aber gerne noch mehr davon sein können.
Die Figuren blieben ebenfalls hinter den Erwartungen zurück. Zu blass, zu viel Klischee, zu langweilig.
Der Schauplatz Herrenhaus gefiel mir - aber für mich persönlich nahm dieser ganze Antiquitäten-Strang einfach viel zu viel Raum ein; es interessierte mich in diesem Ausmaß einfach nicht mehr, dadurch wurde die ganze Geschichte für mich noch langweiliger.
Vereinzelt gibt es zwar bei den Figuren die ein oder andere spannende, leicht überraschende Stelle, gibt es bei der Handlung etwas mehr Spannung und Gefahr ... aber im Großen und Ganzen plätschert die Geschichte leider allzu sehr vor sich hin, ist so langatmig, dass ich immer wieder Seiten überblättern musste.

Ich hatte mir einfach auch und vor allem durch die Werbung und den Vergleich mit Agatha Christie und Miss Marple viel, viel mehr erhofft.
Es gibt wirklich bessere Reihen in diesem Genre. Selbst Agatha Raisin, eine Reihe, die früher mal toll war, aber schon lange deutlich schlechter ist, finde ich besser als "Der falsche Vogel".
Fans des Donnerstagsmordclubs könnten dieses Buch und diese Autorin mögen. Ich aber habe nach diesem ersten Band genug und werde diese Reihe nicht weiterverfolgen. Es ist ein allenfalls absolut durchschnittlicher gemütlicher britischer Krimi für zwischendurch, den man zwar lesen kann, aber nun wirklich nicht lesen muss. Schade!