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Feder im Wind

Bewertungen

Insgesamt 49 Bewertungen
Bewertung vom 30.01.2023
Der Hoffnungsvogel
Boie, Kirsten

Der Hoffnungsvogel


ausgezeichnet

Ein wundervoll illustriertes Märchenabenteuer

Der Hoffnungsvogel von Kirsten Boie handelt von Freundschaft, Mut, Zuversicht, Toleranz und vielem mehr.

Als der Hoffnungsvogel aus dem Glücklichen Land verschwunden ist, machen sich der Freundliche Prinz Jabu und Alva, die Tochter der Leuchtturmwärterin, auf den Weg, ihn zurückzuholen. Unterwegs erwarten die beiden zahlreiche Abenteuer und Herausforderungen, aber sie wachsen immer wieder über sich selbst hinaus. Was bleibt, ist die Frage: Wird am Ende alles wieder gut?

Sowohl inhaltlich als auch gestalterisch ist dieses moderne Märchen einfach nur wundervoll. Das farbenfrohe Cover und die zauberhaften Illustrationen im Innenteil untermalen die Geschichte aufs Beste. Durch die kurzen Kapitel eignet sich das Buch als perfekte Gute-Nacht-Lektüre für Kinder ab dem Kindergartenalter. Doch auch lesebegeisterten Grundschülern wird das Buch mit Sicherheit gefallen. Während Kirsten Boie die Geschichte erzählt, streut sie immer wieder Erläuterungen ein und spricht die Kinder dabei persönlich an. Ich finde, das ist ein tolles Mittel, um sie mit in die Geschichte einzubeziehen. Was mich an der Geschichte auch sehr fasziniert hat, war der Umgang mit gängigen Klischees. Mit diesen wurde nämlich komplett aufgeräumt. So lebt beispielsweise die Gute Königin in einer kleinen Kate statt in einem prunkvollen Schloss. Und wenn man die Illustrationen genauer anschaut, sieht man, dass die Gute Königin eine Person of Color ist. (In der Geschichte wurde dies nicht erwähnt, aber das musste es auch nicht.) Außerdem werden typische Männerberufe fast ausnahmslos von Frauen ausgeübt. Da gibt es u. a. die Fischerinnen, die Schlosserin und die Tischlerin.

Fazit: Der Hoffnungsvogel ist nicht nur für Kinder eine ganz außergewöhnliche Geschichte. Auch Erwachsene werden viel Lesevergnügen damit erleben. Kirsten Boie ist es gelungen, wichtige Themen ohne erhobenen Zeigefinger zu vermitteln. Kinder und Erwachsene werden diese Themen sicherlich unterschiedlich auffassen, aber das ist ja auch naheliegend. Was zählt, ist die Tatsache, dass sich jeder etwas aus der Geschichte herausziehen kann. Und das ist definitiv der Fall. Das Ende hat mich etwas überrascht, aber gleichzeitig auch überzeugt. 5 von 5 Sternen für dieses beispielhafte und wirklich beeindruckende Märchenabenteuer sind eine Selbstverständlichkeit!

Bewertung vom 25.01.2023
Die Wüstenpflanze
Sailer, Thomas

Die Wüstenpflanze


ausgezeichnet

Ein wichtiges Thema – optimal verpackt

„Die Wüstenpflanze“ von Thomas Sailer ist ein überaus lesenswerter Wissenschaftsthriller, der sich mit dem Thema Klimawandel auseinandersetzt.

Inhaltlich geht es um den jungen Wissenschaftler Akira Takeishi, der nach einer Möglichkeit sucht, die Wüsten dieser Welt wieder fruchtbar zu machen, um damit den Klimawandel zu stoppen. Diesbezüglich ist er dabei, eine Pflanze zu entwickeln, die dies realisieren kann. Kurz nachdem die Idee der Presse vorgestellt wird, kommt es zu einem Anschlag auf Akira, und ab da befindet er sich auf der Flucht. Wer hat es auf ihn abgesehen? Und warum soll sein Forschungsprojekt vereitelt werden?

An diesem Buch gefallen mir sowohl die Optik als auch der Inhalt. Die Gestaltung des Covers und der Bilder im Innenteil konnten mich auf Anhieb catchen. Aber auch die Geschichte an sich hat mich schnell in ihren Bann gezogen. Sie liest sich unglaublich flüssig. Die Idee, eine Wüstenpflanze gegen die Klimakrise zu entwickeln, ist wunderbar, und es wäre zu schön, um wahr zu sein, sie in die reale Welt zu transferieren. Doch dies nur am Rande. Thomas Sailers Roman ist packend und sehr unterhaltsam geschrieben, obwohl es sich um ein wissenschaftliches Thema handelt. Die Handlung spielt größtenteils in Japan, weshalb sehr häufig Höflichkeitsfloskeln vorkommen. Dies mag manche Leser:innen irritieren oder sogar abschrecken, mich jedoch nicht. Denn ich mag die japanische Kultur. Während der Lektüre kommen auch gewisse Manga-Feelings auf, welche ebenfalls typisch für Japan sind. Zwar enthält der Roman auch ein paar kleinere Makel, aber über diese konnte ich locker hinwegsehen. Unter anderem sind die Protagonisten – außer Akira – etwas konturlos dargestellt, aber dieser Schwachpunkt stört nur minimal.

Mein Fazit: Alles in allem ist „Die Wüstenpflanze“ ein ziemlich cooler Roman. Wer nach einer brandaktuellen und gleichsam fesselnden Story sucht, sollte das Buch unbedingt lesen.

Bewertung vom 06.01.2023
Gefallene Welt
Sprung, Christopher

Gefallene Welt


ausgezeichnet

Zutiefst beindruckend und bewegend

„Gefallene Welt“ von Christopher Sprung ist ein ganz außergewöhnliches Buch, das man nicht so schnell vergisst. Die Erzählweise ist zugegebenermaßen ziemlich ungewöhnlich und mag den einen oder anderen Leser davon abhalten, das Buch zu Ende zu lesen, aber ich kann nur dazu raten, bis zur letzten Seite durchzuhalten. Es lohnt sich wirklich!

Um nichts vorwegzunehmen, möchte ich zum Inhalt des Buches nur so viel sagen: Es geht um den respektlosen und vernichtenden Umgang der Menschen mit der Erde. Natur und Tiere werden von ihnen aufs Schlimmste ausgebeutet und für ihre rein egoistischen Zwecke missbraucht. Das kann so nicht weitergehen. Eine Versammlung der höheren Tiere wird einberufen, um zu klären, ob die Menschen eine zweite Chance verdient haben …

Mein Fazit: „Gefallene Welt“ ist wahrlich kein Buch „von der Stange“, denn es verknüpft auf eindrucksvolle Weise die Themen Umwelt und Spiritualität miteinander. Erzählt wird aus der Sicht der Tiere, was dem Buch eine besondere Eindringlichkeit verleiht. Wäre die Geschichte aus menschlicher Sicht erzählt, wäre sie nicht halb so authentisch. Was mich sehr beeindruckt hat, ist aber nicht nur der Inhalt des Buches, sondern ebenso der Schreibstil. Christopher Sprung schreibt gleichsam punktgenau und unendlich poetisch. Ein Buch in ähnlicher Weise verfasst sucht meiner Ansicht nach noch seinesgleichen. Ganz sicher werde ich es auch noch ein zweites und drittes Mal lesen. Es birgt so viel Sachkenntnis und Wahrhaftigkeit in sich, dass eine einmalige Lektüre nicht ausreicht. „Gefallene Welt“ ist jedoch keine leichte Kost und ganz sicher auch kein Buch für zwischendurch. Es ist eher etwas für Leser:innen, die sich mit ethischen und geistigen Themen auseinandersetzen möchten. Kurzum, für dieses bemerkenswerte Buch vergebe ich bedenkenlos 5 Sterne.

Bewertung vom 03.01.2023
Die Pflanzenfresser-WG
Dessner, Laura

Die Pflanzenfresser-WG


ausgezeichnet

Ein witziger und aufschlussreicher Roman über Veganismus

„Die Pflanzenfresser-WG“ von Laura Dessner ist ein tolles Pendant zu den unzähligen Sachbüchern über Veganismus, die sich auf dem Büchermarkt tummeln.

Doch worum geht’s? Nachdem Emilia ihrem Freund und ihren Eltern aus Wut und Enttäuschung den Rücken zugekehrt hat, beginnt sie in München ein ganz neues Leben. Als sie ein WG-Zimmer bezieht, ahnt sie noch nicht, dass sie sich fortan mit Lorena, einer ziemlich militanten Veganerin, auseinandersetzen muss. Und dann kommen auch noch Nachbar Flo und Schäferhund Joey mit ins Spiel. Was folgt, sind zahlreiche Turbulenzen und Überraschungsmomente, aber auch viel Informatives.

Ehrlich gesagt habe ich auf so einen Roman lange gewartet. Sachbücher über Veganismus gibt es bekanntlich viele, aber einen Roman über dieses Thema habe ich bislang noch nicht entdeckt. Es gibt zwar Romane, die das Thema Veganismus aufgreifen, aber dies nur ansatzweise. Meistens ist es in verschiedene andere Themen wie Nachhaltigkeit, Tierschutz oder Klimawandel eingebettet und geht dabei nicht selten unter. Somit war ich extrem happy, als ich auf „Die Pflanzenfresser-WG“ stieß. Und zum Glück wurde ich nicht enttäuscht. Der Roman ist überaus unterhaltsam und informativ geschrieben. Lorena, die alles besser wissende Veganerin, ist zwar eine ziemliche Herausforderung, aber da ich selbst auch vegan lebe, konnte ich mit ihrer streitbaren Art sehr gut leben und viele ihrer provokanten Argumente total nachvollziehen. Das wird Nicht-Veganern eventuell anders gehen(?) Aber ich persönlich musste oft schmunzeln, wenn Lorena mal wieder die Ober-Veganerin raushängen ließ.

Fazit: Laura Dessner ist ein wirklich toller Roman über ein Thema gelungen, das noch nicht so ganz in der Gesellschaft angekommen ist, aber ich bin zuversichtlich, dass sich dies in absehbarer Zeit ändern wird. Ich kann „Die Pflanzenfresser-WG“ uneingeschränkt weiterempfehlen und denke, dass vor allem junge Leser:innen sich davon angesprochen fühlen werden. Im Übrigen bietet der Roman reichlich Potenzial für eine Fortsetzung, die hoffentlich schon in Arbeit ist.

Bewertung vom 27.12.2022
Vegan Gladiators
Moeller, Ralf;Franke, Timo

Vegan Gladiators


ausgezeichnet

Vegane Lieblingsrezepte für jeden Tag

Mit „Vegan Gladiators“ ist Spitzenkoch Timo Franke und Schauspieler Ralf Möller ein super Kochbuch gelungen. Die sehr ausführliche Einleitung mag vielen Leser:innen vielleicht unnötig erscheinen, aber ich habe ab der 1. Seite großen Gefallen daran gefunden, denn sie ist überaus unterhaltsam und informativ. Das habe ich so noch in keinem anderen Kochbuch entdecken können.

Davon abgesehen ist auch die Gestaltung des Buches sehr originell und ansprechend. Allein das vielsagende Cover ist total toll und passt perfekt zum Titel. Dann die Fotos zu den Rezepten im Innenteil. Die abgebildeten Gerichte sehen sooo lecker aus und machen umgehend Lust darauf, sie nachzukochen. Bei der Auswahl der Zutaten wurde darauf geachtet, nicht allzu exotische Komponenten zu verwenden. So wird es nicht zu kostenintensiv und macht die Gerichte umso alltagstauglicher. Toll finde ich auch die Angabe der jeweiligen Zubereitungszeit und der Nährwerte. Das ist wirklich sehr hilfreich.

Fazit: Wenn ein Spitzenkoch und ein Schauspieler ein veganes Kochbuch schreiben, kann nur etwas Außergewöhnliches dabei herauskommen. „Vegan Gladiators“ ist der Beweis. Mir gefällt das Bauch ausnahmslos gut, und ich kann es nur weiterempfehlen. Sowohl Einsteiger als auch Kenner der veganen Küche werden tolle Rezepte darin finden, die sich ganz easy nachkochen lassen.

Bewertung vom 17.12.2022
Das Bündnis der Steine
Batliner, Benita

Das Bündnis der Steine


ausgezeichnet

Ein unglaublich gutes Fantasy-Abenteuer mit viel Esprit

In „Das Bündnis der Steine“ von Benita Batliner bekommen Geronimo, Deborah, Estelle und Harak die glorreiche Aufgabe, den Kristall Amargi und zwölf Edelsteine in den Zauberwald zurückzuholen. So will es der Drache Asor. Während ihrer Suche, die die vier Gefährten durch ganz Melindor führt, geht es jedoch nicht nur um die Steine, sondern gleichsam um die dazugehörigen Tugenden. Werden die Gefährten es schaffen, über sich selbst hinauszuwachsen und ganz Melindor zu retten? ...

Da es sich hier um das Finale der Melindor-Trilogie handelt, ist es sinnvoll, vorab die ersten beiden Bände zu lesen. So weiß man als Leser:in bereits über die wichtigsten Protagonisten der Geschichte Bescheid und muss nicht lange rätseln, wer wer ist. Auf jeden Fall wird es wieder eine spannende und zum Teil sehr knifflige Reise, auf die sich das Fliegende Schwein Geronimo und die Kräbe Deborah begeben. Begleitet und unterstützt werden sie diesmal von ihren Partnern Estelle und Harak. Das macht die Reise jedoch nicht weniger turbulent. Immer wieder werden sie mit dem Magier Semadar konfrontiert, der ebenfalls auf der Jagd nach den Steinen ist. Ein Wettlauf mit der Zeit beginnt, denn nach und nach schwinden die Kräfte der Natur und aller magischen Wesen …

Benita Batliner schafft es auch in diesem Band der Melindor-Trilogie zu berühren und zu überzeugen. Mit viel Fantasie, Kreativität und Weisheit führt sie mal rasant, mal bedachtsam durch die ziemlich komplexe Geschichte. Ihre detailorientierte und feine Schreibweise machen die Lektüre umso ansprechender. Das Ende der Geschichte wird vielleicht überraschen, aber aus meiner Sicht ist es vollkommen stimmig. Um nicht zu spoilern, sei an dieser Stelle allerdings nichts Konkretes verraten. Insgesamt kann ich das Buch nur jedem ans Herz legen, der gerne ausgefallene Fantasy mit einer guten Prise Humor liest. Besonders inspirierend fand ich auch die reflektierenden Abschnitte. Eigentlich verdient das Buch mehr als fünf Sterne, aber leider gibt es ja nicht mehr.

Bewertung vom 07.12.2022
Nicht aus der Welt
Köhler, Anne

Nicht aus der Welt


ausgezeichnet

Wenn die Flucht aus dem eigenen Leben wider Erwarten ans Ziel führt

Um seiner Freundin Elfie zu gefallen, erfindet Hempel einen Traum. Als dieser Traum ungeahnt wahr zu werden scheint, wird er allerdings zum Problem ... Und dann ist da noch Friederike, die am liebsten aus ihrem vermeintlich glücklichen Leben verschwinden würde … Die Lösung für beide liefert ein geheimes Hotel, das von dem neurotischen Valentin geführt wird und in dem sie Unterschlupf finden können … Eine geniale Tragikomödie mit weiteren eigentümlichen Figuren nimmt ihren Lauf ...

„Nicht aus der Welt“ hat von der ersten bis zur letzten Seite meinen Lesenerv getroffen. Schon die Wahl des Titels könnte nicht besser sein. Dann die Charaktere. Sie alle sind „on point“ entwickelt, so schräg und außergewöhnlich sie auch sind. Sehr überzeugend sind ferner die eingestreuten Dialoge. Sie wirken authentisch und ziemlich witzig. Anne Köhlers Schreibweise ist sehr prägnant. Kein Wort zu viel, kein Wort zu wenig. Alles sitzt und ist unmissverständlich. Die Gestaltung des Covers mit den Origami-Vögeln passt ebenfalls perfekt zum Roman. Sie sind quasi Teil der Geschichte. Was mir besonders gefallen hat, ist die „Botschaft“ des Buches, die sich wie folgt zusammenfassen lässt: Wenn eine Situation absolut ausweglos erscheint, ist es ratsam, sich eine Auszeit zu nehmen, um Abstand zu gewinnen. Anschließend ergeben sich meist ganz neue Erkenntnisse oder Perspektiven, die man zuvor nicht ansatzweise im Blick hatte.

Fazit: Mit „Nicht aus der Welt“ ist Anne Köhler eine brillante Tragikomödie gelungen, die meiner Ansicht nach mindestens noch eine Fortsetzung verdient. Die Protagonisten liefern jedenfalls noch reichlich Potential dafür.

Bewertung vom 10.07.2022
Bei Regen in einem Teich schwimmen
Saunders, George

Bei Regen in einem Teich schwimmen


ausgezeichnet

Die Lese-Entdeckung der Saison

Keine Frage, „Bei Regen in einem Teich schwimmen“ von George Saunders ist mein absolutes Lesehighlight der letzten Monate. Ich fühlte mich während der Lektüre des Buches regelrecht in meine Studienzeit zurückversetzt, denn jede einzelne der sieben enthaltenen Geschichten liest sich wie eine Vorlesung in Literaturwissenschaften. Es geht vor allem ums Lesen und Schreiben, aber auch um diverse Themen darüber hinaus. Die Art, wie Saunders die einzelnen Geschichten seziert und interpretiert, hat mir ausgesprochen gut gefallen. Und zweifelsfrei wären mir ohne seine Sichtweise und sein genaues Hinschauen viele Details entgangen.

Für all jene, die sich für gehobene Literatur interessieren, ist „Bei Regen in einem Teich schwimmen“ genau das Richtige. Das Buch führt u. a. geschickt durch das Labyrinth der Hermeneutik. Speziell Germanistikstudenten dürften sich immens angesprochen fühlen. Doch auch für Leser:innen, die russische Meister-Erzähler wie Tschechow, Turgenjew, Tolstoi oder Gogol mögen, ist das vorliegende Buch eine ideale Wahl.

Insgesamt ist das vorliegende Buch von George Saunders überaus unterhaltsam, spannend und geistreich. Ich würde es am liebsten mit 10 Sternen bewerten, aber leider stehen mir nur 5 zur Verfügung.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 09.07.2022
Der Tod, der mal vom Leben träumte
Olszakiewiecz, Lisa Maria

Der Tod, der mal vom Leben träumte


ausgezeichnet

Lustig & traurig. Spannend & originell. Ein Pageturner vom Feinsten!

Völlig unverhofft wird Todesdiener Nepomuk von Amors Pfeil getroffen. Er verliebt sich Hals über Kopf in Isabel, die schwer an Krebs erkrankt ist. Wer nun glaubt, dass „Der Tod, der mal vom Leben träumte“ eine zutiefst trauriger Roman ist, der irrt. Vielmehr erwartet die Leser:innen eine überaus humorvolle, unterhaltsame und zum Teil auch tiefgründige Geschichte, die einen nicht mehr loslässt. Zumindest ging es mir so. Auch eine gute Prise Fantasy fließt mit in die Geschichte ein, was mir ausgesprochen gut gefallen hat. Neben den Hauptfiguren Nepomuk und Isabel sind auch sämtliche Nebenfiguren sehr treffend dargestellt und machen den Roman erst so richtig rund. Witzige und tiefsinnige Dialoge wechseln sich ab und sorgen für so manchen Lacher oder die eine oder andere Träne im Augenwinkel.

Lisa Maria Olszakiewiecz ist ein wirklich toller Roman gelungen, der wichtige Lebensthemen wie Liebe, Freundschaft, Angst, Empathie, Krankheit, Trauer und Tod mit viel Witz und Fingerspitzengefühl aufgreift. Mir persönlich hat der Roman absolut gut gefallen, und ich kann ihn nur weiterempfehlen. Besonders das stimmige Ende hat mich sehr berührt. Ohne Bedenken vergebe ich 5 Sterne.

Eine wiederkehrende Formulierung fand ich übrigens besonders gelungen. Es heißt nicht „Er tötet die Menschen“, sondern „Er stirbt die Menschen.“ Das klingt nicht nur humaner, sondern auch viel kreativer. Dafür gibt’s einen Extra-Stern. :))

Und auch das Buchcover finde ich total toll. Sowohl farblich als auch gestalterisch passt es perfekt zum Inhalt.