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Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
Nazena
Wohnort: 
Göttingen

Bewertungen

Insgesamt 160 Bewertungen
Bewertung vom 29.09.2012
Lebendige Schatten / Reckless Bd.2
Funke, Cornelia;Wigram, Lionel

Lebendige Schatten / Reckless Bd.2


sehr gut

Jacob konnte zwar seinen Bruder retten, doch der Preis war hoch: auf seiner Brust befindet sich jetzt eine Motte, die ihn sechsmal beißen wird und dann davonfliegt- was Jacobs Tod bedeutet. Jegliche Wundermittel wie der Apfel, der alles heilt, schlagen fehl. Dann erfahren Jacob und Fuchs, dass eine legendäre Grabstätte gefunden wurde. Der König dort soll eine Armbrust gehabt haben, die alle Feinde tötete, aber seinem geliebten Sohn die Gesundheit zurückgab. Doch sie suchen nicht als einzige: der Goyl Nerron will ein für alle Mal beweisen, dass er der beste Schatzjäger ist. Ein gefährlicher Wettstreit entbrennt, bei dem es für Jacob um nicht weniger als sein Leben geht...
Vom ersten Reckless-Band war ich ziemlich enttäuscht, aber der zweite war meiner Ansicht nach um Längen besser. Die angesprochenen Märchen sind entweder nicht so bekannt oder Frau Funke hat sich selbst bemüht, denn mir kam nicht mehr alles wie schon einmal gelesen vor. Die Schnitzeljagd, die letztendlich zur Armbrust führt, war sehr spannend. Sicher spielte Kommissar Zufall einige Male eine wichtige Rolle, aber Will hat es durch Beharrlichkeit, eigene Recherchen und Beziehungen zu seinem Ruhm gebracht und somit waren seine Funde auch verdient.
Nerron tat mir etwas Leid. Er wollte seinem Stand entfliehen und kann nur scheitern, auch wenn er sein Hoffen auf eine fremde Welt legt. Wäre ein Goyl bei uns nicht nur eine Figur?
Die Identität des geheimnisvollen Wohltäters, der Will hilft, sollte jemanden, der so belesen ist wie Will auf den ersten Blick klar sein, vor allem bei dem Namen. Mitunter scheint Will aber aus dramaturgischen Gründen mit Blindheit geschlagen, obwohl er normalerweise recht clever ist. Das hätte man auch anders einfädeln können. Fuchs' und Wills Beziehung entwickelt sich weiter, sozusagen- beide gehen davon aus, dass Will totgeweiht ist und wollen das Risiko nicht eingehen. Das Ende ist auf jeden Fall sehr aussichtsreich und ich würde gerne Fuchs Eindrücke und Empfindungen kennen. Hoffentlich wird im dritten Band darauf eingegangen. Alles in allem ein spannendes Leseabenteuer, das nur vage auf Band 1 aufbaut und relativ in sich abgeschlossen ist.

1 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 24.08.2012
Die fünf Leben der Daisy West
Patrick, Cat

Die fünf Leben der Daisy West


sehr gut

Daisy ist Teilnehmerin an einem streng geheimen Regierungsprojekt: sie ist schon viermal gestorben, wird aber jedes Mal mit dem Medikament Revive zurückgeholt. Doch es bedeutet, dass sie jedes Mal umziehen muss. Ihre "Eltern" sind in Wirklichkeit Wissenschaftler.
An ihrer neuen Schule in Nebraska lernt sie Audrey kennen und sie werden beste Freundinnen. Sie verliebt sich in Matt, Audreys Bruder. Dann erfährt sie Audreys schreckliches Geheimnis und weiht zum ersten Mal andere in das Reviveprojekt ein. Doch was steckt wirklich dahinter? Welche Intentionen hat "Gott", der Leiter des Projektes? Wenn Daisy aussteigt, wird ihr nächster Tod ihr letzter sein...

Die Grundidee des Romans fand ich sehr spannend. Daisy braucht keine Angst vor dem Tod zu haben und verhält sich dementsprechend mitunter fahrlässig leichtsinnig- sie ist ja schon viermal gestorben (auch wenn diese Tode zum Ende des Romans in einem anderen Licht erscheinen). Doch als sie sich auf andere Menschen einlässt und echte Freunde und die Liebe findet, lernt sie endlich den Wert des Lebens zu schätzen. Diesbezüglich ist es auch kein typischer Jugendroman, weil einige Stellen sehr traurig sind und das Buch kein ausschließliches Friede-Freude-Eierkuchen-Ende hat.
In erster Linie wird Daisys Gefühlsleben dargestellt, der ganze Komplex um das Medikament und die Forschung wird recht stiefmütterlich behandelt. Ich hätte mir schon einiges mehr dazu gewünscht- wie wurde es entdeckt, wer steckt alles dahinter- man erfährt aber kaum mehr, als dass es nur bei jungen Leuten wirkt und auch nur, wenn der Körper noch lebensfähig wäre, also z. B. nicht nach einer tödlichen, den Körper zersetzenden Krankheit oder einem Unfall, bei dem der Kopf zerstört wird.
Das Buch schließt mit der fast unvermeidlichen Hetzjagd ab: die Oberbosse sind doch die Bösen, alle müssen fliehen und um ihr Leben fürchten. Die Organisation häng mir aber ein bisschen zu sehr in der Luft: wenn alles regierungsgesponsort ist, muss es auch noch Leute geben, die "Gott" kontrollieren und vor allem scharf unter Kontrolle halten. Da das Wundermittel eh nur bei jungen wirkt, hat "Gott" auch keine Handhabe gegen z.B. den durchschnittlichen CIA-Agenten. Trotzdem darf er anscheinend frei schalten und walten.
Der Roman ist eigentlich in sich abgeschlossen, es gibt aber einige offene Fäden. Laut der Autorin ist eine Fortsetzung aber definitiv ausgeschlossen.
Insgesamt ist es ein interessanter, spannender Young-Adult-Roman, der zwar teilweise etwas vorhersehbar ist, aber trotzdem großes Lesevergnügen bietet. Ich gebe 4 von 5 Sternen.

0 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 09.08.2012
Die große Nacht
Adrian, Chris

Die große Nacht


gut

Oberon und Titania haben (mal wieder) ein Menschenkind entführt, doch nachdem dieses an Krebs gestorben ist und Titania sich mit Oberon stritt, ist der Herrscher verschwunden und Titania versinkt in Schwermut- so sehr, dass sie in der Mittsommernacht den Dämon Puck befreit, weil sie hofft, dass eine Gefahr Oberon zurückruft.
Der Elfenhügel wird von der Stadt San Francisco abgeschottet, doch es befinden sich auch einige Sterbliche auf dem Hügel: eine Gruppe Obdachloser und Molly, Henry und Will, alle gescheiterte Existenzen und mit Liebeskummer...
Mit der Bewertung dieses Romans hatte ich große Schwierigkeiten. Handwerklich ist er top: der Satzbau ist abwechslungsreich, wenn auch manchmal etwas zu verschnörkelt, die Ausdruckswiese eloquent und der Autor (oder Übersetzer) verfügt über einen großen Wortschatz.
Inhaltlich konnte ich mich aber nicht so sehr mit der Geschichte anfreunden. Auch wenn Elfenmagie per Definition verworren ist, war die Geschichte stellenweise sehr unlogisch. Zum Beispiel: warum ist ausgerechnet dieses eine Menschenkind anders? Die beiden haben schon viele Kinder gestohlen und sie nach kurzer Zeit "entsorgt". Wo steckt Oberon? Während des ganzen Romans wird immer wieder sein Wirken gezeigt, er selbst bleibt versteckt, was für den Leser sehr unbefriedigt ist.
Sie nie jemandem die ganzen Kinder aufgefallen? Oder Diebeszüge? Oder dass ein Laden Hehlerware verkauft? Und warum fasst Puck auf einmal Zuneigung zu einem Menschen- und warum kann ein total verrücktes Theaterstück eines anderen Menschen ihn rühren?
Alle Charaktere hatten ein fast ausschließlich miserables Leben, voller Neurosen und bizarrer Geschlechtsverkehrvorlieben, die auch weidlich geschildert werden. Danke, zu viel Info- ich wollte einen Fantasyroman...
Ganz besonders fehlt mir die Leichtigkeit der Vorlage, oder auch nur der Zauber, der in der Mittsommernacht liegt. Es macht keinen Spaß, dieses Buch zu lesen, es zieht einen höchstens runter. Der Schluss ist ebenfalls sehr unbefriedigend: statt die Handlungsfäden auflösen, werden sie rigoros abgeschnitten. Die "Bedrohung für die ganze Stadt" wird mal eben mit einem Handstreich erledigt.
Alles in allem war ich recht enttäuscht, vergebe aufgrund des guten Stils aber noch 2,5 Sterne.

Bewertung vom 04.08.2012
Gefährlicher Einsatz / TURT/LE Bd.1
Raven, Michelle

Gefährlicher Einsatz / TURT/LE Bd.1


gut

Michelle Raven: TURT/LE: Gefährlicher Einsatz (Band 1)


Rose Gomez' Mann wurde während eines SEALS-Einsatzes getötet. Sie kam nie darüber hinweg. Doch sieben Jahre später begegnet sie einem früheren Kollegen: den SEAL und Mitglied einer Elitetruppe (TURT: Terrorism Undercover Reconnaissance Team; LE: Ladies Elite) Rock. Dieser bringt der Witwe seines früheren Freundes großen Respekt entgegen... und vielleicht noch ein bisschen mehr?
Aus seiner Truppe werden zwei Agentinnen vermisst, die in Afghanistan Undercover arbeiteten. Da Rose die Rolle der Frau im Islam studiert und Kontakte dort hat, wird sie als externer Spezialist ins Team geholt. Rock würde sie zwar am liebsten in Sicherheit wissen, doch bei dem Einsatz können sich die beiden näher kommen. Doch kann Rose dieses Leid noch einmal ertragen, noch einmal einen Soldaten lieben, der vielleicht auf der nächsten Mission ebenfalls stirbt...
Im Gegensatz zu vielen anderen Büchern gibt es hier auch zwei starke Frauen, nämlich die beiden Agentinnen, deren Rolle nicht nur einzig darin besteht gerettet zu werden (auch wenn es schlussendlich darauf hinausläuft). Rose Eingliederung in das SEALS-Team war allerdings sehr unglaubwürdig dargestellt. Das ist eine Elitetruppe unter höchster Geheimhaltungsstufe, die monatelang den Einsatz in Afghanistan vorbereitet haben, und anstelle ihrer eigenen ausgebildeten und versierten Militärspezialisten holen sie sich eine Zivilistin, die an der Uni unterrichtet... naja, Schwamm drüber. Diese Art von Büchern liest man ja nicht wegen des Bildungswertes, sondern wegen der Liebesgeschichte. Rock ist ein absoluter Traumtyp- kann alles, weiß alles, perfekt. Die paar kleinen "Schwächen" wie leichte Seekrankheit unterstreichen dies nur. Rose ist nicht ganz so überzeichnet, ist aber ebenfalls eine typische Protagonistin. Die Handlung steuert nur auf die Liebesgeschichte hin, die Rettungseinsätze sind mehr als stümperhaft (da läuft ihnen ein brandgefährlicher Warlord mal eben vollkommen unbewaffnet in die Arme- und es erkennt ihn niemand. Hat das Militär nicht mal ein Foto von dem Kerl? Die Navy ist auch nicht mehr, was sie mal war...), das Super-Top-Eliteteam mit riesiger Erfahrung muss von einer neugegründeten Truppe deutscher Soldaten gerettet werden (da die Autorin Deutsche ist, sei es ihr verziehen), da es blind in eine vollkommen offensichtliche Falle hineinlatscht und der Geheimagent verkompliziert die ganze Geschichte nur unnötig und bringt seine zu rettende Person damit fast selbst um die Ecke.
Positiv anzumerken ist allerdings, dass es mehr als das halbe Buch dauert, bis sie im Bett laden. Die Liebesbeziehung der beiden ist zwar auch eine von 0 (sie muss dauernd an ihren toten Mann denken und Rock reißt alte Wunden auf) auf 100 (plötzlich muss sie unbedingt sofort über Ramons Tod hinwegkommen und wieder eine Beziehung haben), aber die körperliche Beziehung geht ein bisschen langsamer vonstatten.
Der Schreibstil ist okay: nicht mitreißend bis zum Vergessen von Essen und Trinken, aber auch nicht langwierig. Die Frotzeleien der Kerle untereinander sind amüsant und auch wenn sie alle testosterongestählte Muskelprotze sind (die sogar mit einem offenen Bruch des Oberschenkels noch Gewaltmärsche hinter sich bringen), kann frau sich mit dieser Fantasygeschichte ohne Übersinnliches einen schön Nachmittag machen. Wahrscheinlich werden peu à peu alle Mitglieder des Teams unter die Haube gebracht (zwei sind es allerdings schon) und somit ist der Stoff für die nächsten Bände schon gesichert. Ich gebe 3 von 5 Sterne.

3 von 4 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 03.08.2012
Maze Runner - In der Brandwüste / Die Auserwählten Bd.2
Dashner, James

Maze Runner - In der Brandwüste / Die Auserwählten Bd.2


sehr gut

Thomas und seine Freunde sind endlich dem Labyrinth entkommen. Von ihren Rettern werden sie aber bereits kurze Zeit später im Stich gelassen, vor den Fenstern des Schlafsaals wimmelt es auf einmal vom zombieähnlichen Cranks und statt Teresa ist ein fremder Junge in ihrem Zimmer.
Die Lichter müssen erkennen, dass alles nur ein weiterer Test von ANGST ist: wie die Versuchskaninchen sollen sie Prüfungen bestehen- Sinn und Zweck wird ihnen aber nicht mitgeteilt. Da sie keine Wahl haben, folgen sie den Anweisungen und landen in der Brandwüste, wo die Sonne vom Himmel knallt und die Cranks leben. ANGST verspricht den Überlebenden Hilfe und Heilung, aber kann man sich überhaupt noch auf deren Wort verlassen?

Nach dem überschaubaren Labyrinth spielt die Brandwüste in einem Gefängnis anderer Art. Neben den Monstern und Cranks ist die Umwelt ebenfalls ein Feind der Lichter. Naturkatastrophen sind gang und gebe. Noch immer leiden alle unter Gedächtnisverlust, nur Thomas hat ab und an aus dem Zusammenhang gerissene Flashbacks, die ihm aber auch nicht weiterhelfen, sondern eher noch tiefer in die Verzweiflung stürzen.
Man erfährt zwar ein paar wenige Sätze über den Weltuntergang, allerdings wird Thomas recht schnell wieder abgewimmelt und auch Angst erklärt eigentlich nichts Neues. Im Grunde genommen ist der Leser immer noch genauso schlau wie am Ende von Band 1. Band 2 endet zwar mit einem verlockenden "wir werden ihnen die Erinnerungen wiedergeben", aber ich traue ANGST mittlerweile genauso wenig wie Thomas und finde es schade, dass man nur immer wieder vertröstet wird. Natürlich will der Autor die Spannung erhalten, aber Thomas hätte innerhalb des Buches Möglichkeiten gehabt zumindest mit den Cranks längere Gespräche zu führen und hat diese nicht genutzt.
Anscheinend gibt es die Antworten aber auch nicht im abschließenden Band, denn der Autor hat noch ein Prequel vor Band 1 angekündigt, damit man die Zusammenhänge verstehen kann.
Was bleibt? Ein sehr spannendes Buch, das man flüssig wegliest. Allerdings sind mir für ein Jugendbuch viel zu brutale Szenen enthalten. Prüfungen schön und gut, aber einige Sachen dienen nicht dazu etwas aus ihrem Verhalten zu lernen, sondern sind einzig dazu da die Jugendlichen zu foltern. "Notwendige" Grausamkeit, die der Fluss der Geschichte verlangt, ist eine Sache, aber stellenweise hatte ich den Eindruck der Autor hat Vergnügen daran die Gräuel zu beschreiben.
Insgesamt gebe ich trotzdem 4 Sterne, da das Buch wirklich spannend ist und die Geschichte einen regelrecht einsaugt. Trotzdem hätte ich wirklich gerne endlich mal ein paar Antworten.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 03.08.2012
Elidar
Gerdom, Susanne

Elidar


sehr gut

Elidar ist ein Waisenkind. Eines Tages lernt sie den Gardisten Luca kennen, der ihr eine Chance ermöglicht: ein Leben in der entfernten Stadt Cathreta. Trotz seiner Referenz hat sie nur ein Ziel: ein Zauberer zu werden und ihre seltsamen Kräfte zu zügeln. Allerdings ist es absolut unmöglich, dass Frauen magische Fähigkeiten haben. Elidar schleicht sich als Junge in den Spinnenorden ein und lernt nicht nur den Gebrauch ihrer Kräfte, sondern findet nach und nach auch das Geheimnis ihrer wahren Herkunft heraus...

Der Klappentext "Elidar muss die Welt retten" geht überhaupt nicht mit dem Inhalt konform. Alle Probleme sind eher regionaler Natur. Elidars Geschichte wird von dem Magier Magister Zorn erzählt und so werden immer wieder lange Passagen übersprungen und andere stark verkürzt erzählt, wobei der Leser trotzdem noch etwas mehr erfährt als die Zuhörer im Buch. Die ersten 2/3 haben mir sehr gut gefallen, aber dann überschlagen sich die Ereignisse und man erfährt keine Hintergründe mehr. Da sind Feinde plötzlich Freunde und zwei Charaktere pflegen (ohne vorherige Anzeichen) auf einmal eine innige Liebesbeziehung. Zwar konnte man sich nach der letzten Seite so halbwegs zusammenreimen, was es jetzt mit den Drachen und der Königin auf sich hatte, wirklich erklärt wird es aber nicht und es bleiben jede Menge Fragen offen. Sehr schade, das Buch hätte großes Potenzial gehabt. 3,5/ 5 Sterne.

Bewertung vom 13.07.2012
Die Zwerge Bd.1
Heitz, Markus

Die Zwerge Bd.1


sehr gut

Tungdil wurde von einem Zauberer aufgezogen und hat noch nie einen anderen Zwerg gesehen. Als ihn sein Meister auf einen Botengang schickt, ist er sehr glücklich darüber, unterwegs die Zwillinge Boendal und Boindal zu treffen. Diese erzählen ihm Unglaubliches über seine wahre Herkunft. Tungdil will beide begleiten, aber vorher seine Aufgabe erledigen. Dabei stoßen die die auf eine gewaltige Verschwörung, die der Untergang des Geborgenen Landes sein könnte...
Dieser erste Zwergenband hat mir aber gezeigt, warum Heitz als eine der deutschen Fantasygrößen bezeichnet wird. Seine Zwerge sind lebensechte Wesen mit vielen Charakterzügen und mehr oder minder viel Humor. Der Roman war sehr spannend und lustig, die vorgestellten Wesen nicht einfach nur LotR-Geschöpfe, sondern auch eigene Kreationen. Leseempfehlung für jeden Fantasyfan!

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 06.07.2012
Das Haus / Méto Bd.1
Grevet, Yves

Das Haus / Méto Bd.1


sehr gut

Meto lebt mit 63 anderen Jungen im "Haus". Sie werden jeden Tag gedrillt, haben einen strikten Tagesplan und werden sorgfältigst von den Cäsaren überwacht. Als Strafe dient der Kühlraum.
Keiner der Junge weiß, was mit ihm geschieht, wenn er zu groß geworden ist. Die Jungen verschwinden. Meto wagt es einmal trotz Verbot einen der Soldaten anzusehen, obwohl er wie alle in seiner Gegenwart die Augen geschlossen halten müsste.
Meto wird als einem der ältesten ein Neuzugang zugewiesen, Crassus, dem er die Regeln erklären soll und für dessen Fehler er bestraft wird, so lange die Mentorenschaft anhält. Als er deshalb in den Kühlraum gesperrt wird, begegnet er dort wieder Remu, den Verrückten, der dort ganz alleine lebt. Remu macht seltsame Andeutungen und Meto wird immer neugieriger: Was sind das für seltsam aussehende Soldaten? Wohin gehen die älteren Kinder? Meto lässt sich nicht unterkriegen und stellt Nachforschungen an, die für ihn überaus gefährlich werden können, denn die Cäsaren haben ihre Augen und Ohren überall...

"Meto" hat mich ziemlich schnell gefesselt. Die Jungen sind einem rigiden Diktat unterworfen, lehnen sich dagegen aber nur heimlich mit winzigen Regelübertretungen auf. Nur wenige sind nicht ganz so lethargisch. Ich fand die Schilderung des Hauses und des Tagesablaufes sehr gelungen. Man konnte sich gut vorstellen, wie klaustrophobisch der Ort ist. Man kann nichts vermissen, was man nicht kennt. Keiner der Jungen erinnert sich an ein vorher, doch als Meto die Grenzen seiner Welt aufgezeigt werden, will er sie überschreiten.
Leider ist man am Ende des ersten Bandes nicht sehr viel schlauer. Einige Sachen, die Meto erst entdecken musste, waren dem Leser trotz des gleichen Wissensstandes schon vorher klar. Auf die wirklich großen Fragen werden allerdings keine Antworten gegeben. Man weiß nicht, wie die Welt bestellt ist und warum jemand so viel Zeit und Mühe in das Haus investiert, wenn sich die Jungs durchaus gegenseitig beim Inch-Spiel umbringen (wie Rugby auf allen vieren, nur ungleich rabiater). Das Buch ist verhältnismäßig kurz und man hat es schnell durch, will aber gerne wissen, wie es weitergeht. Zwischendurch gab es einige kleine Logiklücken und Spannungsflauten, insgesamt hat mich das Buch aber überzeugt. 4/ 5 Sterne.

Bewertung vom 05.07.2012
Knochenfinder / Kommissarin Natascha Krüger Bd.1
Lahmer, Melanie

Knochenfinder / Kommissarin Natascha Krüger Bd.1


gut

Im Rothaargebirge werden in Geocaching-Dosen amputierte Finger gefunden. Das Team um Kommissar Winterberg ermittelt, als sich herausstellt, dass ein 18-Jähriger kurz vorher verschwunden ist. Die Spur führt nicht nur zu begeisterten Geocachern, Hobbyjägern und überambitionierten Nachbarn, sondern auch tief in die Gewaltszene...
Der Roman "Knochenfinder" klang für mich interessant, da das Debüt der Autorin gelobt wurde und mich das Thema interessiert. Obwohl Geocaching nicht mehr ganz neu ist, gibt es verhältnismäßig wenig Erwähnung in der neueren Belletristik.
Das Buch war zwar leidlich spannend, aber nicht besonders tiefgründig. Der entscheidende Hinweis basiert auf einer Gabe und nicht auf harter Ermittlungsarbeit, wodurch sich mir das Gefühl eines deus-ex-machina aufdrängte. Ich weiß, dass diese Fähigkeit auftritt und kenne auch jemanden, fand es aber trotzdem als Höhepunkt der Fallaufklärung zu einfach und zufallsbasiert.
Der Roman ließ sich zwar flott lesen, hebt sich aus meiner Sicht aber nicht von der breiten Masse ab.

0 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 02.07.2012
Der automatische Detektiv
Martinez, A. Lee

Der automatische Detektiv


gut

Der Roboter Mack Megaton, ursprünglich als eine erbarmungslose Killermaschine konzipiert, entwickelt einen freien Willen und schuftet seitdem als Taxifahrer in Empire City, um sich einen Bürgerstatus zu sichern. Da seine Subroutinen eher für den Kampf gegen Panzer als für ein Händeschütteln ausgerichtet sind, machen ihm sowohl sein Job als auch seine Programmierung immer wieder Schwierigkeiten. Eines Tages wird die Familie seiner Nachbarin entführt, welche man am ehesten als seine Freunde bezeichnen könnte. Mack fühlt sich entgegen seiner Logikschaltkreise verpflichtet sie zu finden und muss nicht nur gegen Kampfroboter, schleimige Mutanten und Kleinganoven bestehen, sondern auch gegen die zunehmend komplexeren Gefühlsregungen, die er entwickelt- wie zum Beispiel ein Gewissen...

Ich kenne A. Lee Martinez als einen Autor von lustiger Fantasy. Die Kompanie der Oger und Eine Hexe mit Geschmack habe ich mit großem Vergnügen gelesen. Leider hat mich "Der automatische Detektiv" eher enttäuscht, da er längst nicht so lustig ist wie andere Bücher des Autors. Martinez parodiert zwar eine Menge Detektivromane und lässt Mack gegen Klischees antreten, findet aber nicht ganz den richtigen Grundtenor. Mal ist das Buch lustig, dann nimmt es sich selbst zu ernst und Macks Versuche Zynismus auszudrücken sind meistens ziemlich lausig. Letzteres könnte allerdings an der Übersetzung liegen, mir sind einige seltsame Ausdrucksweisen aufgefallen.
Mack hängt entweder an der Ladebuchse oder ist bei der Arbeit. Über die Stadt und ihre Bewohner erhält man kaum Hintergrund. Es wird von einer allgemeinen Verseuchung gesprochen, die sich aber anscheinend nur auf diese Stadt beschränkt, da Mack meint, dass er außerhalb der Stadt nur ein wandelnder Kühlschrank oder so wäre. Die Menschen machen die seltsamsten Mutationen mit, haben da keinen Nutzen von und die gesamte Stadt steht immer kurz vor dem Verrecken, da keine Technologie richtig funktioniert, obwohl sie immer weiter vorangetrieben wird (im Gegenteil werden die Sachen, die funktionieren, bald eingestellt): Warum bleiben sie dann da? Wie sieht der Rest der Welt aus?
Da diese Martinez-Romane in sich abgeschlossen sind, bleibt man relativ unbefriedigt mit vielen Fragen zurück. Da mich weder der Humor nur die Handlung überzeugt hat, es aber einige lustige Stellen gegeben hat und Mack in seinem Handeln zumindest konsequent ist, gebe ich 3 von 5 Sternen.