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Benutzername: 
B.Schmidt
Wohnort: 
Duisburg

Bewertungen

Insgesamt 73 Bewertungen
Bewertung vom 22.01.2023
In tiefen Seen / Commissario Grauner Bd.8
Koppelstätter, Lenz

In tiefen Seen / Commissario Grauner Bd.8


ausgezeichnet

In Tiefen Seen ist für Kommissar Grauner und Commissario Saltapepe der achte Fall und für mich war es der erste. Dieser Krimi hat mich sehr gut unterhalten und obwohl es der achte Band dieser Reihe ist, war ich in sehr kurzer Zeit mit den Protagonisten vertraut.

Dem Autor ist es gelungen, die Protagonisten vor dem Auge des Lesenden lebendig werden zu lassen. Da ist auf der einen Seite der bäuerliche und bodenständige Grauner, etwas übergewichtig und nicht wirklich fit und ihm zur Seite steht der elegante und weltoffene Sltapepe. Ein sehr unterschiedliches Duo, das sich aber bei den Ermittlungen sehr gut ergänzt.

Die Beschreibung der Gegend lässt beim Lesenden sofort Bilder des düsteren Passeiertals, mit seinen Fremden wenig zugewandten und ängstlichen Bewohner entstehen. Kein Tal, das man gerne besuchen möchte und leben möchte man dort bestimmt nicht.

Trotz der düsteren Gegend und des bedrückenden Dorfes gibt es in diesem Krimi durchaus Stellen zum Schmunzeln sowie humorvolle Dialoge.

Der Fall besteht aus drei Handlungssträngen, die der Autor konsequent verfolgt. Er bietet den Leser:Innen immer neue Hinweise und ermöglicht so das Mitraten, überraschende Wendungen und falsche Spuren machen den Krimi sehr kurzweilig. Die kurzen Kapitel treiben den Lesefluss zusätzlich voran. Am Ende wird der Mordfall schlüssig aufgeklärt und alle offenen Fragen werden beantwortet.

Mich hat In tiefen Seen, von Lenz Koppelstätter sehr gut unterhalten, die Spannung in diesem Krimi war von Anfang bis Ende vorhanden. Eine klare Leseempfehlung. Für mich definitiv nicht der letzte Krimi dieses Autors.

Bewertung vom 08.01.2023
Der Mordclub von Shaftesbury - Eine Tote bleibt selten allein / Penelope St. James ermittelt Bd.1
Winston, Emily

Der Mordclub von Shaftesbury - Eine Tote bleibt selten allein / Penelope St. James ermittelt Bd.1


ausgezeichnet

Der Mordclub von Shaftesbury, Eine Tote bleibt selten allein, von Emily Winston war genau das Buch, das ich gebraucht habe. Der Titel trifft es zwar nicht wirklich, aber darüber kann man leicht hinwegsehen.

Die Autorin Emily Winston bzw. Angela Lautenschläger hat einen sehr unterhaltsamen Krimi für gemütliche Lesestunden geschaffen. In ihrem Dorf Shaftsbury wollte ich schon nach den ersten paar Seiten leben. Ein Dorf voll von schrulligen aber dennoch liebenswerten Menschen, oder gerade deswegen?

Es gibt eine Leiche, sonst wäre es auch kein Krimi, aber das meiste Blut, das fließt ist Schweineblut. Die Geschichte ist wirklich gut ausgedacht und ich habe bis zum Ende miträtseln können, da die Autorin schon am Anfang Hinweise streut, die aber, da sie nicht sofort ins Gewicht fallen auch wieder in Vergessenheit geraten.

Die Hauptprotagonistin Penelope St. James kommt mit großen Plänen aus London nach Shaftesbury und muss feststellen, dass sich manche Pläne völlig anders entwickeln und das ist nicht unbedingt zum Nachteil. Sie ist ein absolut sympathischer und authentischer Charakter. So richtig menschlich mit viel Humor, anders wäre sie wahrscheinlich schreiend aus dem Dorf gefüchtet. Es war sehr unterhaltend sie beim Lösen ihrer Aufgaben, in die sie praktisch reingestolpert ist zu begleiten.

Dieser Cosy Krimi hat alles was er braucht, ein nettes Dorf, nette Menschen, eine Leiche, einen Mörder und natürlich kommt auch die Romantik nicht zu kurz. Ich habe mich beim Lesen sehr gut unterhalten gefühlt, der Schreibstil passt wunderbar zur Geschichte. Man möchte einfach immer weiter lesen um zu erfahren, was als nächstes passiert. Das Ende war schlüssig und überzeugend.

Ich hoffe auf eine Fortsetzung, ich möchte zu gern wissen, wie es mit Penelope und dem Dorf weiter geht.

Bewertung vom 13.12.2022
Ruhe sanft im Fichtelgebirge
Lochmüller, Jacqueline

Ruhe sanft im Fichtelgebirge


ausgezeichnet

Die Autorin, Jacqueline Lochmüller , hat mit ihrem Krimi, Ruhe sanft im Fichtelgebirge, genau meinen Geschmack getroffen.

Das Cover dieses Krimis macht schon neugierig, beim Betrachten fragt man sich sofort, was es mit der schemenhaften Frau am beleuchteten Fenster wohl auf sich hat. Trotz der freundlichen Farben, ein helles Gelb und ein sanftes Blaugrau wirkt das Cover auf mich etwas unheimlich.

Die Hauptprotagonistin in diesem Roman, die Kommissarin Kristina Herbich ist eine Frau, die stark polarisiert. Sie ist völlig hin und her gerissen zwischen ihrem Privatleben und ihrem Dienst bei der Polizei. Einerseits ist sie total engagiert und andererseits lässt sie die Ermittlungen schleifen, weil sie ihren Partner nicht enttäuschen will. Ich denke sie hat noch einen weiten Weg vor sich.

Jacqueline Lochmüller hat ihre Protagonisten überaus detailreich geschildert, gerade bei Kristina empfindet man als Leser deutlich ihre innere Zerissenheit. Sie wurde mir durch den ganzen Krimi hindurch nicht zu hundert Prozent sympathisch, allerdings ist sie mir auch nicht unsympathisch. Ich denke sie wird sich in den Folgebänden noch entwickeln.

Alle anderen Charaktere erzeugen durch die wirklich guten Beschreibungen auch direkt ein Bild in meinem Kopf, ob es jetzt der immer nörgelnde Nachbar Franke ist, oder seine stets gut gelaunte Frau Dietlinde, ich habe sie sofort vor Augen. Das gilt besonders für den pensionierten Pfarrer und Onkel von Kristina. Onkel Johan und seinen Dackel Arno muss man einfach sofort und Herz schließen.

Die Erzählweise der Autorin ist sehr gut zu lesen, sehr bildhaft und beschreibend, dabei aber zu keiner Zeit langatmig, sondern temporeich. Sie hält die Spannung ständig auf einem recht hohen Level. Das gelingt ihr einerseits durch die recht kurzen Kapitel, die am Ende immer Fragen offen lassen und zum anderen durch die Perspektivwechsel. Hat man gerade noch von Kristina und ihren Ermittlungen gelesen befindet man sich im nächsten Kapitel bei Franke auf der Terrasse, wo er über einen gestohlenen Bräter mit Hühnerschenkeln lamentiert. So entsteht ein recht zügiges Tempo, da man als Lesender unbedingt wissen möchte, was passiert ist und wie es weiter geht.

Ich hatte mit diesem Krimi sehr unterhaltsame und spannende Lesestunden. Ich habe mir den Kopf zerbrochen und versucht die richtige Lösung zu finden. Ein durch und durch spannender Krimi, der am Ende eine schlüssige Lösung bereithält.

Bewertung vom 06.12.2022
Prost, auf die Gaukler
Kalpenstein, Friedrich

Prost, auf die Gaukler


ausgezeichnet

Zurück in Brunngries und das noch zum Volksfest, was könnte schöner sein?

Friedrich Kalpenstein hat uns wieder einen absolut spannenden und unterhaltsamen Krimi geschenkt!

Ich habe das Buch aufgeschlagen und war sofort wieder mitten im Geschehen von Brunngries, mittlerweile habe ich ein wenig das Gefühl nach Hause zu kommen um alte Freunde zu treffen!

Friedrich Kalpenstein hat ein ausgeprägtes Talent für sehr detailreiche und realistische Beschreibungen. Nicht nur Brunngries erwacht so zum Leben, sondern auch seine Charaktere. Das Städtchen Brunngries hat er im Laufe seiner "Prost" Reihe mit so vielen Einzelheiten versehen, dass ich mental durch diesen Ort spazieren kann. Seine Charaktere haben einen sehr hohen Wiedererkennungswert und selbst der kleinste Nebencharakter wird sehr gründlich ausgearbeitet.

Mir gefällt besonders , dass die Hauptprotagonisten seit dem ersten Buch eine deutliche Entwicklung erfahren haben, als Beispiel sei hier Felix Fink genannt. Ebenso ist die Dynamik zwischen den beiden Ermittlern Tischler und Fink deutlich zu spüren, genau wie auch ihre Verlagerung. Es ist nicht mehr nur Tischler, der die Ideen hat und die Ermittlungen vorantreibt, Fink begegnet ihm immer öfter auf Augenhöhe.

Die Erzählweise ist locker und flüssig mit viel Sprachwitz und Situationskomik, niemals kommt der Krimi und die damit verbundene Spannung zu kurz. Der Autor streut immer wieder Hinweise und Indizien, so dass man praktisch eingeladen wird mit Tischler und Fink nach der TuF Methode zu ermitteln. An falschen Fährten spart Herr Kalpenstein allerdings auch nicht und so wird man immer wieder in die Irre geführt und es bleibt spannend. Bis zum Ende hatte ich nur eine Vermutung, die ich aber nicht so richtig begründen konnte. Der Autor lässt seine Ermittler den Fall am Ende so klären, dass auch die letzte Frage beantwortet wird.

Ein solider, spannender und sehr unterhaltsamer Krimi, den man einfach genießen muss.

Bewertung vom 06.12.2022
Die Dreitagemordgesellschaft / Phyllida Bright Bd.1
Cambridge, Colleen

Die Dreitagemordgesellschaft / Phyllida Bright Bd.1


ausgezeichnet

Agatha Christie lässt grüßen.
Colleen Cambridge hat ihren Krimi , Die Drei Tagemordgesellschafft, ins Haus von Aghatha Christie und ihrem Mann Max Mallowan nach Mallowan Hall verlegt. Ihre sehr spezielle Haushälterin Phyllida Bright ermittelt und unterstützt die nach ihrer Meinung unfähige Polizei. Die ist zudem eine glühende Verehrerin von Hercule Poirot.
Ein wunderbar unterhaltsamer Krimi ganz im Stil von Agathe Christie, ein absolutes Muss für alle Fans!
Colleen Cambridge schreibt ganz im Stil der Queen of Crime, in ihrem Krimi finden sich zahlreiche Anspielungen auf Romane von Agatha Christie. Die Dreitagemordgesellschaft ist ein klassischer Whodunit, very british.
Der Erzählstil ist sehr flüssig und verleitet dazu beim Lesen die Zeit zu vergessen. Man möchte gar nicht aufhören zu lesen, da es nicht nur zwei Morde zu klären gibt sondern auch mindestens zwei Geheimnisse.
Die Hauptprotagonisten sind sehr detailreich beschrieben, und überaus sympathisch. Selbst die Nebenfiguren sind sehr authentisch. In Mallowan Hall fehlt es nicht am überkorrekten Butler, der an Steifigkeit gar nicht zu überbieten ist, aber sich im entscheidenden Moment für die Menschlichkeit und Nachsicht entscheidet. Sogar die Hausmädchen bekommen durch Colleen Cambridges Schreibstil Substanz und lassen sich daher gut voneinander unterscheiden.
Der Krimi ist durchweg spannend und vermittelt zudem das typisch britische Lebensgefühl der großen Landsitze. Man fühlt sich verleitet mit einem Whiskey oder Tee im Ohrensessel Platz zu nehmen und den Geschehen zuzuschauen.
Die Autorin streut ihre Hinweise, führt Leser:Innen in die Irre und lässt sie immer wieder neue Theorien aufstellen, die dann auf Grund neuer Informationen verworfen werden.
Am Ende des Krimis gibt es eine Aufklärung à la Hercule Poirot. Die Morde werden aufgeklärt, aber nicht das Geheimnis um Phyllida Bright. Dieses Buch ist das erste einer Reihe.
Für mich ein sehr gelungener Krimi und von mir gibt es eine absolute Leseempfehlung, gerne mehr von Phyllida Bright

Bewertung vom 27.11.2022
Freitags bei Paolo
Liehr, Tom

Freitags bei Paolo


sehr gut

Tom Liehr hat mich nach der Lektüre seines Buches, Freitags bei Paolo, sehr nachdenklich zurück gelassen.

Die Geschichte dreht sich um Marie und Clemens, die miteinander die ganz große Liebe gefunden haben und sich nach zwanzig Jahren trennen, weil es zusammen keine Zukunft mehr gibt.

Tom Liehr hat seine Protagonisten bis hin zur kleinsten Nebenfigur sehr detailreich beschrieben, so sind echte Menschen entstanden, mit denen Leser:Innen durchaus mitfühlen können. Seine Hauptprotagonisten Clemens und Marie sind sehr sympathische Menschen, wobei Marie diejenige ist, die Entscheidungen trifft und vorantreibt. Clemens hat es ganz gerne, wenn alles so bleibt sie es ist.

Als Leser:In taucht man durch die flüssige Schreibweise des Autors schnell in die Geschichte ein und seine Erzählweise treibt die Leser:Innen voran. Das Buch lässt sich sehr gut lesen und man möchte einfach wissen, wie es weitergeht und was aus den Protagonisten wird.

Am Ende des Buches gibt es zu allen Protagonisten eine Erklärung, was aus ihnen geworden ist. Das ist eine besonders gute Idee, schließlich haben die Leser:Innen die einzelnen Charaktere über mehrere Jahrzehnte begleitet.

Ein Buch, das über die Liebe, das Leben und Veränderung erzählt auf jeden Fall lesenswert.

Bewertung vom 10.11.2022
Kant und der Schachspieler / Kommissar Kant Bd.2
Häußler, Marcel

Kant und der Schachspieler / Kommissar Kant Bd.2


ausgezeichnet

Kant und der Schachspieler ist der zweite Krimi um Kommissar Kant und sein Team, von Marcel Häußler.

Das Buch erscheint durch seine sorgfältige Gestaltung sehr wertig; das Cover ähnelt dem des ersten Buches und hat somit einen hohen Wiedererkennungswert. Auch beim zweiten Buch gibt es ein sehr stimmungsvolles Bild mit der Rückenansicht eines einzelnen Mannes im Vordergrund. Das könnte durchaus Kommissar Kant sein. Im Buchhandel wäre ich bestimmt darauf aufmerksam geworden.

Marcel Häußler hat einen sehr spannenden Krimi geschaffen mit einem menschlichen Kommissar und seinem sympathischen Team.

Sehr gut gefallen haben mir die Einblicke in das Privatleben der einzelnen Ermittler, dadurch wurde der Krimi noch greifbarer und die Teammitglieder umso menschlicher. Ich kannte das erste Buch nicht und hatte absolut keine Mühe mich im zweiten Buch zurechtzufinden. Der Autor vermittelt alle Informationen zu Kant und seinem Team, wie nebenbei, so dass es auch für Kenner:Innen des ersten Buches nicht langweilig ist.

Der Kriminalfall ist genial konstruiert, ab der ersten Seite ist man eigentlich schon mittendrin und ermittelt mal mit dem einen und mal mit dem anderen Zweierteam. Man hat Anteil an wirklich echter Polizeiarbeit und nach und nach ergeben die gesammelten Informationen ein Bild . Man meint den Fall gelöst zu haben und dann stoßen die Ermittler auf neue Informationen und das Bild ändert sich. Marcel Häußler beherrscht die Kunst falsche Fährten zu legen geradezu perfekt. Oft hatte ich das Gefühl mit den Ermittlern unterwegs zu sein und gerne hätte auch ich den Verdächtigen und Zeugen meine Fragen gestellt. Jedesmal wenn ich mir mein Bild zusammen gebaut hatte und dachte ich wüsste die Lösung gab es eine neue Wendung. Am Ende der Geschichte wurde aber jeder noch so kleine Knoten gelöst und jede offene Frage schlüssig beantwortet.Ich

Marcel Häußlers Schreibstil ist ansprechend und gut zu lesen. Gut gefallen hat mir, dass es neben den richtig spannenden Abschnitten immer wieder ruhige Episoden gab. Beim Lesen habe ich tatsächlich alles um mich herum vergessen und hielt mich in Kants Welt auf.

Ein wirklich spannender Krimi, der mich am Ende auch nicht sofort losgelassen hat. Eine klare Leseempfehlung, für all diejenigen, die einen spannenden und gut konstruierten Plot zu schätzen wissen. Gerne mehr davon.

Bewertung vom 09.11.2022
Trügerische Toskana (eBook, ePUB)
Burmeister, Jens

Trügerische Toskana (eBook, ePUB)


sehr gut

Trügerische Toskana ist der zweite Krimi von Jens Baumeister um Professor Tiefenthal und Kommissarin Stella Bernucci.

Ich würde diesen Krimi eher bei den Wohlfühlkrimis als bei den kulinarischen Krimis ansiedeln. Es wird zwar lecker gekocht und auch gegessen, am Ende des Buches gibt es auch Rezepte, aber für mich stand der Wohlfühlaspekt im Vordergrund.

Jens Burmeister hat mit seinen Hauptprotagonisten sehr sympathische Figuren geschaffen, ich habe mit Stella und ihrem Professor mitgelitten. Durch seine detailreichen Beschreibungen, auch der Nebenfiguren waren mir die mitwirkenden Personen schnell vertraut. Hin und wieder fand ich einige Szenen fernab der Realität, aber das hat der Lesefreude keinen Abbruch getan und fällt für mich unter dichterische Freiheit, zumal diese Abweichungen für den Fortgang der Geschichte von Bedeutung waren. Die Geschichte war sehr gut konstruiert, es gab die eine oder andere Wendung, der Autor war mit dem Streuen seiner Hinweise allerdings etwas sparsam, ich hätte mir mehr gewünscht. Im letzten Drittel des Buches haben sich die Ereignisse fast überschlagen und es wurde nochmal so richtig spannend. Der Fall wurde bis ins letzte Detail geklärt und es blieben keine Fragen offen.

Die ausführlichen und sehr bildlichen Beschreibungen der Toskana haben mir Lust auf eine Reise dorthin gemacht.

Die Lust aufs Essen kam während der Lektüre auch auf, besonders in dem Teil, als Tiefenthal für Stella kocht. Dieses Rezept werde ich definitiv nachkochen!

Alles in allem ein sehr homogener Krimi, den ich gerne gelesen habe, jetzt bin ich gespannt, wie es mit Stella und Professor Tiefenthal weiter geht. Definitiv ein Krimi mit Wohlfühlfaktor.

Bewertung vom 29.10.2022
WattenZorn
Schmidt, Andreas

WattenZorn


ausgezeichnet

WartenZorn von Andreas Schmidt hat mich ab der ersten Seite gefesselt und bis zur letzten Seite nicht mehr losgelassen. Es gab Momente, da dachte ich die Spannung nicht mehr aushalten zu können.

Andreas Schmidt hat sich wirklich einen perfiden Plott ausgedacht, mit dem er mich bis in meine Träume verfolgt hat. Das Schlimmste an dieser Geschichte ist, dass so ein Verbrechen jederzeit passieren kann und definitiv schon passiert ist.

Dem Autor ist es gelungen mich durch das ganze Buch bei der Stange zu halten. Ich habe mitermittelt, mitgezittert und mitgelitten. Gedanklich habe ich die Ermittler vorangetrieben, die Geschichte hat mich keine Sekunde lang los gelassen. Andreas Schmidt hat seine Hinweise so gut gestreut, dass ich mehr als einmal auf ihn hereingefallen bin. Jedes Mal, wenn ich eine vage Ahnung hatte, wer der Täter ist und dass sich jetzt alles zum Guten wendet, musste ich feststellen ich bin auf einer völlig falschen Spur. Fast bis zum Ende hatte ich keine Ahnung wer der Täter sein könnte. Dem Autor ist das Verwirrspiel mit seinen überraschenden Wendungen meisterhaft gelungen. Am Ende wurde jede Frage stimmig beantwortet.

Gerade die Mischung aus idyllischen Landschaften, Sehenswürdigkeiten und Urlaubsstimmung und den brutalen Verbrechen machen viel von der atemlosen Spannung aus. Immer wenn ich dachte die Spannung lässt sich kaum noch ertragen, kam wieder eine ruhigere Passage und ich konnte mich etwas erholen um dann erneut wieder ganz oben auf den Spannungsbogen getrieben zu werden. Die Erzählweise von Andreas Schmidt ist sehr bildhaft und detailreich, dieses Buch war Kino für den Kopf. Ich habe es nicht nur gelesen, ich war dabei , um genau zu sein mittendrin

Die Protagonisten dieses Buches waren mir schnell vertraut, dieses war mein erstes Buch aus der Reihe und es war überhaupt kein Problem in die Geschichte hineinzufinden. Alle Protagonisten um Kommissarin Wiebke Ulbricht werden sehr plastisch und sympathisch geschildert. Die kurzen Ausflüge in das Privatleben der Ermittler lassen die Protagonisten sehr authentisch und menschlich erscheinen.

Ein absolut gelungenes Buch, von mir gibt es eine hundertprozentige Leseempfehlung, mit einer kleinen Warnung; für die Lektüre in jedem Fall Nervennahrung bereitstellen!

Bewertung vom 19.10.2022
This Charming Man / The Stranger Times Bd.2
McDonnell, C. K.

This Charming Man / The Stranger Times Bd.2


ausgezeichnet

Man sollte zuallererst die Danksagungen am Ende des Buches lesen, sie machen klar, was im Buch auf einen zukommt.
Der Autor C.K. McDonnell ist nicht nur Autor sondern auch Comedian und das merkt man. Sein Humor ist grandios und die Beschreibungen seiner Protagonisten lassen Menschen entstehen oder ähnliche Geschöpfe, man weiß es nicht so genau.
Sein Buch , This Charming Man, ist der zweite Teil einer Reihe. Schon das erste Buch, The Stranger Times, hat mich begeistert und der zweite Teil hat mich genau dort abgeholt, wo das erste Buch mich zurückgelassen hat. Ich habe die Protagonisten wie alte Bekannte begrüßt und wollte sofort wieder an ihrem Leben teilhaben und sehen wie sich alles so entwickelt. Selbst in den spannendsten Szenen blitzt McDonnells Humor durch, so dass es trotz der Dramatik auch immer etwas zum Schmunzeln gibt.
Die Erzählweise des Autors hat mich völlig mit in das Geschehen genommen und hat mich die Realität vergessen lassen. Das ist für mich definitiv ein Kriterium für ein gutes Buch. McDonnell erzählt spannend aber immer mit einem kleinen Zwinckern im Augenwinkel.
In diesem Buch hat er mehrere Handlungsstränge verfolgt, aber nur den Haupthandlungsstrang konsequent zu Ende geführt und dann schlüssig aufgeklärt. Die Nebenhandlungsstränge lassen Raum für Spekulationen und schüren die Neugier für das nächste Buch. Gerade weil am Ende nicht alles restlos geklärt ist, spricht das meiner Meinung nach für das Buch. Ich mag es nach der Lektüre noch weiter zu spekulieren und mich mit dem Buch auseinander zu setzen.
Der zweite Band dieser Reihe war nicht ganz so rund und homogen wie der erste, das lag aber an der Einführung mehrerer neuer Protagonisten und an den Nebenhandlungssträngen. All das ist sicherlich notwendig um die Grundlage für Band drei zu schaffen.
Alles in allem ein Buch, das mich sehr gut unterhalten hat. Es war spannend, hat zum mittragen eingeladen und der Humor war genau meiner. Am Ende gab es dann die schlüssige Aufklärung, von mir eine klare Leseempfehlung.