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Benutzername: 
orfe1975
Wohnort: 
Bonn

Bewertungen

Insgesamt 219 Bewertungen
Bewertung vom 13.04.2018
Weil du mit mir gehst
Weil du mit mir gehst (2)

Weil du mit mir gehst


sehr gut

Mein Eindruck:

"In diesem Zusammenhang hat einmal jemand gesagt, man solle Gottes Liebe nicht mit einem Kuchen vergleichen, der aufgeteilt wird, sondern mit einem warmen, sonnigen Tag am Strand. Denn dann nehme ich niemandem etwas weg, wenn ich die Sonne genieße. Und wenn andere sie genießen, nehmen sie mir nichts weg. Gottes Liebe ist nicht begrenzt, sondern unendlich." (S. 272)

Nachdem ich Band 1 mit Begeisterung verschlungen habe, habe ich die Übersetzung des zweiten Teils der vierbändigen "Sensible Shoes"-Reihe (Originaltitel) herbeigesehnt. Da der Anfang schon eine Weile zurücklag, konnte ich mich an einiges nicht mehr erinnern. Die Autorin hat es jedoch innerhalb der ersten Seiten schnell geschafft, mich wieder ins Boot zu holen. Die wichtigsten Ereignisse der Frauen werden zu Beginn in Form von Gedanken geschickt in die Handlung eingeflochten. Theoretisch kann man auch ohne Vorkenntnisse des Vorgängers dieses Buch lesen, ich empfehle es jedoch nicht. Die Entwicklungen im ersten Teil sind in meinen Augen als Hintergrundwissen unentbehrlich, um die Veränderungen im Folgeband in ihrer Tiefe nachvollziehen zu können.

Nachdem die vier durch ihren geistlichen Kurs beachtliche Veränderungen in ihrem Leben erfahren haben, kämpfen sie in diesem Band zunächst mit der Tatsache, vom Alltag eingeholt zu werden. Alte Gewohnheiten brechen wieder auf. Charissa kämpft mit ihrer ungeplanten Schwangerschaft, vor allem aber mit ihrer Perfektion und ihrem Stolz. Meg hat große Erwartungen an den Besuch bei ihrer Tochter in London und muss mit der Nicht-Erfüllung derselben umgehen lernen. Mara freut sich darauf, Großmutter zu werden, hat jedoch nach wie vor Probleme, sich selbst zu akzeptieren und in ihrer Ehe warten einige unangenehme Überraschungen auf sie. Hannah genießt die Beziehung zu Nathan, hat jedoch mit ihrem Sabbatjahr und der Tatsache, keine Kinder bekommen zu können, noch nicht vollständig ihren Frieden gemacht.

Auf den ersten Blick scheint die Wirkung des Kurses verpufft zu sein:
»Manchmal fühlt es sich an, als ginge man zwei Schritte vorwärts und dann wieder einen Schritt zurück. Oder sogar zwei Schritte nach vorn und drei zurück.« (S. 289)

Doch diesmal sind sie gestärkt, indem sie ihre Defizite schneller erkennen und sich ihren Problemen besser stellen können. Dabei unterstützten sie sich gegenseitig und beten gemeinsam und füreinander.

Die geistlichen Übungen aus dem ersten Band werden in der Handlung wieder aufgegriffen und vertieft. Im Anhang des Buches befindet sich ein 8-wöchiger Leitfaden, in dem der Leser dazu angeregt wird, einzelne Kapitel erneut zu lesen und sich mit Fragen zum Text auseinanderzusetzen. Zusätzlich sind geistliche Übungen Teil dieses Programms. Während im ersten Band die Übungen jeweils hinter den Kapiteln folgten, sind die Fragen hier kompakt am Ende zu finden. Damals passte das aber auch zu dem Kurseinheiten, die die Frauen gemacht haben. In diesem Buch ist der Kurs selbst kein Thema, nur Elemente daraus werden einzeln wieder hervorgeholt. Von daher finde ich es sinnvoll, dass hier der Leitfaden komplett als Extrateil am Schluss des Romans erfolgt.

Die Charaktere sind mir nach wie vor ans Herz gewachsen und ich habe durch den ganzen Roman hinweg mit jeder mitgefiebert und genossen, Teil ihrer Reise zu sein. Die geistlichen Impulse beschränkten sich diesmal größtenteils auf den Anhang und griffen häufig Übungen aus dem Vorgängerband auf. Das gefiel mir jedoch sehr gut, denn mit jeder Wiederholung prägt sich die Übung mehr ein und man erlangt stets neue Erkenntnisse. Das Ende zeigt, dass die Vier einen weiteren, wichtigen Abschnitt ihres Lebens gemeistert haben, lässt jedoch Raum für weitere Entwicklungen, auf die ich mich in den nächsten beiden Bänden schon freue.

Fazit:
Gelungene Fortsetzung der spirituellen (Roman-)Reise zu Gott und zu sich selbst

Bewertung vom 29.03.2018
Mit Sari auf Safari
Bühne, Tabitha

Mit Sari auf Safari


ausgezeichnet

Tabithas Indien

"Gott hat Humor. Er hat alles geplant, und er kennt mich. Ich wollte nie ein normales Leben, ich wollte ein Abenteuer. Das habe ich nun davon!" (S.16)

Ich habe von Beginn an gut in die Handlung hineingefunden, denn Tabitha schreibt sehr mitreißend und lebendig. Sie holt erst ein wenig aus und berichtet über ihre Kindheit im Sauerland und wie ihr Leben verlaufen ist, bis sie Markus kennenlernte. So bekam ich eine gute Vorstellung ihres Charakters und in vielen Teilen habe ich Parallelen zu meinem Leben entdeckt, wodurch mir die Autorin noch sympathischer wurde. Besonders beeindruckt hat mich immer wieder im Buch ihre unvoreingenommene Einstellung gegenüber unbekannten Dingen und ihre vertrauensvolle Offenheit dem Leser gegenüber. Sie schreibt ehrlich über ihre Bedenken, ihre Ängste, aber auch über ihre positiven Erfahrungen, was sie alles lernt und wie sie ihren Ängsten entgegen tritt. Jedes Wort wirkt authentisch, ich hatte das Gefühl: hier ist ein offener, emotionaler, aber auch starker Mensch, der den Leser wie einen Freund an der Hand nimmt, um ihm Indien mit all seinen Facetten nahe zu bringen.

Ihre Geschichte erzählt sie lückenlos von Beginn an. Sie schildert ihre Hochzeit, die Kündigung ihres Jobs, die Abschiede von Freunden und Familie und auch ihre Ankunft mitten im indischen Chaos. Mir gefiel dabei die chronologische Reihenfolge. Ich konnte ihre Reisen und auch ihre Entwicklungsschritte gut mitverfolgen. Ich hatte zuvor schon einige Dokumentationen über Indien gesehen und wusste, dass das Land sehr unterschiedliche Gesichter hat. Durch Tabithas Buch ist mir erst klar geworden, wie groß die Unterschiede innerhalb der Regionen und verschiedenen Bevölkerungsgruppen sind. Die Autorin nimmt den Leser u. a. mit in die Teeregion Darjeelings, erlebt eine indische Hochzeit, wird sich ihrer Beziehung zu Jesus bei einer Woche im Yoga-Ashram wieder bewusst.

Es gibt Einiges, an das sich Tabitha gewöhnen muss: Nachts nicht alleine raus gehen, die rechtliche Herabstufung der Frau gegenüber dem Mann, eine "Maid", die tagsüber die Wohnung in Ordnung hält und ständig präsent ist, Hocktoiletten, verrückte Feste, fettiges Essen, Aberglaube mit erschreckenden Auswirkungen und indische Traditionen und Bräuche, die für Europäer nicht konsequent und logisch erscheinen. Aber sie erlebt auch viel Gastfreundschaft, Zufriedenheit trotz Armut, findet neue, tolle Freunde, sieht wundervolle Landschaften und empfindet am Ende eine unglaubliche Dankbarkeit für ihr Leben und für ihren Glauben, den sie durch diese Erfahrungen festigen kann.

Nun wird sie noch ein Jahr in Indien bleiben, dann geht es zurück nach Deutschland. Ich bin gespannt, ob es noch einen Bericht geben wird über ihre "Wiedereingliederung". Mir hat das Buch sehr gut gefallen, ihre Schilderungen haben mich permanent in ihren Bann gezogen. Ich hatte das Gefühl, alles wie eine Freundin mitzuerleben mit allen ihren authentischen Gedanken, Gefühlen, Zweifeln. Es macht Spaß, Indien an ihrer Seite zu entdecken.

Fazit:
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Tabitha ist eine beeindruckende Frau, die mitreißend und lebendig ihre Reise durch Indien beschreibt und viel über sich und ihren Glauben lernt-Es macht Spaß, sie dabei zu begleiten.

Bewertung vom 28.03.2018
Lache, solange du noch Zähne hast
Backhaus, Arno

Lache, solange du noch Zähne hast


ausgezeichnet

Überraschende Anekdoten- und Witzesammlung

Cover und Gestaltung:
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Der Mann hinter der Mauer erinnerte mich etwas an den Nachbar Wilson aus der Serie "Hör mal wer das hämmert." Der hatte auch immer witzige, aber auch weise Sprüche auf Lager. So wie in diesem Buch. Das auf die Mauer gesprayte Lachen, sieht für mich etwas aufgezwungen aus. Es passt aber, da eine Witzesammlung im Prinzip auch etwas ist, das einen zur Fröhlichkeit "zwingen" will. Der Untertitel "Witziges zum Drüber-nach-Lachen" ist ein passendes Wortspiel: Es geht es nicht nur ums Lachen, sondern auch darum, über bestimmte Texte nachzudenken. Die bunten Farben sowie der Titel in unterschiedlichen Schriftarten machen einen definitiv aufmerksam auf das Buch. Gleich beim Aufschlagen fiel mir das thematisch aufgebaute Inhaltsverzeichnis positiv auf, das ein gezieltes Nachschlagen der Texte ermöglicht. Der Text im Buch ist in Schwarz-Weiß-Grau-Optik gehalten, was hilfreich ist, sich auf den Text zu fokussieren.

Inhalt:
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Arno Backhaus ist E-Fungelist, Entertainer und Bestsellerautor. In diesem Buch hat er zu 17 Themengebieten Witze, Anekdoten und Gedanken gesammelt. Er lädt damit den Leser ein, zu lachen, zu staunen und einige Dinge aus einem neuen Blickwinkel zu betrachten. Zu den Themengebieten gehören auch Glaubensthemen, wie von einem christlichen Autor zu erwarten. Jedoch werden auch viele alltägliche Bereiche ins Visier genommen, wie z. B. Kinder, Universitätsleben, Finanzielles, Sportliches, Tierisches und einiges mehr.

Mein Eindruck:
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Dieses Buch hat mich positiv überrascht. Ich stehe Witzebüchern eher skeptisch gegenüber. Oft sind diese eine Zusammenstellung von lustigen Texten, die man bereits aus anderen Quellen kennt. Die meisten Witze sind in meinen Augen Kalauer, die oft auf Partys oder Karnevalsreden zu hören sind. Meistens sind sie nach dem ersten Hören bzw. Lesen bereits langweilig. Ein paar solcher Witze waren auch hier vorhanden, der Autor hat das Rad nicht neu erfunden. Vieles kannte ich jedoch noch nicht, vor allem stach mir die außergewöhnliche Kombination aus lustigen und nachdenklich stimmenden Texten ins Auge.

Gut gefallen hat mir z. B. der Witze
"Ein vierjähriger Junge wird von einem Mann gefragt: "Gibt es in deinem Kindergarten auch Ausländer?" Der Kleine antwortet: "Nein, da gibt es nur Kinder."
Auf den ersten Blick lustig, im Nachgang eine Aussage zum Nachdenken!
Neben solchen kurzen Witzen stehen auch längere Texte, wie z. B. "Schule im Wandel der Zeit 1973-2018", "Gott kommt z. B.such" und "Wie ein Schwabe ein sicheres Passwort wählt", um nur einige meiner Favoriten zu nennen.
Dieses Buch hat mich begeistert, weil es sich für vieles eignet: als Nachschlagewerk für bestimmte Anlässe, als Geschenk zur Aufmunterung und natürlich zum selber lesen, lachen und nachdenken. Ich kannte den Autor bisher noch nicht, aber werde ihn und seine Bücher nun im Auge behalten.

Fazit:
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Anekdoten, Sprüche, Witze über Glauben und Alltägliches - eine überraschende und lesenswerte Zusammenstellung

Bewertung vom 28.03.2018
Der kleine Igel und das verlorene Entchen
Butler, M. Christina

Der kleine Igel und das verlorene Entchen


ausgezeichnet

Ein Osterabenteuer des kleinen Igels

Cover und Gestaltung:
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Das Coverbild ist sehr liebevoll gezeichnet. Die Tiere wirken flauschig, man möchte sie am liebsten Knuddeln. Der Clou ist die fühlbare, samtene Mütze des Igels und der rote, samtene Punkt unter "Fühl mal". Bevor ich das Buch aufschlagen durfte, hat meine 4 Jahre alte Tochter erst mal viel darauf gerubbelt. Die zwei Eier verdeutlichen die Osterzeit, in der das Buch spielt. Wir hätten sie gerne etwas zentraler gesehen, als in eine Ecke gequetscht, aber das ist Geschmackssache. Letztendlich geht es um das verlorene Entchen, wobei hier zwei statt einem abgebildet sind. Auch das irritierte uns am Anfang, wenn man aber die Geschichte kennt, versteht man den Hinweis besser.
Das Buch ist ein Hardcover, etwa im Format DIN A4 und hat optimales Vorleseformat. Die Seiten sind von dickerer Qualität, großflächig illustriert und beinhalten als Clou immer wieder die rote Mütze zum Fühlen. Dabei scheinen diese Stellen sehr widerstandsfähig zu sein und halten auch ein mehrfaches Rubbeln durch Kinderhände gut aus. Die Gestaltung ist insgesamt sehr ansprechend mit der harmonischen Covergestaltung und der hohen materiellen Qualität.

Inhalt:
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An einem sonnigen Frühjahrstag begibt sich der kleine Igel mit seinen Freunden in den Wald zu einem Spaziergang, aus dem schnell ein kleines Osterabenteuer wird. Dem kleinen Igel wird bei einem Dilemma mit seiner Mütze geholfen, sie finden jede Menge Ostereier und helfen einer verzweifelten Entenmama, ihre fünf Küken wieder zu finden. Besonders das Letzte ist schwer zu finden, doch gemeinsam lösen sie auch dieses Problem.

Mein Eindruck:
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Meiner Tochter und mir sind die liebevollen und detailliert ausgearbeiteten Illustrationen direkt ins Auge gefallen. Die Tiere wirken alle freundlich uns sind irgendwie niedlich gezeichnet. Man schließt alles sofort in sein Herz. Das Beste im Buch sind natürlich die fühlbaren Stellen. Bevor wir weiterlesen konnten, mussten wir nach dem Umblättern immer erst die samtenen Stellen suchen, drüber fühlen, den Rest des Bildes angucken und dann erst durfte ich weiter lesen.
Die Texte sind kindgerecht gestaltet, die Sätze haben eine angemessene Länge und sind optimal auf die voll illustrierten Seiten aufgeteilt. Die Länge der Geschichte ist passend für Kinder ab 3 Jahre, die noch nicht so lange zuhören können. Meine Tochter ist eher längere Vorleseabende von 30-45 Minuten gewohnt, aber wenn sie müde ist oder wir eine Geschichte für zwischendurch suchen, sind Texte wie die vom kleinen Igel genau richtig.

Die Handlung beginnt erst gemächlich als gemeinsamer Spaziergang bei schönem Frühlingswetter und steigert sich dann allmählich zu einem kleinen Abenteuer. Die Eiersuche gefiel meiner Tochter sehr gut, spielt aber eher eine nebensächliche Rolle. Den Kern dieser Erzählung bilden die Themen Freundschaft und Hilfsbereitschaft, z. B. als sich der Igel mit seiner Mütze im Busch verfängt oder die Entenmama ihre Küken sucht. Schön ist, dass der Igel ganz unterschiedliche Tiere als Freunde hat, wie z. B. den Dachs, den Fuchs, die Hasen und die Mäuse. Trotzdem sind alle freundlich zueinander und jeder hilft dem anderen, so gut er kann. Aufgrund ihrer Beschaffenheit kann jedes Tier sich auf seine Weise helfend einbringen. Diese nebenher transportierte Botschaft gefällt uns sehr gut. Besonders gut gefallen hat uns das Ende, in dem das Entchen in den Eiern gefunden wird, denn dieser Fund ist ein Schatz im doppelten Sinne: materiell und emotional. Dieses Bild untermauert den schönen Spruch am Ende für mich besonders gut: "Freunde sind doch der größte Schatz, den man finden kann!"

Fazit:
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Ein schönes Buch über Freundschaft, Zusammenhalt und Hilfsbereitschaft mit liebevollen Illustrationen und fühlbaren Elementen. Nicht nur zur Osterzeit lesenswert!

Bewertung vom 11.03.2018
Juni und der Honigdieb
Steinleitner, Jörg;Steinleitner, Jona

Juni und der Honigdieb


ausgezeichnet

Junis aufregendes Ferienabenteuer

Cover und Gestaltung:
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Das Titelbild ist liebevoll und bunt illustriert, es erinnert an Abenteuerbücher für Kinder aus der "guten alten Zeit". Das Mädchen Juni sowie der Titel des Buches sind glänzend hervorgehoben. Das Coverbild zieht sich über Vorder- und Rückseite und es gibt auf beiden Seiten viele, schöne Details zu entdecken. Das Buch ist ein stabiles Hardcover mit Illustrationen im Stil des Titelbildes auf fast jeder Doppelseite. Somit ist das Buch ein echter Hingucker im Laden.

Inhalt:
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Juni Rosenglück lebt mit ihren beiden Geschwistern Elfe und Jimmie auf einem Hof im "Blauen Land". Zusammen mit ihren beiden Freunden Josefa und Rudi vom Haselsteiner Hof erleben sie tolle Ferienabenteuer auf dem Land. Als sie dann einen Opa adoptieren und Elfe von ihm einen Bienenstock erbt, dessen Honig auf einmal nach und nach verschwindet, setzen die Kinder alles daran, den Dieb zu finden. Das wird der Beginn von Sommerferien der besonderen Art.

Mein Eindruck:
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Mir gefiel das Buch sogleich von der Gestaltung her. Zielgruppe sind Kinder ab 8 Jahren, aber die witzige Geschichte eignet sich aufgrund der einladenden Bilder auch für jüngere Kinder zum Vorlesen. So habe ich dieses Buch zusammen mit meiner vierjährigen Tochter gelesen. Interessant ist, dass die Geschichte aus Junis Perspektive in der Ich-Form erzählt wird. Sie erzählt die Geschichte mit den Worten, die ein zehnjähriges Mädchen wahrscheinlich benutzen würde. Das schließt auch lustige Wortneuschöpfungen wie "badehosig" oder "schraubelockig" mit ein. Diese Art von Worterfindungen fand ich beim Vorlesen recht lustig, meine kleine Tochter fand sie jedoch "sehr seltsam" und fand, dass man so nicht reden sollte, denn die Worte gibt es ja nicht in echt. Lustig fanden wir die Überschriften, die auch typisch kindlich beschreibend lang sind, wie bspw. "Drittes Kapitel, in dem wir nach Perlmuscheln tauchen, halbe Astronauten werden und was Schlimmes herausfinden". Auch wenn sie theoretisch einiges über den Inhalt verraten, verraten sie doch nichts Konkretes und machen so noch neugieriger auf den weiteren Verlauf der Geschichte. Die Kapitel haben mit je 6-11 Seiten (inklusive Bilder) eine sehr gute Länge. Obwohl man gerne wissen möchte, wie es weitergeht, hat man so gute Einheiten, um das (Vor)lesen zwischendurch zu pausieren.

Die Geschichte selbst ist einfach zauberhaft, denn die Kinder sprühen vor Einfallsreichtum, um den Honigdieb zu finden und das alles ohne Smartphone, Tablet & Co. Da Juni den Leser mit ihrer direkten Du-Ansprache immer in die Handlung einbezieht, hat man als Leser das Gefühl, selbst Teil der Rosenglück-Bande zu sein. Es macht einfach Spaß, aus Sicht der unbeschwerten Kinder die Natur zu erleben und auf Diebesjagd zu gehen. Als Highlight gibt es am Ende noch das Honigräuberlied mit Noten und Text, um an der passenden Stelle im Buch selber mitzusingen - eine tolle Idee! Die Rosenglück-Bande erinnert mich etwas an die Abenteuer der "Fünf Freunde", nur dass sie für jüngere Kinder ausgelegt ist und an die Stelle des Hundes gibt es hier ein Kälbchen!

Dies ist bereits das 2. Juni-Abenteuer. Das erste kenne ich noch nicht, aber das wird nun definitiv bald nachgeholt.

Fazit:
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Kinder erleben ein aufregendes Ferienabenteuer auf dem Lande ohne Smartphone & Co.- lustig erzählt und liebevoll illustriert

Bewertung vom 11.03.2018
Umwege
Koller, Röbi

Umwege


sehr gut

Die Umwege des Herrn Koller

Cover und Gestaltung:
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Die Farbe des Covers passt sehr gut. Zum einen strahlt das Gelb die Energie aus, die der Autor verkörpert und sein positives Denken. Es passt aber auch, weil Gelb eine typische Taxifarbe ist und Taxis im Leben des Herrn Koller eine bedeutsame Rolle spielen. Passend hierzu sind im Buch ab und zu auftauchende Schwarz-Weiß-Skizzen von Taxis und ihrem Weg in die ein oder andere Richtung, die am Ende einiger Kapitel auftauchen. Als Klappenbroschur ist das Taschenbuch stabil und wirkt hochwertig verarbeitet.

Inhalt:
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Röbi Koller ist Radio- und TV-Moderator und Schriftsteller und Taxifan und hat hier seine ungewöhnliche Lebensgeschichte verfasst. "Entstanden ist eine Sammlung von Ausflügen, Expeditionen, Gedankensprüngen und Höhenflügen aus meinem Leben. Es sind Reisen in alle Himmelsrichtungen, durch Zeiten und Kontinente, zu Menschen und ihren Geschichten. Sackgassen, Abstecher, Kursänderungen und Umwege inklusive!" (S. 16)

Mein Eindruck:
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Als Deutscher kannte ich den schweizer Moderator bis dato noch nicht, aber die Beschreibung und der Trailer, in dem er von Herrn Cantz bei "Verstehen Sie Spaß?" reingelegt wird, haben mich neugierig auf dieses Buch gemacht.
Der Titel ist Programm: Ich hatte eher eine stringente Geschichte erwartet in dem Sinne, dass Herr Koller sein Leben chronologisch oder thematisch strukturiert aufbereitet hat. Dies ist nicht der Fall. Der Autor fängt zwar bei seinen Vorfahren an (Kennenlernen seiner beiden Großelternpaare, später der Eltern) und geht dann weiter zu seiner Kindheit und schließlich seinem beruflichen Werdegang. Zwischendurch sind aber immer wieder Kapitel eingestreut, die von Interviews mit Taxifahrern aus aller Welt erzählen oder von einigen der vielen Erlebnisse mit Menschen, die Herr Koller durch seinen Beruf und seine vielen anderen Projekte kennengelernt hat und die ihn tief beeindruckt haben.

Anfangs hatte ich mit dieser Struktur etwas Probleme, aber nach einigen Kapiteln war ich eingelesen und fand Gefallen an dieser ungewöhnlichen Zusammenstellung. Besonders die Taxiinterviews fand ich oft sehr unterhaltsam und interessant, obwohl sie leider nur sehr kurz waren. Der Erzählstil ist flüssig und zeichnet das Bild eines positiv denkenden Menschen, der immer bemüht ist, das Beste aus allem zu machen und das Beste in anderen Menschen zu sehen.
Die Biographie ist ein bunter Blumenstrauß, in dem man durch die Geschichten viel über andere Kulturen, Menschen, über die Welt der (schweizer) Medien und natürlich über die Persönlichkeit des Autors erfährt.

An manchen Stellen hat es mir etwas an Tiefgang gefehlt und an Spritzigkeit. Herr Koller ist eher ein Mensch der sachlich-nüchternen Schilderung, nur zwischendurch blitzt ein feiner Humor hervor. Manche Passagen hätte ich mir auch ausführlicher gewünscht. Das ist aber auch der einzige Punkt, den es aus meiner Sicht zu bemängeln gibt und der Grund, nicht die volle Punktzahl zu vergeben. Insgesamt ist dieses Buch eine Biographie eines Menschen, der durch seine Umwege und Sackgassen zu einem fein beobachtenden, sehr erfahrenen und positiv denkenden Menschen geworden ist und nie die Bodenhaftung verloren hat.

Fazit:
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Eine kurzweilige Biographie, die unterhaltsam und lehrreich zugleich ist und einen an vielen Stellen zum Nachdenken bringt.

Bewertung vom 02.03.2018
Blut schreit nach Blut
Schlösser, Aikaterini Maria

Blut schreit nach Blut


weniger gut

Nichts für zarte Gemüter

Mein Eindruck:
Der geheimnisvolle Klappentext und der Wolf auf dem Cover hatten mich neugierig auf den Roman gemacht. Was mir zu Beginn gut gefallen hat, ist die Stimmung, die die Autorin gut mit malerischer Sprache eingefangen hat. Das Alltagsleben auf einer Burg wird sehr anschaulich geschildert, man hat das Gefühl, selbst dabei zu sein. Der Roman steigt nach einer kleinen Episode Lunas in ihrem Zimmer recht früh ein in eine Welt von brutaler Gewalt und Action. Der Überfall der Burg erfolgt schon nach wenigen Seiten und wird so detailreich und blutig geschildert, dass ich diese Passagen nur quergelesen habe, bis der Roman wieder in friedlicheres Gewässer schwenkt. Auch wenn damalige Welt damals sicherlich hart und brutal war, so hatte ich im Verlauf des Buches doch Mühe, mir alles so detailreich schildern zu lassen. Es folgen noch viele Szenen, in denen Leute sterben oder leiden müssen und diese Passagen haben ich dann fast nur noch schnell vorwärts geblättert. Nur ab und zu habe ich rein gelesen, um festzustellen, wer noch am Leben ist. Auch die Verwandlung von Luna wird sehr ausführlich behandelt. Das ist einerseits interessant, teilweise sind auch amüsante Szenen dabei, aber natürlich hat ihre Verwandlung auch ihre ekligen Seiten. Mit Luna bin ich leider nicht warm geworden. Oft hat sie mich genervt, weil sie - in meinen Augen - unnötig geschwiegen und damit eine weitere Katastrophe heraufbeschworen hat. Manchmal hat sie zu spät erkannt, was sie eigentlich wollte bzw. konnte das Geschehen nicht richtig einordnen, bis es (fast) zu spät war. Manchmal hätte ich sie am liebsten nur schütteln mögen. Es gab nur wenige Momente, in denen der Autorin gelang, ihr Veralten für mich nachvollziehbar zu schildern. Das ist in sofern verwunderlich, da sich der überwiegende Teil des Romans in Lunas Gedanken- und Gefühlswelt abspielt. Manchmal scheint auch Astrum auf eine Art Gedankenübertragung mit Luna zu kommunizieren, es stehen Gedanken mitten im Text, von denen nicht klar ist, woher sie stammen. Rätselhaft war für mich auch, warum den Gedanken und der Vergangenheit von Lodwig, einem potenziellen Heiratskandidaten für Luna, soviel Raum gewidmet wird. Auch wenn sein Verhalten dadurch erklärbarer und Lodwig menschlich dem Leser näher gebracht wird, so hatte ich das Gefühl, dass der Roman dadurch künstlich in die Länge gezogen wurde und mit Luna und ihrem Schicksal nur bedingt etwas zu tun hat. Das Ende war für mich schon teilweise voraussehbar und hätte für mich auch so stehen bleiben können. Nun habe ich erfahren, dass dies der erste von 5 Bänden ist, was die Ausbreitung der Gedankenwelt von Lodwig erklärbarer macht. Dennoch kann ich mir schwer vorstellen, wie es jetzt noch weitergehen soll, ohne zu künstlich konstruiert zu wirken. Ich werde diese Romanserie jedenfalls nicht weiter verfolgen. Auch wenn mir stellenweise der Roman gut gefallen hat, so war er mir in weiten Strecken doch zu brutal und an anderen wiederum zu ausschweifend. Immer wenn ich dachte, dass nun der Höhepunkt erreicht sei, nahm die Spannung wieder ab und ich quälte mich wieder Seiten weiter, bis wieder eine neue Wendung eintraf. Für Fans von Werwölfen und Mittelalter, die zudem derbe und blutige Kampfszenen nicht scheuen ist diese Romanserie sicher geeignet, wofür eine ganze Reihe positiver Kritiken spricht. Mich konnte der Roman leider nicht begeistern, ich musste mich oft zwingen, den Roman weiterzulesen und war erleichtert, als er zu Ende war.

Fazit:
Werwolfroman mit Mittelalterflair - nichts für zarte Gemüter

Bewertung vom 05.02.2018
Gegen alle Regeln
Levy, Ariel

Gegen alle Regeln


ausgezeichnet

Liebe, Verlust, Hoffnung

Cover und Gestaltung:
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Pink als Farbe des Titels auf orangem Hintergrund lässt das Buch eher wie ein Kitschroman aus den 70ern aussehen als nach einer seriösen Biographie. Im Laden hätte ich das Buch wohl stehen lassen und damit leider einiges verpasst! Zwar passen diese Farben zum Geburtsjahr der Autorin und irgendwie passt diese verboten aussehende Farbkombination auch zu ihrem Leben, aber meinen Geschmack trifft das Ganze nicht. Immerhin ist das Buch ein Hardcover mit Schutzumschlag und macht so einen hochwertigen Eindruck.

Inhalt:
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Die Autorin Ariel Levy beschreibt ihr Leben, angefangen von ihrer Kindheit, ihrer (auch sexuellen) Selbstfindung sowie der Suche nach Liebe und Partnerschaft. Sie schreibt aber auch darüber, wie es sich anfühlt, die Liebe zu verlieren und wie es schaffte, die Trauer um ihren Sohn zu verarbeiten, der kurz nach seiner Geburt in ihren Armen starb.

Mein Eindruck:
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"Seit ich ein kleines Mädchen war, hat man mir gesagt, dass ich zu leidenschaftlich bin, zu energisch, zu viel. Ich hatte angenommen, dass ich meine unbändige Kraft, Gier und Liebe in ein Leben gepackt hatte, das dem standhalten konnte. Doch es ist explodiert." (S. 9)

Ich gestehe, dass ich aufgrund von Titel und Klappentext keine so genial verfasste Autobiographie erwartet hatte. Gleich mit dem ersten Satz bin ich eingetaucht in die gefühlvolle Welt der Autorin, konnte mich sofort in ihre Welt hinein begeben und mich stückweise auch mit ihr identifizieren. Ohne Verschnörkelung, ohne Selbstmitleid schreibt sie von ihrer Situation und nimmt den Leser mit an die Hand.
Ariel ist von vorneherein irgendwie "anders", zu viel und ihr Leben verläuft "gegen alle Regeln", wie der Titel schön beschreibt. Das äußert sich darin, dass sie schwer Freunde findet, sexuell zunächst nicht weiß, wie sie sich orientieren soll und auch beruflich ihre Bestimmung nicht einordnen kann. In ihrem Buch beschreibt sie sehr treffend und eindringlich, mal traurig mal komisch, von ihrer Suche nach dem richtigen Weg für sie. Man bekommt dabei sehr tiefe Eindrücke ihrer Gefühle und Gedanken, aber auch Einblicke in ihre Arbeit als Journalistin, was ich persönlich als besonders spannend empfand.
Beim Lesen habe ich jeden einzelnen Satz genossen, da die Autorin es meisterhaft versteht, Metaphern für die Ereignisse ihres Lebens zu finden, die alles viel verständlicher erscheinen lassen, so z. B.

"Beim Schreiben kann man das Ende stets ändern oder ein Kapitel löschen, das nicht funktioniert. Das Leben aber kommt dir nicht entgegen, es ist unparteiisch und unanfechtbar." (S. 235)

Die Geschichte ihrer Partnerschaft und vor allem deren Verlust sowie der Verlust ihres Sohnes haben mich oft schlucken lassen. Gleichermaßen war ich beeindruckt von ihrer Art, ihre Trauer zu verarbeiten.

"Eigentümlicherweise aber tröstet mich gerade die Wahrheit. Der Tod wird dich holen. Du kriegst zehn Minuten auf dieser Welt oder achtzig Jahre, niemand aber kommt lebend davon. Dieses Gesetz zu akzeptieren schenkt mir einen überraschenden Anflug von innere Frieden." (S. 227)

Insgesamt hat mich das Buch durch seine Schreibweise von Anfang bis Ende gefesselt und ich habe mir viele treffende Zitate markiert.

Fazit:
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Gefühlvolle Biographie in außergewöhnlicher Sprache formuliert: Die Suche nach Liebe und wie man ihren Verlust bewältigt