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Benutzername: 
Aarany
Wohnort: 
Berlin
Über mich: 
Passionierte Leseratte

Bewertungen

Insgesamt 51 Bewertungen
Bewertung vom 30.08.2024
Die geheime Maske / Stadt aus Wasser und Licht Bd.2
Nagel, Mela

Die geheime Maske / Stadt aus Wasser und Licht Bd.2


sehr gut

Rasante Fortsetzung

Cover & Klappentext
Das Cover ist mit dem ersten Teil identisch. Einzig die Farbgebung ist eine andere. Dadurch gefällt es mir besser. Das Düstere, was aufgrund dessen mitschwingt, passt zur Handlung.
Der Klappentext war für mich eher zweitrangig, da mich Band eins fasziniert hat. Ich wollte wissen, wie es mit Anola weitergeht. Ob es ihr gelingt, Venedig zu retten.

Meinung
Wie schon in Band eins leiht Anola dieser Story ihre Stimme. Ohne eine Zusammenfassung geht es rasant weiter. Und ich meine rasant. Das Tempo, was hier vorgelegt wird, ist unglaublich. Man rauscht geradezu durch die Seiten.
Da der erste Teil im März diesen Jahres erschien, hatte ich anfangs ein paar Schwierigkeiten, mitzuhalten. Vieles vergisst man über die Zeit. Aber es dauerte nicht lange und ich fieberte wieder mit.
Während Anola versucht, mehr über ihre Fähigkeiten herauszufinden – sie zu trainieren und Venedig zu retten, schlägt ihr Herz nicht nur in Darios Nähe schneller, sondern auch in Lucas. Natürlich kann sie nicht anders, als sich wieder und wieder in Gefahr zu begeben.
Anolas weiche Seite, immer allen helfen zu wollen und im Grunde an das Gute im Menschen zu glauben, lässt sie gelegentlich etwas naiv wirken. Aber genau das macht sie sympathisch. Es sollte mehr Personen geben, die so denken. Für mich ist das etwas Positives. Denn genau diese Art bringt sie weiter. Gleichzeitig ist sie unglaublich mächtig und bringt eine Stärke mit, die sie nicht aufgeben lässt. Natürlich ist auch in diesem Teil Cara immer an ihrer Seite. Sie ist nach wie vor eine meiner Lieblingscharaktere.
Das Verhältnis zu ihrem Halbbruder wird hier auch noch mal intensiver thematisiert. Hält man Marco zuvor noch für einen Prinzipienreiter, hat man hier zum Teil Verständnis für ihn. Die zwischenmenschlichen Verwicklungen und Beziehungen sind der Autorin unglaublich gut gelungen.
Wie schon in Band eins holpert es anfangs, bedingt durch nicht ausformulierte Sätze. Das ist ein Mittel, um etwas nachdrücklich zu verdeutlichen oder abzukürzen, aber wenn es überhandnimmt, wird man unter Umständen aus dem Lesefluss gerissen. Das ist hier auch durch einzelne Worte geschehen, die für mich keinen Bezug zur Szene darstellten. Zum Glück ließ das im Verlauf nach.
Wie schon erwähnt, ist das Tempo der Geschichte sehr rasant. Und dabei bleibt es. Damit hält man zwar die Spannung oben, aber andere Emotionen können untergehen. Das war hier teilweise der Fall. Des Weiteren war der rote Faden der Story vorhersehbar. Trotzdem gab es unvorhersehbare Nebenszenen, die die Intensität der Spannung noch mal erhöhten.
Insgesamt ist der zweite Teil wirklich gelungen, wobei ich davon ausgehe, dass es noch einen weiteren Band geben wird, denn es sind noch einige Punkte offen. Zwischenzeitig konnte ich das Buch nicht aus der Hand legen und fieberte mit den ganzen lieb gewonnenen Charakteren mit – alles verwoben in ein fantastisches Setting.

Fazit
Wer Fantasy mit einer starken, durchsetzungsfähigen Hauptprotagonistin, die keineswegs hart und abgebrüht ist, liebt; wer ein außergewöhnliches Setting bevorzugt und eine spannende Handlung mit Magie und Liebe, der ist hier genau richtig.
Die Autorin konnte mich in diesem Band mehr von sich überzeugen, deshalb gibt es einen Stern mehr. Damit sind es vier von fünf Sternen.

Bewertung vom 30.08.2024
Der Gesang des Wassers / Fable Bd.1
Young, Adrienne

Der Gesang des Wassers / Fable Bd.1


ausgezeichnet

Das Flüstern der Steine

Cover & Klappentext
Normalerweise mag ich Cover mit Models nicht sonderlich, weil man sich die Hauptprotagonisten ohnehin immer anders vorstellt. Hier aber passt es. Nicht zuletzt, weil es für mich Fable verkörpert.
Der Klappentext hat mich neugierig gemacht. Einerseits, weil ich schon ein Buch der Autorin gelesen habe, was mir in Erinnerung geblieben ist. Andererseits, weil mich Geschichten, die überwiegend auf See spielen, magisch anziehen.

Meinung
Die Autorin hat schon einige Bücher veröffentlicht. Aufgefallen ist sie mir mit „Das Herz der Kämpferin“. Das, meines Wissens nach, einzige Buch, neben „Fable“, was ins Deutsche übersetzt wurde. Schon damals ist mir ihr roher, ungeschönter Schreibstil aufgefallen, der alles authentischer wirken lässt. Zudem scheint sie einen Hang zu starken, durchsetzungsfähigen Protagonistinnen zu haben.
Fable, die von ihrem Vater auf einer abgelegenen Insel ausgesetzt wurde, verdingt sich als Schürferin. Dazu baut sie an den Riffen Pyrum ab, um es zu verkaufen. Ihr Ziel ist es, genug zu verdienen, um endlich Jeval verlassen zu können und ihren rechtmäßigen Platz an der Seite ihres Vaters anzunehmen. Sie schafft es auf der Marigold anzuheuern, ein kleines Handelsschiff, dessen Kapitän mehr verbirgt als offenbart.
Einzig Fable verleiht der Geschichte ihre Stimme. So hat man die Möglichkeit, sie intensiv kennenzulernen. Gleichzeitig bleiben die anderen Charaktere gewissermaßen im Schatten. Geheimnisse bleiben gewahrt.
Fable wurde toll angelegt. Sie brauchte vier Jahre, um Jeval zu verlassen, konnte sich aber behaupten, obwohl sie noch so jung war. Das Leben auf Handelsschiffen ist ihr nicht unbekannt. Im Grunde kennt sie nichts anderes. Ihr Wille, ihr Frust, ihr Mut, aber auch ihre Angst treiben sie voran. Und obwohl es beim Leben auf See in vielerlei Hinsicht immer nur um das Überleben geht, sei es, den Stürmen zu trotzen oder genügend Geld zu machen, wünscht sich Fable etwas anderes. Nach außen hin mag sie hart und zäh erscheinen, doch ihren weichen Kern konnte sie bewahren.
Fable ist vielschichtig dargestellt und wirkt pur. Man kann sich gut in sie hineinversetzen. Zwar habe ich manchmal Schwierigkeiten mit weiblichen Hauptprotagonisten, aber mit Fable fühlte ich mich sofort verbunden. Dazu trug auch der leichte Einstieg in das Buch bei.
Die anderen Charaktere, insbesondere West, bleiben lange nebulös, was aber gewollt ist. Ein Grund, warum man sich an die Geschichte gefesselt fühlt. Doch es gibt diverse Punkte, warum man das Buch nicht aus der Hand legen kann. Es ist die latent unterschwellige Spannung, die hin und wieder hochkocht. Es ist das Tempo, was in perfektem Maß variiert. Es sind die Wendungen, die immer überraschen. Es ist die Annäherung zwischen Fable und West. Es sind die Gegensätze, der Ausgleich zwischen der Härte und dem Weichen, dem rauen Leben auf See mit Liebe und Familie.

Fazit
Es gibt Bücher, die will man sich einteilen. Man versucht, langsamer zu lesen, um länger etwas davon zu haben, aber es gelingt nicht. „Fable – Der Gesang des Wassers“ ist so eine Buch. Wobei hier erwähnt werden sollte, dass es noch einen zweiten Band gibt, den ich sehnsüchtig erwarte. Gleichzeitig hoffe ich, dass noch mehr Bücher der Autorin übersetzt werden.
Ich vergebe fünf von fünf Sternen und eine klare Leseempfehlung.

Bewertung vom 29.08.2024
Der Kuss der Nachtigall / Nightbirds Bd.1
Armstrong, Kate J.

Der Kuss der Nachtigall / Nightbirds Bd.1


sehr gut

Veränderungen

Cover & Klappentext
Das Cover ist recht einfach gehalten, aber dennoch oder gerade deshalb ein Blickfang.
Der Klappentext wiederum hat für mich den Ausschlag gegeben, das Buch zu lesen, weil es nach etwas Neuem klingt, kombiniert mit bekannten Dingen.

Meinung
Der Anfang des Buches gestaltete sich für mich recht schwierig, was den vielen Sichtweisen geschuldet ist, aber auch dem gemächlichen Start. Natürlich gibt dieses gedrosselte Tempo dem Leser die Möglichkeit, sich erst einmal zurechtzufinden. Allerdings empfand ich einige Sichtweisen als überflüssig. Meines Erachtens nach hätte es gereicht, einzig die Nightbirds zu Wort kommen zu lassen.
Geschützt von den hohen Häusern, teilen Matilde, Sayer und Æsa heimlich ihre Magie mit einer ausgewählte Klientel durch einen Kuss, weil jegliche besondere Fähigkeiten in Simta verboten sind. Trotzdem wird ein Anschlag auf sie verübt, weshalb sie gezwungen sind, in den Untergrund zu flüchten, wo sie vor mehr Fragen als Antworten stehen.
Die Idee hat mir sehr gefallen. Nach dem langsamen Anfang nahm die Story nach und nach an Fahrt auf und glänzte mit unvorhersehbaren Wendungen. Im Fokus stehen die Nightbirds, die aus unterschiedlichen Schichten kommen und auch mit ihrer Magie unterschiedlich umgehen. Sie werden entweder als wertvolles Gut betrachtet oder als Hexen.
Der Schreibstil ist sehr angenehm zu lesen. Er variiert etwas je nach Sichtweise. Von fließend bis kantig und weich. Er spiegelt das Wesen von Matilde, Sayer und Æsa wider. Das ist wirklich toll gelungen.
Der Plot ist gut durchdacht und hebt die Veränderung und Entwicklung der Mädchen hervor. Im Prinzip zeigt das Buch, dass man sich Veränderungen nicht widersetzen sollte und kann, denn sie sind unvermeidbar und gehören zum Leben dazu.
Die Nightbirds wurden sehr facettenreich dargestellt, weswegen man sich gut mit ihnen identifizieren konnte. Aber auch Randfiguren wirkten nicht immer nur blass. Alles in allem war es sehr ausgewogen.
Da es sich hier um den ersten Band handelt, ist das Ende etwas unbefriedigend, lässt den Leser aber ahnen, wohin die Reise geht. Ich bin sehr gespannt.

Fazit
Die Autorin hat zwar eine neue Welt erschaffen, die aber an Zeiten der Prohibition angelehnt ist, nur dass es hier weniger um Alkohol, sondern um Magie geht. Mit ihrem angenehmen Schreibstil verführt und entführt sie den Leser, bis man sich der Geschichte komplett hingibt. Ich vergebe vier von fünf Sternen und eine klare Leseempfehlung.
@ravensburgerbuecher

Bewertung vom 28.08.2024
Five Broken Blades / The Broken Blades Bd.1
Corland, Mai

Five Broken Blades / The Broken Blades Bd.1


sehr gut

Wem kann man vertrauen?

Cover & Klappentext
Das Cover fällt einem aufgrund der Farbgebung sofort ins Auge. Auf den ersten Blick einfach gehalten, bringt es aber ein paar schöne Details mit. Mir gefällt es.
Der Klappentext wiederum setzt eine gewisse Erwartungshaltung von einer spannenden Story. Da hier von mehreren Parteien die Rede ist, geht man von mehreren Sichtweisen aus, was mich etwas abgeschreckt hat.


Meinung
Diverse Attentäter sind gezwungen, zusammenzuarbeiten, um den Gottkönig zu töten. Ein vermeintlich unmögliches Unterfangen.

Der Einstieg gestaltet sich ein wenig gemächlich. Da es, wie der Klappentext schon vermuten ließ, mehrere Sichtweisen gibt, lernt man die Protagonisten erst kennen. Mehrere POVs können dazu führen, dass der Leser den Bezug verliert, dass die Story zu langatmig wird, dass man sich mit den Charakteren wenig bis gar nicht identifizieren kann, dass Emotionen vernachlässigt werden. Das war hier aber überhaupt nicht der Fall. Die Kürze der Kapitel sorgt für ein gutes Tempo, was im Verlauf noch mal anzieht. Des Weiteren wird der Leser permanent gefesselt, bedingt durch überraschende Wendungen. Zudem sind die Protas so unterschiedlich, haben ihre Schwächen und Stärken, dass man sich in ihnen wiedererkennt. Neben einer spannenden Handlung geht auch das Zwischenmenschliche nicht verloren. Zwar stehen hier Romanzen nicht im Vordergrund, sind aber doch vorhanden. Für mich in dem richtigen Maß, der Story entsprechend.

Die Grundstimmung mag überwiegend gedrückt wirken, wird aber immer wieder aufgelockert. Teilweise durch witzige Kommentare, teilweise durch eine humoristische Art. Das macht die Geschichte zu einem Pageturner.

Die Autorin hat sich hier von koreanischen Mythen und Legenden inspirieren lassen, dabei aber eine komplett eigene Welt erschaffen. Dieses Buch ist ein actionreiches Highlight, das alles mitbringt, was für eine gute Unterhaltung notwendig ist, und mehr Tiefe aufweist, als zu erwarten war.


Fazit
Obwohl man anfangs etwas braucht, um sich zurechtzufinden, und es ein wenig dauert, bis die Story so richtig Fahrt aufnimmt, kann ich sie nur empfehlen. Den nächsten Band kann ich kaum erwarten. Ich vergebe vier von fünf Sternen.

Bewertung vom 27.08.2024
Magic Study (eBook, ePUB)
Snyder, Maria V.

Magic Study (eBook, ePUB)


sehr gut

Seelenfinder

Cover & Klappentext
Auch Band zwei überzeugt mit einem wunderschönen Cover, das sich zwar in der Farbgebung nicht maßgeblich von Band eins abhebt und ebenso detailreich gestaltet ist, aber doch Unterschiede aufweist. Die dunklen Farben implizieren, dass Yelena, die Hauptprotagonistin, es auch in diesem Teil nicht einfach haben wird.
Der Klappentext hat mich persönlich nicht überzeugt, da ich aber bereits den ersten Teil kenne (was auch nötig ist, um der Handlung zu folgen), konnte ich hier nicht widerstehen.

Meinung
Während ich noch in Poison Study kleinere Probleme mit Yelena hatte, die auch dieser Geschichte hier ihre Stimme leiht, kam ich hier um einiges besser mit ihr zurecht. Ihr Leben war bisher nicht gerade leicht. Gefoltert, beinahe getötet, fast vergiftet. Und nun wartet noch ein Hinrichtungsbefehl auf sie, weil sie magische Fähigkeiten besitzt, was in Ixia mit dem Tod bestraft wird. Der einzige Lichtblick waren ihre Gefühle zu Valek.
Yelenas Zeit in Ixia war weitaus düsterer als jetzt in Sitia. Nicht, dass sie es besonders leicht hat. Obwohl auch hier diverse Herausforderungen auf sie warten, wirkt alles strahlender, vielleicht hoffnungsvoller. Sie lernt ihre Familie kennen, der sie mit sechs Jahren entrissen wurde. Ihre magischen Fähigkeiten werden ausgelotet. Dennoch ist sie immer noch Yelena, die keinem Konflikt aus dem Weg geht, die immer sie selbst bleibt und niemals aufgibt.
Inzwischen bin ich ein Fan von Yelena. Sie beeindruckt durch ihren Mut und ihre Durchsetzungsfähigkeit. Und obwohl sie schon so viel erleiden musste, verliert sie nicht ihre Menschlichkeit. Sie ist weder eiskalt noch abgebrüht.
In diesem Band gibt es viele neue Charaktere, die teilweise gut gelungen sind, aber es gibt auch ein Wiedersehen mit alten Freunden. Nicht zuletzt mit Valek. Er ist nach wie vor undurchsichtig. Gerade in Sitia fragt man sich, welche Fähigkeiten er beherrscht. Aber noch tappt man im Dunkeln, was jedoch gewollt ist.
Die Handlung ist wie eine große Reise zur Selbstfindung, die noch lange nicht vorbei ist.
Der Schreibstil ist in Band zwei deutlich besser. Es gibt keinerlei holprige Stellen mehr, obwohl auch hier Yelena kaum Zeit hat, durchzuatmen, was dem Leser auch die Gelegenheit verwehrt, die Geschehnisse zu verarbeiten. Ich will damit nicht sagen, dass das Tempo durchgehend rasant war, aber hoffnungsvolle Szenen, die Licht in ihr Leben bringen, hätten besser ausformuliert werden können, damit man sich als Leser auch darin verlieren kann.
Das Setting unterscheidet sich maßgeblich von Teil eins. Es bringt frischen Wind in die Story und lässt keine Langeweile aufkommen. Auch langatmige Szenen findet man nicht. Das Tempo variiert in genau dem richtigen Maß, was sich zu Band eins verbessert hat.
Emotionen konnten dadurch besser transportiert werden, sodass man deutlicher mit Yelena mitfiebert. Und obwohl man ihr manchmal ein wenig Ruhe und ein entspannteres Leben wünscht, entspricht das einfach nicht Yelenas Wesen. Es ist ein wenig, als würde sie Problem magisch anziehen.
Zusätzlich möchte ich erwähnen, dass Kiki zauberhaft ist, weshalb es für sie zwei Pfefferminz gibt.

Fazit
Eine temporeiche Fortsetzung, die mich etwas atemlos, aber auch positiv überrascht zurücklässt. Herrschte in Band eins nur Dunkelheit und wenig Licht, gibt es hier deutlich mehr davon, selbst wenn die Probleme nicht weniger werden. Der Ideenreichtum der Autorin ist wirklich bewundernswert. Ihre erschaffene Welt mit den unterschiedlichen Völkern begeistert mich. Deshalb gibt es von mir diesmal vier von fünf Sternen und eine klare Leseempfehlung.

Bewertung vom 18.08.2024
Shine Bright Like a Treasure / The Monet Family Bd.1
Marczak, Weronika Anna

Shine Bright Like a Treasure / The Monet Family Bd.1


gut

Überzeugt phasenweise

Cover & Klappentext
Das Cover ist wirklich gelungen und ein absoluter Blickfang. Der Klappentext hat mich schlichtweg neugierig gemacht, da Jugendbücher hin und wieder wahre Highlights sind.


Meinung
Hailie wächst behütet auf, bis ihre Mutter und Großmutter bei einem Autounfall ums Leben kommen. Statt in einer Pflegefamilie landet sie bei ihren ihr unbekannten fünf Halbbrüdern in Pennsylvania. Dort hat sie alles, was sie sich je wünschen könnte, bis auf Zuneigung und Halt. Dazu kommt, dass sie immer unter Beobachtung steht und ihre Halbbrüder als gefährlich gelten.
Sie ist zutiefst verunsichert, weil bei ihrer neuen Familie nichts mit rechten Dingen zuzugehen scheint.

Ich weiß nicht, was ich erwartet habe. Zwar entspreche ich nicht unbedingt der Zielgruppe, da die Hauptprotagonistin süße 14 und dann 15 Jahre ist, wurde aber dennoch gewissermaßen angefixt. In dem Alter ist man oftmals schwierig. Hailie, die dieser Geschichte ihre Stimme leiht, ist sehr zurückhaltend, aber überwiegend aus Angst, weil sie ihre Halbbrüder nicht einschätzen kann. Dazu kommt deren Gewaltbereitschaft und Narrenfreiheit in der Schule, die sie mit drei ihrer Halbbrüder besucht. Dennoch besitzt sie auch die angeborene Neugierde eines Teenagers und die Bereitschaft, die eine oder andere Regel zu brechen.

Der Schreibstil ist im Großen und Ganzen angenehm. Hier und da ist er etwas unausgereift, was sich sicherlich mit der Zeit geben wird. Das Tempo war anfangs ziemlich zügig. Für mich zu zügig, da man immer etwas Zeit braucht, um die Hauptprotagonisten einzuschätzen. Zudem gehen dabei Emotionen verloren. Wenigstens konnte hin und wieder Spannung aufgebaut werden.
Ich muss zugeben, dass ich mit Hailie nicht so richtig warm geworden bin. Das mag natürlich an ihrem Alter liegen und ihrer damit einhergehenden Tränen und Trotzphasen. Trotzdem hatte die Geschichte was. Ich kann es nicht genau benennen, aber ich konnte es kaum weglegen.

Dies ist der erste Band der Trilogie, der leider nicht so viel hergibt. Man erfährt einfach zu wenig. Natürlich will man sein Pulver nicht schon zu Beginn verschießen, aber ein wenig an Informationen sollten schon vermittelt werden. Diesbezüglich hoffe ich auf Band zwei, den ich vorhabe, zu lesen, obwohl mich der erste Teil nicht komplett überzeugen konnte.


Fazit
Ein Auftakt, der nur bedingt überzeugt, mich aber dranbleiben ließ. Wer also auch bei Jugendbüchern gern mal zugreift und auf ein wenig Spannung setzt, der ist hier genau richtig. Ich vergebe drei von fünf Sternen.

Bewertung vom 15.08.2024
Alles, was ich geben kann - The Last Letter
Yarros, Rebecca

Alles, was ich geben kann - The Last Letter


ausgezeichnet

Schwerkraft

Cover & Klappentext
Hier war es in erster Linie der Name der Autorin, der mich auf das Buch aufmerksam gemacht hat. Ich bin mittlerweile von ihren Geschichten so begeistert, dass alles drumherum in den Hintergrund rückt.
Das Cover ist recht einfach gehalten und dient hier meines Erachtens nach nur aufgrund der Farbgebung eine gewisse Aufmerksamkeit zu erregen. Der Klappentext spricht für sich.



Meinung
Ella findet in Chaos, einem ihr unbekannten Soldaten, einen echten Brieffreund, der ihr die Möglichkeit bietet, mal für einige Minuten ihrem streng getakteten Leben zu entfliehen. Zwischen ihnen entwickelt sich eine tiefe Zuneigung.
Als Ella mehrere Schicksalsschläge treffen, hört sie auch von Chaos nichts mehr, bis eines Tages Beckett, der beste Freund ihres Bruders, vor ihrer Tür steht.

Mittlerweile habe ich an die Bücher von Rebecca Yarros ziemlich hohe Ansprüche, die sie erstaunlicherweise nie enttäuscht.
Beckett und Ella verleihen dieser Geschichte ihre Stimmen, untermalt von den Briefen, die von ihr und Chaos geschrieben wurden.
Der Schreibstil ist wie immer angenehm mit einem gewissen Wiedererkennungswert, da die Autorin immer schöne Vergleiche einfließen lässt. Er trägt die Story und stellt sich nur angemessen in den Vordergrund.
Die beiden Hauptprotagonisten sind schön angelegt. Man fühlt sich recht schnell mit ihnen verbunden, was im Grunde kaum nötig wäre, da die Schicksalsschläge die Handlung einnehmen. Das allein sorgt jedoch nicht für diese hohe Emotionalität, die dieses Buch mitbringt. Ich weiß nicht, wie es der Autorin gelingt, derart gefühlsbetont zu schreiben, dass selbst mir die Tränen kommen. Hier ist definitiv Taschentuchalarm angesagt.

Obwohl es sich hier um eine Liebesgeschichte handelt, die gern dazu neigen, ein wenig vorhersehbar zu sein, kann ich das hier nur bedingt bestätigen. Es finden sich immer überraschende Wendungen, die dieser Story das gewisse Etwas verleihen.
Das Tempo variiert angemessen, sodass langatmige Szenen vermieden werden.

Die Hauptprotagonisten sind zwar auf den ersten Blick sehr unterschiedlich, haben aber dennoch viel gemeinsam. Sie sind vielschichtig und müssen lernen zu vertrauen. Die Entwicklung wurde schön dargestellt. Dadurch wirken beide noch greifbarer, echter. Ein besonderen Platz nimmt Havoc ein.


Fazit
Rebecca Yarros hat sich hier mal wieder selbst übertroffen. Dieses Buch ist hochemotional, aber auch süß und tröstend. Es zeigt, dass man, egal wie übel das Leben einem mitspielt, niemals aufgeben darf. Von mir gibt es daher fünf von fünf Sternen und eine klare Leseempfehlung.

Bewertung vom 15.08.2024
A Silent Fall / Skyhunter Bd.1
Lu, Marie

A Silent Fall / Skyhunter Bd.1


gut

Was von uns bleibt

Cover & Klappentext
Ich glaube, der Name der Autorin und das Cover sind mir so ziemlich zeitgleich aufgefallen und haben mein Interesse geweckt – nicht zuletzt der Titel. Aber der Klappentext hat wie so oft den ausschlaggebenden Punkt gegeben.

Meinung
Mir ist die Autorin durchaus ein Begriff, auch wenn ich kaum etwas von ihr gelesen habe. Hier konnte ich jedoch nicht widerstehen.
Talin ist ein Striker, eine Elitekämpferin, die dazu ausgebildet wurde, die letzte freie Nation – Mara – zu schützen. Doch gegen die Karensa-Föderation, die mit immer groteskeren Erfindungen mehr Einfluss und Macht erlangt, scheinen sie chancenlos. Bis ihnen Red in die Arme fällt. Er soll als Kriegsgefangener hingerichtet werden, was Talin jedoch zu verhindern weiß, weil sie mehr in ihm sieht. Könnte er der Schlüssel zu dem lang ersehnten Sieg über die Karensa-Föderation sein oder spielt er ein falsches Spiel?
Das Buch vereint viele Science-Fiction-Elemente miteinander. Normalerweise stehe ich diesem Genre immer etwas skeptisch gegenüber und vermeide solche Geschichten. Das war hier anders. Zum einen, weil mich schon das eine oder andere Werk aus diesem Bereich überzeugt hat, und zum anderen, weil ich einfach neugierig war.
Marie Lu hat mit Talin, aus deren Sicht diese Story geschrieben ist, eine außergewöhnliche Hauptprotagonistin erschaffen. Obwohl sie eher zurückhaltend wirkt und kein leichtes Leben hat, geschweige denn privilegiert, ist sie nicht nur äußerlich eine Kämpferin. Mich hat beeindruckt, dass sie nie aufgibt und regelmäßig ihr Leben aufs Spiel setzt für eine Nation, die sie nicht gerade mit Wohlwollen betrachtet.
Die Idee hat mir sehr gefallen. Nur ist die Umsetzung meines Erachtens nach nicht immer gelungen. Wenn man eine neue Welt erschafft, ist es immer unabdingbar, gewisse Beschreibungen einfließen zu lassen, um dem Leser ein konkretes Bild zu vermitteln. Das führt jedoch häufig dazu, dass die Aufmerksamkeit nachlässt. Mir ist es hier leider so gegangen. Zwar hat die Autorin versucht, durch kleine Spannungsspitzen den Leser zu fesseln, was aber nicht immer – zumindest bei mir – geklappt hat. Zudem brauchte ich meine Zeit, um richtig in das Buch zu finden, mich mit Talin vertraut zu machen. Das ist mir erst im letzten Drittel möglich geworden, da Talin zwar innere Stärke besitzt, allerdings auch schnell untergeht. Als Red auf der Bildfläche erscheint, wird sie greifbarer. Insbesondere mit der angedeuteten Romanze, die sich zwischen ihnen anbahnt. Genau jene Romanze hätte ich persönlich deutlicher gemacht. Nicht weil eine Romanze in jedes Buch gehört, sondern weil es einen gewissen Gegensatz zu der sonst immer drohenden Gefahr darstellt. Einfach etwas Positives in dieser Welt, die von Macht, Krieg und Kampf bestimmt ist. Das hätte alles noch intensiver gemacht. So kommt überwiegend nur die Spannung zum Tragen, gerade zum Ende hin.
Alles in allem hat mich das Buch überwiegend gefesselt. Neben Talin sind auch ihre Freunde sowie Red toll dargestellt worden. Sie wirken einfach echt und überzeugen mit ihrer Sichtweise und Handlung. Daran ist nicht zuletzt der Schreibstil beteiligt, der sehr anschaulich ist. Es gab viele Momente, in denen ich das Gefühl hatte, einen Film zu sehen, weil die Autorin wirklich Talent hat, einem Bilder in den Kopf zu zaubern.
Mit dem Ende hatte ich so meine Probleme, deshalb war ich selten so froh zu sehen, dass es noch einen Band gibt, der hoffentlich bald erscheint.

Fazit
Wer rasante Bücher mit einer starken Hauptprotagonistin liebt, die sich nicht in den Vordergrund drängt, sich aber trotzdem treu bleibt – wobei auch Parallelen zu unserer Gesellschaft gezogen werden können –, dem empfehle ich „Skyhunter“. Ich erhoffe mir von Band 2 mehr Intensität und mehr positive Gefühle. Insgesamt vergebe ich dreieinhalb von fünf Sternen, werde aber eher abrunden, weil das gewisse Etwas nicht zum Tragen kam.

Bewertung vom 01.08.2024
Long Live Evil
Brennan, Sarah Rees

Long Live Evil


gut

Von Schergen und Schurken

Cover & Klappentext
Das Cover ist großartig und passt einfach perfekt zur Geschichte. Ein absoluter Blickfang. Der Klappentext hat mich begeistert. Allein die Idee ist beeindruckend und mal etwas Neues.


Meinung
So fasziniert ich am Anfang auch war, die Story konnte meinen zugegebenermaßen hohen Erwartungen leider nicht gerecht werden.
Rae liegt im Sterben. Die Einzige, die ihr Gesellschaft leistet, ist ihre Schwester, die ihr regelmäßig aus ihrer Lieblingsfantasy-Reihe vorliest. Aber es gibt die Möglichkeit, ihr Leben zu retten, wenn sie aufgrund eines magischen Handels in diese Geschichte eintaucht. Obwohl sie glaubt, die Handlung zu kennen, muss sie feststellen, dass die Charaktere ein Eigenleben entwickeln.
Rae verleiht der Geschichte ihre Stimme, und obwohl es noch andere Sichtweisen gibt, ist sie die Hauptperson, um die sich alles dreht.
Ich hatte anfangs ein paar Schwierigkeiten, mit ihr warm zu werden, aber das lag weniger an ihrer etwas speziellen Art, deren Gründe gut erklärt wurden, sondern eher an dem gefühlten Durcheinander, das zu Beginn herrschte. Ich konnte der Fantasy-Geschichte nicht folgen, weil die Figuren oftmals zwei Namen hatten. Die Zuordnung gelang mir erst im Verlauf. Dazu kamen einige Ungenauigkeiten, die das Lesevergnügen etwas schmälerten.
Die Geschichte hat mich im Grunde erst knapp vor der Hälfte richtig gefesselt, obwohl es auch hier immer wieder Szenen gab, die ich mehrfach lesen musste, um herauszufinden, was die Autorin meinte. Aber besonders sind mir die Dialoge aufgefallen, die mich manchmal stocken ließen. Die Antworten passten teilweise nicht zu den gesagten Worten.
Der Schreibstil an sich hat mir gefallen, auch wenn ich mich darauf einlassen musste. Die Autorin spielt mit vielen Vergleichen, die gelegentlich seltsam anmuten. Aber das ist Geschmackssache. Wirklich großartig waren die Gedanken von Rae, die jeder Leser sicherlich auch mal hatte. Und wer würde nicht mal in seine Lieblingsgeschichte eintauchen wollen, um den Lieblingsprotagonisten kennenzulernen?
Raes Entschluss, böse zu sein – sowie auch der Grund –, wurde anschaulich dargestellt, aber ein wenig ins Lächerliche gezogen. Meinen Humor traf es leider nicht. Aber Raes Rechtfertigung, dass die Figuren im Buch ja nicht echt wären, um ihre Handlungen zu entschuldigen, war nachvollziehbar. Auch ihre Entwicklung ist gut rübergebracht worden. Wenn man es erst einmal schafft, sich auf diese wirklich in jeder Hinsicht außergewöhnliche Story einzulassen, dann vermag sie sehr zu unterhalten.
Auszug aus Long Live Evil von Sarah Rees Brennan:
Ein Buch zu lesen war so, als würde man einen Menschen kennenlernen. Man wusste nicht, ob man die Person derart lieben oder hassen würde, dass man jedes Detail über sie herausfinden wollte, oder lieber an der Oberfläche blieb und nie zu weit in die Tiefe ging.


Fazit
Viele Punkte dieser Geschichte sind gut gelungen, insbesondere jene, die die Autorin selbst erleben musste, aber andere weniger. Alles in allem ruckelt es etwas, sodass man immer wieder rausgerissen wird. Aber das lässt sich beheben. Trotzdem sollte man der Idee eine Chance geben. Deshalb bekommt Long Live Evil von mir drei von fünf Sternen.

Bewertung vom 17.07.2024
Der Schrei der Schwarzkraniche / Kings & Thieves Bd.2
Kim, Sophie

Der Schrei der Schwarzkraniche / Kings & Thieves Bd.2


sehr gut

Die Rache ist mein

Cover & Klappentext
Passend zu Band eins wurde auch dieses gestaltet. Da ich den ersten Teil gelesen habe, hat mich das Cover sofort aufmerksam gemacht. Der Klappentext verspricht eine würdige Fortsetzung.

Meinung
Schon Band eins hat mich völlig in seinen Bann gezogen, weshalb ich auch bei der Fortsetzung nicht widerstehen konnte.

Shin Lina kehrt aus Gyeulcheon nach Sunpo zurück, um Rache an den Schwarzkranichen zu nehmen, die ihre Familie, die Sturmkrallen, getötet haben. Beinahe unbesiegbar, da die Zeit in Ruis Reich sie verändert hat, ist sie gut gewappnet, um Sunpo unter ihre Kontrolle zu bringen. Doch die Veränderungen haben einen hohen Preis.

Oftmals hat man Schwierigkeiten mit Mehrteilern, wieder in die Geschichte zu finden. Das war hier nicht der Fall, obwohl der Einstieg etwas holprig war. Das lag weniger daran, dass man sich erst zurechtfinden musste, weil man mit der Zeit einiges vergisst, sondern eher an den Szenen, die meines Erachtens nach nicht so gut gelungen sind. Das besserte sich zum Glück, sodass die Autorin den Leser wieder mit ihrem erfrischenden, mitreißenden Schreibstil verwöhnte. Zusätzlich hat sie immer wieder Informationen eingestreut, die halfen, sich wieder an alles von Band eins zu erinnern.

Shin Lina hat mich in Band eins sofort überzeugt, hier nahm ich sie anders wahr. Natürlich hat sie sich verändert, aber es macht eher den Anschein, als läge ein Schleier über ihr. Das intensiviert sich, weil Lina immer mehr von der Stimme in ihrem Kopf beeinflusst wird – was richtig gut gelungen ist. Teilweise mag das gewollt sein, aber ich denke, gerade zum Anfang, ist das weniger der Fall.
Die Handlung ist gewohnt spannend, die Beschreibungen von Sunpo, die Darstellung der Rache … Es war sehr intensiv. Passend dazu variiert das Tempo. Obwohl der Grundtenor recht düster ist, gibt es kleine Lichtblicke. Das ist zum einen Linas Schwester, die ein wahrer Sonnenschein ist, und die Gefühle zu Rui. Begeistert hat mich vor allem ein neuer Charakter. Song Iseul, die Madame des Taubenschlags, ist wirklich erfrischend. Auch sie lockert das Ganze etwas auf, sodass die Schwere, die diese Geschichte zweifellos mitbringt, den Leser nicht niederdrückt.

Insgesamt ist Band zwei eine würdige Fortsetzung, die mich schockiert und entsetzt zurückgelassen hat. Natürlich warte ich sehnsüchtig auf Band drei, aber nicht nur aufgrund des Cliffhangers.

Fazit
Koreanische Mythen und Legenden sind vielleicht nicht für jedermann etwas. Ich war anfangs auch skeptisch, aber mittlerweile bin ich so gefangen, dass ich solchen Geschichten gern eine Chance gebe. Wem es ähnlich geht, dem kann ich nur sagen Traut Euch. Die Story ist es definitiv wert. Mit Shin Lina, die eine Stärke mitbringt, die beeindruckt, fühlt man sich schnell verbunden. Dabei ist sie keine aalglatte Heldin. Sie macht Fehler, kämpft gegen Süchte, gegen Schwächen, und versucht, sich nicht selbst zu verlieren.
Ich vergebe vier von fünf Sternen wegen des holprigen Einstiegs.