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wonderland09

Bewertungen

Insgesamt 65 Bewertungen
Bewertung vom 08.07.2023
Kathmandu & ich
Jähnel, Sven

Kathmandu & ich


weniger gut

Eine Cliquenreise nach Nepal

Cover:
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Ich mag das Wortspiel des Titels, in dem das "du" aus "Kathmandu" hervorgehoben und mit dem "ich" kombiniert ist. Witzige Idee, genauso wie die beiden Wegweiser zu "Freundschaft" und "Liebe" vor der nepalesischen Landschaftskulisse. Das Cover hat mich sofort angesprochen.

Inhalt:
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Eriks Tochter hat Liebeskummer, weil ihr Freund sich nicht mehr gemeldet hat. Um sie zu trösten, erzählt Erik ihr von seiner Reise nach Nepal und wie ihm dort sein "Herz gebrochen wurde". Er war schon seit Ihrem Kennenlernen in Jule verliebt. Doch sie war bereits vergeben und sah in ihm nur einen Kumpel. Um sie zu beeindrucken und in der Hoffnung, dass ihr Freund nicht mitkommt, schlägt er vor, dass die ganze Freundesclique in Jules Traumland reist: nach Nepal. Und das, obwohl es ihn einige Überwindung kostet, da er eher ein Grübler-Typ ist, der alles solange durchdenkt, bis er sich nicht mehr traut. Doch kurz vor dem Trip macht Jules Freund mit ihr Schluss und Erik sieht seine Chance. Aber ist er mehr als nur ein Urlaubsflirt für Jule? Und dann sind da noch Tine, die in Flo verliebt ist, Alex, der eigentlich Tine liebt und Theo als einziger Nicht-Verliebter in der Clique. Zusammen erleben sie ein Abenteuer in Nepal, dass die Freundschaft aller auf eine harte Probe stellt.

Mein Eindruck:
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Der Klappentext war vielversprechend und Nepal ist ein faszinierendes Land. Ich bin noch nie da gewesen, aber erhoffte mir von dem Roman ein spannendes, mitreißendes Reiseabenteuer gepaart mit einer schönen Liebesgeschichte und einer Prise Humor. Nun, stellenweise wurde meine Erwartung erfüllt. Aber bis auf wenige Momente, in denen man das Gefühl hatte, in Nepal zu sein und einigen lustigen und auch abenteuerlichen Reisemomenten, plätscherte die Story immer wieder vor sich hin. Alleine die Reisevorbereitungen waren durchzogen von lauter Schwärmereien für Jule.

"Ich muss erst mal tief durchatmen und nehme einen Schluck Kaffee, der vielleicht nicht die beste Wahl ist bei meiner aktuellen Nervosität. Die liegt nicht nur an den Nashörnern, die wir bald in echt sehen werden, sondern daran, dass ich mich frage, ob die beiden Mädchen unsere Gruppe sprengen oder sie sogar eine Dynamik einbringen, die uns allen guttut. Was ist, wenn ich mich im Urlaub endgültig und unsterblich in Jule verliebe? Oder wenn ich merke, dass sie ganz anders ist, als ich sie mir seit vier Jahren vorstelle und feststelle, dass meine Schwärmerei völliger Blödsinn war? Oder was, wenn Jule sich plötzlich in Flo verliebt? Oder wenn sich Alex wieder in Tine verliebt? Oder wenn sich niemand verliebt? Muss sich immer zwangsläufig jemand in jemanden verlieben? Fragen über Fragen, die mir auch in den nächsten Tagen im Kopf herumspuken."

Auch während der Reise ging mir das auf Dauer auf die Nerven. Eriks Gedanken wiederholten sich und auch die von Jule, deren Perspektive abwechselnd mit Eriks zu lesen war, trat gedanklich oft auf der Stelle. Ich hätte beide schütteln mögen bei dem Eiertanz, den sie umeinander veranstalteten. Mal gab es innige Gefühle, dann wieder Distanz, Blödeleien und oberflächliche Gedankengänge. Ich kam mir vor wie in einer Teenagerkomödie. Auch die anderen Cliquenfreunde waren eher oberflächliche, stereotype Personen, deren Verhalten ich nicht immer nachvollziehen konnte. Mir fehlte die Tiefe und das Mitfiebern können. Es gab ein paar Stellen, an denen Erik oder Jule über das Leben philosophieren oder einige Reiseerlebnisse wie der Ponyritt oder die dramatische Szene mit Tine auf der Brücke, die mir gefallen haben. Aber das war nur kurz, bevor der Roman wieder in Belanglosigkeiten abdriftete. Ich hatte das Gefühl, der Autor wollte alles in die Geschichte packen: Liebe, Freundschaft und Reisebericht, war aber stattdessen hin und her gerissen, sodass am Ende nichts davon überzeugend realisiert wurde. Sehr schade, aber immerhin ein kurzweiliges Lesevergnügen, bei dem man ein wenig über das Land Nepal vermittelt bekommt.

Fazit:
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Eine nicht besonders überzeugende Mischung aus Reise-, Liebes- und Freundschaftsgeschichte in Nepal, bei dem es leider an Tiefe gefehlt hat

Bewertung vom 08.07.2023
Sparkling - Maries zauberhafte Welt
Kirchner, Angela

Sparkling - Maries zauberhafte Welt


ausgezeichnet

Maries bunte (Magie-)Welt

Gestaltung:
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Das Titelbild in Regenbogenfarben hat uns sofort angesprochen. Knallig bunt und fröhlich mit einem Hauch "Sparkling". Im Innenbereich sind einige schwarz-weiß Illustrationen eingestreut. Von denen hätte es gerne mehr sein dürfen. Als Hardcover ist das Buch sehr wertig verarbeitet und in einem angenehmen Format.

Inhalt:
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Marie wohnt zusammen mit ihrem Adoptivvater Luuk und dem Butler Alfred in einer Villa. Was keiner wissen darf: Luuk ist ein bunter Magier und Marie seine talentierte Schülerin. Leider geht bei ihren ersten Zauberversuchen immer wieder einiges schief. Und die gut gemeinten Ratschläge von Alfred helfen da auch nicht. Als Flaschengeist, der durch Wände gehen und sich in alles Mögliche verwandeln kann, bringt er sie sogar aus dem Konzept. Doch dann verschwindet auf einmal Luuk spurlos. Marie muss nun ihre Zauberkräfte unbedingt unter Kontrolle bringen und sich Hilfe suchen. Dabei soll die Magie den "Malmag" (Nichtmagier) doch verborgen bleiben! Doch dann triff sie auf den Nachbarsjungen Philipp. Nun entwickelt sich auf einmal Maries Welt ganz anders, als sie bisher dachte. Wird es ihr und Philipp gelingen, Luuk zu finden?

Mein Eindruck:
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Die Handlung ist im wahrsten Sinne des Wortes bunt! Maries Welt besteht aus den beiden schillernden Persönlichkeiten Luuk und Alfred. Diese drei bilden ein lustiges Trio. Maries erste Zaubereien gehen immer wieder schief und haben mich und meine Tochter zum Lachen gebracht. Im weiteren Verlauf der Handlung wird es immer verrückter auf liebenswerte Weise. Gleichzeitig ist die Aufklärung von Luuks Verschwinden sehr spannend und mit vielen überraschenden Wendungen beschrieben.
Als Hintergrund hat die Autorin sich eine etwas andere Magier-Welt ausgedacht, die einen schönen Kontrast bildet zu den bisher bekannten: Es gibt die bunten und die weißen Magier. Was genau es damit auf sich hat, sollte jeder selber lesen!
Alles in allem ist dies eine Geschichte mit sehr "bunten" und liebenswerten Charakteren, die zu einer spannenden Geschichte über Freundschaft und Magie verwoben wurden. Auch der actionreiche Showdown am Ende sowie die Lösung für Philipps Wissen über die Magie haben mir sehr gut gefallen.
Aufgrund des Endes wäre eine Fortsetzung denkbar, über die wir uns sehr freuen würden! Wir lieben mittlerweile Marie und ihren Freund "Philipp Decker aus Hausnummer neun", wie sie ihn immer scherzhaft nennt. Aber auch Keks und Willis sind uns ans Herz gewachsen. Ihre Zankereien sind einfach nur lustig.
Wir sind übrigens der Meinung, dass "Mädchenbuch" die Sache nicht trifft, denn Marie ist kein typisches Mädchen und die Detektivgeschichte, die sich mit Philipp ergibt, könnte genauso gut auch Jungs gefallen!

Fazit:
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Eine spannende Geschichte über Magie und Freundschaft mit viel Humor und einer Prise Queer

Bewertung vom 19.06.2023
Wie wir Energie erzeugen
Bunting, Philip

Wie wir Energie erzeugen


sehr gut

Energie für Kinder erklärt

Mein Eindruck:
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Das Titelbild ist lustig mit der Glühbirne mit Augen sowie den weiteren Symbolen für Energie. Das Buch ist durchweg farbig illustriert und als Hardcover mit dickeren Seiten sehr gut verarbeitet.
Philip Bunting widmet sich hier dem Thema Energie. Angefangen von einer Begriffsdefinition über eine kurze Geschichte der Energienutzung durch Menschen geht er schließlich auf die unterschiedlichen Energiegewinnungsmethoden ein. Dabei behandelt er nicht nur die gängigsten Rohstoffe zur Energiegewinnung wie Kohle, Öl, Wasser, Atomkraft oder Gas, sondern geht auch auf modernere Methoden wie Energie durch Biogas oder Wasserstoff ein.
Er versucht anhand von Schaubildern komplexe Inhalte dem Leser verständlich zu machen. Obwohl alles sehr anschaulich dargestellt und möglichst einfach erklärt wird, halte ich das Buch eher für ältere Grundschulkinder bzw. Kinder zu Beginn der weiterführenden Schule geeignet. Denn es sind einige physikalische und chemische Zusammenhänge erläutert, die nicht immer so einfach nachzuvollziehen sind.
Was mich gestört hat, sind die eingestreuten und gezwungen lustigen Kommentare des Autors. Sie wirkten m. E. überflüssig und auch deplaziert. Ohne diese Kommentare wäre das Buch seriöser und dennoch unterhaltsam geworden.

Fazit:
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Energie und ihre Formen der Gewinnung für ältere Kinder verständlich erklärt - stellenweise wirkt der Humor leider unseriös und deplaziert

Bewertung vom 15.06.2023
Willodeen - Das Mädchen und der Wald der verschwundenen Tiere
Applegate, Katherine

Willodeen - Das Mädchen und der Wald der verschwundenen Tiere


ausgezeichnet

Ein tapferes Mädchen kämpft für die Natur

Gestaltung:
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Zwei Augenpaare, die zu zwei unbekannten, aber niedlich anmutenden Tieren gehören, schauen dem Leser direkt in die Augen. Man kann sich dem Anblick nicht entziehen und wird sofort angelockt. Ich habe die beiden jedenfalls schon direkt in mein Herz geschlossen und musste das Buch kaufen! Hinzu kommen noch die schönen schwarz-weißen Illustrationen im Buch, sodass man die fantastischen Tiere besser vor Augen hat. Ein tolles Hardcover!

Inhalt:
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Willodeen war schon immer anders als die anderen Kinder. Sie ist nicht gerne mit anderen Menschen zusammen, aber sie liebt es, mit ihrem Vater durch die Natur zu streifen und dort Tiere und Pflanzen zu beobachten. Vor allem mag sie die Kreischer, die stinkende Gerüche verbreiten, wenn sie Angst bekommen und besonders nachts kreischende Geräusche von sich geben. Die Menschen empfinden sie als nutzlos. Dagegen lieben sie die Summbären, die schöne schillernde Blasen an die Bäume machen und die Touristen anlocken.
Eines Tages gibt es einen großen Waldbrand, den Willodeen überlebt, ihre Familie leider nicht. Seitdem wohnt sie bei zwei alten Frauen, die sich rührend um sie kümmern. Doch dank einer Abschussprämie sterben Willodeens geliebte Kreischer fast aus und seltsamerweise gibt es auch immer weniger Summbären und somit weniger Touristen.
Als Willodeen den Jungen Connor trifft, geschehen plötzlich wundersame Dinge und Willodeen erkundet nicht nur, was hinter dem Summbären-Verschwinden steckt, sondern auch, dass der Weg zu ihrer Rettung allein darin besteht, mit anderen Menschen zusammen zu arbeiten.

Mein Eindruck:
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Dieses Buch hat mich von Anfang an gepackt. Das Setting ist angesiedelt in einem fiktiven Dorf mit dem symbolischen Namen "Perchance" (=möglicherweise, vielleicht) und es gibt fantastische Pflanzen wie Blauweiden und spannende Tiere wie Kreischer und Summbären. Von der Zeit her könnte es zu Beginn der Industrialisierung spielen, denn die Eisenbahn dort soll erst noch ausgebaut werden und die Lebensweise der Menschen ist wenig technisiert.
Mit Willodeen konnte ich mich sehr gut identifizieren, das Buch ist aus ihrer Perspektive in der Ich-Form erzählt. Sie schaut genau hin und hat die Aussage ihres Vaters verinnerlicht: "Die Natur, Willodeen, weiß mehr als wir, und das wird wohl immer so sein. [...] Wenn du nach dem sinnvollen Verhalten der Menschen suchst, [...] wirst du allerdings sehr lange suchen müssen."
Auch wenn es Kreischer, Summbären und Blauweiden nicht in der Realität gibt, so hätte es sie geben können. Denn die Zusammenhänge, die Willodeen zwischen diesen drei Elementen entdeckt, stehen symbolisch dafür, dass wir Menschen oft meinen, dass irgendetwas schädlich wäre und es ausrotten, ohne uns zuvor Gedanken darüber zu machen, dass alles miteinander zusammenhängt und wir damit alles in ein unnötiges Ungleichgewicht bringen, das im Prinzip am meisten uns selbst schadet.
Ich mochte auch die Entwicklung von Willodeen im Verlauf der Handlung und die entstehende Freundschaft mit Connor, der auf seine Art und Weise ein Außenseiter ist. Anfangs werden beide nicht ernst genommen, aber ihr gemeinsames Projekt und ihr Anderssein schweißt sie zusammen und gemeinsam schaffen sie es, sich durchzusetzen und gehört zu werden.
Ein Buch für Erwachsene und ältere Kinder gleichermaßen, dass emotional und fantasiereich die Augen öffnet, dass wir Menschen die Natur mehr verstehen und mehr achten sollten und dass Zusammenhalt wichtiger ist als gegeneinander kämpfen.

Fazit:
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Fantastische Geschichte über die Wichtigkeit von Artenvielfalt, Toleranz und Freundschaft

Bewertung vom 15.06.2023
Emma und die Fürchterlichen Fünf
Baier, Hiltrud

Emma und die Fürchterlichen Fünf


ausgezeichnet

Emmas Tierrettungsaktion

Gestaltung:
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Das Cover ist sehr süß mit dem Mädchen und den vielen unterschiedlichen Tieren. Das passt zur Zielgruppe. Auch die Illustrationen im Buch in Schwarz-Weiß sind sehr ansprechend und motivieren beim Lesen.

Inhalt:
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Die neunjährige Emma liebt Tiere, besonders Pferde. Doch staunt sie nicht schlecht, als eines Tages das Pony Klara vor ihrer Tür steht, die nicht nur ein glühendes Ohr hat, sondern auch sprechen kann. Sie braucht ihre Hilfe: sie und ihre vier Freunde vom Bauernhof sollen wegen Alterserscheinungen abgeschoben werden! Das muss Emma verhindern und zusammen mit ihrem klugen Bruder Hugo und seinem Freund Achmed schmieden sie einen mutigen Plan.

Mein Eindruck:
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Das Buch packt einen von Anfang an. Schon die Bilder aller Beteiligten vor der Geschichte machen neugierig auf das Geschehen. Die Kapitel sind sehr kurz gehalten und die Sätze von der Länge und Wortwahl passend für Kinder im Grundschulalter. Die "fürchterlichen Fünf", wie der Bauer scherzhaft die Tiergruppe nennt, sind dem Leser von Anfang an sympathisch. Da ist einmal das Pony Klara mit Rückenproblemen, dessen Ohr glüht, wenn es an jemand vorbeigeht, der die Tiersprache versteht. Dann gibt es Frieder, den heiseren und hinkenden Hofhund und die zahnlose und ängstliche Katze Susi sowie den stinkenden und eigensinnigen Ziegenbock Waldemar und das alte Schaf Hildegard, dessen Wolle nicht verkauft werden kann und das keine Lämmer mehr bekommen kann.
Die Geschichte ist sehr spannend und daher kurzweilig gestaltet und nimmt am Ende eine überraschende Wende. Man kann sie recht schnell durchlesen, sodass besonders Kinder zum Lesen motiviert werden. Für alle, die Tiere mögen und kleine fantastische Abenteuer erleben möchten, ist das Buch genau richtig!

Fazit:
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Lustiges und spannendes Tierabenteuer zum Vorlesen oder für Erstleser

Bewertung vom 14.06.2023
Mythen und Sagen der Griechen
Seelert, Sylvia

Mythen und Sagen der Griechen


sehr gut

Griechische Mythologie für Einsteiger

Mein Eindruck:
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Dieses Buch ist ein kleiner Rundumschlag zum Thema griechische Mythologie. Zu Beginn wird eine kurze Einführung gegeben, was Mythen sind, wie sie zustande kommen und auch im Speziellen auf die griechische Mythologie eingegangen. Der Stil ist sehr angenehm, für jedermann verständlich und alles kurz zusammengefasst.
Zwar hatte ich mich mit diesem Thema bereits zu Schulzeiten auseinandergesetzt, aber dieses Buch hat mir den notwendigen Überblick verschafft. Gelungen dazu fand ich auch die vielen Steckbriefe der griechischen Götter.
Allerdings liegt genau hier das Problem: Durch die Zusammenfassung gehen natürlich auch wichtige Inhalte verloren und so sind die Geschichten zwar kurzweilig und amüsant zu lesen, aber des Öfteren schwirrte einem vor lauter Personen auch der Kopf, da nicht auf alle Wesen konkret eingegangen werden kann.
Etwas gestoßen habe ich mich an der Bemerkung: "Auch ist wichtig zu erwähnen, dass die Sagen an vielen Stellen ein veraltetes Weltbild wiedergeben. Aus heutiger Sicht würde man ihnen unter anderem vorwerfen, Geschlechterstereotypen und patriarchale Strukturen zu reproduzieren." Und daher soll man ihnen, ähnlich wie bei Märchen, mit der nötigen Reflexion begegnen.
Das sollte eigentlich selbstverständlich sein. Schließlich leben Märchen, Sagen und Legenden von diesem veralteten Weltbild, das zu der Zeit ihrer Entstehung passt. Aber in der heutigen Zeit gehört solch ein Satz leider zum Standard.

Fazit:
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Eine gelungene Zusammenfassung der wichtigsten griechisch-antiken Geschichten für einen guten ersten Überblick

Bewertung vom 10.06.2023
Tatort der Kuscheltiere / Florentine Blix Bd.1
Pantermüller, Alice

Tatort der Kuscheltiere / Florentine Blix Bd.1


ausgezeichnet

Florentines erster Fall

Gestaltung:
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Optisch erinnerte mich das Titelbild an siebziger Jahre Krimis. Da grün die Lieblingsfarbe von Florentine ist, zieht sich diese Farbe gepaart mit Grautönen durch das ganze Buch. Dadurch kann man leider ihre roten Haare gar nicht erkennen. Aber das ganze Buch ist wie ein Aktenordner gestaltet, mit Bildern der Handlung, aber zwischendurch auch wichtigen Notizen, Steckbriefen und wichtigen Informationen zum "Fall". Das ist sehr gelungen.

Inhalt:
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Florentine ist 13 Jahre alt, wohnt in Flensburg und ist irgendwie anders als die anderen in ihrem Alter. Ihre Lieblingsfarbe ist Grün und daher isst sie vorwiegend grüne Sachen, zieht grüne Sachen an und mag nur bestimmte Sachen in bestimmten Formen. Auch Berührungen mit anderen Personen sind ihr unangenehm. Sie hat nur eine Freundin, die so so nimmt, wie sie ist: Maja. Florentine möchte später gerne Polizistin werden und Kriminalfälle lösen. Das kann sie gut. Auch jetzt hat sie schon einige Fälle gelöst.
Eines Tages verschwinden plötzlich von ihr aussortierte Kuscheltiere aus dem Garten und tauchen später in merkwürdigen Situationen wieder auf. Wieder ein Fall für Florentine! Aber dann ist da auch noch Bo, der neue Mitschüler aus Dänemark, der Florentines Hilfe benötigt und der ihr Leben mehr durcheinanderbringt, als ihr zunächst lieb ist.

Mein Eindruck:
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Der Einstieg in das Buch fiel mir nicht leicht. Die Handlung ist aus Florentines Sicht geschrieben und ihre Gedanken springen besonders anfangs sehr oft hin und her. Es wirkt etwas unstrukturiert und von vielen Nebensächlichkeiten überfrachtet. Außerdem hatte ich aufgrund ihrer Beschreibung das Gefühl, dass sie starke autistische Charakterzüge hat und das machte es manchmal etwas anstrengend. Doch nach einigen Seiten war ich drin und gerade ihre Andersartigkeit hat oft zu sehr viel situationsbedingter Komik geführt und mich schmunzeln lassen.
Der Fall ist sehr komplex aufgebaut und wartet am Ende mit einigen Überraschungen auf. Ich gehöre zwar lange nicht mehr zur Zielgruppe und auf die paranormale Ebene, die eingebaut wurde, muss man sich erstmal einlassen. Aber wenn man, so wie ich, solche etwas anderen Jugend-Krimis mag, wird man hier gut bedient.
Nebenbei erfährt man auch viel Wissenswertes über die Stadt Flensburg und Dinge, die mit dem Fall zu tun haben. Am Ende rundet ein Glossar der verwendeten dänischen Wörter und Sätze das Buch ab.
Ich konnte das Buch kaum aus der Hand legen, da der Fall sehr spannend war und ich mit Florentine mitgefiebert habe, die im Laufe der Handlung auch eine persönliche Weiterentwicklung erfährt. Mit einem zufriedenen und warmen Bauchgefühl habe ich das Buch geschlossen und freue mich auf eine Fortsetzung!

Fazit:
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Spannender Detektivfall mit einer außergewöhnlichen Ermittlerin und übernatürlichen Elementen- Erfrischend anders!

Bewertung vom 10.06.2023
Das Ende der Ehe
Roig, Emilia

Das Ende der Ehe


gut

Eine kritische Betrachtung des Ehe-Konstrukts

Gestaltung:
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Das Titelbild mit dem pinken Schriftzug empfinde ich als provokant, vor allem da Pink eher eine frauentypische Farbe ist. Als Hardcover mit Lesebändchen ist das Buch sehr wertig gestaltet.

Mein Eindruck:
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"Das Ende der Ehe bedeutet: Der Ungerechtigkeit schaffende institutionelle, gesetzliche und kulturelle Rahmen für bevorzugt heterosexuelle Paarbeziehungen wird abgeschafft. Dafür müssen wir die gesamte Gesellschaft radikal trans- und nicht reformieren, denn die Ehe strukturiert die komplette wirtschaftliche und politische Organisation des Lebens." (S. 345)

Ist die Ehe noch ein zeitgemäßes Konstrukt, vor allem, da in unserer westlichen Gesellschaft zwar überall von Gleichberechtigung geredet wird, sie aber längst noch nicht praktisch überall angekommen ist? Dieser Frage geht Emilia Roig in ihrem neuen Buch nach.

Ich kannte die Autorin noch nicht, aber der provokante Titel hat mich neugierig gemacht. Sie ist mit einem konservativen Ehe-Bild aufgewachsen und wundert sich, dass sie nach der Hochzeit plötzlich nicht so glücklich ist, wie sie sein sollte. Dies nimmt sie als Anlass, sich über die Institution der Ehe und ihren Sinn Gedanken zu machen.
Dabei macht die Autorin einen breiten Rundumschlag angefangen von der Historie der Ehe, ihrer rechtlichen Bedeutung, aber auch Geschlechterrollen, Geschlechterunterschiede im wirtschaftlichen Leben sowie sexuelle Zuordnungen und Beziehungen werden thematisiert. Sie beruft sich dabei sowohl auf eigene Erfahrungen, zieht aber auch viele wissenschaftliche Quellen heran. Dennoch bleibt der Stil gut lesbar und für jedermann verständlich.
Ihre Argumentationen waren für mich nachvollziehbar, trafen jedoch nicht immer auf meine Zustimmung. Vielleicht liegt es daran, dass typische Rollenklischees und das Ehe-Thema in meiner Familie schon immer kritisch betrachtet wurden. So hatte ich das Gefühl, dass das Buch für mich nicht viel Neues geboten hat. In einigen Punkten gebe ich Frau Roig Recht: Das rechtliche Konstrukt der Ehe und die wirtschaftliche Bedeutung sowie die romantisch verklärte Vorstellung davon sind kritisch zu hinterfragen. Für meinen Geschmack wurde aber zu einseitig und auch in zu großer Dimension auf Themen der sexuellen Zuordnung und queere Themen eingegangen. Das sind auch wichtige Themen, die aber nicht in dieser Ausführlichkeit hätten behandelt werden müssen.

Fazit:
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Kritische Argumente über die Ehe, die nachdenklich machen. In Teilen aber zu einseitig und wiederholend argumentiert.

Bewertung vom 14.04.2023
Guinness World Records für Erstleser - Tiere (Rekordebuch zum Lesenlernen)

Guinness World Records für Erstleser - Tiere (Rekordebuch zum Lesenlernen)


ausgezeichnet

Aufregende Tierrekorde

Cover:
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Das Titelbild passt optisch vom Schriftbild und den Farben sehr gut zu den anderen Guinnessbüchern und springt einem sofort ins Auge.

Mein Eindruck:
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Nachdem wir schon das Buch der Reihe über Dinos kennen und lieben gelernt hatten, waren wir sehr gespannt auf dieses Exemplar und wurden nicht enttäuscht.
Optisch ist es genauso toll wie das Dino-Buch: Hochwertiges Hardcover mit vielen Fotos und Illustrationen sowie kurzen Textpassagen. Wichtige Infos sind farblich hervorgehoben und lassen sich so leichter merken. Nach Kategorien sortiert wie z. B. „größter und kleinster“ oder „die schnellsten und langsamsten“ lernt man so (wilde) Tiere aus aller Welt und spannende Fakten zu ihnen kennen.
Durch die kurzen und verständlich erklärenden Textblöcke werden Erstleser zum Lesen motiviert. Auch für ältere Grundschüler eignet sich das Buch, da die Fakten nicht jedem bekannt sein dürften. Auch ich als Erwachsener habe einiges dazu gelernt! Wieder ein klasse Buch aus der Reihe.

Fazit:
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Tierrekorde aus aller Welt motivieren Erstleser und vermitteln viel Wissenswertes

Bewertung vom 14.04.2023
Wieso? Weshalb? Warum?, Band 51 - Mutig, stark und selbstbewusst
Mennen, Patricia

Wieso? Weshalb? Warum?, Band 51 - Mutig, stark und selbstbewusst


ausgezeichnet

Selbstbewusstsein für jüngere Kinder

Cover:
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Das Cover spricht bereits die Vielfalt an Kindern und ihre Toleranz hierfür an. Es gibt Kinder mit den verschiedensten Hautfarben, einige behindert, andere nicht. Damit ist klar, dass jede/r wertvoll ist.

Mein Eindruck:
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Wir mögen diese Wieso-Weshalb-Warum-Reihe sehr. Die Bücher sind in Spiralbindung und mit dicken Kartonseiten gestaltet. Auch die Klappen sind recht stabil, sodass man das Buch häufig auch mit kleineren Kindern in die Hände nehmen und lesen kann, ohne dass es sofort größeren Schaden nimmt.
Hier werden zum Thema Mut, Stärke und Selbstbewusstsein verschiedene Situationen dargestellt, die auf den ersten Blick nicht so toll erscheinen.
Ein Blick hinter die Klappe lässt jedoch eine neue Perspektive entstehen, durch die man sehr schön mit seinem Kind beim Vorlesen zum Gespräch motiviert wird. So lernen schon die Allerkleinsten, dass Fehler nicht schlimm sind und man aus ihnen lernen kann, dass es ok ist, anders zu sein als die anderen und dass man für seine Bedürfnisse einstehen sollte.
Dieses Thema ist hier sehr schön umgesetzt, sowohl grafisch als auch von den kurzen Texten her. Sollte in keiner Kita fehlen!

Fazit:
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Tolles Buch zu den Themen Mut, Stärke und Toleranz für Kita-Kinder