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schaebchen

Bewertungen

Insgesamt 91 Bewertungen
Bewertung vom 23.06.2023
Lenas Kieselsteine
Borghoff, Wilma

Lenas Kieselsteine


gut

Lena, 14 Jahre alt, läuft spontan von zu Hause fort, weil sie sich vernachlässigt und ungeliebt fühlt und ihre Mutter nichts auf die Reihe bekommt. Nach einigen Abenteuern, bei denen ihr immer eine schwarze Katze über den Weg läuft, kommt sie bei ihrer Tante und deren Familie am Starnberger See unter. Kann sie dort bleiben?

Lena hat in ihrem bisherigen Leben nicht viel Gutes erlebt und man wünscht ihr auf jeden Fall, dass sich das Blatt nun für sie zum Guten wendet, sie Freunde und Familienanschluss findet. Doch ein paar große Steine liegen ihr im Weg.

Frau Borghoff schreibt einen flüssigen Stil, die Geschichte liest sich zügig weg und ist meines Empfindens nach eine gute Lektüre für Teenager, um sich selbst etwas auf dem Weg ins Erwachsenwerden zu reflektieren.

Bewertung vom 14.06.2023
Wunder gibt es immer wieder / Die Fernsehschwestern Bd.1
Sauer, Beate

Wunder gibt es immer wieder / Die Fernsehschwestern Bd.1


ausgezeichnet

Eva ist die älteste Tochter in der einer 5-köpfigen Familie, 1955 in Westdeutschland. Sie will unbedingt Kostümbildnerin werden, stößt dabei aber bei ihrem überaus dominanten Vater auf Granit. Dieser verlangt, dass sie als Sekretärin arbeitet. Trotzdem ihr viele Steine in den Weg gelegt werden, versucht sie immer wieder, an ihrem Traum festzuhalten und sucht Wege, diesen zu verwirklichen.

Dieser sehr gut recherchierte Roman lässt die 50er Jahre im Wesen sehr bildhaft auferstehen. Wunderbar beschrieben, leben die Städte München, Köln, Hamburg vor dem inneren Auge auf und auch der Beschreibung der tollen Mode aus dieser Zeit sind kaum Grenzen gesetzt. Sehr gut kann man sich beim Lesen in diese Zeit hineinversetzen, die einerseits von der Aufbruchsstimmung nach dem Krieg geprägt ist, andererseits aber auch das enge Korsett dieser Zeit darstellt, in denen Frauen immer noch kaum eine Meinung haben durften und hauptsächlich an Heim und Herd funktionieren sollten und ansonsten als attraktive Dekoration für den "Ernährer" dienten.

Der Roman bekommt meine absolute Empfehlung und ich freue mich schon auf die nachfolgenden Teile.

Bewertung vom 06.06.2023
Nirgendsmann
Szaszka, Markus

Nirgendsmann


gut

Ich finde es nicht wirklich leicht, dieses Buch zu bewerten. Jan, der Protagonist, lebt in Berlin und verschludert die meiste Zeit des Tages ohne Ziel und Plan, verschwendet sein Potential und führt uns dabei aber auch vor Augen, dass es den meisten jungen Leuten irgendwie zu gut geht und kaum jemand sich wirklich ernsthaft Gedanken macht in dieser heutigen Konsumwelt, wo alles verfügbar und meistens sogar spottbillig ist, eigentlich kaum jemand mehr richtig arbeiten will, sondern nur das große, tolle Leben ohne Rücksicht auf die Machbarkeit genießen will.

Das Buch ist erfrischend anders geschrieben, auch erschreckend real, so dass ich Berlin doch noch wieder mit anderen Augen betrachte. Auf jeden Fall hat man nach dem Lesen einen ziemlich guten Stadtplan im Kopf.

Bewertung vom 28.05.2023
Eine ehrenwerte Frau
Clough, Patricia

Eine ehrenwerte Frau


gut

Flo bezeichnet sich selbst als ehrenwerte Frau, aber ist sie das wirklich?

England, Anfang des 20. Jahrhunderts, wird Flo von ihrem lieblosen Mann als Ehebrecherin verstoßen und muss fortan ihr Leben allein mit einem ihrer Kinder meistern. Dabei gerät sie immer wieder in Schwierigkeiten, denn die Zeiten damals sind nicht einfach für eine alleinstehende Mutter, die grundsätzlich einen vielleicht etwas leichtmütigen Charakter hat, bestimmt auch etwas naiv ist und dem Leben dabei noch etwas Glück abtrotzen will.

Der Roman verarbeitet das Leben der Großmutter der Autorin, welche lange Zeit einfach in der Familie verschwiegen wurde. Die Gründe dafür werden in diesem Roman ersichtlich, sind aber teilweise den Zwängen der damaligen Zeit geschuldet. Ob man die Protagonistin mag, kann nur jeder selber beim Lesen feststellen.

Bewertung vom 25.05.2023
Ein Sommer mit Esel
Nau, Sabrina

Ein Sommer mit Esel


ausgezeichnet

Großmutter Pierrette sucht engeren Kontakt zu ihrer Enkeltochter Leonie, um durch sie vielleicht Nähe zu ihrem verunglückten Sohn finden zu können. Da Natalie sich um ihre Tochter sorgt, folgt sie den beiden Reisenden in die Provence, wo diese eine Wanderung mit einem Esel planen.

Es entwickelt eine wunderbare Geschichte, in zwei Strängen erzählt, in der es um Liebe, Trauer, Trost und Hoffnung geht. Sabrina Nau erzählt die Geschichte liebevoll, die Natur der Cevennen wird sehr bildhaft dargestellt und blüht vor dem inneren Auge auf, das wirklich Besondere sind natürlich die Esel und das Wandern mit Ihnen. Ich habe direkt Lust bekommen, so etwas auch einmal auszuprobieren. Wandern im Einklang mit der Natur und mit diesen feinfühligen Geschöpfen........ meine Empfehlung für ein paar schöne Lesestunden.

Bewertung vom 21.05.2023
Ein Gefühl von Unendlichkeit / Sturmjahre Bd.1
Scott, Lia

Ein Gefühl von Unendlichkeit / Sturmjahre Bd.1


sehr gut

1917: Die Schottin Bonnie ist als Krankenschwester in einem Londoner Spital tätig und versorgt Verwundete des ersten Weltkrieges. Dort trifft sie in den Kriegswirren auf ihren Bruder Archie, der verwundet mit seinem Kameraden Connor in sein Heimatland zurückkehrt. Sie verliebt sich schnell in Connor, doch dieser Liebe sind viele Steine in den Weg gelegt.

Die Geschichte um Bonnie und Connor entwickelt sich bis zum Ende des Weltkrieges, eingebettet in die raue und schöne Natur Schottlands. Der Schreibstil ist flüssig, bildhaft geschildert erfährt man so einiges über das damalige schwere Leben auf dem Land. Allerdings ist die Geschichte etwas vorhersehbar, so dass das Buch nicht unbedingt spannend ist, aber dennoch eine schöne Liebesgeschichte ist.

Bewertung vom 11.05.2023
Richter jagen besser / Siggi Buckmann Bd.2
Schleif, Thorsten

Richter jagen besser / Siggi Buckmann Bd.2


ausgezeichnet

Richter Siggi ist wieder in Aktion. Auch im zweiten Teil ist Siggi Buckmann mit gewohntem Wortwitz und kuriosen Gedankengängen unterwegs, die er unter anderem mit seinem Kater teilt.
Unabhängig vom ersten Teil „Richter morden besser“ steigt man direkt in die Geschichte ein und man muss das erste Buch auch nicht zwingend kennen. Siggis alter Mentor wird tot aufgefunden, es kommen schnell Fragen und einige Zweifel auf. Kurz darauf trifft auf die Journalistin Robin, welche sich für ein Praktikum bei ihm angemeldet hat, die sich allerdings für gewisse Vorgänge in seinem Leben interessiert. So nimmt eine spannende und auch witzige Geschichte der Aufklärung seinen Lauf.
Obwohl es sich um einen Krimi handelt, lassen die Zeilen den Leser immer wieder schmunzeln und so ist das Ende der Geschichte schneller da als erwartet. Ich denke, ein dritter Teil wird folgen.

Bewertung vom 10.04.2023
Der nette Herr Heinlein und die Leichen im Keller
Ludwig, Stephan

Der nette Herr Heinlein und die Leichen im Keller


sehr gut

Herr Heinlein ist leidenschaftlicher Pastetenbäcker und wird in seinem traditionellen Delikatessen-Laden dabei kräftig von Marvin unterstützt, der zwar etwas seltsam ist, aber auf keinen Fall unterschätzt werden sollte. Durch ein unglückliches Versehen kommt ein Stammgast seines Ladens zu Tode. Und so nimmt das Unglück seinen Lauf, die Todesfälle häufen sich auf sehr skurrile Art und Weise. Man kann Herrn Heinlein dabei nicht einmal wirklich Schuld geben oder auch böse sein, denn eins ergibt wirklich immer wieder das andere, es ist wie ein Strudel.

Wie es am Ende ausgeht; man hofft auf jeden Fall das Beste für Herrn Heinlein und für Marvin. Es gibt immer wieder unerwartete Wendungen, wo man sie nicht unbedingt erwartet.

Das Buch liest sich gut weg, ist mir manchmal aber etwas zu abgefahren.

Bewertung vom 25.03.2023
Florentia - Im Glanz der Medici
Martin, Noah

Florentia - Im Glanz der Medici


ausgezeichnet

Dieser spannende historische Roman spielt in Florenz, 1469. Die Geschichte dreht sich um mächtige Familie der Medici, den jungen Malern Leonardo da Vinci und Sandro Botticelli. Es sind damals wirklich wilde und brutale Zeiten, geprägt von politischen Machtkämpfen, Ränkespielen, Intrigen und brutalen Hinterhalten. Dazwischen versuchen die jungen Künstler, ihren Weg in der Kunst und im Leben zu finden. Sehr bildhaft, eindrucksvoll und wortgewaltig beschreibt Noah Martin diese Zeit, über die schon viel geschrieben wurde und beleuchtet sie wieder aus anderen Sichtweisen und gibt Figuren Raum, die bisher vielleicht noch nicht zu Wort kamen, wie zum Beispiel Fioretta Gorini, einer jungen Künstlerin, die im Hause der Medici aufwächst und versucht, ihren Weg zu finden.
Der Roman ist überaus lesenswert und bleibt spannend bis zum Schluss.

Bewertung vom 24.02.2023
Das Haus an der Herengracht / Die Magie der kleinen Dinge Bd.2
Burton, Jessie

Das Haus an der Herengracht / Die Magie der kleinen Dinge Bd.2


sehr gut

Amsterdam 1705, die Handelsstadt blüht. Thea, eine junge Frau wird gerade 18 und hält sich für erwachsen. Sie entdeckt die Liebe, ihre Irrungen und Verwirrungen und Enttäuschungen. Es entwickelt sich eine spannende Geschichte rund um das Leben und die Geheimnisse der Familie von Thea, den gesellschaftlichen Zwängen dieser Zeit, den wenigen Möglichkeiten, die sich einer Frau in höheren Schichten überhaupt bieten. Und mittendrin taucht immer wieder die nebulöse Gestalt der Miniaturistin auf. Es ist sehr interessant, in diese Zeit abzutauchen und mit zu verfolgen, wie es Thea und ihrer Familie ergeht.

Dieser Roman ist bereits eine Fortsetzung, kann aber vollkommen unabhängig vom ersten Roman gelesen werden. Der Schreibstil ist sehr flüssig, so dass sich das Buch unwahrscheinlich gut weg 0liest mit einem Ende, das auf einen dritten Teil hoffen lässt.